GS Motorrad Magazin 02/2012 (Heft 2)
Spezialthema in dieser Ausgabe sind Federbeinsysteme für die GS:Modellreihe
Spezialthema in dieser Ausgabe sind Federbeinsysteme für die GS:Modellreihe
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JULI <strong>2012</strong> ISSN 2193-827X 4.- €<br />
ABENTEUER<br />
Die heiße Seele<br />
Andalusiens<br />
Claus Possberg<br />
In acht Tagen bis<br />
ans Ende der Welt!<br />
Rod Hützen<br />
SPEZIAL<br />
Federbeine für die <strong>GS</strong><br />
und umrüsten auf ESA<br />
<strong>Motorrad</strong><br />
<strong>Magazin</strong><br />
Abenteuer | Reise | Szene<br />
www.gs-motorradmagazin.de<br />
PLUS: SZENE - NEWS - VERANSTALTUNGEN - <strong>GS</strong> SPEZIAL
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6: SPEZIAL<br />
Vorstellung unterschiedlicher Federbeinsysteme<br />
für die <strong>GS</strong> Modell-reihe.<br />
10: IN DER HITZE ANDALUSIENS<br />
Ein <strong>Motorrad</strong>treffen in Spanien mit dem<br />
Thema: »Frauen auf dem <strong>Motorrad</strong><br />
durch die Welt« wird mit einer <strong>Motorrad</strong>reise<br />
verbunden.<br />
22: SIE SIEGT UND SIEGT UND SIEGT<br />
Auch nach dem Auftauchen neuer<br />
Wettbewerber kann sich die BMW R<br />
1200 <strong>GS</strong> an der Spitze der Reiseenduros<br />
halten? Die Erkenntnis der deutschsprachigen<br />
<strong>Motorrad</strong>magazine haben wir<br />
zusammengestellt.<br />
IMPrESSUM<br />
HERAUSGEBER:<br />
Complett | Verlag<br />
Inhaber Armin Würfl<br />
Haitzinger Str. 22 D<br />
D-94032 Passau<br />
eMail: info@gs-motorradmagazin.de<br />
Ust.Id.Nr. DE 130943619<br />
LAYOUT & GESTALTUNG:<br />
virtual-reality-design<br />
6<br />
DRUCK:<br />
Complett | Druck · Haitzinger Str. 22 D<br />
94032 Passau<br />
eMail: info@complettdruck.de<br />
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Ingrid Maier-Würfl, Medien-Beraterin<br />
eMail: anzeige@gs-motorradmagazin.de<br />
10<br />
26<br />
26: CHECK MY TOUR - App(ge)fahren<br />
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noch online im Internet. Die günstige<br />
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Internet-Plattform CheckMyTourAdventures.<br />
Chefredaktion:<br />
Armin Würfl, Postfach 2503, 94015 Passau<br />
LEKTORAT (Abenteuer/reise):<br />
Fridolin Wernick, Kai Bruder<br />
Für das <strong>GS</strong>|<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong> gilt<br />
Anzeigenpreisliste <strong>02</strong>/<strong>2012</strong><br />
Das <strong>GS</strong>|<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong> erscheint<br />
3 mal jährlich im 1. Jahrgang<br />
ISSN 2193-827X<br />
DIREKTVERTRIEB:<br />
COMPLETT|VErLAG,<br />
Haitzinger Str. 22 D · 94032 Passau<br />
ABONNEMENT:<br />
Einzelpreis: 5,00 Euro<br />
Jahresabonnement 15,00 € (Inland)<br />
24,00 € (Europa), 39,00 Euro (Welt)<br />
jeweils inkl. Versandkosten.<br />
INHALT<br />
22<br />
30: IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE<br />
DER WELT<br />
Jakobswege faszinieren die Menschen<br />
in den letzten Jahren immer mehr. Für<br />
sein Buchprojekt nimmt Rod Hützen<br />
den Jakobsweg mit seiner <strong>GS</strong> in Angriff.<br />
COPYRIGHT<br />
Complett|Verlag, Armin Würfl<br />
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags. Namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel verantworten die Autoren<br />
selbst. Die Redaktion freut sich über jede<br />
Einsendung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
kann keine Haftung übernommen<br />
werden. Bei allen veröffentlichten Einsendungen<br />
behalten wir uns das Recht auf Kürzung<br />
vor.<br />
Für gewerbliche Anzeigen gilt Anzeigenpreisliste<br />
<strong>02</strong>/<strong>2012</strong>.<br />
Internet:<br />
www.gs-motorradmagazin.de<br />
Auflage:<br />
15.000 Exemplare<br />
30<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
3
EDITORIAL<br />
IM FOKUS DEr GrOSSENDUrOS<br />
Liebe Leser, liebe <strong>GS</strong>-Fahrer und Fahrerinnen,<br />
die Saison ist mitten im Gange und die<br />
<strong>GS</strong> war in den letzten Wochen und Monaten<br />
im Brennpunkt der <strong>Motorrad</strong>szene.<br />
Nachdem der unaufhaltsame Erfolg der<br />
<strong>GS</strong> mittlerweile auch von der Konkurrenz<br />
erkannt wurde, hat diese nun schwere Geschütze<br />
aufgefahren. Das könnte durchaus<br />
an der Vorreiter-Rolle der <strong>GS</strong> kratzen.<br />
Allen voran versuchen die Triumph Explorer<br />
und Hondas Crosstourer den Marktführer<br />
<strong>GS</strong> in die „Federn“ zu zwingen.<br />
Natürlich haben so gut wie alle <strong>Motorrad</strong>zeitschriften<br />
auf diese Situation reagiert<br />
und Vergleichstests durchgeführt.<br />
Wir haben die Ergebnisse zusammengetragen.<br />
Die BMW <strong>Motorrad</strong>macher haben sich<br />
darüber wohl auch Gedanken gemacht -<br />
und es hat den Anschein, dass man die<br />
aktuelle Marktentwicklung in der Münchener<br />
