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VPLT Magazin 94

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

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MAGAZIN<br />

1|21 online<br />

<strong>94</strong> | September 2021 | online | 14925


Creating Connection.<br />

LIVE<br />

MAGAZIN<br />

JOBMARKET<br />

<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH


editorial<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH<br />

Wohlenbergstr. 6<br />

30179 Hannover<br />

Chefredaktion<br />

Dominik Maaßen<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Art Director<br />

Sonja Luise Kupgisch<br />

Grafik und Layout<br />

Sonja Luise Kupgisch<br />

der Nobelpreisträger und Physiker Niels Bohr soll angeblich<br />

mal gesagt haben, dass Prognosen immer schwierig<br />

seien, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.<br />

In dieser Ausgabe des <strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong>s wagen wir dennoch<br />

einen kleinen Blick in die Glaskugel: Wir sprechen<br />

mit Expertinnen und Experten unter anderem<br />

über Facts und Figures, also Zahlen für die Veranstaltungswirtschaft,<br />

die sie für ihre Teilnehmer, aber auch<br />

Außenstehende ab sofort verständlicher und sichtbarer<br />

machen. Das ifo Institut oder die Marktstudie<br />

ZÄHL DAZU wollen zwar den Ist-Zustand analysieren,<br />

aber daraus lassen sich Trends für künftige Entwicklungen<br />

ableiten. Einige prognostizieren den hybriden<br />

Veranstaltungen, also dem Mix aus Online- und Offline-Event,<br />

eine rosige Zukunft. Wir schauen auf ihre<br />

Vorteile und Herausforderungen und was braucht es,<br />

damit sie erfolgreich sind.<br />

Die Nachhaltigkeit mit ihren ökologischen, ökonomischen<br />

und sozialen Aspekten ist weltweit der zentrale<br />

Trend. Uns interessiert, wie diese erfolgreich in Unternehmen<br />

umgesetzt werden können. Denn allein der<br />

Green Deal der EU zwingt Firmen der Veranstaltungswirtschaft,<br />

sich intensiver mit umweltschonenderem<br />

Handeln und innovativeren Technologien auseinanderzusetzen.<br />

Auch Hygiene wird künftig eine noch wichtigere<br />

Rolle spielen – wie unterhalten uns mit Machern<br />

von wissenschaftlich basierten Pilotstudien. Und dass<br />

man aus Krisen gestärkt hervorgeht, wenn man es clever<br />

anstellt, ist eine Binsenweisheit. Wir haben deshalb<br />

Mitglieder befragt, wie sie die Pandemiezeit erleben<br />

und welche Lehren sie daraus ziehen.<br />

Viel Vergnügen mit der Lektüre wünscht<br />

• Autoren<br />

Helge Leinemann<br />

Randell Greenlee<br />

Maria Kross<br />

Sacha Ritter<br />

Jochen Zenthöfer<br />

Jörn Nettingsmeier<br />

Laura van Haperen<br />

Colja Dams<br />

Hannelore Herz<br />

Alexander Pietschmann<br />

Nicole Behr<br />

Linda Residovic<br />

Timo Feuerbach<br />

Axel Ballreich<br />

Prof. Jens Michow<br />

Henning Könnicke<br />

Marcus Pohl<br />

Dr. Klaus Wohlrabe<br />

Prof. Dr. Claudia Winkelmann<br />

Prof. Thomas Sakschewski<br />

Martin Wieprecht<br />

Jörg Gantenbein<br />

Dr.-Ing. Wilhelm Engst<br />

Markus Steffens<br />

Thomas Schrey<br />

Kay Messerschmidt<br />

DPVT<br />

IGVW<br />

Prolight + Sound<br />

• Bilder<br />

Thomas Machoczek<br />

Sonja von Brethorst TiHo Hannover<br />

Sebastian Clobes<br />

Ralph Larmann<br />

Anthony Delanoix/www.unsplash.com<br />

Adi Goldstein/www.unsplash.com<br />

Sebastian Ervi/www.pexels.com<br />

SBG-ADITUS-GmbH<br />

Nicole Behr<br />

Claudia Winkelmann<br />

Thomas Sakschewski<br />

Manuel Weidt<br />

VOK DAMS<br />

Messe Frankfurt/Prolight + Sound Guangzhou<br />

Adam Hall Group<br />

DPVT<br />

DEAplus<br />

Paul Schwendel<br />

www.istockphoto.com<br />

www.pixabay.com<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Soweit nicht anders angegeben, stammen die Bilder und<br />

Beiträge jeweils von den auf der entsprechenden Seite<br />

genannten Kampagnenträgern oder verantwortlichen<br />

Institutionen. Diese sind verantwortlich für die jeweiligen<br />

Beiträge und dazugehörigen Bilder.


notes<br />

<strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong> als E-Paper 6<br />

Roadshow Beauftragung 7<br />

PLASA Show 7<br />

gme-Tage zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit 8<br />

Supernasen als Virusdetektive 9<br />

SOCIAL<br />

Kolumne 11<br />

Stimmen aus der Branche<br />

Homöopathische Auftragslage 12<br />

„Ein Restart baut auf Vertrauen auf“ 13<br />

„Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“ 14<br />

Kooperation mit Spezialisten 16<br />

„Unter Auflagen muss jede Veranstaltung<br />

wieder möglich sein” 17<br />

Wieder on the road 18<br />

MAGAZIN<br />

1|21<br />

TITEL<br />

Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

Foto: Thomas Machoczek<br />

Education<br />

„Wir unterstützen unsere Auszubildenden!“ 20<br />

Von Handlungshilfen und Herzensthemen 22<br />

Messe<br />

Am Puls der Audiowelt 24<br />

Rekordbrecher Prolight + Sound Guangzhou 26<br />

Interessenvertretung<br />

Allianz für den Schulterschluss 28<br />

LEGAL<br />

Standards<br />

Dekorationsbau: Neue Qualitätsstandards der IGVW 32<br />

Funkfrequenzen<br />

Frequenzen und Kulturwirtschaft – im Wahljahr 2021 34<br />

Interessenvertretung<br />

Neue EU-Ökodesign-Richtlinien zu Lichtquellen 36<br />

Arbeitssicherheit<br />

Sicher im Re-Start: Hilfen zur Prävention 40<br />

Arbeitssicherheit<br />

Arbeitsmittel: Prüffristen in der Pandemie 42


TITEL<br />

Zukunft Veranstaltungswirtschaft 44<br />

Welche Folgen hat die Corona-Pandemie<br />

auf die Veranstaltungswirtschaft? 46<br />

Die Landkarte der Veranstaltungswirtschaft 52<br />

Hygieia reicht die Hand 54<br />

Ein Index vom ifo 58<br />

Hybrid Events – Live und Digital verschmelzen<br />

in einer spannungsgeladenen Einheit 62<br />

ECONOMIC<br />

Advertorial<br />

Gelebte Nachhaltigkeit bei der Adam Hall Group 69<br />

Sustainability<br />

„Green Event Space Award“ 74<br />

DPVT<br />

Mit Sicherheit fit für den Neustart – DPVT 2.0! 76<br />

malkus erhält DPVT-Zertifikat! 78<br />

service + partner<br />

press release 80<br />

DEAplus 82<br />

Neue Mitgliedschaften 91


notes<br />

<strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong> als E-Paper<br />

Die Zukunft des Lesens ist digital. Leserinnen und Leser konsumieren Inhalte<br />

längst auf Smartphones, Tablets oder am PC – überall, jederzeit, multimedial<br />

und selbstverständlich wollen sie sie teilen. So wie Verlage auf diese neuen<br />

Gewohnheiten ihrer Nutzer reagieren, möchte auch der <strong>VPLT</strong> mit seinem <strong>Magazin</strong><br />

im 21. Jahrhundert ankommen und es künftig zeitgemäßer und zukunftsorientierter<br />

als E-Paper veröffentlichen. Dies ist ein wichtiger weiterer Schritt zu mehr<br />

Digitalisierung von Content beim <strong>VPLT</strong>.<br />

Die Vorteile: Wir haben im E-Paper künftig mehr Freiheit<br />

in der Gestaltung. Der vertraute Überblick und<br />

die Optik des bekannten <strong>Magazin</strong>formats bleiben. Wir<br />

diskutieren journalistisch weiterhin mit Leserinnen und<br />

Lesern auf Augenhöhe und machen komplexe Sachverhalte<br />

verständlich. Dabei profitieren diese aber<br />

nun von deutlich mehr Informationen. Denn gewohnte<br />

Fachartikel können wir künftig um interaktive Inhalte<br />

für mehr Lesegenuss bereichern. Außerdem möchten<br />

wir uns künftig in jeder Ausgabe einem Schwerpunktthema<br />

unserer Branche widmen und es umfangreicher<br />

beleuchten. Auf aktuelle News können wir mit digitalen<br />

Sonderausgaben schneller reagieren.<br />

Auch unser Workflow gestaltet sich effizienter: Wir sparen<br />

Zeit und Kosten und sind im Vertrieb umweltfreundlicher.<br />

Mit Yumpu vertrauen wir einem professionellen,<br />

europäischen E-Paper-Anbieter.<br />

So sind die Seiten des <strong>Magazin</strong>s auf allen Kanälen und<br />

Devices intuitiv blätter- und angenehm lesbar.<br />

Die Ausgaben des <strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong>s finden sich künftig<br />

als E-Paper außerdem auf unserer Website. Darüber hinaus<br />

senden wir den Leserinnen und Lesern per E-Mail<br />

einen Link, mit dem die die jeweils aktuelle Ausgabe<br />

des <strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong>s als Publikation im Browser öffnen<br />

und lesen können.<br />

MAGAZIN<br />

1|21 online<br />

www.yumpu.com/user/vpltorg<br />

MAGAZIN<br />

1|21 online<br />

6 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Roadshow BEAUFTRAGUNG<br />

Bei der Beauftragung von (Einzel-)Unternehmen in der Veranstaltungswirtschaft<br />

ist für alle Vertragsparteien Rechtssicherheit wesentlich.<br />

Das gilt besonders in Zeiten dynamischer Entwicklungen<br />

in Recht und Rechtsprechung zum Thema „Scheinselbstständigkeit“,<br />

die sich unmittelbar auf den Wirtschaftszweig<br />

der Veranstaltungsbranche auswirken und<br />

daher ständigen Anpassungsdruck auslösen. Mit seiner<br />

Roadshow BEAUFTRAGUNG schreibt sich der <strong>VPLT</strong> dieses<br />

Thema schon länger auf seine Fahnen. Die nächste<br />

Roadshow soll mit einer virtuellen Veranstaltung im Oktober<br />

2021 stattfinden. Uhrzeit und weitere Informationen<br />

zur Veranstaltung werden zeitnah bekanntgegeben.<br />

Diskutiert werden dort auch Updates zur Rechtsprechung<br />

aufgrund neuer Urteile. Außerdem erstellt der<br />

<strong>VPLT</strong> gerade mit seinen Mitgliedern die <strong>VPLT</strong> „Funktionstabelle“.<br />

Sie soll unter anderem zu mehr Trennschärfe<br />

und Abgrenzung bei den nach wie vor diffusen Berufsbezeichnungen<br />

der Branche verhelfen. Wir möchten<br />

so mehr dafür sensibilisieren, dass sich wirklich alle Beteiligten<br />

vor. einer Beauftragung immer einer intensiven<br />

Risikoanalyse für mehr Rechtssicherheit widmen.<br />

notes<br />

Zwei Messen<br />

unter einem Dach<br />

Die Professional Light and Sound Association (PLASA) und die Association of<br />

British Theatre Technicians werden vom 5. – 7. September 2021 ihre Messen<br />

gemeinsam auf dem Olympia-Gelände in London abhalten. Neben führenden<br />

Unternehmen aus den Bereichen Audio, Beleuchtung, Rigging und AV-Technik<br />

bietet das kostenlose Begleitprogramm der PLASA unter anderem Business-<br />

Tipps, technische Themen und kreative Innovationen. Neben den üblichen<br />

großen Marken und neuen Ideen steht auch die Sicherheit ganz oben auf der<br />

Rechnung. Die Show wird in Übereinstimmung mit dem staatlich anerkannten<br />

„All Secure Standard“ durchgeführt, der von der Association of Event<br />

Organizers (AEO) veröffentlicht wurde.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 7


notes<br />

gme-Tage zu Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Wie können Digitalisierung und Nachhaltigkeit smart miteinander verknüpft<br />

werden? Welche Chancen bietet der European Green Deal? Wie nachhaltig sind<br />

hybride und räumlich-verteilte Veranstaltungsformate? Wie kann soziale Nachhaltigkeit<br />

berücksichtigt werden? Wie sieht gelungene Nachhaltigkeitskommunikation<br />

aus und welche Rolle spielen Zertifizierungen? Das sind in diesem Jahr die<br />

Themen der greenmeetings und events Konferenz (gme).<br />

Nach dem ersten erfolgreichen Termin am 28. Juli<br />

können Interessierte nun noch am 14. September und<br />

28. Oktober 2021 an den kurzweiligen interaktiven<br />

Sessions teilnehmen. Matthias Schultze, Geschäftsführer<br />

des GCB German Convention Bureau e.V., erwartet<br />

einen regen Dialog über Zukunftsthemen rund<br />

um Digitalisierung und Nachhaltigkeit, denn „Veranstaltungen<br />

sind der ideale Ort zum Netzwerken und für<br />

den Wissensaustausch. Gerade angesichts der digitalen<br />

Transformation in der Veranstaltungswelt ist jetzt<br />

der ideale Zeitpunkt, um über die smarte Verknüpfung<br />

von Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu diskutieren.“<br />

Auf die starke Unterstützung der neuen Partner ACB<br />

Austrian Convention Bureau und <strong>VPLT</strong> - Verband für<br />

Medien- und Veranstaltungstechnik e.V, die unter anderem<br />

einzelne Sessions an allen gme-Tagen inhaltlich<br />

mitgestalten, kann die greenmeetings und events Konferenz<br />

auch im digitalen Format zählen. Die nächste<br />

Konferenz als Präsenzveranstaltung ist für das Jahr<br />

2023 in Osnabrück geplant.<br />

Mehr Informationen und Anmeldung<br />

8 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Sonja von Brethorst<br />

Supernasen als Virus-Detektiv<br />

Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) prüft in Zusammenarbeit<br />

mit Hannover Concerts und ProEvent, wie und ob Großveranstaltungen durch den<br />

Einsatz von Corona-Spürhunden sicherer werden können. Für das Projekt „Back<br />

to Culture“ stellt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />

1,5 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Schon eine Pilotstudie der TiHo hatte gezeigt, dass<br />

Hunde mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn in der<br />

Lage sind, Speichelproben Sars-CoV-2-infizierter und<br />

gesunder Patienten mit rund <strong>94</strong>-prozentiger Sicherheit<br />

zu unterscheiden. Eine Folgestudie ergab, dass auch<br />

Schweiß und Urin geeignetes Probenmaterial sind.<br />

„Sollten Hunde ihre Treffsicherheit auch in dieser Studie<br />

unter Beweis stellen, böte ihr Einsatz die Möglichkeit,<br />

das Infektionsrisiko bei großen Konzerten oder<br />

Festen zu minimieren“, so Niedersachsens Minister für<br />

Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. „Ein Vorteil<br />

am Rande ist – Hunde treffen ihre Entscheidung innerhalb<br />

von Sekunden und sind damit sehr viel schneller<br />

als die Antigen-Schnelltests.“<br />

Das Projekt sieht vor, den Einsatz von Spürhunden<br />

als Screeningmethode im Zusammenspiel mit Antigen-Schnelltests<br />

und PCR-Testverfahren zu evaluieren.<br />

Dafür sollen vier Konzerte unter unterschiedlichen Bedingungen<br />

durchgeführt werden. Die Zahl der Studienteilnehmer,<br />

der vorgeschriebene Mindestabstand und<br />

ob ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss, variieren<br />

in den vier Test-Szenarien. In der letzten Phase<br />

ist geplant, nach dem Motto „Zurück zur Normalität“,<br />

ganz auf Masken und Abstände zu verzichten.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 9


