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Ausgabe 1/2008 als PDF - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

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<strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2008</strong><br />

AkademieJournal<br />

Aktuelles<br />

7. Dresdner Forum Prävention:<br />

Qualität in der Prävention<br />

Praxisfeld-Serie<br />

Praxisfeld Elektrotechnik/Steuerungs-<br />

technik: Sicherer Umgang mit<br />

Elektroenergie<br />

Veranstaltungen<br />

Mein nächster Beruf<br />

1. Katholisches Arbeitsschutzsymposium<br />

www.dguv.de/bgag<br />

DRESDEN


Seite 3<br />

Seite 4<br />

Seite 5<br />

Seite 6<br />

Seite 7<br />

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Seite 10<br />

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Seite 12<br />

Seite 13<br />

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Seite 15<br />

Seite 16<br />

Inhalt<br />

THEMEN<br />

Aktuelles<br />

Qualität in der Prävention<br />

Kommen unsere Präventions-<br />

dienstleistungen an?<br />

Anreizsysteme fördern<br />

Prävention in den Betrieben<br />

Präventive Bildungsmaßnahmen<br />

sind wirksam<br />

Kompetenzen vernetzen<br />

Praxisfeld-Serie<br />

Sicherer Umgang mit<br />

Elektroenergie<br />

Veranstaltungen<br />

Kommunizieren Frauen<br />

anders?<br />

Fragen und Antworten aus<br />

der Praxis für die Praxis<br />

Mein nächster Beruf<br />

Herausforderungen <strong>als</strong><br />

Leitungsaufgabe annehmen –<br />

Zukunft gestalten<br />

Beratung<br />

Hautkampagne in allen<br />

Medien präsent<br />

Türkische Delegation der<br />

TEDAŞ in der BG-Akademie<br />

Dresden<br />

Internationales<br />

Arbeiten kann gefährlich<br />

werden – auch in Ungarn<br />

Gesundheit<br />

Professionelle Tipps zur<br />

Hautpflege im Winter<br />

Kultur & Freizeit<br />

China in Dresden in China<br />

Eislaufen in Dresden<br />

Teebeutel – einfach praktisch<br />

Kluge kocht gesund<br />

Kultur erleben<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />

Editorial<br />

Fotoausstellung „Eisenhaut“ im Akademiehotel Dresden Foto: Dr. Harald Ahrens<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Jahr <strong>2008</strong> ist schon nicht mehr ganz<br />

frisch, wenn Sie diese <strong>Ausgabe</strong> des AkademieJourn<strong>als</strong><br />

in den Händen halten.<br />

Inzwischen liegt das erste Jahr der Präventionskampagne<br />

HAUT hinter uns – mit<br />

beachtlicher Resonanz, wie die Medienanalyse<br />

zeigt, die das BGAG im Auftrag der<br />

Kampagnenträger durchführt.<br />

Wir geben Ihnen in dieser <strong>Ausgabe</strong> außerdem<br />

Ratschläge, wie Sie Ihre Haut in der<br />

kalten Jahreszeit pflegen sollten, um ihre<br />

Widerstandskraft zu erhalten – vor allem<br />

beim Aufenthalt an der frischen Luft.<br />

Auch andere ehem<strong>als</strong> glatte Oberflächen<br />

verändern sich mit den Beanspruchungen<br />

durch das Wetter oder einfach „altersbegleitend“.<br />

Diesem Phänomen ist der<br />

Nürnberger Physiker Dr. Harald Ahrens,<br />

Jahrgang 1945, <strong>als</strong> passionierter Fotograf<br />

seit Jahren auf der Spur. Mit seinen hochästhetischen<br />

Oberflächenstudien in unserer<br />

Ausstellung „Eisenhaut“ im Akademiehotel<br />

macht Harald Ahrens sehr subtil darauf<br />

aufmerksam, dass Geschichte und deren<br />

Spuren, <strong>als</strong>o das Älterwerden, das Einzigartige<br />

der Gestalt und damit das Individuelle<br />

ausmachen.<br />

Zum „alten Eisen“ gehören wir früher oder<br />

später alle. Die Haut, unsere Oberfläche,<br />

soll gesund bleiben, sie darf aber durchaus<br />

Lebensspuren zeigen. Kommen Sie auch<br />

durch das Jahr <strong>2008</strong> mit heiler Haut.<br />

Ihr Bodo Pfeiffer<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesetzliche</strong> <strong>Unfallversicherung</strong> e.V. (DGUV)<br />

Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />

und der <strong>Unfallversicherung</strong>sträger der<br />

öffentlichen Hand<br />

BGAG – Institut Arbeit und Gesundheit der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesetzliche</strong>n <strong>Unfallversicherung</strong><br />

Königsbrücker Landstraße 2, 01109 Dresden<br />

ISSN: 1618-0348<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Dr. Bodo Pfeiffer<br />

Redaktion:<br />

Sabine Strickrodt<br />

Telefon: 0351 457-1107<br />

Fax: 0351 457-1005<br />

E-Mail: sabine.strickrodt@dguv.de<br />

Satz und Layout:<br />

Kati van der Seylberg<br />

Druck: Medienhaus Lißner, Auflage: 3.000<br />

Titelbild: Stephan Floß; Praxisfeld Elektrotechnik/<br />

Steuerungstechnik


[7. Dresdner Forum Prävention am 6. und 7. Februar <strong>2008</strong> in Dresden]<br />

Qualität in der Prävention<br />

Das Dresdner Forum Prävention ist die<br />

jährliche Veranstaltung, in der alle gesetzlichen<br />

<strong>Unfallversicherung</strong>en gemeinsam mit<br />

den Sozialpartnern aktuelle Themen der<br />

Präventionsarbeit im BGAG – Institut Arbeit<br />

und Gesundheit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesetzliche</strong>n<br />

<strong>Unfallversicherung</strong> diskutieren.<br />

Entscheidungsträger der Prävention in den<br />

<strong>Unfallversicherung</strong>strägern nutzen das<br />

Forum seit 2002 zum Erfahrungsaustausch,<br />

<strong>als</strong> internes Diskussionsforum und zur Meinungsbildung<br />

zu aktuellen Präventionsfragen.<br />

Die Erfahrungen der europäischen<br />

Nachbarn werden dabei ebenso einbezogen<br />

wie die übrigen deutschen Institutionen,<br />

die in der Prävention tätig sind. Ziel<br />

der Veranstaltung ist es, die strategische<br />

Planung und ggf. auch Neuausrichtung der<br />

Präventionsdienstleistungen in den Trägern<br />

Höhepunkte des 7. Dresdner Forum Prävention<br />

<br />

der deutschen gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong><br />

zu fördern.<br />

Das 7. Dresdner Forum Prävention steht<br />

am 6. und 7. Februar <strong>2008</strong> unter dem Titel<br />

„Qualität in der Prävention“. Das gleichnamige<br />

Forschungsprojekt wurde 2004 initiiert<br />

und hatte zum Ziel, die Wirksamkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit der von den gesetzlichen<br />

<strong>Unfallversicherung</strong>strägern erbrach-<br />

ten Präventionsdienstleistungen zu ermitteln.<br />

Zum Jahresende 2007 wurde das Forschungsprojekt<br />

(mit Ausnahme von zwei<br />

an externe Auftraggeber vergebenen Teilprojekten)<br />

abgeschlossen.<br />

Im Rahmen des 7. Dresdner Forums Prävention<br />

wird die Bedeutung der Qualität<br />

der Präventionsarbeit für Sicherheit und<br />

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz aus<br />

Qualitätssicherung – ein notwendiges Basismodul für den Arbeitsschutz weltweit<br />

Hans-Horst Konkolewsky, Gener<strong>als</strong>ekretär der IVSS<br />

Marktplatz - Alle 14 Teilprojekte stellen sich vor!<br />

<br />

Podiumsdiskussion: Prävention in unseren Unternehmen – wie halten wir es mit<br />

der Qualität?<br />

Dr. Jürgen Kutscher (BG Chemie)<br />

Heinz-Dieter Klink (Regionalverband Ruhr - RVR)<br />

Klaus Huneke (Unternehmer, Heimbach GmbH)<br />

Dr. Klaus Grosse (Fachkraft für Arbeitssicherheit)<br />

Dr. Klaus Etzler (Betriebsarzt, ThyssenKrupp AG)<br />

Ullrich Jentzsch (Betriebsratsvorsitzender, Die Gläserne Manufaktur)<br />

nationaler wie internationaler Sicht diskutiert.<br />

Darüber hinaus werden Erkenntnisse<br />

aus den 14 Teilprojekten des Forschungsprojektes<br />

„Qualität in der Prävention“ vermittelt<br />

und Ansätze für das weitere Vorgehen<br />

in der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesetzliche</strong>n <strong>Unfallversicherung</strong><br />

erörtert.<br />

Thomas Kohstall<br />

Weitere Informationen<br />

zur Veranstaltungsreihe „Dresdner<br />

Forum Prävention“<br />

www.dguv.de<br />

Rubrik: Prävention<br />

zum Forschungsprojekt „Qualität in<br />

der Prävention“ (QdP)<br />

www.dguv.de/bgag<br />

Rubrik: Forschung<br />

Ansprechpartner für QdP<br />

Dr. Thomas Kohstall<br />

0351 457-1100<br />

Aktuelles<br />

Thomas.Kohstall@dguv.de<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong>


01<br />

INFO<br />

Das Projekt: Qualität in<br />

der Prävention (QdP)<br />

Hintergrund<br />

Aktuelles<br />

[Forschungsprojekt: Qualität in der Prävention]<br />

Kommen unsere Präventionsdienstleistungen an?<br />

Wie lässt sich die Wirksamkeit von Prävention<br />

nachweisen? Stehen die finanziellen<br />

Aufwendungen für Präventionsmanahmen<br />

in einem vernünftigen Verhältnis zum betriebs-<br />

und volkswirtschaftlichen Nutzen?<br />

Das sind zentrale Fragen, die auf internationaler,<br />

europäischer und nationaler Ebene<br />

in den letzten Jahren immer intensiver<br />

diskutiert werden. Sowohl in der Gesetzgebung<br />

in Deutschland <strong>als</strong> auch in den Gemeinschaftsverträgen<br />

und Richtlinien der<br />

Europäischen Union ist der gesellschaftspolitische<br />

Auftrag zur Vorsorge für sichere<br />

und gesunde Arbeitsplätze verankert. So<br />

beinhaltet der gesetzliche Präventionsauftrag<br />

für die Berufsgenossenschaften und<br />

die anderen <strong>Unfallversicherung</strong>sträger mit<br />

allen geeigneten Mitteln für die Verhütung<br />

von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten<br />

und arbeitsbedingten Gesundheitsgfahren<br />

sowie für eine wirksame Erste Hilfe zu sorgen.<br />

Sie sollen dabei auch den Ursachen<br />

von arbeitsbedingten Gefahren für Leben<br />

und Gesundheit nachgehen.<br />

Für seine Umsetzung bieten die gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften eine Reihe<br />