Zentrale ernst nimmt. Der Befreiungsschlag<br />
wird wohl mit der Vorstellung der<br />
R 1250 <strong>GS</strong> LC auf der Intermot in Köln erfolgen,<br />
der ersten BMW mit wassergekühltem<br />
Boxermotor. Wir warten also ge-<br />
4<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
spannt die ersten Urteile über die neue<br />
„Wasser tragende Kuh“ ab.<br />
Doch nicht nur die Neuzulassungen der<br />
<strong>GS</strong>-Modellreihe wissen weiterhin zu überzeugen,<br />
auch auf dem Gebrauchtmarkt hat<br />
die <strong>GS</strong> die Nase vorn. Wer sich jedoch für<br />
eine Gebrauchte entscheidet verzichtet<br />
auch auf auf so manche technische Innovation.<br />
Stichwort ESA: Ein modernes, elektronisch<br />
verstellbares Fahrwerk. Wir haben<br />
die unterschiedlichen Umrüst-Sets aus<br />
dem Zubehör-Regal zusammengetragen<br />
und stellen sie Euch aus Sicht ihrer Hersteller<br />
vor. Wir haben sie nicht getestet<br />
und wollen das auch gar nicht, sondern<br />
zeigen Euch lediglich die Varianten und<br />
ihre Unterschiede.<br />
Einige Leser unserer ersten Ausgabe haben<br />
sich mehr Reisen und Abenteuer-Berichte<br />
gewünscht. Das ist nicht ganz einfach,<br />
denn hier legen wir ausdrücklich<br />
Wert auf ganz persönliche Erfahrungen.<br />
Also, liebe Leser, Ihr seid gefragt! Bitte<br />
schickt uns Eure privaten Reiseschilderungen<br />
und Fotos, wir wollen hier bewusst<br />
keine Berufs-Schriftsteller abdrucken!<br />
von<br />
ARMIN WÜRFL<br />
In der vorliegenden Ausgabe haben wir<br />
uns für das Abenteuer Andalusien entschieden.<br />
Wir denken, dass diese Reise<br />
für jeden „normalen“ <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />
machbar ist. Anna und Claus Possberg haben<br />
sich während einer verhältnismäßig<br />
kurzen Tour an das Thema herangewagt<br />
und uns wunderbare Eindrücke mitgebracht.<br />
Während Rod Hützen ebenfalls in<br />
Spanien versucht, in 8 Tagen bis ans Ende<br />
der Welt zu gleiten.<br />
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!<br />
28.-30.09.<br />
<strong>2012</strong><br />
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<strong>Magazin</strong><br />
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SPEZIAL<br />
FEDErBEINSySTEME<br />
Die <strong>GS</strong> Reihe von BMW ist seit Jahren<br />
eines der meist gekauften Motorräder in<br />
Deutschland und erfreut sich auch als Gebrauchte<br />
höchster Beliebtheit. Doch was<br />
tun, wenn man seiner treuen Gefährtin,<br />
oder dem frisch erworbenen Gebrauchtmotorrad,<br />
eine Auffrischung verleihen<br />
möchte? Man darf davon ausgehen, dass<br />
die serienmäßig verbauten Dämpfer nach<br />
einer Lebensdauer von etwa 30.000 Kilometern<br />
gerade noch 60 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit<br />
besitzen. Eine Tatsache,<br />
dem konstruktionsbedingten Öl- und<br />
Stickstoffverlust von Dämpfern geschuldet<br />
ist. Wer möchte mit dieser Gewissheit<br />
das nächste Ausweichmanöver erleben?<br />
Eine große Zahl dieser Motorräder gehört<br />
aufgefrischt.<br />
Eine günstige Revision der Seriendämpfer<br />
ist nicht möglich, da das verbaute System<br />
auf den Verkauf neuer Ersatzteile<br />
und nicht auf Wartung ausgelegt ist. Spätestens<br />
an diesem Punkt sollte der geneigte<br />
<strong>GS</strong>-Besitzer seine Möglichkeiten genau<br />
ausloten. Neue Originaldämpfer, die später<br />
wieder den sicheren weg in den<br />
Schrottkübel nehmen, sind teuer. Sie<br />
schlagen ohne Einbau gerne mit über 1000<br />
Euro zu Buche - soweit zumindest die unverbindliche<br />
Preisempfehlung von BMW.<br />
Wem diese Lösung zu kostspielig sein sollte,<br />
dem bleibt die Möglichkeit sich auf dem<br />
Zubehörmarkt umzuschauen. Hier findet<br />
er einige interessante Angebote, bei denen<br />
komplette Standardfahrwerke zwischen<br />
900 und 1300 Euro angeboten werden.<br />
Doch wenn man schon mal Hand<br />
anlegt, dann soll es doch gleich richtig gemacht<br />
werden. Warum nicht ein EDS von<br />
WP Suspension?<br />
Es ist einzigartig unter den Nachrüst-Systemen.<br />
Das „E“ steht für elektronisch und<br />
lässt High-Tech vermuten. Genau wie das<br />
heutzutage von BMW eingesetzte ESA System,<br />
kann man das EDS individuell auf<br />
den gewünschten Fahrkomfort und die Beladung<br />
der <strong>GS</strong> einstellen. Aber nicht, dass<br />
man mit Hakenschlüssel und schlanken<br />
Händen in den Eingeweiden seiner geliebten<br />
Maschine operiert, sondern alles fein<br />
6<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
säuberlich per Knopfdruck am Display. Im<br />
Gegensatz zur BMW-Lösung ist das EDS<br />
von WP Suspension für den nachträglichen<br />
Einbau geeignet, was mit dem ESA<br />
leider nicht zutrifft. Hat man dieses seit<br />
2006 angebotene Feature nicht schon ab<br />
Werk an Bord, ist die WP-Lösung ein adäquater<br />
Weg zum elektronischen Fahrwerk.<br />
Doch was gewinnt man mit dem Einbau<br />
