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VPLT Magazin 104

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress- und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress- und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

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MAGAZIN<br />

1|24<br />

CONFERENCE | MAIN STAGE | I-ESC | FUTURE TALENTS DAY<br />

2024<br />

<strong>104</strong> | März 2024 | online | 14925


MESSE-SPECIAL zur<br />

Prolight + Sound 2024<br />

Wir schenken<br />

Neumitgliedern die<br />

Aufnahmegebühr.<br />

Du bist in Ausbildung<br />

oder Studium?<br />

Für Dich ist unsere<br />

Junior Mitgliedschaft<br />

kostenfrei und<br />

endet automatisch.<br />

Halle 11.0 | E34<br />

Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

„mit großer Begeisterung heißen wir Sie willkommen<br />

in einer Ära, in der sich die Welt der Veranstaltungstechnik<br />

unaufhaltsam mit den Möglichkeiten der<br />

Künstlichen Intelligenz (KI) verwebt. Von der automatisierten<br />

Lichtsteuerung über intelligente Audioverarbeitung<br />

bis hin zur personalisierten Besuchererfahrung<br />

– die Einsatzmöglichkeiten von KI in der<br />

Veranstaltungstechnik sind vielfältig und revolutionär.<br />

Doch lassen Sie uns nicht vergessen: Trotz des Aufstiegs<br />

der künstlichen Intelligenz bleibt die menschliche<br />

Komponente unverzichtbar. Hinter jeder technologischen<br />

Innovation stehen kreative Köpfe, die sie<br />

zum Leben erwecken und an die Bedürfnisse und Erwartungen<br />

unserer Zeit anpassen. Wir laden Sie ein,<br />

mit uns auf eine Reise zu gehen, die die Grenzen zwischen<br />

Mensch und Maschine verschwimmen lässt.”<br />

So auch gerade geschehen in diesem Editorial. Damit<br />

Ihnen der Unterschied überhaupt noch auffällt, haben<br />

wir den Text oben von ChatGTP vorsichtshalber<br />

kursiv und in Anführungsstriche gesetzt. Es reichte,<br />

dem Programm die Wörter „Veranstaltungstechnik”,<br />

„Vorwort” und „KI” zu geben – und schon hat die<br />

Maschine in drei Sekunden sprachgewandte Prosa<br />

ausgespuckt. Inklusive korrekter Rechtschreibung!<br />

Da wir uns als Redaktion dadurch schon ein wenig<br />

ersetzt fühlen, möchten wir betonen, dass die restlichen<br />

Seiten von uns Menschen über Menschen gemacht<br />

sind. Diesmal – Sie ahnen es – mit dem Sonderthema<br />

„Künstliche Intelligenz”. Wir taten dies in<br />

monatelanger handgemachter Arbeit, die Ihnen ein<br />

paar Stunden Lektüre verschafft.<br />

editorial<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH<br />

Wohlenbergstr. 6<br />

30179 Hannover<br />

Chefredaktion<br />

Dominik Maaßen<br />

Art Director<br />

Sonja Luise Kupgisch<br />

Grafik und Layout<br />

Sonja Luise Kupgisch<br />

Druck<br />

Leinebergland Druck<br />

• Autoren<br />

Helge Leinemann<br />

Falco Zanini<br />

Randell Greenlee<br />

Messe Frankfurt<br />

• Bilder<br />

unsplash/Igor Omilaev<br />

pexels/Matheus Bertelli<br />

Laura Schepers<br />

IGVW<br />

VDVO<br />

Anke Schemion<br />

Ingo Boelter<br />

Angela Regenbrecht<br />

Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />

Messe Frankfurt/Jochen Günther<br />

pexels/Tima Miroshnichenko<br />

Björn Braun<br />

StageDB<br />

unsplash/Jason Yuen<br />

unsplash/Andrea de Santis<br />

Randell Greenlee<br />

unsplash/Growtika<br />

Riedel<br />

Elbjungs<br />

Jonas Wresch<br />

unsplash/Note Thanun<br />

Nady El-Tounsy<br />

Chris Moylan<br />

Wir wünschen Ihnen wie immer Inspiration und viel<br />

Freude dabei.<br />

Bleiben Sie menschlich!<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

In unseren Texten verwenden wir die männliche Form,<br />

um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, mitgemeint<br />

sind aber immer die weibliche und andere Formen.


notes<br />

Seminar „Prüfende in der Veranstaltungstechnik” 6<br />

Neuveröffentlichung:<br />

„SQQ2 Sachkunde für Veranstaltungsrigging” 8<br />

VDVO neues Mitglied im Forum Veranstaltungswirtschaft 10<br />

SOCIAL<br />

Kolumne 13<br />

Forschungsstudie<br />

Der stille Killer 14<br />

Future of Festivals<br />

Future of Festivals: Branchentreff mit Spreeblick 18<br />

PROLIGHT + SOUND 2024<br />

MAGAZIN<br />

1|24<br />

TITEL<br />

KI: Schlüsseltechnologie für die Eventbranche<br />

Foto: Igor Omilaev<br />

Messe Frankfurt<br />

Große Vorfreude auf die Leitmesse<br />

der Entertainment-Technology-Branche 20<br />

Prolight + Sound Conference<br />

Konferenzprogramm 2024 28<br />

Conference 30<br />

Main Stage 31<br />

I-ESC 34<br />

Future Talents Day auf der Prolight + Sound 2024 36<br />

LEGAL<br />

Nachgefragt bei BRANDI<br />

Achtung Abzocke: Post mit bösem Anhang 38<br />

Buchrezension<br />

„Veranstaltungsrecht in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz“ 42<br />

Advertorial<br />

Gefährdungsbeurteilung einfach erstellen –<br />

mit dem Onlinetool StageDB 44


TITEL<br />

KI: Schlüsseltechnologie für die Eventbranche<br />

Kollegen im Verborgenen 50<br />

Das Zeitalter der KI 52<br />

KI-Verordnung: EU legt Vorschriften für Künstliche Intelligenz fest 56<br />

Advertorial<br />

Schlaue Maschinen für saubere Signale 58<br />

e-Slomo und der Video Director: Künstliche Intelligenz für<br />

optimierte Videoproduktion 62<br />

Jobtura: Die Verkaufs- und Vermietsoftware für die<br />

Veranstaltungsbranche 64<br />

ECONOMIC<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Von Achterbahn zu Augenhöhe 68<br />

TECHNIK<br />

Wissenschaftspreis<br />

Forschen am Besucher 72<br />

Eye-Tracking<br />

Wenn Blicke schweifen 74<br />

Opus Deutscher Bühnenpreis<br />

Im Meer aus Formen und Farben 78<br />

service + partner<br />

Infos & Termine 82<br />

Neue Mitglieder 82


Matheus Bertelli<br />

Seminar „Prüfende in der<br />

Veranstaltungstechnik”<br />

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lädt im April 2024<br />

zum Schwerpunktseminar: „Prüfende in der Veranstaltungstechnik”.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos – und qualifiziert für das Ehrenamt als Prüfer.<br />

Sie sind als Arbeitnehmerbeauftragter in Ausschüssen<br />

der beruflichen Aus- und Fortbildung ehrenamtlich tätig<br />

oder interessieren sich für diese ehrenamtliche Tätigkeit?<br />

Das ver.di Schwerpunktseminar „Prüfende in der<br />

Veranstaltungstechnik“ qualifiziert Sie für Ihr Ehrenamt<br />

als Prüferin oder Prüfer. Neben thematischen Einführungen<br />

durch die Referenten gibt es praxisnah Gruppenarbeit,<br />

Präsentation und Reflexion im Plenum. Daneben<br />

ist Platz für individuelle Fragen, umfangreichen Erfahrungsaustausch<br />

und Vernetzung mit anderen Prüfern.<br />

Beginn:<br />

Ende:<br />

Ort:<br />

Referenten:<br />

Themen:<br />

Freitag, 26. April 2024, 14:30 Uhr (Kaffeetrinken)<br />

Sonntag, 28. April 2024, ca. 12:30 Uhr (Mittagessen)<br />

ver.di Bildungs- und Tagungszentrum Walsrode, Sunderstraße 77, 29664 Walsrode<br />

Randell Greenlee und Ralf Stroetmann<br />

• Änderungen Berufsbildungsgesetz (BBiG)<br />

• Die „neue“ Fortbildung zum Meister der Veranstaltungstechnik<br />

• Die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik<br />

• Unterschiede bei den Anforderungen der beiden Prüfungen (DQR-Niveau 4 und DQR-Niveau 6)<br />

• Handlungs- und kompetenzorientierte Prüfungen<br />

• Das Veranstaltungsprojekt: Vorbereiten des Fachgesprächs und Beurteilen der Leistung<br />

• Beurteilungsfehler bei Prüfungen<br />

6 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


notes<br />

Anmeldung<br />

Die verbindliche Anmeldung ist ausschließlich auf der<br />

Homepage unter www.pruef-mit.de/seminare möglich.<br />

Nachdem die Anmeldung geprüft wurde, erhalten Sie<br />

eine Teilnahmebestätigung. Unter dem Link finden Sie<br />

auch ein ausführliches FAQ zu den Seminaren.<br />

Wichtig<br />

Der Großteil dieser Seminare ist als Bildungsurlaub anerkannt,<br />

dementsprechend können Sie sich für die Teilnahme<br />

von Ihrer Arbeit freistellen lassen. Die Seminar-,<br />

Reise- und Übernachtungskosten trägt ver.di. Bitte machen<br />

Sie auch Ihre Kollegen auf dieses Qualifizierungsprogramm<br />

aufmerksam.<br />

KOMM’<br />

EINFACH VORBEI!<br />

STAND B58<br />

Halle 12.0 auf<br />

der PLS 2024<br />

Mehr zum Thema Ehrenamt in der Veranstaltungswirtschaft<br />

lesen Sie auch im Interview des <strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong>s<br />

mit Christian Patzer, Dipl. Ing. (DH) Veranstaltungs- und<br />

Produktionstechnik und verantwortlich für Arbeitssicherheit<br />

& Ausbildung bei Leyendecker.<br />

Beitrag aus <strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong> 99 –<br />

„Ein Amt mit Ehre”<br />

Bildungs- und Tagungszentrum Walsrode<br />

Prüf mit –<br />

Prüfende in der Veranstaltungstechnik<br />

MEIN GIG. MEIN TRAUM.<br />

MEIN JOB!<br />

Fernweh? Werde Teil der Mein Schiff Crew und<br />

bewirb dich jetzt um einen Job im Bereich:<br />

VERANSTALTUNGSTECHNIK w/m/d<br />

Entdecke mit uns die Welt und erlebe deine<br />

#WorldClassMoments<br />

Inhalt<br />

Bewirb dich jetzt bei sea chefs:<br />

seachefs.com/ms-entertainment<br />

Die besten Jobs an Bord | Welt. Klasse. Team.


Laura Schepers<br />

Neuveröffentlichung: „SQQ2<br />

Sachkunde für Veranstaltungsrigging”<br />

Die IGVW hat den Standard „SQQ2 Sachkunde für Veranstaltungsrigging“<br />

umfassend überarbeitet und nun neu publiziert. Der IGVW Standard SQQ2<br />

definiert die notwendigen Kompetenzen für die Tätigkeit als Sachkundiger für<br />

Veranstaltungsrigging und legt den Umfang für die Qualifizierungsmaßnahmen fest.<br />

Bessere Struktur für Lerninhalte<br />

Das Ziel der Überarbeitung: Die Experten haben die<br />

Lehrinhalte detaillierter ausgeführt und das Dokument<br />

besser strukturiert. Um die Qualität zu sichern, wurde<br />

der jeweilige Lehrumfang mit zeitlichen Vorgaben verbunden.<br />

Damit Personen beispielsweise schneller fit<br />

für die Level 1 Prüfung werden und Personal schneller<br />

und flexibler einsetzbar ist, befinden sich bestimmte<br />

Lerninhalte nun nicht mehr in Level 1, sondern in<br />

Level 2. Dies betrifft Elektrotechnische Grundlagen.<br />

Auch Vertragsrecht in Level 3 haben die Experten<br />

sinnvoll gekürzt.<br />

Ziel des Qualitätsstandards<br />

Generelles Ziel der Qualitätsstandards (SQ = Standard<br />

der Qualität/Standard of Quality) ist es, das erforderliche<br />

Qualitätsniveau von Dienstleistungen in der Veranstaltungswirtschaft<br />

zu definieren. Standards der Qualität<br />

der IGVW berücksichtigen die aktuelle Rechtslage<br />

zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und beschreiben<br />

auf dieser Grundlage die speziellen Arbeitsverfahren<br />

und notwendigen Kompetenzen in der Veranstaltungswirtschaft.<br />

Sie enthalten eine Übersicht der anzuwendenden<br />

Rechtsgrundlagen, Normen und Anforderungen<br />

zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.<br />

8 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Herausgeber<br />

notes<br />

FÜR<br />

FANTASTISCHE<br />

EVENTS<br />

SQQ2<br />

Sachkunde für<br />

Veranstaltungsrigging<br />

Stand 02/2024<br />

1. Auflage 2024, ca. 544 Seiten,<br />

zahlreiche farbige Abbildungen,<br />

Format: 17 x 24 cm<br />

ISBN 978-3-8085-6087-7, € 44,90<br />

Bei der Beschäftigung/Beauftragung<br />

von Personen, die Riggingtätigkeiten<br />

durchführen, trägt der Unternehmer<br />

eine besondere Auswahlverantwortung.<br />

Dabei hat er zu berücksichtigen, ob diese<br />

Personen befähigt sind, die für die<br />

Sicherheit und den Gesundheitsschutz<br />

zu beachtenden Regeln und Normen<br />

einzuhalten.<br />

Übergangsregelung und<br />

Lehrgänge<br />

Im Zuge der Neuveröffentlichung wird<br />

auch die Datenbank für Rigger Ende<br />

des Jahres abgeschaltet. Der SQQ2<br />

Stand 02.2024 ist seit dem 1. Februar<br />

2024 in Kraft getreten. Gleichzeitig ist<br />

seit dem 31. Januar 2024 der SQQ2<br />

– Sachkunde für Veranstaltungsrigging<br />

Stand 03/2017 außer Kraft getreten:<br />

Qualifizierungslehrgänge, die vor dem<br />

30. September 2024 begonnen haben,<br />

können nach dem IGVW Standard der<br />

Qualität SQQ2 – Sachkunde für Veranstaltungsrigging,<br />

Stand 03/2017 zu<br />

Ende geführt werden. Dies gilt auch für<br />

eventuell notwendige Wiederholungsprüfungen.<br />

Die gesamte Qualifizierung, nach dem<br />

IGVW Standard der Qualität SQQ2 –<br />

Sachkunde für Veranstaltungsrigging,<br />

Stand 03/2017, einschließlich Prüfungen,<br />

ist bis zum 30. September 2024<br />

abzuschließen.<br />

Inhabern der Qualifizierungsstufe LE-<br />

VEL 1, die ihre Qualifikation nach dem<br />

IGVW Standard der Qualität SQQ2 –<br />

Sachkunde für Veranstaltungsrigging,<br />

Stand 03/2017 erlangt haben und die<br />

nach dem Inkrafttreten des neuen Qualitätsstandards<br />

mit der Qualifikation<br />

zum LEVEL2 beginnen, wird der Prüfungsteil<br />

„Grundlagen Elektrotechnik“<br />

anerkannt. Dieser Prüfungsteil muss<br />

nicht noch einmal abgelegt werden.<br />

Dieses neue Fachbuch<br />

durchleuchtet in 11 Kapiteln<br />

die relevanten Gewerke und<br />

bereitet die entsprechenden<br />

Normen und Vorschriften<br />

verständlich auf.<br />

AUS DEM INHALT:<br />

Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Versammlungsstätten<br />

Mechanik<br />

Rigging<br />

Bühnenmaschinerie<br />

Fliegende Bauten<br />

Energieversorgung<br />

Beleuchtungstechnik<br />

Tontechnik<br />

Medientechnik<br />

Beruf, Betrieb und Logistik<br />

Das Buch erscheint im Sommer 2024.<br />

Eine Leseprobe finden Sie unter dem<br />

folgenden Link:<br />

www.europa-lehrmittel.de/fvt<br />

www.europa-lehrmittel.de<br />

Inhalt


notes<br />

VDVO neues Mitglied im<br />

Forum Veranstaltungswirtschaft<br />

Das Forum Veranstaltungswirtschaft begrüßt den Verband der Veranstaltungsorganisatoren<br />

e.V. (VDVO) als neues und siebtes Mitglied. Gleichzeitig legt<br />

die Allianz ihre politische Agenda für das kommende Jahr fest.<br />

Björn Sänger, Geschäftsführer VDVO<br />

René Tumler, Geschäftsführer EVVC<br />

Engerer Schulterschluss der Verbände<br />

„Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit den<br />

Kolleg:innen im Forum Veranstaltungswirtschaft”, sagt<br />

Björn Sänger, Geschäftsführer des VDVO. „Wir werden<br />

unsere umfangreiche Expertise aus dem Wirtschaftszweig<br />

MICE einbringen und tragen so auch unseren Teil<br />

bei, die Veranstaltungsbranche in ihrer Wahrnehmung<br />

durch Politik und Öffentlichkeit wesentlich zu erhöhen<br />

und den Dialog mit ihr zu verbessern.”<br />

„Mit dem VDVO haben wir eine weitere wichtige Stimme<br />

der Veranstaltungsbranche für unsere Allianz gewonnen”,<br />

sagt René Tumler, der neue Geschäftsführer<br />

des EVVC. „Wir werden in der Lobbyarbeit damit noch<br />

schlagkräftiger und vertreten die Teilbereiche unseres<br />

Wirtschaftszweigs umfassender.”<br />

Das Forum Veranstaltungswirtschaft bildet inzwischen<br />

einen großen Teil der Dienstleistungskette der Eventbranche<br />

und so ihre wesentlichen Sektoren ab: Von<br />

Veranstaltungsplaner:innen des VDVO und dem Konzert-<br />

und Veranstaltungsgewerbe im BDKV über die<br />

Unternehmer:innen der Veranstaltungstechnik im <strong>VPLT</strong>,<br />

die selbständigen Dienstleister:innen im ISDV und die<br />

Veranstaltungscentren im EVVC bis hin zu den Musikspielstätten<br />

im LiveKomm und den Messen und Ausstellungen<br />

im FAMA.<br />

• Der VDVO versteht sich mit seinem Sitz in Berlin als zentrales Netzwerk für Veranstaltungsplaner:innen, Eventprofis<br />

und innovative Start-ups im deutschen MICE-Markt. Derzeit können rund 600 Planer:innen und Dienstleister<br />

der Branche innerhalb des Verbandes netzwerken, Erfahrungen austauschen und neue Kontakte knüpfen. Zu den<br />

Mitgliedern gehören Veranstaltungsplaner:innen aus DAX-Konzernen, mittelständischen Unternehmen, Institutionen<br />

und Verbänden, Eventmanager aus Agenturen sowie Vertreter der Leistungsanbieter.<br />

10 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Politische Agenda für 2024<br />

• Auf seiner zurückliegenden Klausurtagung hat das Forum Veranstaltungswirtschaft auch seine politische Agenda<br />

für 2024 festgelegt. Die wichtigsten Punkte sind:<br />

• Das Arbeitszeitgesetz muss flexibilisiert werden. Denn nur neue Arbeitsmodelle werden den Anforderungen einer<br />

modernen und nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft gerecht.<br />

• Bei der Novellierung der Verwaltungsvorschrift „Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ (TA-Lärm) braucht<br />

es eine Schallschutzverordnung, die die Zukunft der Live-Kultur und damit lebenswerte Innenstädte gewährleistet.<br />

• Das geplante „Sicherheitsgewerbegesetz“ (SIGG) ist elementar für Events und muss stärker die Belange der<br />

Messe- und Veranstaltungswirtschaft berücksichtigen.<br />

• Die Veranstaltungswirtschaft braucht eine Entlastung bei Bürokratie, zum Beispiel beim<br />

„Arbeitnehmer-Entsendegesetz“ (AEntG), beim „Arbeitnehmerüberlassungsgesetz“ (AÜG)<br />

und bei Aufbewahrungsfristen und Genehmigungsverfahren.<br />

forumveranstaltungswirtschaft.org<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

der Prolight + Sound<br />

Halle 11.0 C33<br />

Für Sicherheit und Gesundheit<br />

in der Veranstaltungswirtschaft.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

19. – 22. März 2024<br />

Frankfurt am Main<br />

Foto: VBG / Katy Bohne


SOCIAL<br />

Der <strong>VPLT</strong> hat, wie in jedem Jahr, das<br />

Konferenzprogramm auf der Prolight + Sound<br />

2024 mitgestaltet und eine spannende und<br />

bunte Mischung an Seminaren und Vorträgen<br />

geplant. Gleichzeitig wird der Verband Ende<br />

des Jahres auch wieder an der Future of<br />

Festivals teilnehmen – wir werfen einen Blick<br />

auf ihre neue internationale Ausrichtung.<br />

12 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


SOCIAL Kolumne<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

passend zur kommenden Prolight +<br />

Sound 2024 erscheint auch dieses<br />

<strong>VPLT</strong> <strong>Magazin</strong> wieder ebenfalls gedruckt,<br />

so wie wir es von früher kennen.<br />

Die Prolight + Sound - das ist das<br />

Lagerfeuer unserer Branche. Einmal<br />

im Jahr kommen wir dort zusammen.<br />

Schauen uns die technischen Neuheiten<br />

an. Treffen unsere Freunde, Kolleginnen<br />

und Marktbegleiter und besprechen<br />

die wichtigsten Trends und<br />

Themen der Veranstaltungswirtschaft.<br />

Das Programm, das der <strong>VPLT</strong> auch<br />

dieses Jahr mitgestaltet hat, ist wieder<br />

spannend und umfangreich. Ans Herz<br />

lege ich Euch zum Beispiel den Branchentalk<br />

des Forum Veranstaltungswirtschaft.<br />

Das Motto lautet: „Jetzt<br />

mal Klartext: was sind korrekte Arbeitsbedingungen?”<br />

Wir treffen uns dafür<br />

auf der Mainstage Halle 11.0 E11. Ich<br />

bin dabei, genauso wie Linda Residovic<br />

und Randell Greenlee vom <strong>VPLT</strong>.<br />

Ein Höhepunkt, wie im letzten Jahr,<br />

wird auch in 2024 sicher unsere<br />

abendliche blaue Stunde sein. In<br />

2023 ist besagter Randell zu „Born in<br />

the USA” mit Gewinnerfaust auf die<br />

Tanzfläche gesprungen. Wer letztes<br />

Mal nicht das Vergnügen hatte, sowas<br />

und ähnliches zu erleben, sollte sich<br />

unsere sehr spezielle <strong>VPLT</strong> Party in<br />

diesem Jahr nicht entgehen lassen.<br />

Sie findet am 20. März 2024 um<br />

18:00 Uhr statt. Das alles auf einem<br />

schönen Stand in guter Lage, Halle<br />

11.0 Stand E34.<br />

Was uns ebenfalls beschäftigt oder jeden<br />

sollte, ist die angespannte Situation<br />

und aktuelle Diskussion in unserer<br />

Gesellschaft. Für mich ist sicher, dass<br />

es keine Alternative zu unserer Demokratie<br />

gibt. Es ist gut zu sehen, wieviele<br />

auf die Straße gehen, um sich für<br />

sie stark zu machen. So gemischt die<br />

Gruppen sind, die sich engagieren, so<br />

sehr vereint sie, unsere Demokratie in<br />

Deutschland zu erhalten.<br />

Zwar hat unsere Branche in Sachen<br />

Diversität und Professionalität noch<br />

viele Hausaufgaben zu machen. Aber<br />

zumindest haben wir damit begonnen.<br />

Und gerade die Eventbranche mit ihren<br />

internationalen Messen, Tagungen<br />

und Konzerten ist dafür bekannt, dass<br />

jeder kommen und leben und arbeiten<br />

kann, wie er will. Gerade jetzt ist eine<br />

Zeit, in der man sich gegen Parteien,<br />

die unsere Grundwerte und damit unser<br />

demokratisches System aushebeln<br />

wollen, wehren muss. Es ist keine Zeit<br />

der Danebensteher, der Neutralen,<br />

sondern nur eine, in der man für oder<br />

gegen die Demokratie ist. Deshalb ist<br />

unsere Branche gefragt, sich in diesem<br />

Kampf einzubringen. Ich freue mich,<br />

mit Euch auch darüber auf der kommenden<br />

Messe zu sprechen.<br />

Euer Helge Leinemann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 13


Der stille Killer<br />

Er ist plötzlich da oder schleicht sich langsam auf leisen Sohlen heran, er beflügelt<br />

zu Höchstleistungen oder bringt tödliche Krankheiten mit sich. Jeder kennt ihn –<br />

den Stress. Projektleiterin Susanne Otta widmete sich ihm und seinen gefährlichen<br />

Auswirkungen in ihrer Masterarbeit. Wir sprechen mit ihr über erschreckende<br />