von Präventionsdienstleistungen an. Das<br />

Berufsgenossenschaften<br />

erbringen Präventionsdienstleistungen<br />

Beratung<br />

Überwachung<br />

Ermittlung<br />

Unfallverhütungsvorschriften<br />

Anreizsysteme<br />

Information und Kommunikation;<br />

Info-Material<br />

Schulung<br />

Betriebsärztliche und sicherheitstechnische<br />

Betreuung<br />

Zertifikate<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Strukturqualität bei den BGen<br />

sind: Beratung und betriebsspezifische<br />

Überwachung, Ermittlung, betriebsärztliche<br />

und sicherheitstechnische Betreuung, Aus-<br />

und Weiterbildung, Information und Kommunikation,<br />

Unfallverhütungsvorschriften,<br />

Prüfung und Zertifizierung, Forschung und<br />

Entwicklung sowie neue innovative Präventionsprodukte<br />

wie Anreizsysteme.<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />

Qualität in der Prävention<br />

Die Berufsgenossenschaften untersuchen<br />

im Projekt „Qualität in der Prävention“<br />

gemeinsam mit ihrem Hauptverband<br />

die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

ihrer Präventionsdienstleistungen. Das<br />

Projekt soll eine Grundlage zur Verbesserung<br />

berufsgenossenschaftlicher Präventionsdienstleistungen<br />

bilden. Es ist<br />

in einzelne Teilprojekte gegliedert. Diese<br />

Reihe stellt Ansätze und Ergebnisse der<br />

Teilprojekte vor.<br />

Die Berufsgenossenschaften initiierten im<br />

Herbst 2004 das mehrjährige Forschungsprojekt<br />

„Qualität in der Prävention“. Gemeinsam<br />

mit dem Hauptverband der gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften (HVBG)<br />

unter Einbindung der UV-Träger der öffentlichen<br />

Hand untersuchen sie die Wirksamkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit ihrer Präventionsdienstleistungen.<br />

Das Projekt „Qualität in<br />

der Prävention“ soll eine Grundlage zur Optimierung<br />

berufsgenossenschaftlicher Präventionsdienstleistungen<br />

bilden und die<br />

Berufsgenossenschaften bei deren bedarfsorientierten<br />

Einsatz unterstützen.<br />

Ziel dieser Präventionsdienstleistungen ist<br />

es, Gesundheit und Sicherheit der Versicherten<br />

zu gewährleisten, die Leistungfähigkeit<br />

der Beschäftigten zu stärken und<br />

dadurch die finanziellen Aufwendungen,<br />

z. B. für Behandlung bei Berufskrankheiten<br />

und Arbeitsunfällen sowie Rehabilitation Ziele und Fragestellungen<br />

und Rentenleistungen, zu vermindern. Die<br />

Berufsgenossenschaften unterstützen da- Das Projekt verfolgt folgende Ziele:<br />

mit den Arbeitsschutz im Betrieb.<br />

Ermittlung und Überprüfung von Indikatoren<br />

(Messgrößen) zur Qualitätsmes-<br />

Die Anforderungen an Prävention fordern sung.<br />

von allen Beteiligten, <strong>als</strong>o auch von den<br />

Feststellen des Stands der Qualität, der<br />

Trägern der <strong>Unfallversicherung</strong>, Präventi-<br />

Qualitätssicherung und der Wirtschaftonsarbeit<br />

nach dem besten verfügbaren<br />

lichkeit der berufsgenossenschaftlichen<br />

Stand des Wissens und in möglichst guter<br />

Präventionsdienstleistungen<br />

Qualität anzubieten, d. h. in möglichst hoher<br />

Übereinstimmung zwischen den Zielen Ableitung von Empfehlungen für<br />

und der erbrachten Leistung.<br />

Verbesserungen der Qualität in der<br />

Prävention<br />

BGen setzen Randbedingungen<br />

für die betriebliche<br />

Prävention<br />

u. a. BGVA1, BGVA2<br />

z. B. BG-Grundsätze<br />

Betreuung durch Dienste<br />

der BG<br />

Hersteller<br />

Prozessqualität bei Leistungserbringung<br />

durch die BGen<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

sorgen für betriebliche<br />

Prävention<br />

Unternehmer<br />

Führungskräfte<br />

Betriebsarzt<br />

Sicherheitsfachkraft<br />

Sicherheitsbeauftragte<br />

Betriebsrat<br />

Mitarbeiter<br />

Dieses Projekt wird von einem Beirat der<br />

Berufsgenossenschaften unter Beteiligung<br />

der Sozialpartner und des Bundesverbandes<br />

der Unfallkassen begleitet.<br />

Wir fragen:<br />

Welche Indikatoren eignen sich zur Bewertung<br />

der Wirksamkeit der berufsgenossenschaftlichenPräventionsdienstleistungen?<br />

Wie beeinflussen einzelne Präventionsdienstleistungen<br />

die anderen?<br />

Maschinen und<br />

Produktionsmittel<br />

Wie wirksam sind die Präventionsdienstleistungen?<br />

Ergebnisqualität: Wirksamkeit<br />

im Betrieb<br />

Abbildung 1<br />

Wie kann ihre Qualität verbessert<br />

werden?<br />

Die Vorsorge für sichere und gesunde<br />

Arbeitsplätze ist ein gesellschaftspolitischer<br />

Auftrag, der sowohl in der Gesetzgebung<br />

[Teilprojekt „Anreizsysteme“]<br />

in Deutschland <strong>als</strong> auch in den Gemeinschaftsverträgen<br />

und Richtlinien der Europäischen<br />

Union verankert ist.<br />

Ziel der Präventionsbemühungen der<br />

gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong>en ist<br />

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.<br />

Für die Umsetzung dieses allgemeinen<br />

Präventionszieles bieten die gesetzlichen<br />

<strong>Unfallversicherung</strong>sträger eine Reihe von<br />

Präventionsdienstleistungen an. Ziel und<br />

erwarteter Nutzen dieser Dienstleistungen<br />

ist es, Gesundheit, Lebensqualität, Mobilität<br />

und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten<br />

zu erhalten, zu schützen und zu fördern.<br />

Dadurch kann persönliches Leid vermieden<br />

und perspektivisch ein Teil der derzeitigen<br />

finanziellen Aufwendungen, insbesondere<br />

für Berufskrankheiten, Arbeitsunfälle und<br />

nachfolgende Kosten für Rehabilitation und<br />

Rentenleistungen, vermindert werden.<br />

Das 2004 begonnene und Ende 2007 abgeschlossene<br />

Forschungsprojekt „Qualität in<br />

Anreizsysteme fördern Prävention in den Betrieben<br />

Anreizsysteme sollen in Ergänzung zu den<br />

Vorschriften und Regeln des Arbeitsschutzes<br />

die Betriebe zu besonderen Präventionsanstrengungen<br />

motivieren.<br />

Die wichtigsten Anreizsysteme der gesetzlichen<br />

<strong>Unfallversicherung</strong>en sind:<br />

Beitragszuschläge oder -nachlässe<br />

(Bonus-Malus-Systeme)<br />

Prämien für Präventionsmaßnahmen<br />

Anerkennungen, Auszeichnungen für<br />

besondere Präventionsaktivitäten<br />

(Urkunden, öffentlichkeitswirksame<br />

Belobigungen)<br />

Gütesiegel und andere Anerkennungen<br />

z. B. für die Einführung eines<br />

Arbeitsschutzmanagementsystems<br />

Finanzielle Anreizsysteme<br />

Beitragsausgleichsverfahren und Prämienmodelle<br />

der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong>sträger<br />

standen hier im Mittelpunkt<br />

der Untersuchungen. Die vorliegenden<br />

Daten der Fleischerei-BG zeigen, dass<br />

Prämienmodelle auch von kleinen und<br />

mittleren Unternehmensgrößen sehr gut<br />

angenommen werden. Auch scheint es<br />

so zu sein, dass sich die Tausend-Mann-<br />

Quote bei den teilnehmenden Betrieben<br />

günstiger <strong>als</strong> bei den nicht teilnehmenden<br />

Betrieben entwickelt.<br />

der Prävention“ hatte zum Ziel, die Effektivität<br />

und Effizienz der Präventionsdienstleistungen<br />

der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong>en<br />

im Sinne eines Prozesses der<br />

ständigen Verbesserung zu beschreiben,<br />

Verbesserungspotentiale aufzuzeigen und<br />

Indikatoren sowie Messmittel zur ständigen<br />

Prozessüberwachung der erbrachten<br />

Qualität anzubieten.<br />

Das Forschungsprojekt konnte eine Reihe<br />

von wichtigen Hinweisen zu Verbesserungen<br />

der Prozesse der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong>sträger<br />