der elektrischen Edelkomponenten? Im<br />
Vergleich zur Standard-<strong>GS</strong> ist eine mit<br />
EDS ausgestattete BMW umfänglich einstellbar.<br />
Nach Einschalten der Zündung<br />
fragt das Display nach der aktuellen Beladung.<br />
Fahrer, Fahrer mit Gepäck oder der<br />
Soziusbetrieb stehen bei der Wahl zur Federvorspannung<br />
als Alternativen bereit.<br />
Diese Einstellung lässt sich ausschließlich<br />
in den ersten 30 Sekunden nach Einschalten<br />
der Zündung treffen. Danach stellt das<br />
übersichtliche Zwei-Tasten-Display auf<br />
Fahrbetrieb um und bietet hierbei drei verschiedene<br />
Dämpfungseigenschaften. Bei<br />
rauem Gelände, oder Kopfsteinpflaster ist<br />
Stellung C anzuraten. In diesem Modus<br />
schluckt das Fahrwerk nahezu alle Unebenheiten<br />
nahtlos weg und verschafft<br />
maximalen Reisekomfort. Der N-Modus<br />
bietet das was er verspricht. Eine umfassende<br />
Alltagstauglichkeit für gewöhnliche<br />
Straßenfahrten. Soll es aber mal knackig<br />
zur Sache gehen, dann kann man die<br />
sportliche Dämpfercharakteristik einstellen.<br />
In der Stellung „S“ kann die BMW<br />
plötzlich Dinge, die ihr vorher niemand zugetraut<br />
hätte – sowohl bei extrem sportlichen<br />
Anforderungen auf der Rennstrekke<br />
als auch beim zügigen Sprint über die<br />
Autobahn. Diese drei Modi lassen sich<br />
während der Fahrt problemlos per Knopfdruck<br />
wechseln.<br />
Das EDS gibt es bei uns in zwei Ausführungen.<br />
EDS II kommt inklusive der kompletten<br />
Verkabelung und ausführlicher<br />
Einbauanleitung für gerade mal 999 Euro<br />
daher. Zusätzlich steht im Internet ein Video<br />
mit Schritt für Schritt Erklärung parat.<br />
Die ältere Variante EDS I ist ausschließlich<br />
für den Einbau in Fachwerkstätten bestimmt,<br />
kostet dafür aber auch nur 799<br />
Euro. Nähere Infos unter<br />
www.wp-germany.com!<br />
Für welche Motorräder ist das EDS verfügbar?<br />
BMW R 1150 <strong>GS</strong> 1999 - 2003<br />
BMW R 1150 RT 2001 - 2005<br />
BMW R 1200 <strong>GS</strong> ab 2004<br />
BMW R 1150 <strong>GS</strong> Adventure<br />
BMW R 1200 <strong>GS</strong> Adventure<br />
Auf der Mailänder <strong>Motorrad</strong>-Messe EIC-<br />
MA wurde im November 2011 erstmals ein<br />
hauseigenes, elektronisch verstellbares<br />
Fahrwerkssystem von ÖHLINS präsentiert.<br />
Nach der überaus positiven Resonanz<br />
auf das serienmäßig in der neuen Ducati<br />
Multistrada verbaute, elektronisch verstellbare<br />
ÖHLINS-Stoßdämpfersystem bietet<br />
diese Welt-Neuheit zur Saison <strong>2012</strong> für<br />
Kunden des Bestsellers BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />
an.<br />
Dabei werden die vorhandenen BMW-<br />
ESA-Federbeine gegen solche von ÖH-<br />
LINS ausgetauscht. Die neuen, elektronisch<br />
geregelten ÖHLINS-Federbeine<br />
basieren vorn auf dem bekannten Stoßdämpfer-Typ<br />
TTX36, hinten auf einem neuen<br />
TTX39-Modell (mit größerem Kolbendurchmesser).<br />
Die serienmäßige BMW-<br />
Elektronik bleibt unverändert, wird<br />
lediglich durch ein ÖHLINS-Modul ergänzt.<br />
Die Bedienung findet über die serienmäßigen<br />
BMW-Bedienungselemente<br />
statt.<br />
Entscheidender, funktionaler Vorteil des<br />
elektronischen ÖHLINS-Systems ist seine<br />
„intelligente“ Dämpfer-Anpassung. Im<br />
Dämpfer-Modus „COMFORT“ wird die<br />
Dämpfung in Abhängigkeit zur gefahrenen<br />
Geschwindigkeit automatisch reguliert,<br />
der Dämpfungs-Level erhöht sich mit<br />
zunehmendem Tempo. Wird die Geschwindigkeit<br />
reduziert, verringert sich<br />
der DämpfungsLevel automatisch zurück<br />
in eine weichere Einstellung. Dieser „intelligente<br />
Modus“ ist im Standard-ESA-<br />
System von BMW nicht vorhanden und<br />
bringt vor allem im 2-Personen-Betrieb,<br />
bei hoher Zuladung oder schneller Fahrt<br />
spürbare Vorteile.<br />
Das ÖHLINS-System hat insgesamt 4<br />
Dämpfungs-Einstell-Parameter. Das BMW<br />
Enduro ESA hat nur 2 (je eines vorn und<br />
hinten). Mit der elektronisch verstellbaren<br />
Druck- und Zugstufe jeweils vorn und hinten<br />
kann die Dämpfung den Fahrzuständen<br />
sehr viel präziser angepasst werden.<br />
Dazu wurden neue Ventile und Dämpfungskolben<br />
entwickelt.<br />
SPEZIAL<br />
FEDErBEINSySTEME<br />
Das ÖHLINS-System hat eine intelligente<br />
„Smart EC“-Funktion im „Street<br />
Comfort“-Modus, bei der sich die Dämpfung<br />
der Fahrzeug-Geschwindigkeit entsprechend<br />
anpasst.<br />
ÖHLINS entschied sich, den vorderen<br />
Federvorspannungs-Einsteller (der hauptsächlich<br />
für mehr Bodenfreiheit in unwegsamem<br />
Gelände bentutzt wird)= aus zwei<br />
Gründen wegzulassen:<br />
- Der manuelle Federvorspannungs-Einsteller<br />
am vorderen T36 ‚Federbein ist<br />
leicht zu erreichen und einzustellen.<br />
- Es spart Kosten und Gewicht. Das<br />
Hauptaugenmerk legte ÖHLINS auf die hydraulischen<br />
Eigenschaften und auf die<br />