Erkenntnisse speziell für die Eventbranche, eine Perceived Stress Scale von 16,9<br />

und praktische Tools als Lösung.<br />

• Du hast Deinen Master 2023 an der Swiss School<br />

of Higher Education bestanden. Die Uni befindet sich<br />

im mediterranen Kurort Montreux, traumhaft zwischen<br />

Seen, Weingütern und Bergen. Das Thema Deiner Forschung<br />

hatte aber mit dem genauen Gegenteil von Entspannung<br />

zu tun – wissenschaftlich untersucht hast Du<br />

die Verbindung zwischen Stress und Krankheiten in der<br />

Eventbranche. Warum?<br />

Direkt nach der Coronapandemie hatte ich nach einem<br />

Thema für meine Masterarbeit gesucht. Parallel<br />

sind mehrere Kollegen von mir kurz hintereinander an<br />

einem Herzinfarkt gestorben. Ich hatte schon immer<br />

das Gefühl, dass es eine Verbindung zum Stress geben<br />

muss, unter dem wir alle in dieser Branche leiden.<br />

Diesem vagen Gefühl bin ich wissenschaftlich auf die<br />

Spur gegangen.<br />

14 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


SOCIAL Forschungsstudie<br />

• Wer waren die Teilnehmer Deiner Studie?<br />

Befragt habe ich 1161 Personen weltweit, 1142 davon<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Schnitt<br />

arbeiten die Teilnehmer seit 16 Jahren im Eventbereich.<br />

Rund 37 Prozent sind Eventplaner, zu 49 Prozent aber<br />

auch Techniker und viele andere Berufe. Auch bei den<br />

unterschiedlichen Altersschichten von 18 bis 65 Jahren<br />

gab es eine repräsentative Anzahl.<br />

• Wie bist Du bei der Untersuchung vorgegangen?<br />

Umfragen kann man quantitativ und qualitativ unterscheiden.<br />

Beim Faktor Quantität braucht man möglichst<br />

viele Teilnehmer, damit die Ergebnisse repräsentativ<br />

sind. Die hatte ich mit mehr als tausend Personen. Verwendet<br />

habe ich Tools wie SurveyMonkey und ausgearbeitete<br />

Fragebögen. Wissenschaftlich abgesichert war<br />

meine Studie durch die Unterstützung der Uni.<br />

Geholfen haben zum Beispiel Experten wie eine Statistikerin,<br />

die dank bestimmter Messmethoden und<br />

Berechnungen darauf geachtet hat, dass die Ergebnisse<br />

am Ende nicht reiner Zufall sind, sondern wirklich<br />

validiert. Fachmagazine oder einige Verbände wie der<br />

<strong>VPLT</strong> haben vorher bei der Suche nach Teilnehmern für<br />

Aufmerksamkeit gesorgt.<br />

• Es gibt keinen Berufszweig, der nicht über zu viel<br />

Stress klagt. Nehmen wir mal Yogalehrerinnen und Zenmönche<br />

raus. Welche Stressfaktoren hast Du speziell<br />

für die Veranstaltungswirtschaft ermittelt?<br />

Ich arbeite selbst seit 1999 in der Eventbranche. Ich<br />

kenne noch Arbeitstage, bei denen 12 Stunden lang mit<br />

einem Tageshonorar von 250 DM normal waren. Es gab<br />

positive Faktoren, die dem Stress entgegenwirkten. Also<br />

spannende Jobs, interessante Orte, Reisen, tolle Teams<br />

und das Gefühl, an etwas Großem mitzuwirken.<br />

Die meisten Stressoren sind an den Faktor Zeit gebunden.<br />

Firmen und ihre Mitarbeiter stehen unter permanentem<br />

Zeitdruck. Zehn Stunden pro Tag, also permanente<br />

Überstunden, sind noch immer die Regel, obwohl<br />

acht Stunden gesetzlich vorgeschrieben sind. Hinzu<br />

kommen Multitasking, enge Fristen, kurzfristige Anfragen<br />

oder Tätigkeiten in der Nacht und am Wochenende.<br />

Auf der anderen Seite gibt es zu wenig Ausgleich. Es<br />

fehlt die Zeit für ein gesundes Privatleben.<br />

Der zusätzliche finanzielle Druck durch schlechte Bezahlung<br />

erschwert die Situation. Ruf mal bei einem<br />

vergleichbaren Handwerker wie dem Elektriker an und<br />

biete ihm für einen Job nur eine bestimmte Summe.<br />

Der sagt Dir schönen Tag noch und legt auf. In unserer<br />

Branche ist das aber gängige Praxis. Dein Kunde ruft<br />

an, bestellt irgendein Event und gibt Dir das Budget vor.<br />

Ist Dir die Bezahlung zu wenig, springt sofort jemand<br />

anderes für den eigentlich zu niedrigen Preis ein. So ist<br />

unsere Branche gestrickt.<br />

Die Coronapandemie hat die finanzielle Situation für viele<br />

Freelancer mit massiven Existenzängsten zusätzlich<br />

verschlechtert. Ihr Stress stieg in dieser Phase zusätzlich<br />

massiv an. Das hat auch meine Studie ergeben.<br />

• Wie misst man Stress denn?<br />

Praktischerweise wird weltweit seit Jahrzehnten die sogenannte<br />

Perceived Stress Scale gemessen. Mit einem<br />

umfangreichen Fragenkatalog des PSS misst man, inwieweit<br />

Personen bestimmte Situationen in ihrem Leben<br />

als belastend einschätzen. Dieser PSS ist ein validiertes<br />

Tool. Wissenschaftler haben ihn so oft benutzt,<br />

dass man in der Forschung viele Vergleichswerte findet.<br />

Der Wert liegt in der deutschen Bevölkerung im Schnitt<br />

bei 12,5. Sehr hoch haben ihn Forscher bei Gesundheitspersonal<br />

in Israel gemessen, das mitten in einer<br />

Pandemie tätig war. Sein Stresslevel lag bei 17. <br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 15


Ingo Boelter<br />

Susanne Otta<br />

• Wie hoch ist der Stresslevel in der Veranstaltungswirtschaft?<br />

Der PSS unserer Branche ist nach meiner Forschung<br />

bei 16,96 – und damit extrem hoch.<br />

• Wie wirkt sich dieser Stress auf die Gesundheit aus?<br />

Das größte Problem in der Veranstaltungswirtschaft sind<br />

nach meiner Studie die Depressionen. Allerdings sind<br />

die als Krankheit auf den ersten Blick nicht so sichtbar,<br />

wie zum Beispiel Herzinfarkte. 23 Prozent aller<br />

Befragten hatte die ärztliche Diagnose Depression. Im<br />

Durchschnitt der deutschen Bevölkerung liegt die aber<br />

nur bei rund acht Prozent. Das ist dreimal so hoch und<br />

deshalb schockierend. Außerdem erkranken vor allem<br />

viele Frauen an Depressionen. Der Anteil der Männer<br />

liegt in meiner Umfragegruppe aber bei 85 Prozent. Die<br />

Diskrepanz ist also noch größer.<br />

Auch alle anderen typischen Stresserkrankungen liegen<br />

deutlich höher als der bundesweite Durchschnitt, also<br />

Herzinfarkt, Schlaganfall, Angststörungen, Burn-out oder<br />

posttraumatische Belastungsstörung. Beim Herzinfarkt<br />

dürften die Zahlen in der Realität ebenfalls höher liegen,<br />

als in meiner Studie festgestellt. Denn in der Umfrage<br />

sind nur solche Kollegen erfasst, die überlebt haben.<br />

Die einzige Krankheit, die in Prozentzahlen nicht höher<br />

als der Durchschnitt lag, war der hohe Blutdruck.<br />

Hier steht die Zahl eines Viertels in der Eventbranche<br />

gegenüber 29 Prozent in der deutschen Bevölkerung.<br />

In der werden aber auch die Rentner mitgerechnet.<br />

• Welches Fazit ziehst Du also aus der Studie?<br />

Ich kann meine beiden Ausgangsfragen mit ja beantworten.<br />

Ja, es gibt eine direkte Verbindung zwischen<br />

der Eventbranche, Stress und typischen Stresserkrankungen.<br />

Und ja, in der Coronapandemie haben sich die<br />

Stresswerte signifikant verändert, für einige Menschen<br />

positiv, für andere sehr negativ.<br />

• Wir schärfen mit unserem Gespräch ein wenig das<br />

Bewusstsein. Hast Du den Eindruck, dass sich etwas<br />

ändern wird?<br />

Total. Ich habe mal eine Studie über Jazzfestivals verfasst,<br />

die niemanden interessierte. Mit diesem Thema<br />

Stress habe ich dagegen in ein Wespennest gestochen.<br />

Ich bekomme viel Resonanz. Zu meiner Studie erhalte<br />

ich ständig Anfragen für Artikel oder Vorträge. Die<br />

Leute merken, dass wir in unserer Branche mit zu viel<br />

Stress ein massives Problem haben.<br />

Der Zeitpunkt ist auch deshalb gut, weil speziell zu Depression<br />

deutlich mehr Aufklärung in der Öffentlichkeit<br />

stattfindet. Ich erlebe viele Kollegen, die dem Problem<br />

inzwischen sehr offen gegenüberstehen.<br />

16 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


SOCIAL Forschungsstudie<br />

• Die Frage nach den Lösungen liegt auf der Hand.<br />

Wir müssen die vorhin angesprochenen schlechten<br />

Strukturen im Arbeitsumfeld ändern. So wie der Faktor<br />

Zeit das gravierendste Problem darstellt, könnte im Faktor<br />

Zeit auch eine Lösung liegen.<br />

Ich habe eine Studie über Arbeitskräfte gefunden, nach<br />

denen diese sich nur zu 65 produktiv fühlen. Falsche<br />

Strukturen oder Entscheidungswege führen oft dazu,<br />

dass Mitarbeiter in der restlichen Zeit unproduktiv gerade<br />

nichts tun. Es gibt unter Firmen Vorreiter, die eine<br />

Viertagewoche einführen. Viele entgegnen, dass man<br />

damit aber nicht konkurrenzfähig bleibe. Allerdings kann<br />

man Zeitmanagementtools nutzen, die diese unproduktiven<br />

Zeiträume beseitigen. So erreichen Firmen mehr<br />

in kürzerer Zeit und steigern sogar die Produktivität.<br />

Natürlich kann man die Unternehmen unserer vielfältigen<br />

Branche nicht alle gleich betrachten. Ein Viertagemodell<br />

kann in einer Agentur gut funktionieren, aber nicht unbedingt<br />

für einen Locationbetreiber oder einen Verleiher.<br />

• Forschst Du jetzt weiter?<br />

Auf jeden Fall. Ich möchte Firmen genauer anschauen,<br />

die solche Zeitmanagementtools ausprobieren. Spannend<br />

sind solche Instrumente nicht nur unter ökonomischer<br />

Sicht, obwohl Unternehmen die oft in erster<br />

Linie betrachten. Relevant ist auch, wie sich diese Tools<br />

positiv auf Stresslevel, Betriebsklima oder Personalfluktuation<br />

auswirken. Ich möchte mit validen Daten herausfinden,<br />

welche Modelle in welchen Strukturen gut<br />

funktionieren.<br />

Ich bin mir sicher, dass ich wieder genug Firmen als<br />

Teilnehmer finde. Allerdings suche ich gerade nach einer<br />

Doktorandenstelle. Trotz der positiven Resonanz aus<br />

dem Markt, befinde ich mich mit diesem Thema Stress<br />

in der Eventbranche noch in einer Nische.<br />

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Transparente Bühnen in zwei Größen:<br />

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www.ls-vision.de


Angela Regenbrecht<br />

Future of Festivals:<br />

Branchentreff mit Spreeblick<br />

Die Future of Festivals wird in diesem Jahr am 28. und 29. November 2024 wieder<br />

ihre Tore in Berlin öffnen. Sie versteht sich als repräsentative Plattform für die gesamte<br />

Festival- und Veranstaltungsbranche, an der auch der <strong>VPLT</strong> wieder teilnehmen wird.<br />

Wir sprechen mit Festivals-Initiator und Festivalberater Robert Stolt über eine neue<br />

internationale Ausrichtung, die abwechslungsreiche Programmgestaltung und die<br />

Location aus den 1920ern mit ungewöhnlichem Industriecharme.<br />

• Die Future of Festivals ist als Format noch recht<br />

jung. Kannst Du etwas zu ihrer Entstehung sagen?<br />

2019 haben wir als kleine Netzwerk-Konferenz in einem<br />

Kreuzberger Büro angefangen, mit rund 100 Teilnehmenden.<br />

Während der Coronapandemie hatten wir<br />

noch das Testzentrum vor der Halle. In 2022 und im<br />

letzten Jahr waren wir bereits mit 200 Unternehmen<br />

ausverkauft. In 2023 hatten wir 5000 Besucher*innen.<br />

In diesem Jahr erwarten wir 7000. Viele aus dem letzten<br />

Jahr haben schon wieder gebucht. Wir sind in der<br />

Entwicklung so weit, dass wir sagen können, dass wir<br />

mit unserem Event den sechstgrößten Wirtschaftszweig<br />

darstellen. Wir verstehen uns als repräsentative Plattform<br />

für die gesamte Festival- und Veranstaltungsbranche.<br />

Auch politisch sind wir eine starke Stimme und<br />

wollen uns in den erfolgreichen Panels mit Abgeordneten<br />

aus Bund und Ländern weiterentwickeln.<br />

18 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


SOCIAL Future of Festivals<br />

• Was sind die Ziele Eures Events?<br />

Wir fokussieren uns auf Themen, Produkte und Dienstleistungen<br />

für Großveranstaltungen. Wir wollen, dass<br />

sich unsere Gäste vernetzen, austauschen und inspirieren<br />

lassen. Mit dabei sind Veranstaltende, Dienstleistende,<br />

Städte und Gemeinden, Agenturen mit ihren<br />

Brands, Verbände, Auszubildende oder Studierende.<br />

Wir sprechen also nicht nur Geschäftsführer*innen von<br />

Firmen an. Vom Wacken Open Air waren letztes Mal<br />

zwanzig Leute aus der Produktion zu Besuch, wie bei<br />

einem Teamausflug. Aber auch das Oktoberfest oder die<br />

Kieler Wochen waren mit dabei.<br />

Mich irritiert auf anderen Messen, dass Unternehmen<br />

dort nicht selten am gleichen Platz mit denselben Produkten<br />

stehen. Uns ist wichtig, dass Firmen an unseren<br />

Ständen wirklich Innovation zeigen und unser Programm<br />

abwechslungsreich bleibt. Wir suchen also sehr fleißig<br />

nach wirklich Neuem, zum Beispiel clevere Start-ups,<br />

aber immer mit der Zielgruppe der Großveranstaltungen.<br />

Ich mag gleichzeitig den Gedanken der Vernetzung.<br />

Während der Saison hat man nicht immer Zeit dafür.<br />

Bei unserem Festival kann man sich während eines<br />

verlängerten Wochenendes die Ruhe dafür nehmen,<br />

mit jemanden entspannt einen Kaffee trinken, Termine<br />

machen und das eigene Unternehmen auf diese Weise<br />

innovativ nach vorne bringen. Gerade in digitalen Zeiten<br />

finde ich wichtig, dass man sich Produkte direkt vor<br />

Ort anschauen und erklären lassen kann. Also wie funktioniert<br />

denn nun eigentlich diese Komposttoilette, die<br />

man sich vorher nur auf der Website angeschaut hat?<br />

• Was ist denn beim nächsten Mal neu?<br />

Das Future of Festivals wird deutlich internationaler. Die<br />

Anzahl der ausländischen Besuchenden, zum Beispiel<br />

aus Polen, Niederlande, Rumänien oder Dänemark, ist<br />

sehr stark angestiegen. Ihr Feedback war meist: Super,<br />

wir kommen wieder, aber wir würden gern etwas verstehen…<br />

Darauf reagieren wir jetzt. Auf unseren drei<br />

Bühnen ist das Programm daher bis zu 50 Prozent auf<br />

englisch. Wir bauen das ab sofort stärker aus. Dort diskutieren<br />

rund 100 nationale und internationale Speaker*innen<br />

zu den Chancen und Herausforderungen unserer<br />

Branche.<br />

Außerdem arbeiten wir enger mit weiteren Festivals im<br />

Ausland zusammen. Wir kooperieren mit der angesehenen<br />

amerikanischen Festivalkonferenz Fest Forums in<br />

Santa Barbara. In Zusammenarbeit mit dem europäischen<br />

Festivalverband Yourope haben wir ein Panel im<br />

Rahmen von Fest Forums im Februar vor der Saison auf<br />

die Beine gestellt und organisieren dann im November<br />

den zweiten Teil des Panels auf der Future of Festivals<br />

nach der Saison. Die höhere Internationalität der Future<br />

of Festivals zeigt sich bereits in den Anmeldungen<br />

der ersten Aussteller*innen aus ganz Europa. Nach der<br />

positiven Resonanz aus dem vergangenen Jahr haben<br />

bereits Continest, HelloPay Zrt. und Cup Revolution Ltd<br />

ihre Teilnahme für die nächste Ausgabe zugesagt. Wir<br />

erwarten wieder insgesamt 250 Aussteller*innen.<br />

• Wo findet Euer Festival statt?<br />

Wir treffen uns in der Arena Berlin. Sie stammt noch aus<br />

den Goldenen Zwanziger Jahren, war zu der Zeit mal ein<br />

Omnibus-Depot und seinerzeit mit ihren 6.500 Quadratmetern<br />

die größte freitragende Halle Europas. Im Jahr<br />

2000 wurde die Halle umfassend saniert. Inzwischen ist<br />

sie denkmalgeschützt und liegt auf dem ehemaligen Industriegelände<br />

direkt an der Spree im Bezirk Alt-Treptow.<br />

Sie zählt zu den populärsten Eventlocations in Berlin.<br />

Ich bezweifle, dass unser Format auf einem klassischen<br />

Messegelände so gut funktionieren würde. Denn viele<br />

Gäste sagten uns, dass ihnen unsere Location auch<br />

deshalb gefallen habe, weil es eben nicht so ungemütlich<br />

sei wie auf einem Mediziner*innenkongress in einer<br />

schlichten Messehalle. Der Raum, wo man sich trifft,<br />

spielt deshalb natürlich eine große Rolle. Somit trägt<br />

auch diese spezielle Location zum besonderen Charme<br />

unseres Festivals bei.<br />

Hier geht‘s zu den Tickets <br />

Neben dem Ticket gibt es zusätzlich die Option<br />

direkt das Hotel für den Aufenthalt zu buchen <br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 19


2024<br />

Glanz und Glamour treffen<br />

auf Business und Innovation<br />

Europas größte Fachmesse für<br />

Beleuchtung und Beschallung in der<br />

Eventbranche sowie das international<br />

umfangreichste Angebot im Bereich Theater- und<br />

Bühnentechnik: Die Prolight + Sound, Leitmesse<br />

für Event- und Entertainment Technologie, ist<br />

seit nahezu drei Jahrzehnten das Herzstück der<br />

Branche. Ein internationales Gemeinschaftstreffen,<br />

geprägt von familiärer Atmosphäre.<br />

Ein Schmelztiegel, der kreative Köpfe<br />

aus allen Bereichen der Eventtechnik<br />

zusammenbringt.<br />

Inhalt<br />

Messe Frankfurt/Mathias Kutt


Inhalt<br />

Mit neuen und erweiterten<br />

Bereichen, einem hochkarätigen<br />

Programm und großen Community-<br />

Events dient die Prolight + Sound<br />

2024 als Katalysator für neue<br />

Kooperationen und innovative<br />

Lösungen. Wir werfen einen Blick<br />

auf die Highlights der Show<br />

vom 19. bis 22. März.


19. – 22. 3. 2024 | Frankfurt am Main<br />

Eine lebendige Mischung aus Glanz, Glamour und Business:<br />

Die Prolight + Sound rückt die ihr eigene Verbindung<br />

von Networking und Entertainment in diesem<br />

Jahr noch stärker in den Fokus. Theater- und Veranstaltungstechnik-Profis<br />

bietet sie durch eine interessenori-<br />

entierte Gliederung ideale Orientierung: „Advance Your<br />

Knowledge“, „Elevate Your Entertainment & Experience“<br />

und „Discover The Exhibition” weisen den Weg zu<br />

einer Reihe von Bildungsangeboten, innovativen Produkten,<br />

Liveauftritten und vielem mehr.<br />

Advance Your Knowledge:<br />

Keynotes, Konferenzen, Karriere und mehr<br />

Einen zentralen Anlaufpunkt bildet die Main Stage in Halle 11.0. Täglich präsentieren<br />

dort renommierte Referenten spannende Vorträge zu branchenrelevanten Themen.<br />

Freuen können sich Besucher unter anderem auf Keynotes von<br />

DIENSTAG, 19. MÄRZ 2024<br />

Stefan Weil: CCO des Atelier Markgraph mit „Music makes the people“ (Englisch)<br />

Genevieve Cleary: Preisgekrönte Kreativdirektorin über „The Power of Sound“ (Englisch)<br />

MITWOCH, 20. MÄRZ 2024<br />

Gregor Tresher & Edgar Dirksen: über ihre Karrieren, das Produzentendasein, die Leitung eines Labels u.v.m. (Deutsch)<br />

DONNERSTAG, 21. MÄRZ 2024<br />

Christopher Matthews, Levi Jack Sibthorpe, Jan Detavernier: über die Umsetzung klimaschonender Events (Englisch)<br />

Holoplot (Michael Kastner, Head of Product): über das bahnbrechende Audiosystem X1 Matrix Array, entwickelt für<br />

SPHERE in Las Vegas (Englisch)<br />

William Ellis & Prof. Tim Wall: sprechen über ihr „What is your One LP? “-Projekt (Englisch)<br />

FREITAG, 22. MÄRZ 2024<br />

Prof. Stefan Luppold & Patrick Haag: über „Success factors for events“ (Deutsch)<br />

22 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Eine Erweiterung erfährt auch das Bildungsprogramm.<br />

Unter dem Dach des „Prolight + Sound College“ bieten<br />

drei Colleges umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten:<br />

Camera College (in Kooperation mit dem BVFK – Bundesverband<br />

der Fernsehkameraleute), ProAudio College<br />

(in Kooperation mit dem VDT – Verband Deutscher<br />

Tonmeister) und das <strong>VPLT</strong> College. Letzteres liefert<br />

wichtige Informationen und Tipps zu zentralen Themen<br />

der Eventtechnik, darunter Schallpegelmessung, Statik<br />

oder Best Practices zu Netzwerktechniken in der Veranstaltungsbranche.<br />

Teilnehmer erhalten eine schriftliche<br />

Bestätigung über das erworbene Wissen. Die Vorträge<br />

werden teils in deutscher, teils in englischer Sprache<br />

gehalten.<br />

Des Weiteren laden die Prolight + Sound Conference<br />

(in Kooperation mit dem <strong>VPLT</strong> - Verband für Medienund<br />

Veranstaltungstechnik), die I-ESC (International<br />

Event Safety Conference), das Manufacturers' Forum<br />

sowie die <strong>VPLT</strong> Experience Zone zu Fachvorträgen,<br />

Talks und Präsentationen rund um aktuelle Branchenthemen<br />

ein.<br />

Mit dem Image Creation Hub entsteht ein komplett<br />

neues Bewegtbild-Areal. Kreiert in Zusammenarbeit<br />

mit dem BVFK (Bundesverband der Fernsehkameraleute),<br />

bietet es Workshops, Talkrunden und tägliche<br />

Vorträge zu spannenden Themen. In einer einzigartigen<br />

Ausstellung können Besucher zudem die neuesten<br />

Produkte und technischen Innovationen namhafter<br />

Hersteller erleben, darunter aiconix, Beyond Frames,<br />

Birds Camera Solutions GmbH, blackcam, Canon<br />

EMEA, Dedo Weigert Film GmbH, Faderlux, machen &<br />

tun Medienproduktion und -Dienstleistungen GmbH,<br />

Pensionskasse, RA Tobias Sommer, r-t-s.tv, SIGMA<br />

(Deutschland) GmbH, Sony, SUMOLIGHT GmbH,<br />

TELTEC AG, video-machinery GmbH und VRFF Die<br />

Mediengewerkschaft BG Freie. <br />

Messe Frankfurt/Jochen Günther<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 23


Messe Frankfurt/Robin Kirchner<br />

esse Frankfurt/Mathias Kutt<br />

Event- und Entertainment-Technologie zum Anfassen – innovative Produkte können Besucher vor Ort testen.<br />

Größer und spektakulärer als je zuvor präsentiert sich<br />

der Performance + Production Hub: Das innovative<br />

Areal zum Thema DJing & Produktion wird auf 3000 m²<br />

erweitert und vereint Wissenstransfer, Produkterfahrung<br />

und Unterhaltung. In der neu kreierten, 100m² großen<br />

Live Box sorgen international bekannte Künstler, darunter<br />

der preisgekrönte DJ Emanuel Satie, Gitarristin Yasi<br />

Hofer (Helene Fischer Band u.a.) und viele mehr, für<br />

emotionsgeladene Auftritte.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Prolight<br />