SOCIAL<br />

Menschen im Mittelpunkt –<br />

so lautet das Motto des <strong>VPLT</strong>.<br />

Wir lassen sie ausgiebig zu Wort<br />

kommen, ob zur Bewältigung<br />

der Krise, neuen Allianzen<br />

oder einer nachhaltigeren<br />

Veranstaltungswirtschaft.<br />

10 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


SOCIAL Kolumne<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

weltweit und zu jeder Tag- und Nachtzeit<br />

waren wir immer für Veranstaltungen<br />

im Einsatz. Aber seit März letzten<br />

Jahres herrscht so gut wie Stillstand.<br />

Das Geschäft läuft eher schlecht als<br />

recht. Einige haben neue Modelle im<br />

Business entwickelt. Andere sind mit<br />

dem Mut der Verzweiflung erfolgreich in<br />

andere Branchen gewechselt. Dennoch<br />

sind die meisten von uns daran interessiert,<br />

endlich wieder in weiten Teilen<br />

das berufliche Leben zu führen, das wir<br />

kannten und schätzten. Aber es bleibt<br />

nach wie vor das Problem der fehlenden<br />

Nachfrage. Was können wir also tun?<br />

Ich sprach kürzlich mit Olaf Lies, dem<br />

Umweltminister in Niedersachsen, über<br />

die Nöte der Veranstaltungswirtschaft.<br />

Er hat mir grundsätzlich bestätigt, dass<br />

unsere Branche weiter gewollt ist. Die<br />

Menschen möchten endlich wieder auf<br />

Events zusammenkommen und dort<br />

miteinander kommunizieren – ob nun<br />

in Kultur, Wirtschaft oder Politik. Ich<br />

sprach mit ihm auch über die großen<br />

Herausforderungen der Umweltpolitik,<br />

denen sich nun unser Wirtschaftszweig,<br />

wie jeder andere, stellen muss und in<br />

deren Mittelpunkt der europäische<br />

Green Deal steht. Im Übrigen muss auch<br />

der kommuniziert werden – das geht<br />

natürlich am besten über Live-Kommunikation,<br />

also Veranstaltungen.<br />

Der <strong>VPLT</strong> engagiert sich diesbezüglich<br />

schon seit Jahren in der Lobbyarbeit,<br />

zum Beispiel im Rahmen der European<br />

Entertainment Ecodesign Coalition.<br />

Während die EU den Energieverbrauch<br />

senken möchte, müssen wir dagegen<br />

aufpassen, künftig nicht als Branche von<br />

Stromverbrauchern gesehen zu werden.<br />

Wir sollten deshalb jetzt die Zeit nutzen,<br />

um unsere Produkte und Dienstleistungen<br />

nachhaltiger zu gestalten und die<br />

Emissionen unseres wirtschaftlichen<br />

Handelns messbar zu machen. Nachhaltigkeit<br />

bedeutet ebenfalls mehr soziale<br />

Gerechtigkeit: Denn Umweltpolitik<br />

ist gleichzeitig immer Sozialpolitik und<br />

unsere Branche muss beides verbinden.<br />

Natürlich lässt sich eine gerechtere Zukunft<br />

nicht gestalten, wenn uns nach<br />

dieser langen Durststrecke die nötigen<br />

Einnahmen fehlen. Diese Krise zeigt<br />

uns, wie wir uns als Arbeitgeber verhalten,<br />

auch im Vergleich zu anderen<br />

Branchen. Gerade zurück aus einem<br />

Call mit Vertreterinnen und Vertretern<br />

anderer Wirtschaftszweige, sage ich<br />

Euch, dass es genau in den Branchen,<br />

in denen „unsere Leute“ während Corona<br />

ein paar Euros nebenbei verdient<br />

haben, brummt! Allein in der Energiewirtschaft<br />

suchen sie zurzeit dringend<br />

Techniker, die Solaranlagen auf Dächer<br />

schrauben oder Windräder aufstellen.<br />

Deshalb wird neben unseren speziellen<br />

Arbeitsbedingungen auch der schnöde<br />

Mammon künftig wirklich interessante<br />

Fragen aufwerfen. Die Lebenshaltungskosten<br />

werden für niemanden geringer<br />

und geflügelte Worte wie „you pay peanuts,<br />

you get monkeys“, die wir seit<br />

Ewigkeiten kennen, klopfen nun als<br />

Weisheit an unsere Tür – und zwar mit<br />

der Faust!<br />

In diesem Zusammenhang sprechen<br />

jedoch viele Kolleginnen und Kollegen<br />

bereits über den vermeintlichen Preiskampf<br />

im kommenden Jahr. Lasst uns<br />

lieber bemühen, genau diesen Kampf<br />

untereinander zu vermeiden. Verlangt,<br />

was Eure Arbeit wirklich wert ist – und<br />

geht so positiv voran! Denn nur mit<br />

vollem Tank können wir weiter auf der<br />

Überholspur unserer geliebten Arbeit<br />

nachgehen. Ich vermisse Live-Kommunikation,<br />

den Stehtisch beim Event und<br />

den Moshpit vor der Bühne. Wir sehen<br />

uns hoffentlich bald.<br />

Euer Helge Leinemann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 11


Homöopathische Auftragslage<br />

Martin Wieprecht, DREIKLANG Mobil Studio & Sound Service<br />

• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />

Aktuell ist unsere Auftragslage eher als „homöopathisch”<br />

zu bezeichnen. Art und Inhalt der – wenigen<br />

– Aufträge haben sich massiv verändert. Trotz sehr<br />

schlanker Kostenstruktur meines Unternehmens ist<br />

das erste Halbjahr 2021 allerdings leicht defizitär zu<br />

Ende gegangen. Da ich glücklicherweise keine festen<br />

Mitarbeiter habe, für deren Lebensunterhalt ich mit<br />

verantwortlich wäre, bin ich diesbezüglich entspannt.<br />

Und da ich privat in guten Jahren ordentlich vorgesorgt<br />

habe, bin ich persönlich nicht existenzbedroht.<br />

Sorgen mache ich mir allerdings um manche Kollegen,<br />

die nicht mehr wissen, wie sie ihre Familie ernähren<br />

sollen...<br />

• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />

darin bisher rückblickend erlebt?<br />

Nach meiner Überzeugung hat die Veranstaltungswirtschaft,<br />

wie viele andere Branchen auch, lernen müssen,<br />

dass „Höher, Schneller, Weiter” ein jähes Ende<br />

erfahren kann. Es zeigt sich in der Krise, dass es flexible<br />

Unternehmer und Unternehmerinnen gibt, die auf<br />

starke Veränderungen entsprechend reagieren können<br />

und somit hoffentlich „mit einem blauen Auge davonkommen”<br />

werden.<br />

Erschreckend finde ich, dass es leider auch in unserer<br />

Branche, die sich selbst immer als hochflexibel<br />

beschreibt, viele gibt, die eigentlich doch nicht ausreichend<br />

flexibel sind und deshalb aufgeben müssen.<br />

Das entstandene „Wir” war wichtig und richtig: Die<br />

Branche muss im Bewusstsein von Politik und Gesellschaft<br />

viel mehr ankommen. Die Selbstreduktion einiger<br />

Protagonisten und ihrer Aktionen auf den Ruf nach<br />

staatlichen Hilfen, ähnlich wie in anderen Branchen,<br />

empfinde ich jedoch, hier wie dort, zunehmend als unangenehm<br />

bis peinlich. Andere Branchen nehmen sich<br />

da aber nichts.<br />

• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und wie<br />

kann ein Restart gelingen?<br />

Ich hoffe inständig, dass gesamtgesellschaftlich und<br />

auch in der Veranstaltungsbranche, die ja in unserer<br />

Industrielandschaft noch relativ jung ist, solides<br />

Wirtschaften mehr Gewicht bekommt. Krisen kann<br />

nur überstehen, wer in guten Zeiten vorsorgt und in<br />

schlechten Zeiten flexibel ist. Es wird keinen Restart<br />

geben à la „Fader hoch und alles ist wie vorher”. Die<br />

Rahmenbedingungen haben sich massiv verändert<br />

und wir werden lernen müssen, mit kleineren und<br />

eventuell auch anderen „Brötchen” klar zu kommen.<br />

www.dreiklang.de<br />

12 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


SOCIAL Stimmen aus der Branche<br />

„Ein Restart baut auf Vertrauen auf”<br />

Jörg Gantenbein, Präsident im Vorstand des svtb<br />

• Wie ist die Veranstaltungsbranche in der Schweiz<br />

bisher durch die Corona-Krise gekommen?<br />

Es war und ist alles ein Auf und Ab. Zu Beginn kamen<br />

die betroffenen Branchen sehr schnell und unkompliziert<br />

an Kredite. Das sicherte das erste Überleben. Auch<br />

die Kurzarbeitsentschädigung verlief im vereinfachten<br />

Verfahren gut und sie steht noch bis Ende 2021. Da<br />

zu Beginn niemand dachte, dass die Schließungen so<br />

lange dauern würden, kam es erst nach circa drei Monaten<br />

zu den ersten Entlassungen. Die Teilöffnungen von<br />

Juni bis Mitte Oktober, beziehungsweise je nach Region<br />

Ende Dezember 2020, brachten etwas Hoffnung. Nach<br />

den ersten großen Absagen für 2022 stieg jedoch wieder<br />

die Zahl der Entlassungen. Seit Anfang April 2021<br />

haben die Theater wieder geöffnet. Das schafft Zuversicht.<br />

Praktisch kein Betrieb musste wegen der Krise<br />

seine Tätigkeit einstellen. Dabei halfen zusätzliche Festinstallationen,<br />

Hybrid-Events, reduziertes Personal sowie<br />

Null-Investitionen.<br />

• Was hat Sie in dieser Zeit überrascht?<br />

Mich hat positiv überrascht, wie schnell die verschiedenen<br />

Branchenverbände in der Schweiz erkannt haben,<br />

dass sie nur gemeinsam für ihre Interessen einstehen<br />

können. Wir haben mit der „Allianz Veranstaltungsbranche”<br />

elf Verbände unter einem Dach – darunter finden<br />

sich unter anderem Theater, Messen, Stadien, VA-Betriebe,<br />

Veranstalter bis hin zu den Freischaffenden. Allerdings<br />

war es eine Herausforderung, unsere politischen<br />

Forderungen unter einen Hut zu bekommen. Erstaunlich<br />

war auch, wie wenig unsere Branche in der Öffentlichkeit<br />

und in der Politik bekannt ist. Die Krise hat wieder aufgezeigt,<br />

dass auf vielen Seiten das Vertrauen fehlt. Allerdings<br />

müssen wir selbstkritisch sein. Denn auch wir haben<br />

zu Beginn nicht verstanden, dass in erster Linie das<br />

Virus die Probleme verursacht und nicht die einzelnen<br />

Akteure. Niemand war auf diese Pandemie vorbereitet<br />

war. Irgendwann ist es allen aber gelungen, die Emotionen<br />

rauszunehmen und so nicht zum Spielball der Politik<br />

zu werden. Auf diese Weise konnten wir, zumindest bis<br />

jetzt, große wirtschaftliche Schäden verhindern.<br />

• Wie kann für die Branche nun ein erfolgreicher<br />

Restart in die Zukunft gelingen?<br />

Ein Restart baut genau auf diesem Vertrauen auf. Wir<br />

müssen bei Produktionen unsere Künstler und Gäste<br />

mit Hygienemaßnahmen schützen. Den Behörden<br />

müssen wir uns als professioneller Wirtschaftszweig<br />

präsentieren, der uns versteht. Wir dürfen nicht vergessen,<br />

dass uns 18 Monate Praxis fehlen. Der Markt<br />

hat sich in dieser Zeit aber weiterentwickelt. Unüberlegter<br />

Aktivismus ist nicht das Heilmittel, sondern<br />

kann uns ganz schnell überfordern. Fachkräftemangel<br />

war schon vor der Krise ein großes Thema. Die Ausund<br />

Weiterbildung sollten Freischaffende wie große<br />

Unternehmen auf der Agenda ganz oben platzieren.<br />

www.svtb.ch<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 13


SOCIAL Stimmen aus der Branche<br />

„Wir müssen lernen,<br />

mit dem Virus zu leben“<br />

Dr.-Ing. Wilhelm Engst, Engst Kabel<br />

• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />

Zurzeit liegt unser Hauptmarkt auf mobilen Stromanwendungen<br />

für die Baubranche. Diese hat die Corona-Zeit<br />

weitgehend unbeschadet überstanden. Unsere<br />

Produktpalette macht das Arbeiten schneller,<br />

leichter, effizienter und kostengünstiger, daher konnten<br />

wir sogar trotz der Corona-Pandemie in den letzten<br />

Jahren im deutlich zweistelligen Bereich wachsen.<br />

Leider hat Corona unseren gerade gestarteten<br />

Einstieg in die Veranstaltungsbranche in 2019 jedoch<br />

praktisch im Keim erstickt.<br />

Allerdings hatten wir gerade noch vor dem Lock-Down<br />

einen schönen Auftrag für die Olympischen Spiele in<br />

Japan abgewickelt. Der Einsatz kam jetzt erst.<br />

• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />

darin bisher rückblickend erlebt?<br />

Für mich entstand der Eindruck, dass die Regierung<br />

die besonderen Belange der Veranstaltungswirtschaft<br />

bei der Gestaltung der Coronahilfen nicht erkannt<br />

und berücksichtigt hat. Die hohe Anzahl von Soloselbstständigen<br />

und Kleinunternehmen in diesem<br />

Bereich hätte eine schnellere und wirksamere Überbrückungshilfen<br />

erfordert.<br />

• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und wie<br />

kann ein Restart gelingen?<br />

Hoffentlich treten in der Zukunft ähnliche Situation<br />

natürlich nicht so schnell wieder ein. Wir brauchen jedoch<br />

differenziertere Hilfsmaßnahmen, die den branchenspezifischen<br />

Belangen besser gerecht werden. Der<br />

Restart muss sicherlich kontrolliert erfolgen und die<br />

ersten Testveranstaltungen und Erfahrungen weisen in<br />

die richtige Richtung. Es steht für mich außer Frage,<br />

dass ein neuer Lock-Down verhindert werden muss. Es<br />

braucht andere Kriterien als nur die Inzidenz. Nach wie<br />

vor ist es wichtig, eine möglichst hohe Impfrate anzustreben.<br />

Und wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.<br />

www.engst-kabel.de<br />

14 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Düsseldorf<br />

expertise in audio media<br />

Let‘s do it again!<br />

Düsseldorf, Congress Center<br />

03. – 06.11.2021<br />

Fachkongress + Produkt-Ausstellung<br />

Congress + Product Exhibition<br />

Meet the experts in audio Highlights 2021<br />

• Für Audioprofis, Produzenten, Künstler, Hersteller,<br />

Ausrüster, Entwickler, Wissenschaftler und Hör-Fans<br />

• Aktuelle Trends der Produktentwicklung,<br />

Forschung und Anwendungspraxis<br />

• Vielseitig und hochkarätig besetztes<br />

Kongressprogramm mit großer Ausstellung<br />

• Treffpunkt und Erfahrungsaustausch – von Rundfunk bis<br />

Studio, von Bühne, Beschallung bis Film und Fernsehen<br />

• Praxisnahe Informationen und Produkte<br />

für die tägliche, professionelle Arbeit<br />

• Hard- und Software-Produktion<br />

• Studio, Recording & Postproduktion<br />

• For audio professionals, producers, artists, manufacturers,<br />

suppliers, developers, scientists and listening fans<br />

• Current trends in product development,<br />

research and application practice<br />

• Versatile and top-class congress programme<br />

with large exhibition<br />

• Meeting point and exchange of experiences – from radio to<br />

studio, from stage, sound reinforcement to film and television<br />

• Practical information and products<br />

for daily professional work<br />

• Hardware & Software Production<br />

• Studio, Recording & Postproduction<br />

ff-design.de<br />

www.tonmeistertagung.com<br />

Veranstalter und Kontakt:<br />

Bildungswerk des Verbandes<br />

Deutscher Tonmeister GmbH<br />

Am Brögel 1a in 42285<br />

Wuppertal-Germany<br />

E-Mail: info@BiW-vdt.de<br />

Tel: +49 (0) 202 890 11 622<br />

Web: www.BiW-vdt.de<br />

CCD Congress Center - Düsseldorf Süd<br />

Rotterdamerstraße 141<br />

40474 Düsseldorf


„Unter Auflagen muss jede<br />

Veranstaltung wieder möglich sein”<br />

Markus Steffens, Geschäftsführer, CMS Congress Media Service GmbH & Co. KG de<br />

• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />

Unsere Unternehmensstruktur ist, wie bei vielen anderen,<br />

in verschiedene Betriebe aufgeteilt. Die staatliche<br />

Hilfe hat daher nicht alle Unternehmen berücksichtigt,<br />

obwohl sie voneinander abhängig sind. Zu Glück waren<br />

wir vor der Pandemie wirtschaftlich gut aufgestellt. Wir<br />

konnten daher mit den bisherigen Hilfen überleben, obwohl<br />

unser Umsatz seit 16 Monaten um mehr als 90<br />

Prozent eingebrochen ist. Ohne diese Hilfen hätten wir<br />

allerdings unser Unternehmen nach mehr als 30 Jahren<br />

schließen müssen. Ärgerlich bei den Hilfen ist allerdings,<br />

dass wir als Geschäftsführer keinen Unternehmerlohn<br />

im Rahmen der Unterstützung ansetzen können.<br />

Gleichzeitig müssen wir aber trotzdem seit mehr als 16<br />

Monaten unentgeltlich den Betrieb aufrecht halten.<br />

• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />

darin bisher rückblickend erlebt?<br />

Der Fachkräftemangel wird in der Zukunft ein großes Problem<br />

sein. Sowohl Freie, als auch Festangestellte sind<br />

bereits in andere Berufe oder Festanstellungen mit geregelten<br />

Arbeitszeiten abgewandert. Für unsere unternehmensinternen<br />

Ausbildungsplätze gibt es kaum Bewerber.<br />

Aber ohne Mitarbeiter können wir unsere Tätigkeit nicht<br />

mehr ausüben. Als CMS haben wir uns bereits im Mai<br />

2020 an einer Demonstration zur Durchführung von Veranstaltungen<br />

unter Berücksichtigungen von Hygieneauflagen<br />

beteiligt. Dafür hat man auf dem Roncalliplatz in<br />

Köln eine Bühne mit kompletter Bestuhlung und Einlasskontrolle<br />

aufgebaut. Gezeigt hat man, wie sich Veranstaltungen<br />

sicher und verantwortungsbewusst durchführen<br />

lassen. Mittlerweile sind fast 14 Monate vergangen. Wir<br />

wünschen uns, dass die Politik mit den Fachverbänden<br />

der Veranstaltungswirtschaft einen klaren Handlungsrahmen<br />

erstellt. Nur so werden wir aus der Krise kommen.<br />

Natürlich sollte das Event wirtschaftlich ablaufen. Aber<br />

grundsätzlich muss jedes Veranstaltungsformat unter gewissen<br />

Auflagen wieder möglich sein.<br />

• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und wie<br />

kann ein Restart gelingen?<br />

Wenn man in die Zukunft blickt, fehlt leider immer<br />

noch die Perspektive für eine langfristige Planung mit<br />

mindestens sechs Monaten Vorlauf. Die Politik muss<br />

klare Vorgaben machen, unter welchen Bedingungen<br />

eine Veranstaltung wieder möglich ist. Der Inzidenzwert<br />

kann künftig kein Indikator dafür sein. Klare Konzepte<br />

sind die Aufteilung in genesen, geimpft, getestet oder<br />

die AHA-Regel. Wenn es keine gravierenden tödlichen<br />

Verläufe in der Corona-Pandemie mehr gibt, ist das<br />

letztendlich eine Krankheit wie eine Grippewelle. Wir<br />

wünschen allen Kollegen, Künstlern und Veranstaltern<br />

viel Glück, dass wir gemeinsam die Krise meistern.<br />

www.congress-media-service.de<br />

16 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


SOCIAL Stimmen aus der Branche<br />

Kooperation mit Spezialisten<br />

Thomas Schrey, Geschäftsführer AUDIO concept Verwaltungs GmbH<br />

• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />

Nach dem ersten Schock zum Beginn der Corona-Krise<br />

haben wir schnell reagiert und unser Unternehmen<br />

auf die neue Situation eingestellt. Dazu gehört unter<br />

anderem www.5plus1.live. Eine Unternehmenskooperation<br />

und interdisziplinäre Gruppe von Spezialisten,<br />

mit der wir recht viel an möglichen Präsenz- und<br />

Streaming-Veranstaltungen umgesetzt haben und immer<br />

noch tun. Außerdem haben wir weitere Geschäftsbereiche<br />

jenseits der Veranstaltungsbranche erschlossen,<br />

für die wir aber unsere Veranstaltungstechnik nutzen<br />

können. Generell geht es uns also recht gut und<br />

wir kommen durch die Krise.<br />

Wir haben keinen Mitarbeiter entlassen. Ganz im Gegenteil,<br />

wir haben weitere Ausbildungsplätze geschaffen,<br />

um das vermutlich fehlende Personal zu ersetzen.<br />

Daher liegt während und nach Corona unser Hauptaugenmerk<br />

auf gut ausgebildeten Fachleuten – das gilt<br />

für unsere Mitarbeiter und Azubis.<br />

www.audio-concept.com<br />

• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />

darin bisher rückblickend erlebt?<br />

Ich dachte immer, dass unsere Branche schnell offen<br />

für Neues ist. Mein Eindruck ist jedoch, dass sie<br />

recht schwerfällig ist und bestehende Strukturen nicht<br />

verändern kann. Ich vermisse den Zusammenhalt.<br />

Dazu trägt auch die Vielzahl von Verbänden bei. Ich<br />

wusste bislang gar nicht, dass es so viele gibt. Wir sind<br />

eine riesige Branche, die nur leider keiner kennt beziehungsweise<br />

wahrnimmt. Das muss sich ändern.<br />

• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und wie<br />

kann ein Restart gelingen?<br />

Das wichtigste in unserem Geschäft ist das Personal.<br />

Mit ihm gelingt auch ein möglicher Restart 2022. Es<br />

hilft niemandem, wenn die Lagerhalle mit teurem Material<br />

voll ist, aber keiner da ist, um es auf- und abzubauen<br />

oder zu bedienen.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 17


SOCIAL Stimmen aus der Branche<br />

Wieder on the road<br />

Kay Messerschmidt, km-lighting – Ingenieurbüro für Licht- und Veranstaltungstechnik<br />

Wie ein Kollege bei einer Demonstration zum Thema<br />

Fördermittel sagte: Es geht uns nicht ums Geld, wir<br />

wollen einfach wieder unserer Profession nachgehen.<br />

Wer als Soloselbständiger ständig auf sein Portfolio<br />

und seinen breit aufgestellten Kundenstamm achten<br />

muss, hat nach meiner Erfahrung auch in Pandemiezeiten<br />

nicht vollständig auf Aufträge verzichten müssen.<br />

Er hat sich die Flexibilität offen halten und auch<br />

diese Zeit durch den Ausbau noch aktiver Geschäftsbeziehungen<br />

einigermaßen gut überstehen können.<br />

• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und<br />

wie kann ein Restart gelingen?<br />

• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />

Als Soloselbständiger und gleichzeitig festangestellter<br />

Planungsingenieur in Stuttgart habe ich die Krise finanziell<br />

unbeschadet überstanden. Weggefallen sind jedoch<br />

zu 90 Prozent Jobs als freier Techniker. Als Referent<br />

sind rund 50 Prozent meiner Tätigkeiten ausgefallen,<br />

der Rest wurde weitgehend in die virtuelle Welt verlagert.<br />

• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />

darin bisher rückblickend erlebt?<br />

Unsere Branche bedeutet mir, wie für viele andere,<br />

mehr als nur Verdienst. Sie ist eine Lebenseinstellung<br />

und mit den unterschiedlichen Menschen und Reisen<br />

integraler Bestandteil meines Lebens.<br />

Als Veranstaltungstechniker sind wir in vielen Bereichen<br />

doch eher Generalisten. Eine Eigenschaft,<br />

von der die Professionalität der Branche bisher sehr<br />

stark profitiert hat. Aber auch eine Eigenschaft, die<br />

nach einer so langen Pause dazu führen wird, dass<br />

die „Besten“, die Fachkräfte, die sich aus existenziellen<br />

Gründen haben umorientieren müssen, auch<br />

zu einem Großteil langfristig für die Kreativwirtschaft<br />

verloren gegangen sind.<br />

Ich bin sehr gespannt darauf, wen ich im nächsten<br />

Jahr noch auf gemeinsamen Jobs wiedersehen werde<br />

und wen nicht. Ich wäre wahnsinnig gerne wieder on<br />

the road. Wann das ist, bleibt aber so offen wie der<br />

Ausweg aus der Pandemie.<br />

www.km-lighting.de<br />

18 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Live-online Seminare<br />

Meister*innen Updates<br />

Lernen im Fernen<br />

Lebenslanges Lernen<br />

Präsenzseminare<br />

Deutsche Event Akademie GmbH<br />

Tel. +49 (0) 511 270 747 71<br />

www.deaplus.org/<strong>VPLT</strong>


SOCIAL Education<br />

„Wir unterstützen<br />

unsere Auszubildenden!“<br />

Da aufgrund der Corona-Krise die<br />

Ausbildungen in den Berufen der<br />

Veranstaltungsbranche momentan nicht<br />

wie gewohnt stattfinden, stellt die<br />

IGVW seit Mai vergangenen Jahres die<br />

e-Learning-Plattform IGVW 4 Education<br />

zur Verfügung.<br />

Die hier angebotenen Kurse sind kostenlos, sollen die<br />

betriebliche Ausbildung unterstützen und bieten den<br />

Auszubildenden vertiefende und ergänzende Lehrinhalte.<br />

Das Motto: „Wir unterstützen unsere Auszubildenden!“<br />

Als Dozenten fungieren ehrenamtlich Ausbilder aus<br />

den betroffenen Ausbildungsbetrieben und Fachleute<br />

der Veranstaltungsbranche. Die Kurse haben eine Länge<br />

von 45 bis 120 Minuten. Ziel ist keine Bewertung,<br />

die Lehrinhalte können die Auszubildenden jedoch für<br />

anstehende Prüfungen fit machen.<br />

Praxistipps und Fach-Dialog<br />

In der Reihe „Was macht eigentlich…?“ stellen Kollegen<br />

aus der Branche zum Beispiel ihre Berufe und<br />

Berufsfelder vor. Ob Backliner, Stagemanagerin, Lichtdesigner<br />

oder Inspizientin – die Macher zeigen den<br />

Azubis durch diese Kursreihe die Vielfalt der Veranstaltungsbranche<br />

und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung<br />

auf. In den Formaten „Menschen und Methoden“<br />

und „Meet your Makers“ treten die Tutoren mit<br />

anderen Kollegen in den Fach-Dialog und besprechen<br />

Praktiken und Technik.<br />

Künftiger Anlaufpunkt für Lernende<br />

Die e-Learning-Plattform gilt nun nicht mehr nur als<br />

kurzzeitige Unterstützung während der Corona-Krise.<br />

4 Edu soll sich zu einem festen Bestandteil der Ausbildung<br />

in der Veranstaltungsbranche entwickeln und<br />

auch nach dem Abschluss ein Anlaufpunkt sein, um<br />

sich über die Möglichkeiten der Weiterbildung und<br />

Spezialisierung zu informieren.<br />

20 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


26. – 29. 4. 22<br />

FRANKFURT / MAIN<br />

The Global<br />

Entertainment<br />

Technology<br />

Show<br />

for Light, Audio, Stage,<br />

Media + Events


IGVW<br />

Interessengemeinschaft<br />

Veranstaltungswirtschaft<br />

Von Handlungshilfen<br />

und Herzensthemen<br />

Studien, Neue Qualitätsstandards, überbetriebliche Ausbildung, Antworten auf den<br />

Personalmangel und interdisziplinärer Fachgruppenaustausch sind unter anderem<br />

Themen, die in den zurückliegenden Monaten auf der Agenda der IGVW standen.<br />

Zahlen<br />

Unsere Branche ist groß, unsere Branche ist Vielfalt:<br />

Eines der großen Projekte der IGVW war die ZÄHL<br />

DAZU Studie, die mit Hilfe vieler Unterstützer umgesetzt<br />

werden konnte. In den kommenden Monaten<br />

werden die Zahlen im Detail analysiert und für strategische<br />

Entscheidungen der Branchenverbände aufbereitet.<br />

Selbstverständlich werden die Ergebnisse auch<br />

im Dialog mit der Politik ein wichtiges Tool darstellen.<br />

Überbetriebliche Ausbildung –<br />

ein Weg zu qualifiziertem Personal<br />

Ein Herzensthemen unseres ehemaligen Vorstandsmitglieds<br />

Karl-Heinz Mittelstädt war und ist die überbetriebliche<br />

Ausbildung: Die IGVW hat sie inzwischen neu<br />

gedacht, auch als Antwort auf die herausfordernden<br />

Ausbildungsverhältnisse in der Coronapandemie. Ihr<br />

Bildungsportal IGVW 4 Education hat sich längst zu<br />

einer überbetrieblich und digital erfolgreichen Anlaufstelle<br />

für Auszubildende entwickelt. Aufgrund aktuell<br />

mehr als 125 Seminarangeboten und durchschnittlich<br />

45 Teilnehmenden überlegt die IGVW, dieses Modell<br />

weiterzuführen. In den kommenden Wochen soll die<br />

Plattform mit einem neuen Angebot starten.<br />

Neue Standards veröffentlicht –<br />

weitere folgen<br />

In Sachen igvw Qualitätsstandards hat die Interessengemeinschaft<br />

in den vergangenen Monaten drei laufende<br />

Projekte abgeschlossen und eine Vielzahl an neuen<br />

Projekten gestartet: Veröffentlicht hat sie SQP7 – Dekorationsbau,<br />

SQP8 – Brandschutz im Dekorationsbau<br />

und SQQ8 – Sachkunde zum Nachweis von Brandeigenschaften<br />

gemäß igvw SQP8. Alle Standards stehen<br />

der Branche unter igvw.org zur Verfügung. Gleichzeitig<br />

treibt die IGVW gerade intensiv die Themen „niederschwelliger<br />

Zugang in den Arbeitsmarkt“ auf DQR Niveau<br />

3 im Bereich Theater, Messebau und Eventbauten<br />

voran. Alle sogenannten SQQ3x Qualifikationen<br />

basieren auf ETTE (European Theater Technicians<br />

Education): Dieses Qualifikationskonzept hat die DTHG<br />

federführend im Rahmen eines europäischen Bildungsforschungsprojektes<br />

mit Partnern entwickelt. Es dient<br />

innerhalb der IGVW als Basis für alle zukünftigen Qualifikationen<br />

im Bereich der Veranstaltungstechnik.<br />

Interdisziplinär in Fachgruppen<br />

Außerdem gibt es eine Vielzahl an neuen Fachgruppen:<br />

Bis heute haben die zurzeit 19 deutschen und schweizerischen<br />

IGVW-Mitglieder mehr als 200 Personen<br />

in die 45 „Teams“ der IGVW entsendet. Sie arbeiten<br />

interdisziplinär unter anderem an den sogenannten<br />

Berufsspezialisierungen (DQR Niveau 5) im Bereich<br />

Ton, Licht, Mechanik, Informations- und Kommunikationstechnik,<br />

Sachkunden Anschlagmittel oder an der<br />

Überarbeitung des SQQ2 – Sachkunde für Veranstaltungsrigging.<br />

SQQ2 – Sachkunde für Veranstaltungsrigging<br />

22 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


SOCIAL Education<br />

www.igvw.org<br />

Engagement gegen den Personalmangel<br />

Darüber hinaus arbeiten die Verbände innerhalb der<br />

IGVW an Antworten und Lösungen auf den bereits existierenden<br />

und sich verschärfenden Personalmangel in<br />

der Branche: Helfen sollen der Aufbau einer Gesamtübersicht<br />

der Tätigkeitsprofile beziehungsweise Karrierewege<br />

in der Branche, der Ausbau der 100PRO.org<br />

Ausbildungswebseite als Gesamtübersicht der Möglichkeiten,<br />

eine bessere Visualisierung der Veranstaltungsbranche<br />

durch die Fachkräfteroadshow nx-gen.de und<br />

die angestrebte Zusammenarbeit mit der Allianz für<br />

Aus- und Weiterbildung.<br />

Intensiver Austausch der Verbände<br />

Außerdem freut sich die IGVW, dass ihre Verbände-Calls<br />

nun seit mehr als 15 Monaten jeden Mittwoch<br />

mit vielen Teilnehmenden sehr erfolgreich sind<br />

– dies ermöglicht zum ersten Mal einen schnellen<br />

und direkten Austausch von Informationen aus allen<br />

Bereichen der Veranstaltungswirtschaft.<br />

Allianz Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 23


Am Puls der Audiowelt<br />

Ein Gespräch mit Jörn Nettingsmeier, Vizepräsident im Verband Deutscher<br />

Tonmeister e.V. (VDT), über die Tonmeistertagung 2021 in Düsseldorf.<br />

Sebastian Clobes<br />

Multikanal-Beschallung auf der tmt31 – eine Kooperation von VDT, d&b audiotechnik und Neumann & Müller.<br />

• Vom 3. bis 6. November startet wieder die Tonmeistertagung.<br />

Sie öffnet schon seit 70 Jahren ihre Tore.<br />

Kannst Du etwas zu ihrem Hintergrund sagen?<br />

Die tmt ist eine spannende Kombination aus Fachkongress<br />

und angeschlossener Messe und zwar in dieser Reihenfolge.<br />

Und das macht sie besonders. Heute docken<br />

viele Messeveranstalter ein Schulungsprogramm an, um<br />

die Attraktivität zu erhöhen. Bei uns war das von Anfang<br />

an das Kerngeschäft.<br />

Die Audio-Branche schätzt die tmt wegen des Niveaus<br />

der Beiträge, der Möglichkeit, innovative Audioformate<br />

zu erleben, und der Qualität der Ausstellung – hier<br />

findet man schon mal die Entwickler der Firmen am<br />

Stand, nicht nur das Sales-Team. Gleichzeitig wird<br />

die tmt noch immer liebevoll als „Familientreffen“ der<br />

Branche gesehen, das freut uns bei allem Wachstum<br />

natürlich sehr.<br />

• Für welche Zielgruppen ist die Tagung relevant?<br />

Wegen des guten Rufs und der internationalen Ausstrahlung<br />

der Tagung besuchen uns sehr viele Entscheiderinnen<br />

von Studios, Theatern, Rundfunkanstalten,<br />

Bildungseinrichtungen und Dienstleistern. Unsere Aussteller<br />

danken uns das mit einem großen Engagement<br />

– man kann in aller Ruhe die Spitzenprodukte führender<br />

Hersteller in die Hand nehmen. Bei uns treffen sich gestandene<br />

Profis mit Berufseinsteigerinnen, Hersteller mit<br />

Künstlern und Anwender mit Grundlagenforscherinnen.<br />

Gerade der Veranstaltungsbranche möchten wir die tmt<br />

näherbringen – es gibt sehr viel zu entdecken, aber das<br />

hat sich noch nicht überall herumgesprochen. Für junge<br />

Menschen ist sicherlich das Education Forum spannend,<br />

wo sich Hochschulen aus ganz Deutschland mit<br />

ihren Medienstudiengängen präsentieren, und auch Berufsbildung<br />

soll ein Thema sein.<br />

24 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


SOCIAL Messe<br />

Klar, der VDT, das sind die, die teure Mikrofone zentimeterweise<br />

verschieben, bis alles stimmt, und mit Bleistift<br />

in der Partitur ihre Schnitte planen. Aber wir sind auch<br />

die, die 31 Motoren an 27 Punkte nageln, um innerhalb<br />

einer Stunde von einem 3D-Lautsprecher-Layout zum<br />

anderen zu wechseln.<br />

Auch wenn ein Ende der Corona-Krise in Sicht scheint,<br />

kann die Pandemie Event-Planungen in diesem Jahr<br />

durcheinander bringen.<br />

Wir haben natürlich auch Pläne B bis F, sind aber optimistisch.<br />

Aktuell setzen wir nicht nur voll auf Präsenz,<br />

sondern rechnen auch mit nur geringen Kapazitätseinschränkungen.<br />

Natürlich fährt dieses Jahr jeder „auf<br />

Sicht“ – wir haben deshalb monatliche Online-Treffen<br />

mit unseren Ausstellern und Interessierten, um über aktuelle<br />

Entwicklungen zu informieren, Verunsicherungen<br />

anzusprechen und gemeinsam den Weg zu einer erfolgreichen<br />

tmt31 zu gehen.<br />

Wir haben uns gesagt, wir nehmen jetzt das Risiko auf<br />

uns, weil die Branche dieses Signal einfach braucht. Die<br />

Aussteller ziehen mit und unser Gastgeber, das Congress<br />

Center Düsseldorf, begleitet uns mit großer Solidarität,<br />

Kulanz und Kooperationsfreude durch diese Krise. Auch<br />

an den <strong>VPLT</strong> einen ganz großen Dank für eure fundierte<br />

fachliche und politische Arbeit im letzten Jahr, von der<br />

wir auch sehr profitiert haben. Wir hoffen, dass wir euch<br />

über unsere Partnerschaft in der IGVW etwas zurückgeben<br />

können.<br />

Konzert und Installation ist dabei, genau wie Aufnahmetechnik,<br />

Theater- und Filmton, „Soundscapes“ und<br />

Sound Design.<br />

In unserem Online-Event „vdt live!“ letzten Herbst hatten<br />

wir ein ganz starkes Panel zu Audio-Netzwerken,<br />

unter anderem mit den Systemern von Rammstein, die<br />

von ihren sehr guten Erfahrungen mit MILAN erzählt<br />

haben. Das wird neben Dante und Ravenna sicherlich<br />

auch dieses Jahr ein Thema.<br />

www.tonmeister.org/de/termine/vdt-live/beitraege<br />

Vielleicht gibt es ja auch aus dem Kreis der <strong>VPLT</strong>-Mitglieder<br />

spannendes zu berichten, z.B. eine innovative<br />

Festinstallation oder ein spektakuläres Toursystem-Design?<br />

Wir haben eine Vielzahl von Formaten und freuen<br />

uns über Beiträge und Ideen an: programm@tonmeisterverband.org.<br />

• Die Veranstaltung ist inzwischen von Köln nach Düsseldorf<br />

umgezogen. Was ändert sich dadurch?<br />

Kongress und Messe können räumlich noch enger verzahnt<br />

werden, was die Attraktivität für die Aussteller<br />

weiter erhöht – im CCD wird nun alles auf einer Ebene<br />

stattfinden. Der Ausblick auf den Rhein während der<br />

Kaffeepause ist sicherlich auch kein Nachteil.<br />

Anmeldung und mehr Informationen:<br />

• Was erwartet uns auf der kommenden Tagung?<br />

Unser Dauerthema „Immersive Audio“ erweitert den<br />

Blick von der Aufnahme und Wiedergabe, also Mikrofon-Arrays,<br />

Mehrkanalsystemen, Binaural und Headtracking,<br />

hin zu Anwendungen wie MPEG-H-Streaming<br />

und Game Sound. Beschallung und System-Design für<br />

www.tonmeistertagung.com<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 25