elektronische Steuerung.<br />
Der Preis für das elektronische Fahrwerks-System<br />
von ÖHLINS liegt bei ca.<br />
2.900 Euro (inkl. Mwst.) und ist seit Frühjahr<br />
<strong>2012</strong> beim ÖHLINS-Fachhandel und<br />
bei www.wunderlich.de erhältlich.<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
7
SPEZIAL<br />
FEDErBEINSySTEME<br />
Touratech Suspension:<br />
„Rundum-Sorglos-Paket“<br />
für perfekten Fahrspaß!<br />
Der Schwarzwälder <strong>Motorrad</strong>ausrüster<br />
Touratech hat die Wintermonate zu weiteren<br />
intensiven Tests seiner neuen Federbeinlinie<br />
Touratech Suspension by<br />
Tractive genutzt. Das Ergebnis ist keine<br />
Überraschung: alle abschließenden Belastungs-<br />
und Verschleißtests mit Bravour<br />
bestanden, die Auslieferung kann beginnen.<br />
Mit einem Fahrwerkscheck-Bogen,<br />
auf dessen Grundlage die Dämpfer kundenspezifisch<br />
konfiguriert werden, und einem<br />
QR-Barcode, mit dem die individuellen<br />
Federbein-Informationen jederzeit<br />
abgerufen werden können, bietet Touratech<br />
ein „Rundum-Sorglos-Paket“ gleich<br />
dazu.<br />
Der Touratech Adventure Shock by<br />
Tractive ist ab sofort für die BMW-Topseller<br />
R 1200 <strong>GS</strong> / Adventure und F 800 <strong>GS</strong><br />
erhältlich, und zwar in den Varianten Level<br />
1, Highend und Extreme. Hinzu kommt<br />
bei der R 1200 <strong>GS</strong> ein vorderes Federbein,<br />
das speziell für die Telelever-Vorderradführung<br />
konfiguriert ist und für alle Zweizylinder-Geländeboxer<br />
ins Programm aufgenommen<br />
wird. Im April wird ein<br />
Tieferlegungs-Paket folgen, das bei der F<br />
800 <strong>GS</strong> auch die passenden Gabelfedern<br />
beinhaltet. Die Touratech-Dämpfer für<br />
weitere BMW-Modelle und die gängigsten<br />
Reiseenduros werden sukzessive ihren<br />
Weg in den Touratech-Webshop finden.<br />
Traktion, Komfort, dynamische Sicherheit,<br />
Zuverlässigkeit und geringes Gewicht<br />
standen im Mittelpunkt der in enger<br />
Zusammenarbeit mit den holländischen<br />
Fahrwerksspezialisten von Tractive Suspension<br />
(alles ehemalige WP-Mitarbeiter)<br />
8<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
entwickelten Federelementen,<br />
die<br />
maßgeschneiderte<br />
Lösungen für jeden<br />
Einsatzzweck bieten.<br />
Alle drei Varianten<br />
verfügen über<br />
einen Trennkolbendämpfer,<br />
der ein feineres Ansprechen des<br />
Federbeins, eine hoch präzise Dämpfungsleistung<br />
und eine bessere Kühlung<br />
bewirkt.<br />
Bereits das Level 1-Federbein verfügt<br />
über eine fein justierbare Dämpfung mit<br />
Zugstufenverstellung, die eine deutlich<br />
treffendere Anpassung an die jeweiligen<br />
Anforderungen ermöglicht, als dies bei<br />
Serienkomponenten der Fall ist. Wer zum<br />
Beispiel mit schwerem Gepäck unterwegs<br />
ist, kann die Federvorspannung mit einem<br />
Einstellwerkzeug auf den Beladungszustand<br />
abstimmen.<br />
Dies funktioniert beim Highend- und Extreme-Dämpfer,<br />
die über eine Zug- und<br />
Druckstufenverstellung verfügen, ganz<br />
bequem per Handrad. Ein separater Ausgleichsbehälter<br />
sorgt für eine bessere<br />
Kühlung und dadurch für eine höhere Belastbarkeit<br />
und längere Lebensdauer. Die<br />
Druckstufendämpfung ist bei diesen beiden<br />
Varianten immer in High und Low<br />
Speed getrennt einstellbar, wodurch das<br />
Fahrwerk ideal an wechselnde Anforderungen,<br />
Einsatzzweck und persönlichen<br />
Fahrstil angepasst werden kann – perfekt<br />
für den Touren- und Fahrbetrieb mal mit,<br />
mal ohne Gepäck oder Sozius, auf der Autobahn<br />
oder offroad.<br />
Das Extreme-Federbein als Premiumvariante<br />
unterscheidet sich durch eine zusätzliche<br />
Längenverstellung und einen hydraulischen<br />
Durchschlagschutz (PDS), bei<br />
dem ein zweiter Dämpferkolben verwendet<br />
wird. Dadurch kommt es selbst bei extremsten<br />
Pistenverhältnissen und voller<br />
Beladung zu keinem Durchschlagen mehr,<br />
eine mechanische Überlastung des Federbeins<br />
wird wirkungsvoll verhindert. Der<br />
modulare Aufbau ermöglicht es, das Highend-Federbein<br />
auch nachträglich damit<br />
auszurüsten.<br />
Die vielen Einstellvarianten bieten unzählige<br />
Möglichkeiten, das Fahrwerk anzupassen.<br />
„Alles kann, aber nichts muss<br />
gemacht werden“, bringt es Touratech-<br />
Produktmanager Tilo Jentzsch auf den<br />
Punkt. Denn die Dämpfereinstellungen basieren<br />
auf den Erfahrungen und Testergebnissen<br />
von Touratech, seit vielen Jahren<br />
ein kompetenter Partner in Sachen<br />
Fahrwerkstuning. So wurde zum Beispiel<br />
das Extreme-Federbein beim zwölfstündigen<br />
„Dawn to Dusk“-Endurorennen in<br />
Wales erprobt, wo sich der mit einem Touratech<br />
Adventure Shock ausgerüstete F<br />
800 <strong>GS</strong>-Umbau in Bachdurchfahrten,<br />
Spurrinnen und tückischen Waldpassagen<br />
bewähren musste. „Das Grundsetting<br />
