VPLT Magazin 94
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
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MAGAZIN<br />
1|21 online<br />
<strong>94</strong> | September 2021 | online | 14925
Creating Connection.<br />
LIVE<br />
MAGAZIN<br />
JOBMARKET<br />
<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH
editorial<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH<br />
Wohlenbergstr. 6<br />
30179 Hannover<br />
Chefredaktion<br />
Dominik Maaßen<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Art Director<br />
Sonja Luise Kupgisch<br />
Grafik und Layout<br />
Sonja Luise Kupgisch<br />
der Nobelpreisträger und Physiker Niels Bohr soll angeblich<br />
mal gesagt haben, dass Prognosen immer schwierig<br />
seien, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.<br />
In dieser Ausgabe des <strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong>s wagen wir dennoch<br />
einen kleinen Blick in die Glaskugel: Wir sprechen<br />
mit Expertinnen und Experten unter anderem<br />
über Facts und Figures, also Zahlen für die Veranstaltungswirtschaft,<br />
die sie für ihre Teilnehmer, aber auch<br />
Außenstehende ab sofort verständlicher und sichtbarer<br />
machen. Das ifo Institut oder die Marktstudie<br />
ZÄHL DAZU wollen zwar den Ist-Zustand analysieren,<br />
aber daraus lassen sich Trends für künftige Entwicklungen<br />
ableiten. Einige prognostizieren den hybriden<br />
Veranstaltungen, also dem Mix aus Online- und Offline-Event,<br />
eine rosige Zukunft. Wir schauen auf ihre<br />
Vorteile und Herausforderungen und was braucht es,<br />
damit sie erfolgreich sind.<br />
Die Nachhaltigkeit mit ihren ökologischen, ökonomischen<br />
und sozialen Aspekten ist weltweit der zentrale<br />
Trend. Uns interessiert, wie diese erfolgreich in Unternehmen<br />
umgesetzt werden können. Denn allein der<br />
Green Deal der EU zwingt Firmen der Veranstaltungswirtschaft,<br />
sich intensiver mit umweltschonenderem<br />
Handeln und innovativeren Technologien auseinanderzusetzen.<br />
Auch Hygiene wird künftig eine noch wichtigere<br />
Rolle spielen – wie unterhalten uns mit Machern<br />
von wissenschaftlich basierten Pilotstudien. Und dass<br />
man aus Krisen gestärkt hervorgeht, wenn man es clever<br />
anstellt, ist eine Binsenweisheit. Wir haben deshalb<br />
Mitglieder befragt, wie sie die Pandemiezeit erleben<br />
und welche Lehren sie daraus ziehen.<br />
Viel Vergnügen mit der Lektüre wünscht<br />
• Autoren<br />
Helge Leinemann<br />
Randell Greenlee<br />
Maria Kross<br />
Sacha Ritter<br />
Jochen Zenthöfer<br />
Jörn Nettingsmeier<br />
Laura van Haperen<br />
Colja Dams<br />
Hannelore Herz<br />
Alexander Pietschmann<br />
Nicole Behr<br />
Linda Residovic<br />
Timo Feuerbach<br />
Axel Ballreich<br />
Prof. Jens Michow<br />
Henning Könnicke<br />
Marcus Pohl<br />
Dr. Klaus Wohlrabe<br />
Prof. Dr. Claudia Winkelmann<br />
Prof. Thomas Sakschewski<br />
Martin Wieprecht<br />
Jörg Gantenbein<br />
Dr.-Ing. Wilhelm Engst<br />
Markus Steffens<br />
Thomas Schrey<br />
Kay Messerschmidt<br />
DPVT<br />
IGVW<br />
Prolight + Sound<br />
• Bilder<br />
Thomas Machoczek<br />
Sonja von Brethorst TiHo Hannover<br />
Sebastian Clobes<br />
Ralph Larmann<br />
Anthony Delanoix/www.unsplash.com<br />
Adi Goldstein/www.unsplash.com<br />
Sebastian Ervi/www.pexels.com<br />
SBG-ADITUS-GmbH<br />
Nicole Behr<br />
Claudia Winkelmann<br />
Thomas Sakschewski<br />
Manuel Weidt<br />
VOK DAMS<br />
Messe Frankfurt/Prolight + Sound Guangzhou<br />
Adam Hall Group<br />
DPVT<br />
DEAplus<br />
Paul Schwendel<br />
www.istockphoto.com<br />
www.pixabay.com<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
Soweit nicht anders angegeben, stammen die Bilder und<br />
Beiträge jeweils von den auf der entsprechenden Seite<br />
genannten Kampagnenträgern oder verantwortlichen<br />
Institutionen. Diese sind verantwortlich für die jeweiligen<br />
Beiträge und dazugehörigen Bilder.
notes<br />
<strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong> als E-Paper 6<br />
Roadshow Beauftragung 7<br />
PLASA Show 7<br />
gme-Tage zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit 8<br />
Supernasen als Virusdetektive 9<br />
SOCIAL<br />
Kolumne 11<br />
Stimmen aus der Branche<br />
Homöopathische Auftragslage 12<br />
„Ein Restart baut auf Vertrauen auf“ 13<br />
„Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“ 14<br />
Kooperation mit Spezialisten 16<br />
„Unter Auflagen muss jede Veranstaltung<br />
wieder möglich sein” 17<br />
Wieder on the road 18<br />
MAGAZIN<br />
1|21<br />
TITEL<br />
Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
Foto: Thomas Machoczek<br />
Education<br />
„Wir unterstützen unsere Auszubildenden!“ 20<br />
Von Handlungshilfen und Herzensthemen 22<br />
Messe<br />
Am Puls der Audiowelt 24<br />
Rekordbrecher Prolight + Sound Guangzhou 26<br />
Interessenvertretung<br />
Allianz für den Schulterschluss 28<br />
LEGAL<br />
Standards<br />
Dekorationsbau: Neue Qualitätsstandards der IGVW 32<br />
Funkfrequenzen<br />
Frequenzen und Kulturwirtschaft – im Wahljahr 2021 34<br />
Interessenvertretung<br />
Neue EU-Ökodesign-Richtlinien zu Lichtquellen 36<br />
Arbeitssicherheit<br />
Sicher im Re-Start: Hilfen zur Prävention 40<br />
Arbeitssicherheit<br />
Arbeitsmittel: Prüffristen in der Pandemie 42
TITEL<br />
Zukunft Veranstaltungswirtschaft 44<br />
Welche Folgen hat die Corona-Pandemie<br />
auf die Veranstaltungswirtschaft? 46<br />
Die Landkarte der Veranstaltungswirtschaft 52<br />
Hygieia reicht die Hand 54<br />
Ein Index vom ifo 58<br />
Hybrid Events – Live und Digital verschmelzen<br />
in einer spannungsgeladenen Einheit 62<br />
ECONOMIC<br />
Advertorial<br />
Gelebte Nachhaltigkeit bei der Adam Hall Group 69<br />
Sustainability<br />
„Green Event Space Award“ 74<br />
DPVT<br />
Mit Sicherheit fit für den Neustart – DPVT 2.0! 76<br />
malkus erhält DPVT-Zertifikat! 78<br />
service + partner<br />
press release 80<br />
DEAplus 82<br />
Neue Mitgliedschaften 91
notes<br />
<strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong> als E-Paper<br />
Die Zukunft des Lesens ist digital. Leserinnen und Leser konsumieren Inhalte<br />
längst auf Smartphones, Tablets oder am PC – überall, jederzeit, multimedial<br />
und selbstverständlich wollen sie sie teilen. So wie Verlage auf diese neuen<br />
Gewohnheiten ihrer Nutzer reagieren, möchte auch der <strong>VPLT</strong> mit seinem <strong>Magazin</strong><br />
im 21. Jahrhundert ankommen und es künftig zeitgemäßer und zukunftsorientierter<br />
als E-Paper veröffentlichen. Dies ist ein wichtiger weiterer Schritt zu mehr<br />
Digitalisierung von Content beim <strong>VPLT</strong>.<br />
Die Vorteile: Wir haben im E-Paper künftig mehr Freiheit<br />
in der Gestaltung. Der vertraute Überblick und<br />
die Optik des bekannten <strong>Magazin</strong>formats bleiben. Wir<br />
diskutieren journalistisch weiterhin mit Leserinnen und<br />
Lesern auf Augenhöhe und machen komplexe Sachverhalte<br />
verständlich. Dabei profitieren diese aber<br />
nun von deutlich mehr Informationen. Denn gewohnte<br />
Fachartikel können wir künftig um interaktive Inhalte<br />
für mehr Lesegenuss bereichern. Außerdem möchten<br />
wir uns künftig in jeder Ausgabe einem Schwerpunktthema<br />
unserer Branche widmen und es umfangreicher<br />
beleuchten. Auf aktuelle News können wir mit digitalen<br />
Sonderausgaben schneller reagieren.<br />
Auch unser Workflow gestaltet sich effizienter: Wir sparen<br />
Zeit und Kosten und sind im Vertrieb umweltfreundlicher.<br />
Mit Yumpu vertrauen wir einem professionellen,<br />
europäischen E-Paper-Anbieter.<br />
So sind die Seiten des <strong>Magazin</strong>s auf allen Kanälen und<br />
Devices intuitiv blätter- und angenehm lesbar.<br />
Die Ausgaben des <strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong>s finden sich künftig<br />
als E-Paper außerdem auf unserer Website. Darüber hinaus<br />
senden wir den Leserinnen und Lesern per E-Mail<br />
einen Link, mit dem die die jeweils aktuelle Ausgabe<br />
des <strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong>s als Publikation im Browser öffnen<br />
und lesen können.<br />
MAGAZIN<br />
1|21 online<br />
www.yumpu.com/user/vpltorg<br />
MAGAZIN<br />
1|21 online<br />
6 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Roadshow BEAUFTRAGUNG<br />
Bei der Beauftragung von (Einzel-)Unternehmen in der Veranstaltungswirtschaft<br />
ist für alle Vertragsparteien Rechtssicherheit wesentlich.<br />
Das gilt besonders in Zeiten dynamischer Entwicklungen<br />
in Recht und Rechtsprechung zum Thema „Scheinselbstständigkeit“,<br />
die sich unmittelbar auf den Wirtschaftszweig<br />
der Veranstaltungsbranche auswirken und<br />
daher ständigen Anpassungsdruck auslösen. Mit seiner<br />
Roadshow BEAUFTRAGUNG schreibt sich der <strong>VPLT</strong> dieses<br />
Thema schon länger auf seine Fahnen. Die nächste<br />
Roadshow soll mit einer virtuellen Veranstaltung im Oktober<br />
2021 stattfinden. Uhrzeit und weitere Informationen<br />
zur Veranstaltung werden zeitnah bekanntgegeben.<br />
Diskutiert werden dort auch Updates zur Rechtsprechung<br />
aufgrund neuer Urteile. Außerdem erstellt der<br />
<strong>VPLT</strong> gerade mit seinen Mitgliedern die <strong>VPLT</strong> „Funktionstabelle“.<br />
Sie soll unter anderem zu mehr Trennschärfe<br />
und Abgrenzung bei den nach wie vor diffusen Berufsbezeichnungen<br />
der Branche verhelfen. Wir möchten<br />
so mehr dafür sensibilisieren, dass sich wirklich alle Beteiligten<br />
vor. einer Beauftragung immer einer intensiven<br />
Risikoanalyse für mehr Rechtssicherheit widmen.<br />
notes<br />
Zwei Messen<br />
unter einem Dach<br />
Die Professional Light and Sound Association (PLASA) und die Association of<br />
British Theatre Technicians werden vom 5. – 7. September 2021 ihre Messen<br />
gemeinsam auf dem Olympia-Gelände in London abhalten. Neben führenden<br />
Unternehmen aus den Bereichen Audio, Beleuchtung, Rigging und AV-Technik<br />
bietet das kostenlose Begleitprogramm der PLASA unter anderem Business-<br />
Tipps, technische Themen und kreative Innovationen. Neben den üblichen<br />
großen Marken und neuen Ideen steht auch die Sicherheit ganz oben auf der<br />
Rechnung. Die Show wird in Übereinstimmung mit dem staatlich anerkannten<br />
„All Secure Standard“ durchgeführt, der von der Association of Event<br />
Organizers (AEO) veröffentlicht wurde.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 7
notes<br />
gme-Tage zu Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit<br />
Wie können Digitalisierung und Nachhaltigkeit smart miteinander verknüpft<br />
werden? Welche Chancen bietet der European Green Deal? Wie nachhaltig sind<br />
hybride und räumlich-verteilte Veranstaltungsformate? Wie kann soziale Nachhaltigkeit<br />
berücksichtigt werden? Wie sieht gelungene Nachhaltigkeitskommunikation<br />
aus und welche Rolle spielen Zertifizierungen? Das sind in diesem Jahr die<br />
Themen der greenmeetings und events Konferenz (gme).<br />
Nach dem ersten erfolgreichen Termin am 28. Juli<br />
können Interessierte nun noch am 14. September und<br />
28. Oktober 2021 an den kurzweiligen interaktiven<br />
Sessions teilnehmen. Matthias Schultze, Geschäftsführer<br />
des GCB German Convention Bureau e.V., erwartet<br />
einen regen Dialog über Zukunftsthemen rund<br />
um Digitalisierung und Nachhaltigkeit, denn „Veranstaltungen<br />
sind der ideale Ort zum Netzwerken und für<br />
den Wissensaustausch. Gerade angesichts der digitalen<br />
Transformation in der Veranstaltungswelt ist jetzt<br />
der ideale Zeitpunkt, um über die smarte Verknüpfung<br />
von Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu diskutieren.“<br />
Auf die starke Unterstützung der neuen Partner ACB<br />
Austrian Convention Bureau und <strong>VPLT</strong> - Verband für<br />
Medien- und Veranstaltungstechnik e.V, die unter anderem<br />
einzelne Sessions an allen gme-Tagen inhaltlich<br />
mitgestalten, kann die greenmeetings und events Konferenz<br />
auch im digitalen Format zählen. Die nächste<br />
Konferenz als Präsenzveranstaltung ist für das Jahr<br />
2023 in Osnabrück geplant.<br />
Mehr Informationen und Anmeldung<br />
8 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Sonja von Brethorst<br />
Supernasen als Virus-Detektiv<br />
Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) prüft in Zusammenarbeit<br />
mit Hannover Concerts und ProEvent, wie und ob Großveranstaltungen durch den<br />
Einsatz von Corona-Spürhunden sicherer werden können. Für das Projekt „Back<br />
to Culture“ stellt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />
1,5 Millionen Euro zur Verfügung.<br />
Schon eine Pilotstudie der TiHo hatte gezeigt, dass<br />
Hunde mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn in der<br />
Lage sind, Speichelproben Sars-CoV-2-infizierter und<br />
gesunder Patienten mit rund <strong>94</strong>-prozentiger Sicherheit<br />
zu unterscheiden. Eine Folgestudie ergab, dass auch<br />
Schweiß und Urin geeignetes Probenmaterial sind.<br />
„Sollten Hunde ihre Treffsicherheit auch in dieser Studie<br />
unter Beweis stellen, böte ihr Einsatz die Möglichkeit,<br />
das Infektionsrisiko bei großen Konzerten oder<br />
Festen zu minimieren“, so Niedersachsens Minister für<br />
Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. „Ein Vorteil<br />
am Rande ist – Hunde treffen ihre Entscheidung innerhalb<br />
von Sekunden und sind damit sehr viel schneller<br />
als die Antigen-Schnelltests.“<br />
Das Projekt sieht vor, den Einsatz von Spürhunden<br />
als Screeningmethode im Zusammenspiel mit Antigen-Schnelltests<br />
und PCR-Testverfahren zu evaluieren.<br />
Dafür sollen vier Konzerte unter unterschiedlichen Bedingungen<br />
durchgeführt werden. Die Zahl der Studienteilnehmer,<br />
der vorgeschriebene Mindestabstand und<br />
ob ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss, variieren<br />
in den vier Test-Szenarien. In der letzten Phase<br />
ist geplant, nach dem Motto „Zurück zur Normalität“,<br />
ganz auf Masken und Abstände zu verzichten.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 9
SOCIAL<br />
Menschen im Mittelpunkt –<br />
so lautet das Motto des <strong>VPLT</strong>.<br />
Wir lassen sie ausgiebig zu Wort<br />
kommen, ob zur Bewältigung<br />
der Krise, neuen Allianzen<br />
oder einer nachhaltigeren<br />
Veranstaltungswirtschaft.<br />
10 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
SOCIAL Kolumne<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
weltweit und zu jeder Tag- und Nachtzeit<br />
waren wir immer für Veranstaltungen<br />
im Einsatz. Aber seit März letzten<br />
Jahres herrscht so gut wie Stillstand.<br />
Das Geschäft läuft eher schlecht als<br />
recht. Einige haben neue Modelle im<br />
Business entwickelt. Andere sind mit<br />
dem Mut der Verzweiflung erfolgreich in<br />
andere Branchen gewechselt. Dennoch<br />
sind die meisten von uns daran interessiert,<br />
endlich wieder in weiten Teilen<br />
das berufliche Leben zu führen, das wir<br />
kannten und schätzten. Aber es bleibt<br />
nach wie vor das Problem der fehlenden<br />
Nachfrage. Was können wir also tun?<br />
Ich sprach kürzlich mit Olaf Lies, dem<br />
Umweltminister in Niedersachsen, über<br />
die Nöte der Veranstaltungswirtschaft.<br />
Er hat mir grundsätzlich bestätigt, dass<br />
unsere Branche weiter gewollt ist. Die<br />
Menschen möchten endlich wieder auf<br />
Events zusammenkommen und dort<br />
miteinander kommunizieren – ob nun<br />
in Kultur, Wirtschaft oder Politik. Ich<br />
sprach mit ihm auch über die großen<br />
Herausforderungen der Umweltpolitik,<br />
denen sich nun unser Wirtschaftszweig,<br />
wie jeder andere, stellen muss und in<br />
deren Mittelpunkt der europäische<br />
Green Deal steht. Im Übrigen muss auch<br />
der kommuniziert werden – das geht<br />
natürlich am besten über Live-Kommunikation,<br />
also Veranstaltungen.<br />
Der <strong>VPLT</strong> engagiert sich diesbezüglich<br />
schon seit Jahren in der Lobbyarbeit,<br />
zum Beispiel im Rahmen der European<br />
Entertainment Ecodesign Coalition.<br />
Während die EU den Energieverbrauch<br />
senken möchte, müssen wir dagegen<br />
aufpassen, künftig nicht als Branche von<br />
Stromverbrauchern gesehen zu werden.<br />
Wir sollten deshalb jetzt die Zeit nutzen,<br />
um unsere Produkte und Dienstleistungen<br />
nachhaltiger zu gestalten und die<br />
Emissionen unseres wirtschaftlichen<br />
Handelns messbar zu machen. Nachhaltigkeit<br />
bedeutet ebenfalls mehr soziale<br />
Gerechtigkeit: Denn Umweltpolitik<br />
ist gleichzeitig immer Sozialpolitik und<br />
unsere Branche muss beides verbinden.<br />
Natürlich lässt sich eine gerechtere Zukunft<br />
nicht gestalten, wenn uns nach<br />
dieser langen Durststrecke die nötigen<br />
Einnahmen fehlen. Diese Krise zeigt<br />
uns, wie wir uns als Arbeitgeber verhalten,<br />
auch im Vergleich zu anderen<br />
Branchen. Gerade zurück aus einem<br />
Call mit Vertreterinnen und Vertretern<br />
anderer Wirtschaftszweige, sage ich<br />
Euch, dass es genau in den Branchen,<br />
in denen „unsere Leute“ während Corona<br />
ein paar Euros nebenbei verdient<br />
haben, brummt! Allein in der Energiewirtschaft<br />
suchen sie zurzeit dringend<br />
Techniker, die Solaranlagen auf Dächer<br />
schrauben oder Windräder aufstellen.<br />
Deshalb wird neben unseren speziellen<br />
Arbeitsbedingungen auch der schnöde<br />
Mammon künftig wirklich interessante<br />
Fragen aufwerfen. Die Lebenshaltungskosten<br />
werden für niemanden geringer<br />
und geflügelte Worte wie „you pay peanuts,<br />
you get monkeys“, die wir seit<br />
Ewigkeiten kennen, klopfen nun als<br />
Weisheit an unsere Tür – und zwar mit<br />
der Faust!<br />
In diesem Zusammenhang sprechen<br />
jedoch viele Kolleginnen und Kollegen<br />
bereits über den vermeintlichen Preiskampf<br />
im kommenden Jahr. Lasst uns<br />
lieber bemühen, genau diesen Kampf<br />
untereinander zu vermeiden. Verlangt,<br />
was Eure Arbeit wirklich wert ist – und<br />
geht so positiv voran! Denn nur mit<br />
vollem Tank können wir weiter auf der<br />
Überholspur unserer geliebten Arbeit<br />
nachgehen. Ich vermisse Live-Kommunikation,<br />
den Stehtisch beim Event und<br />
den Moshpit vor der Bühne. Wir sehen<br />
uns hoffentlich bald.<br />
Euer Helge Leinemann<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 11
Homöopathische Auftragslage<br />
Martin Wieprecht, DREIKLANG Mobil Studio & Sound Service<br />
• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />
Aktuell ist unsere Auftragslage eher als „homöopathisch”<br />
zu bezeichnen. Art und Inhalt der – wenigen<br />
– Aufträge haben sich massiv verändert. Trotz sehr<br />
schlanker Kostenstruktur meines Unternehmens ist<br />
das erste Halbjahr 2021 allerdings leicht defizitär zu<br />
Ende gegangen. Da ich glücklicherweise keine festen<br />
Mitarbeiter habe, für deren Lebensunterhalt ich mit<br />
verantwortlich wäre, bin ich diesbezüglich entspannt.<br />
Und da ich privat in guten Jahren ordentlich vorgesorgt<br />
habe, bin ich persönlich nicht existenzbedroht.<br />
Sorgen mache ich mir allerdings um manche Kollegen,<br />
die nicht mehr wissen, wie sie ihre Familie ernähren<br />
sollen...<br />
• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />
darin bisher rückblickend erlebt?<br />
Nach meiner Überzeugung hat die Veranstaltungswirtschaft,<br />
wie viele andere Branchen auch, lernen müssen,<br />
dass „Höher, Schneller, Weiter” ein jähes Ende<br />
erfahren kann. Es zeigt sich in der Krise, dass es flexible<br />
Unternehmer und Unternehmerinnen gibt, die auf<br />
starke Veränderungen entsprechend reagieren können<br />
und somit hoffentlich „mit einem blauen Auge davonkommen”<br />
werden.<br />
Erschreckend finde ich, dass es leider auch in unserer<br />
Branche, die sich selbst immer als hochflexibel<br />
beschreibt, viele gibt, die eigentlich doch nicht ausreichend<br />
flexibel sind und deshalb aufgeben müssen.<br />
Das entstandene „Wir” war wichtig und richtig: Die<br />
Branche muss im Bewusstsein von Politik und Gesellschaft<br />
viel mehr ankommen. Die Selbstreduktion einiger<br />
Protagonisten und ihrer Aktionen auf den Ruf nach<br />
staatlichen Hilfen, ähnlich wie in anderen Branchen,<br />
empfinde ich jedoch, hier wie dort, zunehmend als unangenehm<br />
bis peinlich. Andere Branchen nehmen sich<br />
da aber nichts.<br />
• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und wie<br />
kann ein Restart gelingen?<br />
Ich hoffe inständig, dass gesamtgesellschaftlich und<br />
auch in der Veranstaltungsbranche, die ja in unserer<br />
Industrielandschaft noch relativ jung ist, solides<br />
Wirtschaften mehr Gewicht bekommt. Krisen kann<br />
nur überstehen, wer in guten Zeiten vorsorgt und in<br />
schlechten Zeiten flexibel ist. Es wird keinen Restart<br />
geben à la „Fader hoch und alles ist wie vorher”. Die<br />
Rahmenbedingungen haben sich massiv verändert<br />
und wir werden lernen müssen, mit kleineren und<br />
eventuell auch anderen „Brötchen” klar zu kommen.<br />
www.dreiklang.de<br />
12 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
SOCIAL Stimmen aus der Branche<br />
„Ein Restart baut auf Vertrauen auf”<br />
Jörg Gantenbein, Präsident im Vorstand des svtb<br />
• Wie ist die Veranstaltungsbranche in der Schweiz<br />
bisher durch die Corona-Krise gekommen?<br />
Es war und ist alles ein Auf und Ab. Zu Beginn kamen<br />
die betroffenen Branchen sehr schnell und unkompliziert<br />
an Kredite. Das sicherte das erste Überleben. Auch<br />
die Kurzarbeitsentschädigung verlief im vereinfachten<br />
Verfahren gut und sie steht noch bis Ende 2021. Da<br />
zu Beginn niemand dachte, dass die Schließungen so<br />
lange dauern würden, kam es erst nach circa drei Monaten<br />
zu den ersten Entlassungen. Die Teilöffnungen von<br />
Juni bis Mitte Oktober, beziehungsweise je nach Region<br />
Ende Dezember 2020, brachten etwas Hoffnung. Nach<br />
den ersten großen Absagen für 2022 stieg jedoch wieder<br />
die Zahl der Entlassungen. Seit Anfang April 2021<br />
haben die Theater wieder geöffnet. Das schafft Zuversicht.<br />
Praktisch kein Betrieb musste wegen der Krise<br />
seine Tätigkeit einstellen. Dabei halfen zusätzliche Festinstallationen,<br />
Hybrid-Events, reduziertes Personal sowie<br />
Null-Investitionen.<br />
• Was hat Sie in dieser Zeit überrascht?<br />
Mich hat positiv überrascht, wie schnell die verschiedenen<br />
Branchenverbände in der Schweiz erkannt haben,<br />
dass sie nur gemeinsam für ihre Interessen einstehen<br />
können. Wir haben mit der „Allianz Veranstaltungsbranche”<br />
elf Verbände unter einem Dach – darunter finden<br />
sich unter anderem Theater, Messen, Stadien, VA-Betriebe,<br />
Veranstalter bis hin zu den Freischaffenden. Allerdings<br />
war es eine Herausforderung, unsere politischen<br />
Forderungen unter einen Hut zu bekommen. Erstaunlich<br />
war auch, wie wenig unsere Branche in der Öffentlichkeit<br />