+ Sound 2024 auf die Förderung junger Talente und<br />

das Thema Recruiting. Der Future Hub (Halle 11.0) ist<br />

die zentrale Anlaufstelle für die Profis von heute und<br />

morgen. Er besteht aus dem Campus (Bildungseinrichtungen<br />

präsentieren spezialisierte Studiengänge), dem<br />

Career Center (Begegnungsstätte zwischen Fachkräften<br />

und Unternehmen mit offenen Stellen), der Start-up<br />

Area (Präsentationen junger, innovativer Unternehmen)<br />

und der Networking Lounge (Entspannen und Vernetzen<br />

im Urban Garden-Setting).<br />

Nachhaltigkeit ist die treibende Kraft hinter einem Gemeinschaftsprojekt<br />

mit dem Lycée Francais Victor Hugo<br />

in Frankfurt. Pflanzen, die im Future Hub als Deko- und<br />

Meta-Story-Elemente genutzt werden, erhalten nach<br />

der Show einen dauerhaften Platz im Garten der Schule.<br />

Mit der Aktion unterstreicht die Prolight + Sound ihr<br />

Bestreben, das Thema Nachhaltigkeit im Sektor durch<br />

kreative Projekte stetig voranzutreiben. Ein weiteres Anliegen<br />

ist es, den Schülern so die Vielfalt und den Ideenreichtum<br />

der Eventbranche zu vermitteln.<br />

24 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


19. – 22. 3. 2024 | Frankfurt am Main<br />

Der Future Talents Day (22. März 2024) wird in diesem<br />

Jahr federführend vom <strong>VPLT</strong> (Verband für Medien-<br />

und Veranstaltungstechnik) in Zusammenarbeit mit<br />

dem BDKV (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft)<br />

und EVVC (Europäischer Verband<br />

der Veranstaltungscentren) realisiert. Das Format richtet<br />

sich speziell an Schüler, Auszubildende und Studenten<br />

und soll diese aktiv bei ihrem Einstieg ins Berufsleben<br />

unterstützen. Mit einem Live Talk auf der Main Stage<br />

und interaktiven Führungen und Workshops gibt es jungen<br />

Talenten einen spannenden Einblick in die unterschiedlichen<br />

Berufsfelder der Branche.<br />

Auch das Thema Nachhaltigkeit wird auf der kommenden<br />

Veranstaltung weiter vorangetrieben. „Green Sessions“<br />

in Zusammenarbeit mit dem EVVC (Europäischer<br />

Verband der Veranstaltungscentren) sowie „Green<br />

Tours“ informieren über besonders nachhaltige Technologien<br />

und Produktinnovationen. Der Future Hub erfährt<br />

eine Neugestaltung aus ressourcenschonenden Materialien<br />

und wird mit Ökostrom gespeist.<br />

Elevate Your Entertainment & Experience:<br />

Glamour trifft auf Business<br />

Die Prolight + Sound glänzt 2024 auch mit ihren Community-Events.<br />

Erstmals lädt die Veranstaltung ihre Teilnehmer<br />

zu drei großen Community-Nights in exklusive Locations<br />

der Frankfurter City ein, darunter die Champions Bar<br />

im Marriott Hotel sowie das NEUE KAISER. Die Verleihung<br />

der Opus und Sinus Awards verwandelt sich in ein<br />

glamouröses Gala-Dinner im Steigenberger Icon Frankfurter<br />

Hof (21. März).<br />

Neue Attraktionen hält auch der ProAudio-Bereich bereit:<br />

So können Besucher in der Audio Bar in entspannter Atmosphäre<br />

hochwertige Kopfhörer bekannter Marken ausprobieren,<br />

darunter AIAIAI, Beyerdynamic, Audio-Technica,<br />

Ollo Audio, Tascam, HEDD, Rode und Pioneer. In dem<br />

ebenfalls brandneuen Immersive Audio Dome werden<br />

innovative immersive Soundsysteme in einem beeindruckenden<br />

Setting präsentiert. <br />

Zahlreiche Panels laden zum Mitdiskutieren über unterschiedliche Trends und Themen der Branche ein.<br />

Inhalt<br />

Messe Frankfurt/Mathias Kutt


19. – 22. 3. 2024 | Frankfurt am Main<br />

In der Live Sound Arena werden erneut Beschallungssysteme<br />

unter realistischen Bedingungen vorgeführt.<br />

Auf der Silent Stage, umgesetzt in Kooperation<br />

mit InEar, lässt sich der Klang einer Live-Band über<br />

Kopfhörer erleben und integrierte Soundtechnologie-<br />

Lösungen können direkt vor Ort getestet werden.<br />

Einen einzigartigen Mix aus Unterhaltung und<br />

Produkterfahrung verspricht zudem eine Reihe von<br />

Aussteller-Partys und -Shows.<br />

Discover The Exhibition:<br />

Die Welt der Eventtechnik<br />

unter einem Dach<br />

Als Leitmesse der Entertainment-Technology-Branche<br />

bietet die Prolight + Sound ihrem Publikum die<br />

gesamte Palette der Eventtechnik: Vom international<br />

umfangreichsten Angebot für Theater- und Bühnentechnik<br />

(ProStage) über die europaweit größte Plattform<br />

für Lichttechnik im Eventbereich (ProLight)<br />

bis zu den spektakulärsten Neuheiten der professionellen<br />

Audio- (ProAudio) und AV-Technik (ProAV).<br />

Des Weiteren werden innovative Lösungen für den<br />

Event-Sektor präsentiert (ProEvent).<br />

Wer wird auf der Prolight + Sound ausstellen? Welche<br />

Produkte werden gezeigt? Wo finde ich den jeweiligen<br />

Stand in den Hallen? Diese Fragen beantwortet<br />

der interaktive Prolight + Sound Contactor.<br />

Zugang zu Wissen<br />

und Innovation inklusive<br />

Alle Vorträge, Workshops, Produktdemos sowie die<br />

PLS Community Nights sind für Besucher mit einem<br />

gültigen Ticket kostenfrei zugänglich.<br />

Tickets für die Prolight + Sound 2024 können<br />

Sie unter folgendem Link buchen:<br />

prolight-sound.com/tickets<br />

Weitere Details zur Prolight + Sound<br />

unter prolight-sound.com.<br />

facebook.com/prolightsoundfrankfurt<br />

instagram.com/pls_frankfurt<br />

youtube.com/plsfrankfurt<br />

prolight-sound.com/ausstellersuche<br />

Er bietet Besuchern eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />

rund um die perfekte Planung ihres Messebesuchs.<br />

Auch finden sich dort die Kontaktdaten der Aussteller,<br />

um vorab Termine während der Messe zu vereinbaren.<br />

User können zudem Merklisten anlegen, die<br />

ihnen auch „to go“ in der Prolight + Sound Navigator<br />

App zur Verfügung stehen.<br />

x.com/pls_frankfurt<br />

prolight-sound-blog.de<br />

26 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Elevate<br />

your stage,<br />

elevate your<br />

inspiration.<br />

The Global Entertainment Technology Show<br />

for Light, Audio, Stage, Media + Events.<br />

19. – 22. 3. 2024<br />

Frankfurt am Main


Konferenzprogramm 2024<br />

Auch in diesem Jahr können sich Besucher auf spannende Vorträge<br />

und Panels freuen. Wir geben eine Übersicht:<br />

„Mit der Prolight + Sound profitieren wir von<br />

einer der weltweit wichtigsten Branchenmesse<br />

direkt vor Ort”, sagt Linda Residovic, Geschäftsführerin<br />

des <strong>VPLT</strong>. „Einige Insights laufen extra<br />

bilingual. Mit dem Future Talents Day ermöglichen<br />

wir dem Nachwuchs, sich vor Ort über Berufe<br />

und Karriere bei interessierten Firmen zu<br />

informieren. Dort gelingt Job Matching praxisnah<br />

und inspirierend.<br />

Unseren eigenen <strong>VPLT</strong> Stand in Halle 11.0 E34<br />

verstehen wir bewusst als Ort der Begegnung.<br />

Hier können sich unsere Mitglieder stärker miteinander<br />

vernetzen oder mit ihren Kunden ins<br />

Gespräch kommen. Das gilt für etablierte Mitglieder,<br />

neue Mitglieder oder solche, die es noch<br />

werden wollen.<br />

„In den kommenden Tagen<br />

treffen wir die ganze Welt der<br />

Medien- und Veranstaltungstechnik<br />

sozusagen direkt vor unserer<br />

Haustür. Als Partner der Prolight<br />

+ Sound haben wir wieder das<br />

Konferenzprogramm mitgestaltet.<br />

Es sind hochkarätige Expertinnen<br />

und Experten mit dabei.<br />

Wir freuen uns natürlich, sie vor Ort zu treffen<br />

und uns mit ihnen auszutauschen. Unser Vorstand<br />

und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in der Geschäftsstelle ziehen sehr viel Kraft<br />

und neue Impulse aus solchen Begegnungen.<br />

Das fördert unsere Leidenschaft, für die Belange<br />

unserer Branche zu kämpfen.”<br />

28 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


19. – 22. 3. 2024 | Frankfurt am Main<br />

The Global Entertainment Technology Show – Hallenplan<br />

Light | Audio | Stage | Media | Events<br />

Discover the Exhibition Advance your Knowledge Elevate your Entertainment + Experience<br />

Halle 11<br />

ProAudio:<br />

Beschallungstechnik, Kopfhörer, Raumakustik,<br />

Studio-, Recording- und Produktionstechnik,<br />

Monitoring<br />

ProMedia:<br />

Mediensteuerungen, Kameratechnik<br />

Halle 12<br />

Pro Media:<br />

Projektion und Displays, Netzwerktechnik<br />

ProLight:<br />

Licht- und Lasertechnik, Effekte,<br />

Virtual Reality<br />

ProStage:<br />

Theater- und Bühnentechnik, Bühnenausstattung,<br />

Traversen-systeme und Böden<br />

ProEvent:<br />

Event-Dienstleistung, -Ausstattung<br />

und -Planung<br />

Portalhaus<br />

Audio Demo Rooms<br />

Special Area:<br />

The One LP Experience –<br />

Portraitfotografie-Projekt<br />

ProAudio College<br />

Freigelände<br />

ProAudio: Live Sound Arena,<br />

Communication Technology<br />

ProEvent: LED-Displays,<br />

Inflatables, Mobile Stages<br />

Main Stage mit Keynotes und Green Sessions<br />

Halle 11.0 | E11<br />

Prolight + Sound Conference<br />

Halle 11.0 | Raum Granat<br />

Manufacturer's Forum<br />

Halle 11.0 | Raum Korall<br />

I-ESC<br />

Halle 11.0 | Raum Korall<br />

NEU: Prolight + Sound Colleges<br />

ProAudio College: Portalhaus | Ebene C | Raum Prisma<br />

<strong>VPLT</strong> College: Halle 11.0 | Raum Granat<br />

Camera College: Halle 11.0 | Raum Karmesin<br />

NEU: Image Creation Hub: Halle 11.0 | E05<br />

Performance + Production Hub: Halle 11.0 | E50<br />

<strong>VPLT</strong> Experience Zone: Halle 11.0 | E33<br />

Woman in Lighting: Halle 12.0<br />

Future Hub: Halle 11.0<br />

Start-up Area, Networking Lounge,<br />

Campus, Career Center,<br />

Future Talents Day (22. März 2024)<br />

Performance + Production Hub<br />

Halle 11.0 | E50<br />

NEU: Live Box mit Live-Acts<br />

Halle 11.0<br />

NEU: Audio Bar<br />

Halle 11.0 | B41<br />

NEU: The One LP Experience<br />

Portalhaus<br />

Live Sound Arena<br />

Freigelände F12<br />

Silent Stage<br />

Halle 11.0 | C50<br />

NEU: PLS Community Nights<br />

Frankfurt City<br />

Eingang<br />

Emser Brücke<br />

Nur für Aussteller<br />

<br />

• Live Sound<br />

Arena<br />

• Theatre + Light Stage<br />

Stand Januar 2024 | Änderungen vorbehalten<br />

<br />

• Guided Tours | „Green” | „Theatre + Light”<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 29


CONFERENCE<br />

DIENSTAG, 19. MÄRZ 2024<br />

14:00 – 14:45<br />

15:00 – 15:45<br />

Geht das ins Auge?<br />

Sven Kubin<br />

Convergence in media networks<br />

René Berhorst | Florian Nürnberger | Florian Burtscher | Dietmar Rottinghaus<br />

MITTWOCH, 20. MÄRZ 2024<br />

Raum<br />

GRANAT<br />

14:00 – 14:45<br />

Light as material<br />

Christoph Bauder<br />

DONNERSTAG 21. MÄRZ 2024<br />

14:00 – 14:45<br />

15:00 – 15:45<br />

XR building samples – efficient production planning instead of XR gimmicks<br />

Vincent Kaufmann<br />

From the classic follow spot to full tracking. A short journey through time and what we can still expect.<br />

Chris Glatthor<br />

FREITAG 22. MÄRZ 2024<br />

11:00 – 11:45<br />

12:00 – 12:45<br />

Wie KI unsere Branche revolutionieren wird<br />

Titus Härich<br />

How to create professional drone shows!<br />

Peter Smiatek<br />

30 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


19. – 22. 3. 2024 | Frankfurt am Main<br />

<strong>VPLT</strong> College<br />

Im Raum Granat erwarten<br />

Teilnehmer spannende Themen<br />

wie Schallpegelmessung,<br />

Fresh-up Statik und<br />

Netzwerke.<br />

DIENSTAG, 19. MÄRZ 2024<br />

11:00 – 12:30<br />

<strong>VPLT</strong> College: Schallpegelmessung<br />

Dipl.-Ing. Andreas Ederhof<br />

MITTWOCH, 20. MÄRZ 2024<br />

11:00 –12:30<br />

<strong>VPLT</strong> College: Fresh-up Statik<br />

Dipl.-Ing. Uwe Runtemund<br />

DONNERSTAG, 21. MÄRZ 2024<br />

11:00 –12:30<br />

<strong>VPLT</strong> College: Netzwerke in der Veranstaltungstechnik –<br />

Grundlagen, Best Practices und zukünftige Trends<br />

Leo Künne<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 31


MAIN STAGE<br />

DIENSTAG, 19. MÄRZ 2024<br />

13:00 – 13:50<br />

Sozialpartnerschaft – Einbindung der Medien- und Veranstaltungsbranche in<br />

sozialpartnerschaftliche Strukturen?<br />

Antje Quernheim, Unternehmerverbände Niedersachen<br />

MITTWOCH, 20. MÄRZ 2024<br />

11:00 – 11:50<br />

Qualität in der Veranstaltungstechnik<br />

Olaf Seiche, TÜV Rheinland | Sven Hansen, Event Safety Consult GmbH & Co. KG<br />

Thorsten Geißler, PCS Professional Conference Systems GmbH | Randell Greenlee, <strong>VPLT</strong><br />

DONNERSTAG 21. MÄRZ 2024<br />

14:00 – 14:50 Jetzt mal Klartext: was sind korrekte Arbeitsbedingungen?<br />

Moderation: Randell Greenlee, <strong>VPLT</strong> | Marcus Pohl, ISDV | Linda Residovic, <strong>VPLT</strong><br />

Helge Leinemann, GF exposive medien gruppe GmbH | Hendrik Rogel, GF PM GROUP | Timo Bittner, flüsterLAUT"<br />

FREITAG 22. MÄRZ 2024 | FUTURE TALENTS DAY<br />

10:30 – 10:45<br />

11:00 – 11:50<br />

13:00 – 13:50<br />

Begrüßung Future Talents Day<br />

Kim Manke<br />

Future Talk<br />

Kim Manke | Markus Stein | David Langer | Linus Schröder | Stephan Benn | Susanne Otta<br />

Melanie Sanchez | Carsten Schack<br />

Roundtable der Hochschulen – Akademische Bildung Heute & Morgen<br />

in der Medien- und Veranstaltungstechnik<br />

Randell Greenlee | Prof. Dr. Alexander Lindau, BHT | Christian De Schryver, RPTU | Prof. Axel Barwich, THM<br />

Prof. Dr. Isabelle Thilo, Hochschule Hannover | Simon Götz, HOFA | Stefan Luppold, DHBW | Anke von der Heide, HAW<br />

32 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


FUTURE<br />

TALENTS<br />

DAY<br />

Wann und wo<br />

Freitag, 22. März<br />

10.30 bis 16 Uhr<br />

Auf der Prolight + Sound<br />

Halle 11 | Messe Frankfurt<br />

Wer kann teilnehmen<br />

Auszubildende, Studierende<br />

und Praktikant:innen aus der<br />

Veranstaltungswirtschaft<br />

sowie Schüler:innen<br />

www.vplt.org/futuretalentsday


I-ESC international<br />

DIENSTAG, 19. MÄRZ 2024<br />

13:00 – 13:45<br />

How to meet the risks resulting from LED Screens and<br />

their Support Structures when being used outdoors<br />

Laura van Haperen | Norbert Tripp<br />

MITTWOCH, 20. MÄRZ 2024<br />

Raum<br />

GRANAT<br />

13:00 – 13:45<br />

Event weather and climate change<br />

Joachim Schug (Diplom-Meteorologe)<br />

DONNERSTAG 21. MÄRZ 2024<br />

13:00 – 13:45<br />

It´s NOT Permanent!<br />

Thomas Bardeck | Dietmar Rottinghaus<br />

FREITAG 22. MÄRZ 2024<br />

13:00 – 13:45<br />

Evolving Trends in Event Safety Standards<br />

Richard Nix<br />

34 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


19. – 22. 3. 2024 | Frankfurt am Main<br />

I-ESC national<br />

MITTWOCH, 20. MÄRZ 2024<br />

Raum<br />

KORALL<br />

11:00 – 11:45<br />

12:00 – 12:45<br />

Event-Strukturen = Fliegende Bauten ?<br />

Dipl.-Ing. Matthias Moeller<br />

How to Safety? Veranstaltungssicherheit im In- und Ausland<br />

Laura van Haperen | Falco Zanini | Jörg Braeutigam<br />

13:00 – 13:45<br />

14:00 – 14:45<br />

15:00 – 15:45<br />

16:00 – 16:45<br />

Rigging & Artistik - Einwirkungen aus Artistischen Darbietungen<br />

Prof. Stephan Rolfes<br />

Nach der Weltfunkkonferenz - wie sicher sind die Kulturfrequenzen?<br />

Dr. Jochen Zenthöfer | Jens Pilz | Marco Völzke | Florian Glaß<br />

Die strafrechtliche Sicht - Was passiert, wenn mal was schief gegangen ist?<br />

Andreas Stüve<br />

Spionage. Sabotage. Cyberangriffe – Ihre Daten im Visier!<br />

Henning Voß<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 35


Future Talents für die<br />

Veranstaltungswirtschaft!<br />

Freitag, 22. März 2024<br />

10:30 –16:00 Uhr<br />

Messe Frankfurt,<br />

Halle 11<br />

Auch in diesem Jahr veranstalten die Verbände <strong>VPLT</strong>, EVVC und BDKV<br />

in Zusammenarbeit mit der Prolight + Sound, der internationalen<br />

Leitmesse für Entertainment Technology, den Future Talents Day –<br />

einen Aktionstag, der ganz den zukünftigen Talenten gewidmet ist.<br />

Schüler, Auszubildende, Studierende und Praktikanten<br />

erhalten im Panel Future Talk Anreize, sich mit ihren<br />

beruflichen Wünschen auseinanderzusetzen. Sie lernen<br />

die Perspektiven erfahrener Branchenakteure aus den<br />

Bereichen Technik, Organisation, Kultur und Kongress<br />

kennen.<br />

Wie blicken Auszubildende, Studierende und bereits<br />

Branchen-Erfahrene auf ihr Arbeitsleben? Was gefällt<br />

– was weniger? Welche Möglichkeiten bietet die Branche<br />

aktuell und wie müsste sie sich den Talenten von<br />

morgen anpassen? Solche Fragen diskutieren Future<br />

Talents gemeinsam mit Professionals live auf der Bühne.<br />

Im Bereich Veranstaltungstechnik können sich die<br />

Teilnehmer direkt praktisch ausprobieren.<br />

Mit verschiedenen Workshops zu den Gewerken Licht,<br />

Ton, Video und Rigging können sie sich erste Eindrücke<br />

verschaffen oder ihre Interessen ausweiten. Bietet die<br />

Veranstaltungstechnik spannende Betätigungsfelder?<br />

Gibt es Präferenzen für bestimmte Bereiche? Wie<br />

beurteilen die Professionals selbst ihr dargestelltes<br />

Gewerk? Diese Fragen können sich Future Talents bei<br />

der Veranstaltungstechnik zum Anfassen ganz leicht<br />

selbst beantworten und in den direkten Austausch mit<br />

den Branchen-Akteuren kommen.<br />

Das Format bietet Future Talents Einblicke und Anregungen<br />

in Berufsvorstellungen sowie Möglichkeiten zur<br />

Selbsterprobung in der Branche. Damit werden sie aktiv<br />

in ihrer Berufswahl unterstützt.<br />

Future Talk<br />

<br />

Studierende, Auszubildende,<br />

Praktikanten sowie<br />

Schüler der Jahrgänge 10-13<br />

Veranstaltungstechnik zum Anfassen<br />

<br />

Empfohlen für Schulklassen der Jahrgänge<br />

7 bis 13 (Schulform ist nicht entscheidend)<br />

sowie Auszubildende, Studierende und<br />

Praktikanten der Veranstaltungswirtschaft<br />

Kosten<br />

<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />

Eine Eintrittskarte wird im<br />

Anschluss an die Anmeldung<br />

per Mail versandt.<br />

Anmeldung zur Teilnahme am Future Talents<br />

Gesammelte Anmeldungen für ganze Schulklassen oder Studien-Seminare nehmen wir per E-Mail<br />

mit Angabe der Teilnehmendenanzahl an kim-christin.manke@vplt.org entgegen.<br />

36 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Junior Mitgliedschaft<br />

für Studierende<br />

und Auszubildende in der<br />

Veranstaltungswirtschaft.<br />

Kostenfrei und endet<br />

automatisch.<br />

junior<br />

DURCHBLICK<br />

beim Berufsstart


LEGAL<br />

Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten –<br />

leider auch für Cyberkriminelle, die Unternehmen<br />

bedrohen. Natürlich sind ebenfalls Firmen der<br />

Veranstaltungswirtschaft davon betroffen. Wer in<br />

Sachen Recht auf Nummer sicher gehen will, kann<br />

auf Fachliteratur vertrauen – wir widmen uns künftig<br />

stärker mit Rezensionen aktuellen Büchern auf dem<br />

Achtung Abzocke:<br />

Post mit bösem Anhang<br />

Cyberkriminelle werden immer cleverer. Sie fälschen sogar Siegel von Gerichten<br />

und zocken so getäuschte Unternehmen ab. Oder man klickt sich ins Verderben,<br />

wenn man gefährliche Links in E-Mails öffnet. Wir sprechen mit Sophie Hollstein,<br />