hat auf Anhieb funktioniert und tut es immer<br />
noch“, betont Lars Würdemann vom<br />
Touratech-Rennteam.<br />
Das bestätigt auch Touratech-Vorstand<br />
Herbert Schwarz, bei dessen Äthiopien-<br />
Reise der neue Dämpfer an allen vier dort<br />
eingesetzten F 800 <strong>GS</strong>-Bikes überzeugte:<br />
„Wir wurden mit jedem nur vorstellbaren<br />
Untergrund konfrontiert - Sand, Flüsse,<br />
Pisten, Lavasteine, Asphalt -, Temperaturen<br />
von 0 bis 40 Grad, Höhenunterschieden<br />
von -120 bis hinauf auf 4500 Meter<br />
und hatten dazu noch ganz unterschiedlichen<br />
Beladungszustände. Die Motorräder<br />
erlebten auf dieser Reise so viele unterschiedliche<br />
Situationen wie manche<br />
Bikes ihr ganzes Leben lang nicht, und immer<br />
haben die Federbeine einwandfrei<br />
funktioniert.“ Die Abstimmung sei von Anfang<br />
an perfekt gewesen, das Fahrgefühl<br />
ein völlig anderes. „Das <strong>Motorrad</strong> hat sich<br />
viel leichter fahren lassen, selbst übelste<br />
Wellblechpisten waren kaum zu spüren“,<br />
so die rundum positive Bilanz des Touratech-Chefs.<br />
Damit jeder Kunde auch das für ihn<br />
maßgeschneiderte Federbein bekommt,<br />
gibt es unter shop.touratech.de einen<br />
Fahrwerkscheck-Bogen. Aufgrund der Angaben<br />
zu Anforderungen, Einsatzzweck,<br />
Größe, Gewicht und Fahrstil erstellt Touratech<br />
dann eine Fahrwerksempfehlung.<br />
Der jeweilige Dämpfer wird daraufhin den<br />
persönlichen Bedürfnissen entsprechend<br />
konfiguriert und die Federrate angepasst.<br />
Diese individuelle Grundeinstellung mit<br />
den federbeinspezifischen Informationen<br />
kann jederzeit und überall mit einem QR-<br />
Barcode, der sich auf dem Federbein befindet,<br />
durch einfaches Abscannen mit<br />
dem Smartphone abgerufen werden. So<br />
findet der Kunde ganz einfach zu seinem<br />
persönlichen Setup zurück, falls er sich<br />
bei der Fahrwerksverstellung vertan oder<br />
eine andere Person am Fahrwerk „herumgespielt“<br />
hat – ein „Rundum-Sorglos-Paket<br />
“ für per fek ten Fahrspaß.<br />
Touratech Adventure Shock by Tractive:<br />
Level 1: 529,00 €<br />
Highend: ab 1044,00 €<br />
Extreme: ab 1149,00 €<br />
Erhältlich unter: www.touratech.de<br />
Die kleine Fahrwerksmanufaktur aus<br />
Nordhorn steht für individuelle, fahrwerkstechnische<br />
Lösungen für Motorräder aller<br />
Art!<br />
Nachdem BMW im Jahr 2005 das erste<br />
<strong>Motorrad</strong> mit ESA (Elektronic Suspension<br />
Adjustment) präsentierte, war die <strong>Motorrad</strong>-Fachwelt<br />
zu Recht begeistert!<br />
Das Fahrwerk je nach Anforderung und<br />
Laune während der Fahrt in der Dämpfung<br />
verstellen zu können, war eine Weltneuheit.<br />
Genauso war es ein Novum, dass sich<br />
die Federvorspannung im Stand elektronisch<br />
auf den jeweiligen Beladungszustand<br />
einstellen lässt!<br />
Von nun an konnte der Kunde sein Fahrwerk<br />
per Knopfdruck justieren. Nicht länger<br />
musste er mittels Drehknöpfen oder<br />
Schraubendrehern mühsam nach der<br />
richtigen Einstellung suchen!<br />
BMW plante anfangs ca. 25% der Gesamtproduktion<br />
der R 1200 <strong>GS</strong> gegen Aufpreis<br />
mit dem ESA-System auszustatten,<br />
aber es kam alles anders: Schon nach kürzester<br />
Zeit wurde die <strong>GS</strong> fast ausschließlich<br />
mit ESA bestellt! Verständlich für alle,<br />
die das System in einer Probefahrt kennen<br />
lernen durften … der sensationelle<br />
Erfolg sorgte natürlich für glückliche <strong>GS</strong>-<br />
Fahrer und zufriedene Gesichter bei den<br />
Vertrieblern im Hause BMW!<br />
Alles Positive hat bekanntlich auch seine<br />
Kehrseite: in diesem Fall die hohen Kosten<br />
beim Austausch eines Federbeins mit<br />
ESA-Technik!<br />
Da es keine Ersatzteile gibt, erlaubt die<br />
komplexe Technik auch keinen Austausch<br />
des Schrittmotors im Fuß eines ESA-Federbeins<br />
seitens der BMW-Händler!<br />
Der Schrittmotor regelt die Schritte, um<br />
die Dämpfung von Soft bis Sport einzustellen.<br />
Wenn dieser hochempfindliche Motor<br />
den Geist aufgibt, kann zwar weiterhin gefahren,<br />
aber eben nicht mehr eingestellt<br />
werden!<br />
Während der Entwicklungsphase bei<br />
Wilbers stellte sich heraus, dass sehr geringe<br />
Mengen an Feuchtigkeit ausreichen,<br />
den Schrittmotor bereits früh zu zerstören.<br />
Der Schaden tritt zum Beispiel schon auf,<br />
wenn die Kabeltülle auf Dauer durch Wettereinflüsse<br />
porös wird! Wilbers hat die<br />
Zeit genutzt und bietet einen Reparaturkit<br />
an, bei dem der Schrittmotor ausgetauscht<br />
werden kann.<br />
Der Austausch kann bei Wilbers, bei einem<br />
geschulten WESA-Partner in Deutschland<br />
oder einem trainierten WESA-Importeur<br />
in mehr als 25 Ländern der Welt<br />
vorgenommen werden!<br />
Der Austausch des Schrittmotors kostet<br />
inklusive Montage nur € 249,- und spart<br />
SPEZIAL<br />
FEDErBEINSySTEME<br />