und in der Politik bekannt ist. Die Krise hat wieder aufgezeigt,<br />
dass auf vielen Seiten das Vertrauen fehlt. Allerdings<br />
müssen wir selbstkritisch sein. Denn auch wir haben<br />
zu Beginn nicht verstanden, dass in erster Linie das<br />
Virus die Probleme verursacht und nicht die einzelnen<br />
Akteure. Niemand war auf diese Pandemie vorbereitet<br />
war. Irgendwann ist es allen aber gelungen, die Emotionen<br />
rauszunehmen und so nicht zum Spielball der Politik<br />
zu werden. Auf diese Weise konnten wir, zumindest bis<br />
jetzt, große wirtschaftliche Schäden verhindern.<br />
• Wie kann für die Branche nun ein erfolgreicher<br />
Restart in die Zukunft gelingen?<br />
Ein Restart baut genau auf diesem Vertrauen auf. Wir<br />
müssen bei Produktionen unsere Künstler und Gäste<br />
mit Hygienemaßnahmen schützen. Den Behörden<br />
müssen wir uns als professioneller Wirtschaftszweig<br />
präsentieren, der uns versteht. Wir dürfen nicht vergessen,<br />
dass uns 18 Monate Praxis fehlen. Der Markt<br />
hat sich in dieser Zeit aber weiterentwickelt. Unüberlegter<br />
Aktivismus ist nicht das Heilmittel, sondern<br />
kann uns ganz schnell überfordern. Fachkräftemangel<br />
war schon vor der Krise ein großes Thema. Die Ausund<br />
Weiterbildung sollten Freischaffende wie große<br />
Unternehmen auf der Agenda ganz oben platzieren.<br />
www.svtb.ch<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 13
SOCIAL Stimmen aus der Branche<br />
„Wir müssen lernen,<br />
mit dem Virus zu leben“<br />
Dr.-Ing. Wilhelm Engst, Engst Kabel<br />
• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />
Zurzeit liegt unser Hauptmarkt auf mobilen Stromanwendungen<br />
für die Baubranche. Diese hat die Corona-Zeit<br />
weitgehend unbeschadet überstanden. Unsere<br />
Produktpalette macht das Arbeiten schneller,<br />
leichter, effizienter und kostengünstiger, daher konnten<br />
wir sogar trotz der Corona-Pandemie in den letzten<br />
Jahren im deutlich zweistelligen Bereich wachsen.<br />
Leider hat Corona unseren gerade gestarteten<br />
Einstieg in die Veranstaltungsbranche in 2019 jedoch<br />
praktisch im Keim erstickt.<br />
Allerdings hatten wir gerade noch vor dem Lock-Down<br />
einen schönen Auftrag für die Olympischen Spiele in<br />
Japan abgewickelt. Der Einsatz kam jetzt erst.<br />
• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />
darin bisher rückblickend erlebt?<br />
Für mich entstand der Eindruck, dass die Regierung<br />
die besonderen Belange der Veranstaltungswirtschaft<br />
bei der Gestaltung der Coronahilfen nicht erkannt<br />
und berücksichtigt hat. Die hohe Anzahl von Soloselbstständigen<br />
und Kleinunternehmen in diesem<br />
Bereich hätte eine schnellere und wirksamere Überbrückungshilfen<br />
erfordert.<br />
• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und wie<br />
kann ein Restart gelingen?<br />
Hoffentlich treten in der Zukunft ähnliche Situation<br />
natürlich nicht so schnell wieder ein. Wir brauchen jedoch<br />
differenziertere Hilfsmaßnahmen, die den branchenspezifischen<br />
Belangen besser gerecht werden. Der<br />
Restart muss sicherlich kontrolliert erfolgen und die<br />
ersten Testveranstaltungen und Erfahrungen weisen in<br />
die richtige Richtung. Es steht für mich außer Frage,<br />
dass ein neuer Lock-Down verhindert werden muss. Es<br />
braucht andere Kriterien als nur die Inzidenz. Nach wie<br />
vor ist es wichtig, eine möglichst hohe Impfrate anzustreben.<br />
Und wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.<br />
www.engst-kabel.de<br />
14 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Düsseldorf<br />
expertise in audio media<br />
Let‘s do it again!<br />
Düsseldorf, Congress Center<br />
03. – 06.11.2021<br />
Fachkongress + Produkt-Ausstellung<br />
Congress + Product Exhibition<br />
Meet the experts in audio Highlights 2021<br />
• Für Audioprofis, Produzenten, Künstler, Hersteller,<br />
Ausrüster, Entwickler, Wissenschaftler und Hör-Fans<br />
• Aktuelle Trends der Produktentwicklung,<br />
Forschung und Anwendungspraxis<br />
• Vielseitig und hochkarätig besetztes<br />
Kongressprogramm mit großer Ausstellung<br />
• Treffpunkt und Erfahrungsaustausch – von Rundfunk bis<br />
Studio, von Bühne, Beschallung bis Film und Fernsehen<br />
• Praxisnahe Informationen und Produkte<br />
für die tägliche, professionelle Arbeit<br />
• Hard- und Software-Produktion<br />
• Studio, Recording & Postproduktion<br />
• For audio professionals, producers, artists, manufacturers,<br />
suppliers, developers, scientists and listening fans<br />
• Current trends in product development,<br />
research and application practice<br />
• Versatile and top-class congress programme<br />
with large exhibition<br />
• Meeting point and exchange of experiences – from radio to<br />
studio, from stage, sound reinforcement to film and television<br />
• Practical information and products<br />
for daily professional work<br />
• Hardware & Software Production<br />
• Studio, Recording & Postproduction<br />
ff-design.de<br />
www.tonmeistertagung.com<br />
Veranstalter und Kontakt:<br />
Bildungswerk des Verbandes<br />
Deutscher Tonmeister GmbH<br />
Am Brögel 1a in 42285<br />
Wuppertal-Germany<br />
E-Mail: info@BiW-vdt.de<br />
Tel: +49 (0) 202 890 11 622<br />
Web: www.BiW-vdt.de<br />
CCD Congress Center - Düsseldorf Süd<br />
Rotterdamerstraße 141<br />
40474 Düsseldorf
„Unter Auflagen muss jede<br />
Veranstaltung wieder möglich sein”<br />
Markus Steffens, Geschäftsführer, CMS Congress Media Service GmbH & Co. KG de<br />
• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />
Unsere Unternehmensstruktur ist, wie bei vielen anderen,<br />
in verschiedene Betriebe aufgeteilt. Die staatliche<br />
Hilfe hat daher nicht alle Unternehmen berücksichtigt,<br />
obwohl sie voneinander abhängig sind. Zu Glück waren<br />
wir vor der Pandemie wirtschaftlich gut aufgestellt. Wir<br />
konnten daher mit den bisherigen Hilfen überleben, obwohl<br />
unser Umsatz seit 16 Monaten um mehr als 90<br />
Prozent eingebrochen ist. Ohne diese Hilfen hätten wir<br />
allerdings unser Unternehmen nach mehr als 30 Jahren<br />
schließen müssen. Ärgerlich bei den Hilfen ist allerdings,<br />
dass wir als Geschäftsführer keinen Unternehmerlohn<br />
im Rahmen der Unterstützung ansetzen können.<br />
Gleichzeitig müssen wir aber trotzdem seit mehr als 16<br />
Monaten unentgeltlich den Betrieb aufrecht halten.<br />
• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />
darin bisher rückblickend erlebt?<br />
Der Fachkräftemangel wird in der Zukunft ein großes Problem<br />
sein. Sowohl Freie, als auch Festangestellte sind<br />
bereits in andere Berufe oder Festanstellungen mit geregelten<br />
Arbeitszeiten abgewandert. Für unsere unternehmensinternen<br />
Ausbildungsplätze gibt es kaum Bewerber.<br />
Aber ohne Mitarbeiter können wir unsere Tätigkeit nicht<br />
mehr ausüben. Als CMS haben wir uns bereits im Mai<br />
2020 an einer Demonstration zur Durchführung von Veranstaltungen<br />
unter Berücksichtigungen von Hygieneauflagen<br />
beteiligt. Dafür hat man auf dem Roncalliplatz in<br />
Köln eine Bühne mit kompletter Bestuhlung und Einlasskontrolle<br />
aufgebaut. Gezeigt hat man, wie sich Veranstaltungen<br />
sicher und verantwortungsbewusst durchführen<br />
lassen. Mittlerweile sind fast 14 Monate vergangen. Wir<br />
wünschen uns, dass die Politik mit den Fachverbänden<br />
der Veranstaltungswirtschaft einen klaren Handlungsrahmen<br />
erstellt. Nur so werden wir aus der Krise kommen.<br />
Natürlich sollte das Event wirtschaftlich ablaufen. Aber<br />
grundsätzlich muss jedes Veranstaltungsformat unter gewissen<br />
Auflagen wieder möglich sein.<br />
• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und wie<br />
kann ein Restart gelingen?<br />
Wenn man in die Zukunft blickt, fehlt leider immer<br />
noch die Perspektive für eine langfristige Planung mit<br />
mindestens sechs Monaten Vorlauf. Die Politik muss<br />
klare Vorgaben machen, unter welchen Bedingungen<br />
eine Veranstaltung wieder möglich ist. Der Inzidenzwert<br />
kann künftig kein Indikator dafür sein. Klare Konzepte<br />
sind die Aufteilung in genesen, geimpft, getestet oder<br />
die AHA-Regel. Wenn es keine gravierenden tödlichen<br />
Verläufe in der Corona-Pandemie mehr gibt, ist das<br />
letztendlich eine Krankheit wie eine Grippewelle. Wir<br />
wünschen allen Kollegen, Künstlern und Veranstaltern<br />
viel Glück, dass wir gemeinsam die Krise meistern.<br />
www.congress-media-service.de<br />
16 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
SOCIAL Stimmen aus der Branche<br />
Kooperation mit Spezialisten<br />
Thomas Schrey, Geschäftsführer AUDIO concept Verwaltungs GmbH<br />
• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />
Nach dem ersten Schock zum Beginn der Corona-Krise<br />
haben wir schnell reagiert und unser Unternehmen<br />
auf die neue Situation eingestellt. Dazu gehört unter<br />
anderem www.5plus1.live. Eine Unternehmenskooperation<br />
und interdisziplinäre Gruppe von Spezialisten,<br />
mit der wir recht viel an möglichen Präsenz- und<br />
Streaming-Veranstaltungen umgesetzt haben und immer<br />
noch tun. Außerdem haben wir weitere Geschäftsbereiche<br />
jenseits der Veranstaltungsbranche erschlossen,<br />
für die wir aber unsere Veranstaltungstechnik nutzen<br />
können. Generell geht es uns also recht gut und<br />
wir kommen durch die Krise.<br />
Wir haben keinen Mitarbeiter entlassen. Ganz im Gegenteil,<br />
wir haben weitere Ausbildungsplätze geschaffen,<br />
um das vermutlich fehlende Personal zu ersetzen.<br />
Daher liegt während und nach Corona unser Hauptaugenmerk<br />
auf gut ausgebildeten Fachleuten – das gilt<br />
für unsere Mitarbeiter und Azubis.<br />
www.audio-concept.com<br />
• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />
darin bisher rückblickend erlebt?<br />
Ich dachte immer, dass unsere Branche schnell offen<br />
für Neues ist. Mein Eindruck ist jedoch, dass sie<br />
recht schwerfällig ist und bestehende Strukturen nicht<br />
verändern kann. Ich vermisse den Zusammenhalt.<br />
Dazu trägt auch die Vielzahl von Verbänden bei. Ich<br />
wusste bislang gar nicht, dass es so viele gibt. Wir sind<br />
eine riesige Branche, die nur leider keiner kennt beziehungsweise<br />
wahrnimmt. Das muss sich ändern.<br />
• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und wie<br />
kann ein Restart gelingen?<br />
Das wichtigste in unserem Geschäft ist das Personal.<br />
Mit ihm gelingt auch ein möglicher Restart 2022. Es<br />
hilft niemandem, wenn die Lagerhalle mit teurem Material<br />
voll ist, aber keiner da ist, um es auf- und abzubauen<br />
oder zu bedienen.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 17
SOCIAL Stimmen aus der Branche<br />
Wieder on the road<br />
Kay Messerschmidt, km-lighting – Ingenieurbüro für Licht- und Veranstaltungstechnik<br />
Wie ein Kollege bei einer Demonstration zum Thema<br />
Fördermittel sagte: Es geht uns nicht ums Geld, wir<br />
wollen einfach wieder unserer Profession nachgehen.<br />
Wer als Soloselbständiger ständig auf sein Portfolio<br />
und seinen breit aufgestellten Kundenstamm achten<br />
muss, hat nach meiner Erfahrung auch in Pandemiezeiten<br />
nicht vollständig auf Aufträge verzichten müssen.<br />
Er hat sich die Flexibilität offen halten und auch<br />
diese Zeit durch den Ausbau noch aktiver Geschäftsbeziehungen<br />
einigermaßen gut überstehen können.<br />
• Was lässt sich aus dieser Zeit bisher lernen und<br />
wie kann ein Restart gelingen?<br />
• Wie geht es Ihnen und Ihrem Unternehmen aktuell?<br />
Als Soloselbständiger und gleichzeitig festangestellter<br />
Planungsingenieur in Stuttgart habe ich die Krise finanziell<br />
unbeschadet überstanden. Weggefallen sind jedoch<br />
zu 90 Prozent Jobs als freier Techniker. Als Referent<br />
sind rund 50 Prozent meiner Tätigkeiten ausgefallen,<br />
der Rest wurde weitgehend in die virtuelle Welt verlagert.<br />
• Wie haben Sie die Corona-Krise und die Veranstaltungswirtschaft<br />
darin bisher rückblickend erlebt?<br />
Unsere Branche bedeutet mir, wie für viele andere,<br />
mehr als nur Verdienst. Sie ist eine Lebenseinstellung<br />
und mit den unterschiedlichen Menschen und Reisen<br />
integraler Bestandteil meines Lebens.<br />
Als Veranstaltungstechniker sind wir in vielen Bereichen<br />
doch eher Generalisten. Eine Eigenschaft,<br />
von der die Professionalität der Branche bisher sehr<br />
stark profitiert hat. Aber auch eine Eigenschaft, die<br />
nach einer so langen Pause dazu führen wird, dass<br />
die „Besten“, die Fachkräfte, die sich aus existenziellen<br />
Gründen haben umorientieren müssen, auch<br />
zu einem Großteil langfristig für die Kreativwirtschaft<br />
verloren gegangen sind.<br />
Ich bin sehr gespannt darauf, wen ich im nächsten<br />
Jahr noch auf gemeinsamen Jobs wiedersehen werde<br />
und wen nicht. Ich wäre wahnsinnig gerne wieder on<br />
the road. Wann das ist, bleibt aber so offen wie der<br />
Ausweg aus der Pandemie.<br />
www.km-lighting.de<br />
18 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Live-online Seminare<br />
Meister*innen Updates<br />
Lernen im Fernen<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Präsenzseminare<br />
Deutsche Event Akademie GmbH<br />
Tel. +49 (0) 511 270 747 71<br />
www.deaplus.org/<strong>VPLT</strong>
SOCIAL Education<br />
„Wir unterstützen<br />
unsere Auszubildenden!“<br />
Da aufgrund der Corona-Krise die<br />
Ausbildungen in den Berufen der<br />
Veranstaltungsbranche momentan nicht<br />
wie gewohnt stattfinden, stellt die<br />
IGVW seit Mai vergangenen Jahres die<br />
e-Learning-Plattform IGVW 4 Education<br />
zur Verfügung.<br />
Die hier angebotenen Kurse sind kostenlos, sollen die<br />
betriebliche Ausbildung unterstützen und bieten den<br />
Auszubildenden vertiefende und ergänzende Lehrinhalte.<br />
Das Motto: „Wir unterstützen unsere Auszubildenden!“<br />
Als Dozenten fungieren ehrenamtlich Ausbilder aus<br />
den betroffenen Ausbildungsbetrieben und Fachleute<br />
der Veranstaltungsbranche. Die Kurse haben eine Länge<br />
von 45 bis 120 Minuten. Ziel ist keine Bewertung,<br />
die Lehrinhalte können die Auszubildenden jedoch für<br />
anstehende Prüfungen fit machen.<br />
Praxistipps und Fach-Dialog<br />
In der Reihe „Was macht eigentlich…?“ stellen Kollegen<br />
aus der Branche zum Beispiel ihre Berufe und<br />
Berufsfelder vor. Ob Backliner, Stagemanagerin, Lichtdesigner<br />
oder Inspizientin – die Macher zeigen den<br />
Azubis durch diese Kursreihe die Vielfalt der Veranstaltungsbranche<br />
und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung<br />
auf. In den Formaten „Menschen und Methoden“<br />
und „Meet your Makers“ treten die Tutoren mit<br />
anderen Kollegen in den Fach-Dialog und besprechen<br />
Praktiken und Technik.<br />
Künftiger Anlaufpunkt für Lernende<br />
Die e-Learning-Plattform gilt nun nicht mehr nur als<br />
kurzzeitige Unterstützung während der Corona-Krise.<br />
4 Edu soll sich zu einem festen Bestandteil der Ausbildung<br />
in der Veranstaltungsbranche entwickeln und<br />
auch nach dem Abschluss ein Anlaufpunkt sein, um<br />
sich über die Möglichkeiten der Weiterbildung und<br />
Spezialisierung zu informieren.<br />
20 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
26. – 29. 4. 22<br />
FRANKFURT / MAIN<br />
The Global<br />
Entertainment<br />
Technology<br />
Show<br />
for Light, Audio, Stage,<br />
Media + Events
IGVW<br />
Interessengemeinschaft<br />
Veranstaltungswirtschaft<br />
Von Handlungshilfen<br />
und Herzensthemen<br />
Studien, Neue Qualitätsstandards, überbetriebliche Ausbildung, Antworten auf den<br />
Personalmangel und interdisziplinärer Fachgruppenaustausch sind unter anderem<br />
Themen, die in den zurückliegenden Monaten auf der Agenda der IGVW standen.<br />
Zahlen<br />
Unsere Branche ist groß, unsere Branche ist Vielfalt:<br />
Eines der großen Projekte der IGVW war die ZÄHL<br />
DAZU Studie, die mit Hilfe vieler Unterstützer umgesetzt<br />
werden konnte. In den kommenden Monaten<br />
werden die Zahlen im Detail analysiert und für strategische<br />
Entscheidungen der Branchenverbände aufbereitet.<br />
Selbstverständlich werden die Ergebnisse auch<br />
im Dialog mit der Politik ein wichtiges Tool darstellen.<br />
Überbetriebliche Ausbildung –<br />
ein Weg zu qualifiziertem Personal<br />
Ein Herzensthemen unseres ehemaligen Vorstandsmitglieds<br />
Karl-Heinz Mittelstädt war und ist die überbetriebliche<br />
Ausbildung: Die IGVW hat sie inzwischen neu<br />
gedacht, auch als Antwort auf die herausfordernden<br />
Ausbildungsverhältnisse in der Coronapandemie. Ihr<br />
Bildungsportal IGVW 4 Education hat sich längst zu<br />
einer überbetrieblich und digital erfolgreichen Anlaufstelle<br />
für Auszubildende entwickelt. Aufgrund aktuell<br />
mehr als 125 Seminarangeboten und durchschnittlich<br />
45 Teilnehmenden überlegt die IGVW, dieses Modell<br />
weiterzuführen. In den kommenden Wochen soll die<br />
Plattform mit einem neuen Angebot starten.<br />
Neue Standards veröffentlicht –<br />
weitere folgen<br />
In Sachen igvw Qualitätsstandards hat die Interessengemeinschaft<br />
in den vergangenen Monaten drei laufende<br />
Projekte abgeschlossen und eine Vielzahl an neuen<br />
Projekten gestartet: Veröffentlicht hat sie SQP7 – Dekorationsbau,<br />
SQP8 – Brandschutz im Dekorationsbau<br />
und SQQ8 – Sachkunde zum Nachweis von Brandeigenschaften<br />
gemäß igvw SQP8. Alle Standards stehen<br />
der Branche unter igvw.org zur Verfügung. Gleichzeitig<br />
treibt die IGVW gerade intensiv die Themen „niederschwelliger<br />
Zugang in den Arbeitsmarkt“ auf DQR Niveau<br />
3 im Bereich Theater, Messebau und Eventbauten<br />
voran. Alle sogenannten SQQ3x Qualifikationen<br />
basieren auf ETTE (European Theater Technicians<br />
Education): Dieses Qualifikationskonzept hat die DTHG<br />
federführend im Rahmen eines europäischen Bildungsforschungsprojektes<br />
mit Partnern entwickelt. Es dient<br />
innerhalb der IGVW als Basis für alle zukünftigen Qualifikationen<br />
im Bereich der Veranstaltungstechnik.<br />
Interdisziplinär in Fachgruppen<br />
Außerdem gibt es eine Vielzahl an neuen Fachgruppen:<br />
Bis heute haben die zurzeit 19 deutschen und schweizerischen<br />
IGVW-Mitglieder mehr als 200 Personen<br />
in die 45 „Teams“ der IGVW entsendet. Sie arbeiten<br />
interdisziplinär unter anderem an den sogenannten<br />
Berufsspezialisierungen (DQR Niveau 5) im Bereich<br />
Ton, Licht, Mechanik, Informations- und Kommunikationstechnik,<br />
Sachkunden Anschlagmittel oder an der<br />
Überarbeitung des SQQ2 – Sachkunde für Veranstaltungsrigging.<br />
SQQ2 – Sachkunde für Veranstaltungsrigging<br />
22 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
SOCIAL Education<br />
www.igvw.org<br />
Engagement gegen den Personalmangel<br />
Darüber hinaus arbeiten die Verbände innerhalb der<br />
IGVW an Antworten und Lösungen auf den bereits existierenden<br />
und sich verschärfenden Personalmangel in<br />
der Branche: Helfen sollen der Aufbau einer Gesamtübersicht<br />
der Tätigkeitsprofile beziehungsweise Karrierewege<br />
in der Branche, der Ausbau der 100PRO.org<br />
Ausbildungswebseite als Gesamtübersicht der Möglichkeiten,<br />
eine bessere Visualisierung der Veranstaltungsbranche<br />
durch die Fachkräfteroadshow nx-gen.de und<br />
die angestrebte Zusammenarbeit mit der Allianz für<br />
Aus- und Weiterbildung.<br />
Intensiver Austausch der Verbände<br />
Außerdem freut sich die IGVW, dass ihre Verbände-Calls<br />
nun seit mehr als 15 Monaten jeden Mittwoch<br />
mit vielen Teilnehmenden sehr erfolgreich sind<br />
– dies ermöglicht zum ersten Mal einen schnellen<br />
und direkten Austausch von Informationen aus allen<br />
Bereichen der Veranstaltungswirtschaft.<br />
Allianz Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 23
Am Puls der Audiowelt<br />
Ein Gespräch mit Jörn Nettingsmeier, Vizepräsident im Verband Deutscher<br />
Tonmeister e.V. (VDT), über die Tonmeistertagung 2021 in Düsseldorf.<br />
Sebastian Clobes<br />
Multikanal-Beschallung auf der tmt31 – eine Kooperation von VDT, d&b audiotechnik und Neumann & Müller.<br />
• Vom 3. bis 6. November startet wieder die Tonmeistertagung.<br />
Sie öffnet schon seit 70 Jahren ihre Tore.<br />
Kannst Du etwas zu ihrem Hintergrund sagen?<br />
Die tmt ist eine spannende Kombination aus Fachkongress<br />
und angeschlossener Messe und zwar in dieser Reihenfolge.<br />
Und das macht sie besonders. Heute docken<br />
viele Messeveranstalter ein Schulungsprogramm an, um<br />
die Attraktivität zu erhöhen. Bei uns war das von Anfang<br />
an das Kerngeschäft.<br />
Die Audio-Branche schätzt die tmt wegen des Niveaus<br />
der Beiträge, der Möglichkeit, innovative Audioformate<br />
zu erleben, und der Qualität der Ausstellung – hier<br />
findet man schon mal die Entwickler der Firmen am<br />
Stand, nicht nur das Sales-Team. Gleichzeitig wird<br />
die tmt noch immer liebevoll als „Familientreffen“ der<br />
Branche gesehen, das freut uns bei allem Wachstum<br />
natürlich sehr.<br />
• Für welche Zielgruppen ist die Tagung relevant?<br />
Wegen des guten Rufs und der internationalen Ausstrahlung<br />
der Tagung besuchen uns sehr viele Entscheiderinnen<br />
von Studios, Theatern, Rundfunkanstalten,<br />
Bildungseinrichtungen und Dienstleistern. Unsere Aussteller<br />
danken uns das mit einem großen Engagement<br />
– man kann in aller Ruhe die Spitzenprodukte führender<br />
Hersteller in die Hand nehmen. Bei uns treffen sich gestandene<br />
Profis mit Berufseinsteigerinnen, Hersteller mit<br />
Künstlern und Anwender mit Grundlagenforscherinnen.<br />
Gerade der Veranstaltungsbranche möchten wir die tmt<br />
näherbringen – es gibt sehr viel zu entdecken, aber das<br />
hat sich noch nicht überall herumgesprochen. Für junge<br />
Menschen ist sicherlich das Education Forum spannend,<br />
wo sich Hochschulen aus ganz Deutschland mit<br />
ihren Medienstudiengängen präsentieren, und auch Berufsbildung<br />
soll ein Thema sein.<br />
24 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
SOCIAL Messe<br />
Klar, der VDT, das sind die, die teure Mikrofone zentimeterweise<br />
verschieben, bis alles stimmt, und mit Bleistift<br />
in der Partitur ihre Schnitte planen. Aber wir sind auch<br />
die, die 31 Motoren an 27 Punkte nageln, um innerhalb<br />
einer Stunde von einem 3D-Lautsprecher-Layout zum<br />
anderen zu wechseln.<br />
Auch wenn ein Ende der Corona-Krise in Sicht scheint,<br />
kann die Pandemie Event-Planungen in diesem Jahr<br />
durcheinander bringen.<br />
Wir haben natürlich auch Pläne B bis F, sind aber optimistisch.<br />
Aktuell setzen wir nicht nur voll auf Präsenz,<br />
sondern rechnen auch mit nur geringen Kapazitätseinschränkungen.<br />
Natürlich fährt dieses Jahr jeder „auf<br />
Sicht“ – wir haben deshalb monatliche Online-Treffen<br />
mit unseren Ausstellern und Interessierten, um über aktuelle<br />
Entwicklungen zu informieren, Verunsicherungen<br />