Rechtsreferendarin bei BRANDI Rechtsanwälte, über die kriminellen Methoden<br />

und wie man sich wehren kann.<br />

• Auch in der Veranstaltungswirtschaft versuchen Cyberkriminelle,<br />

Unternehmen zu betrügen. Erst vor ein<br />

paar Monaten hat der <strong>VPLT</strong> seine Mitglieder vor E-Mails<br />

gewarnt, die sie von einem angeblichen Insolvenzverwalter<br />

einer Anwaltskanzlei aus Köln erhalten haben. Interessierte<br />

hätten laut diesem Angebot Veranstaltungstechnik<br />

aus einem Versandhandel zu vergünstigten Konditionen<br />

kaufen können. Beigefügt war dem Anschreiben eine Liste<br />

der Posten mit Waren zu attraktiven Preisen sowie ein<br />

angeblicher Beschluss des Amtsgerichts Köln. Auch die<br />

angebliche „Kanzlei” hatte eine eigene Website. Der Betrug<br />

war erstaunlich gut gemacht. Kennen Sie aus Ihrer<br />

Kanzlei andere, ähnliche Fälle?<br />

Betrugsmaschen gegen Unternehmen können vielfältig<br />

sein. Sie reichen von traditionellen Methoden bis zu<br />

modernen Cyberangriffen. Häufige Betrugsmaschen,<br />

denen Unternehmen ausgesetzt sein können, sind neben<br />

gefälschten Rechnungen vor allem Phishing- oder<br />

Ransomware-Angriffe.<br />

Phishing-Angriffe zielen darauf ab, Mitarbeiter dazu zu<br />

bringen, vertrauliche Informationen wie Benutzernamen,<br />

Passwörter oder Finanzdaten preiszugeben. Dies<br />

geschieht oft über gefälschte E-Mails, die vorgeben, von<br />

vertrauenswürdigen Quellen zu stammen. Ein Ransomware-Angriff<br />

ist dagegen eine Art von Schadsoftware,<br />

38 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


LEGAL Nachgefragt bei BRANDI<br />

die die Daten eines Unternehmens verschlüsselt und<br />

dann Lösegeld von den Opfern verlangt, um die Daten<br />

wieder freizugeben. Gerade hiervon sind in letzter<br />

Zeit vermehrt Unternehmen und Behörden betroffen,<br />

gerade im wirtschaftsintensiven Bundesland Nordrhein-Westfalen.<br />

Die Schäden können, abhängig von<br />

der Leistungsfähigkeit des Betroffenen, in die Millionen<br />

gehen. Neben dem Verlust durch das erpresste Lösegeld<br />

tritt häufig ein deutlicher Reputationsschaden<br />

ein. Bei traditionellen Methoden sind gerade gefälschte<br />

Abrechnungen beliebt. Vor allem bei Betriebsgründungen<br />

kommt es immer wieder zu ähnlichen Betrugsmaschen.<br />

Hintergrund sind häufig die öffentlich einsehbaren<br />

Register, wie das Handelsregister, aus dem<br />

Betrüger die Informationen ziehen, die sie für eine<br />

„überzeugende Täuschung“ brauchen. Der Schaden<br />

beläuft sich in der Regel nur auf einen dreistelligen<br />

Betrag und ist somit im Vergleich zu anderen Betrugsmaschen<br />

noch überschaubar. Zu erwähnen ist jedoch,<br />

dass die Zahlung der gefälschten Abrechnung nicht<br />

von der Begleichung der ordnungsgemäß gestellten<br />

Abrechnung des jeweiligen Amtsgerichts befreit. <br />

Tima Miroshnichenko<br />

Inhalt


• Gibt es bestimmte Branchen oder Unternehmen,<br />

die besonders leicht ein Opfer von Betrug werden oder<br />

kann das jeden treffen?<br />

Das kann grundsätzlich jedes Unternehmen treffen.<br />

Aber eine sorgfältige Prüfung von Schreiben und<br />

Rechnungen hilft, die Täuschung zu erkennen. Wir<br />

weisen unsere Mandanten explizit auf solche Betrugsmaschen<br />

hin, um diese zu sensibilisieren und<br />

insgesamt zu erhöhter Sorgfalt anzuhalten.<br />

Zudem bieten wir gemeinsam mit der Cristie Data<br />

GmbH einen Live-Workshop an, um unsere Kunden<br />

gezielt dahin gehend zu schulen, wie ein Ransomware-Angriff<br />

abläuft. Nur Schulungen und Sensibilisierung<br />

der Mitarbeiter, wie Betrüger vorgehen,<br />

können das Risiko, Opfer eines Angriffs zu werden,<br />

minimieren.<br />

• Wie gehen die Betrüger vor, wenn sie solche Rechnungen<br />

fälschen? Warum wirken sie so echt?<br />

Die Betrüger sammeln Daten aus öffentlich zugänglichen<br />

Registern, wie dem Handelsregister. Sie stellen<br />

dann Leistungen in Rechnung, die einer Eintragung<br />

dort zugrunde liegen. Aufgrund des unmittelbaren<br />

zeitlichen Bezugs zu einer tatsächlich erbrachten<br />

Leistung funktioniert die Täuschung. Da man eine<br />

solche Rechnung ohnehin erwartet hat, wird man bei<br />

der Prüfung nachlässiger.<br />

Sophie Hollstein<br />

Rechtsreferendarin<br />

Darüber hinaus kann jeder Adressat von Phishing<br />

-Mails werden. Diese geben eine seriöse Herkunft<br />

vor, man klickt auf Anhänge oder Links und<br />

transportiert so Schadsoftware auf den eigenen<br />

Rechner. Damit verschaffen sich Betrüger Zugang<br />

zum Rechner, zu Passwörtern usw. Zur Freigabe<br />

des Rechners oder Systems werden dann „Lösegeld“-Zahlungen<br />

verlangt. Auf diese Weise können<br />

insbesondere in Unternehmen, Kliniken, Behörden<br />

und so weiter erhebliche Schäden entstehen.<br />

Zuletzt haben wir beispielsweise den Ausfall von<br />

Behördensystemen in zahlreichen Kommunen in<br />

Südwestfalen durch diese Masche gesehen. Dadurch<br />

lagen die Behördenaktivitäten über Monate<br />

fast vollständig lahm.<br />

40 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


LEGAL Nachgefragt bei BRANDI<br />

• Nicht jeder hat dann einen Anwalt. Wie kann man<br />

selbst herausfinden, ob es sich um eine Fälschung<br />

handelt?<br />

Trotz der verblüffenden Ähnlichkeit lassen sich solche<br />

Rechnungen mit etwas Sorgfalt schnell entlarven.<br />

Das schnellste und eindeutigste Indiz für eine<br />

betrügerische Abrechnung ist eine ausländische<br />

IBAN. Die IBAN einer deutschen Staatskasse beginnt<br />

immer mit „DE“. Außerdem weisen falsche<br />

oder fehlerhafte Wappen auf eine gefälschte Abrechnung<br />

hin. Das Wappen sollte mit dem Wappen des<br />

Gerichts abgeglichen werden, das den Gebührenbescheid<br />

erlassen hat. Bei Post von Amts- und Landgerichten<br />

befindet sich immer das jeweilige Landeswappen<br />

auf dem Briefkopf.<br />

Mehr zu aktuellen Themen<br />

– BRANDI bloggt <br />

Wenn ein Geschäftszeichen angegeben ist, sollte<br />

dieses unbedingt mit dem Aktenzeichen in den<br />

Unterlagen abgeglichen werden. Zudem sollten Sie<br />

misstrauisch werden, wenn eine Frist von weniger als<br />

einer Woche gesetzt wird. Gleiches gilt für einen vorausgefüllten<br />

Überweisungsträger. Letztlich kann, wer<br />

auf Nummer sicher gehen möchte, den Rechnungsbetrag<br />

mit der auf dem Bescheid abgedruckten Gebührenordnung<br />

abgleichen.<br />

• Und wenn ich selbst nicht weiterweiß?<br />

Bei Zweifeln sollten Sie unbedingt beim jeweiligen<br />

Gericht nachfragen und sich die Richtigkeit der<br />

Rechnung bestätigen lassen. Oder lassen Sie sich<br />

von einem Rechtsanwalt beraten.<br />

• Wer selbst betroffen ist, möchte im nächsten<br />

Schritt vielleicht andere vor solchen Betrügern warnen.<br />

An wen wende ich mich?<br />

Sie sollten immer den vermeintlichen Verfasser kontaktieren,<br />

da dieser sich direkt an seine Kunden beziehungsweise<br />

Adressaten wenden kann. Selbstverständlich<br />

kann und sollte das Schreiben an die örtliche<br />

Polizeibehörde weitergeleitet werden. Diese kann<br />

in der Regel am besten nachvollziehen, wann sich<br />

solche Betrugsfälle mehren und neben einem Strafverfahren<br />

die Öffentlichkeit präventiv informieren.<br />

Anzeige<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 41


„Veranstaltungsrecht in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz“<br />

Bereits in der 2. aktualisierten und erweiterten Auflage ist aktuell im Beuth Verlag<br />

das informationsstarke Buch „Veranstaltungsrecht in Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz“ erschienen. Es bietet eine gute Hilfe für alle, die Vorschriften im<br />

deutschsprachigen Europa beachten müssen.<br />

Besonderheit ist ein kurzer Exkurs in<br />

das Veranstaltungsrecht des italienischen<br />

Südtirol, in dem als Amtssprache<br />

auch Deutsch gesprochen wird. So sehr<br />

auch offiziell die deutsche Sprache als<br />

Klammer und Gemeinsamkeit über den<br />

Inhalten des Buches steht, so sehr unterscheiden<br />

sich die Regelwerke in den<br />

einzelnen Ländern in Aufbau und Anwendung.<br />

Überblick über Vorschriften<br />

des veranstaltungsbezogenen<br />

Rechts<br />

Dieses Buch hilft allen Fachleuten, die<br />

in mehr als einem der genannten Länder<br />

agieren müssen, einen umfassenden<br />

Überblick über die jeweils anzuwendenden<br />

Vorschriften in allen Feldern des veranstaltungsbezogenen<br />

Rechts zu bekommen.<br />

Sei es zu Genehmigungsverfahren,<br />

Verantwortlichkeiten und vorgeschriebenen<br />

Funktionen, Verwertungsgesellschaften,<br />

Baurecht, Brandschutzvorschriften,<br />

Arbeits- und Sozialrecht und darunter<br />

auch Arbeitsschutz. Je nach Interessenund<br />

Kenntnislage der einzelnen Autoren<br />

sind jedoch Unterschiede in der Aufbereitung<br />

und der Tiefe der Texte erkennbar.<br />

42 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


LEGAL Buchrezension<br />

Arbeitsschutz bei deutschsprachigen<br />

Nachbarn<br />

Dem Rezensenten gefällt dabei besonders der Teil zur<br />

Schweiz. In ihm sind die vorhandenen Regelungen in einem<br />

ansprechenden Erläuterungsstil zusammengestellt<br />

hat. Dabei wird, neben allen anderen Rechtsgebieten,<br />

die Vorschriftenlage zum Arbeitsschutz bei unseren<br />

südwestlichen Nachbarn gut und umfassend erläutert.<br />

Den Teil, der Deutschland betrifft, hat die Autorin des<br />

Kapitels unverständlicherweise deutlich kürzer gefasst.<br />

In Österreich hingegen scheint es überhaupt keine Arbeitsschutzregeln<br />

zu geben – würde der Leser nach dem<br />

Inhalt des entsprechenden Kapitels gehen.<br />

Im Teil zu Südtirol werden dann leider hauptsächlich<br />

nur das Landesgesetz über öffentliche Veranstaltungen<br />

zitiert und ein paar notwendige Adressen zu Behörden<br />

genannt. Über den Umweg über Südtirol wären die gesamte<br />

– sehr harte – italienische Gesetzgebung und<br />

die Regelungen zu Arbeits- und Gesundheitsschutz auf<br />

Deutsch greifbar gewesen. An ihnen verzweifeln zahlreiche<br />

deutsche Dienstleister in italienischen Messen,<br />

Stadien und Multifunktionshallen immer wieder.<br />

Gute Gegenüberstellung der<br />

Regelungsfelder<br />

Den Autoren ist es denoch weitgehend gelungen,<br />

trotz der Unterschiedlichkeit in den drei hauptsächlich<br />

behandelten Ländern einen Aufbau des Buches<br />

hinzubekommen, der die Regelungsfelder weitgehend<br />

gegenüberstellt. Der Leser muss deshalb nicht permanent<br />

hin und her blättern, sollten direkte Vergleiche<br />

notwendig sein.<br />

Fazit: Wie schon eingangs erwähnt, ist dieses Buch ein<br />

gute Hilfestellung für alle,die sich mit der Vorschriftenlage<br />

rund um Veranstaltungen im deutschsprachigen<br />

Europa befassen müssen. [Falco Zanini]<br />

Ausgabedatum: 11.2023<br />

2. aktualisierte und erweiterte Auflage,<br />

508 Seiten, A5, Gebunden, Print<br />

ISBN 978-3-410-31762-3 | BESTELL-NR. 31762<br />

E-BOOK 978-3-410-31763-0 | BESTELL-NR. 31763<br />

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Noch nie war Personalverwaltung<br />

so einfach und effizient.<br />

Jetzt 30 Tage kostenlos testen<br />

Halle 12.0, A73<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 43<br />

Prolight + Sound


Gefährdungsbeurteilung<br />

einfach erstellen –<br />

mit dem Onlinetool StageDB<br />

Wer sich in Projekten auf Veranstaltungen vorbereitet, muss eine umfassende<br />

Risiko- und Gefährdungsbeurteilung erstellen. Im Mittelpunkt stehen<br />

dabei die Arbeitssicherheit der Crew, aber auch der szenische Einsatz von<br />

maschinentechnischen Arbeitsmitteln der Veranstaltungstechnik. Für diese<br />

beiden wichtigen Bereiche bietet die Software StageDB von Blumano ein<br />

praktisches Onlinetool. Wir sprechen mit Laura van Haperen, ermächtigte<br />

Sachverständige für die Prüfung von maschinentechnischen Arbeitsmitteln<br />

der Veranstaltungstechnik und Geschäftsführerin von Blumano Deutschland,<br />

über die Vorteile der bewährten Lösung.<br />

44 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


LEGAL Advertorial<br />

LEGAL Advertorial<br />

Blumano ist ein Zusammenschluss von Experten für Ingenieurdienstleistungen für Maschinen und<br />

Konstruktionen in Theatern, Bühnen und Studios. Zu den Kernleistungen der Spezialisten gehören<br />

Konformitätsbewertungen, Sicherheitsprüfungen, Sachverständigenprüfungen, technische Dokumentation<br />

und Zertifizierungen von Soft- und Hardware.<br />

• Ihr bietet mit StageDB eine Lösung, die<br />

dabei unterstützt, ganz einfach, aber umfänglich<br />

eine Risiko- und Gefährdungsbeurteilung<br />

zu erstellen? Kannst Du kurz erklären, wie sie<br />

funktioniert?<br />

Eine Risiko- oder Gefährdungsbeurteilung erstellt<br />

man immer nach demselben Schema.<br />

Erst bestimmst Du alle Gefährdungen und<br />

identifizierst Risiken. Danach überlegst Du Dir<br />

passende Maßnahmen und bewertest anschließend<br />

dieselbe Gefährdung erneut. Viele sind<br />

aber unsicher, ob sie wirklich alle Gefährdungen<br />

aufgelistet, immer die geeigneten Maßnahmen<br />

zur Risikominderung gewählt, alles erfasst und<br />

somit den Prozess korrekt durchgeführt haben.<br />

Hier hilft StageDB. Unsere Software dient Ingenieuren<br />

und Verantwortlichen als Leitfaden,<br />

potenzielle Risiken für ihre Produktion oder<br />

ihren Einsatz zu erkennen und die passenden<br />

Schutzmaßnahmen auszuwählen.<br />

• In Eurem StageDB-Paket kann man auch<br />

das Modul Online Risiko- und Gefährdungsbeurteilung<br />

(ORB) buchen – warum bietet Ihr<br />

es an?<br />

In der Eventbranche braucht es in der Regel<br />

zwei verschiedene Risikobeurteilungen: Die eine<br />

erstellt man für Bühnenmaschinerie und szenische<br />

Bewegungen. Die andere ist die Arbeitsschutz-Gefährdungsbeurteilung<br />

für Gesundheit<br />

und Sicherheit während veranstaltungstechnischen<br />

Tätigkeiten vor Ort. Allerdings unterscheiden<br />

sich diese beiden Beurteilungen in Umfang<br />

und Ansatz. StageDB ist die einzige uns bekannte<br />

Software, die integrierte Werkzeuge für<br />

diese beiden Arten von Beurteilungen bietet. <br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 45


Mit unserer ORB-Online-Plattform von StageDB verfügt<br />

unser Kunde über eine umfangreiche Bibliothek. Sie<br />

enthält viele Informationen zu branchenspezifischen gefährlichen<br />

Ereignissen und Gefährdungssituationen. Mit<br />

ihr lassen sich Bühnenmaschinerie, Steuerungssysteme<br />

und szenische Bewegungen umfassend analysieren.<br />

Gleichzeitig berücksichtigt sie die spezifischen Risiken<br />

für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz,<br />

die für die Veranstaltungsbranche relevant<br />

sind. Wenn alle Inhalte fertiggestellt sind, lässt sich<br />

das finale Dokument mit einem einfachen Knopfdruck<br />

generieren. Es erfüllt alle Anforderungen für Behörden<br />

und ist auch mehrsprachig möglich. Auf Wunsch validieren<br />

wir von Blumano als externe Partei die erstellten<br />

Beurteilungen zusätzlich. Unsere Anwendung ist auch<br />

deshalb einzigartig, weil sie sich auf die Bewertung<br />

von Bühnenmaschinen auf der Grundlage von EN ISO<br />

12100:2010 konzentriert.<br />

• Was kann das Onlinetool noch?<br />

Es gibt zwei weitere Module. Wir haben sie speziell für<br />

die veranstaltungstechnische Branche entwickelt.<br />

Mit der Equipmentdatenbank ist es möglich, seine Geräte<br />

und Arbeitsmittel zu erfassen. Man kann jeweils<br />

technische Daten eingeben, zum Beispiel die Kettenlänge,<br />

oder die verschiedenen Geräte bestimmten Gruppen<br />

wie zum Beispiel einem Projekt, einer Bühne oder<br />

Lagerhalle zuweisen. Eingebaut haben wir außerdem<br />

eine Erinnerungsfunktion für bevorstehende Prüfungen.<br />

ENTDECKEN SIE DIE<br />

MODULE<br />

46 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Materialverfügbarkeit und Einsatzort kann man selbstverständlich<br />

auslesen. Dem hinzugefügten Equipment<br />

kann man die für Kunden oder Auftraggeber notwendigen<br />

Dokumente zuweisen. Für den Einsatz vor Ort lässt<br />

sich die aktuelle Dokumentation innerhalb von 10 Minuten<br />

generieren und online zur Verfügung stellen.<br />

Das dritte Modul ist ein Intelligentes Technisches Dokumentationstool.<br />

Dies ist besonders dann interessant,<br />

wenn man eine EG-Konformitätserklärung, ein Zertifikat<br />

oder eine Prüfdokumentation benötigt. Dokumente lassen<br />

sich kategorisieren oder den entsprechenden Maschinentypen<br />

zuweisen. Den Verlauf der Bearbeitung von Dokumenten<br />

kann man in einer Vault Umgebung verfolgen und<br />

nach Fertigstellung die Projektdokumentation automatisiert<br />

erstellen. Zusätzlich bieten wir an, dass ein externer<br />

Experte von Blumano diese Dokumentation validiert.<br />

• Wer profitiert von StageDB und ist die Zielgruppe<br />

Eurer Software?<br />

Allgemein ist der Ansatz von StageDB von Anfang an<br />

international ausgerichtet. Deshalb nutzen die Software<br />

unsere Kunden weltweit in Europa, Nordamerika und<br />

Asien. Natürlich haben wir alle unsere Module für die Bedürfnisse<br />

der unterschiedlichen Unternehmen angepasst<br />

und über die Jahre weiterentwickelt. Die Module sind alle<br />

branchenspezifisch. Speziell unterstützen unsere Softwaremodule<br />

jeden, der mit Kettenzügen, Personenversenkungen,<br />

Drehscheiben, Kamerasystemen oder anderen<br />

Bühnenmaschinerien bei Veranstaltungen zu tun hat.<br />

Wer als Dienstleister Maschinerien auf- und abbaut und<br />

nutzt, braucht Dokumente wie Arbeitsplanung und die<br />

Gefährdungsbeurteilung. Betreiber mit viel Equipment<br />

ebenso wie Verleihbetriebe wiederum können über das<br />

Gerätemanagement-Modul einfacher den Einsatz ihres<br />

Equipment planen. Einsehbar ist, dass man Geräte für<br />

Projekte nicht einsetzen kann, weil sie bereits für einen<br />

bestimmten Zeitpunkt eingeplant sind oder eine gültige<br />

Wiederholungsprüfung fehlt. Man kann Dokumente<br />

schnell und einfach mit Auftraggebern, Personal und<br />

Kunden teilen, also beispielsweise mitzuführende Dokumente<br />

wie Bedienungsanleitungen oder Prüfprotokolle.<br />

Jede Werkstatt oder Firma, die Eigenbauten oder neue<br />

Maschinen herstellt, kann das Modul „Intelligente Technische<br />

Dokumentation“ nutzen, um alle wichtigen Dokumente<br />

für die EU-Konformitätserklärung an einem Ort<br />

zu sammeln. In Kombination mit der „Online Risikobeurteilung“<br />

kann man Sicherheit nachweisen oder organisatorische<br />

Maßnahmen festlegen. Üblicherweise leitet<br />

man diese als Teil der Bedienungsanleitung an Benutzer<br />

weiter. Aber auch für Großveranstaltungen setzen unsere<br />

Kunden die Module kombiniert ein.<br />

Kann man Eure Software testen?<br />

Na klar. Wir bieten eine 90-tägige kostenlose Testversion<br />

an. Sie liegt inzwischen auch auf Deutsch vor. Außerdem<br />

gibt es ein Training allgemein zum Thema Risikobewertung<br />

in Englisch und Deutsch. Darin vermitteln wir<br />

Schritt für Schritt, wie man Risikobeurteilungen erstellt.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 47


Künstliche Intelligenz:<br />

Schlüsseltechnologie<br />

für die Eventbranche<br />

Inhalt


Inhalt


Jason Yuen<br />

Kollegen im Verborgenen<br />

Die Künstliche Intelligenz wird wie kein anderer Trend in den kommenden<br />

Jahren die Business Events prägen und transformieren. Experten sprechen von<br />

einer neuen Ära. Wie Menschen mithilfe der technischen Helfer Events planen,<br />

durchführen und erleben, wird sich grundlegend verändern. Dem Thema hat sich<br />

das German Convention Bureau e.V., in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für<br />

Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, jetzt in seinem ebx.lab 2023 angenommen.<br />

Marketing- und Kommunikationsverantwortliche zahlreicher<br />

Unternehmen haben sich in ebx.lab 2023 zusammengesetzt<br />

und in ihrem Whitepaper „KI und die Zukunft<br />

von Business Events” beispielhafte Szenarien und<br />

Prozessinnovationen aufgezeigt. Die ersten Erkenntnisse<br />

aus dem ebx.lab 2023: Was sich heute schon abzeichnet<br />

ist, dass die KI sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug<br />

für fast alle Aspekte der Eventplanung entwickeln wird.<br />

Datengetriebene Verbesserungen<br />

Sie verbessert, wie effizient und genau Prozesse in der<br />

Planung ablaufen. Denn sie automatisiert Routineaufgaben<br />

und extrahiert Einblicke aus großen Datenmengen.<br />

Das heißt, diese Daten nehmen großen Einfluss auf Gestaltung<br />

des Programms, Veranstaltungsorte, Abläufe<br />

und vieles andere mehr. Gleichzeitig schaffen automatisierte<br />

Prozesse an anderer Stelle neue Kapazität und<br />

Freiräume. Der Mensch hat mehr Zeit für seine Kreativität<br />

und innovative Ideen. Im Folgenden ein paar Beispiele.<br />

Optimiertes Teilnehmermanagement<br />

Wie finden Veranstaltungen ihre Teilnehmer? Veranstalter<br />

sprechen heute hauptsächlich Teilnehmer aus<br />

Bestandsdaten an – mit hohen Streuverlusten, Informationsflut<br />

und Angeboten, die häufig nicht den Bedürfnissen<br />

der Teilnehmer entsprechen.<br />

Gleichzeitig ist es nur schwer möglich, passende Nicht-<br />

Teilnehmer für Business Events zu aktivieren. Möglich<br />

wäre dank KI zum Beispiel, einen Marktplatz für ein<br />

beidseitiges Matchmaking zwischen Teilnehmern und<br />

Veranstaltern im deutschsprachigen Raum zu etablieren.<br />

So werden neue Zielgruppen aktiviert – und Events<br />

zielgerichtet entwickelt.<br />

Mit Unterstützung durch die Plattform erreichen Veranstaltungsplaner<br />

nicht nur bestehende Zielgruppen mit<br />

den bestgeeigneten Angeboten, sie aktivieren auch bisher<br />

unbekannte Zielgruppen als Teilnehmer.<br />

50 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


TITEL KI – Schlüsseltechnologie für die Eventbranche<br />

Personalisierte Ansprache<br />

Die Personalisierung nimmt zu: KI analysiert individuelle<br />

Interessen der Teilnehmer, zum Beispiel für Kommunikation<br />

oder Programminhalte. Dies ermöglicht eine<br />

personalisierte Ansprache und individuelle Programmgestaltung,<br />

die die Wirksamkeit von Events für jede Einzelperson<br />

stark erhöht – beispielsweise im Kontext von<br />

professioneller Weiterbildung oder Networking. Von der<br />

Auswahl relevanter Inhalte bis hin zur optimalen Raumallokation<br />

oder Sitzplatzanordnung – KI kann dabei helfen,<br />

das Event-Erlebnis auf die spezifischen Interessen<br />

und Anforderungen der Teilnehmer abzustimmen.<br />

Bessere Kommunikation<br />

Darüber hinaus ermöglicht KI eine verbesserte Interaktion<br />

zwischen den Teilnehmern: Durch den Einsatz von<br />

Chatbots, virtuellen Assistenten oder anderen KI-gesteuerten<br />

Tools können Veranstalter Echtzeitkommunikation<br />

und -interaktion fördern. Teilnehmer können Fragen<br />

stellen, Feedback geben, Meinungen austauschen und<br />

sich vernetzen, um wertvolle Kontakte zu knüpfen. Dies<br />

schafft eine dynamische und verbindende Atmosphäre<br />

auf dem Event und fördert den Wissensaustausch sowie<br />

die Zusammenarbeit.<br />

Durch den Einsatz von Algorithmen und maschinellem<br />

Lernen werden insbesondere bürokratische Abstimmungs-<br />

und Vertragsprozesse mit externen Organisationen,<br />

Destinationen und Dienstleistern automatisiert und<br />

nahtlos abgebildet. Lange Wartezeiten, ausgedehnte Prozessschleifen<br />

und fehlerhafte Kommunikation könnten<br />

damit der Geschichte angehören.<br />

Schnellere Reaktion<br />

Durch die Analyse von Echtzeitdaten während des Events<br />

können Veranstalter schnell auf Veränderungen reagieren<br />

und notwendige Anpassungen vornehmen – beispielsweise<br />

in der Lenkung von Teilnehmerströmen oder der nachhaltigen<br />

Planung von Cateringangeboten.<br />

Simulation von Szenarien<br />

KI kann auch bei der Vorausschau helfen, indem sie Szenarien<br />

simuliert und verschiedene Handlungsoptionen<br />

bewertet – beispielsweise in der Wahl alternativer Destinationen<br />

oder in der Bewertung möglicher Marktpositionierungen<br />

für eine neue Eventmarke. Veranstalter können<br />

mithilfe von KI verschiedene Event-Szenarien durchspielen<br />

und deren Auswirkungen auf Teilnehmerzahlen, Ressourcenbedarf<br />

und finanzielle Aspekte analysieren.<br />

Künstliche Intelligenz und die<br />

Zukunft von Business Events<br />

Kollaborativ, aktiv und offen die nächste<br />

Entwicklungsstufe der Eventlandschaft gestalten –<br />

Ein gemeinsames Whitepaper der ebx.lab Community<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 51