Rekordbrecher<br />

Prolight + Sound Guangzhou<br />

Ein neuer Rekord für die Prolight + Sound Guangzhou:<br />

82.740 Besucher kamen zur Messe vom 16. bis 19. Mai 2021.<br />

Messe Frankfurt/Prolight + Sound Guangzhou (3)<br />

Illustre Welten: Showeinlage in den Messehallen.<br />

Die Fachmesse bietet die größte Sourcing Plattform<br />

in China für die professionelle Licht- und Audiobranche.<br />

Ins Leben gerufen wurde sie von der International<br />

Science and Technology Exhibition Company (STE). Auf<br />

150.000 Quadratmetern, davon 15 Themenhallen und<br />

drei neu eingeführte „Immersive Experience Zonen“,<br />

entdeckten die Besucher vor Ort neueste Produkte und<br />

knüpften persönliche Geschäftskontakte. Auch mit den<br />

1.386 Ausstellern und vertretenden Marken vermeldet<br />

die Messe eine Rekordbeteiligung.<br />

26 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Die kommenden Shows sind<br />

die Prolight + Sound NAMM<br />

Russland vom 16. – 18. 9. 2021<br />

in Moskau, die Prolight + Sound<br />

vom 26. – 29. 4. 2022 in Frankfurt<br />

und die Prolight + Sound<br />

Mittlerer Osten im September<br />

2022 in Dubai.<br />

PROLIGHT + SOUND<br />

WORLDWIDE<br />

Endlich wieder fachlicher Austausch: Großer Besucherandrang in Guangzhou.<br />

Produktshow bei der P+S: Technische Innovationen für Besucher.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 27


Allianz für den Schulterschluss<br />

Forum Veranstaltungswirtschaft – dahinter versammeln sich sechs Verbände<br />

der Veranstaltungswirtschaft: der BDKV (Bundesverband der Konzert- und<br />

Veranstaltungswirtschaft e.V.), der EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-<br />

Centren e.V.), der FAMA (Fachverband Messen und Ausstellungen e.V.), der ISDV<br />

(Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in<br />

der Veranstaltungswirtschaft), die LIVEKOMM (Verband der Musikspielstätten in<br />

Deutschland e.V.) und der <strong>VPLT</strong> (Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik<br />

e.V.). Ein Ziel dieser Allianz ist seit Anfang 2020, Netzwerke, Kompetenzen und<br />

Ressourcen zu bündeln, um damit bei der politischen Lobbyarbeit noch schlagkräftiger<br />

zu sein. Wir haben die Macher nach ihrem kurzen Fazit gefragt:<br />

Gebündelte Kräfte<br />

Mit dem Forum Veranstaltungswirtschaft haben wir nun<br />

zum ersten Mal eine Möglichkeit, die Branche mit einer<br />

sehr starken Stimme politisch vertreten zu können. Die<br />

Krise hat uns hier vereint. Natürlich müssen sich die einzelnen<br />

Verbände in Teilbereichen weiter für die Interessen<br />

ihrer Mitglieder engagieren, zum Beispiel in Normung,<br />

Bildung oder Arbeitsrecht. Mit dem Forum existiert aber<br />

nun eine schlagkräftige Allianz, mit der wir, über die Krise<br />

hinaus, Kräfte bündeln, Themen setzen und für gemeinsame<br />

Ziele der Branche kämpfen werden.<br />

Linda Residovic<br />

Geschäftsführerin <strong>VPLT</strong> Der Verband für Medien- und<br />

Veranstaltungstechnik e.V.<br />

www.vplt.org<br />

Politisch starkes Netzwerk<br />

„Die ISDV setzt auf starke Netzwerke. Das Forum<br />

Veranstaltungswirtschaft ist mit seinem Fokus auf<br />

diesen Wirtschaftszweig ein solch starkes politisches<br />

Netzwerk. Es lässt jedem Verband die Autonomie und<br />

die mitgliederspezifischen Themen, bündelt aber die<br />

verbändeübergreifenden Themen. Dieser bewusste Verzicht<br />

auf einen Alleinvertretungsanspruch verdeutlicht<br />

den politischen Ansprechpartnern die Heterogenität der<br />

Veranstaltungswirtschaft und die Authentizität in der<br />

politischen Vertretung.“<br />

Marcus Pohl<br />

1. Vorsitzender ISDV e.V.<br />

www.isdv.net<br />

28 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


SOCIAL Interessenvertretung<br />

Gehör verschaffen als Wirtschaftszweig<br />

Das Forum Veranstaltungswirtschaft ist für uns Paradebeispiel<br />

für zeitgemäßes Networking. „Die Veranstaltungswirtschaft“<br />

kommt einem zwar leicht über<br />

die Lippen, aber die Diversität ist erheblich. Allein innerhalb<br />

der Messewirtschaft ist die Bandbreite schon<br />

groß. Deshalb sehen wir hier einen enormen Gewinn für<br />

alle Beteiligten. Wir haben untereinander Verständnis<br />

und Vertrauen aufgebaut. Jeder kann seine Bedürfnisse<br />

und Perspektiven einbringen und hat dabei kompetente<br />

Sparringspartner mit Zugriff auf ein breites politisches<br />

Netzwerk. Und darauf kommt es ja an: Dass wir uns als<br />

Wirtschaftszweig Gehör verschaffen.<br />

Henning Könicke<br />

Vorsitzender Fachverband Messen und Ausstellungen e.V.<br />

www.fama.de<br />

Vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

„Angesichts unserer unterschiedlichen Teilbereiche und<br />

manchmal verschiedenen Ziele ist es mehr als beachtlich,<br />

wie konstruktiv und eng wir im Forum bereits agieren.<br />

Und selbst bei gegenläufigen Forderungen ist es<br />

allemal besser, diese zunächst intern für Lösungen zu<br />

besprechen. Denn erst dann treten wir in Kontakt mit<br />

der Politik, mit der wir genauso vertrauensvoll für eine<br />

positive Zukunft unserer Branche zusammenarbeiten.<br />

Schließlich bleiben aktuelle Herausforderungen wie Digitalisierung<br />

oder Nachhaltigkeit für die Veranstaltungswirtschaft<br />

enorm.“<br />

Timo Feuerbach<br />

Geschäftsführer EVVC e.V.<br />

www.evvc.org<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 29


SOCIAL Interessenvertretung<br />

Gemeinsame Stimme<br />

Einer der größten Wirtschaftszweige hierzulande, der<br />

von Musikveranstaltungen bis zu Messen, von Technikprovidern<br />

bis zu Tagungshäusern, von Musikclubs bis<br />

zu soloselbständigen Dienstleistern reicht, hat durch<br />

das Forum Veranstaltungswirtschaft erstmals eine gemeinsame<br />

Stimme bekommen. Politischer Einfluss und<br />

Koordination der gemeinsamen Ziele sind die wichtigsten<br />

Aufgaben im Forum. Dazu kommt der Aufbau einer<br />

Kommunikationsstruktur zwischen den unzähligen beteiligten<br />

Akteuren.<br />

Axel Ballreich<br />

1. Vorsitzender bei LiveMusikKommission e.V.<br />

www.livemusikkommission.de<br />

Täglicher Kampf um Hilfe<br />

Ich hoffe, dass der tägliche Kampf um optimalere Hilfsleistungen<br />

des Bundes für unsere so am Boden liegende<br />

Branche doch vielleicht irgendwann mit hoffentlich<br />

nur einem blauen Auge zu Ende geführt sein wird und<br />

der Wiederaufbau endlich beginnen kann. Dann wird es<br />

erforderlich sein, die Opfer zu zählen. Für die Kulturveranstalter<br />

stellt sich da natürlich schon jetzt die Frage,<br />

welche Flurschäden Corona hinterlässt, unter denen der<br />

Wirtschaftszweig noch längerfristig leiden könnte. Die<br />

Frage, ob von dem Nachholbedarf an Kultur tatsächlich<br />

alle Musikgenres profitieren werden. Ob Veranstalter:innen<br />

Sound und Licht zukünftig selbst bedienen<br />

müssen, da Tontechniker und Lichtdesigner in andere<br />

Berufe abgewandert sind. Und letztlich die Frage, ob<br />

wir es je schaffen, die Branche wieder auf das Niveau<br />

zu hieven, auf dem sie sich vor der Pandemie jahrzehntelang<br />

befand: an der Spitze der deutschen Entertainment-Märkte<br />

mit jährlichen Zuwachsraten ohne einen<br />

Cent staatlicher Unterstützung. Die Herausforderungen<br />

werden – auch für uns im Forum Veranstaltungswirtschaft<br />

– nach Corona wohl kaum abnehmen.<br />

Prof. Jens Michow<br />

Präsident Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V.<br />

www.bdkv.de<br />

30 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Warten, warten, warten?<br />

Jetzt vorbereiten für den Re-Start!<br />

Aktuell läuft nichts. Oder nicht viel. Zeit, sich sorgfältig auf den Tag vorzubereiten, den wir<br />

alle herbeisehnen: Den Re-Start für die gesamte Branche! Damit der für alle Beteiligten, für<br />

deren Zukunft Sie Verantwortung tragen, sicher verläuft, unterstützen wir Sie mit unserem<br />

vollen Programm: von konkreten SARS-CoV-2 Handlungshilfen für den Proben- und Vorstellungsbetrieb<br />

über unsere kostenlose Software zur Gefährdungsbeurteilung (GEDOKU) bis hin zur<br />

persönlichen Beratung rund um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.<br />

Nehmen Sie jetzt Kontakt auf – wir sind gern für Sie da!<br />

www.vbg.de/re-start


LEGAL<br />

Interessenvertretung – das heißt<br />

auch ganz dicke Bretter bohren.<br />

Dem <strong>VPLT</strong> ist das für wichtige<br />

Ausnahmeregelungen beim Ökodesign<br />

mit seinen Partnern auf europäischer<br />

Ebene gelungen. Und auch SOS Save<br />

Our Spectrum kämpft weiter für den<br />

Erhalt der Frequenzen für die Kulturund<br />

Kreativwirtschaft.<br />

Herausgeber<br />

IGVW<br />

Interessengemeinschaft<br />

Veranstaltungswirtschaft<br />

Dekorationsbau:<br />

Neue Qualitätsstandards<br />

der IGVW<br />

Die igvw Qualitätsstandards (SQ = Standard der Qualität | Standard<br />

of Quality) definieren das erforderliche Qualitätsniveau von<br />

Dienstleistungen in der Veranstaltungswirtschaft. Sie berücksichtigen<br />

die aktuelle Rechtslage zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und<br />

beschreiben auf dieser Grundlage die speziellen Arbeitsverfahren<br />

und notwendigen Kompetenzen. Sie enthalten eine Übersicht der<br />

anzuwendenden Rechtsgrundlagen, Normen und Anforderungen zum<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz. Inzwischen kann die IGVW weitere<br />

Mitglieder in der SQ-Familie begrüßen.<br />

32 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


LEGAL Standards<br />

Jüngst veröffentlicht ist die SQP7: Der neue igvw-Standard<br />

gilt für den Dekorationsbau in Veranstaltungs- und<br />

Produktionsstätten für szenische Darstellung. Er behandelt<br />

das Planen, Entwerfen, Konstruieren, Herstellen,<br />

Verwenden und Entsorgen von Dekorationsbauten sowie<br />

das Bereitstellen am Markt (Verkauf und Vermietung).<br />

Neu ist auch der igvw Qualitätsstandard SQP8 – Brandschutz<br />

im Dekorationsbau. Er beinhaltet die Vorgehensweise<br />

bei der Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung<br />

hinsichtlich des Brandschutzes im Dekorationsbau für<br />

Veranstaltungen. Er zeigt Möglichkeiten auf, wie Materialien<br />

hinsichtlich der Brandgefahr bewertet und<br />

klassifiziert werden können.<br />

Weiterhin werden praxisgerechte Maßnahmen zur<br />

Verhinderung einer Brandausbreitung in der Entstehungsphase<br />

beschrieben. Es wird dargestellt, wie<br />

unterschiedliche bauliche und anlagentechnische Voraussetzungen<br />

von Spielstätten bei der Beurteilung der<br />

Brandgefahr berücksichtigt werden können.<br />

Der igvw Qualitätsstandard SQQ8 – Sachkunde zum<br />

Nachweis von Brandeigenschaften gemäß igvw SQP8<br />

beschreibt wiederum die Anforderungen an die Sachkunde<br />

von Personen zur Durchführung der Prüfverfahren<br />

nach igvw SQP8 zur Ermittlung der Brandeigenschaften<br />

von Materialien, die im Dekorationsbau<br />

verwendet werden.<br />

Herausgeber<br />

IGVW<br />

Interessengemeinschaft<br />

Veranstaltungswirtschaft<br />

SQP7<br />

Dekorationsbau<br />

Stand 02/2021<br />

Herausgeber<br />

IGVW<br />

Interessengemeinschaft<br />

Veranstaltungswirtschaft<br />

SQP8<br />

Brandschutz<br />

im Dekorationsbau<br />

SQQ8<br />

Sachkunde zum Nachweis<br />

von Brandeigenschaften<br />

gemäß igvw SQP8<br />

Stand 3/2021<br />

Stand 3/2021<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 33


Frequenzen und Kulturwirtschaft –<br />

im Wahljahr 2021<br />

Die Ansichten der möglichen nächsten Regierungsparteien<br />

Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl<br />

statt. Die politischen Karten werden neu gemischt. Verschiedene<br />

Koalitionsmodelle sind möglich. An dieser<br />

Stelle schauen wir, wie sich die Parteien zur Zukunft der<br />

Kulturfrequenzen im TV-UHF-Band (Bereich zwischen<br />

470 und 6<strong>94</strong> MHz) und darüber hinaus zur Kreativ- und<br />

Kulturwirtschaft insgesamt positioniert haben. Dabei<br />

konzentrieren wir uns auf Parteien, die eine Chance auf<br />

den Einzug in den Bundestag haben und bereit sind,<br />

sowie durch potentielle Partner auch fähig wären, an<br />

einer künftigen Bundesregierung mitzuwirken.<br />

Die Union hat laut der Umfragen wieder gute Chancen,<br />

größte Fraktion zu werden. „Wir setzen alles<br />

daran, dass bis zur Pandemie erreichte hohe jährliche<br />

Wachstum der Kultur- und Kreativwirtschaft und<br />

deren beeindruckende wirtschaftliche Dynamik wiederzugewinnen“,<br />

heißt es im Wahlprogramm: „Diese<br />

Branche mit ihren 1,8 Millionen Erwerbstätigen steht<br />

wie kaum eine andere für kreative Erneuerung, aber<br />

auch für kulturelle Vielfalt und künstlerische Qualität.“<br />

Leider hatten CDU und CSU in der vergangenen Legislaturperiode<br />

bei frequenzpolitischen Fragen eher<br />

die Belange des Mobilfunks beachtet. Im Januar<br />

diesen Jahres setzte sich dann aber die kulturpolitische<br />

Sprecherin, Elisabeth Motschmann, für die<br />

Kulturfrequenzen ein. Sie schrieb unter anderem an<br />

die Bundesnetzagentur und erinnerte daran, dass die<br />

Frequenzen „den kulturellen Nutzern drahtloser Produktionsmittel<br />

bis 2030 zugesichert worden sind“.<br />

Allerdings beendet Motschmann ihre politische Karriere,<br />

dem nächsten Bundestag wird sie nicht mehr<br />

angehören.<br />

Gleiches gilt für Gustav Herzog, der sich innerhalb der<br />

SPD für die Sicherung der Kulturfrequenzen stark gemacht<br />

hatte. Seine Zeit im Bundestag endet im Herbst.<br />

In den vergangenen Jahren hatte er unter anderem eine<br />

Anhörung im zuständigen Ausschuss des Parlaments<br />

durchgesetzt. Dabei konnten auch Vertreter vom <strong>VPLT</strong>,<br />

dem Deutschen Kulturrat, dem Bühnenverein, dem<br />

APWPT und der Initiative „SOS – Save Our Spectrum“<br />

sprechen. Gemeinsam machten sie den Abgeordneten<br />

deutlich, dass die Frequenzen für einen störungsfreien<br />

Betrieb unverzichtbar sind. Zudem seien sie bislang<br />

europaweit harmonisiert, was Tourneen einfacher<br />

macht. Das, so der Tenor, müsse unbedingt erhalten<br />

bleiben. Der Mobilfunk, der ein Auge auf den Bereich<br />

zwischen 470 und 6<strong>94</strong> MHz geworfen hat, habe bereits<br />

ausreichend Spektrum, das teilweise noch ungenutzt<br />

ist. Ein „Diebstahl“ der Kulturfrequenzen durch<br />

den Mobilfunk wurde abgelehnt. Die SPD spricht sich<br />

dafür aus, das Frequenzband mindestens bis 2030 für<br />

Kultur und Veranstaltungswirtschaft zu erhalten.<br />

Sehr deutlich pro Kulturfrequenzen positionieren sich<br />

Bündnis 90/Die Grünen. Verantwortlich für das Thema<br />

ist die Abgeordnete und Ingenieurin Margit Stumpp, die<br />

erneut in Baden-Württemberg für den Bundestag kandidiert.<br />

Stumpp initiierte eine Reihe von Aktivitäten, unter<br />

anderem die „Themenwoche Kulturfrequenzen“. Die<br />

34 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


LEGAL Funkfrequenzen<br />

Partei äußert sich wie folgt: „Wir GRÜNE setzen uns dafür<br />

ein, dass der Sub-700-Bereich langfristig für Rundfunk<br />

und PMSE (Programme Making and Special Events<br />

= Veranstaltungswirtschaft) erhalten bleibt, so wie es<br />

der Beschluss der Weltfunkkonferenz 2015 vorsieht.<br />

Frequenzen sind ein öffentliches Gut. Wenn das reservierte<br />

Spektrum für Funkanwendungen des Durchsageund<br />

Reportagefunks sowie für drahtlose Mikrofone und<br />

Kameras nicht ausreicht, muss die Bundesnetzagentur<br />

zusätzliche Frequenzen freigeben.“<br />

Kultur und terrestrischer Rundfunk seien auf das ihnen<br />

derzeit zur Verfügung stehende Spektrum dringend angewiesen.<br />

Es habe technische Eigenschaften, die andere<br />

Frequenzbereiche nicht vorweisen können. Bislang sei<br />

der Kultur das UHF-Band bis Dezember 2030 garantiert.<br />

Vor diesem Hintergrund wurden viele Investitionsentscheidungen<br />

getroffen. „Wir GRÜNE wollen, dass das<br />

Garantieversprechen eingehalten wird. Aber auch nach<br />

dem Jahr 2030 müssen störungsfreie Frequenzen für<br />

Kultur und Medien im UHF-Band zur Verfügung stehen.“<br />

Die FDP hatte mit den Bundestagsabgeordneten Thomas<br />

Hacker und Christian Jung gleich zwei engagierte<br />

Verfechter der Kulturfrequenzen. Jung ist allerdings<br />

vor kurzem in den baden-württembergischen Landtag<br />

gewechselt und hat daher die bundespolitische Bühne<br />

verlassen. Beide luden 2019, vor der Pandemie, zu<br />

einem Parlamentarischen Frühstück in den Bundestag<br />

ein. Dort diskutierten sie mit Branchenvertretern über<br />

die Frequenzpolitik, für den <strong>VPLT</strong> war Wolfgang Schöpe<br />

dabei. Die FDP sieht sich als Unterstützer der Kulturund<br />

Kreativwirtschaft. In ihrem Wahlprogramm heißt<br />

es: „Wir stehen für eine lebendige Kulturszene und die<br />

Entfaltung individueller Kreativität.“<br />

Die Freien Demokraten setzen sich für eine starke Kultur-<br />

und Kreativwirtschaft als wichtigen Wirtschaftszweig<br />

in Deutschland ein. Sie wollen Förderprogramme<br />

auch für kleinere Unternehmen und Solo-Selbstständige<br />

der Kultur- und Kreativwirtschaft öffnen. Hacker<br />

kandidiert für die bayerische FDP wieder für den Bundestag.<br />

Nach derzeitigen Umfragen wird ihm der Einzug<br />

in das Parlament erneut gelingen.<br />

Bei der LINKEN haben die Kulturfrequenzen in Anke<br />

Domscheit-Berg eine große Unterstützerin. Die Brandenburgerin<br />

kandidiert wieder für den Bundestag. DIE<br />

LINKE tritt dafür ein, dass Kulturförderung als Pflichtaufgabe<br />

angesehen wird, das heißt, der Staat schützt<br />

nicht nur Kunst und Kultur, sondern er fördert sie.<br />

Im Wahlprogramm heißt es: „DIE LINKE tritt für eine<br />

vielfältige, emanzipatorische und partizipative Kultur<br />

ein, die allen zugänglich und für alle erschwinglich ist.<br />

Kulturelle Vielfalt lebt von einem breiten Kulturbegriff.<br />

Hierzu gehören partizipative Freiräume für Kinder und<br />

Jugendliche, soziokulturelle Zentren, urbane Clubkultur,<br />

Vereinskultur, kommunale Kinos und Theater, Orchester,<br />

inter- und transkulturelle Orte kultureller Bildung, Bibliotheken<br />

ebenso wie Räume für experimentelle Künste,<br />

museale Einrichtungen und eine lebendige Gedenkkultur.<br />

Dabei verstehen wir Kulturförderung weitergehend<br />

auch als Infrastrukturförderung.“ Domscheit-Berg hat<br />

mehrfach deutlich gemacht, dass die Kultur langfristig<br />

sichere Frequenzzuweisungen für drahtlose Produktionsmittel<br />

braucht.<br />

Legislatur 2021 – 2025<br />

Die Initiative „SOS – Save Our Spectrum” wird mit den<br />

genannten Fraktionen auch in der nächsten Legislaturperiode<br />

in engem Kontakt stehen, um die Belange der<br />

Kultur- und Veranstaltungswirtschaft nach störungsfreien<br />

Frequenzen zu vertreten. In diese Zeit fällt dann<br />

auch die Weltfunkkonferenz 2023 in Dubai. Dort werden<br />

unter dem Tagesordnungspunkt 1.5 weitreichende<br />

Beschlüsse zur Zukunft des TV-UHF-Bandes erwartet.<br />

Deutschland und Europa müssen für ihre kulturelle<br />

Vielfalt kämpfen und sich entsprechend als Unterstützer<br />

der Frequenzen für drahtlose Produktionsmittel<br />

positionieren. Aus diesem Grund ist „SOS – Save<br />

Our Spectrum” auch mit französischen Politikern und<br />

Abgeordneten des Europaparlaments im fortlaufenden<br />

Gespräch.<br />

Jochen Zenthöfer<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 35


Neue EU-Ökodesign-Richtlinien<br />

zu Lichtquellen<br />

Den „Stromfresser“ Glühlampe hat die EU schon seit Jahren vom Markt verbannt,<br />

um den Energieverbrauch zu senken. Jetzt rücken Lampen, Leuchten und Module<br />

in ihren Fokus, weil diese die Mindesteffizienzgrenze ihrer EU-Ökodesign-<br />

Verordnung nicht mehr erreichen. Ändern wird sich in diesem Zuge auch die<br />

Energieverbrauchskennung. Dem <strong>VPLT</strong> ist es allerdings auf europäischer Ebene<br />

gelungen, viele Ausnahmen für die Branche durchzusetzen. Für Halogenleuchtmittel<br />