anzusprechen und gemeinsam den Weg zu einer erfolgreichen<br />
tmt31 zu gehen.<br />
Wir haben uns gesagt, wir nehmen jetzt das Risiko auf<br />
uns, weil die Branche dieses Signal einfach braucht. Die<br />
Aussteller ziehen mit und unser Gastgeber, das Congress<br />
Center Düsseldorf, begleitet uns mit großer Solidarität,<br />
Kulanz und Kooperationsfreude durch diese Krise. Auch<br />
an den <strong>VPLT</strong> einen ganz großen Dank für eure fundierte<br />
fachliche und politische Arbeit im letzten Jahr, von der<br />
wir auch sehr profitiert haben. Wir hoffen, dass wir euch<br />
über unsere Partnerschaft in der IGVW etwas zurückgeben<br />
können.<br />
Konzert und Installation ist dabei, genau wie Aufnahmetechnik,<br />
Theater- und Filmton, „Soundscapes“ und<br />
Sound Design.<br />
In unserem Online-Event „vdt live!“ letzten Herbst hatten<br />
wir ein ganz starkes Panel zu Audio-Netzwerken,<br />
unter anderem mit den Systemern von Rammstein, die<br />
von ihren sehr guten Erfahrungen mit MILAN erzählt<br />
haben. Das wird neben Dante und Ravenna sicherlich<br />
auch dieses Jahr ein Thema.<br />
www.tonmeister.org/de/termine/vdt-live/beitraege<br />
Vielleicht gibt es ja auch aus dem Kreis der <strong>VPLT</strong>-Mitglieder<br />
spannendes zu berichten, z.B. eine innovative<br />
Festinstallation oder ein spektakuläres Toursystem-Design?<br />
Wir haben eine Vielzahl von Formaten und freuen<br />
uns über Beiträge und Ideen an: programm@tonmeisterverband.org.<br />
• Die Veranstaltung ist inzwischen von Köln nach Düsseldorf<br />
umgezogen. Was ändert sich dadurch?<br />
Kongress und Messe können räumlich noch enger verzahnt<br />
werden, was die Attraktivität für die Aussteller<br />
weiter erhöht – im CCD wird nun alles auf einer Ebene<br />
stattfinden. Der Ausblick auf den Rhein während der<br />
Kaffeepause ist sicherlich auch kein Nachteil.<br />
Anmeldung und mehr Informationen:<br />
• Was erwartet uns auf der kommenden Tagung?<br />
Unser Dauerthema „Immersive Audio“ erweitert den<br />
Blick von der Aufnahme und Wiedergabe, also Mikrofon-Arrays,<br />
Mehrkanalsystemen, Binaural und Headtracking,<br />
hin zu Anwendungen wie MPEG-H-Streaming<br />
und Game Sound. Beschallung und System-Design für<br />
www.tonmeistertagung.com<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 25
Rekordbrecher<br />
Prolight + Sound Guangzhou<br />
Ein neuer Rekord für die Prolight + Sound Guangzhou:<br />
82.740 Besucher kamen zur Messe vom 16. bis 19. Mai 2021.<br />
Messe Frankfurt/Prolight + Sound Guangzhou (3)<br />
Illustre Welten: Showeinlage in den Messehallen.<br />
Die Fachmesse bietet die größte Sourcing Plattform<br />
in China für die professionelle Licht- und Audiobranche.<br />
Ins Leben gerufen wurde sie von der International<br />
Science and Technology Exhibition Company (STE). Auf<br />
150.000 Quadratmetern, davon 15 Themenhallen und<br />
drei neu eingeführte „Immersive Experience Zonen“,<br />
entdeckten die Besucher vor Ort neueste Produkte und<br />
knüpften persönliche Geschäftskontakte. Auch mit den<br />
1.386 Ausstellern und vertretenden Marken vermeldet<br />
die Messe eine Rekordbeteiligung.<br />
26 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Die kommenden Shows sind<br />
die Prolight + Sound NAMM<br />
Russland vom 16. – 18. 9. 2021<br />
in Moskau, die Prolight + Sound<br />
vom 26. – 29. 4. 2022 in Frankfurt<br />
und die Prolight + Sound<br />
Mittlerer Osten im September<br />
2022 in Dubai.<br />
PROLIGHT + SOUND<br />
WORLDWIDE<br />
Endlich wieder fachlicher Austausch: Großer Besucherandrang in Guangzhou.<br />
Produktshow bei der P+S: Technische Innovationen für Besucher.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 27
Allianz für den Schulterschluss<br />
Forum Veranstaltungswirtschaft – dahinter versammeln sich sechs Verbände<br />
der Veranstaltungswirtschaft: der BDKV (Bundesverband der Konzert- und<br />
Veranstaltungswirtschaft e.V.), der EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-<br />
Centren e.V.), der FAMA (Fachverband Messen und Ausstellungen e.V.), der ISDV<br />
(Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in<br />
der Veranstaltungswirtschaft), die LIVEKOMM (Verband der Musikspielstätten in<br />
Deutschland e.V.) und der <strong>VPLT</strong> (Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik<br />
e.V.). Ein Ziel dieser Allianz ist seit Anfang 2020, Netzwerke, Kompetenzen und<br />
Ressourcen zu bündeln, um damit bei der politischen Lobbyarbeit noch schlagkräftiger<br />
zu sein. Wir haben die Macher nach ihrem kurzen Fazit gefragt:<br />
Gebündelte Kräfte<br />
Mit dem Forum Veranstaltungswirtschaft haben wir nun<br />
zum ersten Mal eine Möglichkeit, die Branche mit einer<br />
sehr starken Stimme politisch vertreten zu können. Die<br />
Krise hat uns hier vereint. Natürlich müssen sich die einzelnen<br />
Verbände in Teilbereichen weiter für die Interessen<br />
ihrer Mitglieder engagieren, zum Beispiel in Normung,<br />
Bildung oder Arbeitsrecht. Mit dem Forum existiert aber<br />
nun eine schlagkräftige Allianz, mit der wir, über die Krise<br />
hinaus, Kräfte bündeln, Themen setzen und für gemeinsame<br />
Ziele der Branche kämpfen werden.<br />
Linda Residovic<br />
Geschäftsführerin <strong>VPLT</strong> Der Verband für Medien- und<br />
Veranstaltungstechnik e.V.<br />
www.vplt.org<br />
Politisch starkes Netzwerk<br />
„Die ISDV setzt auf starke Netzwerke. Das Forum<br />
Veranstaltungswirtschaft ist mit seinem Fokus auf<br />
diesen Wirtschaftszweig ein solch starkes politisches<br />
Netzwerk. Es lässt jedem Verband die Autonomie und<br />
die mitgliederspezifischen Themen, bündelt aber die<br />
verbändeübergreifenden Themen. Dieser bewusste Verzicht<br />
auf einen Alleinvertretungsanspruch verdeutlicht<br />
den politischen Ansprechpartnern die Heterogenität der<br />
Veranstaltungswirtschaft und die Authentizität in der<br />
politischen Vertretung.“<br />
Marcus Pohl<br />
1. Vorsitzender ISDV e.V.<br />
www.isdv.net<br />
28 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
SOCIAL Interessenvertretung<br />
Gehör verschaffen als Wirtschaftszweig<br />
Das Forum Veranstaltungswirtschaft ist für uns Paradebeispiel<br />
für zeitgemäßes Networking. „Die Veranstaltungswirtschaft“<br />
kommt einem zwar leicht über<br />
die Lippen, aber die Diversität ist erheblich. Allein innerhalb<br />
der Messewirtschaft ist die Bandbreite schon<br />
groß. Deshalb sehen wir hier einen enormen Gewinn für<br />
alle Beteiligten. Wir haben untereinander Verständnis<br />
und Vertrauen aufgebaut. Jeder kann seine Bedürfnisse<br />
und Perspektiven einbringen und hat dabei kompetente<br />
Sparringspartner mit Zugriff auf ein breites politisches<br />
Netzwerk. Und darauf kommt es ja an: Dass wir uns als<br />
Wirtschaftszweig Gehör verschaffen.<br />
Henning Könicke<br />
Vorsitzender Fachverband Messen und Ausstellungen e.V.<br />
www.fama.de<br />
Vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
„Angesichts unserer unterschiedlichen Teilbereiche und<br />
manchmal verschiedenen Ziele ist es mehr als beachtlich,<br />
wie konstruktiv und eng wir im Forum bereits agieren.<br />
Und selbst bei gegenläufigen Forderungen ist es<br />
allemal besser, diese zunächst intern für Lösungen zu<br />
besprechen. Denn erst dann treten wir in Kontakt mit<br />
der Politik, mit der wir genauso vertrauensvoll für eine<br />
positive Zukunft unserer Branche zusammenarbeiten.<br />
Schließlich bleiben aktuelle Herausforderungen wie Digitalisierung<br />
oder Nachhaltigkeit für die Veranstaltungswirtschaft<br />
enorm.“<br />
Timo Feuerbach<br />
Geschäftsführer EVVC e.V.<br />
www.evvc.org<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 29
SOCIAL Interessenvertretung<br />
Gemeinsame Stimme<br />
Einer der größten Wirtschaftszweige hierzulande, der<br />
von Musikveranstaltungen bis zu Messen, von Technikprovidern<br />
bis zu Tagungshäusern, von Musikclubs bis<br />
zu soloselbständigen Dienstleistern reicht, hat durch<br />
das Forum Veranstaltungswirtschaft erstmals eine gemeinsame<br />
Stimme bekommen. Politischer Einfluss und<br />
Koordination der gemeinsamen Ziele sind die wichtigsten<br />
Aufgaben im Forum. Dazu kommt der Aufbau einer<br />
Kommunikationsstruktur zwischen den unzähligen beteiligten<br />
Akteuren.<br />
Axel Ballreich<br />
1. Vorsitzender bei LiveMusikKommission e.V.<br />
www.livemusikkommission.de<br />
Täglicher Kampf um Hilfe<br />
Ich hoffe, dass der tägliche Kampf um optimalere Hilfsleistungen<br />
des Bundes für unsere so am Boden liegende<br />
Branche doch vielleicht irgendwann mit hoffentlich<br />
nur einem blauen Auge zu Ende geführt sein wird und<br />
der Wiederaufbau endlich beginnen kann. Dann wird es<br />
erforderlich sein, die Opfer zu zählen. Für die Kulturveranstalter<br />
stellt sich da natürlich schon jetzt die Frage,<br />
welche Flurschäden Corona hinterlässt, unter denen der<br />
Wirtschaftszweig noch längerfristig leiden könnte. Die<br />
Frage, ob von dem Nachholbedarf an Kultur tatsächlich<br />
alle Musikgenres profitieren werden. Ob Veranstalter:innen<br />
Sound und Licht zukünftig selbst bedienen<br />
müssen, da Tontechniker und Lichtdesigner in andere<br />
Berufe abgewandert sind. Und letztlich die Frage, ob<br />
wir es je schaffen, die Branche wieder auf das Niveau<br />
zu hieven, auf dem sie sich vor der Pandemie jahrzehntelang<br />
befand: an der Spitze der deutschen Entertainment-Märkte<br />
mit jährlichen Zuwachsraten ohne einen<br />
Cent staatlicher Unterstützung. Die Herausforderungen<br />
werden – auch für uns im Forum Veranstaltungswirtschaft<br />
– nach Corona wohl kaum abnehmen.<br />
Prof. Jens Michow<br />
Präsident Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V.<br />
www.bdkv.de<br />
30 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Warten, warten, warten?<br />
Jetzt vorbereiten für den Re-Start!<br />
Aktuell läuft nichts. Oder nicht viel. Zeit, sich sorgfältig auf den Tag vorzubereiten, den wir<br />
alle herbeisehnen: Den Re-Start für die gesamte Branche! Damit der für alle Beteiligten, für<br />
deren Zukunft Sie Verantwortung tragen, sicher verläuft, unterstützen wir Sie mit unserem<br />
vollen Programm: von konkreten SARS-CoV-2 Handlungshilfen für den Proben- und Vorstellungsbetrieb<br />
über unsere kostenlose Software zur Gefährdungsbeurteilung (GEDOKU) bis hin zur<br />
persönlichen Beratung rund um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.<br />
Nehmen Sie jetzt Kontakt auf – wir sind gern für Sie da!<br />
www.vbg.de/re-start
LEGAL<br />
Interessenvertretung – das heißt<br />
auch ganz dicke Bretter bohren.<br />
Dem <strong>VPLT</strong> ist das für wichtige<br />
Ausnahmeregelungen beim Ökodesign<br />
mit seinen Partnern auf europäischer<br />
Ebene gelungen. Und auch SOS Save<br />
Our Spectrum kämpft weiter für den<br />
Erhalt der Frequenzen für die Kulturund<br />
Kreativwirtschaft.<br />
Herausgeber<br />
IGVW<br />
Interessengemeinschaft<br />
Veranstaltungswirtschaft<br />
Dekorationsbau:<br />
Neue Qualitätsstandards<br />
der IGVW<br />
Die igvw Qualitätsstandards (SQ = Standard der Qualität | Standard<br />
of Quality) definieren das erforderliche Qualitätsniveau von<br />
Dienstleistungen in der Veranstaltungswirtschaft. Sie berücksichtigen<br />
die aktuelle Rechtslage zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und<br />
beschreiben auf dieser Grundlage die speziellen Arbeitsverfahren<br />
und notwendigen Kompetenzen. Sie enthalten eine Übersicht der<br />
anzuwendenden Rechtsgrundlagen, Normen und Anforderungen zum<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz. Inzwischen kann die IGVW weitere<br />
Mitglieder in der SQ-Familie begrüßen.<br />
32 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
LEGAL Standards<br />
Jüngst veröffentlicht ist die SQP7: Der neue igvw-Standard<br />
gilt für den Dekorationsbau in Veranstaltungs- und<br />
Produktionsstätten für szenische Darstellung. Er behandelt<br />
das Planen, Entwerfen, Konstruieren, Herstellen,<br />
Verwenden und Entsorgen von Dekorationsbauten sowie<br />
das Bereitstellen am Markt (Verkauf und Vermietung).<br />
Neu ist auch der igvw Qualitätsstandard SQP8 – Brandschutz<br />
im Dekorationsbau. Er beinhaltet die Vorgehensweise<br />
bei der Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung<br />
hinsichtlich des Brandschutzes im Dekorationsbau für<br />
Veranstaltungen. Er zeigt Möglichkeiten auf, wie Materialien<br />
hinsichtlich der Brandgefahr bewertet und<br />
klassifiziert werden können.<br />
Weiterhin werden praxisgerechte Maßnahmen zur<br />
Verhinderung einer Brandausbreitung in der Entstehungsphase<br />
beschrieben. Es wird dargestellt, wie<br />
unterschiedliche bauliche und anlagentechnische Voraussetzungen<br />
von Spielstätten bei der Beurteilung der<br />
Brandgefahr berücksichtigt werden können.<br />
Der igvw Qualitätsstandard SQQ8 – Sachkunde zum<br />
Nachweis von Brandeigenschaften gemäß igvw SQP8<br />
beschreibt wiederum die Anforderungen an die Sachkunde<br />
von Personen zur Durchführung der Prüfverfahren<br />
nach igvw SQP8 zur Ermittlung der Brandeigenschaften<br />
von Materialien, die im Dekorationsbau<br />
verwendet werden.<br />
Herausgeber<br />
IGVW<br />
Interessengemeinschaft<br />
Veranstaltungswirtschaft<br />
SQP7<br />
Dekorationsbau<br />
Stand 02/2021<br />
Herausgeber<br />
IGVW<br />
Interessengemeinschaft<br />
Veranstaltungswirtschaft<br />
SQP8<br />
Brandschutz<br />
im Dekorationsbau<br />
SQQ8<br />
Sachkunde zum Nachweis<br />
von Brandeigenschaften<br />
gemäß igvw SQP8<br />
Stand 3/2021<br />
Stand 3/2021<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 33
Frequenzen und Kulturwirtschaft –<br />
im Wahljahr 2021<br />
Die Ansichten der möglichen nächsten Regierungsparteien<br />
Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl<br />
statt. Die politischen Karten werden neu gemischt. Verschiedene<br />
Koalitionsmodelle sind möglich. An dieser<br />
Stelle schauen wir, wie sich die Parteien zur Zukunft der<br />
Kulturfrequenzen im TV-UHF-Band (Bereich zwischen<br />
470 und 6<strong>94</strong> MHz) und darüber hinaus zur Kreativ- und<br />
Kulturwirtschaft insgesamt positioniert haben. Dabei<br />
konzentrieren wir uns auf Parteien, die eine Chance auf<br />
den Einzug in den Bundestag haben und bereit sind,<br />
sowie durch potentielle Partner auch fähig wären, an<br />
einer künftigen Bundesregierung mitzuwirken.<br />
Die Union hat laut der Umfragen wieder gute Chancen,<br />
größte Fraktion zu werden. „Wir setzen alles<br />
daran, dass bis zur Pandemie erreichte hohe jährliche<br />
Wachstum der Kultur- und Kreativwirtschaft und<br />
deren beeindruckende wirtschaftliche Dynamik wiederzugewinnen“,<br />
heißt es im Wahlprogramm: „Diese<br />
Branche mit ihren 1,8 Millionen Erwerbstätigen steht<br />
wie kaum eine andere für kreative Erneuerung, aber<br />
auch für kulturelle Vielfalt und künstlerische Qualität.“<br />
Leider hatten CDU und CSU in der vergangenen Legislaturperiode<br />
bei frequenzpolitischen Fragen eher<br />
die Belange des Mobilfunks beachtet. Im Januar<br />
diesen Jahres setzte sich dann aber die kulturpolitische<br />
Sprecherin, Elisabeth Motschmann, für die<br />
Kulturfrequenzen ein. Sie schrieb unter anderem an<br />
die Bundesnetzagentur und erinnerte daran, dass die<br />
Frequenzen „den kulturellen Nutzern drahtloser Produktionsmittel<br />
bis 2030 zugesichert worden sind“.<br />
Allerdings beendet Motschmann ihre politische Karriere,<br />
dem nächsten Bundestag wird sie nicht mehr<br />
angehören.<br />
Gleiches gilt für Gustav Herzog, der sich innerhalb der<br />
SPD für die Sicherung der Kulturfrequenzen stark gemacht<br />
hatte. Seine Zeit im Bundestag endet im Herbst.<br />
In den vergangenen Jahren hatte er unter anderem eine<br />
Anhörung im zuständigen Ausschuss des Parlaments<br />
durchgesetzt. Dabei konnten auch Vertreter vom <strong>VPLT</strong>,<br />
dem Deutschen Kulturrat, dem Bühnenverein, dem<br />
APWPT und der Initiative „SOS – Save Our Spectrum“<br />
sprechen. Gemeinsam machten sie den Abgeordneten<br />
deutlich, dass die Frequenzen für einen störungsfreien<br />
Betrieb unverzichtbar sind. Zudem seien sie bislang<br />
europaweit harmonisiert, was Tourneen einfacher<br />
macht. Das, so der Tenor, müsse unbedingt erhalten<br />
bleiben. Der Mobilfunk, der ein Auge auf den Bereich<br />
zwischen 470 und 6<strong>94</strong> MHz geworfen hat, habe bereits<br />
ausreichend Spektrum, das teilweise noch ungenutzt<br />
ist. Ein „Diebstahl“ der Kulturfrequenzen durch<br />
den Mobilfunk wurde abgelehnt. Die SPD spricht sich<br />
dafür aus, das Frequenzband mindestens bis 2030 für<br />
Kultur und Veranstaltungswirtschaft zu erhalten.<br />
Sehr deutlich pro Kulturfrequenzen positionieren sich<br />
Bündnis 90/Die Grünen. Verantwortlich für das Thema<br />
ist die Abgeordnete und Ingenieurin Margit Stumpp, die<br />
erneut in Baden-Württemberg für den Bundestag kandidiert.<br />
Stumpp initiierte eine Reihe von Aktivitäten, unter<br />
anderem die „Themenwoche Kulturfrequenzen“. Die<br />
34 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
LEGAL Funkfrequenzen<br />
Partei äußert sich wie folgt: „Wir GRÜNE setzen uns dafür<br />
ein, dass der Sub-700-Bereich langfristig für Rundfunk<br />
und PMSE (Programme Making and Special Events<br />
= Veranstaltungswirtschaft) erhalten bleibt, so wie es<br />
der Beschluss der Weltfunkkonferenz 2015 vorsieht.<br />
Frequenzen sind ein öffentliches Gut. Wenn das reservierte<br />
Spektrum für Funkanwendungen des Durchsageund<br />
Reportagefunks sowie für drahtlose Mikrofone und<br />
Kameras nicht ausreicht, muss die Bundesnetzagentur<br />
zusätzliche Frequenzen freigeben.“<br />
Kultur und terrestrischer Rundfunk seien auf das ihnen<br />
derzeit zur Verfügung stehende Spektrum dringend angewiesen.<br />
Es habe technische Eigenschaften, die andere<br />
Frequenzbereiche nicht vorweisen können. Bislang sei<br />
der Kultur das UHF-Band bis Dezember 2030 garantiert.<br />
Vor diesem Hintergrund wurden viele Investitionsentscheidungen<br />
getroffen. „Wir GRÜNE wollen, dass das<br />
Garantieversprechen eingehalten wird. Aber auch nach<br />
dem Jahr 2030 müssen störungsfreie Frequenzen für<br />
Kultur und Medien im UHF-Band zur Verfügung stehen.“<br />
Die FDP hatte mit den Bundestagsabgeordneten Thomas<br />
Hacker und Christian Jung gleich zwei engagierte<br />
Verfechter der Kulturfrequenzen. Jung ist allerdings<br />
vor kurzem in den baden-württembergischen Landtag<br />
gewechselt und hat daher die bundespolitische Bühne<br />
verlassen. Beide luden 2019, vor der Pandemie, zu<br />
einem Parlamentarischen Frühstück in den Bundestag<br />
ein. Dort diskutierten sie mit Branchenvertretern über<br />
die Frequenzpolitik, für den <strong>VPLT</strong> war Wolfgang Schöpe<br />
dabei. Die FDP sieht sich als Unterstützer der Kulturund<br />
Kreativwirtschaft. In ihrem Wahlprogramm heißt<br />
es: „Wir stehen für eine lebendige Kulturszene und die<br />
Entfaltung individueller Kreativität.“<br />
Die Freien Demokraten setzen sich für eine starke Kultur-<br />
und Kreativwirtschaft als wichtigen Wirtschaftszweig<br />
in Deutschland ein. Sie wollen Förderprogramme<br />
auch für kleinere Unternehmen und Solo-Selbstständige<br />
der Kultur- und Kreativwirtschaft öffnen. Hacker<br />
kandidiert für die bayerische FDP wieder für den Bundestag.<br />
Nach derzeitigen Umfragen wird ihm der Einzug<br />
in das Parlament erneut gelingen.<br />
Bei der LINKEN haben die Kulturfrequenzen in Anke<br />
Domscheit-Berg eine große Unterstützerin. Die Brandenburgerin<br />
kandidiert wieder für den Bundestag. DIE<br />
LINKE tritt dafür ein, dass Kulturförderung als Pflichtaufgabe<br />
angesehen wird, das heißt, der Staat schützt<br />
nicht nur Kunst und Kultur, sondern er fördert sie.<br />
Im Wahlprogramm heißt es: „DIE LINKE tritt für eine<br />
vielfältige, emanzipatorische und partizipative Kultur<br />
ein, die allen zugänglich und für alle erschwinglich ist.<br />
Kulturelle Vielfalt lebt von einem breiten Kulturbegriff.<br />
Hierzu gehören partizipative Freiräume für Kinder und<br />
Jugendliche, soziokulturelle Zentren, urbane Clubkultur,<br />
Vereinskultur, kommunale Kinos und Theater, Orchester,<br />
inter- und transkulturelle Orte kultureller Bildung, Bibliotheken<br />
ebenso wie Räume für experimentelle Künste,<br />
museale Einrichtungen und eine lebendige Gedenkkultur.<br />
Dabei verstehen wir Kulturförderung weitergehend<br />
auch als Infrastrukturförderung.“ Domscheit-Berg hat<br />
mehrfach deutlich gemacht, dass die Kultur langfristig<br />
sichere Frequenzzuweisungen für drahtlose Produktionsmittel<br />
braucht.<br />
Legislatur 2021 – 2025<br />
Die Initiative „SOS – Save Our Spectrum” wird mit den<br />
genannten Fraktionen auch in der nächsten Legislaturperiode<br />
in engem Kontakt stehen, um die Belange der<br />
Kultur- und Veranstaltungswirtschaft nach störungsfreien<br />
Frequenzen zu vertreten. In diese Zeit fällt dann<br />
auch die Weltfunkkonferenz 2023 in Dubai. Dort werden<br />
unter dem Tagesordnungspunkt 1.5 weitreichende<br />
Beschlüsse zur Zukunft des TV-UHF-Bandes erwartet.<br />
Deutschland und Europa müssen für ihre kulturelle<br />
Vielfalt kämpfen und sich entsprechend als Unterstützer<br />
der Frequenzen für drahtlose Produktionsmittel<br />
positionieren. Aus diesem Grund ist „SOS – Save<br />
Our Spectrum” auch mit französischen Politikern und<br />
Abgeordneten des Europaparlaments im fortlaufenden<br />
Gespräch.<br />
Jochen Zenthöfer<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 35
Neue EU-Ökodesign-Richtlinien<br />
zu Lichtquellen<br />
Den „Stromfresser“ Glühlampe hat die EU schon seit Jahren vom Markt verbannt,<br />
um den Energieverbrauch zu senken. Jetzt rücken Lampen, Leuchten und Module<br />
in ihren Fokus, weil diese die Mindesteffizienzgrenze ihrer EU-Ökodesign-<br />
Verordnung nicht mehr erreichen. Ändern wird sich in diesem Zuge auch die<br />
Energieverbrauchskennung. Dem <strong>VPLT</strong> ist es allerdings auf europäischer Ebene<br />
gelungen, viele Ausnahmen für die Branche durchzusetzen. Für Halogenleuchtmittel<br />
hätte dies sonst zum Beispiel bedeutet, dass die Branche Millionen von<br />
funktionsfähigen Scheinwerfern nicht mehr hätte einsetzen können.<br />
Bei den neuen Vorgaben aus Brüssel geht es um die<br />
Energieeffizienz von Lichtquellen und Leuchtmitteln<br />
und die Pflicht, Produkte entsprechend zu kennzeichnen.<br />
Einige Leuchtmittel dürfen nicht mehr im gemeinsamen<br />
Binnenmarkt der Europäischen Union in Verkehr<br />
gebracht werden.<br />
„Die politische Zielrichtung ist klar“, sagt Randell<br />
Greenlee, Bereichsleiter Politik & Internationales, beim<br />
<strong>VPLT</strong>. „Die EU will den Energieverbrauch senken und<br />
Käufer sollen sich informieren können, wie energieeffizient<br />
Produkte wirklich sind. Die Ökodesign-Verordnung<br />
ist Teil des Green Deals und ein gutes Beispiel für die<br />
zukünftige ordnungspolitische Arbeit der EU zum Thema<br />