Das Zeitalter der KI<br />

Wo liegen die Gefahren von künstlicher Intelligenz? Und was bedeuten sie für<br />

die Gesellschaft im Allgemeinen, für die Medien- und Veranstaltungstechnik im<br />

Speziellen? Ein Kommentar von Randell Greenlee, Referent für EU Politik beim <strong>VPLT</strong>.<br />

In meinem Geburtsjahr 1958 stellte der Automobilhersteller<br />

Ford das mit Kernkraft betriebene Konzeptfahrzeug<br />

„Nucleon“ vor. Es war das goldene Zeitalter der<br />

Atomkraft – eine Technologie, die die Welt grundlegend<br />

verändern sollte. Energie sei für immer kostengünstig<br />

und überall verfügbar. Vor 66 Jahren war die tatsächliche<br />

Entwicklung der Technologie und deren Vor- und<br />

Nachteile nicht vorhersehbar. Jetzt soll das goldene<br />

Zeitalter der KI kommen. Die Möglichkeiten, die künstliche<br />

Intelligenz der Wirtschaft, Gesellschaft und explizit<br />

der Veranstaltungswirtschaft bietet, seien vielfältig und<br />

vielversprechend. Inwiefern diese neue Technologie im<br />

umfassenden Sinne wirken wird, weiß aber niemand.<br />

Als die Industrienationen Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

die fossilen Energieträger zur Stütze der grundlegenden<br />

Strukturen ihres Wohlstandes bestimmten, wusste auch<br />

niemand, welche Konsequenzen diese Entscheidung<br />

für unsere mit limitierten Ressourcen und mit höchst<br />

sensiblen und komplexen ökologischen Voraussetzungen<br />

ausgestattete Welt haben wird. Sie hat uns unseren<br />

heutigen Wohlstand – wenngleich mit der schweren<br />

Hypothek eines möglichen Weltuntergangs – gesichert.<br />

52 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


TITEL KI – Schlüsseltechnologie für die Eventbranche<br />

Prophezeiungen und Kassandrarufe<br />

Momentan gibt es zahlreiche Vermutungen und Stellungnahmen<br />

zu möglichen Auswirkungen von KI:<br />

• In Europa sind 66 % der Arbeitsplätze einem gewissen<br />

Grad der KI-Automatisierung ausgesetzt. 1<br />

• KI wird entweder eine Aufwertung (d. h. Augmentation),<br />

eine Unterstützung (d. h. Assistenz) oder eine Automatisierung<br />

(d. h. Substitution) von menschlicher Arbeit<br />

mit sich bringen. Kein Arbeitsbereich bleibt unberührt. 2<br />

• Generative KI, eine, die Ideen oder Inhalte erstellt,<br />

könnte jährlich in der globalen Wirtschaft das Äquivalent<br />

von 2,6 bis 4,4 Billionen Dollar generieren. 3<br />

• Es gibt nur wenige Daten über den CO2-Fußabdruck<br />

einer einzigen generativen KI-Abfrage, aber nach Branchenangaben<br />

wird er auf das Vier- bis Fünffache einer<br />

Suchmaschinenabfrage geschätzt. Demnach würde allein<br />

das Programm GPT-3 1.287 Megawattstunden Strom<br />

verbrauchen und 552 Tonnen CO2-Äquivalent erzeugen. 4<br />

• In den Schwellen- und Entwicklungsländern sind die<br />

unmittelbaren Auswirkungen der KI geringer. Aber viele<br />

dieser Länder verfügen weder über die Infrastruktur<br />

noch über qualifizierte Arbeitskräfte, um die Vorteile zu<br />

nutzen, so dass die Gefahr besteht, dass die Technologie<br />

im Laufe der Zeit die Ungleichheit zwischen den<br />

Ländern verstärkt. 5<br />

• KI kann sämtliche digitalen Inhalte erstellen und verändern.<br />

Daher sind digitale Inhalte niemals – ohne eine<br />

Verifizierung – glaubwürdig. 6<br />

• Noch ist nicht rechtlich geklärt, ob die Inhalte, die KI<br />

sich durch LLM (Large Language Models) aneignet, bisher<br />

überhaupt genutzt werden durften (geistiges Eigentum).<br />

Die New York Times strebt deshalb einen Prozess<br />

gegen Microsoft/OpenAI für gesetzliche oder tatsächliche<br />

Schäden in Milliardenhöhe an.<br />

• Die Gefahren für die IT-Sicherheit, die durch KI entstehen,<br />

sind enorm. Wenn Kriminelle mit QML-(Quantum<br />

Machine Learning)-Kapazitäten ausgestattet sind, werden<br />

sie viel mehr Möglichkeiten haben, sich einen ersten<br />

Zugang in IT-Systeme zu verschaffen, darin zu bleiben<br />

und sich dort frei zu bewegen. Sie könnten Daten abgreifen<br />

(Angriff auf die Vertraulichkeit), Systeme abschalten<br />

oder zerstören (Angriff auf die Verfügbarkeit) und unbemerkt<br />

Daten verändern (Angriff auf die Integrität). 7<br />

• Bis zum Jahr 2050 werden Maschinen die Fähigkeiten<br />

zu sozialen und emotionalen Taten und Argumentation<br />

besitzen. 8<br />

• Geoffrey Hinton, der „Urvater der KI“ und Gewinner<br />

des „Turing Preises“, sagt: „Wir sollten das nicht<br />

weiterwachsen lassen, wenn wir nicht wissen, ob wir es<br />

kontrollieren können.“ 9 <br />

1<br />

The economic potential of generative AI: The next productivity frontier, McKinsey Global Institute, Juni 2023<br />

2<br />

Einfluss der künstlichen Intelligenz auf Arbeitstätigkeiten und Berufsbilder; Kurzstudie für das Handelsblatt; Dr. Martin Braun; Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation, IAO, Mai 2023<br />

3<br />

The economic potential of generative AI: The next productivity frontier, McKinsey Global Institute, Juni 2023<br />

4<br />

ScientificAmerican.com, a service of Scientific American, A Computer Scientist Breaks Down Generative AI’s Hefty Carbon Footprint –<br />

Is generative AI bad for the environment?, Kate Saenko & The Conversation Us, https://www.scientificamerican.com/article/a-computer-scientist-breaks-down-generative-ais-hefty-carbon-footprint/;<br />

zuletzt geprüft am 26. January 2024.<br />

5<br />

IMF-Blog, AI Will Transform the Global Economy, Kristalina Georgieva, January 14, 2024, https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2024/01/14/ai-will-transform-theglobal-economy-lets-make-sure-it-benefits-humanity;<br />

zuletzt geprüft am 26. January 2024.<br />

6<br />

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Deepfakes - Gefahren und Gegenmaßnahmen, https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Informationen-und-Empfehlungen/Kuenstliche-Intelligenz/Deepfakes/deepfakes_node.html;<br />

zuletzt geprüft am 23. Januar 2024<br />

7<br />

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Quantum MachineLearning in the Context of IT Security, https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/<br />

DE/BSI/Publikationen/Studien/QML/QML_in_the_Context_of_IT_Security.pdf?__blob=publicationFile&v=2; zuletzt geprüft am 26. Januar 2024<br />

8<br />

The economic potential of generative AI: The next productivity frontier, McKinsey Global Institute, Juni 2023<br />

9<br />

Metamorphosis, The Godfather of AI thinks it’s actually intelligent – and that scares him; The New Yorker, Rothman, Joshua, 20. November, 2023<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 53


Eine automatisierte Branche für<br />

Medien- und Veranstaltungstechnik?<br />

Nach der GCB/ebx.lab-Studie sollen schon bald KI-Anwendungen<br />

komplette Veranstaltungsformate kreieren,<br />

planen und umsetzen. 10 Diese würden eine „hochgradig<br />

individuelle User Journey anbieten“. Denkbar auch:<br />

Entsprechende KI-Programme könnten verschiedenen<br />

Umsetzungen von Bühne, Licht, Ton und Multimedia<br />

generieren. Die passende Lösung wird dann durch die<br />

Anwendung ausgewählt.<br />

Voraussetzungen wären die Digitalisierung der technischen<br />

Möglichkeiten bei Eventlocations und die Ausstattung<br />

mit einheitlichen IT-basierten Sensorik und<br />

Steuerung. Komplexe Festinstallationen an Equipment<br />

(diese sollten ohnehin nach dem „Green Deal“ mindestens<br />

20 bis 25 Jahre einsetzbar sein) ermöglichen einen<br />

vielseitigen Einsatz der inzwischen vollautomatisierten<br />

Technik. Allerdings: Jede „User Journey“ – da sie „individualisiert“<br />

werden soll – könnte noch besser und mit<br />

höherem Gewinn in einem virtuellen Raum stattfinden.<br />

Was ist schon kostspielige „Reality“ gegenüber einer zu<br />

100 % kontrollierbaren virtuellen „User Journey“ auf<br />

einem „tragbaren Umgebungs-Computer“ 11 in fast 4K?<br />

Bisherige Erfahrungen mit<br />

Technologien<br />

Es ist gut, dass die EU schon früh mit der Regulierung<br />

von KI beginnt (siehe Artikel auf Seite 52). Nach den<br />

Erfahrungen in der Menschheitsgeschichte mit sämtlichen<br />

bisherigen technologischen Innovationen ist Vorsicht<br />

angebracht. Bei der Einführung der disruptiven<br />

Technologie „Internet“ wurde viel versprochen. Das<br />

Internet wäre „Eine Welt ohne Privilegien oder Vorurteile<br />

aufgrund von Rasse, wirtschaftlicher Macht, militärischer<br />

Stärke oder Geburtsstand, in der jeder seine<br />

Überzeugungen zum Ausdruck bringen kann, egal wie<br />

einzigartig sie sind, ohne Angst, zum Schweigen oder<br />

zur Konformität gezwungen zu werden.“ 12 Es sollte eine<br />

unbegrenzte Vielfalt an und Zugang zu Kultur, Produkten<br />

und Kommunikation bieten.<br />

Natürlich profitieren wir alle von den Vorteilen der<br />

Konnektivität. Neben den positiven Eigenschaften ermöglichte<br />

aber erst das Internet die ungefilterte weltweite<br />

Verbreitung von Desinformation. Es verstärkt die<br />

soziale Abgrenzung und Vereinsamung in der Gesellschaft<br />

13 . Es ermöglicht eine unvorhersehbare Macht<br />

von nur fünf amerikanischen Unternehmen (FAMGA:<br />

Facebook, Amazon, Microsoft, Google und Apple), mit<br />

einem Anteil von 40 % des gesamten Börsenwertes<br />

des Nasdaq100. Es macht „Surveillance Capitalism“ 14<br />

überhaupt möglich.<br />

Das Internet sorgt für weniger Vielfalt (zum Beispiel in<br />

der Musikindustrie 15 ). Algorithmen bestimmen für uns<br />

und ohne unser Wissen eine immer engere, individualisierte<br />

und begrenzte Auswahl an datengetriebenen Informationen.<br />

Die zunehmend notwendigen Sicherheitsvorkehrungen,<br />

die benötigt werden, um überhaupt im Internet<br />

sorgenfrei unterwegs zu sein, kosten Unsummen und<br />

werden in Zukunft – wegen KI und „Quantum Computing“<br />

– noch umfangreicher und kostspieliger sein.<br />

Herausforderungen zwischen<br />

Hype und Hacks<br />

Es geht – wenn wir aus der Vergangenheit lernen wollen –<br />

also nicht darum, ob wir etwas können. Es geht nur noch<br />

darum, was wir wollen und ob unser einziger Lebensraum<br />

unser Tun verkraftet. Beim Hype um die KI geht<br />

es in erster Linie um Produktivitäts- und Umsatzsteigerung<br />

sowie um Effizienz und materiellen Wohlstand.<br />

10<br />

Künstliche Intelligenz und die Zukunft von Business Events Kollaborativ, aktiv und offen die nächste Entwicklungsstufe der Eventlandschaft gestalten –<br />

Ein gemeinsames Whitepaper der ebx.lab Community; GCB und Fraunhofer IAO, Ausgabe 2024<br />

11<br />

Begriff von Apple Computer für ihre Daten-Brille<br />

12<br />

Zitat von Internet Aktivist John Perry Barlow; Declaration of the Independence of Cyberspace, 1995, in: Whatever Happened to the Internet’s Promise?;<br />

Simone Ross, Techonomy print and digital <strong>Magazin</strong>e. 2017, eigene Übersetzung aus dem Englischen<br />

13<br />

AMA J Ethics. The Internet and Loneliness, Andrew P. Smith, PhD and Hasah Alheneidi, PhD, 2023;25(11):E833-838. doi: 10.1001/amajethics.2023.833<br />

14<br />

Ein Begriff aus der politischen Ökonomie, der die weit verbreitete Sammlung und Kommerzialisierung persönlicher Daten durch Unternehmen bezeichnet.<br />

siehe: Shoshana Zuboff, The Age of Surveillance Capitalism, 2019<br />

15<br />

BBC News Online, Female artists dominated 2023 music charts - but new acts are being squeezed out, https://www.bbc.com/news/entertainment-arts-67862412;<br />

zuletzt geprüft am 26.01.2024<br />

54 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


TITEL KI – Schlüsseltechnologie für die Eventbranche<br />

Das sind eigentlich veraltete Wirtschaftsziele aus dem<br />

Industriezeitalter. Die Transformation zu einer „Suffizienzgesellschaft“,<br />

wie von dem Wirtschaftswissenschaftler<br />

Professor Uwe Schneidewind und führenden<br />

Umwelt- und einigen Wirtschaftsexperten gefordert,<br />

setzt andere Ziele: Entrümpelung – vereinfacht und<br />

weniger, Entschleunigung – langsamer und zuverlässiger,<br />

Entflechtung – regional und übersichtlicher, Entkommerzialisierung<br />

– dem Markt entzogen und selbstgemacht.<br />

16<br />

Aus meiner Sicht gibt es noch zwei mögliche Herausforderungen<br />

für einen Siegeszug von KI:<br />

• Schon vor dem zweiten Weltkrieg stellte Walter<br />

Benjamin in seinem Werk „Das Kunstwerk im Zeitalter<br />

seiner technischen Reproduzierbarkeit“ fest, dass<br />

alle „reproduzierbaren“ Kunstwerke an Wert verlieren.<br />

Nur ein „Original“ besitzt eine „Aura“, die von<br />

Unnahbarkeit, Echtheit und Einmaligkeit geprägt ist.<br />

Deshalb liegen die „song per stream rate“ aktuell bei<br />

0.08¢–0.13¢ 17 und die Kosten für ein Ticket für ein<br />

Taylor Swift „ERAS-Tour“-Konzert bei teilweise bis zu<br />

11.000 Dollar.<br />

• Die Authentizität von menschlichen Begegnungen<br />

hat nach wie vor eine extrem hohe Qualität in geschäftlichem<br />

sowie privatem Umfeld. Das dürfte sich, angesichts<br />

der Möglichkeiten von Deepfakes und möglichen<br />

Hacks bei allen digitalen Formaten, für eine erhebliche<br />

Aufwertung von Präsenzveranstaltungen sorgen.<br />

Ich bin sicher, dass wir, mit den richtigen regulatorischen<br />

Maßnahmen, die KI auch wirklich zu unserem<br />

Nutzen einsetzen können. Allerdings macht der Medientheoretiker<br />

Douglas Rushkoff in seinem Buch<br />

„Team Human“ 18 deutlich: Wenn wir das Denken, Planen,<br />

Kreieren und Produzieren den Maschinen ganz<br />

überlassen, müssen wir neu definieren, was uns und<br />

unsere Welt eigentlich ausmacht. [Randell Greenlee]<br />

16<br />

Die Große Transformation, Eine Einführung in die Kunst des gesellschaftlichen Wandels, Uwe Schneidewind, Abb. 11.3, Suffizienz als Geschäftsmodell, Fischer<br />

Verlag, 2019<br />

17<br />

Revenue Distribution from Music Streaming - A Quantitative Analysis of Swedish Artists on Spotify, The Inland Norway University of Applied Science, Daniel Johansson,<br />

Mai 2023<br />

18<br />

Team Human, Douglas Rushkoff, W. W. Norton & Company, Inc., New York, 2019<br />

Randell Greenlee<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 55


Growtika<br />

KI-Verordnung: EU legt Vorschriften<br />

für Künstliche Intelligenz fest<br />

Die Europäische Union hat als erster Staaten- und Wirtschaftsverbund einen<br />

Rechtsrahmen für KI formuliert. Es war zu erwarten, dass dieser formell<br />

vom EU-Parlament und Rat angenommen wird. Nach einer Übergangszeit<br />

wird die Verordnung in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar sein.<br />

Die Verordnung wäre ein verbindlicher Rechtsakt, den alle EU-Länder in<br />

vollem Umfang umsetzen müssen. Welche Regeln sieht die Verordnung vor?<br />

Im KI-Act werden KI-Systeme in Risikoklassen eingeteilt.<br />

Unannehmbare Risiken<br />

Ausdrücklich verboten sind Systeme, die in die höchste<br />

Kategorie (Unannehmbare Risiken) fallen:<br />

Biometrische Kategorisierungssysteme, die sensible<br />

Merkmale verwenden (z. B. politische, religiöse oder philosophische<br />

Überzeugungen, sexuelle Orientierung, Rasse);<br />

ungezieltes Auslesen von Gesichtsbildern aus dem Internet<br />

oder aus Überwachungsaufnahmen zur Erstellung<br />

von Gesichtserkennungsdatenbanken;<br />

Emotionserkennung am Arbeitsplatz und in Bildungseinrichtungen;<br />

Soziales Scoring auf der Grundlage von Sozialverhalten<br />

oder persönlichen Merkmalen;<br />

KI-Systeme, die das menschliche Verhalten manipulieren,<br />

um den freien Willen des Menschen zu umgehen;<br />

KI, die eingesetzt wird, um die Schwächen von Menschen<br />

(aufgrund ihres Alters, einer Behinderung, ihrer<br />

sozialen oder wirtschaftlichen Lage) auszunutzen.<br />

56 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


TITEL KI – Schlüsseltechnologie für die Eventbranche<br />

Es gibt allerdings eine ganze Reihe von Ausnahmen für<br />

die Strafverfolgungsbehörden: Die Identifizierung von<br />

Personen im Nachhinein ist unter bestimmten Bedingungen<br />

erlaubt, etwa bei Terrorgefahr oder der gezielten<br />

Suche von Einzelpersonen beim Verdacht auf schwere<br />

Straftaten.<br />

Hohe Risiken<br />

In der zweithöchsten Risikoklasse (Hohe Risiken) geht<br />

es um Vorschriften für KI-Systeme, die ein „erhebliches<br />

Schadenspotenzial“ für die Demokratie, die Gesundheit<br />

oder die Sicherheit haben. Eine Grundrechtsfolgenabschätzung,<br />

die unter anderem auch für den Versicherungs-<br />

und Bankensektor gilt, ist für solche Systeme<br />

obligatorisch. Systeme, die Wahlergebnisse oder Wählerverhalten<br />

beeinflussen können, werden ebenfalls als<br />

hochriskant eingestuft. Hier sollen Beschwerdemöglichkeiten<br />

für Betroffene geschaffen werden.<br />

Limitierte Risiken<br />

In der Risikoklasse „Limitierte Risiken“ müssen die<br />

KI-Systeme bestimmte Transparenzpflichten erfüllen:<br />

So muss beispielsweise eine Person, die mit einem<br />

Chatbot interagiert, darüber informiert werden, dass sie<br />

mit einer Maschine zu tun hat. Damit sie selbst entscheiden<br />

kann, ob sie fortfahren oder stattdessen mit<br />

einem Menschen sprechen möchte. Mit KI-erstellte Inhalte<br />

müssen als solche gekennzeichnet werden.<br />

Minimale Risiken<br />

Die bereits weitverbreiteten und ein Großteil der KI-Systeme,<br />

mit denen wir heute bereits interagieren, gehören<br />

zu der Risikoklasse „Minimale Risiken“. Beispiele<br />

hierfür sind Spam-Filter, KI-gestützte Videospiele und<br />

Bestandsverwaltungssysteme. Da diese Systeme nur ein<br />

minimales oder gar kein Risiko für die Rechte oder die<br />

Sicherheit der Bürger darstellen, sollen sie von dem Fehlen<br />

von Verpflichtungen profitieren. Auf freiwilliger Basis<br />

können sich die Unternehmen jedoch zu zusätzlichen<br />

Verhaltenskodizes für diese KI-Systeme verpflichten.<br />

Maßnahmen zur Unterstützung von<br />

Innovation und KMU<br />

Unternehmen, insbesondere KMU, sollen KI-Lösungen<br />

ohne unangemessenen Druck von Branchenriesen, die<br />

die Wertschöpfungskette kontrollieren, entwickeln können.<br />

Die KI-Verordnung sieht daher sogenannte regulatorische<br />

„Sandkästen und Praxistests“ vor, die von nationalen<br />

Behörden eingerichtet werden, um innovative<br />

KI zu entwickeln und zu trainieren, bevor sie auf den<br />

Markt kommt.<br />

Strafen bei Verstoß<br />

Die Nichteinhaltung der Vorschriften kann zu Geldbußen<br />

führen, die je nach Verstoß und Größe des Unternehmens<br />

zwischen 35 Millionen Euro oder 7 % des<br />

weltweiten Umsatzes und 7,5 Millionen oder 1,5 % des<br />

Umsatzes liegen. [Randell Greenlee]<br />

Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates<br />

vom 21. April 2022 zur Festlegung<br />

harmonisierter Vorschriften für Künstliche<br />

Intelligenz (Gesetz über Künstliche<br />

Intelligenz) und zur Änderung<br />

bestimmter Rechtsakte der Union<br />

Pressemitteilung des Europäischen<br />

Parlaments: Parlament bereit für Verhandlungen<br />

über Regeln für sichere<br />

und transparente KI, 14.6.2023<br />

Pressemitteilung der Europäischen<br />

Kommission: Kommission begrüßt politische<br />

Einigung über das Gesetz über<br />

künstliche Intelligenz, 09.12.2024<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 57


Schlaue Maschinen<br />

für saubere Signale<br />

Riedel Communications ist führender Anbieter von Live-Produktionstools in<br />

den Bereichen Medien, Sport und Unterhaltung. Wir sprechen mit Dipl.-Ing.<br />

Jacqueline Voß, Executive Director Strategy & Innovation – Managed Technology<br />