den Kunden die erhebliche Investition in<br />
ein Ersatzfahrwerk!<br />
Wie gesagt sind solche Reparaturen<br />
ausschließlich bei geschulten WESA-<br />
Fachleuten möglich!<br />
Neben der R 1200 <strong>GS</strong> sind inzwischen<br />
fast alle BMW-ESA mit dem WESA-System<br />
lieferbar. Entscheidend ist, dass die<br />
WESA-Federelemente immer individuell<br />
auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte<br />
werden!<br />
Trotz individueller Abstimmung braucht<br />
der Hersteller nur 14 Arbeitstage nach<br />
Auftragseingang zur Fertigung mit ABE<br />
und 5 Jahren Garantie – sensationell!<br />
Wichtig zu wissen ist, dass es bei den<br />
von BMW angebotenen ESA-Lösungen<br />
keine Tieferlegung gibt. Im Gegensatz zu<br />
Wilbers: hier gibt es für alle ESA Modelle<br />
die ESA Technologie mit eine Tieferlegung<br />
je nach Modell mit bis zu 80 mm!<br />
Die komplexe Hochzeit (Verkupplung)<br />
zwischen BMW und Wilbers wird von geschulten<br />
WESA Partnern oder Wilbers direkt<br />
für € 160,- durchgeführt … somit liegt<br />
der Preis für ein Komplett-WESA-Fahrwerk<br />
vorne und hinten einschließlich<br />
Hochzeit (Verkupplung) bei nur € 1088,-<br />
inklusive MwSt. ohne Montage. Selbstverständlich<br />
unter Berücksichtigung Ihrer<br />
persönlichen Abstimmung!<br />
Bei Interesse erhalten Sie de WESA-Minikatalog<br />
direkt unter: www.wilbers.de<br />
Wilbers-Federbeinspezialist und Fachhändler:<br />
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JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
9
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
Mittagspause in N’jar<br />
10<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Die Brücke von Ronda<br />
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
In der Hitze Andalusiens<br />
Text: Anna Possberg / Fotos: Claus Possberg<br />
Nur für ein Wochenende ist Spanien zu schade! So überlegen sich Anna und Claus Possberg,<br />
ob Sie nicht gleich das <strong>Motorrad</strong>treffen mit einer <strong>Motorrad</strong>reise verbinden können.<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
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ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
Der Inhaber eines Fahrradverleihs<br />
vermietete uns seine BMW R 800 <strong>GS</strong><br />
12<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Aussicht auf Toledo<br />
Es war Frühling, als uns eine Einladung<br />
zu einem <strong>Motorrad</strong>treffen in Spanien<br />
erreichte. Unser <strong>Motorrad</strong>freund Gustavo<br />
Cuervo, mit dem wir durch Tibet gefahren<br />
sind, organisierte eine Konferenz für alle,<br />
die sich für <strong>Motorrad</strong>fernreisen begeistern.<br />
Das Thema war diesmal: „Frauen auf dem <strong>Motorrad</strong><br />
durch die Welt“. Wir nehmen die Einladung<br />
gerne an, zumal es für mich auch eine<br />
reizende Herausforderung ist, auf Spanisch vor<br />
einer Menschenmenge zu referieren. Aber nur<br />
für ein Wochenende nach Spanien zu reisen,<br />
wäre schade gewesen. Deswegen überlegten<br />
wir uns, ob wir das <strong>Motorrad</strong>treffen nicht<br />
gleich mit einer <strong>Motorrad</strong>reise verbinden<br />
könnten. Ein Blick auf die Karte und hinaus in<br />
den verregneten Garten genügte, um uns<br />
schnell für ein Ziel zu entscheiden: das heiße<br />
Andalusien.<br />
Gustavo vermittelte uns ein Mietmotorrad<br />
von der BMW Niederlassung in Madrid. Claus<br />
schickt seine Passkopie an die zuständige Dame<br />
und vereinbarte mit ihr, dass wir am frühen<br />
Samstag das <strong>Motorrad</strong> abholen. Doch am<br />
Samstag treffen wir nur den Pförtner, der uns<br />
verwundert erklärt, dass am Samstag in aller<br />
Herrgottsfrühe (es war neun Uhr) niemand in<br />
Spanien arbeitet. Per Mobiltelefon erreichen<br />
wir auch niemanden: wir mussten uns selber<br />
helfen. Zurück im Hotel suchen wir im Internet<br />
nach Leihmotorrädern, doch am Samstag<br />
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
hat niemand offen. Bis auf einen Fahrradverleih.<br />
Sein Inhaber vermietet zusätzlich auch seine<br />
private BMW F800. Auf den ersten Blick<br />
scheint das <strong>Motorrad</strong> in Ordnung zu sein, nur<br />
die reifen sehen etwas abgefahren aus. Aber<br />
der spanische Blick sieht das eher unkritisch<br />
und wir wollen endlich loszufahren. Am Ende<br />
der Tour werden wir das fast bereuen.<br />
Unter den milden Strahlen der Frühlingssonne<br />
tauchen wir in die verschlafene region Al-<br />
Andalus ein. Bis zur ersten Jahrtausendwende<br />
umfasste Al-Andalus die muslimisch beherrschte<br />
Gegend der iberischen Halbinsel. Als 711 n.<br />
Chr. ein Invasionsheer aus Arabern und Berbern<br />
innerhalb von sieben Jahren alle Gebiete<br />
südlich der Pyrenäen bis auf die Berggegend<br />
Asturien besetzte, begann die muslimische<br />
Epoche Spaniens, deren orientalisch geprägter<br />