Nachhaltigkeit.“<br />
Die drei wichtigsten Veränderungen durch die neuen<br />
Verordnungen:<br />
1. Das Verbot der Inverkehrbringung<br />
Ab dem 1. September 2021 dürfen nur elektrische<br />
Lichtquellen (Lampen, Module und Leuchten) auf den<br />
Markt gebracht werden, die die Ökodesign-Anforderungen<br />
und entsprechende Mindestkriterien an die Umweltverträglichkeit<br />
erfüllen. Damit sollen Verwender vor<br />
dem Kauf besonders ineffizienter Produkte geschützt<br />
werden. Wesentlich effizienteren LED-Lampen sollen<br />
durch eine Verschärfung der Energieeffizienzanforde-<br />
rungen Halogenlampen auf dem europäischen Markt<br />
ersetzen. In den meisten Fällen erfüllen Halogenlampen<br />
die vorgesehenen neuen Energieeffizienzanforderungen<br />
nicht mehr.<br />
2. Die veränderte Kennzeichnungspflicht<br />
Die Anforderungen zur Kennzeichnung von Lichtquellen<br />
mit und ohne integriertes Vorschaltgerät werden in der<br />
Verordnung 2019/2015/EU reguliert, wenn diese entweder<br />
separat oder in Leuchten in Verkehr gebracht werden.<br />
Hier sind auch die vorgeschriebenen zu veröffentlichenden<br />
Informationen festgelegt, wie Parameter des<br />
Produktdatenblatts sowie der Inhalt der technischen<br />
Dokumentation einschließlich Messdaten.<br />
3. Die Pflicht, die Energieverbrauchskennzeichnung<br />
im Internet zu veröffentlichen.<br />
Mit der Verordnung (EU) 2017/1369 wird eine Produktdatenbank<br />
mit der Bezeichnung „European Product<br />
Registry for Energy Labelling“, kurz EPREL, in Europa<br />
eingeführt. In der Datenbank müssen alle energieverbrauchsrelevanten<br />
Produkte, die ein Energielabel tragen,<br />
registriert werden, bevor sie in Europa in Verkehr<br />
gebracht werden dürfen. Seit dem 1. Januar 2019 ist<br />
EPREL über ein europäisches Internetportal zugänglich.<br />
In Deutschland überwachen die Länder den Markt hinsichtlich<br />
der Ökodesign- und Energielabelanforderungen.<br />
36 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
LEGAL Interessenvertretung<br />
Aufgrund der Startschwierigkeiten bei der Implementation<br />
des Internetportals geht das Umweltbundesamt<br />
davon aus, dass die Länder erst etwas später mit der<br />
Kontrolle beginnen.<br />
Einheitliche Energieeffizienzklassen<br />
Im September 2021 soll auch die Umstellung auf das<br />
neue Energielabel bei Lichtquellen vollzogen sein. Da es<br />
Schwierigkeiten mit der Implementierung gab, dauert die<br />
Umstellung wohl auch hier noch etwas länger. Die Energieeffizienzklassen<br />
reichen nun einheitlich für alle Produkte,<br />
die unter die Rahmenverordnung 1369/2017/EU<br />
fallen, von G bis A. Neu ist, dass das Etikett einen QR-<br />
Code enthalten muss, der die Verbraucher bei Bedarf<br />
zum Produkteintrag der Lichtquelle in der Produktdatenbank<br />
leitet. Das Energieetikett kann nicht mehr in Eigenverantwortung<br />
generiert werden. Es wird ausschließlich<br />
nach der Anmeldung auf dem EU-Portal von EPREL in<br />
allen Amtssprachen der EU erzeugt.<br />
„Es ist zu beachten, dass es kein Anwendungsverbot<br />
gibt“, so Greenlee. „Anwender dürfen Lagerbestände<br />
noch einsetzen und Produkte, die vor dem Stichtag<br />
auf dem Markt sind, dürfen in ihm bleiben. Allerdings<br />
wird sich der Markt aufgrund der neuen Verordnungen<br />
sicherlich verändern. Irgendwann sind diese Produkte<br />
nicht mehr verfügbar.“<br />
Ausnahmen für die Veranstaltungswirtschaft<br />
Wichtige Ausnahme: Aufgrund der erfolgreichen Lobbyarbeit<br />
des <strong>VPLT</strong> in der European Entertainment<br />
Ecodesign Coalition dürfen auch nach dem 01. September<br />
2021 weiterhin viele Halogen-Lichtquellen mit<br />
Sockeltypen, die speziell für die Szenenbeleuchtung<br />
in Filmstudios, Fernsehstudios und Fotostudios oder<br />
für die Bühnenbeleuchtung in Theatern, Diskotheken<br />
sowie bei Konzerten und sonstigen Unterhaltungsveranstaltungen<br />
ausgelegt und vermarktet werden, in Verkehr<br />
gebracht werden.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 37
„Im Bereich der Weißlichtquellen haben wir in Brüssel<br />
wichtige Parameter für unsere Branche aufgenommen.<br />
Außerdem konnten wir in der Verordnung einen Passus<br />
durchsetzen, der Ausnahmen für den Betrieb von<br />
vernetzten Lichtquellen (CLS) und vernetzten separaten<br />
Betriebsgeräten (CSCG), also die Steuerung von<br />
Scheinwerfern, garantiert.“<br />
Ohne diese Interessenvertretung hätten ab September<br />
dieses Jahres für viele Scheinwerfertypen, die noch im<br />
Einsatz sind, keine passenden Leuchtmittel in der EU<br />
in Verkehr gebracht werden dürfen. Ein Verbot wäre alles<br />
andere als nachhaltig gewesen. Die Unternehmen<br />
hätten sonst Millionen funktionierender Scheinwerfer<br />
aus dem Betrieb herausnehmen müssen. Ein weiteres<br />
Argument in den Verhandlungen: Dem erhöhten Energiebedarf<br />
der Leuchtmittel standen künstlerische Aspekte<br />
des Lichtdesigns und der eher minimale Bedarf<br />
im Gesamtkontext der Energienutzung gegenüber.<br />
Kommende Herausforderungen<br />
Allerdings gelten diese Ausnahmen nur bis zum Inkrafttreten<br />
einer nachfolgenden Ökodesign-Verordnung,<br />
die die EU voraussichtlich im Jahr 2025 herausbringt.<br />
Momentan verhandelt der VPTL in Brüssel zur<br />
RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances/Beschränkung<br />
der Verwendung bestimmter gefährlicher<br />
Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten). Viele<br />
Scheinwerfer setzen noch HMI- und HID-Leuchtmittel<br />
ein. Diese sollten ursprünglich wegen ihr Quecksilberbestandteile<br />
verboten werden. „Auch hier arbeiten wir<br />
an einer Ausnahmeregelung“, sagt Greenlee. „In den<br />
künftigen Verordnungen und Richtlinien zum Green<br />
Deal werden immer mehr Regulierungen für die Veranstaltungswirtschaft<br />
erfolgen. Nach der Corona-Krise<br />
wird die Veranstaltungswirtschaft diesen Herausforderungen<br />
begegnen müssen, in dem sie die marktregulierenden<br />
Maßnahmen mitgestaltet.“<br />
38 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
LEGAL Interessenvertretung<br />
Teilnehmer der Meetings bei der EU-Kommission, von links nach rechts: Christian Allabauer, ÖTHG, Randell Greenlee, <strong>VPLT</strong>, Paule Constable, ALD,<br />
Julian Bird, SOLT/UK, Nicky Greet, PLASA, Tomas Babicky, IALD, Silke Lalvani, PEARLE, Adam Bennette, PLASA + <strong>VPLT</strong> (ETC), Anita Debaere,<br />
PEARLE, Ludwig LePage, PLASA (Robert Juliat) und Anders Larrson, Association of Swedish Lighting Designers.<br />
Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.<br />
EU-Regelungsverfahren = Durchsetzungsmaßnahme (DM)<br />
2015-2017 2018 MAI DEZEMBER<br />
2019 APRIL<br />
04.04.2019<br />
Seite 12<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 39
Sicher im Re-Start:<br />
Hilfen zur Prävention<br />
Für Unternehmen, die sich aktuell auf den Re-Start vorbereiten bietet die VBG<br />
Unterstützung in Form von konkreten SARS-CoV-2 Handlungshilfen für den Probenund<br />
Vorstellungsbetrieb über kostenlose Software zur Gefährdungsbeurteilung<br />
(GEDOKU) bis hin zum Expertennetzwerk. Denn gerade Themen wie zum Beispiel<br />
Gefährdungsbeurteilungen und Hygienekonzepte werden künftig noch wichtiger –<br />
idealerweise können organisierte Abläufe und effiziente Betriebsprozesse<br />
sogar Wettbewerbsvorteile bringen.<br />
1. Aufrechterhaltung eines sicheren und gesunden Betriebs<br />
im Unternehmen trotz Pandemie<br />
Proben- und Vorstelltungsbetrieb:<br />
Außenübertragung<br />
2. Betreuungsmodelle für die sicherheitstechnische<br />
und arbeitsmedizinische Betreuung<br />
KPZ<br />
SiFa.VT<br />
40 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
LEGAL Arbeitssicherheit<br />
3. Praxisgerechte Umsetzung der Arbeitsschutzvorschriften<br />
für die Unternehmensorganisation und Veranstaltungsorganisation<br />
4. Die wichtigsten DGUV Vorschriften und Regeln<br />
DGUV Vorschrift 1<br />
DGUV Vorschrift 17<br />
DGUV Regel 115-002<br />
5. Unternehmerversicherung bei der VBG – für die eigene Absicherung<br />
6. Informationen und Praxishilfen für die Sicherheit bei Veranstaltungen<br />
und Produktionen<br />
7. Branchenkatalog/GEDOKU/Werkzeuge für die Gefährdungsbeurteilung<br />
8. VBG Kampagne für sicheres Veranstaltungsrigging<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 41
Arbeitsmittel:<br />
Prüffristen in der Pandemie<br />
Ralph Larmann<br />
Aufgrund des langen Stillstands der Branche standen in den vergangenen<br />
anderthalb Jahren viele Arbeitsmittel und Maschinen ungenutzt im Lager.<br />
Da liegt es nahe, Kosten zu sparen und die Prüfungen der Arbeitsmittel<br />
dieses Jahr ausfallen zu lassen – man hat sie ja sowieso nicht verwendet!<br />
Der Gedankengang ist einleuchtend – doch ist dies zulässig?<br />
Prinzipiell lassen sich die Arbeitsmittel der Veranstaltungstechnik<br />
in drei Kategorien einteilen: Maschinentechnische<br />
Arbeitsmittel wie Kettenzüge, elektrische<br />
Arbeitsmittel wie Scheinwerfer oder Lautsprecher sowie<br />
Arbeitsmittel, die bestimmungsgemäß keine Maschinen<br />
sind. Zu letzterem gehören zum Beispiel Anschlagmittel,<br />
Lastaufnahmemittel oder Traversen.<br />
Maschinentechnische Arbeitsmittel<br />
Für maschinentechnische Arbeitsmittel gilt die neu<br />
erschiene Fassung des DGUV Grundsatzes 315-390<br />
„DGUV Grundsatz 315-390 Prüfung von maschinentechnischen<br />
Arbeitsmitteln der Veranstaltungstechnik“.<br />
Die Wiederkehrenden Prüfungen von Arbeitsmitteln<br />
sollen den Erhalt des sicheren Zustands gewährleisten:<br />
Denn Prüfer können Schäden rechtzeitig erkennen. Außerdem<br />
sollten sie Verschleiß und Alterung für den weiteren<br />
Betrieb beurteilen. Je nach Gefährdungsbeurteilung<br />
müssen die Prüffristen verkürzt werden. Eine Fristverlängerung<br />
um einige Wochen oder Monate hingegen,<br />
wie sie früher möglich war, ist aus der überarbeiteten<br />
Fassung explizit herausgenommen.<br />
Unternehmer müssen maschinentechnische Arbeitsmittel<br />
der Veranstaltungstechnik mindestens jährlich<br />
durch eine sachkundige, sogenannte „zur Prüfung befähigte<br />
Person“ prüfen lassen. Alle vier Jahre ist eine<br />
Sachverständigenprüfung durch einen durch die VBG<br />
Ermächtigten Sachverständigen vorgeschrieben. Wenn<br />
es sich um ein Arbeitsmittel mit geringem Gefährdungspotential<br />
handelt, darf auch die zur Prüfung befähigte<br />
Person diese vierjährige Prüfung durchführen.<br />
42 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
LEGAL Arbeitssicherheit<br />
Ein geringes Gefährdungspotential liegt nur dann vor,<br />
wenn mit dem Arbeitsmittel keine Lasten über Personen<br />
gehalten oder bewegt werden, die sicherheitsrelevanten<br />
Elemente einfach überprüfbar sind und wenn der<br />
Umgang mit dem Arbeitsmittel ein sehr kleines Gefährdungsrisiko<br />
mit sich bringt. Beispiele für Arbeitsmittel<br />
mit geringem Gefährdungspotential sind kleine Klemmstative<br />
oder Webcam-Kamerabewegungssysteme.<br />
Außerdem zu beachten sind weitere Prüfungen nach<br />
jeder Montage vor der Benutzung am Betriebsort – je<br />
nach Komplexität – durch eine zur Prüfung befähigte<br />
Person.<br />
Wichtige Prüfung nach<br />
Nichtbenutzung<br />
Und was passiert nach einer längeren Nichtbenutzung?<br />
Hier braucht es einen Ermächtigen Sachverständigen<br />
und seine außerordentliche Prüfung, bevor Unternehmer<br />
ihre Arbeitsmittel wieder verwenden dürfen. Auch<br />
hier gilt die Ausnahme für Arbeitsmittel mit geringem<br />
Gefährdungspotential: Eine zur Prüfung befähigte Person<br />
muss sie prüfen, bevor sie zum Einsatz kommen.<br />
In diesem Zusammenhang hilft ein Vergleich zur TÜV<br />
Prüfung eines Fahrzeugs: Auch hier kann der Besitzer<br />
den Prüftermin nicht ohne weiteres aufschieben, nur<br />
weil sein Auto einige Monate in der Garage stand.<br />
Im Gegenteil kann eine bestimmte Lagerung, im Beispiel<br />
das Abstellen auf einer freien Wiese, noch mehr<br />
Schäden beziehungsweise Fehlerquellen erzeugen.<br />
Wie auch beim Auto ist es möglich, Arbeitsmittel<br />
vorübergehend „abzumelden“, sprich stillzulegen.<br />
Allerdings ist vor einem erneuten Einsatz eine außerordentliche<br />
Prüfung nötig. Und diese ist bei den<br />
maschinentechnischen Arbeitsmitteln der Veranstaltungstechnik<br />
in der Regel mit mehr Aufwand verbunden<br />
als die jährliche Wiederkehrende Prüfung.<br />
Ortsveränderliche elektrische<br />
Arbeitsmittel<br />
Wiederkehrend zu prüfen sind auch ortsveränderliche<br />
elektrische Arbeitsmittel: Die Anforderungen sind in<br />
der Betriebssicherheitsverordnung, der DGUV Vorschrift<br />
3 und der VBG Schrift „Sicherheit bei Veranstaltungen<br />
und Produktionen – Prüfung elektrischer<br />
Anlagen und Geräte“ zu finden. Eine Elektrofachkraft<br />
muss diese Arbeitsmittel jährlich überprüfen. Dieser<br />
Richtwert muss je nach Beanspruchung laut den Tabellen<br />
der VBG Schrift verkürzt oder kann verlängert<br />
werden.<br />
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V.<br />
(DGUV) hat während der Corona Pandemie ein Schreiben<br />
veröffentlicht, wonach der Unternehmer eine<br />
Prüfung aussetzen und „innerhalb eines sinnvollen<br />
Zeitraums“ durchführen darf. Daher kann davon ausgegangen<br />
werden, dass auch für ortsveränderliche elektrische<br />
Arbeitsmittel der Veranstaltungstechnik eine<br />
Fristverlängerung möglich ist, wenn sie nicht benutzt<br />
wurden. Selbstverständlich braucht es auch für sie vor<br />
ihrem Einsatz eine Prüfung gemäß den einschlägigen<br />
Vorschriften.<br />
Anschlagmittel, Lastaufnahmemittel<br />
oder Traversen<br />
Unternehmer müssen auch Arbeitsmittel, die bestimmungsgemäß<br />
keine Maschinen sind, wie zum Beispiel<br />
Anschlagmittel, Lastaufnahmemittel oder Traversen,<br />
wiederkehrend prüfen lassen. Die DGUV Information<br />
215-313 „Lasten über Personen“ schreibt vor, dass<br />
sie ein Sachkundiger mindestens einmal jährlich prüft.<br />
Für Anschlagketten ist zusätzlich alle drei Jahre eine<br />
zerstörungsfreie Rissprüfung notwendig. Im Branchenstandard<br />
SQP1 – Traversen wird jedoch abweichend davon<br />
ausgegangen, dass der Unternehmer anhand einer<br />
Gefährdungsbeurteilung andere Prüffristen festlegen<br />
kann. Daher kann man davon ausgehen, dass der Unternehmer<br />
für diese Art der Arbeitsmittel durch die pandemisch<br />
bedingte Nichtbenutzung die Wiederkehrende<br />
Prüfung vor dem nächsten Einsatz durchführen kann.<br />
Fazit: Prüffristen gelten prinzipiell auch in der Pandemie.<br />
Bei Arbeitsmitteln, die bestimmungsgemäß keine<br />
Maschinen sind, ist während der Nichtbenutzung eine<br />
Fristverlängerung möglich. Spätestens vor dem nächsten<br />
Einsatz müssen die Prüfungen allerdings gemacht<br />
werden. Sollen die Materialien womöglich schnell wieder<br />
einsatzfähig sein, müssen diese unter hohem Zeitdruck<br />
durchgeführt werden. Daher gilt der Ratschlag:<br />
Unternehmer sollten sich an die vorgeschriebenen<br />
Prüffristen halten und sich rechtzeitig vorbereiten –<br />
so ist ihr Equipment termingerecht und ohne Stress<br />
einsatzbereit.<br />
Laura van Haperen<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 43
Zukunft<br />
Veranstaltungswirtschaft
Ausstellung 320° Licht im Gasometer Oberhausen // Foto: Thomas Machoczek
Sebastian Ervi<br />
Welche Folgen hat die Corona-Pandemie<br />
auf die Veranstaltungswirtschaft?<br />
Wie interagieren Menschen erfolgreich digital oder Face-to-Face? Welche Faktoren<br />
prägen die Zukunft von Events? Diesen und anderen Fragen gehen aktuell mehrere<br />
Studien der Veranstaltungsbranche auf den Grund.<br />
So zeigt eine im März 2021 von Epson veröffentlichte<br />
und europaweit durchgeführte Umfrage unter Verbrauchern,<br />
dass es im Nachgang der Pandemie eine<br />
sehr starke Nachfrage für die Veranstaltungsbranche<br />
geben wird.<br />
Aufholen nach COVID<br />
Epson Umfrage zeigt,<br />
dass der Bedarf nach<br />
Veranstaltungen nach<br />
Aufhebung des Lockdowns<br />
stärker denn je sein wird.<br />
Besucher vermissen Events<br />
Laut dieser Studie wird in Europa post-covid eine Welle<br />
sozialer Events wie Festivals, Konzerte, Live-Unterhaltung<br />
stattfinden. Fast neun von zehn (89 Prozent) gaben<br />
an, dass sie den Besuch von Veranstaltungen stark<br />
oder sehr stark vermissen und mehr als neun von zehn<br />
(92 Prozent) sagten aus, dass sie darauf warten, wieder<br />
Geselligkeiten besuchen zu können.
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
Ein sehr hoher Anteil (83 Prozent) plant, ebenso viele<br />
oder sogar mehr Events zu besuchen als vor dem<br />
Lockdown. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) hat während<br />
des Lockdowns an die besuchten Veranstaltungen<br />
gedacht und Erinnerungen geteilt. 51 Prozent räumen<br />
ein, dass sie sich Konzerte und Ereignisse online oder<br />
im Fernsehen ansehen, um den physischen Besuch von<br />
Events zu ersetzen.<br />
degefest-TrendAnalyse<br />
Restart 2021/22<br />
Durchstarten<br />
nach der Krise<br />
Studie des degefest, der<br />
Fachverband für die Kongressund<br />
Seminarwirtschaft<br />
Neues Kompetenzniveau<br />
bei digitaler Technik<br />
Zu den Auswirkungen der Pandemie hat auch der<br />
degefest Verband der Kongress- und Seminarwirtschaft<br />
e.V. eine aktuelle Studie initiiert und Mitglieder<br />
aus den eigenen Reihen, die Veranstaltungshäuser<br />
leiten, befragt: Erstellt wurde danach die Studie<br />
„degefest TrendAnalyse – Restart 2020/21: Via Best<br />
Practice aus der Krise“.<br />
Die Covid19-Pandemie hat nahezu alle Befragten dazu<br />
gebracht, sich hinsichtlich digitaler Veranstaltungsformate<br />
entsprechende Technik, die dafür benötigte<br />
Ausstattung im Haus und das Wissen über die Durchführung<br />
anzueignen. Die Veranstaltungshäuser haben<br />
in diesem Bereich damit ein hohes Kompetenzniveau<br />
erworben. Dennoch sehen die Häuser<br />
gleichzeitig die negativen Auswirkungen dieser<br />
Erweiterung. Die Befragten befürchten, dass die<br />
hybriden Veranstaltungen finanziell unrentabel<br />
sein werden, vor allem aber wird der „gute“ und<br />
direkte Kontakt zum Gast verloren gehen. Gerade<br />
in der Lockdown-Zeit findet eine Gästeentfremdung<br />
statt. Bei den Tagungsteilnehmern wird zudem<br />
eine falsche Erwartung geweckt („…es wird<br />
billiger…“). Mit der Erweiterung des eigenen Angebots<br />
um hybride Formate entstehen zusätzliche<br />
Kosten, die selten gedeckt werden. Andererseits<br />
werden die interessanten Angebote (Gastronomie<br />
etc.) weniger gebucht.<br />
Umsatzeinbußen und mehr Investitionen<br />
wegen Zusatzkosten<br />
Der digitale Schub erfordert eine Investition, die<br />
nicht unterschätzt werden darf. Tagungsstätten<br />
werden sich fragen müssen, ob sie sich die benötigte<br />
Technik kaufen oder durch einen IT-Anbieter<br />
temporär anbieten müssen. Auch die Hygiene-Maßnahmen<br />
kosten Geld. Nach Einschätzung<br />
der Befragten sind aber die Kunden der Tagungshäuser<br />
nur bedingt bereit den damit verbundenen<br />
Mehr -und Kostenaufwand adäquat zu bezahlen.<br />
Diese Ergebnisse sind fast deckungsgleich mit<br />
denen des Vorjahres. Die Hygiene wird auch Auswirkungen<br />
auf die Größe der Tagungsstätte haben.<br />
Generell gilt: eine Tagungsstätte benötigt für<br />
jeden Teilnehmer das Dreifache an Raum.<br />
Die Umsatzeinbußen werden laut Einschätzung<br />
der Teilnehmer auch im Jahr 2021 enorm hoch<br />
sein: Knapp 85 Prozent der Befragten erwarten<br />
im Jahr 2021 nicht mehr als 70 Prozent des Umsatzes<br />
aus dem Jahr 2019. In den Jahren 2022<br />
und 2023 erholt sich zwar der Veranstaltungsmarkt,<br />
aber noch nicht vollständig. Generell lässt<br />
sich aber sagen, dass die Befragten im Hinblick<br />
auf die zukünftige wirtschaftliche Lage ihrer Tagungsstätte<br />
positiv denken. Zwar rechnet kaum<br />
jemand damit, dass das wirtschaftliche Niveau<br />
des Rekordjahres 2019 schon bald erreicht wird;<br />
eine klare Tendenz zur Besserung sehen aber die<br />
meisten Befragten.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 47
Hohe Bedeutung von persönlichen<br />
Kundenkontakten<br />
Eine im Juli 2021 von Accor herausgegebene Umfrage<br />
unter 2.000 Mitarbeitern, die während der Pandemie<br />
von zu Haus arbeiten, verdeutlicht den Wert von Face-to-Face-Meetings:<br />
Demnach gehen Arbeitnehmer<br />
von einem Viertel mehr Umsatz durch persönliche<br />
Kundengespräche aus. Zudem schätzten die Befragten,<br />
dass die direkte Interaktion zu durchschnittlich<br />
23 Prozent mehr Geschäftsabschlüssen führe. Oder<br />
anders formuliert: Ein einziges persönliches Treffen hat<br />
die Strahlkraft von drei Video- oder Telefonkonferenzen.<br />
Mehrwert im<br />
Geschäftsleben<br />
Eine aktuelle Umfrage von Accor<br />
verdeutlicht den Wert von Face-to-<br />
Face-Meetings: Arbeitnehmer gehen<br />
von einem Viertel mehr Umsatz durch<br />
persönliche Kundengespräche aus.<br />
Der Grund dafür sei – so gab knapp ein Drittel (30 Prozent)<br />
der Teilnehmer an – dass sich bei der virtuellen<br />
oder telefonischen Kontaktaufnahme Körpersprache<br />
und nonverbale Signale nur schwer deuten ließen. Auch<br />
Small Talk und der Aufbau einer persönlichen Beziehung<br />
wäre ohne Face-to-Face-Kontakt laut 22 Prozent<br />
der Befragten schwieriger, stattdessen empfindet ein<br />
Fünftel die Konversation über Telefon und Bildschirm<br />
zu formell. Hinzu kam in den letzten Monaten die fehlende<br />
Möglichkeit, sich außerhalb des Büros etwa zum<br />
Lunch oder Abendessen mit Kunden und Geschäftspartnern<br />
zu treffen, wie 18 Prozent konstatierten.<br />
Weitere Ergebnisse: Es bleibt der Trend einer Kombination<br />
von virtueller und „physischer”, persönlicher Teilnahme<br />
über mehrere Standorte hinweg. Durch hybride<br />
Meetings wird Konnektivität im Raum und am Bildschirm<br />
ermöglicht. Das Bedürfnis, sich zu vernetzen und persönlich<br />
zu treffen wird stärker sein als vor der Pandemie.<br />
Einbußen im Messegeschäft<br />
Der Lockdown für die Messewirtschaft führt inzwischen<br />
zu massiven Folgen für die gesamte deutsche<br />
Wirtschaft: Nach Berechnungen des AUMA auf der<br />
48 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
Basis einer Ifo-Studie haben Absagen von Messen<br />
aufgrund von Corona-Maßnahmen bisher zu einem<br />
gesamtwirtschaftlichen Verlust von 40 Milliarden<br />
Euro geführt. Denn abgesehen von September und<br />
Oktober 2020 durften seit März 2020 keine Messen<br />
stattfinden und auch das 2. Quartal 2021 dürfte<br />
weitgehend ausfallen.<br />
So seien die erheblichen Umsatzrückgänge von Hotellerie,<br />
Gastronomie, Bahn, Luftverkehr oder Taxis zu einem<br />
erheblichen Teil auf die Stilllegung des Messebetriebs<br />
zurückzuführen.<br />
Messe-Lockdown<br />
kostet bisher<br />
40 Mrd. Euro<br />
nach Berechnungen des<br />
AUMA – Verband der<br />
deutschen Messewirtschaft<br />
auf der Basis einer Ifo-Studie.