Division bei RIEDEL Communications GmbH & Co. KG, über erste Ansätze,<br />

künstliche Intelligenz für Produktionen einzusetzen, Testfelder von Kunden<br />

und wie man die technischen Helferlein am besten trainiert.<br />

• KI hat längst Einzug in den Alltag genommen, Unternehmen<br />

greifen verstärkt für ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

darauf zurück. Kannst Du schildern, wie Ihr<br />

bei Riedel mit dieser innovativen Technologie umgeht?<br />

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz ist bei uns<br />

Teil der Roadmap. Wir beschäftigen uns im gesamten<br />

Unternehmen damit. Allerdings bauen wir keine eigene<br />

KI-Lösung wie ein neuronales Netz. Da gibt es ganz<br />

andere Player auf dem Markt. Allerdings können wir unsere<br />

Kernprodukte, mit denen wir Weltmarktführer sind,<br />

verbessern. Wir nutzen KI also, um die Produkte und<br />

Workflows für die Events unsere Kunden clever zu erweitern.<br />

Dafür schärfen wir unseren Blick.<br />

Im täglichen Unternehmensalltag kann es passieren,<br />

dass die Entwicklung von Zukunftstechnologien<br />

schnell unter den Tisch fällt. Wir nehmen uns dennoch<br />

bewusst Zeit dafür. Wir schauen, was im Markt passiert,<br />

welche Trends es gibt, machen Befragungen und<br />

schauen, welche Herausforderungen Kunden mit unseren<br />

Lösungen haben. Innovationsthemen, die mich in<br />

letzter Zeit beschäftigt haben, waren 5G, Private 5G, KI<br />

und Metaverse. KI ist kein Buzzword, das irgendwann<br />

wieder verschwindet. Wir haben mal einen KI-Workshop<br />

durchgeführt, bei dem ich mich für das Intro als Avatar<br />

nachgeneriert habe. Es ist erstaunlich was heute mit<br />

kleinem Aufwand alles schon möglich ist.<br />

• Wie lässt sich KI im Bereich Audio bereits nutzen?<br />

Unsere Kunden übertragen vor allem live. KI für Verbesserungen<br />

in Realtime zu nutzen, ist ziemlich schwer. Es<br />

macht keinen Sinn, ein Audio zu generieren, das dank<br />

KI vollkommen sauber ist, aber 25 Sekunden zu spät<br />

kommt. Bei Audio ist das für eine Liveübertragung außerdem<br />

noch problematischer als im Bildbereich. Im<br />

letzteren würden Verzögerungen bei ein paar wenigen<br />

Frames nicht so auffallen wie bei Audio. Dennoch haben<br />

wir bereits erfolgreich KI für Übertragungen in Echtzeit<br />

implementiert.<br />

• Kannst Du Beispiele geben?<br />

Bei der Formel 1 ist es uns gelungen, damit die Kommunikation<br />

zu verbessern. Wir haben einer KI antrainiert, wie<br />

Umgebungsgeräusche in einer Garage und einem Auto<br />

der Formel 1 klingen. Die KI säubert und verbessert nun<br />

das Audiosignal für unseren Kunden. Wenn wir vor Ort<br />

onground mit Kunden sprechen, ist diese Geräuschunterdrückung<br />

sofort ein Thema. Wir müssen beobachten,<br />

wie sich das künftig entwickelt. Denn wenn Du auf dem<br />

Boot keine Windgeräusche, beim Fußball keine Schiedsrichter<br />

oder beim Motorsport keinen Motor mehr hörst,<br />

kann das steril klingen und dem Event das Feeling nehmen.<br />

Es stellt sich die Contentfrage. Was möchte man<br />

künftig mit welchen Geräuschen beim Event erreichen?<br />

58 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


TITEL Advertorial<br />

Ein anderes Beispiel sind laute Geräusche beim Foiling.<br />

Sie entstehen, wenn Segelboote beim Auftrieb über<br />

Tragflügel schnell aus dem Wasser heben und kurze<br />

Zeit fliegen. Diesen Lärm wollen unsere Kunden inzwischen<br />

im Audiobereich entfernen, weil sonst eine<br />

Kommunikation nicht mehr möglich ist. Im Motorsport<br />

haben wir auch Speech-to-text eingesetzt, die bestimmte<br />

Trigger setzt, um die permanente Kommunikation<br />

eines Teams zu überprüfen. So lassen sich Kategorien<br />

mit einer Heatmap clustern und Redeinhalte<br />

besser analysieren.<br />

Ein anschauliches Beispiel ist auch der Segelsport.<br />

Beim 36. America’s Cup in Neuseeland wollten wir für<br />

die Zuschauer unseres Kunden das Live Erlebnis vor Ort<br />

intensiver gestalten. Wir haben dafür Audio live von den<br />

Booten an Land gesendet. Allerdings haben wir kein<br />

Funkgerät verwendet, sondern breitbandig übertragen.<br />

Die Qualität musste so gut sein, dass eine Liveübertragung<br />

möglich war. Wir haben unser Bolero Wireless<br />

Intercom auf den Booten installiert. Die gesamte Kommunikation<br />

in unserem Boleronetzwerk haben wir dann<br />

mit KI verbessert.<br />

In der Major League Baseball gibt es Auswertungen, die<br />

auf KI basieren, zum Beispiel, ob ein Ball ein Strike<br />

war oder nicht. Diese Detektion übernimmt ein anderer<br />

Dienstleister. Wir erhalten bei der Übertragung aber<br />

einen Trigger, können ihn so ausspielen, damit die<br />

Schiedsrichter die Information erhalten. Man sieht an<br />

diesen Beispielen, dass wir Frameworks immer nur an<br />

kleinen Stellen in unsere Produktlösungen implementieren.<br />

Natürlich nur da, wo es möglich und auch sinnvoll<br />

ist und wo der Kunde von einem optimierten Ablauf<br />

oder sein Endkunde von einer klareren Kommunikation<br />

profitiert. <br />

Dipl.-Ing. Jacqueline Voß<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 59


TITEL Advertorial<br />

• Nutzt Ihr KI auch für die internen Unternehmensabläufe<br />

bei Riedel?<br />

Wir stecken hier erst am Anfang. Interessant ist es<br />

zum Beispiel, Materialflüsse zu optimieren. Wenn wir<br />

zwei Dutzend Seecontainer mit Tausenden Funkgeräten<br />

und Panels nach Tokio zu den Olympischen Spielen<br />

verschiffen, reden wir über sehr komplexe Projekte.<br />

• Wie reagieren Eure Kunden auf solche neuen Entwicklungen?<br />

Manche Kunden, zum Beispiel aus der Formel 1, leben<br />

Innovation und sind schnell an dem Thema interessiert.<br />

Viele sind so kooperativ und arrangieren uns ein<br />

Testfeld. Sie stellen uns ihre Übertragungsinhalte als<br />

Lernmaterial für KI zur Verfügung. Hier haben wir einen<br />

klaren Vorteil. Zum einen sind wir Hersteller, zum anderen<br />

können wir unsere Produkte bei unseren Kunden im<br />

Feld testen. Diese Erfahrungen vor Ort sind essenziell.<br />

• Welche Rolle spielt der Datenschutz?<br />

Die Politik kommt nicht darum herum, sich mit Regularien<br />

zu beschäftigen. Denn natürlich birgt das Thema<br />

auch Gefahren, wenn man sich zum Beispiel aktuelle<br />

Betrugsfälle mit Deepfake-Avataren anschaut. Wenn wir<br />

Daten nutzen, um eine KI zu trainieren, sprechen wir<br />

uns direkt mit unseren Kunden ab. Wenn die KI gelernt<br />

hat, löschen wir die Daten wieder. Aber wenn jemand<br />

Kommunikation von Schiedsrichtern als Lerndaten für<br />

eine KI einfach in eine Publiccloud schieben würde,<br />

hätte die FIFA sicher etwas dagegen.<br />

• Viele Firmen sehen in diesen neuen Entwicklungen<br />

auch eine Gefahr für das eigene Business, weil es durch<br />

Künstliche Intelligenz ersetzt wird.<br />

Wenn Dir KI hilft, dass Du die Aufnahme mit einem<br />

billigen Mikrofon so verbessern kannst, als hättest<br />

Du sie mit einem hochwertigen aufgenommen, dann<br />

müssen sich Hersteller von Mikrofonen oder Studios<br />

Fragen stellen. Ich bin sicher, dass diese Technologie<br />

Berufsbilder verändern wird.<br />

Alte Berufe fallen in Berufssituationen, die nicht sehr<br />

komplex sind, weg, neue werden aber entstehen. Ich<br />

könnte mir vorstellen, dass KI in Zukunft zum Beispiel<br />

Kameraleute bei einem Spiel der Zweiten Bundesliga ersetzt<br />

oder in der Ersten Bundesliga eine Zusatzkamera<br />

eingesetzt wird.<br />

Für uns sehe ich weniger Gefahren. Wir kümmern uns<br />

primär um Signaldistribution, damit Menschen miteinander<br />

kommunizieren können. Einfach ausgedrückt,<br />

müssen die Signale von Audio oder Video dafür von A<br />

nach B gehen. Allerdings rücken wir mit unseren neuen<br />

Geschäftspartnern für KI nun stärker in den Bereich von<br />

Erstellung von Inhalten.<br />

• Du hast die neuen Geschäftspartner angesprochen.<br />

Was ist hier geplant?<br />

Mit e-Slomo haben wir eine Softwarelösung im Programm,<br />

die KI nutzt. Mit ihr kannst Du Superzeitlupensequenzen<br />

aus Standard-Kameramaterial erstellen.<br />

Dafür braucht es bisher teure Hochgeschwindigkeitskameras.<br />

Außerdem arbeiten wir mit Studio Automated<br />

zusammen. Sie bieten eine optimierte Videoproduktionslösung,<br />

die es Sportproduktionen und Ligen ermöglicht,<br />

ihre Live-Übertragungen mit minimalem Personal-<br />

und Betriebsaufwand fernzusteuern.<br />

Einfach erklärt, kannst Du das System mit Inhalten darauf<br />

trainieren Bewegungen, zum Beispiel beim Handball<br />

oder Tischtennis, selbst zu verfolgen. Deine Kamera<br />

schwenkt von selbst an den Ort während des Spiels, wo<br />

Aktion ist oder etwas Relevantes passiert. Eine solche<br />

technische Hilfe kann Produktionen enorm verschlanken.<br />

• Du kümmerst Dich beruflich jeden Tag um solche innovativen<br />

Themen. Kannst Du privat davon abschalten?<br />

Ich bin gelernte Elektroingenieurin und habe 2008 bei<br />

Riedel angefangen. Im Unternehmen bin ich jetzt für<br />

Innovation und Strategie verantwortlich. Das lebe ich<br />

sogar privat. Ich bin ein kompletter Techie. Sehr zum<br />

Nachteil meiner Familie. Unser ganzes Haus ist smart<br />

und wir haben keine Schalter mehr.<br />

riedel.net<br />

60 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Visit us in Halle 11 Stand C21<br />

SEE IT. LOVE IT. REPLAY IT.<br />

RIMOTION REPLAY<br />

REPLAY FOR EVERYBODY,<br />

EVERYWHERE.<br />

SUPER-SLOMO<br />

CAPABLE<br />

RiMotion is an easy-to-install<br />

replay solution that can be<br />

implemented almost instantly<br />

in broadcast environments of<br />

any scale. It streamlines<br />

traditional and modern<br />

workflows and provides<br />

real-time performance,<br />

even when working remotely.<br />

• Intuitive touchscreen UI<br />

• Dedicated Remote Controller<br />

• Compact 1RU or 2RU server<br />

Available in five cost-effective bundles:<br />

RiMotion R6, R8, R10, and R12 with 6 to 12 HD channels<br />

RiMotion R84 with up to 4 UHD / 8 HD, HDR channels<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> riedel.net • 61


nto the Cloud!<br />

e-Slomo und der Video Director:<br />

Künstliche Intelligenz für<br />

optimierte Videoproduktion<br />

Wer bisher Superzeitlupensequenzen produzieren wollte, musste dafür auf<br />

teure Hochgeschwindigkeitskameras vertrauen. Dank einer revolutionären<br />

Softwareanwendung ist dies nun auch mit Standard-Kameramaterial möglich.<br />

Riedel bietet dafür mit e-Slomo eine revolutionäre Softwareanwendung,<br />

die künstliche Intelligenz einsetzt. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen<br />

mit dem Spezialisten Studio Automated zusammen, der KI für optimierte<br />

Videoproduktionslösungen für Live-Übertragungen nutzt.<br />

oduction Suite has revolutionized the industry<br />

ging software-defi ned approach that off ers<br />

tion to a full cloud platform. Its highly intuitive<br />

workfl ows can easily be deployed on private or<br />

nces with scalability and power tailored to the<br />

d.<br />

e-Slomo wird so zum perfekten Tool, um emotionale<br />

Promos und Opener zu erstellen oder archivierten Inhalten<br />

can neues be Leben easily einzuhauchen. customized from<br />

tion platform<br />

s, based on the number of video I/Os, replay<br />

Schnelle Erstellung von Clips<br />

wer connections, commentary positions and<br />

Nutzer können die e-Slomo-Software sowohl online als<br />

auch offline verwenden. Sie lässt sich sowohl vor Ort als<br />

auch in der Cloud installieren und ist so sehr flexibel<br />

einsetzbar. Die Erstellung von e-Slomo-Clips ist extrem<br />

schnell und benötigt nur ein paar Sekunden Pufferzeit.<br />

Einfach den Beginn der Wiedergabe festlegen, ihn an<br />

e-Slomo senden – und in wenigen Augenblicken ist die<br />

Superzeitlupensequenz bereit für die Ausstrahlung. Da<br />

die Anwendung vollständig software- und KI-gesteuert<br />

ist, wird die Funktionalität kontinuierlich verbessert,<br />

wenn die sportartspezifischen Algorithmen lernen und<br />

die GPU-Leistung steigt. Nutzer können Superzeitlupen-Clips<br />

in verschiedenen Formaten erstellen, darunter<br />

720p, 1080i, 1080p und UHD, und sie sofort für<br />

Live-Produktionen ausspielen<br />

e-Slomo ist vollständig kompatibel mit ViBox Slomo- und<br />

All-In-One-Produktionslösungen von Riedel. Die Software<br />

lässt sich nahtlos in jeden Replay-, Studio- oder<br />

Postproduktions-Workflow BESPOKE integrieren. In Kombination<br />

mit dem UI-Gateway von HARDWARE Riedel ermöglicht die konfigurierbare<br />

Bandbreite von nur 5 Mbit/s den Produzenten<br />

die Erstellung von Super-Slow-Motion-Inhalten von jedem<br />

beliebigen Standort – selbst von zu Hause aus.<br />

62 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

PUBLIC CLOUD<br />

Inhalt


LIVE CAMERAS<br />

HD Configuration HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

PGM 1,2<br />

R84<br />

R84 R84 R84<br />

HD Configuration HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

R84 R84 R84 R84<br />

R84 R84 R84 R84 R84<br />

LIVE CAMERAS 6x LIVE InputCAMERAS<br />

LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

HD Configuration HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

HD 6x Configuration<br />

Input HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

HD Configuration<br />

R84<br />

LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

6x Input6x Input6x Input6x Input<br />

2x Output 2x Output 2x Output 2x Output 2x Input2x Input2x Input2x Input<br />

LIVE CAMERAS<br />

Network PGM 1,2<br />

LIVE CAMERAS<br />

Network PGM 1,2<br />

6x Input6x Input6x Input NUC 6x Input<br />

2x Output 2x Output 2x Output 2x Output 2x Input2x Input2x NUC Input2x Input<br />

R84<br />

R84<br />

USB HDMI<br />

USB HDM<br />

HD Configuration 6x Input<br />

2x Output<br />

UHD Configuration 2x Input<br />

2x Ou<br />

Optimierte Videoproduktion<br />

6x Input6x Input6x Input6x Input<br />

2x Output Studio 2x Output 2x Output Automated 2x Output 2x Input<br />

hat<br />

2x Input<br />

derzeit<br />

2x Input2x Input<br />

NUC<br />

NUC<br />

für Live-Übertragungen<br />

USB HDMI Network Network Network Network<br />

USB HDMI N<br />

zwei Produkte im Portfolio:<br />

LIVE CAMERAS<br />

PGM 1,2<br />

LIVE CAMERAS<br />

PGM 1,2<br />

6x Input<br />

2x Output<br />

2x Input<br />

2x Ou<br />

Für eine KI-basierte Videoproduktionslösung arbeitet<br />

Riedel Remote auch mit dem niederländischen Start-up RiMotion UI<br />

Remote<br />

RiMotion U<br />

Network Network Network Network<br />

N<br />

Virtual Director – eine vollautomatische Videoproduktionslösung<br />

für Medienrechteagenturen, Sen-<br />

NUC<br />

NUC Network NUC<br />

Studio Automated zusammen: Ziel der Zusammenarbeit<br />

Remote ist die Entwicklung einer optimierten Video-<br />

RiMotion NUC UI Network NUC automatisch den Teil eines Live-Events, der für die<br />

USB<br />

Network NUC<br />

N<br />

HDMI USB<br />

Network NUC<br />

Controller<br />

HDMI USBController<br />

Network<br />

HDMI<br />

HDMI<br />

Network<br />

deanstalten und Trainer. Die Technologie verfolgt Network<br />

NUC N<br />

produktionslösung, die es Sportproduktionen und<br />

USB<br />

Network NUC<br />

HDMI USB<br />

Network NUC Remote<br />

HDMI USB<br />

Network<br />

RiMotion UI<br />

HDMI<br />

Controller<br />

Controller<br />

USB HDMI<br />

6x Input<br />

2x Output Zuschauer am 2x interessantesten Input ist. Virtual Direc-<br />

HDMI kann sowohl On-Prem als auch in der Cloud<br />

2x Ou<br />

Ligen ermöglicht, ihre Live-Übertragungen im High- NUC NUC NUC NUC<br />

NUC<br />

NUC<br />

USB HDMI USBtor<br />

End-Bereich mit minimalem Personal- und Betriebsaufwand<br />

Operator fernzusteuern.<br />

/ Remote Workflow<br />

NUC NUC NUC NUC<br />

NUC<br />

Network<br />

USB HDMI USB HDMI<br />

NUC Network<br />

R12<br />

USB HDMI<br />

USB HD<br />

eingesetzt werden.<br />

Dual<br />

USB HDMI USB HDMI USB HDMI USB HDMI<br />

Remote Remote Remote Remote<br />

RiMotion RiMotion UI RiMotion UI RiMotion UI Remote UI Remote Remote Remote<br />

R12<br />

Controller Controller Controller Controller<br />

Der Virtual Coach Controller Assistant Controller (VCA) Controller wiederum Controller ist<br />

Dual Operator / Remote<br />

Remote<br />

Workflow<br />

NUC<br />

NUC<br />

Remote Remote<br />

RiMotion RiMotion UIein RiMotion automatisch UI UI generierter Remote Remote Videostream, Remote der es<br />

LIVE CAMERAS<br />

Remote USB HDMI<br />

RiMotion UI<br />

Remote USB HD<br />

Controller Controller Controller Controller<br />

dem Zuschauer ermöglicht, Controller Controller sein Controller eigener Controller Regis-<br />

RiMotion des UI Spiels UIzu sein. Remote Sie Remote können Remote<br />

Network<br />

Network<br />

e-Slomo ViBox Remote Example Remote Workflow Remote<br />

RiMotion RiMotion UIseur Remote<br />

Remote<br />

RiMotion UI<br />

Remote RiMotion UI<br />

zoomen, Remote Highlights<br />

markieren, Controllervor- Controller<br />

RiMotion<br />

LIVE CAMERAS<br />

Controller Controller Controller Controller Controller<br />

und<br />

Controller<br />

zurückspulen<br />

Controller<br />

und<br />

Controller<br />

sogar<br />

R12 R12 Remote R12 Remote R12 Remote Remote<br />

RiMotion RiMotion UI<br />

Remote<br />

Live-Kommentare<br />

RiMotion UI RiMotion UI<br />

Remote Remote<br />

abgeben.<br />

UI<br />

Remote<br />

Trainer können damit<br />

Dual Operator Controller Dual Operator Controller Dual / Remote Operator Controller Dual / Remote Workflow Operator Controller / Remote Workflow NUC/ Remote Workflow Workflow<br />

Controller Controller Controller Controller NUC<br />

während oder nach dem Spiel die taktische und<br />

R12 R12 R12<br />

USB HDMI<br />

USB HD<br />

Remote R12<br />

8x or 10x Input<br />

RiMotion UI<br />

Remote<br />

RiMotion<br />

Dual Operator Dual Operator Dual / Remote Operator / Remote Workflow / Remote Workflow Workflow<br />

mannschaftliche Leistung verbessern.<br />

Controller<br />

Dual Operator / Remote Workflow<br />

Controller<br />

LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

Dual Operator Dual Operator Dual / Remote 8x Operator Dual 10x / Remote Workflow Input Operator Dual / Remote Workflow Operator / Remote Workflow / Remote Workflow Workflow<br />

Network<br />

LIVE R12CAMERAS<br />

LIVE R12CAMERAS<br />

LIVE R12CAMERAS<br />

LIVE R12CAMERAS<br />

studioautomated.com<br />

Dual Operator Dual Operator Dual / Remote Operator Dual / Remote Workflow Operator / Remote Workflow / Remote Workflow Workflow<br />

NUC<br />

R12 LIVE CAMERAS<br />

Remote<br />

RiMotion UI<br />

Remote Network<br />

RiMotion<br />

LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

Dual 2x Operator Controller 4x Output / Remote Workflow<br />

Controller<br />

WAN NUC<br />

LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

E-SLOMO 8x or 10x 8x Input or 10x 8x Input or 10x 8x Input or 10x Input<br />

UHD 2x / or HD 4x Output Servers<br />

LIVE CAMERAS Revolutionary AI Driven Super Slow-Motion<br />

WAN<br />

for Live Production, Post, 8x or and 10x Archive 8x Input or 10x 8x Input or 10x 8x Input or 10x Input Remote / Home<br />

UHD<br />

R12<br />

/ HD Servers<br />

NUC Production<br />

NUC Network Network NetworkNe<br />

Dual Operator / Remote 8x or Workflow 10x Input<br />

8x or 10x 8x Input or 10x 8x Input or 10x 8x Input or 10x Input<br />

Remote / Home<br />

e-Slomo is a revolutionary software application that uses artificial<br />

NUC Production<br />

NUC Network NUCNetwork<br />

NUCNetwork<br />

intelligence to create 8x super or 10x slow-motion 8x Input or 10x 8x sequences Input or 10x USB 8x Input from or 10x HDMI standard Input<br />

USB HDMI<br />

BESPOKE 2x camera or 4x 2x footage. Output or 4x It‘s 2x Output the or perfect 4x 2x Output or tool 4x to create Output<br />

Network<br />

LIVE CAMERAS PGM 1,2, (3,4)<br />

emotive promos, openers<br />

HARDWARE<br />

8x or 10x Input<br />

Network NUCNetwork<br />

NUCNetwork<br />

and closers, or to give new life to your archived content – all at a fraction<br />

WAN<br />

WAN<br />

WAN<br />

WAN<br />

USB<br />

NUC<br />

2x of or the 4x cost 2x Output of or dedicated 4x 2x Output or high 4x 2x frame Output or 4x rate Output cameras. USB HDMI<br />

USB HDMI<br />

BESPOKE PGM 1,2, (3,4)<br />

Network NUCNetwork<br />

NUCNetwork<br />

WAN<br />

WAN<br />

WAN<br />

WAN<br />

HARDWARE 2x or 4x Output<br />

Network<br />

2x or 4x 2x Output or 4x 2x Output or 4x 2x Output or 4x Output<br />

Remote WAN Remote / Home Remote / Home Remote / Home / Home<br />

NUC NUC NUC<br />

e-Slomo software can be used both online and offline and can be installed<br />

NUC NUC Production<br />

NUC Production<br />

NUC<br />

WANProduction<br />

NUC<br />

NUC<br />

WAN NUC<br />

WAN<br />

HD on premise SDI or in the cloud, making its Remote deployment very flexible.<br />

RiMotion<br />

The creation<br />

UI<br />

Remote RiMotion UI NUC<br />

2x or 4x 2x Output or Remote Remote / Home / Home<br />

(Embedded of Audio) 8x 4x or 2x 10x Output or Input 4x 2x Output or Remote / Home<br />

e-Slomo clips is extremely fast, requiring<br />

Controller<br />

4x Output<br />

Remote / Home<br />

only a couple of seconds of<br />

Controller<br />

2x or 4x Output<br />

NUCRemote / Home Production<br />

NUC Production<br />

NUC<br />

WANProduction<br />

NUC<br />

NUC<br />

WAN NUC<br />

WAN<br />

buffering time. Simply cue the start of your replay, send it to e-Slomo, and<br />

Remote RiMotion NUC Production<br />

in moments your super slow-motion Controller sequence will be ready<br />

OPERATOR UI<br />

for broadcast. #1 USB #1 HDMI USB<br />

Remote<br />

HDMI USB HDMI<br />

Remote Remote / Home NUC<br />

REMOTE<br />

RiMotion WAN<br />

PUBLIC CLOUD<br />

USB OPERATOR<br />

UI<br />

HDMI #2USB<br />

Remote / Home<br />

HDMI<br />

Remote<br />

USB<br />

/ Home<br />

HDMI USB<br />

/ Home<br />

HDMI USB H<br />

PGM 1,2, PGM (3,4) 1,2, Controller PGM (3,4) 1,2, PGM (3,4) 1,2, (3,4)<br />

NUC Controller NUC Production<br />

NUC Production<br />

NUC Network Production Production NUC NUC NUC<br />

e-Slomo is fully compatible with our complete range of live video production USB HDMI USB HDMI USB HDMI<br />

Remote Remote / Home<br />

USB<br />

Remote / Home<br />

HDMI USB<br />

/ Home<br />

HDMI USB HDMI<br />

solutions, PGM and integrates 1,2, PGM (3,4)<br />

NUC Production<br />

NUC<br />

seamlessly 1,2, PGM (3,4)<br />

NUC Production<br />

NUC<br />

into 1,2, any (3,4)<br />

OPERATOR #1<br />

NUC Production<br />

NUC<br />

replay, USB studio, HDMI<br />

REMOTE Remote OPERATOR /<br />

USB<br />

Home<br />

HDMI<br />

Remote / Home<br />

USB H<br />

PUBLIC CLOUD<br />

PGM 1,2, (3,4) or postproduction<br />

workflow. Deplayable on premise or in the cloud, this tool USB allows<br />

USBNUC<br />

#2<br />

HDMI NUC Production<br />

PGM 1,2, (3,4)<br />

NUC Production<br />

NUC<br />

2x or 4x Output<br />

HDMI USB HDMI USB HDMI USB HDMI USB<br />

PGM 1,2<br />

e-Slomo HDMI USB User Interface HDMI USB HDMI USB H<br />

e-Slomo User Interface<br />

to create super PGM slow-motion 1,2, PGM (3,4) content 1,2, PGM (3,4) from 1,2, any PGM (3,4) remote 1,2, location (3,4) – even from<br />

WAN<br />

home.<br />

USB HDMI USB HDMI USB HDMI USB HDMI USB HDMI USB HDMI USB HDMI USB H<br />

PGM 1,2, PGM (3,4) 1,2, PGM (3,4) 1,2, PGM (3,4) Remote 1,2, USB (3,4) Remote HDMI RiMotion Remote RiMotion Remote UI RiMotion UI RiMotion UI Remote USB UIRemote<br />

HDMIRiMotion Remote RiMotion UI Remote RiMotion UI RiMotion UI<br />

PGM 1,2, (3,4)<br />

Controller Controller Controller Controller Controller Controller Controller Controller<br />