hätte dies sonst zum Beispiel bedeutet, dass die Branche Millionen von<br />

funktionsfähigen Scheinwerfern nicht mehr hätte einsetzen können.<br />

Bei den neuen Vorgaben aus Brüssel geht es um die<br />

Energieeffizienz von Lichtquellen und Leuchtmitteln<br />

und die Pflicht, Produkte entsprechend zu kennzeichnen.<br />

Einige Leuchtmittel dürfen nicht mehr im gemeinsamen<br />

Binnenmarkt der Europäischen Union in Verkehr<br />

gebracht werden.<br />

„Die politische Zielrichtung ist klar“, sagt Randell<br />

Greenlee, Bereichsleiter Politik & Internationales, beim<br />

<strong>VPLT</strong>. „Die EU will den Energieverbrauch senken und<br />

Käufer sollen sich informieren können, wie energieeffizient<br />

Produkte wirklich sind. Die Ökodesign-Verordnung<br />

ist Teil des Green Deals und ein gutes Beispiel für die<br />

zukünftige ordnungspolitische Arbeit der EU zum Thema<br />

Nachhaltigkeit.“<br />

Die drei wichtigsten Veränderungen durch die neuen<br />

Verordnungen:<br />

1. Das Verbot der Inverkehrbringung<br />

Ab dem 1. September 2021 dürfen nur elektrische<br />

Lichtquellen (Lampen, Module und Leuchten) auf den<br />

Markt gebracht werden, die die Ökodesign-Anforderungen<br />

und entsprechende Mindestkriterien an die Umweltverträglichkeit<br />

erfüllen. Damit sollen Verwender vor<br />

dem Kauf besonders ineffizienter Produkte geschützt<br />

werden. Wesentlich effizienteren LED-Lampen sollen<br />

durch eine Verschärfung der Energieeffizienzanforde-<br />

rungen Halogenlampen auf dem europäischen Markt<br />

ersetzen. In den meisten Fällen erfüllen Halogenlampen<br />

die vorgesehenen neuen Energieeffizienzanforderungen<br />

nicht mehr.<br />

2. Die veränderte Kennzeichnungspflicht<br />

Die Anforderungen zur Kennzeichnung von Lichtquellen<br />

mit und ohne integriertes Vorschaltgerät werden in der<br />

Verordnung 2019/2015/EU reguliert, wenn diese entweder<br />

separat oder in Leuchten in Verkehr gebracht werden.<br />

Hier sind auch die vorgeschriebenen zu veröffentlichenden<br />

Informationen festgelegt, wie Parameter des<br />

Produktdatenblatts sowie der Inhalt der technischen<br />

Dokumentation einschließlich Messdaten.<br />

3. Die Pflicht, die Energieverbrauchskennzeichnung<br />

im Internet zu veröffentlichen.<br />

Mit der Verordnung (EU) 2017/1369 wird eine Produktdatenbank<br />

mit der Bezeichnung „European Product<br />

Registry for Energy Labelling“, kurz EPREL, in Europa<br />

eingeführt. In der Datenbank müssen alle energieverbrauchsrelevanten<br />

Produkte, die ein Energielabel tragen,<br />

registriert werden, bevor sie in Europa in Verkehr<br />

gebracht werden dürfen. Seit dem 1. Januar 2019 ist<br />

EPREL über ein europäisches Internetportal zugänglich.<br />

In Deutschland überwachen die Länder den Markt hinsichtlich<br />

der Ökodesign- und Energielabelanforderungen.<br />

36 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


LEGAL Interessenvertretung<br />

Aufgrund der Startschwierigkeiten bei der Implementation<br />

des Internetportals geht das Umweltbundesamt<br />

davon aus, dass die Länder erst etwas später mit der<br />

Kontrolle beginnen.<br />

Einheitliche Energieeffizienzklassen<br />

Im September 2021 soll auch die Umstellung auf das<br />

neue Energielabel bei Lichtquellen vollzogen sein. Da es<br />

Schwierigkeiten mit der Implementierung gab, dauert die<br />

Umstellung wohl auch hier noch etwas länger. Die Energieeffizienzklassen<br />

reichen nun einheitlich für alle Produkte,<br />

die unter die Rahmenverordnung 1369/2017/EU<br />

fallen, von G bis A. Neu ist, dass das Etikett einen QR-<br />

Code enthalten muss, der die Verbraucher bei Bedarf<br />

zum Produkteintrag der Lichtquelle in der Produktdatenbank<br />

leitet. Das Energieetikett kann nicht mehr in Eigenverantwortung<br />

generiert werden. Es wird ausschließlich<br />

nach der Anmeldung auf dem EU-Portal von EPREL in<br />

allen Amtssprachen der EU erzeugt.<br />

„Es ist zu beachten, dass es kein Anwendungsverbot<br />

gibt“, so Greenlee. „Anwender dürfen Lagerbestände<br />

noch einsetzen und Produkte, die vor dem Stichtag<br />

auf dem Markt sind, dürfen in ihm bleiben. Allerdings<br />

wird sich der Markt aufgrund der neuen Verordnungen<br />

sicherlich verändern. Irgendwann sind diese Produkte<br />

nicht mehr verfügbar.“<br />

Ausnahmen für die Veranstaltungswirtschaft<br />

Wichtige Ausnahme: Aufgrund der erfolgreichen Lobbyarbeit<br />

des <strong>VPLT</strong> in der European Entertainment<br />

Ecodesign Coalition dürfen auch nach dem 01. September<br />

2021 weiterhin viele Halogen-Lichtquellen mit<br />

Sockeltypen, die speziell für die Szenenbeleuchtung<br />

in Filmstudios, Fernsehstudios und Fotostudios oder<br />

für die Bühnenbeleuchtung in Theatern, Diskotheken<br />

sowie bei Konzerten und sonstigen Unterhaltungsveranstaltungen<br />

ausgelegt und vermarktet werden, in Verkehr<br />

gebracht werden.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 37


„Im Bereich der Weißlichtquellen haben wir in Brüssel<br />

wichtige Parameter für unsere Branche aufgenommen.<br />

Außerdem konnten wir in der Verordnung einen Passus<br />

durchsetzen, der Ausnahmen für den Betrieb von<br />

vernetzten Lichtquellen (CLS) und vernetzten separaten<br />

Betriebsgeräten (CSCG), also die Steuerung von<br />

Scheinwerfern, garantiert.“<br />

Ohne diese Interessenvertretung hätten ab September<br />

dieses Jahres für viele Scheinwerfertypen, die noch im<br />

Einsatz sind, keine passenden Leuchtmittel in der EU<br />

in Verkehr gebracht werden dürfen. Ein Verbot wäre alles<br />

andere als nachhaltig gewesen. Die Unternehmen<br />

hätten sonst Millionen funktionierender Scheinwerfer<br />

aus dem Betrieb herausnehmen müssen. Ein weiteres<br />

Argument in den Verhandlungen: Dem erhöhten Energiebedarf<br />

der Leuchtmittel standen künstlerische Aspekte<br />

des Lichtdesigns und der eher minimale Bedarf<br />

im Gesamtkontext der Energienutzung gegenüber.<br />

Kommende Herausforderungen<br />

Allerdings gelten diese Ausnahmen nur bis zum Inkrafttreten<br />

einer nachfolgenden Ökodesign-Verordnung,<br />

die die EU voraussichtlich im Jahr 2025 herausbringt.<br />

Momentan verhandelt der VPTL in Brüssel zur<br />

RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances/Beschränkung<br />

der Verwendung bestimmter gefährlicher<br />

Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten). Viele<br />

Scheinwerfer setzen noch HMI- und HID-Leuchtmittel<br />

ein. Diese sollten ursprünglich wegen ihr Quecksilberbestandteile<br />

verboten werden. „Auch hier arbeiten wir<br />

an einer Ausnahmeregelung“, sagt Greenlee. „In den<br />

künftigen Verordnungen und Richtlinien zum Green<br />

Deal werden immer mehr Regulierungen für die Veranstaltungswirtschaft<br />

erfolgen. Nach der Corona-Krise<br />

wird die Veranstaltungswirtschaft diesen Herausforderungen<br />

begegnen müssen, in dem sie die marktregulierenden<br />

Maßnahmen mitgestaltet.“<br />

38 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


LEGAL Interessenvertretung<br />

Teilnehmer der Meetings bei der EU-Kommission, von links nach rechts: Christian Allabauer, ÖTHG, Randell Greenlee, <strong>VPLT</strong>, Paule Constable, ALD,<br />

Julian Bird, SOLT/UK, Nicky Greet, PLASA, Tomas Babicky, IALD, Silke Lalvani, PEARLE, Adam Bennette, PLASA + <strong>VPLT</strong> (ETC), Anita Debaere,<br />

PEARLE, Ludwig LePage, PLASA (Robert Juliat) und Anders Larrson, Association of Swedish Lighting Designers.<br />

Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.<br />

EU-Regelungsverfahren = Durchsetzungsmaßnahme (DM)<br />

2015-2017 2018 MAI DEZEMBER<br />

2019 APRIL<br />

04.04.2019<br />

Seite 12<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 39


Sicher im Re-Start:<br />

Hilfen zur Prävention<br />

Für Unternehmen, die sich aktuell auf den Re-Start vorbereiten bietet die VBG<br />

Unterstützung in Form von konkreten SARS-CoV-2 Handlungshilfen für den Probenund<br />

Vorstellungsbetrieb über kostenlose Software zur Gefährdungsbeurteilung<br />

(GEDOKU) bis hin zum Expertennetzwerk. Denn gerade Themen wie zum Beispiel<br />

Gefährdungsbeurteilungen und Hygienekonzepte werden künftig noch wichtiger –<br />

idealerweise können organisierte Abläufe und effiziente Betriebsprozesse<br />

sogar Wettbewerbsvorteile bringen.<br />

1. Aufrechterhaltung eines sicheren und gesunden Betriebs<br />

im Unternehmen trotz Pandemie<br />

Proben- und Vorstelltungsbetrieb:<br />

Außenübertragung<br />

2. Betreuungsmodelle für die sicherheitstechnische<br />

und arbeitsmedizinische Betreuung<br />

KPZ<br />

SiFa.VT<br />

40 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


LEGAL Arbeitssicherheit<br />

3. Praxisgerechte Umsetzung der Arbeitsschutzvorschriften<br />

für die Unternehmensorganisation und Veranstaltungsorganisation<br />

4. Die wichtigsten DGUV Vorschriften und Regeln<br />

DGUV Vorschrift 1<br />

DGUV Vorschrift 17<br />

DGUV Regel 115-002<br />

5. Unternehmerversicherung bei der VBG – für die eigene Absicherung<br />

6. Informationen und Praxishilfen für die Sicherheit bei Veranstaltungen<br />

und Produktionen<br />

7. Branchenkatalog/GEDOKU/Werkzeuge für die Gefährdungsbeurteilung<br />

8. VBG Kampagne für sicheres Veranstaltungsrigging<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 41


Arbeitsmittel:<br />

Prüffristen in der Pandemie<br />

Ralph Larmann<br />

Aufgrund des langen Stillstands der Branche standen in den vergangenen<br />

anderthalb Jahren viele Arbeitsmittel und Maschinen ungenutzt im Lager.<br />

Da liegt es nahe, Kosten zu sparen und die Prüfungen der Arbeitsmittel<br />

dieses Jahr ausfallen zu lassen – man hat sie ja sowieso nicht verwendet!<br />

Der Gedankengang ist einleuchtend – doch ist dies zulässig?<br />

Prinzipiell lassen sich die Arbeitsmittel der Veranstaltungstechnik<br />

in drei Kategorien einteilen: Maschinentechnische<br />

Arbeitsmittel wie Kettenzüge, elektrische<br />

Arbeitsmittel wie Scheinwerfer oder Lautsprecher sowie<br />

Arbeitsmittel, die bestimmungsgemäß keine Maschinen<br />

sind. Zu letzterem gehören zum Beispiel Anschlagmittel,<br />

Lastaufnahmemittel oder Traversen.<br />

Maschinentechnische Arbeitsmittel<br />

Für maschinentechnische Arbeitsmittel gilt die neu<br />

erschiene Fassung des DGUV Grundsatzes 315-390<br />

„DGUV Grundsatz 315-390 Prüfung von maschinentechnischen<br />

Arbeitsmitteln der Veranstaltungstechnik“.<br />

Die Wiederkehrenden Prüfungen von Arbeitsmitteln<br />

sollen den Erhalt des sicheren Zustands gewährleisten:<br />

Denn Prüfer können Schäden rechtzeitig erkennen. Außerdem<br />

sollten sie Verschleiß und Alterung für den weiteren<br />

Betrieb beurteilen. Je nach Gefährdungsbeurteilung<br />

müssen die Prüffristen verkürzt werden. Eine Fristverlängerung<br />

um einige Wochen oder Monate hingegen,<br />

wie sie früher möglich war, ist aus der überarbeiteten<br />

Fassung explizit herausgenommen.<br />

Unternehmer müssen maschinentechnische Arbeitsmittel<br />

der Veranstaltungstechnik mindestens jährlich<br />

durch eine sachkundige, sogenannte „zur Prüfung befähigte<br />

Person“ prüfen lassen. Alle vier Jahre ist eine<br />

Sachverständigenprüfung durch einen durch die VBG<br />

Ermächtigten Sachverständigen vorgeschrieben. Wenn<br />

es sich um ein Arbeitsmittel mit geringem Gefährdungspotential<br />

handelt, darf auch die zur Prüfung befähigte<br />

Person diese vierjährige Prüfung durchführen.<br />

42 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


LEGAL Arbeitssicherheit<br />

Ein geringes Gefährdungspotential liegt nur dann vor,<br />

wenn mit dem Arbeitsmittel keine Lasten über Personen<br />

gehalten oder bewegt werden, die sicherheitsrelevanten<br />

Elemente einfach überprüfbar sind und wenn der<br />

Umgang mit dem Arbeitsmittel ein sehr kleines Gefährdungsrisiko<br />

mit sich bringt. Beispiele für Arbeitsmittel<br />

mit geringem Gefährdungspotential sind kleine Klemmstative<br />

oder Webcam-Kamerabewegungssysteme.<br />

Außerdem zu beachten sind weitere Prüfungen nach<br />

jeder Montage vor der Benutzung am Betriebsort – je<br />

nach Komplexität – durch eine zur Prüfung befähigte<br />

Person.<br />

Wichtige Prüfung nach<br />

Nichtbenutzung<br />

Und was passiert nach einer längeren Nichtbenutzung?<br />

Hier braucht es einen Ermächtigen Sachverständigen<br />

und seine außerordentliche Prüfung, bevor Unternehmer<br />

ihre Arbeitsmittel wieder verwenden dürfen. Auch<br />

hier gilt die Ausnahme für Arbeitsmittel mit geringem<br />

Gefährdungspotential: Eine zur Prüfung befähigte Person<br />

muss sie prüfen, bevor sie zum Einsatz kommen.<br />

In diesem Zusammenhang hilft ein Vergleich zur TÜV<br />

Prüfung eines Fahrzeugs: Auch hier kann der Besitzer<br />

den Prüftermin nicht ohne weiteres aufschieben, nur<br />

weil sein Auto einige Monate in der Garage stand.<br />

Im Gegenteil kann eine bestimmte Lagerung, im Beispiel<br />

das Abstellen auf einer freien Wiese, noch mehr<br />

Schäden beziehungsweise Fehlerquellen erzeugen.<br />

Wie auch beim Auto ist es möglich, Arbeitsmittel<br />

vorübergehend „abzumelden“, sprich stillzulegen.<br />

Allerdings ist vor einem erneuten Einsatz eine außerordentliche<br />

Prüfung nötig. Und diese ist bei den<br />

maschinentechnischen Arbeitsmitteln der Veranstaltungstechnik<br />

in der Regel mit mehr Aufwand verbunden<br />

als die jährliche Wiederkehrende Prüfung.<br />

Ortsveränderliche elektrische<br />

Arbeitsmittel<br />

Wiederkehrend zu prüfen sind auch ortsveränderliche<br />

elektrische Arbeitsmittel: Die Anforderungen sind in<br />

der Betriebssicherheitsverordnung, der DGUV Vorschrift<br />

3 und der VBG Schrift „Sicherheit bei Veranstaltungen<br />

und Produktionen – Prüfung elektrischer<br />

Anlagen und Geräte“ zu finden. Eine Elektrofachkraft<br />

muss diese Arbeitsmittel jährlich überprüfen. Dieser<br />

Richtwert muss je nach Beanspruchung laut den Tabellen<br />

der VBG Schrift verkürzt oder kann verlängert<br />

werden.<br />

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V.<br />

(DGUV) hat während der Corona Pandemie ein Schreiben<br />

veröffentlicht, wonach der Unternehmer eine<br />

Prüfung aussetzen und „innerhalb eines sinnvollen<br />

Zeitraums“ durchführen darf. Daher kann davon ausgegangen<br />

werden, dass auch für ortsveränderliche elektrische<br />

Arbeitsmittel der Veranstaltungstechnik eine<br />

Fristverlängerung möglich ist, wenn sie nicht benutzt<br />

wurden. Selbstverständlich braucht es auch für sie vor<br />

ihrem Einsatz eine Prüfung gemäß den einschlägigen<br />

Vorschriften.<br />

Anschlagmittel, Lastaufnahmemittel<br />

oder Traversen<br />

Unternehmer müssen auch Arbeitsmittel, die bestimmungsgemäß<br />

keine Maschinen sind, wie zum Beispiel<br />

Anschlagmittel, Lastaufnahmemittel oder Traversen,<br />

wiederkehrend prüfen lassen. Die DGUV Information<br />

215-313 „Lasten über Personen“ schreibt vor, dass<br />

sie ein Sachkundiger mindestens einmal jährlich prüft.<br />

Für Anschlagketten ist zusätzlich alle drei Jahre eine<br />

zerstörungsfreie Rissprüfung notwendig. Im Branchenstandard<br />

SQP1 – Traversen wird jedoch abweichend davon<br />

ausgegangen, dass der Unternehmer anhand einer<br />

Gefährdungsbeurteilung andere Prüffristen festlegen<br />

kann. Daher kann man davon ausgehen, dass der Unternehmer<br />

für diese Art der Arbeitsmittel durch die pandemisch<br />

bedingte Nichtbenutzung die Wiederkehrende<br />

Prüfung vor dem nächsten Einsatz durchführen kann.<br />

Fazit: Prüffristen gelten prinzipiell auch in der Pandemie.<br />

Bei Arbeitsmitteln, die bestimmungsgemäß keine<br />

Maschinen sind, ist während der Nichtbenutzung eine<br />

Fristverlängerung möglich. Spätestens vor dem nächsten<br />

Einsatz müssen die Prüfungen allerdings gemacht<br />

werden. Sollen die Materialien womöglich schnell wieder<br />

einsatzfähig sein, müssen diese unter hohem Zeitdruck<br />

durchgeführt werden. Daher gilt der Ratschlag:<br />

Unternehmer sollten sich an die vorgeschriebenen<br />

Prüffristen halten und sich rechtzeitig vorbereiten –<br />

so ist ihr Equipment termingerecht und ohne Stress<br />

einsatzbereit.<br />

Laura van Haperen<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 43


Zukunft<br />

Veranstaltungswirtschaft


Ausstellung 320° Licht im Gasometer Oberhausen // Foto: Thomas Machoczek


Sebastian Ervi<br />

Welche Folgen hat die Corona-Pandemie<br />

auf die Veranstaltungswirtschaft?<br />

Wie interagieren Menschen erfolgreich digital oder Face-to-Face? Welche Faktoren<br />

prägen die Zukunft von Events? Diesen und anderen Fragen gehen aktuell mehrere<br />

Studien der Veranstaltungsbranche auf den Grund.<br />

So zeigt eine im März 2021 von Epson veröffentlichte<br />

und europaweit durchgeführte Umfrage unter Verbrauchern,<br />

dass es im Nachgang der Pandemie eine<br />

sehr starke Nachfrage für die Veranstaltungsbranche<br />

geben wird.<br />

Aufholen nach COVID<br />

Epson Umfrage zeigt,<br />

dass der Bedarf nach<br />

Veranstaltungen nach<br />

Aufhebung des Lockdowns<br />

stärker denn je sein wird.<br />

Besucher vermissen Events<br />

Laut dieser Studie wird in Europa post-covid eine Welle<br />

sozialer Events wie Festivals, Konzerte, Live-Unterhaltung<br />

stattfinden. Fast neun von zehn (89 Prozent) gaben<br />

an, dass sie den Besuch von Veranstaltungen stark<br />

oder sehr stark vermissen und mehr als neun von zehn<br />

(92 Prozent) sagten aus, dass sie darauf warten, wieder<br />

Geselligkeiten besuchen zu können.


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

Ein sehr hoher Anteil (83 Prozent) plant, ebenso viele<br />

oder sogar mehr Events zu besuchen als vor dem<br />

Lockdown. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) hat während<br />

des Lockdowns an die besuchten Veranstaltungen<br />

gedacht und Erinnerungen geteilt. 51 Prozent räumen<br />

ein, dass sie sich Konzerte und Ereignisse online oder<br />

im Fernsehen ansehen, um den physischen Besuch von<br />

Events zu ersetzen.<br />

degefest-TrendAnalyse<br />

Restart 2021/22<br />

Durchstarten<br />

nach der Krise<br />

Studie des degefest, der<br />

Fachverband für die Kongressund<br />

Seminarwirtschaft<br />

Neues Kompetenzniveau<br />

bei digitaler Technik<br />

Zu den Auswirkungen der Pandemie hat auch der<br />

degefest Verband der Kongress- und Seminarwirtschaft<br />

e.V. eine aktuelle Studie initiiert und Mitglieder<br />

aus den eigenen Reihen, die Veranstaltungshäuser<br />

leiten, befragt: Erstellt wurde danach die Studie<br />

„degefest TrendAnalyse – Restart 2020/21: Via Best<br />

Practice aus der Krise“.<br />

Die Covid19-Pandemie hat nahezu alle Befragten dazu<br />

gebracht, sich hinsichtlich digitaler Veranstaltungsformate<br />

entsprechende Technik, die dafür benötigte<br />

Ausstattung im Haus und das Wissen über die Durchführung<br />

anzueignen. Die Veranstaltungshäuser haben<br />

in diesem Bereich damit ein hohes Kompetenzniveau<br />

erworben. Dennoch sehen die Häuser<br />

gleichzeitig die negativen Auswirkungen dieser<br />

Erweiterung. Die Befragten befürchten, dass die<br />

hybriden Veranstaltungen finanziell unrentabel<br />

sein werden, vor allem aber wird der „gute“ und<br />

direkte Kontakt zum Gast verloren gehen. Gerade<br />

in der Lockdown-Zeit findet eine Gästeentfremdung<br />

statt. Bei den Tagungsteilnehmern wird zudem<br />

eine falsche Erwartung geweckt („…es wird<br />

billiger…“). Mit der Erweiterung des eigenen Angebots<br />

um hybride Formate entstehen zusätzliche<br />

Kosten, die selten gedeckt werden. Andererseits<br />

werden die interessanten Angebote (Gastronomie<br />

etc.) weniger gebucht.<br />

Umsatzeinbußen und mehr Investitionen<br />

wegen Zusatzkosten<br />

Der digitale Schub erfordert eine Investition, die<br />

nicht unterschätzt werden darf. Tagungsstätten<br />

werden sich fragen müssen, ob sie sich die benötigte<br />

Technik kaufen oder durch einen IT-Anbieter<br />

temporär anbieten müssen. Auch die Hygiene-Maßnahmen<br />

kosten Geld. Nach Einschätzung<br />

der Befragten sind aber die Kunden der Tagungshäuser<br />

nur bedingt bereit den damit verbundenen<br />

Mehr -und Kostenaufwand adäquat zu bezahlen.<br />

Diese Ergebnisse sind fast deckungsgleich mit<br />

denen des Vorjahres. Die Hygiene wird auch Auswirkungen<br />

auf die Größe der Tagungsstätte haben.<br />

Generell gilt: eine Tagungsstätte benötigt für<br />

jeden Teilnehmer das Dreifache an Raum.<br />

Die Umsatzeinbußen werden laut Einschätzung<br />

der Teilnehmer auch im Jahr 2021 enorm hoch<br />

sein: Knapp 85 Prozent der Befragten erwarten<br />

im Jahr 2021 nicht mehr als 70 Prozent des Umsatzes<br />

aus dem Jahr 2019. In den Jahren 2022<br />

und 2023 erholt sich zwar der Veranstaltungsmarkt,<br />

aber noch nicht vollständig. Generell lässt<br />

sich aber sagen, dass die Befragten im Hinblick<br />

auf die zukünftige wirtschaftliche Lage ihrer Tagungsstätte<br />

positiv denken. Zwar rechnet kaum<br />

jemand damit, dass das wirtschaftliche Niveau<br />

des Rekordjahres 2019 schon bald erreicht wird;<br />

eine klare Tendenz zur Besserung sehen aber die<br />

meisten Befragten.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 47


Hohe Bedeutung von persönlichen<br />

Kundenkontakten<br />

Eine im Juli 2021 von Accor herausgegebene Umfrage<br />

unter 2.000 Mitarbeitern, die während der Pandemie<br />

von zu Haus arbeiten, verdeutlicht den Wert von Face-to-Face-Meetings:<br />

Demnach gehen Arbeitnehmer<br />

von einem Viertel mehr Umsatz durch persönliche<br />

Kundengespräche aus. Zudem schätzten die Befragten,<br />

dass die direkte Interaktion zu durchschnittlich<br />

23 Prozent mehr Geschäftsabschlüssen führe. Oder<br />

anders formuliert: Ein einziges persönliches Treffen hat<br />

die Strahlkraft von drei Video- oder Telefonkonferenzen.<br />

Mehrwert im<br />

Geschäftsleben<br />

Eine aktuelle Umfrage von Accor<br />

verdeutlicht den Wert von Face-to-<br />

Face-Meetings: Arbeitnehmer gehen<br />

von einem Viertel mehr Umsatz durch<br />

persönliche Kundengespräche aus.<br />

Der Grund dafür sei – so gab knapp ein Drittel (30 Prozent)<br />

der Teilnehmer an – dass sich bei der virtuellen<br />

oder telefonischen Kontaktaufnahme Körpersprache<br />

und nonverbale Signale nur schwer deuten ließen. Auch<br />

Small Talk und der Aufbau einer persönlichen Beziehung<br />

wäre ohne Face-to-Face-Kontakt laut 22 Prozent<br />

der Befragten schwieriger, stattdessen empfindet ein<br />

Fünftel die Konversation über Telefon und Bildschirm<br />

zu formell. Hinzu kam in den letzten Monaten die fehlende<br />

Möglichkeit, sich außerhalb des Büros etwa zum<br />

Lunch oder Abendessen mit Kunden und Geschäftspartnern<br />

zu treffen, wie 18 Prozent konstatierten.<br />

Weitere Ergebnisse: Es bleibt der Trend einer Kombination<br />

von virtueller und „physischer”, persönlicher Teilnahme<br />

über mehrere Standorte hinweg. Durch hybride<br />

Meetings wird Konnektivität im Raum und am Bildschirm<br />

ermöglicht. Das Bedürfnis, sich zu vernetzen und persönlich<br />

zu treffen wird stärker sein als vor der Pandemie.<br />

Einbußen im Messegeschäft<br />

Der Lockdown für die Messewirtschaft führt inzwischen<br />

zu massiven Folgen für die gesamte deutsche<br />

Wirtschaft: Nach Berechnungen des AUMA auf der<br />

48 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

Basis einer Ifo-Studie haben Absagen von Messen<br />

aufgrund von Corona-Maßnahmen bisher zu einem<br />

gesamtwirtschaftlichen Verlust von 40 Milliarden<br />

Euro geführt. Denn abgesehen von September und<br />

Oktober 2020 durften seit März 2020 keine Messen<br />

stattfinden und auch das 2. Quartal 2021 dürfte<br />

weitgehend ausfallen.<br />

So seien die erheblichen Umsatzrückgänge von Hotellerie,<br />

Gastronomie, Bahn, Luftverkehr oder Taxis zu einem<br />

erheblichen Teil auf die Stilllegung des Messebetriebs<br />

zurückzuführen.<br />

Messe-Lockdown<br />

kostet bisher<br />

40 Mrd. Euro<br />

nach Berechnungen des<br />

AUMA – Verband der<br />

deutschen Messewirtschaft<br />

auf der Basis einer Ifo-Studie.