Die zukünftige<br />
Entwicklung von<br />
Messen und<br />
Veranstaltungen<br />
Das Marketing-Foresight-Lab<br />
der HSHL hat Auswirkungen der<br />
Coronavirus-Pandemie untersucht<br />
Adi Goldstein<br />
Wirkung des Musikökosystems<br />
Präsenzmessen müssen<br />
Mehrwert bieten<br />
Messen und Veranstaltungen sind für mittelständische<br />
Unternehmen sehr wichtige Kommunikationsinstrumente.<br />
Das Marketing-Foresight-Lab der Hochschule<br />
Hamm-Lippstadt (HSHL) hat deshalb untersucht, inwieweit<br />
die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie<br />
dieses Werkzeug verändern werden. Ausgemacht haben<br />
die Experten: Damit Präsenzmessen auch zukünftig<br />
noch eine wichtige Rolle spielen, müssen sie einen<br />
Mehrwert bieten, der digital nicht erreicht werden kann.<br />
Möglichkeiten wie Matchmaking, Inhalte on demand,<br />
Live-Chats und die digitale Vernetzung von Messeteilnehmern<br />
werden zunehmend gefragt. Im Einzelfall werden<br />
die Aussteller und Besucher genaustens prüfen, ob<br />
die Reise zur Messe noch notwendig ist, denn durch<br />
digitale Tools wird der Messeerfolg planbarer.<br />
Für die Studie „Der Wert von Musik: Ökonomische Wirkungsanalyse<br />
des Musikökosystems” haben sich die Städte<br />
Augsburg, Bremen, Köln, München, Region Hannover,<br />
Region Stuttgart und die Länder Bayern, Sachsen und<br />
Sachsen-Anhalt zusammengeschlossen, um den ökonomischen<br />
Wert von Musik in den jeweiligen Gebieten zu berechnen<br />
und vergleichbare Daten zu erstellen. Die Studie<br />
ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Initiative Musik<br />
gGmbH und dem Musikzentrum Hannover gGmbH.<br />
Innerhalb der Studie wurden die Teilbereiche Kreative,<br />
Veranstaltungen & Spielstätten, Musikaufnahmen & Musikverlage,<br />
Musikschulen, Musikinstrumente, Hörfunk<br />
und Audiogeräte & Lautsprecher betrachtet. Im Jahr<br />
2019 waren die Akteure des Musikökosystems in den<br />
betrachteten Gebieten für 10,51 Mrd. Euro Umsatz und<br />
5,66 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung verantwortlich.<br />
Insgesamt waren 84.601 erwerbstätige Personen im<br />
Musikökosystem aktiv.<br />
50 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
Durch indirekte und induzierte Effekte löste das<br />
Musikökosystem in den betrachteten Gebieten eine<br />
weitere Bruttowertschöpfung von 8,02 Mrd. Euro<br />
aus und führte zusätzlich zu 73.979 Erwerbstätigen.<br />
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die<br />
ökonomische Bedeutung des Musikökosystems in<br />
den betrachteten Gebieten.<br />
Die Daten liefern laut den Machern der Studie den<br />
Beweis, dass Investitionen in das Musikökosystem,<br />
langfristiges und nachhaltiges Wachstum<br />
garantieren. Im Hinblick auf die Musikkultur<br />
werde im politischen Diskurs häufig vergessen,<br />
welche ökonomische Bedeutung und Wertschöpfung<br />
durch die Musikbranche generiert wird. Ein<br />
vielseitiges musikkulturelles Angebot sei ein nicht<br />
zu unterschätzender Standortfaktor für innovative<br />
Unternehmen, die hochqualifiziertes und kreatives<br />
Personal suchen. Wirtschaftliche, kulturelle oder<br />
gesellschaftliche Relevanz stehen dabei nicht im<br />
Gegensatz zueinander, sondern sie bedingen und<br />
unterstützen sich gegenseitig.<br />
Future Meeting Space<br />
Gemeinsam mit dem Fraunhofer-<br />
Institut für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation IAO untersucht das<br />
GCB German Convention Bureau e.V.<br />
die Herausforderungen<br />
der Post-Corona-Epoche im<br />
Forschungsprojekt Future<br />
Meeting Space 2021.<br />
Veranstaltungen der Zukunft<br />
Der Wert von Musik –<br />
Ökonomische<br />
Wirkungsanalyse<br />
des Musikökosystems<br />
Die Studie ist ein Kooperationsprojekt<br />
zwischen der Initiative Musik gGmbH<br />
und dem Musikzentrum Hannover<br />
Welche einzelnen Faktoren die Veranstaltungen der<br />
Zukunft prägen, geht ein neues Whitepaper des Innovationsverbundes<br />
Future Meeting Space nach. Zum<br />
Forschungsschwerpunkt 2021 dreht sich daher alles<br />
um eine zentrale These: Das Ökosystem von Veranstaltungen<br />
wird sich massiv und nachhaltig verändern.<br />
Ein prägnantes Beispiel ist die neue Lebens- und Arbeitswelt:<br />
Homeoffice und virtuelle Kommunikation<br />
haben Pendlermobilität und Geschäftsreisen zumindest<br />
vorübergehend zu einem großen Teil abgelöst.<br />
Im urbanen Kontext treten zudem neue Formen der<br />
Mobilität, z. B. die Mikro- und Elektromobilität auf,<br />
welche das Ökosystem der Mobilität beeinflussen werden.<br />
In zehn Handlungsfeldern beschreibt der Innovationsverbund<br />
anhand relevanter Einflussfaktoren die<br />
Herausforderungen und Chancen der Veränderung, um<br />
daraus Nutzungsszenarien für reale, hybride und virtuelle<br />
Meeting Spaces herauszuarbeiten.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 51
Die Landkarte der<br />
Veranstaltungswirtschaft<br />
Ein Gespräch mit Nicole Behr, Vorstandsmitglied in der IGVW, über den aktuellen<br />
Stand bei der Marktstudie ZÄHL DAZU.<br />
• Mit ZÄHL DAZU hat die IGVW „die größte Marktstudie<br />
gestartet, die die deutsche Veranstaltungswirtschaft<br />
jemals gesehen hat“. Wie ist der aktuelle Stand?<br />
Wir konnten zur Finanzierung mehr als 50.000 Euro<br />
sammeln und haben bundesweit eine erste Umfrage<br />
gestartet. Die von uns beauftragten unabhängigen<br />
Expertinnen und Experten der TU Chemnitz und das<br />
R.I.F.E.L.-Institut sind nun dabei alle Daten zusammenzuführen<br />
und auszuwerten. Ende August haben wir<br />
erste Zahlen präsentiert. Sie machen sichtbar, wo wir<br />
stehen, mit wem wir kooperieren, welche Märkte wir bedienen,<br />
wie groß unsere Wirkungskreise sind und wie<br />
viele Personen von der Branche abhängig sind. Die bisherige<br />
Arbeit hat sich also gelohnt.<br />
• Als Vorstandsmitglied in der IGVW hast Du das<br />
Projekt federführend begleitet. Was hat Dich dabei<br />
bisher überrascht?<br />
Überrascht hat mich, wie schnell es ein großes Verständnis<br />
innerhalb der Branche dafür gibt, wie wichtig<br />
umfassende Zahlen sind. Das Thema ist ja nicht so richtig<br />
sexy. Und dann brauchten wir zur Finanzierung auch<br />
noch Geld aus der Branche, die sowieso schon zu kämpfen<br />
hat. Aber ich hatte die ganze Zeit den Eindruck,<br />
52 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
dass die Veranstaltungswirtschaft in ZÄHL DAZU ein<br />
vereinendes Projekt gesehen hat. Ich habe immer versucht,<br />
es als das zu kommunizieren. Es gab von vielen,<br />
auch unerwarteten Seiten, ungefragt Unterstützung,<br />
um der Kampagne zu mehr Reichweite und Relevanz zu<br />
verhelfen. Ohne das hätte es nicht funktioniert. Als Verbände<br />
müssen wie jedoch aufpassen, uns nicht zu verzetteln.<br />
Nicht selten engagieren sich immer dieselben<br />
Personen. Dann setzen wir, sicher aus der Not geboren,<br />
so viele Themen, dass eine Übersättigung stattfindet.<br />
Das können unsere Mitglieder beziehungsweise der gesamte<br />
Markt gar nicht mehr aufnehmen. Ich weiß nicht,<br />
wie viele Befragungen zum Beispiel zeitgleich zu ZÄHL<br />
DAZU gelaufen sind. Da habe ich selbst manchmal den<br />
Überblick verloren.<br />
• Wie geht es weiter mit ZÄHL DAZU?<br />
Aktuell steht die Auswertung im Mittelpunkt. Noch<br />
denken wir ZÄHL DAZU im Raum DACH. Ein anderes<br />
Ziel ist es, diese Erhebungen regelmäßig durchzuführen.<br />
Wie andere Branchen transformiert sich auch die<br />
Veranstaltungswirtschaft permanent. Ihre Landkarte<br />
müssen wir dem immer wieder anpassen. Mit weiteren<br />
Umfragen und Studien möchten wir konstant unsere<br />
Branche analysieren und präsentieren. Wir wollen<br />
dieses Selbstverständnis dauerhaft. Für uns selbst,<br />
für die Märkte und die Politik. Das wird noch etwas<br />
dauern. Aber es wird werden.<br />
www.zaehl-dazu.de<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN 93 • 53
Hygieia reicht die Hand<br />
Wie gelingen Hygienekonzepte und Infektionsschutz in der Veranstaltungsbranche?<br />
Dieser Frage geht das Projekt Hygieia nach. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Claudia<br />
Winkelmann von der Alice Salomon Hochschule Berlin und Prof. Thomas<br />
Sakschewski von der Beuth Hochschule für Technik Berlin über Feldstudien beim<br />
Rave, die Gefahr ungewollter Wechselwirkungen und ihr Ziel eines wissenschaftlich<br />
fundierten Leitfadens.<br />
• Hygieia war nicht nur eine athenische Heilgottheit,<br />
sondern ist auch der Namensgeber für Ihr interdisziplinäres<br />
Forschungsprojekt. Können Sie kurz sein Ziel<br />
umreißen?<br />
Winkelmann: Hygieia stand vor allem für Prävention<br />
und Förderung von Heilkräften. Exakt darum geht es in<br />
unserem Projekt Hygienekonzept und Infektionsschutz<br />
in der Veranstaltungsbranche, kurz Hygieia. Wir haben<br />
es vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Maßnahmen<br />
initiiert, die die Corona-Pandemie eindämmen.<br />
Dabei sollen die Erkenntnisse aus der Medizin,<br />
insbesondere der technischen Hygiene, und aus der<br />
Veranstaltungsbranche sinnvoll verknüpft werden, um<br />
letztlich Veranstaltungen in den verschiedenen Formen<br />
und Settings wieder anbieten zu können.<br />
Sakschewski: Die Pandemie hat uns alle durchgeschüttelt.<br />
Veranstalter, Betreiber, Beschäftigte und<br />
Beteiligte haben in den letzten einundeinhalb Jahren<br />
viele neue Anforderungen und Verpflichtungen erfüllen<br />
müssen. Verordnungen und Vorschriften wechselten in<br />
einer Schlagzahl, die eine umsichtige Planung kaum<br />
ermöglichten, ja sich häufig sogar widersprachen.<br />
Ein wissenschaftlich fundierter Leitfaden für Veranstaltungen<br />
mit SARS-CoV-2 fehlt. Es existiert keine<br />
Richtlinie für genehmigende Behörden und Veranstalter<br />
gleichermaßen, um in einem verlässlichen<br />
Rahmen Infektionsschutz- und Hygienekonzepten zu<br />
erstellen und zu überprüfen. Hier setzt Hygieia mit<br />
dem Ziel an, ein Hygieia-Modell als Handreichung zu<br />
entwickeln.<br />
54 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
• Ihr Projekt hat drei Phasen – was unternehmen<br />
Sie darin?<br />
Sakschewski: Im ersten Schritt identifizieren und validieren<br />
wir die Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen<br />
in Produktions- und Veranstaltungsstätten. Die<br />
Validierung ist damit von besonderer Bedeutung. Denn<br />
wir überprüfen geforderte Maßnahmen hinsichtlich ihrer<br />
Umsetzbarkeit und untersuchen deren Auswirkungen<br />
auf Produktionsbedingungen und Arbeitsplätze.<br />
• Können Sie das mit einem Beispiel verdeutlichen?<br />
Bei der Feldstudie zu einer Open-Air Tanzveranstaltung<br />
in einem bekannten Berliner Club haben unsere<br />
Beobachterinnen und Beobachter festgestellt, dass die<br />
Securities am Einlass regelmäßig gegen das Hygienekonzept<br />
verstoßen haben. Sie haben nicht nach jeder<br />
Personenkontrolle die Handschuhe desinfiziert, die sie<br />
durchgängig getragen haben. Das war ein Verstoß. Aber<br />
wie ist dieser zu bewerten? Das sind Fragen, die wir stellen<br />
und im nächsten Schritt beantworten wollen.<br />
Denn nach der Sammlung bewerten wir im zweiten<br />
Schritt die Einzelmaßnahmen in einem mehrdimensionalen<br />
Verfahren. Dabei berücksichtigen wir Kriterien<br />
wie Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit, Kapazität, Sichtbarkeit,<br />
Anwendbarkeit und bewerten die Schutzziele.<br />
Wir untersuchen, ob das Übereinanderschichten von<br />
Maßnahmen, also Schnelltest als Einlasskriterium<br />
plus Abstand plus Mund-Nase-Bedeckung, die Wirksamkeit<br />
erhöht. Oder womöglich erzielt es Nebenwirkungen<br />
wie Verweigerung, Nicht-Akzeptanz oder<br />
Ausweichstrategien. Wir untersuchen also die Wechselwirkungen<br />
mit einer so genannten Cross-Impact<br />
Analyse.<br />
Im dritten und letzten Schritt versuchen wir auf dieser<br />
Grundlage ein praxisnahes Modell für Hygienemanagement<br />
und Infektionsschutz für die Veranstaltungswirtschaft<br />
zu entwickeln – unser Hygieia-Modell.<br />
Dabei beachten wir besonders den Schutz der<br />
Beschäftigten und der Beteiligten sowie der Besucherinnen<br />
und Besucher und die entsprechenden<br />
Wechselwirkungen dieser Gruppen.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 55
Manuel Weidt<br />
• Wer profitiert von Hygieia und wer sind Ihre Zielgruppen?<br />
Winkelmann: In erster Linie wendet sich das Projekt<br />
an die Beschäftigten in der Veranstaltungsbranche. Wir<br />
wissen, dass Gesundheit verschiedene, zusammenhängende<br />
Facetten hat, so beispielsweise körperliche, psychische<br />
und soziale. Der Arbeitsplatz oder der Sinn aus<br />
einer Tätigkeit sind wesentliche Faktoren für psychische<br />
und körperliche Gesundheit. Beschäftigte in der Veranstaltungsbranche<br />
sind per se gefordert, mobil und grenzenlos<br />
zu arbeiten, und stark abhängig von Aufträgen.<br />
Auch das, die damit verbundene enorme Unsicherheit,<br />
hat Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Schließung<br />
von Veranstaltungsstätten gilt es also möglichst zu verhindern,<br />
um Krankheit zu vermeiden. Sekundär richtet<br />
sich Hygieia an Beteiligte und Besucherinnen und Besucher,<br />
für die Kunst und Kultur auch im weitesten Sinne<br />
Lebensqualität bedeutet.<br />
Sakschewski: Mein Wunsch ist dabei, dass mit dem<br />
Hygieia-Modell die Verunsicherung bei der Planung und<br />
Umsetzung von Hygienekonzepten aufhört. Das Sicherheitskonzept<br />
stand, anders als das Hygienekonzept,<br />
schon vor der Pandemie, nämlich nach der Loveparade-Katastrophe<br />
in 2010, in den Versammlungsstättenverordnungen.<br />
Nun verpflichten die Behörden über die<br />
Infektionsschutzverordnungen aber die Veranstalter zu<br />
einem Hygienekonzept und Hygienebeauftragten, ohne<br />
dass sie deren Aufbau oder Inhalt an irgendeiner Stelle<br />
in einer Verordnung oder Vorschrift ausführen. Stattdessen<br />
finden sich unterschiedliche zum Teil widersprüchliche<br />
Empfehlungen. Wir brauchen hier ein klares Regelwerk.<br />
Aktuell haben wir ein Flickwerk, das die Behörden<br />
nach jedem neuen Infektionsverlauf verändern.<br />
• Aktuell lief eine Studie von Hygieia in Berlin. Was<br />
haben Sie wie untersucht – und was sind erste Ergebnisse?<br />
Winkelmann: In der Tat haben wir im Juni eine erste<br />
Pilotuntersuchung im Feld durchgeführt. Basis dieser<br />
Machbarkeitsstudie war das Hygienekonzept des Veranstalters<br />
ZKM Event GmbH für eine Open Air Veranstaltung.<br />
Besonders war, dass der Veranstalter eine Tanzveranstaltung<br />
plante und mit einer gewissen Stigmatisierung<br />
umgehen musste. Es handelte sich um einen Rave<br />
im Revier Südost im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick.<br />
Während der Veranstaltung haben Studienassistentinnen<br />
und -assistenten durch wissenschaftliche Beobachtung<br />
analysiert, ob das äußerst gründlich entwickelte<br />
Hygienekonzept eingehalten werden kann und welche<br />
Optimierungen beziehungsweise steuernden Maßnahmen<br />
der Veranstalter ergriffen hat.<br />
56 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
Sakschewski: Besonders war, dass wir nicht nur Besucherinnen<br />
und Besucher sowie die Beschäftigten beobachtet<br />
haben. Mit Hilfe der Firma ESG Mobility gelang<br />
es auch, Kontaktdaten und, über räumliche Zuordnung,<br />
auch Bewegungsdaten zu erfassen.<br />
Winkelmann: Wir konnten mit der Methodik nachweisen,<br />
dass das Hygienekonzept grundsätzlich umsetzbar war.<br />
Die Beschäftigten sowie Besucherinnen und Besucher<br />
verhielten sich überwiegend regelkonform und entgegen<br />
Vorurteilen sehr diszipliniert. Als konkrete Schwachstellen<br />
identifizierten wir die Wegeführung, das Abstandhalten<br />
vor dem Sanitärtrakt sowie die Sonderstellung der<br />
Artists und deren Begleitungen. Dies sollte in künftigen<br />
Konzepten konkret berücksichtigt werden.<br />
• Welche weiteren Experimente sind geplant?<br />
Sakschewski: Diese Pilotstudie gibt erste Erkenntnisse<br />
zu Erfüllungsgraden einzelner Auflagen und zu organisatorischen<br />
sowie subjektbezogenen Besonderheiten.<br />
Und sie zeigt konkretes Optimierungspotenzial auf. Die<br />
Ergebnisse des hier vorgestellten Pilotprojektes können<br />
herangezogen werden, um im Kontext von Hygiene und<br />
Infektionsschutz die Sicherheit von Beschäftigten der<br />
Veranstaltungsbranche zu gewährleisten.<br />
Weitere Veranstaltungen in Richtung Kapazitätsgrenze<br />
dieses Areals sollten evaluiert werden. Darüber hinaus<br />
finden bereits Gespräche mit weiteren Kooperationspartnern<br />
in diesem Projekt statt, um weitere Veranstaltungsarten<br />
und Produktionsstätten aufzunehmen.<br />
• Unabhängig von Ihrem Projekt: Wenn Sie einen<br />
Blick in die Zukunft von Events und Hygienekonzepte<br />
werfen – wie werden diese künftig aussehen?<br />
Winkelmann: Mit unserem Hygieia-Modell könnten wir<br />
die Veranstaltungsbranche entlasten. Es soll möglich<br />
sein, mit relativ geringem Aufwand evidente Hygienekonzepte<br />
zu entwickeln. Veranstaltungen sollen damit<br />
künftig im sogenannten New Normal wieder durchführbar<br />
sein. Für Beschäftigte könnten Erweiterungen zum<br />
Arbeitsschutz relevant sein, hier insbesondere die Gefahr<br />
der Infektion durch Besucherinnen und Besuchern.<br />
Wir sind hierfür mit unseren Kooperationspartnern<br />
im Projekt, wie Clubcommission, mediapool sowie<br />
satis&fy, im Austausch. Das Institut für angewandte<br />
Forschung Berlin fördert und der <strong>VPLT</strong> unterstützt Hygieia.<br />
Vernetzt haben wir uns außerdem mit anderen<br />
Forschungskonsortien in Deutschland, die an ähnlichen<br />
Fragen arbeiten.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter: www.hygieia-berlin.de<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 57
Ein Index vom ifo<br />
Seit Jahrzehnten beschäftigt sich das ifo<br />
Institut in München mit der Analyse der<br />
Wirtschaftspolitik und bringt unter anderem<br />
monatlich den ifo-Geschäftsklimaindex<br />
heraus. Und seit ein paar Monaten arbeitet<br />
ifo nun auch enger mit den Verbänden der<br />
Veranstaltungswirtschaft zusammen, um<br />
die Branche genauer zu analysieren und für<br />
mehr Fakten und Sichtbarkeit zu sorgen.<br />
Ein Gespräch mit Dr. Klaus Wohlrabe,<br />
Leiter der ifo-Umfragen, über den Stand<br />
der monatlichen Konjunkturumfragen,<br />
den geplanten Geschäftsklimaindex<br />
für die Veranstaltungsbranche und die<br />
unterschiedlichen Vorteile dieser Erhebungen.<br />
• Seit einigen Monaten haben Sie mit monatlichen<br />
Konjunkturumfragen innerhalb der Veranstaltungswirtschaft<br />
gestartet. Wie ist der aktuelle Stand?<br />
In der letzten Umfrage haben 210 Unternehmen aus<br />
der Veranstaltungswirtschaft teilgenommen. Das ist<br />
schon sehr ordentlich und erlaubt einen sehr guten Einblick<br />
in die aktuellen Entwicklungen der Branche. Mehr<br />
ist natürlich immer gut. Aber man darf nicht vergessen,<br />
dass sich die Umfrage in dem Bereich noch im Aufbau<br />
befindet. Wir haben uns das ambitionierte Ziel gesetzt,<br />
dass wir Richtung 500 Teilnehmer gehen wollen. Eine<br />
hohe Teilnehmerzahl erlaubt es dann auch, detaillierter<br />
in die Branche hinein zu zoomen und eventuell unterschiedliche<br />
Entwicklungen zu untersuchen. Erste Ergebnisse<br />
sind bereits in unsere Konjunkturumfrage Juni<br />
2021 eingeflossen, in der es darum geht, wie viele Unternehmen<br />
sich durch die Coronakrise in ihrer Existenz<br />
bedroht fühlen. Immer noch besonders gefährdet sind<br />
danach die Unternehmen der Veranstaltungsbranche<br />
mit 70,4 Prozent. Sie stehen bei dieser Frage an der<br />
Spitze vor allen anderen Branchen.<br />
• Geplant ist eventuell auch ein neuer „Index Messeund<br />
Veranstaltungswirtschaft“. Was ist das langfristige<br />
Ziel?<br />
Ja, es ist geplant, einen eigenen Geschäftsklimaindex<br />
für die Branche zu entwickeln. Das genaue Prozedere<br />
besprechen wir noch. Eine kontinuierliche Erhebung ist<br />
wichtig, um auch langfristige Entwicklungen im konjunkturellen<br />
Bereich abzudecken. Das ist bisher ein weißer<br />
Fleck, auch in der öffentlichen Berichterstattung.<br />
Man muss jetzt aber Geduld haben, da es im Gegensatz<br />
zu den anderen Bereichen in unseren Umfragen noch<br />
keine lange Historie gibt.<br />
58 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
• Wo liegen die Herausforderungen generell bei solchen<br />
Erhebungen?<br />
Eine große Herausforderung war die große Heterogenität<br />
der Veranstaltungswirtschaft. Darüber hinaus gibt<br />
es in der offiziellen Statistik, an dem sich die ifo Umfragen<br />