Einfluss auch heute noch zu spüren ist.<br />
Unsere BMW schlängelt sich eine schmalen<br />
Straße südlich von Madrid entlang, wir bleiben<br />
bei einem Aussichtspunkt auf einem Hügel stehen.<br />
Unter uns gräbt sich der Fluss Tajo einen<br />
tiefen Weg durch die steilen Felsen. Jetzt im<br />
Frühling, nach der Schneeschmelze oben in<br />
den Bergen, gurgelt viel Wasser durch die enge<br />
Schlucht. Auf der anderen Seite breiten sich<br />
die dominanten Mauern der Kathedrale und<br />
des Alcázars (der Stadtfestung) über den Dächern<br />
von Toledo aus. Hier begann 1085 der<br />
Zerfall des mächtigen Al-Andalus, als Toledo<br />
von dem christlichen König Alfons dem VI. von<br />
Kastilien erobert wurde. Der Fluss Tajo umkreist<br />
schützend die Mauern der Altstadt, welche<br />
zahlreiche Schätze in ihrem Inneren versteckt,<br />
die dem UNESCO-Weltkulturerbe angehören.<br />
Unser <strong>Motorrad</strong> müssen wir außerhalb der<br />
Mauern stehen lassen. Zu Fuß überqueren wir<br />
die Brücke über den Tajo, die „Puente de Alcántara“,<br />
und spazieren durch die engen Gassen<br />
Toledos. Für die Kunstliebhaber bietet die<br />
Kathedrale einen wahren reichtum: Gemälde<br />
von rubens, Belini, Titzian, El Greco, ein Behältnis<br />
aus fast einer halben Tonne Gold, das<br />
vermutlich von Columbus aus Amerika gebracht<br />
wurde und zwei illustrierte Bibeln aus<br />
dem 13. Jahrhundert.<br />
Wir verlassen Toledo am Nachmittag in richtung<br />
Süden und streifen am rande den wilden<br />
Nationalpark der Montes de Toledo. In Almagro<br />
finden wir ein Franziskanerkloster aus dem 16.<br />
Jahrhundert. Heute beherbergen die alten<br />
Mauern ein besonderes Hotel, das zum spanischen<br />
Tourismusprogramm der „Paradores“ gehört.<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts entstand die<br />
Idee, die zahlreichen historischen Gemäuer in<br />
den reizvollen Gegenden Spaniens touristisch<br />
zu nutzen. Diese besondere Philosophie des<br />
reisens durch die Geschichte findet heutzutage<br />
viele Anhänger unter den Touristen, die in<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
13
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
14<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Willkommene Erfrischung in der<br />
Mittagshitze<br />
Spanische Spezialitäten<br />
Das Innere der Mezquita<br />
von Cordoba<br />
Montes de Toledo<br />
Laujar de Andarax<br />
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
15
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
Spanien mehr als nur Sonne und Strand sehen<br />
wollen. Der besondere Charakter dieser Herbergen<br />
hat auch uns überzeugt und dank unserer<br />
Karte „Amigos de Paradores“ und der Nebensaison<br />
können wir, bis auf eine Ausnahme<br />
in Granada, die Zimmer günstiger buchen.<br />
Nach dem Staub der Straßen erfrischen wir uns<br />
in dem kühlen, spartanisch eingerichteten Zimmer.<br />
Die 14 unterschiedlichen Innenhöfe sind<br />
am Abend einem Spaziergang wert. Auf dem<br />
Hauptplatz genießen wir im lokalen Mancha-<br />
Stil zubereitetes Wildbret.<br />
Im Morgenlicht wirbelt unser <strong>Motorrad</strong> die<br />
rote Erde der zentralspanischen Hochebene<br />
auf. Der Mai gehört zu<br />
den besten reisezeiten<br />
für Spanien: die<br />
Temperaturen erreichen<br />
angenehme<br />
Werte. Um entspannt<br />
auf dem <strong>Motorrad</strong> zu<br />
fahren und den lauwarmen<br />
Wind im Gesicht<br />
zu spüren ist es<br />
ideal. Die enge Straße<br />
schlängelt sich die Sierra<br />
de Segura hoch.<br />
Der Schnee ist erst vor<br />
kurzem geschmolzen<br />
und die frische Luft<br />
auf dem hohen Berggrat<br />
dringt durch unsere<br />
Lederkombis.<br />
Aber die alten Pinien<br />
am Straßenrand las-<br />
16<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Traditionelle Fischerhäfen gibt es<br />
öfter zu sehen.<br />
Der Parador de Mojacar steht am herrlichen<br />
blauen Mittelmeer von Spanien.<br />
sen großzügig die wohltuende Wärme der<br />
Frühlingssonne durch. Bei Mojácar erreichen<br />
wir die andalusische Mittelmeerküste. Der Parador<br />
ist hier ein modernes Gebäude (wie alle<br />
Paradores entlang der Mittelmeerküste), aber<br />
er liegt sehr schön direkt am Strand. Unsere<br />
Mitgliedskarte ermöglicht Preise, die unter denen<br />
anderer Hotels in gleicher Lage liegen.<br />
Andalusien bietet viel mehr als nur die heißen<br />
Strände entlang der Costa del Sol. Die bewegte<br />
Geschichte der Mauren und der spanischen<br />
reconquista mit der Wiedereroberung<br />
durch die christlichen Könige hat eine Schatzkiste<br />
an Kunst und Kultur hinterlassen, die zwischen<br />
Bergen und Olivenhainen<br />
eingebettet<br />
ist. Abseits der Betonburgen<br />
und stark befahrenen<br />
Straßen an<br />
der Küste reihen sich<br />
die weißen Dörfer Andalusiens<br />
entlang der<br />
Küstenberge. Farbenfrohe<br />
Blumenkästen<br />
schmü-cken die frisch<br />