Die zukünftige<br />

Entwicklung von<br />

Messen und<br />

Veranstaltungen<br />

Das Marketing-Foresight-Lab<br />

der HSHL hat Auswirkungen der<br />

Coronavirus-Pandemie untersucht<br />

Adi Goldstein<br />

Wirkung des Musikökosystems<br />

Präsenzmessen müssen<br />

Mehrwert bieten<br />

Messen und Veranstaltungen sind für mittelständische<br />

Unternehmen sehr wichtige Kommunikationsinstrumente.<br />

Das Marketing-Foresight-Lab der Hochschule<br />

Hamm-Lippstadt (HSHL) hat deshalb untersucht, inwieweit<br />

die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie<br />

dieses Werkzeug verändern werden. Ausgemacht haben<br />

die Experten: Damit Präsenzmessen auch zukünftig<br />

noch eine wichtige Rolle spielen, müssen sie einen<br />

Mehrwert bieten, der digital nicht erreicht werden kann.<br />

Möglichkeiten wie Matchmaking, Inhalte on demand,<br />

Live-Chats und die digitale Vernetzung von Messeteilnehmern<br />

werden zunehmend gefragt. Im Einzelfall werden<br />

die Aussteller und Besucher genaustens prüfen, ob<br />

die Reise zur Messe noch notwendig ist, denn durch<br />

digitale Tools wird der Messeerfolg planbarer.<br />

Für die Studie „Der Wert von Musik: Ökonomische Wirkungsanalyse<br />

des Musikökosystems” haben sich die Städte<br />

Augsburg, Bremen, Köln, München, Region Hannover,<br />

Region Stuttgart und die Länder Bayern, Sachsen und<br />

Sachsen-Anhalt zusammengeschlossen, um den ökonomischen<br />

Wert von Musik in den jeweiligen Gebieten zu berechnen<br />

und vergleichbare Daten zu erstellen. Die Studie<br />

ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Initiative Musik<br />

gGmbH und dem Musikzentrum Hannover gGmbH.<br />

Innerhalb der Studie wurden die Teilbereiche Kreative,<br />

Veranstaltungen & Spielstätten, Musikaufnahmen & Musikverlage,<br />

Musikschulen, Musikinstrumente, Hörfunk<br />

und Audiogeräte & Lautsprecher betrachtet. Im Jahr<br />

2019 waren die Akteure des Musikökosystems in den<br />

betrachteten Gebieten für 10,51 Mrd. Euro Umsatz und<br />

5,66 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung verantwortlich.<br />

Insgesamt waren 84.601 erwerbstätige Personen im<br />

Musikökosystem aktiv.<br />

50 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

Durch indirekte und induzierte Effekte löste das<br />

Musikökosystem in den betrachteten Gebieten eine<br />

weitere Bruttowertschöpfung von 8,02 Mrd. Euro<br />

aus und führte zusätzlich zu 73.979 Erwerbstätigen.<br />

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die<br />

ökonomische Bedeutung des Musikökosystems in<br />

den betrachteten Gebieten.<br />

Die Daten liefern laut den Machern der Studie den<br />

Beweis, dass Investitionen in das Musikökosystem,<br />

langfristiges und nachhaltiges Wachstum<br />

garantieren. Im Hinblick auf die Musikkultur<br />

werde im politischen Diskurs häufig vergessen,<br />

welche ökonomische Bedeutung und Wertschöpfung<br />

durch die Musikbranche generiert wird. Ein<br />

vielseitiges musikkulturelles Angebot sei ein nicht<br />

zu unterschätzender Standortfaktor für innovative<br />

Unternehmen, die hochqualifiziertes und kreatives<br />

Personal suchen. Wirtschaftliche, kulturelle oder<br />

gesellschaftliche Relevanz stehen dabei nicht im<br />

Gegensatz zueinander, sondern sie bedingen und<br />

unterstützen sich gegenseitig.<br />

Future Meeting Space<br />

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-<br />

Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation IAO untersucht das<br />

GCB German Convention Bureau e.V.<br />

die Herausforderungen<br />

der Post-Corona-Epoche im<br />

Forschungsprojekt Future<br />

Meeting Space 2021.<br />

Veranstaltungen der Zukunft<br />

Der Wert von Musik –<br />

Ökonomische<br />

Wirkungsanalyse<br />

des Musikökosystems<br />

Die Studie ist ein Kooperationsprojekt<br />

zwischen der Initiative Musik gGmbH<br />

und dem Musikzentrum Hannover<br />

Welche einzelnen Faktoren die Veranstaltungen der<br />

Zukunft prägen, geht ein neues Whitepaper des Innovationsverbundes<br />

Future Meeting Space nach. Zum<br />

Forschungsschwerpunkt 2021 dreht sich daher alles<br />

um eine zentrale These: Das Ökosystem von Veranstaltungen<br />

wird sich massiv und nachhaltig verändern.<br />

Ein prägnantes Beispiel ist die neue Lebens- und Arbeitswelt:<br />

Homeoffice und virtuelle Kommunikation<br />

haben Pendlermobilität und Geschäftsreisen zumindest<br />

vorübergehend zu einem großen Teil abgelöst.<br />

Im urbanen Kontext treten zudem neue Formen der<br />

Mobilität, z. B. die Mikro- und Elektromobilität auf,<br />

welche das Ökosystem der Mobilität beeinflussen werden.<br />

In zehn Handlungsfeldern beschreibt der Innovationsverbund<br />

anhand relevanter Einflussfaktoren die<br />

Herausforderungen und Chancen der Veränderung, um<br />

daraus Nutzungsszenarien für reale, hybride und virtuelle<br />

Meeting Spaces herauszuarbeiten.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 51


Die Landkarte der<br />

Veranstaltungswirtschaft<br />

Ein Gespräch mit Nicole Behr, Vorstandsmitglied in der IGVW, über den aktuellen<br />

Stand bei der Marktstudie ZÄHL DAZU.<br />

• Mit ZÄHL DAZU hat die IGVW „die größte Marktstudie<br />

gestartet, die die deutsche Veranstaltungswirtschaft<br />

jemals gesehen hat“. Wie ist der aktuelle Stand?<br />

Wir konnten zur Finanzierung mehr als 50.000 Euro<br />

sammeln und haben bundesweit eine erste Umfrage<br />

gestartet. Die von uns beauftragten unabhängigen<br />

Expertinnen und Experten der TU Chemnitz und das<br />

R.I.F.E.L.-Institut sind nun dabei alle Daten zusammenzuführen<br />

und auszuwerten. Ende August haben wir<br />

erste Zahlen präsentiert. Sie machen sichtbar, wo wir<br />

stehen, mit wem wir kooperieren, welche Märkte wir bedienen,<br />

wie groß unsere Wirkungskreise sind und wie<br />

viele Personen von der Branche abhängig sind. Die bisherige<br />

Arbeit hat sich also gelohnt.<br />

• Als Vorstandsmitglied in der IGVW hast Du das<br />

Projekt federführend begleitet. Was hat Dich dabei<br />

bisher überrascht?<br />

Überrascht hat mich, wie schnell es ein großes Verständnis<br />

innerhalb der Branche dafür gibt, wie wichtig<br />

umfassende Zahlen sind. Das Thema ist ja nicht so richtig<br />

sexy. Und dann brauchten wir zur Finanzierung auch<br />

noch Geld aus der Branche, die sowieso schon zu kämpfen<br />

hat. Aber ich hatte die ganze Zeit den Eindruck,<br />

52 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

dass die Veranstaltungswirtschaft in ZÄHL DAZU ein<br />

vereinendes Projekt gesehen hat. Ich habe immer versucht,<br />

es als das zu kommunizieren. Es gab von vielen,<br />

auch unerwarteten Seiten, ungefragt Unterstützung,<br />

um der Kampagne zu mehr Reichweite und Relevanz zu<br />

verhelfen. Ohne das hätte es nicht funktioniert. Als Verbände<br />

müssen wie jedoch aufpassen, uns nicht zu verzetteln.<br />

Nicht selten engagieren sich immer dieselben<br />

Personen. Dann setzen wir, sicher aus der Not geboren,<br />

so viele Themen, dass eine Übersättigung stattfindet.<br />

Das können unsere Mitglieder beziehungsweise der gesamte<br />

Markt gar nicht mehr aufnehmen. Ich weiß nicht,<br />

wie viele Befragungen zum Beispiel zeitgleich zu ZÄHL<br />

DAZU gelaufen sind. Da habe ich selbst manchmal den<br />

Überblick verloren.<br />

• Wie geht es weiter mit ZÄHL DAZU?<br />

Aktuell steht die Auswertung im Mittelpunkt. Noch<br />

denken wir ZÄHL DAZU im Raum DACH. Ein anderes<br />

Ziel ist es, diese Erhebungen regelmäßig durchzuführen.<br />

Wie andere Branchen transformiert sich auch die<br />

Veranstaltungswirtschaft permanent. Ihre Landkarte<br />

müssen wir dem immer wieder anpassen. Mit weiteren<br />

Umfragen und Studien möchten wir konstant unsere<br />

Branche analysieren und präsentieren. Wir wollen<br />

dieses Selbstverständnis dauerhaft. Für uns selbst,<br />

für die Märkte und die Politik. Das wird noch etwas<br />

dauern. Aber es wird werden.<br />

www.zaehl-dazu.de<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN 93 • 53


Hygieia reicht die Hand<br />

Wie gelingen Hygienekonzepte und Infektionsschutz in der Veranstaltungsbranche?<br />

Dieser Frage geht das Projekt Hygieia nach. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Claudia<br />

Winkelmann von der Alice Salomon Hochschule Berlin und Prof. Thomas<br />

Sakschewski von der Beuth Hochschule für Technik Berlin über Feldstudien beim<br />

Rave, die Gefahr ungewollter Wechselwirkungen und ihr Ziel eines wissenschaftlich<br />

fundierten Leitfadens.<br />

• Hygieia war nicht nur eine athenische Heilgottheit,<br />

sondern ist auch der Namensgeber für Ihr interdisziplinäres<br />

Forschungsprojekt. Können Sie kurz sein Ziel<br />

umreißen?<br />

Winkelmann: Hygieia stand vor allem für Prävention<br />

und Förderung von Heilkräften. Exakt darum geht es in<br />

unserem Projekt Hygienekonzept und Infektionsschutz<br />

in der Veranstaltungsbranche, kurz Hygieia. Wir haben<br />

es vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Maßnahmen<br />

initiiert, die die Corona-Pandemie eindämmen.<br />

Dabei sollen die Erkenntnisse aus der Medizin,<br />

insbesondere der technischen Hygiene, und aus der<br />

Veranstaltungsbranche sinnvoll verknüpft werden, um<br />

letztlich Veranstaltungen in den verschiedenen Formen<br />

und Settings wieder anbieten zu können.<br />

Sakschewski: Die Pandemie hat uns alle durchgeschüttelt.<br />

Veranstalter, Betreiber, Beschäftigte und<br />

Beteiligte haben in den letzten einundeinhalb Jahren<br />

viele neue Anforderungen und Verpflichtungen erfüllen<br />

müssen. Verordnungen und Vorschriften wechselten in<br />

einer Schlagzahl, die eine umsichtige Planung kaum<br />

ermöglichten, ja sich häufig sogar widersprachen.<br />

Ein wissenschaftlich fundierter Leitfaden für Veranstaltungen<br />

mit SARS-CoV-2 fehlt. Es existiert keine<br />

Richtlinie für genehmigende Behörden und Veranstalter<br />

gleichermaßen, um in einem verlässlichen<br />

Rahmen Infektionsschutz- und Hygienekonzepten zu<br />

erstellen und zu überprüfen. Hier setzt Hygieia mit<br />

dem Ziel an, ein Hygieia-Modell als Handreichung zu<br />

entwickeln.<br />

54 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

• Ihr Projekt hat drei Phasen – was unternehmen<br />

Sie darin?<br />

Sakschewski: Im ersten Schritt identifizieren und validieren<br />

wir die Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen<br />

in Produktions- und Veranstaltungsstätten. Die<br />

Validierung ist damit von besonderer Bedeutung. Denn<br />

wir überprüfen geforderte Maßnahmen hinsichtlich ihrer<br />

Umsetzbarkeit und untersuchen deren Auswirkungen<br />

auf Produktionsbedingungen und Arbeitsplätze.<br />

• Können Sie das mit einem Beispiel verdeutlichen?<br />

Bei der Feldstudie zu einer Open-Air Tanzveranstaltung<br />

in einem bekannten Berliner Club haben unsere<br />

Beobachterinnen und Beobachter festgestellt, dass die<br />

Securities am Einlass regelmäßig gegen das Hygienekonzept<br />

verstoßen haben. Sie haben nicht nach jeder<br />

Personenkontrolle die Handschuhe desinfiziert, die sie<br />

durchgängig getragen haben. Das war ein Verstoß. Aber<br />

wie ist dieser zu bewerten? Das sind Fragen, die wir stellen<br />

und im nächsten Schritt beantworten wollen.<br />

Denn nach der Sammlung bewerten wir im zweiten<br />

Schritt die Einzelmaßnahmen in einem mehrdimensionalen<br />

Verfahren. Dabei berücksichtigen wir Kriterien<br />

wie Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit, Kapazität, Sichtbarkeit,<br />

Anwendbarkeit und bewerten die Schutzziele.<br />

Wir untersuchen, ob das Übereinanderschichten von<br />

Maßnahmen, also Schnelltest als Einlasskriterium<br />

plus Abstand plus Mund-Nase-Bedeckung, die Wirksamkeit<br />

erhöht. Oder womöglich erzielt es Nebenwirkungen<br />

wie Verweigerung, Nicht-Akzeptanz oder<br />

Ausweichstrategien. Wir untersuchen also die Wechselwirkungen<br />

mit einer so genannten Cross-Impact<br />

Analyse.<br />

Im dritten und letzten Schritt versuchen wir auf dieser<br />

Grundlage ein praxisnahes Modell für Hygienemanagement<br />

und Infektionsschutz für die Veranstaltungswirtschaft<br />

zu entwickeln – unser Hygieia-Modell.<br />

Dabei beachten wir besonders den Schutz der<br />

Beschäftigten und der Beteiligten sowie der Besucherinnen<br />

und Besucher und die entsprechenden<br />

Wechselwirkungen dieser Gruppen.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 55


Manuel Weidt<br />

• Wer profitiert von Hygieia und wer sind Ihre Zielgruppen?<br />

Winkelmann: In erster Linie wendet sich das Projekt<br />

an die Beschäftigten in der Veranstaltungsbranche. Wir<br />

wissen, dass Gesundheit verschiedene, zusammenhängende<br />

Facetten hat, so beispielsweise körperliche, psychische<br />

und soziale. Der Arbeitsplatz oder der Sinn aus<br />

einer Tätigkeit sind wesentliche Faktoren für psychische<br />

und körperliche Gesundheit. Beschäftigte in der Veranstaltungsbranche<br />

sind per se gefordert, mobil und grenzenlos<br />

zu arbeiten, und stark abhängig von Aufträgen.<br />

Auch das, die damit verbundene enorme Unsicherheit,<br />

hat Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Schließung<br />

von Veranstaltungsstätten gilt es also möglichst zu verhindern,<br />

um Krankheit zu vermeiden. Sekundär richtet<br />

sich Hygieia an Beteiligte und Besucherinnen und Besucher,<br />

für die Kunst und Kultur auch im weitesten Sinne<br />

Lebensqualität bedeutet.<br />

Sakschewski: Mein Wunsch ist dabei, dass mit dem<br />

Hygieia-Modell die Verunsicherung bei der Planung und<br />

Umsetzung von Hygienekonzepten aufhört. Das Sicherheitskonzept<br />

stand, anders als das Hygienekonzept,<br />

schon vor der Pandemie, nämlich nach der Loveparade-Katastrophe<br />

in 2010, in den Versammlungsstättenverordnungen.<br />

Nun verpflichten die Behörden über die<br />

Infektionsschutzverordnungen aber die Veranstalter zu<br />

einem Hygienekonzept und Hygienebeauftragten, ohne<br />

dass sie deren Aufbau oder Inhalt an irgendeiner Stelle<br />

in einer Verordnung oder Vorschrift ausführen. Stattdessen<br />

finden sich unterschiedliche zum Teil widersprüchliche<br />

Empfehlungen. Wir brauchen hier ein klares Regelwerk.<br />

Aktuell haben wir ein Flickwerk, das die Behörden<br />

nach jedem neuen Infektionsverlauf verändern.<br />

• Aktuell lief eine Studie von Hygieia in Berlin. Was<br />

haben Sie wie untersucht – und was sind erste Ergebnisse?<br />

Winkelmann: In der Tat haben wir im Juni eine erste<br />

Pilotuntersuchung im Feld durchgeführt. Basis dieser<br />

Machbarkeitsstudie war das Hygienekonzept des Veranstalters<br />

ZKM Event GmbH für eine Open Air Veranstaltung.<br />

Besonders war, dass der Veranstalter eine Tanzveranstaltung<br />

plante und mit einer gewissen Stigmatisierung<br />

umgehen musste. Es handelte sich um einen Rave<br />

im Revier Südost im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick.<br />

Während der Veranstaltung haben Studienassistentinnen<br />

und -assistenten durch wissenschaftliche Beobachtung<br />

analysiert, ob das äußerst gründlich entwickelte<br />

Hygienekonzept eingehalten werden kann und welche<br />

Optimierungen beziehungsweise steuernden Maßnahmen<br />

der Veranstalter ergriffen hat.<br />

56 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

Sakschewski: Besonders war, dass wir nicht nur Besucherinnen<br />

und Besucher sowie die Beschäftigten beobachtet<br />

haben. Mit Hilfe der Firma ESG Mobility gelang<br />

es auch, Kontaktdaten und, über räumliche Zuordnung,<br />

auch Bewegungsdaten zu erfassen.<br />

Winkelmann: Wir konnten mit der Methodik nachweisen,<br />

dass das Hygienekonzept grundsätzlich umsetzbar war.<br />

Die Beschäftigten sowie Besucherinnen und Besucher<br />

verhielten sich überwiegend regelkonform und entgegen<br />

Vorurteilen sehr diszipliniert. Als konkrete Schwachstellen<br />

identifizierten wir die Wegeführung, das Abstandhalten<br />

vor dem Sanitärtrakt sowie die Sonderstellung der<br />

Artists und deren Begleitungen. Dies sollte in künftigen<br />

Konzepten konkret berücksichtigt werden.<br />

• Welche weiteren Experimente sind geplant?<br />

Sakschewski: Diese Pilotstudie gibt erste Erkenntnisse<br />

zu Erfüllungsgraden einzelner Auflagen und zu organisatorischen<br />

sowie subjektbezogenen Besonderheiten.<br />

Und sie zeigt konkretes Optimierungspotenzial auf. Die<br />

Ergebnisse des hier vorgestellten Pilotprojektes können<br />

herangezogen werden, um im Kontext von Hygiene und<br />

Infektionsschutz die Sicherheit von Beschäftigten der<br />

Veranstaltungsbranche zu gewährleisten.<br />

Weitere Veranstaltungen in Richtung Kapazitätsgrenze<br />

dieses Areals sollten evaluiert werden. Darüber hinaus<br />

finden bereits Gespräche mit weiteren Kooperationspartnern<br />

in diesem Projekt statt, um weitere Veranstaltungsarten<br />

und Produktionsstätten aufzunehmen.<br />

• Unabhängig von Ihrem Projekt: Wenn Sie einen<br />

Blick in die Zukunft von Events und Hygienekonzepte<br />

werfen – wie werden diese künftig aussehen?<br />

Winkelmann: Mit unserem Hygieia-Modell könnten wir<br />

die Veranstaltungsbranche entlasten. Es soll möglich<br />

sein, mit relativ geringem Aufwand evidente Hygienekonzepte<br />

zu entwickeln. Veranstaltungen sollen damit<br />

künftig im sogenannten New Normal wieder durchführbar<br />

sein. Für Beschäftigte könnten Erweiterungen zum<br />

Arbeitsschutz relevant sein, hier insbesondere die Gefahr<br />

der Infektion durch Besucherinnen und Besuchern.<br />

Wir sind hierfür mit unseren Kooperationspartnern<br />

im Projekt, wie Clubcommission, mediapool sowie<br />

satis&fy, im Austausch. Das Institut für angewandte<br />

Forschung Berlin fördert und der <strong>VPLT</strong> unterstützt Hygieia.<br />

Vernetzt haben wir uns außerdem mit anderen<br />

Forschungskonsortien in Deutschland, die an ähnlichen<br />

Fragen arbeiten.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.hygieia-berlin.de<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 57


Ein Index vom ifo<br />

Seit Jahrzehnten beschäftigt sich das ifo<br />

Institut in München mit der Analyse der<br />

Wirtschaftspolitik und bringt unter anderem<br />

monatlich den ifo-Geschäftsklimaindex<br />

heraus. Und seit ein paar Monaten arbeitet<br />

ifo nun auch enger mit den Verbänden der<br />

Veranstaltungswirtschaft zusammen, um<br />

die Branche genauer zu analysieren und für<br />

mehr Fakten und Sichtbarkeit zu sorgen.<br />

Ein Gespräch mit Dr. Klaus Wohlrabe,<br />

Leiter der ifo-Umfragen, über den Stand<br />

der monatlichen Konjunkturumfragen,<br />

den geplanten Geschäftsklimaindex<br />

für die Veranstaltungsbranche und die<br />

unterschiedlichen Vorteile dieser Erhebungen.<br />

• Seit einigen Monaten haben Sie mit monatlichen<br />

Konjunkturumfragen innerhalb der Veranstaltungswirtschaft<br />

gestartet. Wie ist der aktuelle Stand?<br />

In der letzten Umfrage haben 210 Unternehmen aus<br />

der Veranstaltungswirtschaft teilgenommen. Das ist<br />

schon sehr ordentlich und erlaubt einen sehr guten Einblick<br />

in die aktuellen Entwicklungen der Branche. Mehr<br />

ist natürlich immer gut. Aber man darf nicht vergessen,<br />

dass sich die Umfrage in dem Bereich noch im Aufbau<br />

befindet. Wir haben uns das ambitionierte Ziel gesetzt,<br />

dass wir Richtung 500 Teilnehmer gehen wollen. Eine<br />

hohe Teilnehmerzahl erlaubt es dann auch, detaillierter<br />

in die Branche hinein zu zoomen und eventuell unterschiedliche<br />

Entwicklungen zu untersuchen. Erste Ergebnisse<br />

sind bereits in unsere Konjunkturumfrage Juni<br />

2021 eingeflossen, in der es darum geht, wie viele Unternehmen<br />

sich durch die Coronakrise in ihrer Existenz<br />

bedroht fühlen. Immer noch besonders gefährdet sind<br />

danach die Unternehmen der Veranstaltungsbranche<br />

mit 70,4 Prozent. Sie stehen bei dieser Frage an der<br />

Spitze vor allen anderen Branchen.<br />

• Geplant ist eventuell auch ein neuer „Index Messeund<br />

Veranstaltungswirtschaft“. Was ist das langfristige<br />

Ziel?<br />

Ja, es ist geplant, einen eigenen Geschäftsklimaindex<br />

für die Branche zu entwickeln. Das genaue Prozedere<br />

besprechen wir noch. Eine kontinuierliche Erhebung ist<br />

wichtig, um auch langfristige Entwicklungen im konjunkturellen<br />

Bereich abzudecken. Das ist bisher ein weißer<br />

Fleck, auch in der öffentlichen Berichterstattung.<br />

Man muss jetzt aber Geduld haben, da es im Gegensatz<br />

zu den anderen Bereichen in unseren Umfragen noch<br />

keine lange Historie gibt.<br />

58 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

• Wo liegen die Herausforderungen generell bei solchen<br />

Erhebungen?<br />

Eine große Herausforderung war die große Heterogenität<br />

der Veranstaltungswirtschaft. Darüber hinaus gibt<br />

es in der offiziellen Statistik, an dem sich die ifo Umfragen<br />

orientieren, diesen Bereich nicht. Er ist sozusagen<br />

weiter verteilt in der offiziellen Klassifikation. Mit Hilfe<br />

der Verbände aus der Veranstaltungswirtschaft haben<br />

wir einen entsprechenden Katalog an Branchen zusammengestellt,<br />

welche Bereiche abgedeckt werden sollen.<br />

Wir haben intensiv diskutiert, wie zum Beispiel mit Hotels<br />

und Restaurants umgegangen werden soll, welche<br />

nicht immer explizit zur Veranstaltungsbranche zählen.<br />

Der Bereich war bisher kein Schwerpunkt in den ifo<br />

Umfragen, deshalb haben die Verbände uns auch intensiv<br />

geholfen, neue Teilnehmer für die Umfrage zu<br />

gewinnen. Das ist immer der schwierigste Part. In anderen<br />

Branchen sind die Umfragen ja schon lange etabliert<br />

und klar strukturiert. In der Veranstaltungsbranche<br />

muss das alles erst geleistet werden<br />

• Ähnlich erfolgreich sind Sie für den Geschäftsklimaindex<br />

der Digitalwirtschaft vorgegangen. Können Sie<br />

das schildern?<br />

Der Bereich Digitalwirtschaft ist, ähnlich wie die Veranstaltungsbranche,<br />

nicht eindeutig in der offiziellen<br />

Statistik repräsentiert. Mit dem Bitkom-Verband haben<br />

wir dann definiert, welche Bereiche abgedeckt werden<br />

sollen. Dabei konnten wir aber bereits auf die Umfragedaten<br />

aus unserer Datenbank zurückgreifen. Diese<br />

kamen aus dem Dienstleistungssektor, Industrie und<br />

auch dem Handel. Wir haben sie dann neu aggregiert<br />

und einen entsprechenden Index definiert.<br />

Der große Unterschied zur Veranstaltungsbranche war,<br />

dass wir schon sehr viele Unternehmen in dem Bereich<br />

hatten. Das heißt, wir mussten es nicht komplett neu<br />

aufbauen. Der Bitkom-ifo-Digitalindex erfährt in den<br />

entsprechenden Kreisen eine große Aufmerksamkeit.<br />

Wir hoffen, dass dies in Zukunft auch für den Index für<br />

die Veranstaltungswirtschaft der Fall sein wird.<br />

• Welche Vorteile hat ein solcher Wirtschaftsindex?<br />

Ein solcher Index erhöht zunächst einmal die Sichtbarkeit<br />

der Branche, insbesondere in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung. Darüber hinaus ergibt sich eine neue<br />