orientieren, diesen Bereich nicht. Er ist sozusagen<br />
weiter verteilt in der offiziellen Klassifikation. Mit Hilfe<br />
der Verbände aus der Veranstaltungswirtschaft haben<br />
wir einen entsprechenden Katalog an Branchen zusammengestellt,<br />
welche Bereiche abgedeckt werden sollen.<br />
Wir haben intensiv diskutiert, wie zum Beispiel mit Hotels<br />
und Restaurants umgegangen werden soll, welche<br />
nicht immer explizit zur Veranstaltungsbranche zählen.<br />
Der Bereich war bisher kein Schwerpunkt in den ifo<br />
Umfragen, deshalb haben die Verbände uns auch intensiv<br />
geholfen, neue Teilnehmer für die Umfrage zu<br />
gewinnen. Das ist immer der schwierigste Part. In anderen<br />
Branchen sind die Umfragen ja schon lange etabliert<br />
und klar strukturiert. In der Veranstaltungsbranche<br />
muss das alles erst geleistet werden<br />
• Ähnlich erfolgreich sind Sie für den Geschäftsklimaindex<br />
der Digitalwirtschaft vorgegangen. Können Sie<br />
das schildern?<br />
Der Bereich Digitalwirtschaft ist, ähnlich wie die Veranstaltungsbranche,<br />
nicht eindeutig in der offiziellen<br />
Statistik repräsentiert. Mit dem Bitkom-Verband haben<br />
wir dann definiert, welche Bereiche abgedeckt werden<br />
sollen. Dabei konnten wir aber bereits auf die Umfragedaten<br />
aus unserer Datenbank zurückgreifen. Diese<br />
kamen aus dem Dienstleistungssektor, Industrie und<br />
auch dem Handel. Wir haben sie dann neu aggregiert<br />
und einen entsprechenden Index definiert.<br />
Der große Unterschied zur Veranstaltungsbranche war,<br />
dass wir schon sehr viele Unternehmen in dem Bereich<br />
hatten. Das heißt, wir mussten es nicht komplett neu<br />
aufbauen. Der Bitkom-ifo-Digitalindex erfährt in den<br />
entsprechenden Kreisen eine große Aufmerksamkeit.<br />
Wir hoffen, dass dies in Zukunft auch für den Index für<br />
die Veranstaltungswirtschaft der Fall sein wird.<br />
• Welche Vorteile hat ein solcher Wirtschaftsindex?<br />
Ein solcher Index erhöht zunächst einmal die Sichtbarkeit<br />
der Branche, insbesondere in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung. Darüber hinaus ergibt sich eine neue<br />
Facette für die generelle konjunkturelle Analyse der<br />
Wirtschaft in Deutschland. Diese bezieht sich ja bisher<br />
vor allem auf die klassischen Branchen wie Automobilbau<br />
oder Maschinenbau. Somit können auch sogenannte<br />
indirekte Effekte besser abgeschätzt werden.<br />
So generiert zum Beispiel ein Konzert noch viel mehr<br />
Wertschöpfung also nur das reine Konzert, was in offiziellen<br />
Statistiken auftaucht. Dies können die Ausgaben<br />
für Reisen, Übernachtungen, Restaurants etc. der Teilnehmer<br />
sein. Das neue Aggregat der Veranstaltungswirtschaft<br />
erlaubt es aber auch, dass wir unsere Sonderfragen<br />
im Rahmen unserer regelmäßigen Umfrage<br />
auch entsprechend auswerten können.<br />
• Wer profitiert von ihm und warum?<br />
Zunächst profitieren die Unternehmen und Selbständigen<br />
in dem Bereich. Denn sie können sich über die<br />
aktuelle Entwicklung in ihrem Bereich informieren.<br />
Einen solche Information gab es ja bisher nicht. Ein<br />
ganz wichtiger Punkt ist auch, dass es die Sichtbarkeit<br />
im politischen Entscheidungsprozess erhöht. Handfeste<br />
valide Umfragedaten aus dem Bereich können den<br />
politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen zur<br />
Verfügung gestellt werden. Die Corona-Krise hat gezeigt,<br />
dass da noch einiges an Nachholbedarf besteht.<br />
Der Index gibt der Branche sozusagen eine wichtige<br />
Stimme. Letztendlich profitieren davon natürlich<br />
auch die vielen Verbände in dem Bereich. Sie können<br />
die Zahlen für ihre eigene Arbeit und Analysen<br />
verwenden.<br />
• Wir erfährt man über Neuigkeiten zu Ihren Untersuchungen?<br />
Das Prinzip von ifo ist, dass wir unsere Zahlen allgemein<br />
für jedermann zur Verfügung stellen. Auch<br />
öffentliche Medien oder Verbände informieren dazu<br />
über ihre Kanäle.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 59
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
Adi Goldstein
Hybrid Events – Live und Digital<br />
verschmelzen in einer<br />
spannungsgeladenen Einheit<br />
Hybride Eventformate sind nicht neu. Durch die Covid-19-Pandemie katalysierten<br />
Entwicklungen von Digitalisierung haben Hybrid Events jedoch einen regelrechten<br />
Boost erlebt und spielen die zentrale Rolle im Live-Marketing.<br />
Während analoge und physische Live-Events vor allem<br />
durch direkten und persönlichen Kontakt und<br />
multisensuale Ansprache punkten, steht bei digitalen<br />
Formaten bisher meist die Reichweite im Fokus. Das<br />
ergibt sich vor allem daraus, dass digitale Formate in<br />
aller Regel orts- und zeitunabhängig genutzt werden<br />
und nahezu immer und überall verfügbar sind. Weitere<br />
Argumente sind Nachhaltigkeit (zum Beispiel die Reduzierung<br />
von Emissionen durch Reisen zu physischen<br />
Treffen), Effektivität und Effizienz (beispielsweise durch<br />
die Reduzierung der Reisezeit zu physischen Treffen)<br />
sowie Convenience (es ist bequemer die Veranstaltung<br />
auf dem eigenen Monitor zu verfolgen). Hybride Events<br />
und entsprechende Konzepte verbinden das Beste aus<br />
beiden Welten: Die Aspekte physischer Events (Multisensualität,<br />
persönlicher Dialog) und die Vorteile der<br />
digitalen Kommunikation (Reichweite, Nachhaltigkeit,<br />
Effektivität und Effizienz, Convenience) begegnen<br />
sich auf Augenhöhe. Als „Hybrid“ bezeichnet man<br />
etwas, das gebündelt, gekreuzt oder vermischt wird.<br />
62 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
In der Technik versteht man unter „Hybrid“ ein System,<br />
bei welchem zwei Technologien miteinander kombiniert<br />
werden. Dabei betont die vorangestellte Bezeichnung<br />
„Hybrid“ ein aus unterschiedlichen Arten oder Prozessen<br />
zusammengesetztes Ganzes. Die Besonderheit liegt<br />
darin, dass die zusammengebrachten Elemente für sich<br />
schon Lösungen darstellen, durch das Zusammenbringen<br />
aber neue erwünschte Eigenschaften entstehen<br />
können (Vgl. Wikipedia.de, Eintrag zu „hybrid“).<br />
Und ebendies ist auch die Besonderheit von Hybrid<br />
Events. Es sind eben nicht nur Events, bei denen sich<br />
sowohl Live- als auch digitale Elemente finden, sondern<br />
es sind Eventformate, bei denen das Digitale<br />
mit dem physischen Vor-Ort-Erlebnis zu einem neuen<br />
Ganzen verbunden wird. Hat man in der Vergangenheit<br />
gern noch jederlei Einbindung von digitalen oder<br />
virtuellen Elementen in eine Veranstaltung, seien es<br />
Social Media-Posts oder digitale Abstimmungs-Apps,<br />
als hybrid bezeichnet, so zeigt sich heute, dass Hybrid<br />
Events weit mehr sind. Sie ermöglichen eine gleichzeitige<br />
Teilnahme vor Ort (physical attendance) und<br />
aus dem (Home-)Office (digital attendance), sie verschmelzen<br />
digitale mit Vor-Ort- und Live-Formaten zu<br />
einer neuen Einheit und ermöglichen echte Interaktionen<br />
zwischen Teilnehmenden und Veranstaltenden –<br />
unabhängig davon, ob diese physisch anwesend oder<br />
digital zugeschaltet sind. Damit haben Hybrid Events<br />
eine ganz neue Stufe in der Event-Evolution erreicht.<br />
Augenhöhe, Interaktion, Simultanität und Flexibilität<br />
sind die Kernbegriffe der neuen Hybrid Events. Durch<br />
die Kombination der unterschiedlichen Eigenschaften<br />
von „Live“ und „Digital“ lassen sich Synergien, aber<br />
auch ganz neue Veranstaltungsformate und Kommunikationsstrategien<br />
schaffen.<br />
Auch wenn dies vielleicht zunächst einfach klingt, ist<br />
es in der Umsetzung doch ein großer und häufig unterschätzter<br />
Schritt. Hybrid Events benötigen ein Technik-<br />
Know-how, das ebenfalls als ein Hybrid zwischen IT und<br />
Eventtechnik-Expertise bezeichnet werden kann. Techniker*innen<br />
müssen die interaktiven Notwendigkeiten<br />
mit den digitalen Möglichkeiten durchdenken, entsprechende<br />
Zugänge sicherstellen, sodass eine zeitgleiche<br />
Kommunikation zwischen den Teilnehmenden vor Ort<br />
und vor den Bildschirmen ermöglicht wird. Auf dieser<br />
technischen Basis baut das Event-Konzept auf.<br />
Legen diese technischen Voraussetzungen die Basis,<br />
so sind nun Eventspezialisten und Kommunikationsexperten<br />
gefragt. Denn ein Hybrid Event ist<br />
keine Aneinanderreihung von digitalen Format-Feuerwerken,<br />
sondern benötigt, mehr noch als ein<br />
klassisches Event, eine stringente Dramaturgie,<br />
eine smarte Storyline und durchdachte Formate. So<br />
stellt ein Hybrid Event neue und besondere Anforderungen<br />
an Eventdesigner und Konzeptioner. Hier<br />
stehen die Interaktionsmöglichkeiten und Involvierungsformate<br />
klar im Vordergrund.<br />
Ein Hybrid Event muss Augenhöhe zwischen den<br />
Teilnehmenden herstellen, egal, ob sie aus dem<br />
Homeoffice, dem Urlaubsort, dem Büro oder vor<br />
Ort teilnehmen – ihnen müssen gleichwertige Erlebnisse<br />
und Involvierungsmöglichkeiten geboten<br />
werden. Interaktion untereinander muss angeregt<br />
und ermöglicht werden, Involvement der Teilnehmenden<br />
eine aktive Auseinandersetzung mit den<br />
Kernbotschaften und Eventzielen forcieren. Dies<br />
erfordert neue Formate, neue Konzepte und ein Hybrid<br />
aus digitalen und Live-Formaten, das die Teilnehmenden<br />
immer wieder aktiviert und einbindet,<br />
sodass gar nicht erst die Gefahr aufkommt, dass<br />
sie sich als passive Empfänger*innen oder bloße<br />
Zuschauende zurücklehnen oder ablenken lassen.<br />
Das betrifft natürlich vor allen Dingen, aber nicht<br />
nur, die Teilnehmenden an den Bildschirmen,<br />
die noch mehr als die Teilnehmenden vor Ort<br />
im „Working Mode“ bleiben und nebenher von<br />
eingehenden Emails und möglichen anfallenden<br />
Arbeitsaufträgen abgelenkt werden. Daher steht<br />
das Hybrid Event immer auch ein Stückweit in<br />
Konkurrenz zu den sonstigen Anforderungen an<br />
die Teilnehmenden und muss kontinuierlich und<br />
in verschiedenen Formatangeboten stets die Bereitschaft<br />
wecken, sich auf das Event einzulassen<br />
und aktiv teilzunehmen. Teilnehmende müssen<br />
also noch stärker in das Geschehen eingebunden<br />
werden, als es sonst die Regel ist. Hybride Events<br />
stellen die Zielgruppe und deren Bedürfnisse in<br />
den Mittelpunkt. Inhalte müssen an diese Bedürfnisse<br />
angepasst sowie spannend, unterhaltsam<br />
und professionell umgesetzt werden.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 63
Buchverlosung<br />
Die fortschreitende Digitalisierung wird das Veranstaltungsgeschäft<br />
dramatisch verändern. Aktuell wirkt die<br />
Pandemie wie ein Brandbeschleuniger, der die Dynamik<br />
noch verstärkt. Wie sieht also „die Zukunft von<br />
Messen, Kongressen und Events“ aus?<br />
Antworten geben namhafte 28<br />
Experten in dem gleichnamigen<br />
243-seitigen Buch, das in<br />
diesem Jahr bei der TFI-Verlagsgesellschaft<br />
erschienen ist. Mit<br />
ihrer freundlichen Genehmigung<br />
publizieren wir daraus den neben<br />
stehenden Artikel.<br />
Wir verlosen außerdem zwei<br />
Exemplare. Wer teilnehmen<br />
möchte,meldet sich bis zum<br />
20. September 2021 auf der Seite<br />
https://www.vplt.org/verlosung an.<br />
64 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
#1 Involvement benötigt integrierende<br />
Aktivierung<br />
Um das Involvement der Teilnehmenden sicherzustellen<br />
und immer wieder zu ermöglichen, benötigt es Formate<br />
und Elemente, welche die Teilnehmenden sowohl im<br />
digitalen als auch im Raum vor Ort aktiv einbinden und<br />
zu Aktionen auffordern. Dabei muss die Integration von<br />
digitalen Elementen so in den Eventablauf eingebunden<br />
werden, dass die Unterschiedlichkeit zwischen Live und<br />
Digital aufgelöst wird. Die Grenzen zwischen digitaler<br />
und physischer Teilnahme vor Ort müssen aufgehoben<br />
werden, digitale und live Formate integrativ ineinander<br />
verwoben und als integrierend erlebt werden. Gelingt<br />
dies, so steigert das die Wirkung im Vergleich zu reinen<br />
Live-Events enorm und das weit über den eigentlichen<br />
Veranstaltungszeitraum hinaus. Denn digitale Elemente<br />
spannen auch lange nach der Veranstaltung einen kommunikativen<br />
Rahmen. Auf aktive Integration muss daher<br />
eins der Hauptaugenmerke von Hybrid Events liegen.<br />
#2 Interaktion benötigt Augenhöhe<br />
Wie bei physischen Events ist auch bei Hybrid Events<br />
die Partizipation der Teilnehmenden ein wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor. Ein Hybrid Event muss deswegen immer<br />
wieder die Interaktion mit den Teilnehmenden suchen.<br />
Dies gelingt allerdings nur dann, wenn Augenhöhe der<br />
Teilnehmenden untereinander ermöglicht und immer<br />
wieder in den Fokus genommen wird. Dafür eignen<br />
sich Formate, welche die Interaktion zwischen digitalen<br />
und physisch-anwesenden Teilnehmenden nicht bloß<br />
ermöglichen, sondern immer wieder einfordern. Dies<br />
kann durchaus auf spielerische Weise geschehen. Da<br />
ein wesentlicher Aspekt von Live-Events auch immer<br />
der Wunsch nach Austausch und Netzwerken ist, gilt<br />
es gerade solche interaktiven Formate zu kreieren, die<br />
ebendies ermöglichen und fördern. Daher bieten sich<br />
Co-Creation-Formate besonders für Hybrid Events an.<br />
Dabei ist eines besonders zu beachten: Die einzelnen<br />
Formate für die unterschiedlichen Teilnehmergruppen<br />
müssen dabei nicht gleich, aber gleichwertig sein.<br />
So werden die Teilnehmergruppen in „physical attendance“<br />
oder „digital attendance“ unterschiedliche Erlebnisse<br />
haben und unterschiedliche Formate nutzen,<br />
die besonders auf ihr gewähltes Teilnahmeformat einzahlen<br />
und die jeweiligen Themen in unterschiedlicher<br />
Form darstellen.<br />
#3 Insight benötigt authentischen<br />
Mehrwert<br />
Menschen gehen auch deshalb zu Veranstaltungen, weil<br />
sie dort besondere Insights und Einblicke gewinnen.<br />
Diesen Motivator gilt es auf Hybrid Events zu stärken,<br />
um auch die Aufmerksamkeit der digitalen Teilnehmenden<br />
zu binden. Ein gelungenes Hybrid Event bietet den<br />
Teilnehmenden exklusive Insights und einen spürbaren<br />
Mehrwert. Hierbei ist wichtig, dass der Exklusivitätscharakter<br />
zwar spürbar ist, immer aber auch zum Absender<br />
der Botschaften passen muss.<br />
Exklusivität, wie man sie vor einigen Jahren noch mit<br />
besonders ausgefallenen Buffets oder Dinner-Arrangements<br />
zu betonen versuchte, ist auf einem Hybrid<br />
Event fehl am Platz. Denn sie verschärft nur ein Ungleichgewicht<br />
zwischen den Teilnehmenden vor Ort und<br />
den digitalen Teilnehmenden. Ein Unternehmen muss<br />
überlegen, welche Art der Exklusivität gut zu Marke<br />
und Markenversprechen passt. Authentizität und Bodenständigkeit<br />
sind hier wichtige Stichworte. Es gilt,<br />
Exklusivität über besondere Insights, über Mehrwert in<br />
Unterhaltung oder Netzwerken, über Zugang zu Wissen<br />
oder Mitgestaltung zu schaffen.<br />
Gerade wenn auch digitale Teilnehmende zugeschaltet<br />
sind, liegt es nahe, dass sie Behauptungen oder Insights<br />
sofort online recherchieren und überprüfen, daher ist es<br />
bei Hybrid Events unabdingbar, dass die Storyline authentisch<br />
und passgenau zum Markenkern beziehungsweise<br />
dem Unternehmen entwickelt wird. Mehrwert ist<br />
mehr als nur Exklusivität – und diesen Mehrwert müssen<br />
Konzeptioner von Hybrid Events herausarbeiten und<br />
erlebbar machen.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 65
TITEL Zukunft Veranstaltungswirtschaft<br />
#4 Potenziale heben<br />
Anders als auf klassischen Events hinterlässt hybride<br />
Eventkommunikation im digitalen Raum unzählige Spuren,<br />
die durch den Einsatz von moderner Tracking- Software<br />
im Rahmen von zum Beispiel Live+ Marketing Automation<br />
zurückverfolgt, abgebildet und operationalisiert<br />
werden kann.<br />
Auf der quantitativen Seite kann durch die Messung von<br />
Zugriffs-, Klick-, Zuschauer- und Downloadraten ein einfacher<br />
Überblick über die Effektivität der Kommunikationsbestandteile<br />
geschaffen werden. Hierdurch können<br />
Inhalte später bestmöglich ausgewertet und an die jeweilige<br />
Situation angepasst werden. Auf der qualitativen<br />
Seite bieten zum Beispiel Social Media Monitoring-Methoden<br />
eine Möglichkeit, Tonalität und Meinungen der<br />
Zielgruppe übersichtlich abzubilden, um so einen tieferen<br />
Einblick in die Welt und die Bedürfnisse der Interessentengruppen<br />
zu erhalten.<br />
Live+ Marketing Automation geht dabei noch einen<br />
Schritt weiter: Live+ Marketing Automation oder auch<br />
Data Driven Marketing ist die Erweiterung der Marketing<br />
Automation durch Daten von Events und Live-Marketing.<br />
Ziel ist erstens die intelligente Steuerung von Inhalten<br />
über alle Touchpoints hinweg, um aktuelle und potenzielle<br />
Kunden an jedem Punkt der Customer Journey<br />
individuell abzuholen. Zweitens die Transparenz im Sales-Funnel:<br />
Über die lückenlose Dokumentation wird der<br />
Kampagnenerfolg messbar. Und drittens erfolgreiche,<br />
datenbasierte Post-Event-Kampagnen.<br />
Durch Hybrid Events lässt sich tiefgehendes Konsumentenwissen<br />
zusammentragen, welches unter nicht-hybriden<br />
Eventbedingungen im Verborgenen und damit nicht<br />
nutzbar geblieben wäre. Letztendlich trägt dies gleichermaßen<br />
zur Steigerung von Effizienz und Effektivität bei.<br />
#5 Komplexität verlangt Öffnung<br />
Eins wird zunehmend deutlich: Es werden sich nur Systeme<br />
durchsetzen können, die eine einfache Integration bestehender,<br />
spannender Lösungen im Netz ermöglichen.<br />
Geschlossene Systeme kommen schnell an ihre Grenzen,<br />
sie laufen Gefahr der Vereinfachung oder werden<br />
sich an neue Entwicklungen kaum mehr integrativ anschließen<br />
lassen. Gerade hier aber liegt ein großes Potenzial,<br />
das kommunikativen Mehrwert schafft: durch<br />
Schnittstellen und Zusammenbringen unterschiedlicher<br />
Systeme und Lösungen, ganz neue Möglichkeiten<br />
zu erschließen. Es muss also möglich sein, die besten<br />
Anwendungen und Technologien zusammenzubringen<br />
und immer wieder neu zusammenfügen zu können.<br />
Auf „Open Platforms“ zusammengestellt können so<br />
die einzelnen Anwendungen maßgeschneidert ausgewählt<br />
und für den jeweiligen kommunikativen Nutzen<br />
zusammengebracht werden.<br />
RoE – Return on Event<br />
Die Integration von virtuellen Kommunikationsbestandteilen<br />
erfordert auf Seite der Unternehmen zwar zunächst<br />
ein Umdenken und Neu-Denken. Allerdings sind<br />
auch die Chancen deutlich, denn Hybrid Events generieren<br />
zusätzliche Intensität und Reichweite.<br />
Durch ihre zeitliche Unabhängigkeit vom physischen<br />
Event können Hybrid Events eigenständige soziale<br />
Strukturen schaffen, die vom Spannungsfeld aus<br />
„Live“ und „Digital“ zusammengehalten werden und<br />
im Idealfall niemals enden.<br />
Einmal etabliert können hybride Eventstrategien von<br />
Veranstaltung zu Veranstaltung weitergedacht und<br />
ausgebaut werden, wodurch der Ressourcenaufwand<br />
für Live-Marketing-Maßnahmen sinkt. Ebenso werden<br />
durch soziale Netzwerke, mobile Applikationen und<br />
Augmented Reality-Anwendungen weitaus größere<br />
Lern- und Wissenseffekte erzielt, als dies rein physische<br />
Events ohne digitale Bestandteile vermögen.<br />
Dank zusätzlicher Aktivierung, höherem Involvement,<br />
mehr Interaktion, Interaktivität und Insight stellen<br />
Hybrid Events ein höchst wirkungsvolles Kommunikationsinstrument<br />
dar, dessen Potenziale, Möglichkeiten<br />
und Einblicke in ihrer Gesamtheit nur schwer<br />
zu überbieten sind.<br />
Colja Dams<br />
CEO Vok Dams Events & Live-Marketing<br />
66 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 67
Adam Hall Group (3)<br />
Die Adam Hall Rock n' Roll Library – Musikgeschichte erleben mit allen Sinnen<br />
ECONOMIC<br />
Von Alexander Pietschmann, CEO der Adam Hall<br />
Group, wollten wir wissen, wie nachhaltiges<br />
Unternehmertum in der Veranstaltungswirtschaft<br />
gelingt. Mit der DEAplus startet das Unternehmen<br />
außerdem im Weiterbildungsformat PROseminare<br />
wieder durch. Mehr Sicherheit für den Neustart<br />
erhalten Firmen, die einer Zertifizierung<br />
durch die DPVT vertrauen.
ECONOMIC Advertorial<br />
Gelebte Nachhaltigkeit bei<br />
der Adam Hall Group<br />
Ein Gespräch mit Alexander Pietschmann,<br />
CEO der Adam Hall Group, über<br />
erfolgreiche Nachhaltigkeit in<br />
der Veranstaltungswirtschaft,<br />
Eventtechnik im Experience Center<br />
und den hilfreiche Einzug<br />
von 30.000 Bienen.