PRIVATE DATA CENTER<br />

Remote / Home<br />

Remote Remote RiMotion Remote RiMotion Remote UI RiMotion UI RiMotion UI Remote UIRemote<br />

RiMotion Remote RiMotion UI Remote RiMotion UI RiMotion UI<br />

/ CLOUD<br />

Remote RiMotion NUC UI<br />

Production Remote RiMotion NUC UI<br />

Controller Controller OPERATOR Controller OPERATOR Controller #1 OPERATOR #1 OPERATOR Controller #1 REMOTE #1 Controller REMOTE OPERATOR Controller<br />

Controller<br />

Controller<br />

REMOTE OPERATOR #2 Controller REMOTE OPERATOR #2 OPERATOR #2<br />

FEATURES<br />

Remote Remote RiMotion Remote RiMotion Remote UI RiMotion UI RiMotion UI Remote UIRemote<br />

RiMotion Remote RiMotion UI Remote RiMotion UI RiMotion UI<br />

PRIVATE DATA CENTER<br />

· AI-driven, leveraging the latest generation of<br />

Controller<br />

Nvidia GPUs<br />

/ CLOUD<br />

OPERATOR Controller OPERATOR #1 Controller OPERATOR Controller #1 OPERATOR #1 OPERATOR Controller #1<br />

REMOTE OPERATOR REMOTE #1 Controller REMOTE OPERATOR #2<br />

Controller REMOTE OPERATOR #2 Controller REMOTE OPERATOR #2 OPERATOR #2<br />

· Deployable on premise or in the cloud<br />

Remote USBRemote<br />

HDMI RiMotion Remote RiMotion UI RiMotion UI UI Remote USB Remote HDMI RiMotion Remote RiMotion UI RiMotion UI UI<br />

PGM · Various 1,2, (3,4)<br />

Remote RiMotion UI Remote Remote RiMotion RiMotion UI UI Remote RiMotion<br />

formats, including 720p, 1080i, and 1080p<br />

Inhalt<br />

Controller Controller Controller OPERATOR Controller OPERATOR Controller #1 OPERATOR Controller #1 OPERATOR Controller #1 REMOTE #1 Controller REMOTE OPERATOR Controller<br />

<strong>VPLT</strong><br />

REMOTE<br />

MAGAZIN<br />

OPERATOR #2 Controller REMOTE OPERATOR<br />

<strong>104</strong><br />

#2 OPERATOR<br />

• 63 #2<br />

· Use with ViBox SloMo to provide instant super slow-motion in<br />

your live environment<br />

LIVE CAMERAS<br />

PGM 1,2<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

R84<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

R84<br />

2x Output PGM 1,2PGM 1,2PGM 1,2PGM 2x LIVE 1,2 InputCAMERAS<br />

LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS 2x Ou<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

R84<br />

R84 R84 R84<br />

PGM 1,2PGM 1,2PGM 1,2 LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

2x Output<br />

UHD 2x<br />

PGM<br />

Configuration<br />

Input<br />

1,2<br />

LIVE CAMERAS<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration<br />

UHD Configuration 2x Outpu<br />

PGM 1,2PGM 1,2PGM 1,2PGM LIVE 1,2 CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

LIVE CAMERAS<br />

PGM 1,2<br />

LIVE CAMERAS<br />

PGM 1,2<br />

HD Configuration<br />

LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

PGM 1,2PGM 1,2PGM 1,2 LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS LIVE CAMERAS<br />

6x Input6x Input6x Input6x Input<br />

2x Output 2x Output<br />

UHD<br />

2x<br />

Configuration<br />

PGM 1,2<br />

LIVE CAMERAS<br />

Output 2x Output 2x Input2x Input2x Input2x Input<br />

Network<br />

Network<br />

architecture needs, in terms of processor<br />

utput. Are you just live-streaming online<br />

architecture needs, in terms of processor<br />

rame rates? Or are you sending UHD at<br />

utput. Are you just live-streaming online<br />

o? Do you need bespoke hardware for<br />

rame rates? Or are you sending UHD at<br />

Or do you need to implement a remote<br />

o? Do you need bespoke hardware for<br />

Or do you need to implement a remote<br />

R12 R12 R12 R12 R12<br />

R84<br />

R84<br />

R84 R84 R84<br />

R84 R84 R84<br />

TITEL Advertorial<br />

OPERATOR OPERATOR #1 OPERATOR #1 OPERATOR REMOTE #1 OPERATOR OPERATOR #1 REMOTE #1REMOTE OPERATOR #2 REMOTE OPERATOR #2REMOTE OPERATOR OPERATOR #2


Sell. Rent. Manage.<br />

Die Verkaufs- und Vermietsoftware<br />

für die Veranstaltungsbranche<br />

Wer Dry Hire, Full-Service Shows und den Verkauf von neuer und gebrauchter<br />

Veranstaltungstechnik anbietet, verfügt mit Jobtura über eine bewährte<br />

Software-Lösung, die den Arbeitsalltag erheblich erleichtert und gleichzeitig<br />

die besonderen Anforderungen der Eventbranche erfüllt. Darüber sprechen<br />

wir mit Nils Brinkmann, Geschäftsführer des IT-Spezialisten Elbjungs.<br />

64 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


TITEL Advertorial<br />

• Ihr bietet mit Jobtura eine innovative ERP-Softwarelösung<br />

an, die bei der Vermietung, dem Verkauf, dem<br />

Service und der Gerätewartung unterstützt. Sie ist maßgeschneidert<br />

für die Veranstaltungswirtschaft. Wie ist<br />

Euer Produkt entstanden?<br />

Wir haben selbst einen Background in der Veranstaltungsindustrie.<br />

Die Herausforderungen an eine Produktion<br />

sind uns bestens bekannt, da wir bis heute noch<br />

selbst als Projektmanager und auch als Techniker im<br />

Einsatz sind. Daher können wir gut beurteilen, was<br />

wirklich wichtig ist, um ein Event erfolgreich zu planen,<br />

durchzuführen und hinterher abzurechnen.<br />

• Vor welchen Herausforderungen stehen Firmen der Veranstaltungswirtschaft<br />

dabei – und wie könnt Ihr helfen?<br />

Schauen wir auf die Warenwirtschaft, ist das Besondere<br />

in der Veranstaltungsindustrie, dass Firmen ihre Produkte<br />

nicht nur verkaufen, sondern auch stunden- oder<br />

tageweise vermieten. Die Ware verlässt also terminiert<br />

das Lager und kommt, wenn alles glattgeht, auch terminiert<br />

zurück. Das im Blick zu behalten, ist wichtig, da<br />

oftmals zeitkritische Folgeproduktionen anstehen. Da<br />

darf nichts schief gehen. Außerdem müssen die Mitarbeiter<br />

die Geräte warten oder reparieren. Dafür braucht<br />

es ein passendes Servicemanagement.<br />

Hinzu kommt: Das größte Problem bei Veranstaltungen,<br />

sowohl in der Planung als auch vor Ort, ist der Faktor<br />

Zeit. Unternehmen müssen alles just-in-time am rechten<br />

Ort aufbauen. Zeit für ungeplante Aktionen haben<br />

sie nicht. Die Veranstaltung kann schließlich auch nicht<br />

verschoben werden. Die Rahmenbedingungen eines<br />

Events sind deshalb facettenreich und kompliziert.<br />

Für all das haben wir vor ein paar Jahren eine Lösung<br />

gesucht und unsere Antwort war unser Produkt Jobtura.<br />

Unsere Vision war und ist: Wir wollen mit Jobtura sämtliche<br />

Arbeitsabläufe und Prozesse in einem Unternehmen<br />

möglichst einfach, schnell und effizient in einer<br />

Software darstellen können.<br />

• Kannst Du ein paar konkrete Vorteile von Jobtura für<br />

Firmen der Eventbranche aufzählen?<br />

Jobtura ist als ERP-System breit aufgestellt. Das geht<br />

los mit der Artikelverwaltung und -verfügbarkeitsübersicht<br />

in der Warenwirtschaft über die Abrechnungsprozesse<br />

inklusive automatisierten Übergabedateien an<br />

Steuerberater bis hin zum CRM- und Reporting-Modul<br />

für die Auswertung von Kunden-Umsätzen und Deckungsbeiträgen.<br />

Dazu kann man sein Personal planen.<br />

Sowohl extern im Verkauf und der Ausführung für den<br />

Kunden als auch intern für die Tages- und Wochenplanung<br />

sowie in der IST-Arbeitszeit-Erfassung. Zusätzlich<br />

ist das Beschaffungsmanagement, also die Anmietung<br />

von Equipment und das Anheuern von Personal, essentiell<br />

wichtig in der Branche. Das deckt Jobtura ab und<br />

hat dafür auch einiges an Automatismen in petto.<br />

Konkret verfügen die Anwender also über einen schnellen<br />

Workflow vom Angebot bis hin zur Rechnung. Es ist<br />

einfach möglich, Angebote zu schreiben, Aufträge zu<br />

platzieren, Bestellungen auszulösen, Equipment, Fahrzeuge<br />

und Personal zu planen und Rechnungen und<br />

Gutschriften zu erzeugen. Die Anwender verwalten und<br />

überwachen in Jobtura Zahlungseingänge und -ausgänge<br />

und erzeugen umfassende Auswertungen. Sie erhalten<br />

eine Übersicht zu Verfügbarkeiten auf Ebene der<br />

Artikel und der Seriennummern. Und vieles mehr!<br />

Inhalt


• Du hast angesprochen, wie weitgefächert Jobtura ist.<br />

Kannst Du weitere Vorteile nennen, mit denen Geschäftsprozesse<br />

bei KMUs optimierbar sind?<br />

Im Grunde sind wir doch alle faul – machen wir uns<br />

nichts vor. In einer perfekten Welt wollen wir, dass der<br />

Endkunde sich sein Angebot selbst schreibt und wir<br />

nach der Show den automatisch gebuchten Zahlungseingang<br />

auf dem Konto sehen.<br />

Durch eine integrierte Webshop-Anbindung können wir<br />

in Jobtura unsere Artikel für die Website inklusive Bildern,<br />

Beschreibungen und optional Preisen pflegen, sodass<br />

diese Daten stets aktuell dargestellt sind. Der Kunde<br />

kann sich dann im Webshop seine benötigten Waren<br />

anklicken. Das können ganz konkrete Geräte oder auch<br />

nur Konzepte sein. Dann hinterlegt er noch die geplante<br />

Laufzeit und schickt seine Anfrage ab. Anstatt als Projektmanager<br />

diese abzutippen, sehen wir diese Anfrage<br />

direkt in Jobtura und können von dort das Angebot<br />

weiter aufarbeiten und versenden. Sobald der Job dann<br />

abgewickelt ist, geht's an die Abrechnung. Die kann<br />

ebenso automatisiert erfolgen, sofern man das möchte.<br />

Letztlich ist auch eine Übergabe der Daten an den<br />

Steuerberater wichtig. Diese lässt sich in Form eines<br />

Buchungsstapels mit Belegübergabe ebenso automatisieren,<br />

sodass auch bereits Erlöskonten und Kostenstellen,<br />

über die Artikelauswahl gebucht, übergeben werden.<br />

Wem das noch nicht genug Automatisierungen sind,<br />

kann uns auch gerne kontaktieren, um mittels unserer<br />

API-Schnittstelle weitere Sonderlösungen zu entwickeln.<br />

Das kann sowohl in Form von proprietären Webformularen<br />

oder auch in Form von mobilen Apps sein. Die genannten<br />

Punkte sind grundsätzlich alle möglich, indem<br />

man die gesamte User Journey einmal aufschreibt und<br />

genau dort ansetzt. Wir entwickeln dann gemeinsam<br />

einen Stufenplan zur Umsetzung und arbeiten den ab.<br />

• Neben der Software an sich stellt ihr auch das Produkt<br />

Jobtura GO bereit. Was ist das?<br />

Jobtura GO ist eine virtualisierte Arbeitsumgebung in<br />

der Cloud. Du musst Jobtura also nicht auf einem eigenen<br />

Server installieren. Wir bieten das als Zusatzdienst<br />

mit an. Dank Jobtura GO kann man dann von jedem<br />

beliebigen Computer aus arbeiten, unabhängig vom<br />

Betriebssystem.<br />

Durch die Auslagerung der Büroumgebung zu Jobtura<br />

GO entfallen außerdem große Teile der Administrationsaufgaben<br />

im Unternehmen: Also Monitoring und<br />

Instandhaltung der Hardware, Wartung und Installation<br />

von Server- und Softwareupdates, Verwaltung und<br />

Kontrolle von Backups und sonstigen Sicherheitskopien.<br />

Die Verwaltung von Benutzern mit entsprechenden<br />

Rollen und Rechten übernehmen wir dabei auch gerne<br />

nach Absprache.<br />

GO<br />

Inhalt


TITEL Advertorial<br />

• Oft fragen Kunden nach einer individuellen Lösung.<br />

Wie flexibel seid Ihr hier?<br />

Bei uns erhältst Du nicht einfach nur Software von der<br />

Stange. Wenn sich unser Kunde eine neue Funktion,<br />

Personalisierungen oder Hilfe bei der Konfiguration<br />

wünscht, freut sich unser Team an Entwicklern auf die<br />

Umsetzung.<br />

Grundsätzlich legen wir großen Wert darauf, dass unsere<br />

Software einfach zu erlernen ist und die Anwender bei<br />

der Arbeit unterstützt und nicht etwa zusätzlich behindert.<br />

Weitgehend soll unsere Software auch mitdenken<br />

und Fehler des Benutzers verhindern. Das ist stets herausfordernd,<br />

da die Vielfältigkeit groß ist. Gleichzeitig<br />

sind wir offen für Optimierungen. Braucht es dennoch<br />

mal Unterstützung oder unser Kunde weiß nicht weiter,<br />

ist ein persönlicher Ansprechpartner da.<br />

Neben unserem Basis-Support, der die Anliegen unserer<br />

Anwender schnellstmöglich bearbeitet, ist nun auch<br />

unser Premium-Support „GOLD“ neu. Mit ihm bieten<br />

wir schnelleren Support mit einer verbindlichen Reaktionszeit<br />

an. Das ist insbesondere für den Start mit<br />

Jobtura wertvoll, da der Anwender so von Beginn an in<br />

Form eines Jour fixe „an die Hand genommen wird“.<br />

Durch GOLD ergibt sich zum einen also eine Kontinuität<br />

und zum anderen auch eine schnellere Reaktionszeit,<br />

um sämtliche Anliegen niedrigschwellig zu lösen.<br />

• Hinter Jobtura steckt die Elbjungs Software GmbH &<br />

Co. KG. mit Sitz in Bremen. Kannst Du etwas zu Eurem<br />

Team und Hintergrund sagen?<br />

Wir haben Elbjungs 2016 in Stelle bei Hamburg an<br />

der Elbe gegründet. Mittlerweile umfasst das Team<br />

der Elbjungs eine Stärke von zwölf Jungs und Mädels.<br />

Die meisten davon sind gelernte Softwareentwickler.<br />

Insgesamt ist das Team aber breitgefächert in ihren<br />

jeweiligen Kompetenzkreisen aufgestellt.<br />

Wie eingangs erwähnt, kommen wir selbst ebenso aus<br />

der Eventindustrie. Wir kombinieren also das Knowhow<br />

der Eventbranche mit der Kompetenz der IT-Branche.<br />

Die Stärken unseres Teams sind eindeutig Flexibilität,<br />

Einsatzbereitschaft und Abstraktionsvermögen.<br />

Es ist stets eine Herausforderung, die Geschäftsprozesse<br />

eines Unternehmens greifen zu können, da jedes<br />

Unternehmen individuell ist.<br />

Nils Brinkmann<br />

Dafür kommen wir auch in die Firmen im Zuge einer<br />

Analyse und ermitteln zunächst den Bedarf. Im Anschluss<br />

adaptieren wir die Erkenntnisse auf mögliche Lösungsansätze<br />

mit Jobtura. Sofern es dann etwas Neues<br />

zu entwickeln gibt, bieten wir dies direkt mit an.<br />

Natürlich profitieren wir auch davon, dass wir inzwischen<br />

zahlreiche andere Branchen bedienen. Die Headline ist<br />

aber stets „Vermietung“ – seien es Speaker, mobile<br />

Heizungsanlagen, Räume, etwa in einem Theater oder<br />

Konferenzcenter, oder sonstige vermietbaren Dinge. Die<br />

Anforderungen sind oftmals ähnlich und das dort gesammelte<br />

Wissen bringen wir in Jobtura ein.<br />

elbjungs-software.de<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 67


ECONOMIC<br />

Fehlende Nachfolger in Unternehmen sind ein<br />

Dauerthema in den Medien. In der letzten Ausgabe<br />

sprachen wir mit einer Anwältin dazu. Jetzt lassen<br />

wir einen Unternehmer der Messewirtschaft zu Wort<br />

kommen, der sich auf die Achterbahnfahrt eines<br />

Firmenkaufs eingelassen hat.<br />

Von Achterbahn zu Augenhöhe<br />

Firmenchefs im deutschen Mittelstand suchen händeringend Nachfolger, die<br />

ihre Unternehmen übernehmen. Alternativ droht oft Schließung. Das gilt auch<br />

für die Eventbranche. Aber selbst wenn sich zwei Seiten finden, können die<br />

Hürden gewaltig bleiben. Wir sprechen mit Tim-Alexander Weibel von der Raum<br />

und Handwerk Unternehmensgruppe Hoffmann Messe- und Eventbau über seine<br />

nervenzehrende Suche nach einer geeigneten Firma, Geschäftsführer auf hohem<br />

Ross und den passenden Mix im Beraterstab.<br />

raumundhandwerk.de<br />

KFW Stories – Gründung in der Krise<br />

68 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


ECONOMIC Unternehmensnachfolge<br />

• Sie haben vor acht Jahren entschieden, die Nachfolge<br />

in einem fremden Unternehmen zu übernehmen.<br />

Warum?<br />

Ich habe 2005 direkt nach dem Studium hintereinander<br />

zwei Start-ups gegründet und meine Anteile dann<br />

wieder verkauft. Danach wollte ich nicht wieder bei null<br />

anfangen, aber Unternehmer bleiben. Deshalb habe ich<br />

mich von 2016 bis 2019 darum gekümmert, die Nachfolge<br />

in einer anderen Firma anzutreten.<br />

• Der Zeitraum klingt sehr lang. Wie schwer war die<br />

Suche?<br />

Man kann sich fragen, warum meine Suche ganze drei<br />

Jahre gedauert hat. Ich habe mich in dieser Zeit in Vollzeit<br />

und auf eigene Kosten darum gekümmert und nur<br />

von Rücklagen gelebt. In den Medien liest man ständig,<br />

dass unzählige Firmen einen Bedarf an Nachfolgern haben.<br />

In der Realität merken Sie aber, wie schwer das ist.<br />

Sie suchen die Nadel im Heuhaufen.<br />

• Wie sind Sie vorgegangen?<br />

Anderthalb Jahre habe ich erst branchenoffen gesucht.<br />

Von Mitte 2017 bis Ende 2019 habe ich mich dann auf<br />

den Messebau konzentriert. Als Diplomkaufmann habe<br />

ich vorher im Handwerk gearbeitet. Allerdings hatte ich<br />

keine Lust mehr auf das klassische Handwerk mit ständigen<br />

Problemen wie Mängelanzeigen oder Bauverzug.<br />

Die haben Sie im Messebau nicht. Es ist eine stabile<br />

Branche mit Wachstum am Messestandort Deutschland.<br />

Ich habe sehr viele Gespräche geführt. Bei einem Angebot<br />

in Baden-Württemberg merkte ich, dass ich mich<br />

in der Pampa nicht wohlfühle. Es ist zudem kostspielig,<br />

deutschlandweit zu suchen. Auch aus persönlichen<br />

Gründen habe ich mich örtlich deshalb auf Norddeutschland<br />

beschränkt.<br />

• Was macht die Suche so kompliziert?<br />

Es ist ein sehr komplexes Unterfangen. Die Branche, das<br />

Unternehmen und der Unternehmer müssen passen. Sie<br />

müssen sich den Kauf leisten können. Das größte Problem<br />

sind überzogene Preisvorstellungen. Diese kommen<br />

nicht selten von den beratenden Steuerberatern.<br />

• Wie waren Ihre ersten Kontakte mit Interessenten?<br />

Der gesamte Prozess ist sehr nervenaufreibend. Wie<br />

eine Achterbahnfahrt. Man bewegt sich in einem hochemotionalen<br />

Bereich. Problematisch wird es, wenn unterschiedliche<br />

Generationen aufeinanderprallen. Einen<br />

85-jährigen Firmenbesitzer habe ich für Verhandlungen<br />

sogar im Krankenhaus besucht. Unternehmer, die verkaufen,<br />

sind naturgemäß älter und erfahrener. Und das<br />

lassen Dich viele spüren.<br />

Einige sitzen auf einem hohen Ross. Manche ihrer Aussagen<br />

gehen unter die Gürtellinie. Viele bezweifeln zum<br />

Beispiel, dass man ein geeigneter Nachfolger sei. Oder<br />

sie funken später noch rein, wenn man selbst bereits<br />

in der operativen Verantwortung ist. Sie meinen, dass<br />

sie es einfach besser können. Ich kann nur jedem raten,<br />

solche Gespräche auf Augenhöhe zu führen. Ist das<br />

nicht möglich, sollte man die Verhandlung sofort abbrechen.<br />

Problematisch ist auch, wenn mehrere Generationen<br />

als Gesellschafter bei den Verhandlungen am Tisch<br />

sitzen oder sich Geschwister in die Haare kriegen.<br />

• Aber Sie sind dann fündig geworden. Können Sie<br />

das schildern?<br />

Andree Hoffmann von Hoffmann Messe- und Eventbau,<br />

in Sehnde nahe bei Hannover, hat auf meine Annonce<br />

in einer Nachfolgepublikation reagiert. Er war Ende 40<br />

und wollte sich noch mal beruflich verändern. Er führte<br />

die Firma mit 35 Mitarbeitern in zweiter Generation. <br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 69