Facette für die generelle konjunkturelle Analyse der<br />

Wirtschaft in Deutschland. Diese bezieht sich ja bisher<br />

vor allem auf die klassischen Branchen wie Automobilbau<br />

oder Maschinenbau. Somit können auch sogenannte<br />

indirekte Effekte besser abgeschätzt werden.<br />

So generiert zum Beispiel ein Konzert noch viel mehr<br />

Wertschöpfung also nur das reine Konzert, was in offiziellen<br />

Statistiken auftaucht. Dies können die Ausgaben<br />

für Reisen, Übernachtungen, Restaurants etc. der Teilnehmer<br />

sein. Das neue Aggregat der Veranstaltungswirtschaft<br />

erlaubt es aber auch, dass wir unsere Sonderfragen<br />

im Rahmen unserer regelmäßigen Umfrage<br />

auch entsprechend auswerten können.<br />

• Wer profitiert von ihm und warum?<br />

Zunächst profitieren die Unternehmen und Selbständigen<br />

in dem Bereich. Denn sie können sich über die<br />

aktuelle Entwicklung in ihrem Bereich informieren.<br />

Einen solche Information gab es ja bisher nicht. Ein<br />

ganz wichtiger Punkt ist auch, dass es die Sichtbarkeit<br />

im politischen Entscheidungsprozess erhöht. Handfeste<br />

valide Umfragedaten aus dem Bereich können den<br />

politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen zur<br />

Verfügung gestellt werden. Die Corona-Krise hat gezeigt,<br />

dass da noch einiges an Nachholbedarf besteht.<br />

Der Index gibt der Branche sozusagen eine wichtige<br />

Stimme. Letztendlich profitieren davon natürlich<br />

auch die vielen Verbände in dem Bereich. Sie können<br />

die Zahlen für ihre eigene Arbeit und Analysen<br />

verwenden.<br />

• Wir erfährt man über Neuigkeiten zu Ihren Untersuchungen?<br />

Das Prinzip von ifo ist, dass wir unsere Zahlen allgemein<br />

für jedermann zur Verfügung stellen. Auch<br />

öffentliche Medien oder Verbände informieren dazu<br />

über ihre Kanäle.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 59


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

Adi Goldstein


Hybrid Events – Live und Digital<br />

verschmelzen in einer<br />

spannungsgeladenen Einheit<br />

Hybride Eventformate sind nicht neu. Durch die Covid-19-Pandemie katalysierten<br />

Entwicklungen von Digitalisierung haben Hybrid Events jedoch einen regelrechten<br />

Boost erlebt und spielen die zentrale Rolle im Live-Marketing.<br />

Während analoge und physische Live-Events vor allem<br />

durch direkten und persönlichen Kontakt und<br />

multisensuale Ansprache punkten, steht bei digitalen<br />

Formaten bisher meist die Reichweite im Fokus. Das<br />

ergibt sich vor allem daraus, dass digitale Formate in<br />

aller Regel orts- und zeitunabhängig genutzt werden<br />

und nahezu immer und überall verfügbar sind. Weitere<br />

Argumente sind Nachhaltigkeit (zum Beispiel die Reduzierung<br />

von Emissionen durch Reisen zu physischen<br />

Treffen), Effektivität und Effizienz (beispielsweise durch<br />

die Reduzierung der Reisezeit zu physischen Treffen)<br />

sowie Convenience (es ist bequemer die Veranstaltung<br />

auf dem eigenen Monitor zu verfolgen). Hybride Events<br />

und entsprechende Konzepte verbinden das Beste aus<br />

beiden Welten: Die Aspekte physischer Events (Multisensualität,<br />

persönlicher Dialog) und die Vorteile der<br />

digitalen Kommunikation (Reichweite, Nachhaltigkeit,<br />

Effektivität und Effizienz, Convenience) begegnen<br />

sich auf Augenhöhe. Als „Hybrid“ bezeichnet man<br />

etwas, das gebündelt, gekreuzt oder vermischt wird.<br />

62 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

In der Technik versteht man unter „Hybrid“ ein System,<br />

bei welchem zwei Technologien miteinander kombiniert<br />

werden. Dabei betont die vorangestellte Bezeichnung<br />

„Hybrid“ ein aus unterschiedlichen Arten oder Prozessen<br />

zusammengesetztes Ganzes. Die Besonderheit liegt<br />

darin, dass die zusammengebrachten Elemente für sich<br />

schon Lösungen darstellen, durch das Zusammenbringen<br />

aber neue erwünschte Eigenschaften entstehen<br />

können (Vgl. Wikipedia.de, Eintrag zu „hybrid“).<br />

Und ebendies ist auch die Besonderheit von Hybrid<br />

Events. Es sind eben nicht nur Events, bei denen sich<br />

sowohl Live- als auch digitale Elemente finden, sondern<br />

es sind Eventformate, bei denen das Digitale<br />

mit dem physischen Vor-Ort-Erlebnis zu einem neuen<br />

Ganzen verbunden wird. Hat man in der Vergangenheit<br />

gern noch jederlei Einbindung von digitalen oder<br />

virtuellen Elementen in eine Veranstaltung, seien es<br />

Social Media-Posts oder digitale Abstimmungs-Apps,<br />

als hybrid bezeichnet, so zeigt sich heute, dass Hybrid<br />

Events weit mehr sind. Sie ermöglichen eine gleichzeitige<br />

Teilnahme vor Ort (physical attendance) und<br />

aus dem (Home-)Office (digital attendance), sie verschmelzen<br />

digitale mit Vor-Ort- und Live-Formaten zu<br />

einer neuen Einheit und ermöglichen echte Interaktionen<br />

zwischen Teilnehmenden und Veranstaltenden –<br />

unabhängig davon, ob diese physisch anwesend oder<br />

digital zugeschaltet sind. Damit haben Hybrid Events<br />

eine ganz neue Stufe in der Event-Evolution erreicht.<br />

Augenhöhe, Interaktion, Simultanität und Flexibilität<br />

sind die Kernbegriffe der neuen Hybrid Events. Durch<br />

die Kombination der unterschiedlichen Eigenschaften<br />

von „Live“ und „Digital“ lassen sich Synergien, aber<br />

auch ganz neue Veranstaltungsformate und Kommunikationsstrategien<br />

schaffen.<br />

Auch wenn dies vielleicht zunächst einfach klingt, ist<br />

es in der Umsetzung doch ein großer und häufig unterschätzter<br />

Schritt. Hybrid Events benötigen ein Technik-<br />

Know-how, das ebenfalls als ein Hybrid zwischen IT und<br />

Eventtechnik-Expertise bezeichnet werden kann. Techniker*innen<br />

müssen die interaktiven Notwendigkeiten<br />

mit den digitalen Möglichkeiten durchdenken, entsprechende<br />

Zugänge sicherstellen, sodass eine zeitgleiche<br />

Kommunikation zwischen den Teilnehmenden vor Ort<br />

und vor den Bildschirmen ermöglicht wird. Auf dieser<br />

technischen Basis baut das Event-Konzept auf.<br />

Legen diese technischen Voraussetzungen die Basis,<br />

so sind nun Eventspezialisten und Kommunikationsexperten<br />

gefragt. Denn ein Hybrid Event ist<br />

keine Aneinanderreihung von digitalen Format-Feuerwerken,<br />

sondern benötigt, mehr noch als ein<br />

klassisches Event, eine stringente Dramaturgie,<br />

eine smarte Storyline und durchdachte Formate. So<br />

stellt ein Hybrid Event neue und besondere Anforderungen<br />

an Eventdesigner und Konzeptioner. Hier<br />

stehen die Interaktionsmöglichkeiten und Involvierungsformate<br />

klar im Vordergrund.<br />

Ein Hybrid Event muss Augenhöhe zwischen den<br />

Teilnehmenden herstellen, egal, ob sie aus dem<br />

Homeoffice, dem Urlaubsort, dem Büro oder vor<br />

Ort teilnehmen – ihnen müssen gleichwertige Erlebnisse<br />

und Involvierungsmöglichkeiten geboten<br />

werden. Interaktion untereinander muss angeregt<br />

und ermöglicht werden, Involvement der Teilnehmenden<br />

eine aktive Auseinandersetzung mit den<br />

Kernbotschaften und Eventzielen forcieren. Dies<br />

erfordert neue Formate, neue Konzepte und ein Hybrid<br />

aus digitalen und Live-Formaten, das die Teilnehmenden<br />

immer wieder aktiviert und einbindet,<br />

sodass gar nicht erst die Gefahr aufkommt, dass<br />

sie sich als passive Empfänger*innen oder bloße<br />

Zuschauende zurücklehnen oder ablenken lassen.<br />

Das betrifft natürlich vor allen Dingen, aber nicht<br />

nur, die Teilnehmenden an den Bildschirmen,<br />

die noch mehr als die Teilnehmenden vor Ort<br />

im „Working Mode“ bleiben und nebenher von<br />

eingehenden Emails und möglichen anfallenden<br />

Arbeitsaufträgen abgelenkt werden. Daher steht<br />

das Hybrid Event immer auch ein Stückweit in<br />

Konkurrenz zu den sonstigen Anforderungen an<br />

die Teilnehmenden und muss kontinuierlich und<br />

in verschiedenen Formatangeboten stets die Bereitschaft<br />

wecken, sich auf das Event einzulassen<br />

und aktiv teilzunehmen. Teilnehmende müssen<br />

also noch stärker in das Geschehen eingebunden<br />

werden, als es sonst die Regel ist. Hybride Events<br />

stellen die Zielgruppe und deren Bedürfnisse in<br />

den Mittelpunkt. Inhalte müssen an diese Bedürfnisse<br />

angepasst sowie spannend, unterhaltsam<br />

und professionell umgesetzt werden.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 63


Buchverlosung<br />

Die fortschreitende Digitalisierung wird das Veranstaltungsgeschäft<br />

dramatisch verändern. Aktuell wirkt die<br />

Pandemie wie ein Brandbeschleuniger, der die Dynamik<br />

noch verstärkt. Wie sieht also „die Zukunft von<br />

Messen, Kongressen und Events“ aus?<br />

Antworten geben namhafte 28<br />

Experten in dem gleichnamigen<br />

243-seitigen Buch, das in<br />

diesem Jahr bei der TFI-Verlagsgesellschaft<br />

erschienen ist. Mit<br />

ihrer freundlichen Genehmigung<br />

publizieren wir daraus den neben<br />

stehenden Artikel.<br />

Wir verlosen außerdem zwei<br />

Exemplare. Wer teilnehmen<br />

möchte,meldet sich bis zum<br />

20. September 2021 auf der Seite<br />

https://www.vplt.org/verlosung an.<br />

64 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

#1 Involvement benötigt integrierende<br />

Aktivierung<br />

Um das Involvement der Teilnehmenden sicherzustellen<br />

und immer wieder zu ermöglichen, benötigt es Formate<br />

und Elemente, welche die Teilnehmenden sowohl im<br />

digitalen als auch im Raum vor Ort aktiv einbinden und<br />

zu Aktionen auffordern. Dabei muss die Integration von<br />

digitalen Elementen so in den Eventablauf eingebunden<br />

werden, dass die Unterschiedlichkeit zwischen Live und<br />

Digital aufgelöst wird. Die Grenzen zwischen digitaler<br />

und physischer Teilnahme vor Ort müssen aufgehoben<br />

werden, digitale und live Formate integrativ ineinander<br />

verwoben und als integrierend erlebt werden. Gelingt<br />

dies, so steigert das die Wirkung im Vergleich zu reinen<br />

Live-Events enorm und das weit über den eigentlichen<br />

Veranstaltungszeitraum hinaus. Denn digitale Elemente<br />

spannen auch lange nach der Veranstaltung einen kommunikativen<br />

Rahmen. Auf aktive Integration muss daher<br />

eins der Hauptaugenmerke von Hybrid Events liegen.<br />

#2 Interaktion benötigt Augenhöhe<br />

Wie bei physischen Events ist auch bei Hybrid Events<br />

die Partizipation der Teilnehmenden ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor. Ein Hybrid Event muss deswegen immer<br />

wieder die Interaktion mit den Teilnehmenden suchen.<br />

Dies gelingt allerdings nur dann, wenn Augenhöhe der<br />

Teilnehmenden untereinander ermöglicht und immer<br />

wieder in den Fokus genommen wird. Dafür eignen<br />

sich Formate, welche die Interaktion zwischen digitalen<br />

und physisch-anwesenden Teilnehmenden nicht bloß<br />

ermöglichen, sondern immer wieder einfordern. Dies<br />

kann durchaus auf spielerische Weise geschehen. Da<br />

ein wesentlicher Aspekt von Live-Events auch immer<br />

der Wunsch nach Austausch und Netzwerken ist, gilt<br />

es gerade solche interaktiven Formate zu kreieren, die<br />

ebendies ermöglichen und fördern. Daher bieten sich<br />

Co-Creation-Formate besonders für Hybrid Events an.<br />

Dabei ist eines besonders zu beachten: Die einzelnen<br />

Formate für die unterschiedlichen Teilnehmergruppen<br />

müssen dabei nicht gleich, aber gleichwertig sein.<br />

So werden die Teilnehmergruppen in „physical attendance“<br />

oder „digital attendance“ unterschiedliche Erlebnisse<br />

haben und unterschiedliche Formate nutzen,<br />

die besonders auf ihr gewähltes Teilnahmeformat einzahlen<br />

und die jeweiligen Themen in unterschiedlicher<br />

Form darstellen.<br />

#3 Insight benötigt authentischen<br />

Mehrwert<br />

Menschen gehen auch deshalb zu Veranstaltungen, weil<br />

sie dort besondere Insights und Einblicke gewinnen.<br />

Diesen Motivator gilt es auf Hybrid Events zu stärken,<br />

um auch die Aufmerksamkeit der digitalen Teilnehmenden<br />

zu binden. Ein gelungenes Hybrid Event bietet den<br />

Teilnehmenden exklusive Insights und einen spürbaren<br />

Mehrwert. Hierbei ist wichtig, dass der Exklusivitätscharakter<br />

zwar spürbar ist, immer aber auch zum Absender<br />

der Botschaften passen muss.<br />

Exklusivität, wie man sie vor einigen Jahren noch mit<br />

besonders ausgefallenen Buffets oder Dinner-Arrangements<br />

zu betonen versuchte, ist auf einem Hybrid<br />

Event fehl am Platz. Denn sie verschärft nur ein Ungleichgewicht<br />

zwischen den Teilnehmenden vor Ort und<br />

den digitalen Teilnehmenden. Ein Unternehmen muss<br />

überlegen, welche Art der Exklusivität gut zu Marke<br />

und Markenversprechen passt. Authentizität und Bodenständigkeit<br />

sind hier wichtige Stichworte. Es gilt,<br />

Exklusivität über besondere Insights, über Mehrwert in<br />

Unterhaltung oder Netzwerken, über Zugang zu Wissen<br />

oder Mitgestaltung zu schaffen.<br />

Gerade wenn auch digitale Teilnehmende zugeschaltet<br />

sind, liegt es nahe, dass sie Behauptungen oder Insights<br />

sofort online recherchieren und überprüfen, daher ist es<br />

bei Hybrid Events unabdingbar, dass die Storyline authentisch<br />

und passgenau zum Markenkern beziehungsweise<br />

dem Unternehmen entwickelt wird. Mehrwert ist<br />

mehr als nur Exklusivität – und diesen Mehrwert müssen<br />

Konzeptioner von Hybrid Events herausarbeiten und<br />

erlebbar machen.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 65


TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />

#4 Potenziale heben<br />

Anders als auf klassischen Events hinterlässt hybride<br />

Eventkommunikation im digitalen Raum unzählige Spuren,<br />

die durch den Einsatz von moderner Tracking- Software<br />

im Rahmen von zum Beispiel Live+ Marketing Automation<br />

zurückverfolgt, abgebildet und operationalisiert<br />

werden kann.<br />

Auf der quantitativen Seite kann durch die Messung von<br />

Zugriffs-, Klick-, Zuschauer- und Downloadraten ein einfacher<br />

Überblick über die Effektivität der Kommunikationsbestandteile<br />

geschaffen werden. Hierdurch können<br />

Inhalte später bestmöglich ausgewertet und an die jeweilige<br />

Situation angepasst werden. Auf der qualitativen<br />

Seite bieten zum Beispiel Social Media Monitoring-Methoden<br />

eine Möglichkeit, Tonalität und Meinungen der<br />

Zielgruppe übersichtlich abzubilden, um so einen tieferen<br />

Einblick in die Welt und die Bedürfnisse der Interessentengruppen<br />

zu erhalten.<br />

Live+ Marketing Automation geht dabei noch einen<br />

Schritt weiter: Live+ Marketing Automation oder auch<br />

Data Driven Marketing ist die Erweiterung der Marketing<br />

Automation durch Daten von Events und Live-Marketing.<br />

Ziel ist erstens die intelligente Steuerung von Inhalten<br />

über alle Touchpoints hinweg, um aktuelle und potenzielle<br />

Kunden an jedem Punkt der Customer Journey<br />

individuell abzuholen. Zweitens die Transparenz im Sales-Funnel:<br />

Über die lückenlose Dokumentation wird der<br />

Kampagnenerfolg messbar. Und drittens erfolgreiche,<br />

datenbasierte Post-Event-Kampagnen.<br />

Durch Hybrid Events lässt sich tiefgehendes Konsumentenwissen<br />

zusammentragen, welches unter nicht-hybriden<br />

Eventbedingungen im Verborgenen und damit nicht<br />

nutzbar geblieben wäre. Letztendlich trägt dies gleichermaßen<br />

zur Steigerung von Effizienz und Effektivität bei.<br />

#5 Komplexität verlangt Öffnung<br />

Eins wird zunehmend deutlich: Es werden sich nur Systeme<br />

durchsetzen können, die eine einfache Integration bestehender,<br />

spannender Lösungen im Netz ermöglichen.<br />

Geschlossene Systeme kommen schnell an ihre Grenzen,<br />

sie laufen Gefahr der Vereinfachung oder werden<br />

sich an neue Entwicklungen kaum mehr integrativ anschließen<br />

lassen. Gerade hier aber liegt ein großes Potenzial,<br />

das kommunikativen Mehrwert schafft: durch<br />

Schnittstellen und Zusammenbringen unterschiedlicher<br />

Systeme und Lösungen, ganz neue Möglichkeiten<br />

zu erschließen. Es muss also möglich sein, die besten<br />

Anwendungen und Technologien zusammenzubringen<br />

und immer wieder neu zusammenfügen zu können.<br />

Auf „Open Platforms“ zusammengestellt können so<br />

die einzelnen Anwendungen maßgeschneidert ausgewählt<br />

und für den jeweiligen kommunikativen Nutzen<br />

zusammengebracht werden.<br />

RoE – Return on Event<br />

Die Integration von virtuellen Kommunikationsbestandteilen<br />

erfordert auf Seite der Unternehmen zwar zunächst<br />

ein Umdenken und Neu-Denken. Allerdings sind<br />

auch die Chancen deutlich, denn Hybrid Events generieren<br />

zusätzliche Intensität und Reichweite.<br />

Durch ihre zeitliche Unabhängigkeit vom physischen<br />

Event können Hybrid Events eigenständige soziale<br />

Strukturen schaffen, die vom Spannungsfeld aus<br />

„Live“ und „Digital“ zusammengehalten werden und<br />

im Idealfall niemals enden.<br />

Einmal etabliert können hybride Eventstrategien von<br />

Veranstaltung zu Veranstaltung weitergedacht und<br />

ausgebaut werden, wodurch der Ressourcenaufwand<br />

für Live-Marketing-Maßnahmen sinkt. Ebenso werden<br />

durch soziale Netzwerke, mobile Applikationen und<br />

Augmented Reality-Anwendungen weitaus größere<br />

Lern- und Wissenseffekte erzielt, als dies rein physische<br />

Events ohne digitale Bestandteile vermögen.<br />

Dank zusätzlicher Aktivierung, höherem Involvement,<br />

mehr Interaktion, Interaktivität und Insight stellen<br />

Hybrid Events ein höchst wirkungsvolles Kommunikationsinstrument<br />

dar, dessen Potenziale, Möglichkeiten<br />

und Einblicke in ihrer Gesamtheit nur schwer<br />

zu überbieten sind.<br />

Colja Dams<br />

CEO Vok Dams Events & Live-Marketing<br />

66 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 67


Adam Hall Group (3)<br />

Die Adam Hall Rock n' Roll Library – Musikgeschichte erleben mit allen Sinnen<br />

ECONOMIC<br />

Von Alexander Pietschmann, CEO der Adam Hall<br />

Group, wollten wir wissen, wie nachhaltiges<br />

Unternehmertum in der Veranstaltungswirtschaft<br />

gelingt. Mit der DEAplus startet das Unternehmen<br />

außerdem im Weiterbildungsformat PROseminare<br />

wieder durch. Mehr Sicherheit für den Neustart<br />

erhalten Firmen, die einer Zertifizierung<br />

durch die DPVT vertrauen.


ECONOMIC Advertorial<br />

Gelebte Nachhaltigkeit bei<br />

der Adam Hall Group<br />

Ein Gespräch mit Alexander Pietschmann,<br />

CEO der Adam Hall Group, über<br />

erfolgreiche Nachhaltigkeit in<br />

der Veranstaltungswirtschaft,<br />

Eventtechnik im Experience Center<br />

und den hilfreiche Einzug<br />

von 30.000 Bienen.


ECONOMIC Advertorial<br />

• Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß bei Adam Hall um<br />

mehr als die Hälfte reduziert werden, bis 2050 wollt Ihr<br />

komplett klimaneutral sein. In welchen Bereichen wird<br />

bei Adam Hall zurzeit schon Nachhaltigkeit gelebt?<br />

Im Frühjahr diesen Jahres haben wir unsere Photovoltaik-Anlage<br />

um 3.500 Quadratmeter erweitert. Mit der<br />

nun 10.000 Quadratmeter großen Anlage produzieren<br />

wir jährlich rund 550.000 kWh Strom. Das entspricht<br />

circa 60 Prozent unseres Energieverbrauchs<br />

hier im Headquarter in Neu-Anspach. Die restlichen<br />

40 Prozent decken wir durch zertifizierten Ökostrom<br />

von Greenpeace Energy ab und sparen so insgesamt<br />

etwa 300 Tonnen CO2 pro Jahr.<br />

Wir versuchen aber auch im Kleinen Einfluss zu nehmen.<br />

Wir haben Förderprogramme für E-Bikes sowie<br />

E-Auto-Ladestationen. In unserem Betriebsrestaurant<br />

„Come Together“ haben wir die „Initiative Restlos”<br />

gestartet. Wir wollen auf eine Abfallmenge von weniger<br />

als 50 Gramm pro Mahlzeit kommen, der Durchschnittswert<br />

liegt bei 108 Gramm. Wir verringern Spülmittel,<br />

führen Mehrwegsysteme, biologisch abbaubare<br />

Verpackungen und in der Region abgefülltes Wasser<br />

ein. Und im Juli diesen Jahres sind zudem 30.000<br />

Bienen bei uns eingezogen. Mit unseren fleißigen Helferlein<br />

tragen wir zum Erhalt des Ökosystems, der lokalen<br />

Biodiversität und der Artenvielfalt bei.<br />

2020 wurden wir als eines der ersten Unternehmen der<br />

Eventtechnik-Branche in Deutschland mit der Green<br />

Globe Zertifizierung ausgezeichnet. Das macht uns sehr<br />

stolz. Wir haben ein „Team Green“ aus Kolleginnen und<br />

Kollegen verschiedener Abteilungen. Es tauscht sich regelmäßig<br />

mit dem firmeninternen „Sustainability Specialist“<br />

aus. Wir fördern auch die soziale Nachhaltigkeit<br />

mit Gesundheitsmanagementprogrammen und sind im<br />

Austausch mit verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen.<br />

SUSTAINABILITY<br />

FACTS | | Q1-Q2 2021<br />

Team Green<br />

Covering over over 60% 60%<br />

A A total of of 10,000 mm 2 2<br />

of of our our electricity<br />

(6,500 m 2 m+ 2 + 3,500 m 2 m)<br />

2 )<br />

requirements<br />

Producing over 550.000 kWh<br />

Solar Solar Power per per Year Year<br />

Adding 40% 40%<br />

certified green electricity<br />

to to save in in Total 300 300 Tonnes CO CO 2 2<br />

per per YEAR<br />

E-charging stations<br />

at at our our headquarters:<br />

A total A total of of 20 20<br />

electric charging points<br />

for for guests and and employees<br />

Electric charging<br />

stations for for e-Bikes<br />

Der Sustainability<br />

Rider<br />

Results IN IN 100%<br />

RENEWABLE ENERGY<br />

POWERED HQ<br />

Certified Certified with: with:<br />

70 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Adam Hall Group (2)<br />