ECONOMIC Advertorial<br />
• Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß bei Adam Hall um<br />
mehr als die Hälfte reduziert werden, bis 2050 wollt Ihr<br />
komplett klimaneutral sein. In welchen Bereichen wird<br />
bei Adam Hall zurzeit schon Nachhaltigkeit gelebt?<br />
Im Frühjahr diesen Jahres haben wir unsere Photovoltaik-Anlage<br />
um 3.500 Quadratmeter erweitert. Mit der<br />
nun 10.000 Quadratmeter großen Anlage produzieren<br />
wir jährlich rund 550.000 kWh Strom. Das entspricht<br />
circa 60 Prozent unseres Energieverbrauchs<br />
hier im Headquarter in Neu-Anspach. Die restlichen<br />
40 Prozent decken wir durch zertifizierten Ökostrom<br />
von Greenpeace Energy ab und sparen so insgesamt<br />
etwa 300 Tonnen CO2 pro Jahr.<br />
Wir versuchen aber auch im Kleinen Einfluss zu nehmen.<br />
Wir haben Förderprogramme für E-Bikes sowie<br />
E-Auto-Ladestationen. In unserem Betriebsrestaurant<br />
„Come Together“ haben wir die „Initiative Restlos”<br />
gestartet. Wir wollen auf eine Abfallmenge von weniger<br />
als 50 Gramm pro Mahlzeit kommen, der Durchschnittswert<br />
liegt bei 108 Gramm. Wir verringern Spülmittel,<br />
führen Mehrwegsysteme, biologisch abbaubare<br />
Verpackungen und in der Region abgefülltes Wasser<br />
ein. Und im Juli diesen Jahres sind zudem 30.000<br />
Bienen bei uns eingezogen. Mit unseren fleißigen Helferlein<br />
tragen wir zum Erhalt des Ökosystems, der lokalen<br />
Biodiversität und der Artenvielfalt bei.<br />
2020 wurden wir als eines der ersten Unternehmen der<br />
Eventtechnik-Branche in Deutschland mit der Green<br />
Globe Zertifizierung ausgezeichnet. Das macht uns sehr<br />
stolz. Wir haben ein „Team Green“ aus Kolleginnen und<br />
Kollegen verschiedener Abteilungen. Es tauscht sich regelmäßig<br />
mit dem firmeninternen „Sustainability Specialist“<br />
aus. Wir fördern auch die soziale Nachhaltigkeit<br />
mit Gesundheitsmanagementprogrammen und sind im<br />
Austausch mit verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen.<br />
SUSTAINABILITY<br />
FACTS | | Q1-Q2 2021<br />
Team Green<br />
Covering over over 60% 60%<br />
A A total of of 10,000 mm 2 2<br />
of of our our electricity<br />
(6,500 m 2 m+ 2 + 3,500 m 2 m)<br />
2 )<br />
requirements<br />
Producing over 550.000 kWh<br />
Solar Solar Power per per Year Year<br />
Adding 40% 40%<br />
certified green electricity<br />
to to save in in Total 300 300 Tonnes CO CO 2 2<br />
per per YEAR<br />
E-charging stations<br />
at at our our headquarters:<br />
A total A total of of 20 20<br />
electric charging points<br />
for for guests and and employees<br />
Electric charging<br />
stations for for e-Bikes<br />
Der Sustainability<br />
Rider<br />
Results IN IN 100%<br />
RENEWABLE ENERGY<br />
POWERED HQ<br />
Certified Certified with: with:<br />
70 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Adam Hall Group (2)<br />
Nachhaltige Lösungen: Mitarbeiter nutzen hauseigene<br />
Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge.<br />
• Wie gelingt es, Nachhaltigkeit in einem dynamischen<br />
Unternehmen bei Mitarbeitern, Zulieferern und<br />
Kunden zu etablieren?<br />
Wir kommunizieren Nachhaltigkeitsthemen und -informationen<br />
digital über das Intranet an alle Mitarbeiter<br />
und ermutigen sie, ihre individuellen Ideen und Vorschläge<br />
einzubringen. In 2019 haben wir zusammen<br />
mit dem BUND einen National Geographic Info-Abend<br />
in unserem Experience Center veranstaltet, an dem sich<br />
interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Region genauer<br />
mit den Folgen des Klimawandels und möglichen<br />
Handlungsstrategien auseinandersetzen konnten. Das<br />
fand sehr großen Zuspruch. Viele unserer Kunden und<br />
Partner stehen Nachhaltigkeitsthemen in der Eventbranche<br />
positiv gegenüber und unterstützen unseren Ansatz.<br />
• Was ist speziell für ein Unternehmen in der Veranstaltungsbranche<br />
in Sachen Nachhaltigkeit zu beachten,<br />
im Vergleich zu anderen Branchen?<br />
Das Investment in hervorragende weltweite Handelsnetzwerke,<br />
die über Jahre oder Jahrzehnte gepflegt<br />
werden, ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren<br />
für ein global agierendes Unternehmen wie die Adam<br />
Hall Group. Wir vertrauen auf verlässliche Lieferanten<br />
Die Bienenstöcke<br />
der Adam Hall Group.<br />
mit persönlichen Beziehungen aus der ganzen Welt.<br />
Die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten und<br />
Rohstoffen, zum Beispiel für die Chip-Produktion und<br />
die in unseren Produkten verbaute Elektronik, stellen<br />
uns in Sachen Nachhaltigkeit gleichzeitig vor große<br />
Herausforderungen.<br />
Gleichzeitig muss unsere Branche auch innerhalb ihrer<br />
Kernkompetenz – der Planung und Durchführung<br />
von Events und Großveranstaltungen – darüber nachdenken,<br />
wie diese umweltfreundlicher gestaltet werden<br />
kann. In diesem Zusammenhang sehen wir einen<br />
deutlichen Trend hin zu regionaleren und kleineren<br />
Event-Formaten.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 71
„Ich bin sehr froh<br />
darüber, dass wir<br />
langsam wieder in die<br />
echte Begegnung<br />
kommen!”<br />
• Auch die Digitalisierung kann Nachhaltigkeit unterstützen.<br />
Du hast Anfang des Jahres die Branchentalks<br />
„WE BELIEVE IN LIVE“ mit der Clubhouse App und<br />
zahlreichen Gästen umgesetzt. Wie erfahrungsreich war<br />
für Dich persönlich ein so völlig digitaler Talk?<br />
Die fünfmonatige Clubhouse-Reihe „WE BELIEVE IN<br />
LIVE” war eine tolle Erfahrung und hat erneut gezeigt,<br />
welche Leidenschaft und wie viel Kreativität in dieser<br />
Branche vorhanden ist. Ich habe unglaublich viel gelernt<br />
über das Zusammenspiel von Politik, Medizin und<br />
Wirtschaft in der Corona-Pandemie, habe mit vielen<br />
klugen und visionären Köpfen sprechen dürfen und alles<br />
in allem ein sehr umfangreiches Stimmungsbild der<br />
Live- und Event-Branche in Deutschland erhalten. Der<br />
Erfolg dieses Social-Audio-Formats ist jedoch ganz<br />
klar der Pandemie geschuldet beziehungsweise der<br />
fehlenden Möglichkeit des direkten Austauschs.<br />
• Das war bei Eurem Event „WE ARE LIVE“ bei Adam<br />
Hall möglich: Wie ist die Botschaft zu verstehen?<br />
Mit dem WE ARE LIVE-Event wollten wir ein Zeichen setzen<br />
und den Restart der Branche zelebrieren – natürlich<br />
unter Einhaltung der geltenden Hygieneauflagen. Für uns<br />
und alle anwesenden Gäste war es ein ganz besonderer<br />
und gelungener Abend! Neben dem schönen Gefühl, viele<br />
Gesichter endlich einmal wieder live zu sehen, sind<br />
wir in einem hochkarätig besetzten Talk der Frage nachgegangen,<br />
wie sich die Eventbranche 2021/22 entwickelt<br />
und welche Hürden es im Spannungsfeld zwischen<br />
Aufbruchsstimmung, Eventstau und Personalengpass zu<br />
nehmen gilt. Gekrönt wurde der Abend schließlich mit<br />
einem exklusiven Konzert von Gentleman. Für ihn selbst<br />
war es das erste Live-Konzert seit einem Jahr.<br />
Adam Hall Group (3)<br />
WE ARE LIVE-Talk im Juni 2021<br />
Showroom und kreative Begegnungsstätte<br />
für Eventtechnik von morgen<br />
WE ARE LIVE<br />
72 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
ECONOMIC Advertorial<br />
• Immer mehr Menschen können jetzt in Eurem Experience<br />
Center, wo Ihr gefeiert habt, „ihre kreativen Ideen<br />
umsetzen, Emotionen teilen und inspirierte Momente<br />
miteinander austauschen“. Kannst Du das konkreter mit<br />
Beispielen beschreiben?<br />
Zum einen können in unserem Betriebsrestaurant<br />
„Come Together“ auch Externe zum Lunch zusammenkommen.<br />
Zum anderen steht unser Auditorium Bands,<br />
Musikern und anderen Künstlern als Räumlichkeit für<br />
Proben, Rehearsals, Videodrehs und Veranstaltungen zur<br />
Verfügung. Im Adam Hall Academy-Raum finden – in<br />
Zusammenarbeit mit der DEAplus – regelmäßig Schulungen<br />
zu verschiedenen Themen rund um die Veranstaltungsbranche<br />
statt. Unser Showroom im Obergeschoss<br />
des Experience Centers präsentiert 365 Tage im Jahr<br />
unsere Produkthighlights und lädt Kunden und Interessierte<br />
ein, sich mit allen Sinnen von unseren Produkten<br />
zu überzeugen. Messe ist bei uns also das ganze Jahr.<br />
• Mit dem Experience Center wollt Ihr als Pionier<br />
nicht weniger als die „Zukunft von Eventtechnik“ darstellen.<br />
Was bedeutet das?<br />
In einem Teil des Experience Centers, der nicht öffentlich<br />
ist, befinden sich die Büros der Produktmanager<br />
sowie unserer Engineering-Teams und<br />
die verschiedenen Labore zur Entwicklung unserer<br />
Produkte. Hier entsteht die Eventtechnik von morgen,<br />
während das Experience Center selbst, mit<br />
der Rock‘n‘Roll Library und den zahlreichen historischen<br />
Sammlerstücken, eine Art Museum der<br />
Musik- und Eventtechnik-Geschichte ist. Das Gebäude<br />
ist Inspirationsquelle, Ideenschmiede und<br />
Co-Working Space für unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in einem – und damit das Herzstück der<br />
Adam Hall Group. Ob wir damit ein Pionier sind,<br />
weiß ich nicht – es macht aber auf jeden Fall großen<br />
Spaß, hier zu arbeiten.<br />
Moderndes Betriebsrestaurant "Come Together" in Neu-Anspach<br />
EXPERIENCE CENTER<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 73
„Green Event Space Award“<br />
Nachhaltig handeln – und gleichzeitig eindrucksvolle Präsentationen schaffen. Dass<br />
sich diese Ziele nicht ausschließen, möchte die Prolight + Sound mit dem „Green Event<br />
Space Contest“ unter Beweis stellen. Gesucht wird ein detailliertes Konzept für den<br />
multifunktionalen und nachhaltigen Showcase der Zukunft, der Ausstellungsfläche und<br />
Event-Bühne kombiniert und dabei zur Schonung natürlicher Ressourcen beiträgt.<br />
74 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
ECONOMIC Sustainability<br />
istockphoto<br />
Im Rahmen des neuen Wettbewerbs sind<br />
Planer, Architekten, Messebauer und Studierende<br />
aufgerufen, sich mit ihren innovativen<br />
Showcase-Ideen zu beteiligen.<br />
Im Fokus der Konzepte sollen flexible und<br />
zukunftsorientierte Event Spaces zur Messepräsentationen<br />
stehen – ebenso soll<br />
eine Bühnenfläche enthalten sein, die zum<br />
Beispiel für Vorträge, Präsentationen oder<br />
Empfänge nutzbar ist.<br />
Nachhaltiges Handeln<br />
Eine Bedingung beim Wettbewerb: Alle Konzepte<br />
sollen dem gesellschaftlichen Ziel zu<br />
mehr nachhaltigem Handeln Rechnung tragen.<br />
Der Nachhaltigkeitsbegriff ist seitens<br />
der Expertenjury breit gefasst und folgt dem<br />
„Drei-Säulen-Modell“ mit ökologischer, sozialer<br />
und ökonomischer Dimension:<br />
• Ökologische Nachhaltigkeit:<br />
zum Beispiel durch die Verwendung wiederverwertbarer<br />
Materialien und energiesparender<br />
Technik mit langer Lebensdauer<br />
sowie Vermeidung von Abfall<br />
• Soziale Nachhaltigkeit:<br />
zum Beispiel durch Barrierefreiheit oder die<br />
Möglichkeit zur Projekt-Mitwirkung für Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen<br />
• Ökonomische Nachhaltigkeit:<br />
zum Beispiel durch die Durchführbarkeit<br />
des Projekts im wirtschaftlich tragfähigen<br />
Rahmen und die Zugänglichkeit für Auftraggeber<br />
mit begrenztem Budget<br />
Auf welche Weise der Nachhaltigkeitsgedanke<br />
im Konzept konkret aufgegriffen und umgesetzt<br />
wird, ist den Ideengebern überlassen –<br />
ebenso wie das Format der Einreichung. Die<br />
Teilnahme ist noch bis 1. Oktober möglich.<br />
Die Messe Frankfurt realisiert das Siegerprojekt<br />
im Rahmen der Prolight + Sound<br />
2022 als offen zugängliches Areal und trägt<br />
sämtliche Kosten. Partner bei der Umsetzung<br />
ist die L&S GmbH & Co. KG. Die Urheber<br />
des Konzepts finden breite Erwähnung in<br />
der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit zur<br />
Prolight + Sound 2022.<br />
Erfahrene Expertenjury<br />
Neben Mira Wölfel (Director Prolight + Sound)<br />
werden Randell Greenlee (<strong>VPLT</strong> e.V.), Timo<br />
Feuerbach (EVVC e.V.), Olaf Winter (Oper<br />
Frankfurt) und Tobias Berghaus (L&S GmbH<br />
& Co. KG) unter allen Einreichungen das Siegerprojekt<br />
auswählen.<br />
„Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Selbstverpflichtung,<br />
sondern entwickelt sich mehr und<br />
mehr zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor<br />
bei Veranstaltungen“, sagt Randell Greenlee,<br />
Bereichsleiter Politik & Internationales,<br />
<strong>VPLT</strong>. „Die Verwendung recycelbarer Materialien<br />
sowie sparsamer und langlebiger Technik<br />
kann sowohl zu grüneren Events als auch<br />
zur Kostenersparnis beitragen. Mit smarten,<br />
digitalen Lösungen wird technisches Knowhow<br />
wichtiger als Muskelkraft – das kann<br />
nicht zuletzt den Weg zu mehr Diversity in<br />
der Eventwirtschaft ebnen. All diese Kriterien<br />
fließen in das Jury-Urteil für den Green<br />
Event Space Contest ein.“<br />
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<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 75
Mit Sicherheit fit für<br />
den Neustart – DPVT 2.0!<br />
Die aktuelle Situation hat uns alle zweifelsohne vor große Herausforderungen<br />
gestellt und die Lösungsstrategien waren und sind durchaus unterschiedlich.<br />
Des Öfteren wurde uns nun schon die Möhre des Neustarts vor die Nase gehalten<br />
und immer wieder kurzfristig weggezogen. Und mittlerweile sind wir so lange off,<br />
dass die meisten von uns wohl wirklich neu anfangen müssen – oft mit neuem<br />
Personal und/oder neuen Strukturen und veränderten Gegebenheiten.<br />
Es stellen sich heute ganz andere Fragen, als noch<br />
vor einem Jahr gedacht: Passen meine Strukturen<br />
noch? Habe ich die richtigen Geschäftsfelder? Und<br />
die richtigen Mitarbeiter dafür? Habe ich überhaupt<br />
Mitarbeiter? Wie kompensiere ich die vielen nicht<br />
mehr verfügbaren ehemaligen Solo-Selbständigen?<br />
Trainings für Mitarbeiter stehen an, ähnlich wie nach<br />
langer Krankheit eine Art Wiedereingliederung. Sind<br />
alle Rigger fit genug für ihren Job? Sind alle Weiterbildungen<br />
erfolgt? Ist das Material geprüft? Handgriffe,<br />
die früher für alle selbstverständlich waren, müssen<br />
neu eingeübt werden.<br />
DPVT-Unternehmenszertifizierung<br />
als Leitfaden<br />
Für alle diese Themen ist die DPVT-Unternehmenszertifizierung<br />
ein guter Leitfaden. Damit durchforsten<br />
und überprüfen Sie das gesamte Unternehmen. Sie<br />
nehmen alle Schnittstellen unter die Lupe und definieren<br />
und arbeiten gegebenenfalls fehlende Positionen<br />
nach. Denn: Mit der DPVT-Zertifizierung schauen Sie<br />
nicht nur in einzelne Teilbereiche, sondern in Ihr Unternehmen<br />
in Gänze.<br />
76 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
ECONOMIC DPVT<br />
Unsere Kunden berichten einstimmig, wie sehr ihnen<br />
dieser einmalige Prozess geholfen hat und wie viel<br />
sie im Rahmen dieser Zertifizierung über ihr eigenes<br />
Unternehmen gelernt haben. Gleichzeitig definieren<br />
und hinterlegen sie alle wichtigen Prozesse, was zum<br />
Beispiel die Eingliederung von neuen Mitarbeitern<br />
deutlich erleichtert und verbessert. Und natürlich profitieren<br />
auch alle Kurzarbeits-Rückkehrer von diesen<br />
Unterlagen – oder kommen durch die Erarbeitung der<br />
Prozesse gut wieder im Arbeitsalltag an. Von der Motivation,<br />
seine eigenen Ideen einbringen zu können,<br />
ganz zu schweigen. Last but not least ist die DPVT-Zertifizierung<br />
für Kunden ein wichtiges Auswahlkriterium.<br />
Denn mit der Beauftragung eines zertifizierten Unternehmens<br />
werden sie ihrer Auswahlverantwortung gerecht<br />
und vermindern ihr Haftungsrisiko.<br />
Digitale Datenbank<br />
Gleichzeitig hat die DPVT die Zeit der Lockdowns genutzt,<br />
um sich technologisch und inhaltlich erheblich<br />
weiterzuentwickeln: Wir haben den Fragenkatalog –<br />
die Basis der gesamten Zertifizierung – mit dem Beirat<br />
der DPVT überarbeitet und ergänzt. Diese aktualisierte<br />
Version haben wir digitalisiert und in eine Datenbank<br />
überführt, in der wir ab sofort arbeiten. Unsere<br />
Kunden können dort immer und von überall zugreifen<br />
– DPVT 2.0! Der Vorteil für die zu zertifizierenden Unternehmen:<br />
Wir stellen ihnen eine deutlich verbesserte<br />
Arbeitsumgebung zur Verfügung. Und es gelingt ihnen<br />
nun leichter, alle Fragen an die jeweils zuständige<br />
Fachabteilung zur Bearbeitung zu delegieren.<br />
Selbstverständlich bleiben wir nicht stehen: Es gibt<br />
neue Themen auf der Agenda und diese arbeiten wir<br />
im nächsten Release in den Fragenkatalog ein. Dazu<br />
gehören Nachhaltigkeit, Unternehmens- und Rechtsnachfolge<br />
und weitere aktuelle Anpassungen.<br />
Kerngedanke Sicherheit<br />
Vor allem wollen wir aber den Kern der DPVT-Zertifizierung<br />
nicht vergessen und der lautet Sicherheit!<br />
Der Grundgedanke der DPVT war und ist immer die<br />
Sicherheit – die der Mitarbeitenden auf den Produktionen<br />
und die der Besucher. Beides geht Hand in Hand<br />
und ist gleichermaßen wichtig. Und diesem Ziel hat<br />
sich die DPVT verpflichtet: Sicheres Arbeiten in der<br />
Veranstaltungswirtschaft.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.dpvt.org oder info@dpvt.org<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 77
malkus erhält DPVT-Zertifikat<br />
Das Iserlohner Unternehmen malkus Veranstaltungstechnik hat die ruhigere<br />
Zeit genutzt und sich dem Zertifizierungsprozess der Deutschen Prüfstelle<br />
für Veranstaltungstechnik (DPVT) unterzogen. Bestehende Prozesse und<br />
Abläufe wurden überprüft, gegebenenfalls optimiert und angepasst, neue<br />
Prozesse im Team entwickelt und gemeinsam trainiert. Das DPVT-Siegel für<br />
Dienstleistungsunternehmen der Veranstaltungstechnik wurde in Zusammenarbeit<br />
mit führenden Experten der Branche entwickelt und geht somit – neben den<br />
bekannten Kriterien für die Bewertung von Qualitätsmanagementsystemen –<br />
auf die Regelwerke und Normen im Bereich der Veranstaltungstechnik ein.<br />
78 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
ECONOMIC DPVT<br />
Sichere und regelkonforme Abläufe<br />
Während des Produktionsaudits, das im Rahmen einer<br />
Produktion in Dortmund stattgefunden hat, hat die<br />
DPVT die Umsetzung und Konformität in Bezug auf geltende<br />
Normen und Richtlinien als auch die Umsetzung<br />
der bereits auditierten Prozesse bewertet. Die Zertifizierung<br />
bescheinigt nun, dass die Mitarbeiter der malkus<br />
GmbH auch im Arbeitsalltag professionelle, sichere und<br />
regelkonforme Abläufe sicherstellen. Mit der Zertifizierung<br />
präsentiert sich das Unternehmen als kompetenter<br />
und sicherer Dienstleister in der Veranstaltungsbranche.<br />
Objektive Qualitätsbewertung<br />
Die unabhängige Deutsche Prüfstelle für Veranstaltungstechnik<br />
hat der malkus GmbH bescheinigt, dass<br />
alle Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt werden.<br />
Die DPVT hat die objektive Qualitätsbewertung durch<br />
einen umfangreichen Fragebogen und drei unabhängige<br />
Audits vorgenommen. Die Auditoren und der Fragebogen<br />
betrachteten allgemeine Betriebsprozesse wie zum<br />
Beispiel Projektmanagement und Projektplanung, aber<br />
auch die Logistik und die Materialdisposition des Unternehmens.<br />
Ein sehr wichtiger Bestandteil des Zertifizierungsprozesses<br />
war außerdem die Planung und Umsetzung von<br />
Qualifizierungsmaßnahmen sowie der Gesundheitsschutz<br />
und die Arbeitssicherheit. Darüber hinaus sind<br />
die Managementsysteme in Bezug auf Controlling und<br />
Finanzplanung, Kalkulation und Lohnkosten Teil des<br />
kaufmännischen Audits gewesen.<br />
Zahlreiche Vorteile<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Mitarbeiter sind<br />
in einem zertifizierten Unternehmen gut aufgehoben,<br />
da die Arbeitnehmerfürsorge sichergestellt ist und bei<br />
malkus als Teil der Unternehmensphilosophie gelebt<br />
wird. Kunden haben Budgetsicherheit, weil malkus als<br />
zertifiziertes Unternehmen seriös und sicher kalkuliert.<br />
Auftraggeber können sich auf die Leistungsfähigkeit<br />
verlassen, da das Siegel dokumentiert, dass sich das<br />
Veranstaltungstechnik-Unternehmen der Auftragsverantwortung<br />
bewusst ist und sich allen aktuellen Normen<br />
und Qualitätsstandards verpflichtet. Dem Auftraggeber<br />
ist das Siegel der DPVT-Zertifizierung somit eine wertvolle<br />
Hilfe bei der Entscheidungsfindung. Denn DPVT-zertifizierte<br />
Unternehmen weisen nach, dass sie sich an<br />
Normen und Qualitätsstandards halten, ihr Personal adäquat<br />
qualifizieren, weiterbilden und bezahlen, Kunden<br />
fair und kompetent beraten und alle Arbeiten mit der<br />
gebotenen Sorgfalt ausführen.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter: www.dpvt.org<br />
<br />
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Die leichte Revolution<br />
der mobilen Stromversorgung<br />
Gerade im Veranstaltungsbereich muss eine mobile Stromversorgung häufig<br />
für nur kurze Zeit errichtet werden. Dafür müssen oft innerhalb enger Zeitpläne<br />
einige hundert Meter Kupferkabel transportiert, ausgelegt und wieder eingeholt<br />
werden. Wäre es da nicht wünschenswert, wenn diese Arbeiten leichter,<br />
schneller, effizienter und kostengünstiger ausgeführt werden könnten?<br />
Dieser Wunsch kann jetzt verwirklicht werden.<br />
Das innovative Kabelkonzept ALUKAFLEX® macht<br />
sich die Vorteile des geringen Gewichtes und niedrigeren<br />
Preises von Aluminium zu eigen. Das Aluminium<br />
wird zu hochflexiblen, feindrahtigen Leitern (entsprechend<br />
dem Aufbau der Leiterklasse 5, nach DIN<br />
VDE 0295, bzw. IEC 60228) verarbeitet. Hochwertige<br />
Mischungen für Isolation und Mantel erlauben eine<br />
Leitertemperatur bis zu 90°C. Als Mantelwerkstoffe<br />
kommen spezielle, mechanisch hoch beanspruchbare<br />
Gummi- oder PUR-Materialien zum Einsatz, die besonders<br />
temperatur- und witterungsbeständig und – je<br />
nach Ausführung – auch halogenfrei und flammhemmend<br />
sind. Den Aluminium-typischen Eigenschaften<br />
tragen zuverlässigen Verbindungstechniken Rechnung.<br />
80 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN 93 <strong>94</strong>
ECONOMIC press release<br />
Inzwischen hat sich das ALUKAFLEX® Kabelkonzept<br />
seit über 5 Jahren in stationären und besonders<br />
bei mobilen Stromversorgungen erfolgreich bewährt.<br />
Die zahlreichen Anwender überzeugt zum einen die<br />
hervorragende Flexibilität und zum anderen die Gewichtsvorteile<br />
von bis zu 50% im Handling und beim<br />
Transport. Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgskonzept<br />
ALUKAFLEX® war dabei die von Beginn an<br />
umfassende und intensive Entwicklungsarbeit der<br />
sicheren Verbindung- und Anschlusstechnik, die den<br />
Eigenschaften von Aluminium Rechnung trägt.<br />
Auf der Prolight & Sound 2019 wurde das ALU-<br />
KAFLEX®-Konzept auch speziell dem Veranstaltungssektor<br />
vorgestellt. Neben der Meterware und<br />
den CEE-Verlängerungen wurde erstmals die ALU-<br />
KAFLEX® CONNECT vorgestellt. Speziell entwickelte<br />
und auf den feindrahtigen Aluminiumleiter abgestimmte<br />
Bi-Metall Stecker-Vorrichtungen bilden in<br />
Verbindung mit der einadrigen ALUKFALEX® Leitung<br />
das innovative, Powerlock kompatible, Stecksystem<br />
für 400A bzw. 600A Anlagen. Inzwischen wurde<br />
den erhöhten Sicherheitserwartungen im Veranstal-<br />
tungsbereich mit einer elektrischen Langzeitprüfung<br />
Rechnung getragen. Hierzu wurden an der TU Dresden<br />
Prüflinge mit den Leiter-Querschnitten 120mm²<br />
und 240mm² zunächst über 3.500h mit den maximal<br />
zulässigen Strömen belastet. In weiteren 500h<br />
wurden die Prüflinge einer Dauerschwellbelastung bis<br />
zum max. zulässigen Strom unterzogen. Eine Kurzschlussstromprüfung<br />
rundet die Prüfreihe ab. Die<br />
während der Langzeitprüfung wiederholt gemessenen<br />
Widerstände der Crimp- und Steckverbindungen bestätigten<br />
deren Standfestigkeit. Dabei konnte auch<br />
die Forderung der VDE 0100-520 (Errichtung von<br />
Niederspannungsanlagen) bestätigt werden, „dass die<br />
Temperatur an einer Klemme (hier Pressverbindung)<br />
zu begrenzen ist, damit die höchst zulässige Temperatur<br />
der Leiterisolation der verwendeten Leitung nicht<br />
überschritten wird“.<br />
Diese Forderung ist bei der Verwendung einer Standard<br />
Gummi-Kupferleitung H07RN-F mit zulässigen Leitertemperaturen<br />
bis 60°C durchaus kritisch zu betrachten,<br />
da die Temperaturen der Steckverbinder bei den<br />
zulässigen Strömen deutlich höher werden können.<br />
Kooperation
Adam Hall Group<br />
Das Adam Hall Experience Center in Neu-Anspach: innovativer Veranstaltungsort für das Weiterbildungsformat PROseminare.<br />
DEAplus + Adam Hall Group proud to present<br />
Weiterbildungsformat PROseminare<br />
2021: von der Branche für die Branche<br />
Nach der pandemiebedingten Pause im vergangenen Jahr starten die Deutsche<br />
Event Akademie und der Kooperationspartner Adam Hall Group ab Mitte August<br />
2021 wieder gemeinsam durch.<br />
Die Weiterbildungschancen im Experience Center<br />
der Adam Hall Group im hessischen Neu-Anspach<br />
in der Nähe von Frankfurt am Main sind gezielt ausgerichtet<br />
auf die inhaltlichen und methodischen Anforderungen<br />
der Veranstaltungsbranche. Im Mittelpunkt<br />
steht die Weitergabe von zukunftsgerichtetem<br />
Fachwissen und handlungsorientierte Kompetenzen<br />