aufzeigen. In einzelnen<br />

Teilprojekten konnte die Bedeutung<br />

und Wirkung dieser Präventionsdienstleistungen<br />

bestätigt werden.<br />

Thomas Kohstall<br />

Informationen und Berichte zu allen<br />

Teilprojekten im Internet:<br />

www.dguv.de/bgag; Rubrik<br />

Forschung, Aktuelle Projekte<br />

Das Beitragsausgleichsverfahren (Bonus-<br />

Malus-Verfahren) zeigte in Simulationsläufen<br />

keine Wirkung in kleinen Unternehmen,<br />

dagegen beobachtet man in mittleren und<br />

großen Unternehmen eine Differenzierung<br />

zwischen guten und schlechten Risiken.<br />

Nicht finanzielle Anreizsysteme<br />

Hier standen die Sicherheitswettbewerbe,<br />

Gesundheitspreise, Ideenwettbewerbe usw.<br />

im Mittelpunkt. Bei diesen Wettbewerben<br />

sind es vor allem drei Typen von Motiven,<br />

die zur Teilnahme an einem solchem Wettbewerb<br />

motivieren können: Geldprämien,<br />

die öffentlichkeitswirksame Anerkennung<br />

und Auszeichnung durch die Berufsgenossenschaft<br />

sowie die Genugtuung und<br />

Freunde an der eigenverantwortlichen Entwicklung<br />

von Vorschlägen und Ideen.<br />

Ziel dieser Wettbewerbe ist vor allem das<br />

Schaffen von Bewusstsein und das Wecken<br />

von Interesse in den Betrieben für den<br />

Arbeitsschutz.<br />

Thomas Kohstall


[Teilprojekt „Qualifizierung“]<br />

Präventive Bildungsmaßnahmen sind wirksam<br />

Befragungszeitpunkte<br />

Erfassung der Prozessqualität: Selbsteinschätzung der Referenten<br />

1. Befragung<br />

Teilnehmende<br />

1. Befragung<br />

Vorgesetzte/Kollegen<br />

1. Befragung<br />

Kontrollgruppe<br />

Seminar<br />

t₁ t₂ t₃<br />

Abbildung 1: Studie „Transfererfolg“ – Untersuchungsablauf Grafik: BGAG<br />

Berufliche Weiterbildung zu Sicherheit und<br />

Gesundheitsschutz bei der Arbeit ist eine<br />

der Schwerpunktaufgaben der Präventionsanstrengungen<br />

von gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong>strägern.<br />

Eine solide Qualifikation<br />

der betrieblichen Arbeitsschutzakteure<br />

wird zunehmend wichtiger, um Unfälle und<br />

Krankheiten zu vermeiden, arbeitsbedingte<br />

Gesundheitsgefahren zu minimieren,<br />

aber auch um die Rechtssicherheit für den<br />

Betrieb zu erhalten. Ziel des Teilprojekts<br />

„Qualifizierung“ war zu prüfen, inwieweit<br />

die Aus- und Fortbildung durch die gesetzlichen<br />

<strong>Unfallversicherung</strong>en zielgerichtet<br />

und wirksam erfolgt.<br />

Im Vordergrund stand die Beurteilung<br />

der Wirksamkeit präventiver Bildungsmaßnahmen,<br />

genauer: die Frage, ob die<br />

Qualifizierung die beabsichtigten Effekte<br />

zeigt und damit die ursprünglichen Anforderungen<br />

erfüllt. Die Teilnahme an einer<br />

Bildungsmaßnahme galt dabei erst dann<br />

<strong>als</strong> Erfolg, wenn die geschulten Akteure<br />

einen höheren Kenntnisstand hatten,<br />

erwünschte Einstellungen gegenüber dem<br />

Arbeitschutz übernahmen und in der Lage<br />

waren, Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

im Betrieb zu verbessern oder auf hohem<br />

Niveau zu erhalten.<br />

Als Kunden der Präventionsdienstleistung<br />

„Bildung“ wurden in diesem Forschungsprojekt<br />

sowohl die Teilnehmer von Qualifizierungsmaßnahmen<br />

<strong>als</strong> auch die Auftraggeber<br />

(in der Regel deren Arbeitgeber bzw.<br />

Vorgesetzten) verstanden.<br />

Abbildung 1 stellt den Untersuchungsverlauf<br />

über die Zeit dar.<br />

2. Befragung<br />

Teilnehmende<br />

3 Monate<br />

3. Befragung<br />

Teilnehmende<br />

2. Befragung<br />

Kontrollgruppe<br />

2 Jahre ?<br />

3-4 Monate 2 Jahre ?<br />

2. Befragung<br />

Vorgesetzte/Kollegen<br />

Seminar<br />

Auf der Basis spezifisch entwickelter<br />

Instrumente wurde an fünf Seminartypen<br />

exemplarisch die Qualität der während<br />

der Seminare ablaufenden pädagogischen<br />

Prozesse (Lehr-Lern-Qualität), der erreichte<br />

Lernerfolg und schließlich der Transfererfolg<br />

der Lerninhalte in den betrieblichen<br />

Arbeitsalltag untersucht.<br />

Die Wirkungen der Seminare zeigten sich<br />

in folgenden Bereichen:<br />

positive Veränderung des Kenntnisstandes<br />

positive Veränderung der Einstellungen<br />

gegenüber dem Arbeitsschutz<br />

Transfererfolg (berichteter Transfererfolg<br />

und Steigerung der Arbeitsschutzaktivität)<br />

Diese Ergebnisse sowie ein Vergleich mit<br />

den Ergebnissen der Kontrollgruppe lassen<br />

den Schluss zu, dass die Seminare einen<br />

signifikanten Trainingseffekt bezüglich der<br />

Kenntnisvermittlung bewirkten.<br />

2 c. Wirkung auf die Elemente des Arbeitsschutzsystems<br />

2 b. aktiv auf andere zugehen (im Rahmen der eigenen Rolle)<br />

2 a. arbeitsschutzgerechtes eigenes Verhalten<br />

1 b. Berichteter Transfererfolg am eigenen Arbeitsplatz<br />

1 a. Berichtete Transferversuche (mit und ohne Erfolg)<br />

3 c. Nachweis in betrieblicher Dokumentation<br />

3 b. Erfolg von Arbeitsschutzaktivitäten im Betrieb<br />

3 a. Ausmaß arbeitsschutzrelevanter Aktivitäten<br />

Aktuelles<br />

Stufenmodell Transfererfolg im Arbeits-<br />

schutz (Abb. 2)<br />

Als besonders wichtiger Indikator für den<br />

Seminarerfolg wurde der Transfererfolg<br />

betrachtet. Um Transfer im Arbeitschutz<br />

spezifischer messen zu können, wurde im<br />

Lauf des Projekts ein dreistufiges Modell<br />

entwickelt, mit dem sich Transfererfolg im<br />

Arbeitschutz qualitativ bewerten lässt.<br />

Auch drei Monate nach dem Seminarbesuch<br />

bewerteten die Teilnehmer die Wirkungen<br />

auf ihr Wissen, ihre Einstellungen<br />

und ihr Handeln im Bereich Arbeitsschutz<br />

(unterschiedlich) hoch. Darin spiegelten<br />

sich die unterschiedlichen Zielsetzungen<br />

und Zielgruppen der Seminare wieder.<br />

Für die Arbeitschutzaktivitäten zeigte sich<br />

ein signifikanter Trainingseffekt, der besagt,<br />

dass die Aktivitäten in der Untersuchungsgruppe<br />

drei Monate nach dem Seminar in<br />

höherem Ausmaß angestiegen sind <strong>als</strong> in<br />

der Kontrollgruppe.<br />

Seminarnutzen<br />

Der Nutzen des Seminars für die betriebliche<br />

Praxis wurde sowohl von den Teilnehmern<br />

<strong>als</strong> auch von deren Vorgesetzten<br />

überwiegend positiv bewertet.<br />

Thomas Kohstall<br />

Weitere Informationen zum Teilprojekt<br />

„Qualifizierung“ im Internet:<br />

www.dguv.de/bgag; Rubrik<br />

Forschung, Aktuelle Projekte<br />

Abbildung 2: BGAG-Stufenmodell zur Messung des Transfererfolgs im Arbeitsschutz Grafik: BGAG<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />

Wirk-/<br />

Messtiefe<br />

Wirkung<br />

auf den<br />

Betrieb<br />

Wirkung<br />

am Arbeitsplatz<br />

vermutete<br />

Wirkung


Aktuelles<br />

[Teilprojekt „Wechselwirkungen“]<br />

Kompetenzen vernetzen<br />

1<br />

Beratung<br />

11<br />

externe<br />

Faktoren<br />

Ermittlung<br />

10<br />

Unfallverhütungsvorschriften<br />

Die Präventionsarbeit der Berufsgenossenschaften<br />

umfasst viele einzelne Dienstleistungen:<br />

Beratung im Betrieb, Qualifizierung<br />

der betrieblichen Arbeitsschutzakteure,<br />

angewandte Forschung, Regelsetzung<br />

usw. Im Teilprojekt „Wechselwirkungen“<br />

des Gesamtprojekts „Qualität in der Prävention“<br />

wurde untersucht, wie sich diese<br />

berufsgenossenschaftlichen Präventionsdienstleistungen<br />

gegenseitig beeinflussen.<br />

Es leuchtet sofort ein, dass sie nicht einzeln<br />

und isoliert im Betrieb wirkten. Beispielsweise<br />

nimmt eine Aufsichtsperson<br />

Informationsschriften zu einem Beratungstermin<br />

im Betrieb mit oder wirbt dort für<br />

thematisch passende Seminare, dann hat<br />

die Dienstleistung Information und Kommunikation<br />

Einfluss auf die Beratung bzw.<br />

die Beratung Einfluss auf Qualifizierung.<br />

In der Analyse der Wechselwirkungen wurde<br />

unterschieden, ob eine Dienstleistung<br />

auf eine andere qualitativ oder quantitativ<br />

einwirkt. Beispielsweise kann Informationsmaterial,<br />

das Werbung für Seminare<br />

macht, beeinflussen, wie viele Teilnehmer<br />

sich anschließend tatsächlich zu den Schulungen<br />

anmelden. Deswegen werden vielleicht<br />

mehr Seminare durchgeführt, diese<br />

inhaltlich aber nicht verändert. Auf diese<br />

Weise kann man für je zwei Dienstleistungen<br />

ihren Einfluss aufeinander einschätzen.<br />

Diese Einschätzung wurde von allen<br />

am Projekt beteiligten, aber auch weiteren<br />

berufsgenossenschaftlichen Präventionsexperten<br />

in mehreren Schritten vorgenom-<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />

betriebsärztliche &<br />

sicherheitstechnische<br />

Betreuung<br />

Forschungs- &<br />

Entwicklungsergebnisse<br />

9<br />

Überwachung<br />

Zertifikate<br />

Qualifizierung<br />

8<br />

Information &<br />

Kommunikation<br />

Unfallverhütungsvorschriften<br />

men. Die Abbildung zeigt das Ergebnis für<br />

die qualitative Seite: Je dicker der Pfeil,<br />

umso qualitativ ausgeprägter ist die Einwirkung.<br />

Man sieht, dass die Dienstleistungen<br />

Beratung, betriebsärztliche und sicherheitstechnische<br />

Betreuung, Überwachung,<br />

Qualifizierung sowie Information und<br />

Kommunikation eher von anderen Dienstleistungen<br />

beeinflusst werden, <strong>als</strong> dass sie<br />

selber Einfluss ausüben. Bei ihnen sind<br />

entsprechend viele Pfeilenden zu sehen.<br />

Bei den Dienstleistungen Forschungs- und<br />

Entwicklungsergebnisse, Ermittlung und<br />

Zertifikate kommt beides vor: Hier beginnen<br />

und hier enden Pfeile. Einflussnehmen<br />

und Beeinflusstwerden halten sich die<br />

Waage. Besonders stark in Wechselwirkung<br />

mit anderen tritt die Dienstleistung<br />

Forschungs- und Entwicklungsergebnisse;<br />

hier sind viele und dicke Pfeile zu sehen.<br />

Zusätzlich geben die roten Pfeile an, dass<br />

die Beeinflussung häufig gezielt angestoßen<br />

wird.<br />

Führt man die Analyse der Pfeile weiter, so<br />

zeigt sich, dass von Forschungsaktivitäten<br />

der Berufsgenossenschaften tatsächlich<br />

starke Impulse auf die anderen Dienstleistungen<br />

ausgehen, Forschung <strong>als</strong>o innerhalb<br />

der berufsgenossenschaftlichen Präventionsarbeit<br />

ein sehr aktiver Faktor ist.<br />

Forschungsergebnisse finden jedoch meist<br />

nicht unmittelbar Eingang in den betrieblichen<br />

Arbeitsschutz, denn Projektberich-<br />

7<br />

Dienstleistungen:<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Beratung<br />