as Wresch<br />

Ende 2018 haben wir konkreter gesprochen, in 2019<br />

das ganze Jahr über verhandelt. Am 19. März haben<br />

wir dann beim Notar unterschrieben. Eigentlich war nur<br />

eine Stunde angesetzt. Am Ende hat es sechs Stunden<br />

gedauert, weil der Verkäufer doch noch Bedenken hatte.<br />

Die hat der Notar ausgeräumt.<br />

Wie gesagt, eine solche Übergabe ist ein sehr emotionales<br />

Thema. Am 6. Januar 2020 habe ich dann den<br />

Kaufpreis bezahlt.<br />

• Welche externen Berater haben Sie hinzugezogen?<br />

Sie brauchen einen recht großen Beraterstab. Sie behandeln<br />

bei diesem Prozess Themen, die Sie bisher<br />

nicht kannten. Ich habe mir einen Werkstudenten an<br />

Bord geholt, der heute noch für mich arbeitet. Das empfehle<br />

ich sehr. Der hat für mich auf Stundenbasis Recherchen<br />

erledigt, bei der Due Diligence geholfen und<br />

bei Hoffmann Messe- und Eventbau alles auf links gedreht.<br />

Der kennt hier jetzt jede Schraube.<br />

In meinem Team waren ein Steuerberater und ein Anwalt.<br />

Natürlich hat die Verkäuferseite ähnliche Spezialisten<br />

an ihrer Seite. Mein Anwalt half zum Beispiel bei<br />

Arbeitsrecht oder Mietrecht der Immobilie. Wichtig war<br />

mein Businesscoach für die Motivation. Wenn Dir ein<br />

potentieller Verkäufer nach sehr langer Verhandlung<br />

kurz vor dem Ziel abspringt, kann das sehr frustrierend<br />

sein. Nach der Transaktion empfehle ich einen Beratervertrag<br />

auf Stundenbasis mit dem ehemaligen Geschäftsführer.<br />

Hilfreich in der Suchphase ist eine Büroatmosphäre. Ich<br />

habe einen Co-Working-Space gemietet, anstatt von zu<br />

Hause aus zu arbeiten. Nach drei Jahren bin ich für<br />

solche Ausgaben natürlich an finanzielle Grenzen gestoßen.<br />

Für den Kauf braucht es eventuell ebenfalls eine<br />

Finanzierung. Hier habe ich neben Banken unter anderem<br />

auf die KfW und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft,<br />

die MBG, gesetzt.<br />

• Wie wichtig ist das fachliche Know-how?<br />

Ich wusste höchstens fünf Prozent über den Messebau.<br />

Genau den passenden Bereich zu finden, wäre ein Sechser<br />

im Lotto. Dieses Fachwissen halte ich für irrelevant.<br />

Das Know-how steckt schließlich im Unternehmen.<br />

Wichtiger finde ich, ein inspirierender Unternehmer zu<br />

sein, und kaufmännische Kompetenz.<br />

70 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


ECONOMIC Unternehmensnachfolge<br />

• Den Firmennamen wollten Sie nicht ändern?<br />

In meinem Fall war der Teil des Kaufvertrags. Wir haben<br />

gerade 40 Jahre Jubiläum gefeiert. Es wäre dumm, einen<br />

etablierten Markennamen zu ändern.<br />

• Wie war für Sie und die Angestellten Ihr Start im<br />

neuen Unternehmen?<br />

Für die war das eine Riesenüberraschung. Andree Hoffmann<br />

hat mich bei einem Jahres-Auftaktfrühstück vorgestellt.<br />

Danach war erst mal Ruhe im Raum, weil keiner<br />

mit einem Verkauf gerechnet hatte. Es hat danach<br />

keiner das Unternehmen verlassen, aber dennoch steht<br />

man als neuer Inhaber unter ständiger Beobachtung.<br />

Allerdings kam dann die Coronapandemie und es war<br />

ohnehin nichts mehr wie früher. Ich war plötzlich in der<br />

Rolle des Krisenmanagers. Ich hatte neu in der Firma<br />

angefangen, Kredite aufgenommen und noch keinen<br />

Rückhalt in der Belegschaft, weil mich keiner kannte.<br />

Das war extrem frustrierend und eine sehr schwierige<br />

Zeit. Zwei Jahre lag die Branche bekanntlich lahm. Wir<br />

haben in diesen zwei Jahren der Krise 18 neue Geschäftsfelder<br />

aufgebaut.<br />

Mitarbeiter wie Partner haben dafür grandios mitgezogen.<br />

Diese schwierige Zeit hat uns zusammengeschweißt.<br />

Ich selbst habe den Schreibtisch verlassen<br />

und bin Lkw gefahren. Wir haben dafür sogar den Sonderpreis<br />

„Mutmacher” der KfW bekommen. Allerdings<br />

sind wir nun wieder fast komplett im Kerngeschäft tätig<br />

und kümmern uns um Messebau. Aus der Zeit der Pandemie<br />

gibt es noch ein Küchenstudio in Hämelerwald,<br />

in dem wir Privat- und Geschäftskunden Neuküchen<br />

anbieten.<br />

• Sie haben ganze drei Jahre gebraucht und in Vollzeit<br />

gesucht und verhandelt. Ich stelle mir einen solchen<br />

komplizierten Prozess schwer vor, wenn man weiter nebenbei<br />

als Angestellter tätig ist.<br />

Ich habe während meiner Suche einige Leute kennengelernt,<br />

die das nebenberuflich versucht haben und ohne<br />

ihren Arbeitgeber zu informieren. Nach meiner Kenntnis<br />

hat es keiner geschafft. Ich würde behaupten, dass einem<br />

das als Angestellter nicht gelingen wird. Dazu ist<br />

der Prozess zu komplex und dauert zu lange. Vielleicht<br />

schafft man es in Teilzeit, um wenigstens ein paar Kosten<br />

zu decken. Die oft ungeduldigen Unternehmer, deren<br />

Firma Sie kaufen wollen, sind bei den Verhandlungen<br />

außerdem bestimmte Geschwindigkeiten gewohnt.<br />

Nebenberuflich schaffen Sie das nicht.<br />

Es gibt Leute, die wollen einen Konzern verlassen, weil<br />

der so langsam sei, und suchen eine neue Herausforderung.<br />

Es reicht aber nicht, wenn man einen Firmenkauf<br />

einfach mal als spannenden nächsten Karriereschritt<br />

sieht. Man muss das wirklich wollen und in Vollzeit alle<br />

Energie hineinstecken. Wenn nicht, merkt das der Unternehmer,<br />

der verkaufen will. Der muss Ihnen auch die<br />

Kompetenz zutrauen, seine Firma mit vielen Mitarbeitern<br />

zu führen. Das Stichwort lautet auch hier Augenhöhe. Es<br />

steht und fällt mit dem Willen, wirklich Unternehmer sein<br />

zu wollen, inklusive der hohen Verantwortung und des<br />

immensen Risikos. Beim Faktor Zeit würde ich den Prozess<br />

unter einem Jahr nicht ansetzen, eher zwei Jahre.<br />

• Würden Sie trotz des Stresses noch mal über einen<br />

Firmenkauf nachdenken?<br />

Zurzeit sind wir in der Branche noch lange nicht auf<br />

dem Level von 2019. Es gibt viele Probleme bei Lieferketten<br />

oder Preisen. Außerdem hat sich die Bankenwelt<br />

für die wichtige Finanzierung komplett geändert. Aber in<br />

den nächsten Jahren kann ich mir das durchaus vorstellen.<br />

Ich bin da offen.<br />

Außerdem haben wir bereits im Februar 2022 mit der<br />

Mattheis GmbH einen Mitbewerber ebenfalls im Zuge<br />

einer Unternehmensnachfolge hinzugenommen. Zusammen<br />

mit der neuen Firma aus der Coronapandemie,<br />

unserem Küchenstudio, sind nun alle Firmen unter der<br />

Dachmarke „raum und handwerk” vereint. Ich mag das<br />

Prinzip. Denn Sie profitieren von vielen Synergieeffekten,<br />

wenn Sie Firmen der gleichen Branche zusammenführen.<br />

Mitarbeiter, Material oder Produktionsmittel<br />

können, je nach Auslastung, der anderen Firma zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

• Wie waren hier die Verhandlungen?<br />

Mit dem Geschäftsführer Uwe Kopper stand ich vorher<br />

im freundschaftlichen Kontakt. Da haben wir uns ohne<br />

Berater zusammengesetzt. Unsere Verhandlung hat fünf<br />

Stunden gedauert.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 71


TECHNIK<br />

In unserer neuen Rubrik Technik widmen wir<br />

uns künftig stärker der Faszination innovativer<br />

Technologien. Diesmal, wie man mit Eye-Tracking<br />

visuelle Wahrnehmung auf Messen wahrnehmen und<br />

verbessern kann sowie preisgekrönte Installationen<br />

beim Opus Deutscher Bühnenpreis.<br />

Forschen am Besucher<br />

Forschung am Puls der Zeit: Dafür steht der Messe-Impuls-Preis.<br />

Mit dem Wissenschaftspreis zeichnet der FAMA jährlich<br />

herausragende Abschlussarbeiten aus.<br />

Letztes Jahr wurde der Studienpreis für Young Professionals<br />

zum elften Mal im Rahmen der Messefachtagung<br />

des FAMA, dem Fachverband Messen und Ausstellungen,<br />

in München verliehen. Erneut standen zwei Forschungsthemen<br />

im Mittelpunkt, die von hoher Relevanz für die<br />

Messebranche sind – die Generation Z sowie visuelle<br />

Wahrnehmungsprozesse auf Messen.<br />

Preis als Spiegelbild der Branche<br />

Egal, ob KI, Big Data oder Analysemodelle zur Nachhaltigkeit:<br />

Die Forschungsarbeiten, die in den zurückliegenden<br />

elf Jahren mit dem Messe-Impuls-Preis ausgezeichnet<br />

wurden, wirken wie das Spiegelbild einer Branche,<br />

die sich zwischen Tradition und Transformation bewegt.<br />

72 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Inhalt<br />

Damit hat sich der Wissenschaftspreis, der vom FAMA<br />

seit 2013 verliehen wird, zur wichtigsten Auszeichnung<br />

für angewandte Messeforschung im deutschsprachigen<br />

Raum entwickelt.<br />

Generation Z und visuelle<br />

Wahrnehmungsprozesse<br />

Das unterstreichen auch die beiden Arbeiten, die von der<br />

Jury aus dem Kreis der Einreichungen ausgewählt wurden<br />

und zum Finale der beiden besten Jahrgangsabsolventen<br />

nach München eingeladen wurden: Sarah Hunke, Messe<br />

und Congress Hamburg GmbH, die sich im Rahmen ihrer<br />

Bachelorarbeit an der DHBW Ravensburg mit der Erwartungserhaltung<br />

der Generation Z an Messeerlebnisse<br />

Note Thanun<br />

auseinandersetzt; und Nele Dieckmann, Deutsche Messe<br />

AG, Hannover, deren Arbeit sich mittels Eye-Tracking<br />

mit visuellen Wahrnehmungsprozessen von Besuchern<br />

am Beispiel der Ligna beschäftigt. Damit legen beide<br />

Arbeiten ihren Fokus auf das aktuell besonders diskutierte<br />

Thema der Customer Centricity in der Ausrichtung<br />

und Ausgestaltung von Veranstaltungen.<br />

fama.de<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 73


Wenn Blicke schweifen<br />

Nele Dieckmann, Project Coordinator bei der Deutschen Messe, hat an der Dualen<br />

Hochschule Baden-Württemberg in Ravensburg mithilfe von Eye-Tracking visuelle<br />

Reize von Hallen und Messeständen analysiert. Beim FAMA Messe-Impuls-Preis,<br />

ein Studienpreis für Young Professionals, hat sie mit dieser Abschlussarbeit den<br />

zweiten Platz belegt. Wir sprechen mit ihr über Experimente auf der LIGNA,<br />

finale Ergebnisse und die besondere Faszination Hallenboden.<br />

• Sie haben sich in Ihrer Forschung gerade mit der<br />

sogenannten „Customer Centricity aus dem Blickwinkel<br />

visueller Wahrnehmungsprozesse“ auseinandergesetzt.<br />

In Ihrer empirischen Untersuchung gingen Sie mit<br />

Eye-Tracking der Frage nach, wie man visuelle Akzente<br />

wirkungsvoll setzen kann, um Hallen und Messestände<br />

auszugestalten, und wie Navigationspunkte der Orientierung<br />

dienen. Warum haben Sie sich für dieses Thema<br />

entschieden?<br />

Es gab bisher keine bekannten wissenschaftlichen Arbeiten<br />

darüber, was Menschen visuell wahrnehmen, die<br />

eine Messehalle betreten. Ich fand es spannend, einen<br />

ersten Überblick über das Themenfeld zu liefern. Bisher<br />

wurden lediglich Messestände mithilfe von Eye-Tracking<br />

untersucht. Gefehlt hatte dabei aber immer, die gesamte<br />

Messehalle zu betrachten. Teilweise hat man auch<br />

den Faktor der menschlichen Bewegung, also das Gehen,<br />

nicht berücksichtigt.<br />

74 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


• Wie hat man das bisher ohne Eye-Tracking gemacht?<br />

Tatsächlich ist Eye-Tracking keine neue Erfindung.<br />

Eye-Tracking gibt es schon seit etwa Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts. Immer populärer wurde es aber erst seit<br />

den 70ern. Auch die Techniken haben sich seitdem verbessert.<br />

Sie nutzen beim Eye Tracking inzwischen ein<br />

Gerät, das die Augenbewegungen messen kann. Mittlerweile<br />

ist es mit einer Brille möglich. Außerdem brauchen<br />

Sie eine Software, die die Daten für die spätere<br />

Auswertung aufzeichnet.<br />

• Was wollten Sie genau herausfinden?<br />

Mich hat interessiert, auf welche visuellen Elemente Besucher<br />

reagieren. Und unterscheiden sich die Blickmuster<br />

von Besuchern, wenn sie stehen oder sich bewegen?<br />

• Wie sind Sie bei der Forschung vorgegangen?<br />

Zuerst habe ich einen Eingangsbereich auf dem Messegelände<br />

in Hannover festgelegt. Dann habe ich einen<br />

Moderationsleitfaden erstellt.<br />

Er bestand aus Beobachtungsbogen, Einverständniserklärung<br />

und zwei Fragebögen. Während der LIGNA<br />

in Hannover im Mai 2023 habe ich das Experiment<br />

dann durchgeführt. Ich habe 63 Testpersonen zufällig<br />

in zwei Gruppen aufgeteilt, sie die Moderationsleitfäden<br />

ausfüllen lassen und ihnen eine Brille für das<br />

Tracking aufgesetzt.<br />

Beim Experiment hat die erste Gruppe die Messehalle<br />

betreten und ist im Eingangsbereich stehen geblieben.<br />

Die zweite Gruppe ist nach dem Betreten der Messehalle<br />

dagegen weiter geradeaus gegangen. Beide<br />

Durchführungen dauerten zwischen 30 bis 60 Sekunden.<br />

Danach erhielten die Teilnehmer erneut den Moderationsleitfaden,<br />

um ihre Erinnerungen zu messen.<br />

Nachdem ich alle Daten gesammelt hatte, habe ich<br />

mittels einer Software die Ergebnisse analysieren können.<br />

Dabei musste ich jede Aufnahme einzeln durchgehen.<br />

Die Blicke beziehungsweise Fokussierungen<br />

der Teilnehmer habe ich danach auf Referenzbilder<br />

übertragen. Schlussendlich hatte ich viele Zahlenwerte<br />

und Heatmaps zu analysieren.<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 75


TECHNIK Eye-Tracking<br />

• Was sind Ihre Ergebnisse?<br />

Die Messebesucher im Experiment haben primär den<br />

Mittelgang und Elemente in der Nähe des Ganges angesehen.<br />

Das taten sie im Schnitt 1,5 Sekunden innerhalb<br />

des 30-sekündigen Zeitraums. Aber auch Exponate<br />

haben die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Hier<br />

war auffällig, dass eine Maschine, die sich auf einem<br />

Stand bewegt und nebenbei mechanische Geräusche<br />

gemacht hat, mit 2,43 Sekunden besonders viel Beachtung<br />

bekam. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit<br />

den Fragebögen.<br />

Angesehen haben sich die Teilnehmer Markenelemente,<br />

also Logos und Unternehmensnamen. Überraschenderweise<br />

fiel ihnen auch der Hallenboden auf, vor allem<br />

beim Betreten der Messehalle. Gleichzeitig ziehen andere<br />

Menschen eine hohe Aufmerksamkeit auf sich.<br />

Diese haben fast ein Fünftel aller Fixationen, also Augenanhaltepunkte,<br />

ausgemacht.<br />

Wenn man die beiden Gruppen einzeln analysiert, sieht<br />

man, dass die stehende Gruppe sich in der Halle umgesehen<br />

und den Blick hat schweifen lassen. Die gehende<br />

Gruppe war dagegen sehr zielorientiert und hat fast<br />

ausschließlich den Gang angesehen. Das lässt sich mit<br />

den Prozessen der Wahrnehmung erklären. Wenn man<br />

ein Ziel hat, sieht man tendenziell die Elemente an, die<br />

einen näher an das Ziel bringen. Das war bei der gehenden<br />

Gruppe der Boden und der Gang. Ansonsten haben<br />

die beiden Gruppen ähnliche Elemente wahrgenommen<br />

• Haben Sie die Ergebnisse überrascht?<br />

Ich hatte vor und während des Experiments keine Ahnung,<br />

ob überhaupt verwertbare Informationen dabei<br />

herauskommen. Dies ist immer die Gefahr eines Experiments.<br />

Und da es bisher noch keine Arbeiten in diesem<br />

Bereich gibt, hatte ich keine Idee, welche Ergebnisse<br />

herauskommen. Aber der Fußboden hat mich persönlich<br />

am Ende am meisten überrascht. Ich hätte nie gedacht,<br />

dass Besucher den regelmäßig anschauen.<br />

• Wer profitiert von den Ergebnissen Ihrer Arbeit?<br />

Ich habe mehrere Handlungsempfehlungen abgeleitet.<br />

Die sind für Messeveranstalter genauso wie für Aussteller<br />

interessant. Am Ende geht es darum, wie Sie es<br />

schaffen, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und die<br />

Gestaltung der Messehalle zu optimieren. Deshalb sind<br />

die Ergebnisse für die gesamte Branche relevant.<br />

• Werden Sie dazu weiter forschen?<br />

Tatsächlich sitze ich schon zusammen mit meinem Betreuer<br />

meiner Bachelorarbeit daran weiterzuforschen.<br />

Das Ziel ist, noch mehr verwertbare Informationen zu<br />

erhalten. Ich habe so viele Werte erhoben, die man noch<br />

gut nutzen und vor allem analysieren kann. Es wäre<br />

schade, nicht noch weitere Erkenntnisse zu finden.<br />

76 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Creating Connection.<br />

LIVE<br />

MAGAZIN<br />

JOBMARKET<br />

<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH


Nady El-Tounsy<br />

Im Meer aus Farben und Formen<br />

Die Prolight + Sound zeichnet in diesem Jahr zwei Projekte mit dem<br />

„Opus – Deutscher Bühnenpreis“ aus, die auf ganz unterschiedliche<br />

Weise den Menschen als Individuum thematisieren.<br />

Die Grand Show „FALLING | IN LOVE“ im Friedrichstadt-Palast<br />

inszeniert die Geschichte eines gehörlosen<br />

Poeten auf der Suche nach Liebe als atemberaubendes,<br />

innovatives Farbenspiel – kuratiert und visuell<br />

gestaltet von Designer-Ikone Jean Paul Gaultier. Der<br />

begehbare Klangkörper des Ensemble Modern auf der<br />

cresc Biennale 2023 stellt dagegen das Individuum im<br />

Verhältnis zur Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Die beeindruckende<br />

Umsetzung dieses Projekts prämiert die<br />

Jury mit dem Sonderpreis „Opus AVantgarde“.<br />

Innovative Installationen<br />

Der Berliner Friedrichstadt-Palast feierte mit seiner<br />

Grand Show „FALLING | IN LOVE“ am 11. Oktober<br />

2023 Weltpremiere. Kreiert mit einem rekordverdächtigen<br />

Produktionsbudget von 14 Millionen Euro,<br />

verwandeln über 100 Künstler aus 28 Nationen die<br />

Bühne in ein glänzendes Meer aus Farben, Formen,<br />

Kostümen und Effekten, getragen von technisch innovativen<br />

Installationen.<br />

78 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


TECHNIK Opus Deutscher Bühnenpreis<br />

In einer exklusiven Zusammenarbeit mit Swarovski<br />

tauchen 100 Millionen Swarovski-Kristalle die Szenerie<br />

in ein funkelndes Licht – ein Weltrekord in der<br />

Film- und Bühnenindustrie. Darunter befindet sich der<br />

weltweit größte geschliffene Swarovski-Kristall, der<br />

stolze 180 kg wiegt.<br />

Design von Gaultier<br />

Stardesigner Jean Paul Gaultier setzte als Visual Design<br />

Direktor seine ästhetische Vision nicht nur in<br />

den Kostümen, sondern auch im Bühnenbild um.<br />

Erstmals wurden im Friedrichstadt-Palast mit den<br />

gehörlosen Tänzern Callum Webdale und Hearns Sebuado,<br />

die abwechselnd den Protagonisten You verkörpern,<br />

Hauptdarsteller mit Handicap verpflichtet.<br />

Um Webdale und Sebuado die bestmögliche Basis für<br />

ihre Performances zu schaffen, wurde unter anderem<br />

eine Vibrationsplatte in den Bühnenboden eingebaut.<br />

Über diese können sich die beiden in ihren Solo-Momenten<br />

an den Schallwellen der Musik orientieren.<br />

Zudem wurden alle Texte von Gebärdendolmetschern<br />

für sie übersetzt und ihre Garderoben mit Lichtsignalen<br />

ausgestattet, da sie die üblichen Klingelzeichen<br />

nicht wahrnehmen können.<br />

Technische Finessen<br />

Die spektakuläre Bühnenproduktion fasziniert zudem<br />

mit technisch beeindruckenden Installationen,<br />

wie verfahrbaren Hubpodien in einem Wasserbecken,<br />

Wassereffekten, Mirror Zones und einem imposanten<br />

Regenvorhang.<br />

Das audiovisuelle Erlebnis wird durch ein immersives<br />

360° Sound System sowie eine eindrucksvolle Beleuchtung<br />

mit 250 LED-Scheinwerfern, 129 konventionellen<br />

Scheinwerfern und 347 Moving Lights abgerundet.<br />

Nady El-Tounsy<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 79


Im Mittelpunkt der Story steht You, ein junger, gehörloser<br />

Poet voller Leidenschaft und Sehnsucht. Seine<br />

emotionale Geschichte, eingebettet in einen technisch<br />

anspruchsvollen Bilder- und Kostümrausch, trifft den<br />

Zeitgeist: Bis dato wurden bereits über 300.000 Tickets<br />

verkauft.<br />

„Begehbarer Klangkörper“<br />

Den Sonderpreis „Opus AVantgarde“ erhält in diesem<br />

Jahr das renommierte Ensemble Modern für seinen<br />

„Begehbaren Klangkörper“. Gezeigt hat es ihn auf der<br />

„cresc – Biennale für aktuelle Musik“ in Frankfurt. Die<br />

international besetzte Formation gehört weltweit zu den<br />

führenden Künstlergruppen für moderne Musik und gastiert<br />

bei renommierten Festivals rund um den Globus.<br />

Das gemeinsam vom hr-Sinfonieorchester und dem Ensemble<br />

Modern inszenierte „Earth Dances“-Werk (von<br />

Sir Harrison Birtwistle) konnten die Zuschauer unmittelbar<br />

nach der Live-Aufführung in Form eines begehbaren<br />

Klangkörpers noch einmal neu erleben.<br />

Sound Designer und Klangregisseur Norbert Ommer<br />

setzte dabei auf innovative Technologien. Die vom Orchester<br />

aufgenommenen Klänge wurden in eine 3DAudioinstallation<br />

übertragen, die es dem Publikum ermöglichte,<br />

sich frei im geschaffenen Orchesterklangkörper<br />

zu bewegen. Die Wiedergabe erfolgte linear und wurde<br />

von Ommer live über ein d&b Soundscape System dreidimensional<br />

gemischt und in den Raum übertragen.<br />

80 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Chris Moylan<br />

Die eingesetzte Technik umfasste unter anderem 44<br />

Lautsprecherkomponenten, unterstützt von 8 Subwoofern<br />

auf verschiedenen Ebenen. Diese waren bodengestützt,<br />

angeordnet in einer Höhe von 5 Metern sowie in<br />

einem Ring unterhalb der Studiodecke.<br />

Das Resultat war eine faszinierende musikalische Exploration,<br />

ermöglicht durch ein technologisch innovatives<br />

Konzept, das die Grenzen der konventionellen Konzerterfahrung<br />

erweiterte und das Publikum in eine neue<br />

Dimension zeitgenössischer Musik entführte.<br />

Rotierendes Orchester<br />

Ein Highlight war die programmierte Rotation des gesamten<br />

Orchesters um bis zu 180 Grad sowie die Bewegungen<br />

stimmführender Instrumente innerhalb des<br />

Klangkörpers. Realisiert wurde die technische Umsetzung<br />

dabei durch die Zusammenarbeit mit renommierten<br />

Unternehmen wie Crystal Sound.<br />

ensemble-modern.com<br />

palast.berlin<br />

Inhalt<br />

<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong> • 81


SERVICE Infos & Termine<br />

Wir stellen ein:<br />

<strong>VPLT</strong> Geschäftsstelle sucht neue Mitarbeiter<br />

Wer hat Lust auf neue berufliche Herausforderungen?<br />

Das Team der <strong>VPLT</strong> Geschäftsstelle freut sich auf neue Kollegen.<br />

Sucht sie aber noch – zum einen für den Bereich Nachhaltigkeit,<br />

zum anderen für Wirtschaft & Internationales.<br />

Referent:in Nachhaltigkeit (m/w/d)<br />

Ab dem 1. Juli 2024 soll der Referent oder die Referentin<br />

Nachhaltigkeit uns dabei unterstützen, die Branche für<br />

Medien- und Veranstaltungstechnik in Sachen Green Deal<br />

und Umweltschutz voranzutreiben.<br />

Referent:in Wirtschaft & Internationales (m/w/d)<br />

Und bereits zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir den Referent<br />

oder die Referentin Wirtschaft & Internationales: Auch hier brauchen<br />

wir jemanden, der uns in diesem speziellen Bereich der Lobbyarbeit<br />

kompetent und tatkräftig unter die Arme greift.<br />

Wie immer gilt: Wenn Sie jemanden kennen, der jemand kennt, der jemand kennt –<br />

geben Sie den Link gerne in Ihrem Netzwerk weiter. Vielen Dank!<br />

Neue <strong>VPLT</strong>-Mitglieder seit Dezember 2023<br />

Ordentliche Mitgliedschaft<br />

• AudioRent Clair GmbH (BBM|CLAIR)<br />

• Xscreen Veranstaltungstechnik GmbH<br />

• Pink production service<br />

• ALP-Media GmbH<br />

Angeschlossene Mitgliedschaft<br />

• Stagehead Veranstaltungstechnik<br />

• LAUTSTARK Eventservice e.K.<br />

82 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>104</strong><br />

Inhalt


Wir vertreten die<br />

Interessen der Medienund<br />

Veranstaltungstechnik!<br />

MITGLIED WERDEN!<br />

Jeder profitiert von einer Mitgliedschaft: Dienstleister, Vertriebe,<br />

Hersteller, Händler, Systemintegratoren, die Auszubildenden<br />

und Studierenden der Medien- und Veranstaltungstechnik.<br />

Als <strong>VPLT</strong> stehen wir seit mehr als 35 Jahren an der Seite<br />

der Menschen und Unternehmen, die die Grundlagen<br />

für Unterhaltung und Information schaffen.<br />

Wir vertreten Lobbyinteressen gegenüber der Politik<br />

Wir gestalten Aus- und Fortbildung unseres Wirtschaftszweigs<br />

Wir gestalten branchenrelevante Industriestandards und Normen<br />

Wir vertreten Brancheninteressen gegenüber Medien und Messen<br />

Wir informieren über technische Neuerungen<br />

Wir betreiben Imagepflege durch intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wir vermitteln Kontakte und knüpfen Netzwerke<br />

www.vplt.org<br />

Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.<br />

Wohlenbergstraße 6<br />

30179 Hannover<br />

0511 270 747 4<br />

info@vplt.org

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