Nachhaltige Lösungen: Mitarbeiter nutzen hauseigene<br />

Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge.<br />

• Wie gelingt es, Nachhaltigkeit in einem dynamischen<br />

Unternehmen bei Mitarbeitern, Zulieferern und<br />

Kunden zu etablieren?<br />

Wir kommunizieren Nachhaltigkeitsthemen und -informationen<br />

digital über das Intranet an alle Mitarbeiter<br />

und ermutigen sie, ihre individuellen Ideen und Vorschläge<br />

einzubringen. In 2019 haben wir zusammen<br />

mit dem BUND einen National Geographic Info-Abend<br />

in unserem Experience Center veranstaltet, an dem sich<br />

interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Region genauer<br />

mit den Folgen des Klimawandels und möglichen<br />

Handlungsstrategien auseinandersetzen konnten. Das<br />

fand sehr großen Zuspruch. Viele unserer Kunden und<br />

Partner stehen Nachhaltigkeitsthemen in der Eventbranche<br />

positiv gegenüber und unterstützen unseren Ansatz.<br />

• Was ist speziell für ein Unternehmen in der Veranstaltungsbranche<br />

in Sachen Nachhaltigkeit zu beachten,<br />

im Vergleich zu anderen Branchen?<br />

Das Investment in hervorragende weltweite Handelsnetzwerke,<br />

die über Jahre oder Jahrzehnte gepflegt<br />

werden, ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren<br />

für ein global agierendes Unternehmen wie die Adam<br />

Hall Group. Wir vertrauen auf verlässliche Lieferanten<br />

Die Bienenstöcke<br />

der Adam Hall Group.<br />

mit persönlichen Beziehungen aus der ganzen Welt.<br />

Die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten und<br />

Rohstoffen, zum Beispiel für die Chip-Produktion und<br />

die in unseren Produkten verbaute Elektronik, stellen<br />

uns in Sachen Nachhaltigkeit gleichzeitig vor große<br />

Herausforderungen.<br />

Gleichzeitig muss unsere Branche auch innerhalb ihrer<br />

Kernkompetenz – der Planung und Durchführung<br />

von Events und Großveranstaltungen – darüber nachdenken,<br />

wie diese umweltfreundlicher gestaltet werden<br />

kann. In diesem Zusammenhang sehen wir einen<br />

deutlichen Trend hin zu regionaleren und kleineren<br />

Event-Formaten.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 71


„Ich bin sehr froh<br />

darüber, dass wir<br />

langsam wieder in die<br />

echte Begegnung<br />

kommen!”<br />

• Auch die Digitalisierung kann Nachhaltigkeit unterstützen.<br />

Du hast Anfang des Jahres die Branchentalks<br />

„WE BELIEVE IN LIVE“ mit der Clubhouse App und<br />

zahlreichen Gästen umgesetzt. Wie erfahrungsreich war<br />

für Dich persönlich ein so völlig digitaler Talk?<br />

Die fünfmonatige Clubhouse-Reihe „WE BELIEVE IN<br />

LIVE” war eine tolle Erfahrung und hat erneut gezeigt,<br />

welche Leidenschaft und wie viel Kreativität in dieser<br />

Branche vorhanden ist. Ich habe unglaublich viel gelernt<br />

über das Zusammenspiel von Politik, Medizin und<br />

Wirtschaft in der Corona-Pandemie, habe mit vielen<br />

klugen und visionären Köpfen sprechen dürfen und alles<br />

in allem ein sehr umfangreiches Stimmungsbild der<br />

Live- und Event-Branche in Deutschland erhalten. Der<br />

Erfolg dieses Social-Audio-Formats ist jedoch ganz<br />

klar der Pandemie geschuldet beziehungsweise der<br />

fehlenden Möglichkeit des direkten Austauschs.<br />

• Das war bei Eurem Event „WE ARE LIVE“ bei Adam<br />

Hall möglich: Wie ist die Botschaft zu verstehen?<br />

Mit dem WE ARE LIVE-Event wollten wir ein Zeichen setzen<br />

und den Restart der Branche zelebrieren – natürlich<br />

unter Einhaltung der geltenden Hygieneauflagen. Für uns<br />

und alle anwesenden Gäste war es ein ganz besonderer<br />

und gelungener Abend! Neben dem schönen Gefühl, viele<br />

Gesichter endlich einmal wieder live zu sehen, sind<br />

wir in einem hochkarätig besetzten Talk der Frage nachgegangen,<br />

wie sich die Eventbranche 2021/22 entwickelt<br />

und welche Hürden es im Spannungsfeld zwischen<br />

Aufbruchsstimmung, Eventstau und Personalengpass zu<br />

nehmen gilt. Gekrönt wurde der Abend schließlich mit<br />

einem exklusiven Konzert von Gentleman. Für ihn selbst<br />

war es das erste Live-Konzert seit einem Jahr.<br />

Adam Hall Group (3)<br />

WE ARE LIVE-Talk im Juni 2021<br />

Showroom und kreative Begegnungsstätte<br />

für Eventtechnik von morgen<br />

WE ARE LIVE<br />

72 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


ECONOMIC Advertorial<br />

• Immer mehr Menschen können jetzt in Eurem Experience<br />

Center, wo Ihr gefeiert habt, „ihre kreativen Ideen<br />

umsetzen, Emotionen teilen und inspirierte Momente<br />

miteinander austauschen“. Kannst Du das konkreter mit<br />

Beispielen beschreiben?<br />

Zum einen können in unserem Betriebsrestaurant<br />

„Come Together“ auch Externe zum Lunch zusammenkommen.<br />

Zum anderen steht unser Auditorium Bands,<br />

Musikern und anderen Künstlern als Räumlichkeit für<br />

Proben, Rehearsals, Videodrehs und Veranstaltungen zur<br />

Verfügung. Im Adam Hall Academy-Raum finden – in<br />

Zusammenarbeit mit der DEAplus – regelmäßig Schulungen<br />

zu verschiedenen Themen rund um die Veranstaltungsbranche<br />

statt. Unser Showroom im Obergeschoss<br />

des Experience Centers präsentiert 365 Tage im Jahr<br />

unsere Produkthighlights und lädt Kunden und Interessierte<br />

ein, sich mit allen Sinnen von unseren Produkten<br />

zu überzeugen. Messe ist bei uns also das ganze Jahr.<br />

• Mit dem Experience Center wollt Ihr als Pionier<br />

nicht weniger als die „Zukunft von Eventtechnik“ darstellen.<br />

Was bedeutet das?<br />

In einem Teil des Experience Centers, der nicht öffentlich<br />

ist, befinden sich die Büros der Produktmanager<br />

sowie unserer Engineering-Teams und<br />

die verschiedenen Labore zur Entwicklung unserer<br />

Produkte. Hier entsteht die Eventtechnik von morgen,<br />

während das Experience Center selbst, mit<br />

der Rock‘n‘Roll Library und den zahlreichen historischen<br />

Sammlerstücken, eine Art Museum der<br />

Musik- und Eventtechnik-Geschichte ist. Das Gebäude<br />

ist Inspirationsquelle, Ideenschmiede und<br />

Co-Working Space für unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in einem – und damit das Herzstück der<br />

Adam Hall Group. Ob wir damit ein Pionier sind,<br />

weiß ich nicht – es macht aber auf jeden Fall großen<br />

Spaß, hier zu arbeiten.<br />

Moderndes Betriebsrestaurant "Come Together" in Neu-Anspach<br />

EXPERIENCE CENTER<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 73


„Green Event Space Award“<br />

Nachhaltig handeln – und gleichzeitig eindrucksvolle Präsentationen schaffen. Dass<br />

sich diese Ziele nicht ausschließen, möchte die Prolight + Sound mit dem „Green Event<br />

Space Contest“ unter Beweis stellen. Gesucht wird ein detailliertes Konzept für den<br />

multifunktionalen und nachhaltigen Showcase der Zukunft, der Ausstellungsfläche und<br />

Event-Bühne kombiniert und dabei zur Schonung natürlicher Ressourcen beiträgt.<br />

74 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


ECONOMIC Sustainability<br />

istockphoto<br />

Im Rahmen des neuen Wettbewerbs sind<br />

Planer, Architekten, Messebauer und Studierende<br />

aufgerufen, sich mit ihren innovativen<br />

Showcase-Ideen zu beteiligen.<br />

Im Fokus der Konzepte sollen flexible und<br />

zukunftsorientierte Event Spaces zur Messepräsentationen<br />

stehen – ebenso soll<br />

eine Bühnenfläche enthalten sein, die zum<br />

Beispiel für Vorträge, Präsentationen oder<br />

Empfänge nutzbar ist.<br />

Nachhaltiges Handeln<br />

Eine Bedingung beim Wettbewerb: Alle Konzepte<br />

sollen dem gesellschaftlichen Ziel zu<br />

mehr nachhaltigem Handeln Rechnung tragen.<br />

Der Nachhaltigkeitsbegriff ist seitens<br />

der Expertenjury breit gefasst und folgt dem<br />

„Drei-Säulen-Modell“ mit ökologischer, sozialer<br />

und ökonomischer Dimension:<br />

• Ökologische Nachhaltigkeit:<br />

zum Beispiel durch die Verwendung wiederverwertbarer<br />

Materialien und energiesparender<br />

Technik mit langer Lebensdauer<br />

sowie Vermeidung von Abfall<br />

• Soziale Nachhaltigkeit:<br />

zum Beispiel durch Barrierefreiheit oder die<br />

Möglichkeit zur Projekt-Mitwirkung für Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen<br />

• Ökonomische Nachhaltigkeit:<br />

zum Beispiel durch die Durchführbarkeit<br />

des Projekts im wirtschaftlich tragfähigen<br />

Rahmen und die Zugänglichkeit für Auftraggeber<br />

mit begrenztem Budget<br />

Auf welche Weise der Nachhaltigkeitsgedanke<br />

im Konzept konkret aufgegriffen und umgesetzt<br />

wird, ist den Ideengebern überlassen –<br />

ebenso wie das Format der Einreichung. Die<br />

Teilnahme ist noch bis 1. Oktober möglich.<br />

Die Messe Frankfurt realisiert das Siegerprojekt<br />

im Rahmen der Prolight + Sound<br />

2022 als offen zugängliches Areal und trägt<br />

sämtliche Kosten. Partner bei der Umsetzung<br />

ist die L&S GmbH & Co. KG. Die Urheber<br />

des Konzepts finden breite Erwähnung in<br />

der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit zur<br />

Prolight + Sound 2022.<br />

Erfahrene Expertenjury<br />

Neben Mira Wölfel (Director Prolight + Sound)<br />

werden Randell Greenlee (<strong>VPLT</strong> e.V.), Timo<br />

Feuerbach (EVVC e.V.), Olaf Winter (Oper<br />

Frankfurt) und Tobias Berghaus (L&S GmbH<br />

& Co. KG) unter allen Einreichungen das Siegerprojekt<br />

auswählen.<br />

„Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Selbstverpflichtung,<br />

sondern entwickelt sich mehr und<br />

mehr zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor<br />

bei Veranstaltungen“, sagt Randell Greenlee,<br />

Bereichsleiter Politik & Internationales,<br />

<strong>VPLT</strong>. „Die Verwendung recycelbarer Materialien<br />

sowie sparsamer und langlebiger Technik<br />

kann sowohl zu grüneren Events als auch<br />

zur Kostenersparnis beitragen. Mit smarten,<br />

digitalen Lösungen wird technisches Knowhow<br />

wichtiger als Muskelkraft – das kann<br />

nicht zuletzt den Weg zu mehr Diversity in<br />

der Eventwirtschaft ebnen. All diese Kriterien<br />

fließen in das Jury-Urteil für den Green<br />

Event Space Contest ein.“<br />

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<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 75


Mit Sicherheit fit für<br />

den Neustart – DPVT 2.0!<br />

Die aktuelle Situation hat uns alle zweifelsohne vor große Herausforderungen<br />

gestellt und die Lösungsstrategien waren und sind durchaus unterschiedlich.<br />

Des Öfteren wurde uns nun schon die Möhre des Neustarts vor die Nase gehalten<br />

und immer wieder kurzfristig weggezogen. Und mittlerweile sind wir so lange off,<br />

dass die meisten von uns wohl wirklich neu anfangen müssen – oft mit neuem<br />

Personal und/oder neuen Strukturen und veränderten Gegebenheiten.<br />

Es stellen sich heute ganz andere Fragen, als noch<br />

vor einem Jahr gedacht: Passen meine Strukturen<br />

noch? Habe ich die richtigen Geschäftsfelder? Und<br />

die richtigen Mitarbeiter dafür? Habe ich überhaupt<br />

Mitarbeiter? Wie kompensiere ich die vielen nicht<br />

mehr verfügbaren ehemaligen Solo-Selbständigen?<br />

Trainings für Mitarbeiter stehen an, ähnlich wie nach<br />

langer Krankheit eine Art Wiedereingliederung. Sind<br />

alle Rigger fit genug für ihren Job? Sind alle Weiterbildungen<br />

erfolgt? Ist das Material geprüft? Handgriffe,<br />

die früher für alle selbstverständlich waren, müssen<br />

neu eingeübt werden.<br />

DPVT-Unternehmenszertifizierung<br />

als Leitfaden<br />

Für alle diese Themen ist die DPVT-Unternehmenszertifizierung<br />

ein guter Leitfaden. Damit durchforsten<br />

und überprüfen Sie das gesamte Unternehmen. Sie<br />

nehmen alle Schnittstellen unter die Lupe und definieren<br />

und arbeiten gegebenenfalls fehlende Positionen<br />

nach. Denn: Mit der DPVT-Zertifizierung schauen Sie<br />

nicht nur in einzelne Teilbereiche, sondern in Ihr Unternehmen<br />

in Gänze.<br />

76 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


ECONOMIC DPVT<br />

Unsere Kunden berichten einstimmig, wie sehr ihnen<br />

dieser einmalige Prozess geholfen hat und wie viel<br />

sie im Rahmen dieser Zertifizierung über ihr eigenes<br />

Unternehmen gelernt haben. Gleichzeitig definieren<br />

und hinterlegen sie alle wichtigen Prozesse, was zum<br />

Beispiel die Eingliederung von neuen Mitarbeitern<br />

deutlich erleichtert und verbessert. Und natürlich profitieren<br />

auch alle Kurzarbeits-Rückkehrer von diesen<br />

Unterlagen – oder kommen durch die Erarbeitung der<br />

Prozesse gut wieder im Arbeitsalltag an. Von der Motivation,<br />

seine eigenen Ideen einbringen zu können,<br />

ganz zu schweigen. Last but not least ist die DPVT-Zertifizierung<br />

für Kunden ein wichtiges Auswahlkriterium.<br />

Denn mit der Beauftragung eines zertifizierten Unternehmens<br />

werden sie ihrer Auswahlverantwortung gerecht<br />

und vermindern ihr Haftungsrisiko.<br />

Digitale Datenbank<br />

Gleichzeitig hat die DPVT die Zeit der Lockdowns genutzt,<br />

um sich technologisch und inhaltlich erheblich<br />

weiterzuentwickeln: Wir haben den Fragenkatalog –<br />

die Basis der gesamten Zertifizierung – mit dem Beirat<br />

der DPVT überarbeitet und ergänzt. Diese aktualisierte<br />

Version haben wir digitalisiert und in eine Datenbank<br />

überführt, in der wir ab sofort arbeiten. Unsere<br />

Kunden können dort immer und von überall zugreifen<br />

– DPVT 2.0! Der Vorteil für die zu zertifizierenden Unternehmen:<br />

Wir stellen ihnen eine deutlich verbesserte<br />

Arbeitsumgebung zur Verfügung. Und es gelingt ihnen<br />

nun leichter, alle Fragen an die jeweils zuständige<br />

Fachabteilung zur Bearbeitung zu delegieren.<br />

Selbstverständlich bleiben wir nicht stehen: Es gibt<br />

neue Themen auf der Agenda und diese arbeiten wir<br />

im nächsten Release in den Fragenkatalog ein. Dazu<br />

gehören Nachhaltigkeit, Unternehmens- und Rechtsnachfolge<br />

und weitere aktuelle Anpassungen.<br />

Kerngedanke Sicherheit<br />

Vor allem wollen wir aber den Kern der DPVT-Zertifizierung<br />

nicht vergessen und der lautet Sicherheit!<br />

Der Grundgedanke der DPVT war und ist immer die<br />

Sicherheit – die der Mitarbeitenden auf den Produktionen<br />

und die der Besucher. Beides geht Hand in Hand<br />

und ist gleichermaßen wichtig. Und diesem Ziel hat<br />

sich die DPVT verpflichtet: Sicheres Arbeiten in der<br />

Veranstaltungswirtschaft.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.dpvt.org oder info@dpvt.org<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 77


malkus erhält DPVT-Zertifikat<br />

Das Iserlohner Unternehmen malkus Veranstaltungstechnik hat die ruhigere<br />

Zeit genutzt und sich dem Zertifizierungsprozess der Deutschen Prüfstelle<br />

für Veranstaltungstechnik (DPVT) unterzogen. Bestehende Prozesse und<br />

Abläufe wurden überprüft, gegebenenfalls optimiert und angepasst, neue<br />

Prozesse im Team entwickelt und gemeinsam trainiert. Das DPVT-Siegel für<br />

Dienstleistungsunternehmen der Veranstaltungstechnik wurde in Zusammenarbeit<br />

mit führenden Experten der Branche entwickelt und geht somit – neben den<br />

bekannten Kriterien für die Bewertung von Qualitätsmanagementsystemen –<br />

auf die Regelwerke und Normen im Bereich der Veranstaltungstechnik ein.<br />

78 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


ECONOMIC DPVT<br />

Sichere und regelkonforme Abläufe<br />

Während des Produktionsaudits, das im Rahmen einer<br />

Produktion in Dortmund stattgefunden hat, hat die<br />

DPVT die Umsetzung und Konformität in Bezug auf geltende<br />

Normen und Richtlinien als auch die Umsetzung<br />

der bereits auditierten Prozesse bewertet. Die Zertifizierung<br />

bescheinigt nun, dass die Mitarbeiter der malkus<br />

GmbH auch im Arbeitsalltag professionelle, sichere und<br />

regelkonforme Abläufe sicherstellen. Mit der Zertifizierung<br />

präsentiert sich das Unternehmen als kompetenter<br />

und sicherer Dienstleister in der Veranstaltungsbranche.<br />

Objektive Qualitätsbewertung<br />

Die unabhängige Deutsche Prüfstelle für Veranstaltungstechnik<br />

hat der malkus GmbH bescheinigt, dass<br />

alle Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt werden.<br />

Die DPVT hat die objektive Qualitätsbewertung durch<br />

einen umfangreichen Fragebogen und drei unabhängige<br />

Audits vorgenommen. Die Auditoren und der Fragebogen<br />

betrachteten allgemeine Betriebsprozesse wie zum<br />

Beispiel Projektmanagement und Projektplanung, aber<br />

auch die Logistik und die Materialdisposition des Unternehmens.<br />

Ein sehr wichtiger Bestandteil des Zertifizierungsprozesses<br />

war außerdem die Planung und Umsetzung von<br />

Qualifizierungsmaßnahmen sowie der Gesundheitsschutz<br />

und die Arbeitssicherheit. Darüber hinaus sind<br />

die Managementsysteme in Bezug auf Controlling und<br />

Finanzplanung, Kalkulation und Lohnkosten Teil des<br />

kaufmännischen Audits gewesen.<br />

Zahlreiche Vorteile<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Mitarbeiter sind<br />

in einem zertifizierten Unternehmen gut aufgehoben,<br />

da die Arbeitnehmerfürsorge sichergestellt ist und bei<br />

malkus als Teil der Unternehmensphilosophie gelebt<br />

wird. Kunden haben Budgetsicherheit, weil malkus als<br />

zertifiziertes Unternehmen seriös und sicher kalkuliert.<br />

Auftraggeber können sich auf die Leistungsfähigkeit<br />

verlassen, da das Siegel dokumentiert, dass sich das<br />

Veranstaltungstechnik-Unternehmen der Auftragsverantwortung<br />

bewusst ist und sich allen aktuellen Normen<br />

und Qualitätsstandards verpflichtet. Dem Auftraggeber<br />

ist das Siegel der DPVT-Zertifizierung somit eine wertvolle<br />

Hilfe bei der Entscheidungsfindung. Denn DPVT-zertifizierte<br />

Unternehmen weisen nach, dass sie sich an<br />

Normen und Qualitätsstandards halten, ihr Personal adäquat<br />

qualifizieren, weiterbilden und bezahlen, Kunden<br />

fair und kompetent beraten und alle Arbeiten mit der<br />

gebotenen Sorgfalt ausführen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.dpvt.org<br />

<br />

TECHNIKER | STAGEHANDS | EVENTCREW | VENUE SERVICE<br />

Werkvertragliche Komplettlösungen und Arbeitnehmerüberlassung<br />

+49-711-4079 4484 DISPO@DIE-TEAM-SOLUTION.DE WWW.DIE-TEAM-SOLUTION.DE


Die leichte Revolution<br />

der mobilen Stromversorgung<br />

Gerade im Veranstaltungsbereich muss eine mobile Stromversorgung häufig<br />

für nur kurze Zeit errichtet werden. Dafür müssen oft innerhalb enger Zeitpläne<br />

einige hundert Meter Kupferkabel transportiert, ausgelegt und wieder eingeholt<br />

werden. Wäre es da nicht wünschenswert, wenn diese Arbeiten leichter,<br />

schneller, effizienter und kostengünstiger ausgeführt werden könnten?<br />

Dieser Wunsch kann jetzt verwirklicht werden.<br />

Das innovative Kabelkonzept ALUKAFLEX® macht<br />

sich die Vorteile des geringen Gewichtes und niedrigeren<br />

Preises von Aluminium zu eigen. Das Aluminium<br />

wird zu hochflexiblen, feindrahtigen Leitern (entsprechend<br />

dem Aufbau der Leiterklasse 5, nach DIN<br />

VDE 0295, bzw. IEC 60228) verarbeitet. Hochwertige<br />

Mischungen für Isolation und Mantel erlauben eine<br />

Leitertemperatur bis zu 90°C. Als Mantelwerkstoffe<br />

kommen spezielle, mechanisch hoch beanspruchbare<br />

Gummi- oder PUR-Materialien zum Einsatz, die besonders<br />

temperatur- und witterungsbeständig und – je<br />

nach Ausführung – auch halogenfrei und flammhemmend<br />

sind. Den Aluminium-typischen Eigenschaften<br />

tragen zuverlässigen Verbindungstechniken Rechnung.<br />

80 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN 93 <strong>94</strong>


ECONOMIC press release<br />

Inzwischen hat sich das ALUKAFLEX® Kabelkonzept<br />

seit über 5 Jahren in stationären und besonders<br />

bei mobilen Stromversorgungen erfolgreich bewährt.<br />

Die zahlreichen Anwender überzeugt zum einen die<br />

hervorragende Flexibilität und zum anderen die Gewichtsvorteile<br />

von bis zu 50% im Handling und beim<br />

Transport. Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgskonzept<br />

ALUKAFLEX® war dabei die von Beginn an<br />

umfassende und intensive Entwicklungsarbeit der<br />

sicheren Verbindung- und Anschlusstechnik, die den<br />

Eigenschaften von Aluminium Rechnung trägt.<br />

Auf der Prolight & Sound 2019 wurde das ALU-<br />

KAFLEX®-Konzept auch speziell dem Veranstaltungssektor<br />

vorgestellt. Neben der Meterware und<br />

den CEE-Verlängerungen wurde erstmals die ALU-<br />

KAFLEX® CONNECT vorgestellt. Speziell entwickelte<br />

und auf den feindrahtigen Aluminiumleiter abgestimmte<br />

Bi-Metall Stecker-Vorrichtungen bilden in<br />

Verbindung mit der einadrigen ALUKFALEX® Leitung<br />

das innovative, Powerlock kompatible, Stecksystem<br />

für 400A bzw. 600A Anlagen. Inzwischen wurde<br />

den erhöhten Sicherheitserwartungen im Veranstal-<br />

tungsbereich mit einer elektrischen Langzeitprüfung<br />

Rechnung getragen. Hierzu wurden an der TU Dresden<br />

Prüflinge mit den Leiter-Querschnitten 120mm²<br />

und 240mm² zunächst über 3.500h mit den maximal<br />

zulässigen Strömen belastet. In weiteren 500h<br />

wurden die Prüflinge einer Dauerschwellbelastung bis<br />

zum max. zulässigen Strom unterzogen. Eine Kurzschlussstromprüfung<br />

rundet die Prüfreihe ab. Die<br />

während der Langzeitprüfung wiederholt gemessenen<br />

Widerstände der Crimp- und Steckverbindungen bestätigten<br />

deren Standfestigkeit. Dabei konnte auch<br />

die Forderung der VDE 0100-520 (Errichtung von<br />

Niederspannungsanlagen) bestätigt werden, „dass die<br />

Temperatur an einer Klemme (hier Pressverbindung)<br />

zu begrenzen ist, damit die höchst zulässige Temperatur<br />

der Leiterisolation der verwendeten Leitung nicht<br />

überschritten wird“.<br />

Diese Forderung ist bei der Verwendung einer Standard<br />

Gummi-Kupferleitung H07RN-F mit zulässigen Leitertemperaturen<br />

bis 60°C durchaus kritisch zu betrachten,<br />

da die Temperaturen der Steckverbinder bei den<br />

zulässigen Strömen deutlich höher werden können.<br />

Kooperation


Adam Hall Group<br />

Das Adam Hall Experience Center in Neu-Anspach: innovativer Veranstaltungsort für das Weiterbildungsformat PROseminare.<br />

DEAplus + Adam Hall Group proud to present<br />

Weiterbildungsformat PROseminare<br />

2021: von der Branche für die Branche<br />

Nach der pandemiebedingten Pause im vergangenen Jahr starten die Deutsche<br />

Event Akademie und der Kooperationspartner Adam Hall Group ab Mitte August<br />

2021 wieder gemeinsam durch.<br />

Die Weiterbildungschancen im Experience Center<br />

der Adam Hall Group im hessischen Neu-Anspach<br />

in der Nähe von Frankfurt am Main sind gezielt ausgerichtet<br />

auf die inhaltlichen und methodischen Anforderungen<br />

der Veranstaltungsbranche. Im Mittelpunkt<br />

steht die Weitergabe von zukunftsgerichtetem<br />

Fachwissen und handlungsorientierte Kompetenzen<br />

mit viel Praxisbezug.<br />

Im Themenbereich Technik können Kenntnisse vertieft<br />

und neues Know-how entwickelt werden; beispielsweise<br />

in Medientechnik, Lichtdesign, zu Schallpegelmessungen<br />

und dem Einsatz von LED Perimeter Systemen bei<br />

Sportevents. Neu konzipiert ist das Meister Update zur<br />

Umsetzung von Räumungs- und Evakuierungskonzepten.<br />

Gefragte Zusatzqualifikation bietet die Weiterbildung<br />

zur „Veranstaltungsleitung gemäß IGVW SQO6“.<br />

82 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


PARTNER DEAplus<br />

Innovative Skills ergeben sich aus den Seminarworkshops<br />

„Compliance in der Veranstaltungsbranche“,<br />

„Kommunikation + Fehlerkultur“ und „Storytelling<br />

live – online – hybrid“. Die Kooperation der Deutschen<br />

Event Akademie mit der Adam Hall Group ermöglicht<br />

neben fachlichen und räumlichen Gemeinsamkeiten<br />

viele Synergien und bei Bedarf vielfältige Möglichkeiten<br />

für die Kompetenzvermittlung der DEAplus, beispielsweise<br />

ein voll ausgestattetes Auditorium, exzellente<br />

Werkstätten sowie innovativ gestaltete Zonen für<br />

Seminarpausen.<br />

Das digitale PROseminare Programm 2021 inkl. interaktiver<br />

Anmeldemöglichkeit steht für Interessierte unter<br />

www.deaplus.org/PROseminare bereit. Einen kompletten<br />

Einblick in alle DEAplus Weiterbildungschancen<br />

gibt es auf der Website www.deaplus.org. Neue<br />

Themen und Termine werden im Laufe des Jahres<br />

ergänzt. Ein regelmäßiger Check des Links lohnt sich!<br />

Dialogorientierte Pausenzonen und kreative Raumgestaltung im Adam Hall Experience Center sind der Rahmen für inspirierendes Weiterbilden.<br />

Adam Hall Group<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 83


Free-Photos by pixabay<br />

step2future: Mit Azubi-Workshops Step by Step zur praktischen Anwendung von Veranstaltungs-Know-how.<br />

step2future –<br />

Azubi-Workshops jetzt für alle<br />

Eine Ausbildung zu beginnen, oder mitten in der Ausbildung den Boden unter den<br />

Füßen weggezogen zu bekommen, ist nicht nur emotional eine Herausforderung<br />

für Azubis und Ausbildungsbetriebe. Die Frage ist auch, ob diese Situation eine<br />

Auswirkung auf die Bewertung des jeweiligen Abschlusses haben kann. Alle<br />

verantwortungsbewussten Ausbildungsbetriebe haben in den Zeiten der Corona-<br />