Ermittlung<br />

betriebsärztliche & sicherheitstechnische<br />

Betreuung<br />

Überwachung<br />

Qualifizierung<br />

Information & Kommunikation<br />

Unfallverhütungsvorschriften<br />

Zertifikate<br />

Forschungs- & Entwicklungsergebnisse<br />

Anreizsysteme<br />

externe Faktoren<br />

strukturelle Beeinflussung<br />

inhaltliche Beeinflussung<br />

indirekt<br />

Beeinflussung, die bewusst etwas initiiert<br />

te werden selten direkt von betrieblichen<br />

Arbeitsschutzakteuren gelesen. Hier braucht<br />

es „Transferstellen“. Diese Funktion übernehmen<br />

vor allem Beratung, Information<br />

und Kommunikation sowie Qualifizierung:<br />

Bei diesen Dienstleistungen werden Forschungsergebnisse,<br />

aber auch Inhalte aus<br />

anderen Dienstleistungen aufgenommen<br />

und nutzerfreundlich aufbereitet, so dass<br />

sie in den Betrieben unmittelbar umgesetzt<br />

werden können. Zu diesen Transferstellen<br />

gehören vorrangig die Dienstleistungen,<br />

die vom Präventionsdienst in der Berufsgenossenschaft<br />

geleistet werden. Er hat in<br />

der Regel auch den intensivsten Kontakt zu<br />

den Betrieben. Oft übernimmt dabei eine<br />

Person mehrere Aufgaben in „Personalunion“,<br />

berät die Betriebe, ist aber auch <strong>als</strong><br />

Dozent in Seminaren tätig oder stellt Inhalte<br />

für Informationsmaterial zusammen.<br />

Spannend wird nun die Frage, wie man die<br />

Ergebnisse dieses Teilprojekts systematisch<br />

und zielgerichtet für die Präventionsarbeit<br />

nutzen kann.<br />

Hanna Zieschang<br />

Weitere Informationen<br />

Dr. Hanna Zieschang<br />

0351 457-1610<br />

Hanna.Zieschang@dguv.de<br />

Download Abschlussbericht<br />

www.dguv.de/bgag; Rubrik<br />

Forschung, Aktuelle Projekte


[Praxisfeld Elektrotechnik/Steuerungstechnik im BGAG]<br />

Sicherer Umgang mit Elektroenergie<br />

Strom ist die vorherrschende Energieform,<br />

sowohl im täglichen Arbeitsumfeld <strong>als</strong><br />

auch im privaten Bereich. Die Mehrheit von<br />

technischen Prozessen nutzt die Elektroenergie<br />

<strong>als</strong> unmittelbare Antriebsenergie.<br />

Aber sie betreibt nicht nur die Steuerungen<br />

von Maschinen und Anlagen, sie kann auch<br />

selbst Arbeitsgegenstand oder -ort sein.<br />

Die sichere Anwendung von Elektroenergie<br />

steht im Mittelpunkt der Praxisfelder „Elektrotechnik/Steuerungstechnik“<br />

und „Elek-<br />

trische Sicherheit“ im BGAG. In den beiden<br />

Praxisfeldern können verschiedene Themen<br />

praxisnah vermittelt werden.<br />

Das Thema Elektrosicherheit beschäftigt<br />

sich z. B. mit dem sicheren Betrieb von<br />

Anlagen, Maschinen und Geräten. Die Teilnehmer<br />

lernen Schutzstrategien für den<br />

Fehlerfall kennen und führen selbst Prüfungen<br />

an realen Anlagen und Modellen<br />

durch.<br />

Für die Themen Sicherheits- und Steuerungstechnik<br />

steht eine automatisierte<br />

Fertigungszelle mit einem Industrieroboter<br />

und verschiedenen Applikationen moderner<br />

Steuerungstechnik, die sog. „Roboter-<br />

Sicherheitszelle“, zur Verfügung. An dieser<br />

Anlage wird die Auswahl verschiedener<br />

Schutzeinrichtungen und deren Zusammenspiel<br />

unter dem Aspekt der Mensch-<br />

Maschine-Schnittstelle dargestellt.<br />

Räume und Ausstattung<br />

Im Bereich Elektrotechnik/Steuerungstechnik<br />

steht ein Laborraum (125 m²) mit Laborarbeitsplätzen,<br />

Messtechnik, Werkzeugen<br />

und einem modularen Experimentierplattensystem<br />

für Schutzmaßnahmen zu Verfügung.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Sicherheitstechnik<br />

aus dem industriellen Umfeld.<br />

Neben Lehr- und Versuchsständen für<br />

sicherheitsrelevante Steuerungen bietet<br />

die „Roboter-Sicherheitszelle“ mit ihren<br />

Schutzeinrichtungen praxisnahe Unterweisungsmöglichkeiten.<br />

Der Bereich Elektrische Sicherheit (43 m²)<br />

besteht aus einer 10kV-Mittelspannungsanlage,<br />

einer Transformatorenstation 10/0,4<br />

kV und einem Niederspannungskabelnetz<br />

bis zum Hausanschluss. Darstellbar sind<br />

die verschiedenen Möglichkeiten der Energieverteilung,<br />

Übertragung und Messung.<br />

Das Praxisfeld wird mit großem Erfolg in<br />

der Qualifizierung eingesetzt:<br />

zum Thema MASCHINENSICHERHEIT:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Risikobewertung<br />

Auswahl technischer Schutzein-<br />

richtungen<br />

Gestaltung sicherer Steuerungs-<br />

konzepte<br />

Sicherheitsbauteile und deren<br />

Funktionsweise<br />

Simulation von Fehlfunktionen<br />

auf dem Gebiet der ELEKTRISCHEN<br />

SICHERHEIT:<br />

Prüfungen von Geräten und<br />

Anlagen<br />

Schutz gegen elektrischen Schlag<br />

Messtechnische Prüfung der<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Arbeiten unter Spannung<br />

Schutzkleidung, Werkzeuge, Ausrüstungen<br />

und Schutzmittel<br />

Die Seminarteilnehmer können in diesen<br />

Praxisfeldern alle erforderlichen Schritte<br />

wie Besichtigen, Funktionsprüfung und<br />

Messungen selbst durchführen, um dabei<br />

Gefährdungen zu erkennen und zu beurteilen,<br />

aber auch um simulierte Fehler zu<br />

analysieren und Lösungen vorzuschlagen.<br />

Moderne Steuerungskonzepte bieten darüber<br />

hinaus Anregungen für die betriebliche<br />

Praxis.<br />

Seminarangebote<br />

Praxisfeld-Serie<br />

Unter Strom: Elektrische Sicherheit<br />

beim Betreiben elektrotechnischer<br />

Anlagen<br />

Buchungsnr.: 500042<br />

25.08. – 27.08.<strong>2008</strong><br />

Gezielt vorgehen: Systematische Fehlerdiagnose<br />

in technischen Systemen<br />

Buchungsnr.: 500055<br />

05.05. – 07.05.<strong>2008</strong><br />

M1 BGIA-Seminar: Maschinen aus-<br />

rüsten und steuern<br />

Buchungsnr.: 822067<br />

28.04. – 30.04.<strong>2008</strong><br />

Sicheres Arbeiten mit elektrischen<br />

Anlagen und Betriebsmitteln<br />

Buchungsnr.: 700892<br />

27.08. – 29.08.<strong>2008</strong><br />

22.10. – 24.10.<strong>2008</strong><br />

Damit alles glatt läuft: Sicherheitstechnik<br />

und Steuerungen an<br />

Maschinen<br />

Buchungsnr.: 500034<br />

01.12. – 03.12.<strong>2008</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Roland Furmankiewicz<br />

0351 457-1619<br />

Foto: BGAG/Stephan Floß<br />

Roland Furmankiewicz, Frank Breuer<br />

Roland.Furmankiewicz@dguv.de<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong> 7


8<br />

Veranstaltungen<br />

[Seminar für weibliche Fach - und Führungskräfte]<br />

Kommunizieren Frauen anders?<br />

Ein Rhetorik-Seminar für weibliche Fach-<br />

und Führungskräfte? Wofür denn das?<br />

Reichen die üblichen Rhetorikseminare<br />

denn nicht aus – und reden Frauen nicht<br />

eh schon zuviel? Viele Teilnehmerinnen<br />

berichten von solchen Reaktionen, wenn<br />

sie Vorgesetzten oder Kollegen von ihrem<br />

Frauen-Rhetorik-Seminar im BGAG erzählen.<br />

Dabei unterstützen Forschungsergebnisse<br />

die Unterschiedlichkeit in der Kommunikation<br />

von Männern und Frauen. So neigen<br />

viele Frauen zu Sprachmustern, die<br />

ihren Aussagen Kraft rauben, anstatt sie zu<br />

unterstreichen: Eigene Leistungen werden<br />

<strong>als</strong> glücklicher Umstand verkauft, eigene<br />

Aussagen mit sprachlichen Weichmachern<br />

wie „eigentlich“ und „irgendwie“ abgeschwächt<br />

oder durch die Körpersprache<br />

widerlegt. Als Fach- oder Führungskraft im<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz ist jedoch<br />

ein überzeugendes Auftreten und Argumentieren<br />

wichtig. Aus wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen ist auch bekannt, dass<br />

Frauen in Sitzungen häufiger unterbrochen<br />

werden <strong>als</strong> Männer. Das galt selbst für die<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />

„Eiserne Lady“ Margaret Thatcher. Zudem<br />

werden Ideen in Sitzungen eher aufgegriffen,<br />

wenn sie von Männern kommen. Ironie<br />

des Schicks<strong>als</strong>: Oft wird der Vorschlag<br />

einer Frau ignoriert – macht ein Mann den<br />

gleichen Vorschlag Minuten später, wird<br />

er aufgegriffen. Dies ist kein böser Wille,<br />

sondern das Ergebnis jahrelanger Soziali-<br />

[Dresdner Gespräch Prävention und Rehabilitation: Betriebliches Eingliederungsmanagement]<br />

Fragen und Antworten aus der Praxis für die Praxis<br />

„Betriebliches Eingliederungsmanagement:<br />

So funktioniert’s in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen!“ – unter diesem Leitwort<br />

kamen im November 157 Teilnehmer<br />

in der BG-Akademie Dresden zusammen.<br />

Zur Tagung in der Veranstaltungsreihe<br />

„Dresdner Gespräch Prävention und Reha-<br />

Nicole Schroeter von der Fa. Scheer (3. v.l.) berichtete in<br />

einem Workshop über das Betriebliche Wiedereingliederungsmanagement<br />

in ihrem Unternehmen.<br />

Foto: BGAG/Stephan Floß<br />

Pflegt einen Kommunikationsstil mit Schlagfertigkeit<br />

und Humor: Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

im Gespräch mit den Bundesministern Steinbrück,<br />

Steinmeier und de Maizière (v.l.n.r.)<br />

Foto: Bundesregierung/Hans-Christian Plambeck<br />

bilitation“ hatten die Partner der „Initiative<br />

Gesundheit und Arbeit (IGA)“ – <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesetzliche</strong> <strong>Unfallversicherung</strong>, Bundesverband<br />