mit viel Praxisbezug.<br />
Im Themenbereich Technik können Kenntnisse vertieft<br />
und neues Know-how entwickelt werden; beispielsweise<br />
in Medientechnik, Lichtdesign, zu Schallpegelmessungen<br />
und dem Einsatz von LED Perimeter Systemen bei<br />
Sportevents. Neu konzipiert ist das Meister Update zur<br />
Umsetzung von Räumungs- und Evakuierungskonzepten.<br />
Gefragte Zusatzqualifikation bietet die Weiterbildung<br />
zur „Veranstaltungsleitung gemäß IGVW SQO6“.<br />
82 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
PARTNER DEAplus<br />
Innovative Skills ergeben sich aus den Seminarworkshops<br />
„Compliance in der Veranstaltungsbranche“,<br />
„Kommunikation + Fehlerkultur“ und „Storytelling<br />
live – online – hybrid“. Die Kooperation der Deutschen<br />
Event Akademie mit der Adam Hall Group ermöglicht<br />
neben fachlichen und räumlichen Gemeinsamkeiten<br />
viele Synergien und bei Bedarf vielfältige Möglichkeiten<br />
für die Kompetenzvermittlung der DEAplus, beispielsweise<br />
ein voll ausgestattetes Auditorium, exzellente<br />
Werkstätten sowie innovativ gestaltete Zonen für<br />
Seminarpausen.<br />
Das digitale PROseminare Programm 2021 inkl. interaktiver<br />
Anmeldemöglichkeit steht für Interessierte unter<br />
www.deaplus.org/PROseminare bereit. Einen kompletten<br />
Einblick in alle DEAplus Weiterbildungschancen<br />
gibt es auf der Website www.deaplus.org. Neue<br />
Themen und Termine werden im Laufe des Jahres<br />
ergänzt. Ein regelmäßiger Check des Links lohnt sich!<br />
Dialogorientierte Pausenzonen und kreative Raumgestaltung im Adam Hall Experience Center sind der Rahmen für inspirierendes Weiterbilden.<br />
Adam Hall Group<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 83
Free-Photos by pixabay<br />
step2future: Mit Azubi-Workshops Step by Step zur praktischen Anwendung von Veranstaltungs-Know-how.<br />
step2future –<br />
Azubi-Workshops jetzt für alle<br />
Eine Ausbildung zu beginnen, oder mitten in der Ausbildung den Boden unter den<br />
Füßen weggezogen zu bekommen, ist nicht nur emotional eine Herausforderung<br />
für Azubis und Ausbildungsbetriebe. Die Frage ist auch, ob diese Situation eine<br />
Auswirkung auf die Bewertung des jeweiligen Abschlusses haben kann. Alle<br />
verantwortungsbewussten Ausbildungsbetriebe haben in den Zeiten der Corona-<br />
Pandemie so gut es ging versucht gegenzusteuern.<br />
Im August 2020 haben in Hannover drei Kulturzentren<br />
die Kooperation step2future mit der Deutschen<br />
Event Akademie geschlossen und bis Juni 2021 insgesamt<br />
52 Workshoptage für (angehende) Fachkräfte<br />
für Veranstaltungstechnik und Veranstaltungskaufleute<br />
durchgeführt. Mit ständig aktualisierten Schutz- und<br />
Hygienekonzepten, den daraus resultierenden Maßnahmen<br />
und nur einzelnen Ausnahmen konnten die<br />
Workshops in der Praxis durchgeführt werden.<br />
So konnten nicht nur die praktischen Handlungskompetenzen<br />
gestärkt werden. Genauso wichtig für die<br />
Azubis war der betriebliche und berufsübergreifende<br />
Austausch untereinander. „Du hast aus den Corona-<br />
Zitronen die sprichwörtliche Limonade gemacht!“,<br />
fasste Christoph Lubrich, Technischer Leiter und Ausbilder<br />
im hannoverschen Kulturzentrum Pavillon sein<br />
Feed-back an DEAplus Geschäftsführerin Anke Lohmann<br />
zusammen.<br />
84 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
PARTNER DEAplus<br />
Tatsächlich hat step2future auch Begehrlichkeiten bei<br />
anderen Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben<br />
der Veranstaltungsbranche geweckt, die nicht bei dieser<br />
„geschlossenen Gesellschaft“ dabei waren. Darum<br />
startete die DEAplus im Juni die step2future Workshops<br />
für alle Auszubildenden in allen Ausbildungsbetrieben<br />
mit den ersten fünf Steps.<br />
Für die zweite „step2future“ Workshop-Runde gibt es<br />
bereits wieder neue Termine für September, Oktober<br />
und November. Und weitere Themen und Termine<br />
sind zurzeit in Planung. Soviel ist sicher: step2future<br />
wird erhalten bleiben, auch wenn die pandemiebedingten<br />
Einschränkungen (hoffentlich) bald nicht mehr so<br />
gravierend sind. Schließlich kann nicht jeder Ausbildungsbetrieb<br />
die ganze Bandbreite der Ausbildungsverordnungen<br />
vollumfänglich abdecken. Und manchmal<br />
hilft auch ein „frisches Gesicht“ im Sinne von<br />
erfahrenen Trainerinnen und Trainern. Und nicht zu<br />
unterschätzen das Lernen in der Peergroup.<br />
Alle Informationen zu den geplanten step2future<br />
Azubi-Workshops stehen auf der DEAplus Website<br />
bereit. Weitere Themenwünsche, Zusatzinformationen<br />
sowie Antworten auf die ergänzenden Fragen<br />
von Ausbildungsverantwortlichen und Auszubildenden<br />
gibt es per E-Mail an info@deaplus.org sowie<br />
telefonisch unter +49 (0)511 27074771.<br />
Azubis stellen im fachübergreifenden step2future Veranstaltungsprojekt ihre neuen Kompetenzen unter Beweis.<br />
Paul Schwendel<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 85
Gerd Altmann by pixabay.com<br />
Nach der Sommer-Uni ist vor der Winter-Uni<br />
DEAplus Programmplanung gestartet – Themenvorschläge erwünscht<br />
In 2020 als „Notmaßnahme“ geboren, haben sich die<br />
Live-Online-Seminare und -Workshops im Programm<br />
der Deutschen Event Akademie inzwischen fest etabliert.<br />
Und viele Teilnehmende haben sich bei der 16.<br />
Sommer Uni für dieses Seminarformat entschieden.<br />
Die Mehrheit hat allerdings bewusst die Präsenzform<br />
gewählt und das Wiedersehen und den direkten Austausch<br />
mit Kolleg*innen geschätzt.<br />
Mit diesen Erfahrungen hat die Planung für das Programm<br />
der 7. DEAplus Winter Uni Fahrt aufgenommen. Vom 13. bis<br />
17. Dezember 2021 wird es wieder einen Mix aus Live-Online-Seminaren<br />
und Präsenzveranstaltungen geben.<br />
Persönlichkeit, Technik, Sicherheit, Organisation und Best<br />
Practice sind die Kategorien der Angebote für alle Beteiligten<br />
der Veranstaltungsbranche und natürlich haben die Wiederholungsunterweisungen<br />
für die Sachkunde Anschlagmittel<br />
und Verwendung von Persönlicher Schutzausrüstung gegen<br />
Absturz auch wieder ihren festen Platz.<br />
Anregungen und Themenwünsche sind erwünscht und werden<br />
gerne angenommen.<br />
Voraussichtlich ab Mitte September steht das Winter Uni<br />
Programm unter www.deaplus.org/Winter zum Download.<br />
Interessierte, die die Veröffentlichung nicht verpassen möchten,<br />
können sich per E-Mail an info@deaplus.org vormerken<br />
lassen und bekommen direkt bei Erscheinen des Winter Uni<br />
Programms den Link zugeschickt.<br />
Vorfreude auf Weiterbildungschancen bei der DEAplus Winter Uni 2021<br />
86 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Weiterbildungschancen auf www.deaplus.org checken<br />
Weiterbildungs-Highlights der Deutschen Event Akademie im 2. Halbjahr 2021,<br />
bei denen derzeit – Redaktionsschluss 30.7.2021 – noch (Ihr) Platz frei ist:<br />
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Der Vorbereitungs-Lehrgang auf die Prüfung „Meister*in für Veranstaltungstechnik“ wird aufgrund hoher<br />
Nachfrage in diesem Jahr ein drittes Mal angeboten. Start: 18. Oktober 2021<br />
Beim „Upgrade zur Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik“ gibt es Know-how entsprechend IGVW<br />
SQQ1 kompakt für Elektrofachkräfte nach <strong>VPLT</strong> SR 4.0 oder Fachkräfte für Veranstaltungstechnik<br />
nach der Ausbildungsverordnung von 2002. Start: 18. Oktober 2021<br />
Die dreitägige Qualifizierung zur „Aufsicht führenden Person“ gemäß DGUV I 215-322 bereitet auf<br />
den in Zusammenarbeit mit einer Bühnen-/Studiofachkraft festgelegten Rahmen vor, Proben zu beaufsichtigen<br />
und einfache Aufführungen durchzuführen, bei denen keine szenischen Veränderungen<br />
vorgenommen werden. Start: 6. Oktober 2021.<br />
Rettungsrigger*in – Ziel der fünftägigen Weiterbildung ist es, Spezialist*innen auszubilden, die unter<br />
größtem physischem und psychischem Stress in der Lage sind, Rettungen in Höhen speziell in der<br />
Veranstaltungstechnik durchzuführen. Start: 25. Oktober 2021<br />
Upgrade für Elektrofachkräfte nach igvw SQQ1: Mobile Stromerzeuger. Dieses Erweiterungs-Modul<br />
für Elektrofachkräfte für Veranstaltungstechnik vermittelt die notwendige Mindestkompetenz für den<br />
Einsatz mobiler Stromerzeuger in der Veranstaltungstechnik. Start: 10. Oktober 2021<br />
Für alle, die die Kompetenz zur Prüfung elektrischer Betriebsmittel (Arbeitsmittel) benötigen, jedoch<br />
nicht über Kompetenz als Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik verfügen, wurde diese dreitägige<br />
Qualifizierung in Absprache mit den Unfallkassen konzipiert. Start: 15. November 2021<br />
Basiswissen Veranstaltungstechnik ist für alle diejenigen konzipiert, die regelmäßig mit Veranstaltungstechnik<br />
in Berührung kommen und sich fundiertes Basiswissen zu Fragen des Einsatzes und der Sicherheit<br />
aneignen möchten. Start: 15. November 2021<br />
VectorWorks SPOTLIGHT, viertägiger CAD-Grundlagen-Workshop für effiziente Planung im Bereich<br />
Bühne + Beleuchtung. Start: 30. November 2021<br />
Wiederholungsunterweisungen – regelmäßig vorgeschriebene Auffrischung von Know-how, für Elektrofachkräfte,<br />
Befähigungsscheininhaber*innen nach §20 SprengG, Brandschutzbeauftragte und Aufsicht<br />
führende Personen. Termine auf der DEAplus Website<br />
DEAplus exklusiv:<br />
(Fast) alle Seminare, Workshops, Trainings und Wiederholungsunterweisungen können auch direkt vor Ort<br />
mit individuellen, an die eigene Unternehmenssituation angepassten Konzepten durchgeführt werden.<br />
Individuelle Beratung zu den Zulassungsvoraussetzungen und finanziellen Fördermöglichkeiten (zum Beispiel<br />
für Meister*innen-Fortbildungen) gibt es beim DEAplus Team per E-Mail info@deaplus.org und telefonisch<br />
+49 (0)511 27074771.<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 87
eady4future:<br />
Impulse für die Veranstaltungsbranche<br />
DEAplus koordiniert EU-Weiterbildungsprojekt<br />
Während in der weltweiten Krisensituation,<br />
ausgelöst durch die Corona-Pandemie,<br />
die internationale Veranstaltungswirtschaft<br />
weitestgehend zum Erliegen<br />
gekommen ist, wird im transnationalen<br />
Erasmus+-Projekt ready4future an der<br />
Identifizierung der in Zukunft essenziellen<br />
Kompetenzen von Soloselbständigen<br />
in der Veranstaltungsbranche<br />
gearbeitet. Auf nationaler und internationaler<br />
Ebene haben inzwischen virtuelle<br />
Konferenzen, digitale Kaminabende,<br />
hybride Meetings und Workshops sowie<br />
spezielle Event-Formate stattgefunden.<br />
Zentrale Themen und Fragestellungen<br />
des EU-Projektes sind: Welche Auswirkungen<br />
hat die Corona-Krise auf die<br />
Eventwirtschaft? Welche europäischen<br />
Lösungswege unterstützen Fachkräfte<br />
auf ihrem Weg in die berufliche und<br />
unternehmerische (Branchen-)Zukunft?<br />
Wie kann die persönliche und auch die<br />
Resilienz der Veranstaltungsbranche<br />
erhöht werden?<br />
Ergebnisbericht: Hybrides<br />
Projektmeeting in Brüssel<br />
und ganz Europa<br />
Ursprünglich als Präsenzveranstaltung<br />
geplant, wurde das transnationale Partnermeeting<br />
Anfang Juli 2021 als Hybrid-Event<br />
durchgeführt. So war es allen<br />
Projektmitwirkenden – unabhängig von<br />
Reisebeschränkungen – möglich, aktiv<br />
an den Workshops, Diskussionen und<br />
Arbeitsgruppen teilzunehmen. Konkrete<br />
Einblicke in die aktuelle Arbeit in Kultur-<br />
und Dienstleistungsunternehmen<br />
sowie die Situation von Selbständigen<br />
und Freelancern brachten zum Teil<br />
geradezu erschütternde Erkenntnisse<br />
über die persönliche und berufliche<br />
Situation der Branchenzugehörigen.<br />
Andererseits weckten bzw. verstärkten<br />
diese Erkenntnisse die Motivation<br />
der Projektbeteiligten mit konkreten<br />
Impulsen und zielgruppenspezifischen<br />
(Beratungs- und Weiterbildungs-)Angeboten,<br />
das innovative Know-how und<br />
das Beschreiten von neuen Wegen für<br />
die (Branchen-)Zukunft zu ermöglichen.<br />
Synergien mit weiteren<br />
wichtigen EU-Projekten der<br />
Veranstaltungswirtschaft<br />
Wie die meisten der geplanten Projekttermine<br />
wurde auch die Konferenz<br />
„Learning to be“ im Rahmen des parallel<br />
laufenden EU-Projektes TeBeVAT<br />
live-online durchgeführt. Europäische<br />
Bildungsexpert*innen wie Prof. Mark<br />
Brown vom National Institute for Digital<br />
Learning der Dublin City University<br />
gaben wertvollen Input für digitales<br />
Lernen und innovative Bildungskonzepte.<br />
Im Mittelpunkt stand das Nachweisen<br />
von Qualifikationen, die in kurzen,<br />
transparenten Kursen oder Modulen<br />
erworben werden (Microcredentials).<br />
Der Live-Online-Austausch im Rahmen<br />
der Konferenz „Learning to be“<br />
lässt sich wie folgt zusammenfassen:<br />
Gerade für die Veranstaltungsbranche<br />
sind die Überlegungen zu den<br />
Microcredentials so elementar wichtig,<br />
weil sie sich an der Lebens- und Berufsrealität<br />
der Fachkräfte orientieren.<br />
Eine wichtige Chance, Lernen flexibel<br />
zu gestalten und vorhandene fachbereichsübergreifende<br />
Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten besser darzustellen.<br />
Projektimpulse für das<br />
Programm der DEAplus<br />
Gezielt wirken sich Ergebnisse und<br />
noch laufende Prozesse des EU-Projektes<br />
ready4future auf das Weiterbildungsprogramm<br />
der Deutschen Event<br />
Akademie aus. Zielgruppenspezifische<br />
Kurse, beispielsweise für Existenzgründer*innen<br />
in der Veranstaltungsbranche<br />
sowie die Weiterentwicklung<br />
von Fortbildungskonzepten resultierten<br />
aus der Projektarbeit.<br />
88 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
PARTNER DEAplus<br />
Durch das fachbereichsübergreifende,<br />
transnationale Partnernetzwerk sind<br />
umfassende Impulse aus der Beratungs-<br />
und Bildungsarbeit in Zeiten<br />
der coronabedingt herausfordernden<br />
wirtschaftlichen Situation spezieller<br />
Branchen entstanden. Insbesondere<br />
Art und Formate für das Erlebbarmachen<br />
von neuem Wissen können aufgrund<br />
konkreter Praxisimpulse in das<br />
branchenspezifische Weiterbildungsprogramm<br />
der DEAplus einfließen.<br />
Einjähriges Projekt stellt<br />
prekäre Lage Selbständiger<br />
in den Mittelpunkt<br />
Mit dem Ziel, insbesondere die prekäre<br />
Lage selbständiger Einzelunternehmen<br />
der Veranstaltungsbranche<br />
intensiv zu beleuchten, ist das europäische<br />
Netzwerkprojekt ready4future<br />
im Oktober 2020 gestartet. Das Projekt<br />
ist auf die fachliche Qualifizierung<br />
und ergänzende Skills für Selbständige<br />
und Ein-Personen-Unternehmen in<br />
der Messe- und Veranstaltungswirtschaft<br />
ausgerichtet. Die Koordination<br />
des transnationalen Projektes liegt<br />
in den Händen der Deutschen Event<br />
Akademie.<br />
Das zunächst einjährige EU-Projekt<br />
wird kofinanziert durch das Programm<br />
Erasmus+. Projektpartner sind Branchenvereinigungen,<br />
Hochschulen, Beratungsunternehmen<br />
und Bildungseinrichtungen<br />
aus Belgien, Deutschland,<br />
Liechtenstein, den Niederlanden und<br />
Österreich. Expertinnen und Experten<br />
aus der Berufsbildung sowie der unternehmerischen<br />
Praxis werden aktiv in<br />
den Projekt-Prozess eingebunden.<br />
Wir bieten Beratung und<br />
Versicherungsschutz rund um<br />
die Veranstaltungswirtschaft<br />
UMFASSEND, INDIVIDUELL, UNABHÄNGIG<br />
Was?<br />
- Betriebshaftpflicht<br />
- Equipment, sowie sonstige<br />
berufliche Risiken<br />
- Betriebliche Altersvorsorge u.v.m.<br />
Für wen?<br />
- Vom Einmann- bis zum Großbetrieb<br />
- Verbände, Vereine, etc.<br />
Branche:<br />
- Veranstaltungs- und Messewirtschaft etc.<br />
www.vdmv.de • 0511 336 52 990<br />
info@vdmv.de<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 89
Workshops/Seminare/Fortbildungen 2021<br />
Workshops / Seminare / Fortbildungen 2021<br />
DEAplus - Deutsche Event Akademie GmbH<br />
Stand: 27.07.2021<br />
Kurstitel Dauer Ort Preis<br />
Preis für<br />
Partner<br />
Lernen im Fernen<br />
diverse Themen 1/2 Tag Online 66 € 66 €<br />
Azubi Workshops - Step2future für alle<br />
STEP 2 VK - Technische Veranstaltungsplanung 1 Tag Hannover 210 € 210 €<br />
STEP 3 VT - Der gute Ton 3 Tage Hannover 495 € 495 €<br />
STEP 1 VT - Elektrischer Strom 3 Tage Hannover 495 € 495 €<br />
STEP 1 VK - Gefährdungsbeurteilung in der Praxis 1 Tag Hannover 210 € 210 €<br />
Meister*in für Veranstaltungstechnik und Zertifikatslehrgänge<br />
Meister*in für Veranstaltungstechnik 75 Tage Hannover 8.750 € 7.875 €<br />
Ausbilder-Eignung Prüfungsvorbereitung AEVO KOMPAKT<br />
10 Tage<br />
inkl. Prüfungen!<br />
Hannover 595 € 536 €<br />
Fachmeister*in für Veranstaltungssicherheit (TÜV/DPVT) 20 Tage Hannover 3.950 € 3.950 €<br />
Vorbereitungskurs "Externe Prüfung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik" -<br />
Modulare Buchung möglich!<br />
62 Tage Hannover 3.245 € 2.921 €<br />
Technische Kompetenzen<br />
Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik nach SQQ1 30 Tage Hannover 2.550 € 2.295 €<br />
Kompetenz zur Prüfung elektrischer Betriebsmittel (Arbeitsmittel) 3 Tage Hannover 475 € 428 €<br />
Veranstaltungsrigging nach SQQ 2 - Level 1 16 Tage Hannover 1.995 € 1.796 €<br />
Veranstaltungsrigging nach SQQ 2 - Level 2 15 Tage Hannover 1.795 € 1.616 €<br />
Rettungsrigger*in 5 Tage Hannover 1.100 € 990 €<br />
Sachkunde für Anschlagmittel und Traversensysteme 3 Tage Hannover 450 € 405 €<br />
Sachkunde Verwendung PSA gegen Absturz 5 Tage Hannover 950 € 855 €<br />
Sachkunde Prüfen von PSA gegen Absturz (DGUV Grundsatz 312-906) 3 Tage Hannover 590 € 531 €<br />
Technische Veranstaltungsplanung - Grundlagen Ton-, Licht-, und Videotechnik 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Basiswissen Veranstaltungstechnik 10 Tage Hannover 1.250 € 1.125 €<br />
Einsatz von LED-Perimeter Systemen bei Sportevents 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Grundlagen Lichttechnik 5 Tage Hannover 510 € 459 €<br />
Die schlauen Luxe 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Grundlagen Tontechnik 5 Tage Hannover 510 € 459 €<br />
PA Sound Optimierung 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Sachkunde Schallpegelmessung 2 Tage Hannover 450 € 405 €<br />
Sachkunde Schallpegelmessung 2 Tage Neu-Anspach 450 € 405 €<br />
VektorWorks Spotlight 4 Tage Hannover 590 € 531 €<br />
(Wunder-) kerze vs. Brandschutz 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Grundlehrgang für den Umgang mit Bühnenpyrotechnik (T2) 5 Tage Hannover 1.095 € 1.095 €<br />
Updates und Upgrades<br />
Upgrade für Elektrofachkraft nach SQQ1 - mobile Stromerzeuger 3 Tage Hannover 395 € 356 €<br />
Rigging update 1 Tag Hannover 295 € 266 €<br />
Wiederholungsunterweisung für Elektrofachkräfte 1 Tag Hannover 210 € 189 €<br />
Wiederholungsunterweisung für Elektrofachkräfte 1 Tag Neu-Anspach 210 € 189 €<br />
Wiederholungsunterweisung für das Verwenden von PSA 1 Tag Hannover 111 € 111 €<br />
Wiederholungsunterweisung für Anschlagmittel 1 Tag Hannover 111 € 111 €<br />
Wiederholungsunterweisung für Aufsicht führende Personen 1 Tag Hannover 210 € 189 €<br />
Wiederholungsunterweisung für Brandschutzbeauftragte*r 1 Tag Hannover 210 € 189 €<br />
Wiederholungslehrgang Pyrotechnik 2 Tage Hannover 380 € 330 €<br />
Veranstaltungssicherheit, - recht & Arbeitssicherheit<br />
Gefährdungsbeurteilung 1 Tag Hannover 111 € 111 €<br />
Pyrotechnik update - für Behörden und Institutionen 2 Tage Hannover 550 € 495 €<br />
Veranstaltungsleitung gemäß SQQ6 2 Tage Neu-Anspach 550 € 495 €<br />
Aufsicht führende Person 3 Tage Hannover 520 € 468 €<br />
Brandschutzbeauftragte*r gem. DGUV Information 205-003 8 Tage Hannover 1.595 € 1.436 €<br />
Grundlagen Brandschutz Tag Hannover 210 189 Betreiberverantwortungen und Delegation 1 Tag Hannover 111 € 111 €<br />
Vermischtes<br />
Mathe-Angleich-Kurs 2 Tage Hannover 210 € 189 €<br />
Arbeitsschutzkoordination + störende Faktoren bei Veranstaltungen 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Fliegende Bauten 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Compliance in der Veranstaltungsbranche 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Story Telling: Unterschied Live - online - hybride 1 Tag Neu-Anspach 395 € 356 €<br />
Zusammenarbeit bei Veranstaltungen = Kommunikation + Fehlerkultur 1 Tag Neu-Anspach 295 € 266 €<br />
Sommer Uni pro Tag Hannover 111 € 111 €<br />
Winter Uni pro Tag Hannover 111 € 111 €<br />
Infos Weitere und Seminare, Anmeldung: Termine, www.deaplus.org<br />
Inhouse/Outhouse Schulungen und individuelle Coachings auf Nachfrage!<br />
Weitere Seminare, Termine, Inhouse/Outhouse-Schulungen<br />
Alle Preisangaben ohne Prüfungsgebühren und ggf. Ust.<br />
E-Mail: info@deaplus.org<br />
und individuelle Coachings auf Nachfrage.<br />
Telefon: Infos und +49 Anmeldung: 511 270 747 www.deaplus.org 71<br />
Alle E-Mail: Preisangaben info@deaplus.org ohne Prüfungsgebühren und ggf. Tel: Ust. 0511 270 747 71<br />
Termin<br />
in Planung<br />
06.09.<br />
06.09. - 08.09.<br />
04.10. - 06.10.<br />
05.11.<br />
18.10. - 29.10. + 15.11. - 26.11.2021 + 07.03. -<br />
18.03.2022 + 18.04. - 29.04. + 23.05. - 03.06. +<br />
11.07. - 22.07. + 22.08. - 02.09. + 19.09. -<br />
23.09.2022<br />
07.06. - 15.06.2022<br />
29.11. - 10.12. + 07.02. - 18.02.2022<br />
in Planung für 2022<br />
in Planung für 2022<br />
15.11. - 17.11.<br />
in Planung für 2022<br />
25.10. - 12.11.<br />
25.10. - 29.10.<br />
08.09. - 10.09.<br />
04.10. - 08.10.<br />
15.09. - 17.09.<br />
11.11.<br />
15.11. - 26.11.<br />
20.09.<br />
11.10. - 15.10.<br />
21.09.<br />
13.09. - 17.09.<br />
in Planung<br />
27.10. - 28.10.<br />
01.09. - 02.09.<br />
30.11. - 03.12.<br />
24.11.<br />
in Planung für 2022<br />
10.11. - 12.11.<br />
in Planung<br />
24.11.<br />
16.08.<br />
während der Winter Uni<br />
während der Winter Uni<br />
26.11.<br />
25.11.<br />
25.10. - 26.10.<br />
während der Winter Uni<br />
10.06. - 11.06.<br />
20.10. - 21.10.<br />
06.10. - 08.10.<br />
in Planung<br />
18.10.<br />
in Planung für 2022<br />
23.09.<br />
13.10.<br />
08.09.<br />
14.10.<br />
22.09.<br />
19.07. - 23.07.<br />
13.12. - 17.12.<br />
90 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong>
Lebenslanges Lernen –<br />
bei der DEAplus keine leeren Worte<br />
Die Deutsche Event Akademie steht mit ihrem Programm für Lebenslanges Lernen,<br />
und auch intern werden die Mitarbeitenden und Dozierenden kontinuierlich über<br />
den aktuellen Bedarf hinaus fortgebildet: Bildung just-in-time.<br />
Die Bedarfsermittlung erfolgt über Gespräche mit<br />
den Mitarbeitenden, eigene Anregungen und Wünsche<br />
der Beschäftigten, Aufgabenänderungen innerhalb<br />
der Organisation und somit des Anforderungsprofils<br />
bzw. Tätigkeitsbeschreibungen sowie rechtlichen<br />
Grundlagen.<br />
So haben alle im Team der DEAplus beispielsweise<br />
auch die Möglichkeit während der Sommer- und<br />
Winter-Uni bis zu zwei Tagesseminare entsprechend<br />
ihren Wünschen und Anforderungen zu wählen, oder<br />
an Vorträgen im Rahmen von Messen und Fachtagungen<br />
teilzunehmen.<br />
Mit Fort- und Weiterbildungen werden Mitarbeitende<br />
gezielt befähigt, derzeitigen und zukünftigen Anforderungen<br />
an ihrem Arbeitsplatz und in der Firmenstruktur<br />
noch besser gerecht zu werden und die berufliche Entwicklung,<br />
sowie die Motivation zu fördern.<br />
Den Dozierenden der DEAplus werden mindestens<br />
einmal jährlich speziell konzipierte Schulungen angeboten.<br />
In den Train-the-Trainer-Weiterbildungen<br />
2021 lag der Fokus auf neuen Methoden und didaktischen<br />
Impulse für Live-Online-Seminare mit<br />
Claudia Borowy. Denn für die Vermittlung von Weiterbildungsinhalten<br />
in Live-Online-Seminaren müssen<br />
andere Strukturen der Aufbereitung gewählt und<br />
verfeinert werden als im Präsenzunterricht.<br />
Neue <strong>VPLT</strong>-Mitglieder seit Mai 2020<br />
Ordentliche Mitgliedschaft<br />
• Lightworx Eventtechnik<br />
• SPG system provider Production Group GmbH<br />
• EMT Event-Media-Tec GmbH<br />
• soliri GmbH<br />
Angeschlossene Mitgliedschaft<br />
• Jens Sievers<br />
• Klaus Schäfer<br />
• Marc Raymond<br />
• Kevin Schröter<br />
• Alexandra von Samson<br />
• Martin Höfling<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>94</strong> • 91
Eine ganzheitliche<br />
Interessenvertretung<br />
im Sinne der<br />
Veranstaltungswirtschaft!<br />
MITGLIED WERDEN!<br />
Wir alle profitieren von einer Mitgliedschaft: Dienstleister, Entwickler,<br />
Vertriebe, Hersteller, Systemintegratoren, die Auszubildenden und<br />
Studenten der Medien- und Veranstaltungstechnik.<br />
Der <strong>VPLT</strong> steht seit mehr als 35 Jahren an der Seite der Menschen<br />
und Unternehmen, die die Grundlagen für Unterhaltung und<br />
Information schaffen.<br />
www.vplt.org<br />
Wir fördern die Aus- und Fortbildung<br />
Wir arbeiten an der Erstellung technischer Richtlinien<br />
Wir sind die Interessenvertretung gegenüber Medien und Messen<br />
Wir bieten den Rahmen für integrative Zusammenarbeit<br />
Wir liefern Informationen über technische Neuerungen<br />
Wir betreiben Imagepflege durch intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wir vermitteln Kontakte und knüpfen Netzwerke<br />
Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.<br />
Wohlenbergstr. 6<br />
30179 Hannover<br />
✆ 0511 270 747 4<br />
info@vplt.org