Pandemie so gut es ging versucht gegenzusteuern.<br />

Im August 2020 haben in Hannover drei Kulturzentren<br />

die Kooperation step2future mit der Deutschen<br />

Event Akademie geschlossen und bis Juni 2021 insgesamt<br />

52 Workshoptage für (angehende) Fachkräfte<br />

für Veranstaltungstechnik und Veranstaltungskaufleute<br />

durchgeführt. Mit ständig aktualisierten Schutz- und<br />

Hygienekonzepten, den daraus resultierenden Maßnahmen<br />

und nur einzelnen Ausnahmen konnten die<br />

Workshops in der Praxis durchgeführt werden.<br />

So konnten nicht nur die praktischen Handlungskompetenzen<br />

gestärkt werden. Genauso wichtig für die<br />

Azubis war der betriebliche und berufsübergreifende<br />

Austausch untereinander. „Du hast aus den Corona-<br />

Zitronen die sprichwörtliche Limonade gemacht!“,<br />

fasste Christoph Lubrich, Technischer Leiter und Ausbilder<br />

im hannoverschen Kulturzentrum Pavillon sein<br />

Feed-back an DEAplus Geschäftsführerin Anke Lohmann<br />

zusammen.<br />

84 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


PARTNER DEAplus<br />

Tatsächlich hat step2future auch Begehrlichkeiten bei<br />

anderen Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben<br />

der Veranstaltungsbranche geweckt, die nicht bei dieser<br />

„geschlossenen Gesellschaft“ dabei waren. Darum<br />

startete die DEAplus im Juni die step2future Workshops<br />

für alle Auszubildenden in allen Ausbildungsbetrieben<br />

mit den ersten fünf Steps.<br />

Für die zweite „step2future“ Workshop-Runde gibt es<br />

bereits wieder neue Termine für September, Oktober<br />

und November. Und weitere Themen und Termine<br />

sind zurzeit in Planung. Soviel ist sicher: step2future<br />

wird erhalten bleiben, auch wenn die pandemiebedingten<br />

Einschränkungen (hoffentlich) bald nicht mehr so<br />

gravierend sind. Schließlich kann nicht jeder Ausbildungsbetrieb<br />

die ganze Bandbreite der Ausbildungsverordnungen<br />

vollumfänglich abdecken. Und manchmal<br />

hilft auch ein „frisches Gesicht“ im Sinne von<br />

erfahrenen Trainerinnen und Trainern. Und nicht zu<br />

unterschätzen das Lernen in der Peergroup.<br />

Alle Informationen zu den geplanten step2future<br />

Azubi-Workshops stehen auf der DEAplus Website<br />

bereit. Weitere Themenwünsche, Zusatzinformationen<br />

sowie Antworten auf die ergänzenden Fragen<br />

von Ausbildungsverantwortlichen und Auszubildenden<br />

gibt es per E-Mail an info@deaplus.org sowie<br />

telefonisch unter +49 (0)511 27074771.<br />

Azubis stellen im fachübergreifenden step2future Veranstaltungsprojekt ihre neuen Kompetenzen unter Beweis.<br />

Paul Schwendel<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 85


Gerd Altmann by pixabay.com<br />

Nach der Sommer-Uni ist vor der Winter-Uni<br />

DEAplus Programmplanung gestartet – Themenvorschläge erwünscht<br />

In 2020 als „Notmaßnahme“ geboren, haben sich die<br />

Live-Online-Seminare und -Workshops im Programm<br />

der Deutschen Event Akademie inzwischen fest etabliert.<br />

Und viele Teilnehmende haben sich bei der 16.<br />

Sommer Uni für dieses Seminarformat entschieden.<br />

Die Mehrheit hat allerdings bewusst die Präsenzform<br />

gewählt und das Wiedersehen und den direkten Austausch<br />

mit Kolleg*innen geschätzt.<br />

Mit diesen Erfahrungen hat die Planung für das Programm<br />

der 7. DEAplus Winter Uni Fahrt aufgenommen. Vom 13. bis<br />

17. Dezember 2021 wird es wieder einen Mix aus Live-Online-Seminaren<br />

und Präsenzveranstaltungen geben.<br />

Persönlichkeit, Technik, Sicherheit, Organisation und Best<br />

Practice sind die Kategorien der Angebote für alle Beteiligten<br />

der Veranstaltungsbranche und natürlich haben die Wiederholungsunterweisungen<br />

für die Sachkunde Anschlagmittel<br />

und Verwendung von Persönlicher Schutzausrüstung gegen<br />

Absturz auch wieder ihren festen Platz.<br />

Anregungen und Themenwünsche sind erwünscht und werden<br />

gerne angenommen.<br />

Voraussichtlich ab Mitte September steht das Winter Uni<br />

Programm unter www.deaplus.org/Winter zum Download.<br />

Interessierte, die die Veröffentlichung nicht verpassen möchten,<br />

können sich per E-Mail an info@deaplus.org vormerken<br />

lassen und bekommen direkt bei Erscheinen des Winter Uni<br />

Programms den Link zugeschickt.<br />

Vorfreude auf Weiterbildungschancen bei der DEAplus Winter Uni 2021<br />

86 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Weiterbildungschancen auf www.deaplus.org checken<br />

Weiterbildungs-Highlights der Deutschen Event Akademie im 2. Halbjahr 2021,<br />

bei denen derzeit – Redaktionsschluss 30.7.2021 – noch (Ihr) Platz frei ist:<br />

<br />

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Der Vorbereitungs-Lehrgang auf die Prüfung „Meister*in für Veranstaltungstechnik“ wird aufgrund hoher<br />

Nachfrage in diesem Jahr ein drittes Mal angeboten. Start: 18. Oktober 2021<br />

Beim „Upgrade zur Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik“ gibt es Know-how entsprechend IGVW<br />

SQQ1 kompakt für Elektrofachkräfte nach <strong>VPLT</strong> SR 4.0 oder Fachkräfte für Veranstaltungstechnik<br />

nach der Ausbildungsverordnung von 2002. Start: 18. Oktober 2021<br />

Die dreitägige Qualifizierung zur „Aufsicht führenden Person“ gemäß DGUV I 215-322 bereitet auf<br />

den in Zusammenarbeit mit einer Bühnen-/Studiofachkraft festgelegten Rahmen vor, Proben zu beaufsichtigen<br />

und einfache Aufführungen durchzuführen, bei denen keine szenischen Veränderungen<br />

vorgenommen werden. Start: 6. Oktober 2021.<br />

Rettungsrigger*in – Ziel der fünftägigen Weiterbildung ist es, Spezialist*innen auszubilden, die unter<br />

größtem physischem und psychischem Stress in der Lage sind, Rettungen in Höhen speziell in der<br />

Veranstaltungstechnik durchzuführen. Start: 25. Oktober 2021<br />

Upgrade für Elektrofachkräfte nach igvw SQQ1: Mobile Stromerzeuger. Dieses Erweiterungs-Modul<br />

für Elektrofachkräfte für Veranstaltungstechnik vermittelt die notwendige Mindestkompetenz für den<br />

Einsatz mobiler Stromerzeuger in der Veranstaltungstechnik. Start: 10. Oktober 2021<br />

Für alle, die die Kompetenz zur Prüfung elektrischer Betriebsmittel (Arbeitsmittel) benötigen, jedoch<br />

nicht über Kompetenz als Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik verfügen, wurde diese dreitägige<br />

Qualifizierung in Absprache mit den Unfallkassen konzipiert. Start: 15. November 2021<br />

Basiswissen Veranstaltungstechnik ist für alle diejenigen konzipiert, die regelmäßig mit Veranstaltungstechnik<br />

in Berührung kommen und sich fundiertes Basiswissen zu Fragen des Einsatzes und der Sicherheit<br />

aneignen möchten. Start: 15. November 2021<br />

VectorWorks SPOTLIGHT, viertägiger CAD-Grundlagen-Workshop für effiziente Planung im Bereich<br />

Bühne + Beleuchtung. Start: 30. November 2021<br />

Wiederholungsunterweisungen – regelmäßig vorgeschriebene Auffrischung von Know-how, für Elektrofachkräfte,<br />

Befähigungsscheininhaber*innen nach §20 SprengG, Brandschutzbeauftragte und Aufsicht<br />

führende Personen. Termine auf der DEAplus Website<br />

DEAplus exklusiv:<br />

(Fast) alle Seminare, Workshops, Trainings und Wiederholungsunterweisungen können auch direkt vor Ort<br />

mit individuellen, an die eigene Unternehmenssituation angepassten Konzepten durchgeführt werden.<br />

Individuelle Beratung zu den Zulassungsvoraussetzungen und finanziellen Fördermöglichkeiten (zum Beispiel<br />

für Meister*innen-Fortbildungen) gibt es beim DEAplus Team per E-Mail info@deaplus.org und telefonisch<br />

+49 (0)511 27074771.<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 87


eady4future:<br />

Impulse für die Veranstaltungsbranche<br />

DEAplus koordiniert EU-Weiterbildungsprojekt<br />

Während in der weltweiten Krisensituation,<br />

ausgelöst durch die Corona-Pandemie,<br />

die internationale Veranstaltungswirtschaft<br />

weitestgehend zum Erliegen<br />

gekommen ist, wird im transnationalen<br />

Erasmus+-Projekt ready4future an der<br />

Identifizierung der in Zukunft essenziellen<br />

Kompetenzen von Soloselbständigen<br />

in der Veranstaltungsbranche<br />

gearbeitet. Auf nationaler und internationaler<br />

Ebene haben inzwischen virtuelle<br />

Konferenzen, digitale Kaminabende,<br />

hybride Meetings und Workshops sowie<br />

spezielle Event-Formate stattgefunden.<br />

Zentrale Themen und Fragestellungen<br />

des EU-Projektes sind: Welche Auswirkungen<br />

hat die Corona-Krise auf die<br />

Eventwirtschaft? Welche europäischen<br />

Lösungswege unterstützen Fachkräfte<br />

auf ihrem Weg in die berufliche und<br />

unternehmerische (Branchen-)Zukunft?<br />

Wie kann die persönliche und auch die<br />

Resilienz der Veranstaltungsbranche<br />

erhöht werden?<br />

Ergebnisbericht: Hybrides<br />

Projektmeeting in Brüssel<br />

und ganz Europa<br />

Ursprünglich als Präsenzveranstaltung<br />

geplant, wurde das transnationale Partnermeeting<br />

Anfang Juli 2021 als Hybrid-Event<br />

durchgeführt. So war es allen<br />

Projektmitwirkenden – unabhängig von<br />

Reisebeschränkungen – möglich, aktiv<br />

an den Workshops, Diskussionen und<br />

Arbeitsgruppen teilzunehmen. Konkrete<br />

Einblicke in die aktuelle Arbeit in Kultur-<br />

und Dienstleistungsunternehmen<br />

sowie die Situation von Selbständigen<br />

und Freelancern brachten zum Teil<br />

geradezu erschütternde Erkenntnisse<br />

über die persönliche und berufliche<br />

Situation der Branchenzugehörigen.<br />

Andererseits weckten bzw. verstärkten<br />

diese Erkenntnisse die Motivation<br />

der Projektbeteiligten mit konkreten<br />

Impulsen und zielgruppenspezifischen<br />

(Beratungs- und Weiterbildungs-)Angeboten,<br />

das innovative Know-how und<br />

das Beschreiten von neuen Wegen für<br />

die (Branchen-)Zukunft zu ermöglichen.<br />

Synergien mit weiteren<br />

wichtigen EU-Projekten der<br />

Veranstaltungswirtschaft<br />

Wie die meisten der geplanten Projekttermine<br />

wurde auch die Konferenz<br />

„Learning to be“ im Rahmen des parallel<br />

laufenden EU-Projektes TeBeVAT<br />

live-online durchgeführt. Europäische<br />

Bildungsexpert*innen wie Prof. Mark<br />

Brown vom National Institute for Digital<br />

Learning der Dublin City University<br />

gaben wertvollen Input für digitales<br />

Lernen und innovative Bildungskonzepte.<br />

Im Mittelpunkt stand das Nachweisen<br />

von Qualifikationen, die in kurzen,<br />

transparenten Kursen oder Modulen<br />

erworben werden (Microcredentials).<br />

Der Live-Online-Austausch im Rahmen<br />

der Konferenz „Learning to be“<br />

lässt sich wie folgt zusammenfassen:<br />

Gerade für die Veranstaltungsbranche<br />

sind die Überlegungen zu den<br />

Microcredentials so elementar wichtig,<br />

weil sie sich an der Lebens- und Berufsrealität<br />

der Fachkräfte orientieren.<br />

Eine wichtige Chance, Lernen flexibel<br />

zu gestalten und vorhandene fachbereichsübergreifende<br />

Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten besser darzustellen.<br />

Projektimpulse für das<br />

Programm der DEAplus<br />

Gezielt wirken sich Ergebnisse und<br />

noch laufende Prozesse des EU-Projektes<br />

ready4future auf das Weiterbildungsprogramm<br />

der Deutschen Event<br />

Akademie aus. Zielgruppenspezifische<br />

Kurse, beispielsweise für Existenzgründer*innen<br />

in der Veranstaltungsbranche<br />

sowie die Weiterentwicklung<br />

von Fortbildungskonzepten resultierten<br />

aus der Projektarbeit.<br />

88 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


PARTNER DEAplus<br />

Durch das fachbereichsübergreifende,<br />

transnationale Partnernetzwerk sind<br />

umfassende Impulse aus der Beratungs-<br />

und Bildungsarbeit in Zeiten<br />

der coronabedingt herausfordernden<br />

wirtschaftlichen Situation spezieller<br />

Branchen entstanden. Insbesondere<br />

Art und Formate für das Erlebbarmachen<br />

von neuem Wissen können aufgrund<br />

konkreter Praxisimpulse in das<br />

branchenspezifische Weiterbildungsprogramm<br />

der DEAplus einfließen.<br />

Einjähriges Projekt stellt<br />

prekäre Lage Selbständiger<br />

in den Mittelpunkt<br />

Mit dem Ziel, insbesondere die prekäre<br />

Lage selbständiger Einzelunternehmen<br />

der Veranstaltungsbranche<br />

intensiv zu beleuchten, ist das europäische<br />

Netzwerkprojekt ready4future<br />

im Oktober 2020 gestartet. Das Projekt<br />

ist auf die fachliche Qualifizierung<br />

und ergänzende Skills für Selbständige<br />

und Ein-Personen-Unternehmen in<br />

der Messe- und Veranstaltungswirtschaft<br />

ausgerichtet. Die Koordination<br />

des transnationalen Projektes liegt<br />

in den Händen der Deutschen Event<br />

Akademie.<br />

Das zunächst einjährige EU-Projekt<br />

wird kofinanziert durch das Programm<br />

Erasmus+. Projektpartner sind Branchenvereinigungen,<br />

Hochschulen, Beratungsunternehmen<br />

und Bildungseinrichtungen<br />

aus Belgien, Deutschland,<br />

Liechtenstein, den Niederlanden und<br />

Österreich. Expertinnen und Experten<br />

aus der Berufsbildung sowie der unternehmerischen<br />

Praxis werden aktiv in<br />

den Projekt-Prozess eingebunden.<br />

Wir bieten Beratung und<br />

Versicherungsschutz rund um<br />

die Veranstaltungswirtschaft<br />

UMFASSEND, INDIVIDUELL, UNABHÄNGIG<br />

Was?<br />

- Betriebshaftpflicht<br />

- Equipment, sowie sonstige<br />

berufliche Risiken<br />

- Betriebliche Altersvorsorge u.v.m.<br />

Für wen?<br />

- Vom Einmann- bis zum Großbetrieb<br />

- Verbände, Vereine, etc.<br />

Branche:<br />

- Veranstaltungs- und Messewirtschaft etc.<br />

www.vdmv.de • 0511 336 52 990<br />

info@vdmv.de<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 89


Workshops/Seminare/Fortbildungen 2021<br />

Workshops / Seminare / Fortbildungen 2021<br />

DEAplus - Deutsche Event Akademie GmbH<br />

Stand: 27.07.2021<br />

Kurstitel Dauer Ort Preis<br />

Preis für<br />

Partner<br />

Lernen im Fernen<br />

diverse Themen 1/2 Tag Online 66 € 66 €<br />

Azubi Workshops - Step2future für alle<br />

STEP 2 VK - Technische Veranstaltungsplanung 1 Tag Hannover 210 € 210 €<br />

STEP 3 VT - Der gute Ton 3 Tage Hannover 495 € 495 €<br />

STEP 1 VT - Elektrischer Strom 3 Tage Hannover 495 € 495 €<br />

STEP 1 VK - Gefährdungsbeurteilung in der Praxis 1 Tag Hannover 210 € 210 €<br />

Meister*in für Veranstaltungstechnik und Zertifikatslehrgänge<br />

Meister*in für Veranstaltungstechnik 75 Tage Hannover 8.750 € 7.875 €<br />

Ausbilder-Eignung Prüfungsvorbereitung AEVO KOMPAKT<br />

10 Tage<br />

inkl. Prüfungen!<br />

Hannover 595 € 536 €<br />

Fachmeister*in für Veranstaltungssicherheit (TÜV/DPVT) 20 Tage Hannover 3.950 € 3.950 €<br />

Vorbereitungskurs "Externe Prüfung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik" -<br />

Modulare Buchung möglich!<br />

62 Tage Hannover 3.245 € 2.921 €<br />

Technische Kompetenzen<br />

Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik nach SQQ1 30 Tage Hannover 2.550 € 2.295 €<br />

Kompetenz zur Prüfung elektrischer Betriebsmittel (Arbeitsmittel) 3 Tage Hannover 475 € 428 €<br />

Veranstaltungsrigging nach SQQ 2 - Level 1 16 Tage Hannover 1.995 € 1.796 €<br />

Veranstaltungsrigging nach SQQ 2 - Level 2 15 Tage Hannover 1.795 € 1.616 €<br />

Rettungsrigger*in 5 Tage Hannover 1.100 € 990 €<br />

Sachkunde für Anschlagmittel und Traversensysteme 3 Tage Hannover 450 € 405 €<br />

Sachkunde Verwendung PSA gegen Absturz 5 Tage Hannover 950 € 855 €<br />

Sachkunde Prüfen von PSA gegen Absturz (DGUV Grundsatz 312-906) 3 Tage Hannover 590 € 531 €<br />

Technische Veranstaltungsplanung - Grundlagen Ton-, Licht-, und Videotechnik 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Basiswissen Veranstaltungstechnik 10 Tage Hannover 1.250 € 1.125 €<br />

Einsatz von LED-Perimeter Systemen bei Sportevents 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Grundlagen Lichttechnik 5 Tage Hannover 510 € 459 €<br />

Die schlauen Luxe 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Grundlagen Tontechnik 5 Tage Hannover 510 € 459 €<br />

PA Sound Optimierung 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Sachkunde Schallpegelmessung 2 Tage Hannover 450 € 405 €<br />

Sachkunde Schallpegelmessung 2 Tage Neu-Anspach 450 € 405 €<br />

VektorWorks Spotlight 4 Tage Hannover 590 € 531 €<br />

(Wunder-) kerze vs. Brandschutz 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Grundlehrgang für den Umgang mit Bühnenpyrotechnik (T2) 5 Tage Hannover 1.095 € 1.095 €<br />

Updates und Upgrades<br />

Upgrade für Elektrofachkraft nach SQQ1 - mobile Stromerzeuger 3 Tage Hannover 395 € 356 €<br />

Rigging update 1 Tag Hannover 295 € 266 €<br />

Wiederholungsunterweisung für Elektrofachkräfte 1 Tag Hannover 210 € 189 €<br />

Wiederholungsunterweisung für Elektrofachkräfte 1 Tag Neu-Anspach 210 € 189 €<br />

Wiederholungsunterweisung für das Verwenden von PSA 1 Tag Hannover 111 € 111 €<br />

Wiederholungsunterweisung für Anschlagmittel 1 Tag Hannover 111 € 111 €<br />

Wiederholungsunterweisung für Aufsicht führende Personen 1 Tag Hannover 210 € 189 €<br />

Wiederholungsunterweisung für Brandschutzbeauftragte*r 1 Tag Hannover 210 € 189 €<br />

Wiederholungslehrgang Pyrotechnik 2 Tage Hannover 380 € 330 €<br />

Veranstaltungssicherheit, - recht & Arbeitssicherheit<br />

Gefährdungsbeurteilung 1 Tag Hannover 111 € 111 €<br />

Pyrotechnik update - für Behörden und Institutionen 2 Tage Hannover 550 € 495 €<br />

Veranstaltungsleitung gemäß SQQ6 2 Tage Neu-Anspach 550 € 495 €<br />

Aufsicht führende Person 3 Tage Hannover 520 € 468 €<br />

Brandschutzbeauftragte*r gem. DGUV Information 205-003 8 Tage Hannover 1.595 € 1.436 €<br />

Grundlagen Brandschutz Tag Hannover 210 189 Betreiberverantwortungen und Delegation 1 Tag Hannover 111 € 111 €<br />

Vermischtes<br />

Mathe-Angleich-Kurs 2 Tage Hannover 210 € 189 €<br />

Arbeitsschutzkoordination + störende Faktoren bei Veranstaltungen 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Fliegende Bauten 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Compliance in der Veranstaltungsbranche 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Story Telling: Unterschied Live - online - hybride 1 Tag Neu-Anspach 395 € 356 €<br />

Zusammenarbeit bei Veranstaltungen = Kommunikation + Fehlerkultur 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />

Sommer Uni pro Tag Hannover 111 € 111 €<br />

Winter Uni pro Tag Hannover 111 € 111 €<br />

Infos Weitere und Seminare, Anmeldung: Termine, www.deaplus.org<br />

Inhouse/Outhouse Schulungen und individuelle Coachings auf Nachfrage!<br />

Weitere Seminare, Termine, Inhouse/Outhouse-Schulungen<br />

Alle Preisangaben ohne Prüfungsgebühren und ggf. Ust.<br />

E-Mail: info@deaplus.org<br />

und individuelle Coachings auf Nachfrage.<br />

Telefon: Infos und +49 Anmeldung: 511 270 747 www.deaplus.org 71<br />

Alle E-Mail: Preisangaben info@deaplus.org ohne Prüfungsgebühren und ggf. Tel: Ust. 0511 270 747 71<br />

Termin<br />

in Planung<br />

06.09.<br />

06.09. - 08.09.<br />

04.10. - 06.10.<br />

05.11.<br />

18.10. - 29.10. + 15.11. - 26.11.2021 + 07.03. -<br />

18.03.2022 + 18.04. - 29.04. + 23.05. - 03.06. +<br />

11.07. - 22.07. + 22.08. - 02.09. + 19.09. -<br />

23.09.2022<br />

07.06. - 15.06.2022<br />

29.11. - 10.12. + 07.02. - 18.02.2022<br />

in Planung für 2022<br />

in Planung für 2022<br />

15.11. - 17.11.<br />

in Planung für 2022<br />

25.10. - 12.11.<br />

25.10. - 29.10.<br />

08.09. - 10.09.<br />

04.10. - 08.10.<br />

15.09. - 17.09.<br />

11.11.<br />

15.11. - 26.11.<br />

20.09.<br />

11.10. - 15.10.<br />

21.09.<br />

13.09. - 17.09.<br />

in Planung<br />

27.10. - 28.10.<br />

01.09. - 02.09.<br />

30.11. - 03.12.<br />

24.11.<br />

in Planung für 2022<br />

10.11. - 12.11.<br />

in Planung<br />

24.11.<br />

16.08.<br />

während der Winter Uni<br />

während der Winter Uni<br />

26.11.<br />

25.11.<br />

25.10. - 26.10.<br />

während der Winter Uni<br />

10.06. - 11.06.<br />

20.10. - 21.10.<br />

06.10. - 08.10.<br />

in Planung<br />

18.10.<br />

in Planung für 2022<br />

23.09.<br />

13.10.<br />

08.09.<br />

14.10.<br />

22.09.<br />

19.07. - 23.07.<br />

13.12. - 17.12.<br />

90 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>


Lebenslanges Lernen –<br />

bei der DEAplus keine leeren Worte<br />

Die Deutsche Event Akademie steht mit ihrem Programm für Lebenslanges Lernen,<br />

und auch intern werden die Mitarbeitenden und Dozierenden kontinuierlich über<br />

den aktuellen Bedarf hinaus fortgebildet: Bildung just-in-time.<br />

Die Bedarfsermittlung erfolgt über Gespräche mit<br />

den Mitarbeitenden, eigene Anregungen und Wünsche<br />

der Beschäftigten, Aufgabenänderungen innerhalb<br />

der Organisation und somit des Anforderungsprofils<br />

bzw. Tätigkeitsbeschreibungen sowie rechtlichen<br />

Grundlagen.<br />

So haben alle im Team der DEAplus beispielsweise<br />

auch die Möglichkeit während der Sommer- und<br />

Winter-Uni bis zu zwei Tagesseminare entsprechend<br />

ihren Wünschen und Anforderungen zu wählen, oder<br />

an Vorträgen im Rahmen von Messen und Fachtagungen<br />

teilzunehmen.<br />

Mit Fort- und Weiterbildungen werden Mitarbeitende<br />

gezielt befähigt, derzeitigen und zukünftigen Anforderungen<br />

an ihrem Arbeitsplatz und in der Firmenstruktur<br />

noch besser gerecht zu werden und die berufliche Entwicklung,<br />

sowie die Motivation zu fördern.<br />

Den Dozierenden der DEAplus werden mindestens<br />

einmal jährlich speziell konzipierte Schulungen angeboten.<br />

In den Train-the-Trainer-Weiterbildungen<br />

2021 lag der Fokus auf neuen Methoden und didaktischen<br />

Impulse für Live-Online-Seminare mit<br />

Claudia Borowy. Denn für die Vermittlung von Weiterbildungsinhalten<br />

in Live-Online-Seminaren müssen<br />

andere Strukturen der Aufbereitung gewählt und<br />

verfeinert werden als im Präsenzunterricht.<br />

Neue <strong>VPLT</strong>-Mitglieder seit Mai 2020<br />

Ordentliche Mitgliedschaft<br />

• Lightworx Eventtechnik<br />

• SPG system provider Production Group GmbH<br />

• EMT Event-Media-Tec GmbH<br />

• soliri GmbH<br />

Angeschlossene Mitgliedschaft<br />

• Jens Sievers<br />

• Klaus Schäfer<br />

• Marc Raymond<br />

• Kevin Schröter<br />

• Alexandra von Samson<br />

• Martin Höfling<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 91


Eine ganzheitliche<br />

Interessenvertretung<br />

im Sinne der<br />

Veranstaltungswirtschaft!<br />

MITGLIED WERDEN!<br />

Wir alle profitieren von einer Mitgliedschaft: Dienstleister, Entwickler,<br />

Vertriebe, Hersteller, Systemintegratoren, die Auszubildenden und<br />

Studenten der Medien- und Veranstaltungstechnik.<br />

Der <strong>VPLT</strong> steht seit mehr als 35 Jahren an der Seite der Menschen<br />

und Unternehmen, die die Grundlagen für Unterhaltung und<br />

Information schaffen.<br />

www.vplt.org<br />

Wir fördern die Aus- und Fortbildung<br />

Wir arbeiten an der Erstellung technischer Richtlinien<br />

Wir sind die Interessenvertretung gegenüber Medien und Messen<br />

Wir bieten den Rahmen für integrative Zusammenarbeit<br />

Wir liefern Informationen über technische Neuerungen<br />

Wir betreiben Imagepflege durch intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wir vermitteln Kontakte und knüpfen Netzwerke<br />

Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.<br />

Wohlenbergstr. 6<br />

30179 Hannover<br />

✆ 0511 270 747 4<br />

info@vplt.org

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