der Betriebskrankenkassen, AOK-<br />

Bundesverband und Arbeiter-Eratzkassen-<br />

Verband – gemeinsam mit dem <strong>Deutsche</strong>n<br />

Gewerkschaftsbund eingeladen.<br />

In Vorträgen und Workshops wurde deutlich,<br />

dass drei Jahre nach der Einführung<br />

der gesetzlichen Verpflichtung zum<br />

Betrieblichen Eingliederungsmanagement<br />

schon viele erfolgreiche und erfolgversprechende<br />

Ansätze existieren, aber auch noch<br />

viele Fragen offen sind. Übereinstimmung<br />

bestand darin, dass ein gelungenes Eingliederungsmanagement<br />

eine Vertrauenskultur<br />

voraussetzt, in der Arbeitgeber und<br />

Beschäftigte angstfrei und zielorientiert<br />

kommunizieren können.<br />

Der Teilnehmerkreis setzte sich aus Arbeitnehmern,<br />

Arbeitgebern, Leistungserbrin-<br />

sation. Umso wichtiger ist es, diese Sprach-<br />

und Kommunikationsmuster zu kennen,<br />

um aktiv gegensteuern zu können.<br />

Ziel des BGAG-Seminars ist es jedoch<br />

nicht, dass Frauen lernen, wie Männer zu<br />

kommunizieren. Es geht darum, Unterschiede<br />

aufzuzeigen, um sich besser auf<br />

diese einstellen zu können und das eigene<br />

Gesprächsverhalten zu optimieren.<br />

Dazu findet im Seminar eine Analyse des<br />

Kommunikationsstils der Teilnehmerinnen<br />

statt In praktischen Übungen gibt es zudem<br />

Gelegenheit, Vorträge in freier Rede,<br />

Schlagfertigkeit und das Argumentieren im<br />

Team zu trainieren.<br />

Katrin Boege<br />

Seminarangebot:<br />

Rhetorik für weibliche Fach- und<br />

Führungskräfte<br />

Buchungsnr.: 510066<br />

3. bis 5. September <strong>2008</strong><br />

www.dguv.de/bgag-seminare<br />

gern sowie Vertretern der Sozialversicherungen<br />

und der privaten Versicherungswirtschaft<br />

zusammen. Sie diskutierten<br />

praxisnahe Ansätze des Eingliederungsmanagements<br />

in KMU. Dabei wurden vor<br />

allem Fragen der erfolgreichen Implementierung<br />

im Betrieb, der innerbetrieblichen<br />

Qualifizierung, des Datenschutzes sowie<br />

externe Unterstützungsangebote erörtert.<br />

Als besonders positiv werteten die Teilnehmer<br />

den Gesprächscharakter: Die Veranstaltung<br />

bot Raum für den Erfahrungsaustausch<br />

und neue Anregungen und war<br />

durch Sachlichkeit, Engagement und Fairness<br />

geprägt.<br />

Christoph Matthias Paridon<br />

Die Tagungsergebnisse sind unter<br />

www.iga-info.de abrufbar


[Initiative Gesundheit und Arbeit]<br />

Mein nächster Beruf<br />

Das Projekt „Mein nächster Beruf“ der<br />

Initiative Gesundheit und Arbeit sucht nach<br />

Personalentwicklungskonzepten, die helfen<br />

einen Berufs- oder Tätigkeitswechsel vorzubereiten.<br />

Damit soll die Beschäftigungsfähigkeit<br />

in Berufen mit hohen physischen<br />

bzw. und psychischen Anforderungen<br />

erhalten werden. Für das AkademieJournal<br />

sprach Ulrike Waschau mit Dr. Frauke Jahn<br />

vom BGAG über das Projekt.<br />

Frau Dr. Jahn, Sie arbeiten am Projekt<br />

„Mein nächster Beruf“. Was verbirgt sich<br />

dahinter?<br />

In bestimmten Berufen scheiden überproportional<br />

viele Beschäftigte vorzeitig<br />

aus. Diese Berufe haben trotz großer Präventionsbemühungen<br />

der Unternehmen,<br />

Berufsgenossenschaften und Unfallkassen<br />

eine beschränkte Tätigkeitsdauer. Unser<br />

Projekt ergänzt klassische Präventionsansätze<br />

und konzentriert sich auf einen<br />

alternativen Weg: den Wechsel in andere<br />

Tätigkeiten oder Berufe. Wir erarbeiten<br />

Maßnahmen, damit dieser Wechsel zum<br />

richtigen Zeitpunkt in den richtigen Beruf<br />

erfolgt und gut vorbereitet wird. Damit<br />

können die Betroffenen länger gesund und<br />

berufstätig sein.<br />

Welche Berufsgruppen sind besonders<br />

betroffen?<br />

Dazu gehören unter anderem Bauberufe,<br />

wie z.B. der Gerüstbauer und der Dachdecker,<br />

aber auch Gesundheitsberufe. Für<br />

unser Projekt haben wir den Modellberuf<br />

der stationären Krankenpflege ausgewählt.<br />

Dafür haben wir uns entschieden, weil hier<br />

körperliche und psychische Belastungen<br />

zusammenkommen und die Anforderungen<br />

in den letzten Jahren stark gestiegen<br />

sind. Beispielsweise werden zunehmend<br />

interkulturelle Kompetenz und betriebswirtschaftliches<br />

Denken und Handeln<br />

gefordert.<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

Nachdem wir die aktuellen Anforderungen<br />

in der stationären Krankenpflege anhand<br />

von 200 Stellenanzeigen analysiert haben,<br />

interviewten wir Betriebsärzte zu Frühwarnindikatoren<br />

drohender Berufsaufgabe.<br />

Die Betriebsärzte nannten am häu-<br />

figsten Schlafstörungen und allgemeine<br />

Erschöpfung. Das Herzstück des Projektes<br />

waren aber die Interviews mit erfolgreichen<br />

Berufswechslern. Wir fragten nach<br />

den individuellen Gründen des Berufswechsels,<br />

nach alternativen Tätigkeits- und<br />

Berufsfeldern, nach den Kompetenzen, die<br />

im neuen Beruf genutzt werden konnten,<br />

und was dazu gelernt werden musste. Diese<br />

Wege haben wir in einer Karrierematrix<br />

beispielhaft aufgezeichnet.<br />

Karrierematrix für den Beruf der stationären<br />

Krankenpflege mit Beispielen<br />

Verbleiben<br />

im Unternehmen<br />

Wechsel<br />

des Unternehmens<br />

Tätigkeitswechsel<br />

z. B. Dokumentationsassistentin<br />

z. B.<br />

Präventionsberater/in<br />

Berufswechsel<br />

z. B.<br />

Kodierfachkraft<br />

z. B.<br />

Produktberater/in<br />

Was ist das Besondere an den erfolgreichen<br />

Berufswechslern?<br />

Wir haben 15 Berufswechsler interviewt und<br />

waren zum Teil überrascht. Den Interviewten<br />

war gemeinsam, dass die Krankenpflege<br />

ihr Wunschberuf war. Sie hatten mehrere<br />

Tätigkeitswechsel hinter sich. Außerdem<br />

suchten sie selbst aktiv nach Lernchancen<br />

und erwarben Zusatzqualifikationen. Am<br />

neuen Beruf hoben die Befragten unter<br />

anderem positiv hervor, dass die Tätigkeiten<br />

ganzheitlicher wären und nun berufli-<br />

Veranstaltungen<br />

che Entwicklungsmöglichkeiten bestünden,<br />

die vorher fehlten. Dabei hat übrigens nicht<br />

immer ein Unternehmenswechsel stattgefunden.<br />

Was ist <strong>als</strong> Nächstes geplant?<br />

Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Vor den<br />

Berufs- oder Tätigkeitswechseln müssen<br />

alle Möglichkeiten der Sekundärprävention<br />

im ausgeübten Beruf ausgeschöpft werden.<br />

Die eigentlichen Personalentwicklungskonzepte,<br />

die auf einen Tätigkeits- oder<br />

Berufswechsel frühzeitig berufsbegleitend<br />

vorbereiten, müssen noch entwickelt werden.<br />

Danach wollen wir einen weiteren<br />

Modellberuf untersuchen, am besten aus<br />

der Baubranche. Und schließlich sollen die<br />

Erfahrungen aus den beiden Modellberufen<br />

verallgemeinert werden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Sie wollen mehr zu diesem Thema<br />

erfahren?<br />

Fotos: Fotolia<br />

IGA-Kolloquium „Gesund und sicher<br />

länger arbeiten: Mein nächster<br />

Beruf?“<br />

10. bis 11. März <strong>2008</strong><br />

BG-Akademie, Dresden<br />

Programm unter: www.iga-info.de<br />

Organisation: Anja Köhler<br />

BGAG – Institut Arbeit und Gesundheit<br />

0351 457-1612<br />

anja.koehler@dguv.de<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong> 9


10<br />

Veranstaltungen<br />

[1. Katholisches Arbeitsschutzsymposium]<br />

Herausforderungen <strong>als</strong> Leitungsaufgabe annehmen – Zukunft gestalten<br />

Über 150 Vertreter deutscher Bistümer nahmen am 1. Katholischen Arbeitsschutzsymposium teil. Foto: VBG/Stephan Floß<br />

Zu den Gästen am Eöffnungstag gehörte Bischof Joachim Reinelt (rechts)<br />

Im November 2007 fand in der Akademie<br />

Dresden der VBG das erste katholische<br />

Arbeitsschutzsymposium <strong>als</strong> Gemeinschaftsveranstaltung<br />

der gesetzlichen<br />

<strong>Unfallversicherung</strong>en VBG und BGW und<br />

der katholischen Kirche Deutschlands statt.<br />

Der Vorsitzende der <strong>Deutsche</strong>n Bischofskonferenz<br />

Karl Kardinal Lehmann hatte die<br />

Schirmherrschaft übernommen.<br />

Am 19.11.2007 reisten über 150 Vertreter<br />

der deutschen Bistümer in Dresden an, um<br />

gemeinsam mit den Veranstaltern einen<br />

arbeitsreichen Gedankenaustausch unter<br />

dem Thema: “Herausforderungen <strong>als</strong> Leitungsaufgabe<br />

annehmen – Zukunft gestalten“<br />

zu beginnen. Gäste am Eröffnungstag<br />

waren Bischof Joachim Reinelt vom Bistum<br />

Dresden – Meißen und die Präsidentin der<br />

BAuA, Isabel Rothe.<br />

Dr. Manfred Fischer, Direktor der Prävention<br />

der VBG, eröffnete die Veranstaltung<br />

in der Aula des BGAG. Er unterstrich in<br />

seinen Worten die Tatsache, dass es in<br />

gemeinsamer intensiver Zusammenarbeit<br />

zwischen der VBG und der Kirche „in den<br />

letzten 15 Jahren gelungen ist, erfolgreich<br />

Prävention zu betreiben.“ Aber es gilt sich<br />

nicht auf den Gegebenheiten auszuruhen,<br />

vielmehr gibt es neue Herausforderungen,<br />

die es gemeinsam zu bewältigen gilt. In<br />

einer ersten Auswertung einer Stichprobenerhebung<br />

in den katholischen Gemeinden<br />

verwies Dr. Fischer darauf, „dass die<br />

Umsetzung der Präventionsvereinbarun-<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />

gen innerhalb und auch zwischen den Bistümern<br />

noch an einigen Stellen optimiert<br />

werden können.“<br />

Im Anschluss daran übernahmen die Herren<br />

Dr. van der Broeck, Bistum Mainz, und<br />

Jünemann, Bistum Erfurt, mit großem persönlichem<br />

Engagement die Moderation des<br />

Symposiums. Dr. Bodo Pfeiffer, Direktor des<br />

Instituts Arbeit und Gesundheit, begrüßte<br />

seinerseits die Teilnehmer und sprach vom<br />

sozialen Geist, dem diese traditionsreiche<br />

Ausbildungsstätte verpflichtet ist.<br />

Wegweisende Arbeitspositionen für die<br />

Veranstaltung wurden u.a. von Isabel<br />

Rothe, Albrecht Liese, Direktor der Prävention<br />

der BGW, Prof. Dr. Jörg Tannenhauer,<br />

Sächsisches Staatministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit, Dr. Rainer Thiehoff, Das<br />

Demographienetzwerk – eine Plattform der<br />

Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA),<br />

und Franz-Josef Haska, Vorsitzender des<br />

Ausschusses Prävention der VBG, formuliert.<br />

Am zweiten Tag der Veranstaltung diskutierten<br />

die Teilnehmer in verschiedenen<br />

Foren, bildeten Arbeitsstandpunkte, formulierten<br />

Ziele für das künftige Handeln<br />

in den Gemeinden und Bistümern. Abgerundet<br />

wurde das Ganze durch intensive<br />

Gespräche mit verschiedenen Ausstellern<br />

dieses Arbeitsschutzsymposiums, die ihre<br />

Stände in der VBG-Akademie aufgeschlagen<br />

hatten. Einen abschließenden Höhe-<br />

punkt fand dieser Tag in einem Besuch in<br />

der Kathedrale Ss. Trinitatis (Hofkirche) in<br />

Dresden, wo am Abend ein Pontifikalamt<br />

durch die Bischöfe Reinelt, Dr. Zdarsa und<br />

den Weihbischof Weinhold zelebriert wurde.<br />

Die gesamte Veranstaltung war gekennzeichnet<br />

von einem hohen Engagement<br />

aller Beteiligten, einer sehr arbeitsintensiven<br />

Atmosphäre, von einem Geist sich<br />

den künftigen Anforderungen zu stellen,<br />

die Zusammenarbeit in und zwischen den<br />

Bistümern zu verbessern und Strategien<br />

der katholischen Kirche und der VBG weiter<br />

gemeinsam zu vereinbaren. Manfred<br />

Gesthüsen, Verband der Diözesen Deutschlands,<br />

fasste die Gedanken des Arbeitsschutzsymposiums<br />

zusammen. Er verwies<br />

darauf, dass „die Kirche sich auf dem Hintergrund<br />

der katholischen Soziallehre der<br />

großen Verantwortung auch gegenüber<br />

ihrer eigenen Arbeitsnehmer und Ehrenamtlichen<br />

bewusst“ ist. Er resümierte weiter,<br />

dass jeder der Teilnehmer „wichtige<br />

Impulse für seine eigene Arbeit mit nach<br />

Hause nehmen kann.“<br />

Im Namen der Mitveranstalter und im Hinblick<br />

auf die positive Rückmeldung der<br />

Teilnehmer regte Manfred Gesthüsen an,<br />

in angemessener Zeit ein zweites Arbeitsschutzsymposium<br />

folgen zu lassen.<br />

Klaus-Peter Otto, VBG


[Präventionskampagne Haut]<br />

Hautkampagne in allen Medien präsent<br />

Erfolgskontrolle ist ein zentraler Bestandteil<br />

professioneller Kommunikation und<br />

spielt auch bei der Präventionskampagne<br />

Haut eine wichtige Rolle. Bei der Evaluation<br />

greifen sowohl Dachkampagne <strong>als</strong><br />

auch Trägerkampagnen auf die Dienste des<br />

BGAG zurück. Die Medienresonanzanalyse<br />

des Bereiches „Evaluation von Präventionsmaßnahmen“<br />

stellt das Presse-Echo und<br />

die Medienaktivitäten von Verbänden und<br />

Trägern der Kampagne in systematisierter<br />

Form dar und gibt damit wichtige Hinweise<br />

zum Kommunikationserfolg.<br />

Grundlage für die Berechnung ist die<br />

Anzahl der Meldungen in der Presse und<br />

die Anzahl der durch Verbände und Träger<br />

initiierten Meldungen und eingesetzten<br />

Medien. Die Ergebnisse der Medienanalyse<br />

werden über den Kampagnenzeitraum<br />

von zwei Jahren begleitend erhoben und<br />

monatlich dargestellt.<br />

Von Januar bis November 2007 wurden insgesamt<br />

1060 Meldungen im Presse-Echo<br />

[Internationaler Erfahrungsaustausch]<br />

Türkische Delegation der TEDAŞ in der BG-Akademie Dresden<br />

Ein reger Erfahrungsaustausch von 20<br />

Direktoren und Mitarbeitern der türkischen<br />

Energieverteilung Akt.G – TEDAŞ – sowie<br />

Dozenten der Berufsgenossenschaft Elektro<br />

Textil Feinmechanik (BGETF) und des BGAG<br />

fand vom 28. Oktober bis 10. November<br />

2007 in der BG-Akademie Dresden statt.<br />

Neben allgemeinen Informationen zu Aufgaben<br />

und Befugnissen von Aufsichtspersonen<br />

der Berufsgenossenschaften, Fachkräften<br />

für Arbeitssicherheit und Betriebsärzten<br />

interessierten sich die Teilnehmer<br />

vor allem für das breite Spektrum der<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Presse-Echo<br />

Zeitraum: Januar bis November 2007<br />

1.060 Meldungen insgesamt<br />

825<br />

Printmedien<br />

213<br />

Onlinemedien<br />

12 10<br />

TV-BerichtRundfunkerstattungensendungen verzeichnet, 825 davon in Printmedien, 213<br />

in Onlinemedien, 12 TV-Berichterstattungen<br />

und 10 Rundfunksendungen. Fast 40%<br />

der Printmeldungen können eindeutig der<br />

Pressearbeit der Dachkampagne zugeordnet<br />

werden. Vor allem regionale Tageszeitungen<br />

griffen das Thema der Präventions-<br />

Seminare. In der Elektrotechnik wurde die<br />

Systematik der Gefährdungsermittlung und<br />

-bewertung vorgestellt und im Praxisfeld<br />

„Elektrotechnik“ anhand praktischer Übungen<br />

demonstriert.<br />

Weitere Themen waren Organisation des<br />

Brandschutzes, Arbeiten auf Freileitungen<br />

und erhöhten Standorten, psychologische<br />

Belastungsfaktoren und Methoden zur<br />

Messung solcher Faktoren.<br />

Zum umfassenden Seminarprogramm<br />

gehörten auch Exkursionen, unter ande-<br />

Beratung<br />

kampagne Haut häufig auf. Am häufigsten<br />

erschienen Meldungen in Nordrhein-Westfalen,<br />

gefolgt von Bayern und Rheinland-<br />

Pfalz. Die Auflagenhöhe der Printmedien<br />

liegt inzwischen bei über 16 Millionen.<br />

Die Medienaktivitäten der Verbände und<br />

Träger konzentrierten sich auf Onlinemedien<br />

und Mitteilungsblätter. Insgesamt<br />

221 Meldungen auf den Online-Seiten der<br />

Verbände und Träger konnten zur Kampagne<br />

festgehalten werden. Darüber hinaus<br />

erschienen in 142 Mitteilungsblättern<br />

der Träger Meldungen zur Kampagne. Die<br />

Auflagenhöhe dieser Mitteilungsblätter<br />

zusammen beträgt bereits 12 Millionen.<br />

Esin Taşkan-Karamürsel, Maja Lippert<br />

Weitere Informationen<br />

Esin Taşkan-Karamürsel<br />

0351 457-1614<br />

Esin.Taskan@dguv.de<br />

Zufriedene Gesichter bei den Mitgliedern der Türkischen Delegation und den Mitarbeitern der BGETF. Foto: BGETF<br />

rem ins Bildungszentrum der Leipziger<br />

Stadtwerke und in das Umspannwerk der<br />

Vattenfall AG in Berlin Friedrichshain.<br />

Im Rahmenprogramm wurde den türkischen<br />

Gästen natürlich auch die Stadt Dresden<br />

und deren nähere Umgebung gezeigt.<br />

Ein eindrucksvolles Erlebnis war für alle<br />

der Besuch der Bastei in der Sächsischen<br />

Schweiz.<br />

Djamila Petermann<br />

www.bgetf.de<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong> 11


1<br />

Internationales<br />

[Arbeitsschutz-Situation in Ungarn]<br />

Arbeiten kann gefährlich werden – auch in Ungarn<br />

Die ungarische Hauptstadt Budapest ist Sitz der nationalen Aufsichtsbehörde für Arbeitsschutz und Arbeitswesen (OMMF) und anderer Institutionen. Foto: Fotolia<br />

Alle fünf Minuten verletzt sich ein Arbeitnehmer,<br />

und alle zwei Stunden stirbt ein<br />

EU-Bürger in Folge eines Arbeitsunfalls<br />

– das ist auf der Homepage der Europäischen<br />

Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

am Arbeitsplatz zu lesen.<br />

„Die Arbeitssicherheit beginnt beim<br />

Arbeitsvertrag“, stellt die ungarische<br />

Aufsichtsbehörde für Arbeitsschutz und<br />

Arbeitswesen OMMF fest, die auch <strong>als</strong><br />

nationale Anlaufstelle des europäischen<br />

Informationsnetzwerkes der EU-Arbeitsschutzagentur<br />

fungiert.<br />

Wenn ein Arbeitnehmer durch einen<br />

Arbeitsvertrag gebunden ist, hat er nicht<br />

nur Pflichten, sondern auch Rechte – u. a.<br />

das Recht auf Arbeitsschutz. So kann der<br />

Arbeitnehmer die Arbeit verweigern, wenn<br />

sie seine oder die Gesundheit der anderen<br />

Mitarbeiter gefährdet. Realität ist aber,<br />

dass in Ungarn die Arbeitnehmer solche<br />

Konflikte mit dem Arbeitgeber vermeiden,<br />

aus Angst, ihre Stelle zu verlieren – sagt die<br />

OMMF.<br />

Obwohl die Häufigkeit der Arbeitsunfälle in<br />

der EU ständig zurückgeht, sterben immer<br />

noch jedes Jahr fast 5100 Arbeitnehmer<br />

durch einen Arbeitsunfall. Auch in Ungarn<br />

ist die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle<br />

gesunken, jedoch ist auch hier die Zahl<br />

noch immer sehr hoch: So starben im Jahr<br />

2004 160, im Jahr 2005 125, im Jahr 2006<br />

123 und im ersten Halbjahr 2007 65 Personen<br />

an den Folgen eines Arbeitsunfalls.<br />

Der Vergleich mit Deutschland ergibt, dass<br />

pro 100.000 Arbeitnehmer im Jahr 2004 in<br />

Deutschland 1,15 Personen, in Ungarn aber<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />

1,61 Personen bei der Arbeit tödlich verunglückt<br />

sind.<br />

Trotz verstärkter Kontrollen durch die<br />

OMMF und den staatlichen Gesundheitsdienst<br />

ÁNTSZ ist die Qualität der Arbeitsbedingungen<br />

noch nicht ausreichend. Die<br />

Kontrolleure haben im Jahr 2006 19.600<br />

Arbeitgeber überprüft und in 15.000 Fällen<br />

eine Rechtswidrigkeit festgestellt. Die meisten<br />

Probleme gab es in der Bauindustrie<br />

und in der Landwirtschaft.<br />

Im Dezember 2006 wurden die Zuständigkeiten<br />

für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

in Ungarn vollständig neu geregelt.<br />

Das OMMF ist heute - mit Ausnahme des<br />

Bergbaus - für den Arbeitsschutz zuständig,<br />

das ÁNTSZ verantwortlich für den<br />

Bereich der öffentlichen Gesundheit, und<br />

das 2007 neu gegründete Nationale Institut<br />

für Arbeitshygiene und Arbeitsgesundheit<br />

OMFI kümmert sich um Forschung und Bildung<br />

im Bereich Prävention.<br />

Die Zusammenarbeit mit diesen neuen<br />

Arbeitsschutzinstitutionen bzw. mit den<br />

Arbeitsschutzbeauftragten in den Unternehmen<br />

könnte ein Schritt zur Veränderung<br />

der Einstellung der Beschäftigten und<br />

insbesondere der Unternehmer sein. Die<br />

vorhandenen Probleme könnte man mit<br />

mehr und besserer Kontrolle einerseits und<br />

mit aufklärenden Präventionskampagnen<br />

andererseits verringern. Neue Anreizsysteme<br />

in der Prävention könnten ebenfalls<br />

positive Auswirkungen haben.<br />

Nicht zuletzt ist auch eine gute, praxisorientierte<br />

Aus- und Weiterbildung der<br />

Akteure im Arbeitsschutz wichtig. Für<br />

Arbeitskontrolleure ist derzeit eine HochschulausbildungEinstellungsvoraussetzung,<br />

an die sich eine arbeitsaufsichtsinterne<br />

Ausbildung anschließt. Doch auch<br />

die Führungskräfte in den Unternehmen<br />

müssen an Weiterbildungen teilnehmen,<br />

um ihren Pflichten bezüglich der praktischen<br />

Arbeitsschutzausbildung der Arbeitnehmer<br />

nachgehen zu können.<br />

Norbert Féth, Tamás Prácser<br />

Norbert Féth (l.) und Tamás Prácser<br />

(r.) haben an der Universität Pécs Personalmanagement<br />

studiert. Féth hat<br />

sein Studium in 2007 mit einer Arbeit<br />

zu Entgelt- und Anreizsystemen in der<br />

Personalarbeit abgeschlossen, Prácser<br />

mit einer Arbeit zur Erwachsenenbildung<br />

bei Menschen mit Behinderung.<br />

Zurzeit absolvieren beide ein Aufbaustudium.<br />

Sie haben von November<br />

2007 bis Januar <strong>2008</strong> mit ihrer Kommilitonin<br />

Éva Anett Vincze (m.) ein<br />

Praktikum im BGAG absolviert.<br />

Weitere Informationen<br />

OMMF<br />

www.ommf.gov.hu


[Präventionskampagne Haut]<br />

Professionelle Tipps zur Hautpflege im Winter<br />

Niedrige Temperaturen, eisige Winde und<br />

trockene Heizungsluft können die Haut im<br />

Winter leicht überfordern. In der kalten<br />

Jahreszeit ist es daher besonders wichtig,<br />

die rund zwei Quadratmeter Haut eines<br />

Menschen zu pflegen. Darauf weist die Präventionskampagne<br />

Haut von gesetzlicher<br />

Kranken- und <strong>Unfallversicherung</strong> hin.<br />

„Die großen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen,<br />

bedingt durch den<br />

häufigen Wechsel zwischen beheizten<br />

Räumen und kaltem Winterwetter, stellen<br />

große Anforderungen an das sensible<br />

Regulationssystem der Haut“, sagt Dr. med.<br />

Christoph Skudlik, Facharzt für Dermatologie<br />

und Experte der Präventionskampagne<br />

Haut. „Ihr natürlicher Feuchtigkeitsfilm,<br />

der vor Bakterien und anderen Krankheitseinflüssen<br />

schützen soll, wird stark beansprucht.<br />

Die Haut reagiert darauf stellenweise<br />

gereizt“.<br />

Präventionskampagne Haut<br />

Die Präventionskampagne Haut ist<br />

eine gemeinsame Aktion von gesetzlicher<br />

Kranken- und <strong>Unfallversicherung</strong>.<br />

Insgesamt werben rund 120 Krankenkassen<br />

und <strong>Unfallversicherung</strong>sträger<br />

unter dem Motto „Deine Haut.<br />

Die wichtigsten 2m2 Deines Lebens.“<br />

dafür, das größte Organ des Menschen<br />

zu schützen. Nicht nur am Arbeitsplatz,<br />

auch bei Freizeit und Sport. Das<br />

erklärte Ziel der Kampagne lautet:<br />

„Gesunde Haut, weniger Hauterkrankungen!“<br />

Weitere Informationen zur<br />

Präventionskampagne Haut:<br />

www.2m2-haut.de<br />

Folgende Tipps helfen, Hautschäden im Winter vorzubeugen:<br />

Lippenstifte auch für Männer<br />

Die Lippen werden bei kaltem Wetter<br />

häufig spröde und rissig. Grund dafür<br />

sind fehlende Talg- und Schweißdrüsen.<br />

Hier können Lippenpflegestifte<br />

helfen, den entstandenen Feuchtigkeitsverlust<br />

auszugleichen. Und weil<br />

der Winter keinen Unterschied zwischen<br />

Männern und Frauen macht,<br />

sind auch beim „starken Geschlecht“<br />

Lippenpflegestifte mehr <strong>als</strong> nur ein<br />

Geheimtipp.<br />

Extra-Pflege für geschmeidige Hände<br />

Auch die Haut an den Händen besitzt<br />

nur wenige Talgdrüsen und kann<br />

schnell austrocknen. Da die Hände<br />

darüber hinaus den ganzen Tag in<br />

Aktion und meist ungeschützt sind,<br />

können sie eine Extra-Portion Pflege<br />

in Form eines zusätzlichen, pflegenden<br />

Fettfilms gut gebrauchen. Es empfiehlt<br />

sich deshalb, am Waschbecken<br />

immer eine Tube Handcreme stehen<br />

zu haben, um die Hände nach dem<br />

Waschen einzucremen und so vor dem<br />

Austrocknen zu bewahren.<br />

Kleine Tricks für die Hautpflege<br />

„Wer eine empfindliche Haut hat, sollte<br />

in der kalten Jahreszeit das Händewaschen<br />

und sonstige Wasserkontakte auf<br />

das notwendige Maß beschränken“,<br />

rät Skudlik. Als Alternative zu Vollbädern<br />

eignen sich kalt-warme Wechselduschen<br />

oder Saunagänge. Sie fördern<br />

die Durchblutung der Haut. Anstelle<br />

von Badeschaum können Ölbäder auf<br />

mineralischer oder pflanzlicher Basis<br />

verwendet werden. Diese versorgen<br />

die Haut mit Pflegestoffen und wirken<br />

gleichzeitig rückfettend. Zusätzlich<br />

sollte die Haut mehrm<strong>als</strong> wöchentlich<br />

eingecremt werden. Viele Hersteller<br />

bieten hierfür Hautpflegecremes an,<br />

die einen erhöhten Fettanteil besitzen<br />

und somit eine reizlindernde und<br />

beruhigende Wirkung haben.<br />

Hautpflege von innen<br />

Gesundheit<br />

Foto: DGUV<br />

Besonders wichtig im Winter ist eine<br />

gesunde Ernährung mit frischem Obst<br />

und Gemüse sowie viel Flüssigkeit.<br />

„Damit die Barriere funktionieren<br />

kann, muss die Haut über das Blut<br />

mit genügend Eiweiß, Fett, Vitaminen<br />

und Miner<strong>als</strong>toffen versorgt werden“,<br />

erklärt Präventionsexperte Skudlik.<br />

Kräutertees oder Mineralwasser füllen<br />

den Feuchtigkeitsspeicher der Haut<br />

wieder auf. Frisches Obst und Gemüse<br />

sind darüber hinaus besonders gute<br />

Energielieferanten. Sie bringen das<br />

Immunsystem in Schwung und wirken<br />

sich positiv auf die Haut aus. Den<br />

Konsum von Alkohol oder Kaffee sollte<br />

man hingegen eher einschränken.<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong> 1


1<br />

Kultur & Freizeit<br />

[Kulturtipp]<br />

China in Dresden in China<br />

Mit der Fotoausstellung „Humanism in China“ wird das China-Jahr am 28. Februar eröffnet. Fotos: SKD<br />

Nicht weniger <strong>als</strong> vier Ausstellungen in<br />

Dresden und weitere drei in Peking zeigen<br />

die Staatlichen Kunstsammlungen <strong>2008</strong><br />

unter dem Leitmotiv „China in Dresden in<br />

China“. Dabei sollen sich kulturelle und<br />

künstlerische Entwicklungen vergangener<br />

Zeiten genauso wie zeitgenössisches<br />

Kunstschaffen in China und Deutschland<br />

begegnen.<br />

Die Auseinandersetzung mit China hat in<br />

Dresden Tradition. Denn die Residenzstadt<br />

[Freizeit aktiv]<br />

Eislaufen in Dresden<br />

Eislauffreunde haben in Dresden viele<br />

Möglichkeiten, ihren Sport auszuüben und<br />

können dies sogar vor romantischer Kulisse<br />

tun. Bereits zum siebten Mal hat sich der<br />

historische Innenhof des Kempinski-Hotels<br />

Taschenbergpalais in eine Eislaufbahn<br />

verwandelt. Umgeben von einer beeindruckenden<br />

Barockfassade können Schlittschuhfreunde<br />

hier noch bis zum 2. März<br />

auf rund 500 Quadratmetern ihre Kurven<br />

ziehen. Schlittschuhe werden ausgeliehen,<br />

und auch für Verpflegung ist gesorgt.<br />

Deutlich mehr Platz gibt es in der Freiberger-Arena,<br />

einer nagelneuen Trainingseishalle<br />

mit benachbarter Eisschnelllaufbahn.<br />

Hier können Eisläufer auf über 1600 Quadratmetern<br />

aktiv werden. Schlittschuhver-<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />

und der sächsisch-polnische Hof waren<br />

im 18. Jahrhundert das Zentrum der europäischen<br />

China-Mode, der so genannten<br />

Chinoiserie, und stehen beispielhaft<br />

für das große europäische Interesse am<br />

damaligen Kaiserreich China, an dessen<br />

Künsten und Philosophie. Bis heute finden<br />

sich in Dresden vielfältige Zeugnisse jener<br />

Begeisterung: Etwa die in chinesischem<br />

Stil erbauten Schlösser in Pillnitz oder die<br />

Porzellansammlung mit ihrer bedeutenden<br />

Sammlung chinesischen Porzellans.<br />

leih und gastronomische Versorgung sind<br />

ebenfalls gesichert.<br />

Wer ein Naturerlebnis der besonderen<br />

Art sucht, sollte sich bei Minusgraden ins<br />

Moritzburger Teichgebiet in der Nähe von<br />

Dresden begeben. Volkstümliches Gewimmel<br />

und wunderbare Kulisse bietet hier vor<br />

allem der Schlossteich.<br />

Damit der Eisspaß ungetrübt bleibt, sollten<br />

allerdings einige Regeln beachtet werden.<br />

Im Freien gilt natürlich, dass nur offiziell<br />

freigegebene Flächen sicher sind. Anfänger<br />

sollten sich nicht überfordern und in den<br />

ersten zehn Minuten auf dem Eis besonders<br />

vorsichtig sein, weil dabei die meisten<br />

Unfälle passieren.<br />

Eröffnet wird das China-Jahr am 28. Februar<br />

<strong>2008</strong> mit der Fotoausstellung „Humanism<br />

in China“, die den gesellschaftlichen<br />

Wandel in den letzten fünf Jahrzehnten<br />

zeigen will. Schloss Pillnitz mit seiner chinoisen<br />

Architektur ist im Sommerhalbjahr<br />

Schauplatz einer Ausstellung zur chinesischen<br />

Gartenarchitektur. Die Ausstellung<br />

„Zeichen im Wandel der Zeit“ zeigt ab Ende<br />

Juni chinesische Tuschemalerei der Gegenwart<br />

im Lipsiusbau auf der Brühlschen Terrasse.<br />

Zum Ende des Jahres spürt dann schließlich<br />

die Ausstellung „Goldener Drache – Weißer<br />

Adler“ im Residenzschloss der Frage nach,<br />

welche Bedeutung die Kunst bei der Inszenierung<br />

von Macht hatte. Diese Ausstellung<br />

wird gemeinsam vom Palastmuseum in<br />

der Verbotenen Stadt und den Staatlichen<br />

Kunstsammlungen Dresden konzipiert und<br />

im Frühjahr 2009 auch im Palastmuseum<br />

in Peking zu sehen sein.<br />

Mit einem vielseitigen kulturellen Rahmenprogramm<br />

werden die Ausstellungen<br />

das ganze Jahr über begleitet.<br />

Weitere Informationen<br />

www.skd-dresden.de<br />

Verletzungen lassen sich auch mit der<br />

richtigen Ausrüstung verhindern: Dicke,<br />

gefütterte Handschuhe dämpfen bei einem<br />

Sturz den Stoß auf die Hand. Warme, aber<br />

luftdurchlässige Kleidung verhindert ein<br />

Auskühlen oder Überhitzen. Auch die Wahl<br />

der Schlittschuhe sollte man sorgfältig treffen<br />

– sie müssen einen guten Halt bieten,<br />

dem Fuß aber auch noch Spiel lassen. Für<br />

Anfänger und Kinder sind zudem Knie- und<br />

Ellenbogenschoner und ein Helm anzuraten.<br />

Weitere Informationen<br />

www.dresden.de/eislaufen<br />

www.kempinski-dresden.de


[Kultprodukte aus Sachsen]<br />

Teebeutel – einfach praktisch<br />

Auch wenn er nicht von allen Teeliebhabern<br />

uneingeschränkt empfohlen wird, ist<br />

der Teebeutel vor allem im Winter für Millionen<br />

von Teetrinkern unentbehrlich. Zu<br />

verdanken sind die kleinen Säckchen aus<br />

Spezial-Filterpapier dem Erfindungsreichtum<br />

der Sachsen. Hier wurde der Teebeutel<br />

1929 erstm<strong>als</strong> auf den Markt gebracht, und<br />

zwar durch das 1882 gegründete Teekanne-<br />

Stammhaus R. Seelig & Hille in Dresden.<br />

Dieses Unternehmen hatte es sich zum Ziel<br />

gemacht, die angelsächsische und asiatische<br />

Teekultur nach Deutschland zu holen<br />

und für die breite Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen. Tee sollte ein erschwinglicher<br />

Genuss für jedermann sein – leicht portionierbar,<br />

einfach zuzubereiten und in immer<br />

gleichbleibend guter Qualität.<br />

Grundstein des Erfolgs war dann die fortschrittliche<br />

Idee, Tee abgepackt und <strong>als</strong><br />

[Kulinarisches]<br />

Kluge kocht gesund<br />

Auch Küchenchef Uwe Kluge beginnt das<br />

neue Jahr mit guten Vorsätzen. Nachdem<br />

er sich in den letzten drei Jahren im<br />

AkademieJournal der sächsischen Küche<br />

gewidmet hat, möchte er seine Leser ab<br />

<strong>2008</strong> für leichte und gesunde Kost mit viel<br />

Geschmack begeistern.<br />

Die neue Reihe beginnt mit einem Salatklassiker,<br />

dem Eisbergsalat, kombiniert<br />

mit Gurke und Tomaten. Der<br />

Eisbergsalat ist eine weiter gezüchtete<br />

Form des Kopfsalats und sehr<br />

reich an Vitaminen. Die Blätter sind<br />

knackig und bleiben auch lange<br />

nach Zubereitung frisch. Da Salate<br />

(nicht das Dressing!) zum größten<br />

Teil aus Wasser bestehen, sind<br />

sie ohne Bedenken zu verzehren,<br />

sie machen nicht dick und sind<br />

zudem auch kalorienarm.<br />

Guten Appetit!<br />

Werbeplakat (1930) Fotos: Teekanne<br />

Markenartikel anzubieten. Bereits 1888<br />

wurden Wort und Bild „Teekanne“ rechtlich<br />

geschützt. Waren es vor und während<br />

des Ersten Weltkriegs noch Teeportionen<br />

in wenig ansehnlichen Mullbeutelchen,<br />

mit denen Soldaten und Zivilisten versorgt<br />

wurden, entwickelte Teekanne später die<br />

Eisbergsalat mit Putenbruststreifen<br />

Zutaten für Personen:<br />

½ Kopf Eisbergsalat<br />

1 Gurke<br />

4 Tomaten<br />

600 g Putenbrust<br />

ein paar Spritzer B<strong>als</strong>amicoessig<br />

Sauce: 2 Becher Joghurt (ca. 400 g)<br />

½ Zitrone<br />

2 TL Speiseöl<br />

1 Bund Schnittlauch<br />

etwas Salz und Pfeffer<br />

Kultur & Freizeit<br />

praktischen Aufgussbeutel und die dazu<br />

erforderlichen Packmaschinen.<br />

Nach Bombardement und schwerer Zerstörung<br />

des Dresdner Stammsitzes am<br />

13. Februar 1945 wurde das Unternehmen<br />

1946 in Dresden enteignet und danach<br />

unter anfänglich schwierigen Bedingungen<br />

im Westen Deutschlands wieder aufgebaut.<br />

Der Teekanne-Stammsitz befindet<br />

sich heute in Düsseldorf, doch mit der Teehaus<br />

GmbH in Radebeul bei Dresden hat<br />

das Unternehmen heute wieder eine Tochter<br />

in der Region. Seit 1991, dem Jahr der<br />

Reprivatisierung, wurden hier immerhin 19<br />

Milliarden Teebeutel hergestellt.<br />

Weitere Informationen<br />

www.teekanne.de<br />

Zubereitung:<br />

Eisbergsalat grob schneiden. Tomaten waschen, Gurke schälen, beides ebenfalls<br />

schneiden, auf vier Tellern anrichten. Den Joghurt mit dem Speiseöl, der halben<br />

Zitrone, dem geschnittenen Schnittlauch und Salz und Pfeffer verrühren.<br />

Die Putenbrust von den Sehnen und, falls vorhanden, dem Fett befreien, in Streifen<br />

schneiden und in heißem Öl anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit ein paar<br />

Spritzern B<strong>als</strong>amicoessig ablöschen. Die Pute sollte gar sein, aber keineswegs trocken,<br />

<strong>als</strong>o nicht zu lange braten. Nun die Sauce über den Salat geben und mit den Putenstreifen<br />

anrichten.<br />

AkademieJournal 1 <strong>2008</strong> 1


Kultur erleben auf sächsische Art – mit attraktiven<br />

Wochenend-Arrangements des Akademiehotels Dresden<br />

Die prachtvolle Barockarchitektur des 1710-38 von Matthäus Daniel Pöppelmann <strong>als</strong> Festplatz angelegten Zwinger-Ensembles wurde im 19. Jahrhundert von Gottfried Semper mit einem<br />

Galeriegebäude abgeschlossen. Heute befinden sich hier die Schätze der Staatlichen Kunstsammlungen, u.a. die Gemäldegalerie Alte Meister. Foto: DWT / Krull<br />

An Wochenenden und Feiertagen bietet Ihnen das Akademiehotel Dresden besonders attraktive Übernachtungsmöglichkeiten. Nutzen Sie<br />

die Gelegenheit, eine faszinierende Stadt näher kennen zu lernen. Tauchen Sie ein in das Leben und die facettenreiche Geschichte von<br />

Dresden. Lassen Sie sich von uns verwöhnen! Gern arrangieren wir nach Ihren Wünschen ein unvergessliches Wochenende.<br />

15. Februar bis 18. Juni <strong>2008</strong><br />

Vier Ringe für Sachsen –<br />

die Auto-Union<br />

Wegweisende Innovationen, sportliche<br />

Erfolge, technisch perfekte und ästhetisch<br />

beeindruckende Fahrzeuge waren das<br />

Markenzeichen der Auto-Union. Eine Ausstellung<br />

zur Geschichte des ersten sächsischen<br />

Fahrzeugkonzerns.<br />

www.verkehrsmuseum-dresden.de<br />

Die Glücksformel Foto: DHMD<br />

6. März bis 2. November <strong>2008</strong><br />

Glück – welches Glück<br />

Die neue Sonderausstellung im <strong>Deutsche</strong>n<br />

Hygiene-Museum bietet ihren Besuchern<br />

einen fantasievollen Erlebnisparcours<br />

durch alle Facetten des Glücks.<br />

www.dhmd.de<br />

15. bis 20. April <strong>2008</strong><br />

Filmfest Dresden<br />

Das internationale Festival für Kurz- und<br />

Animationsfilm feiert <strong>2008</strong> seinen 20.<br />

Geburtstag. Im Internationalen und Nationalen<br />

Wettbewerb bewerben sich Cineasten<br />

aus aller Welt um den Hauptpreis<br />

„Goldener Reiter“.<br />

www.filmfest-dresden.de<br />

14. bis 18. Mai <strong>2008</strong><br />

Internationales Dixieland-Festival<br />

Auch in diesem Jahr wird Dresden im Mai<br />

wieder für fünf Tage zur Hauptstadt des<br />

Dixieland. In der ganzen Stadt und an vielen<br />

originellen Orten gibt es Swing, Boogie<br />

und Dixieland aus aller Welt.<br />

www.dixieland.de<br />

9. bis 25. Mai <strong>2008</strong><br />

Dresdner Musikfestspiele: Utopia<br />

Deutschlands populäres Klassikfestival findet<br />

<strong>2008</strong> unter dem Thema »Utopia« statt.<br />

Mit musikalischen Mitteln möchte es Besucher<br />

zum Nachdenken über Gesellschaft<br />

und Kultur anregen.<br />

www.musikfestspiele.com<br />

Foto: <strong>Deutsche</strong> Grammophon, Felix Broede/DG<br />

13. Juni <strong>2008</strong><br />

Lang Lang<br />

Der chinesische Klaviervirtuose Lang<br />

Lang gibt sein erstes Konzert in Dresden -<br />

gemeinsam mit dem Royal Stockholm Philharmonic<br />

Orchestra auf dem Theaterplatz<br />

vor der Semperoper.<br />

www.aust-konzerte.com

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