gestrichenen Fassaden.<br />
In der Mittagshitze<br />
hören wir nur die<br />
summenden Bienen<br />
auf den verträumten<br />
Dorfplätzen, wo wir<br />
gerne im Schatten<br />
eine Erfrischung trinken.<br />
Dazu gibt es die<br />
leckeren, dicken spa-<br />
nischen Oliven, die unsere Supermärkte nur<br />
selten in dieser Form im Angebot haben. Die<br />
für diese Gegend typische Dürre prägt das<br />
Landschaftsbild: kahle Felsen strecken sich den<br />
dunkelblauen Himmel empor. Nur auf den<br />
kahlen Höhen der Sierra Nevada wächst üppigeres<br />
Grün. Hier lässt sich ab und zu der<br />
scheue iberische Ibex, der spanische Steinbock,<br />
erblicken. Allerdings pflegt er sehr<br />
schnell zu flüchten. So auch beim Hören unseres<br />
BMW Motors, der zwar kultiviert vor sich<br />
hin summt, aber dennoch zu laut für die empfindlichen<br />
Ohren des Wildtieres ist. Eine Stichstraße<br />
mit atemberaubenden Aussichten über<br />
Granada führt bis unterhalb der verschneiten<br />
Spitze Veleta.<br />
Granada, das alte Juwel des maurischen reiches,<br />
bietet eins der großartigsten Monumente:<br />
den maurischen Palast Alhambra. Oberhalb<br />
der Stadt erhebt sich die Burg mit fünf Palästen<br />
auf einem Hügel. Auf dem Areal befindet<br />
sich auch ein bei amerikanischen und japanischen<br />
Touristen sehr beliebter Parador, der für<br />
uns somit unerschwinglich ist. Wir suchen uns<br />
ein Hotel in der Neustadt, wo wir auch unser<br />
<strong>Motorrad</strong> zurücklassen. Zu Fuß erkunden wir<br />
die luxuriösen Gärten der Alhambra und bestaunen<br />
das raffinierte Erbe der Mauren. Das<br />
UNESCO-Schmuckstück gehört zu den meistbesuchten<br />
touristischen Attraktionen Europas<br />
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
In der Mittagshitze hören wir nur die summenden Bienen<br />
auf den verträumten Dorfplätzen, wo wir gerne im<br />
Schatten eine Erfrischung trinken.<br />
Ronda im Abendlicht<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
17
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
rONDA<br />
18<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
und im Sommer geht es hier sehr eng zu. Aber<br />
jetzt im Frühling können wir entspannt zwischen<br />
den rosen spazieren gehen. Die Oberstadt<br />
beherbergte früher den Machthaber, den<br />
Adel, das Militär und wichtige Handwerker, die<br />
hier vor den häufig auftretenden Bürgerunruhen<br />
im Mittelalter Schutz suchten. Wir benötigen<br />
einen halben Tag, um die weit verzweigten<br />
Teile des Areals mit einem<br />
deutschsprachigen reiseführer zu erkunden.<br />
Wir verlassen Granada durch den Pass Suspiro<br />
del Moro, auf Deutsch der „Seufzer des<br />
Mauren“. Ob das eine Erinnerung an die gewaltsame<br />
Christianisierung der muslimischen<br />
Bevölkerung im Zuge der reconquista durch<br />
Isabella von Kastilien ist? Die Strecke verläuft<br />
jedenfalls sehr schön durch schattige Haine mit<br />
leckeren Orangen. Dachte ich zumindest, bis<br />
ich spitzbübisch ein paar Orangen vom Baum<br />
stehle und mir damit die Taschen fülle. Genüsslich<br />
will ich hinten auf dem <strong>Motorrad</strong> die Früchte<br />
verzehren – ja, das gehört zu den Vorteilen<br />
einer Sozia – ich muss aber sofort die ersten<br />
Bisse ausspucken. Um diese Zeit sind die Orangen<br />
noch nicht reif. Claus lacht sich halb tot<br />
während er mich im Spiegel beobachtet.<br />
In Malaga verlassen wir die Autobahn und<br />
wählen eine Straße, die nach Westen durch<br />
sanfte Erhebungen führt. Ich finde die Umgebung<br />
eher unspannend und döse hinten auf<br />
dem Sitz bereits vor mich hin, als plötzlich vor<br />
uns der Fluss Guadalevin in einer tiefen, engen<br />
Schlucht verschwindet. Oben auf einem Felsplateau<br />
erheben sich schwindelerregend die<br />
weißen Häuser von ronda, der Königin der<br />
weißen Dörfer Andalusiens. Eine Steinbrücke<br />
spannt sich über das enge Tal und verbindet<br />
die Altstadt mit dem neueren Teil, dem Mercadillo.<br />
Direkt an der Brücke schwebt über dem<br />
Abgrund eins der schönsten Paradores Spaniens.<br />
Aus unserem Zimmer blicken wir über die<br />
wildromantische Hügellandschaft im Süden. In<br />
einem kleinen restaurant, welches an einem<br />
Felsen über dem Fluss klebt, genießen wir ein<br />
andalusisches Gericht bei untergehender Sonne.<br />
Ein Umzug der Statue der heiligen Maria<br />
zieht mit lauter Marschmusik auf der Brücke<br />
vorbei. Das alles klingt wie einem kitschigen<br />
Bilderbuch entsprungen, aber das ist Andalusien:<br />
sitzen, essen, zuschauen und das Leben<br />
vorbei ziehen lassen.<br />
Uns fällt auf, wie stark mit den <strong>Motorrad</strong>fahrern<br />
in Spanien sympathisiert wird. Normalerweise<br />
ist die Altstadt von ronda für den Verkehr<br />
gesperrt. Aber die Spanier gehen flexibler<br />
mit den regeln um. Da wir nur ganz langsam<br />
und mit rücksicht auf die Passanten fahren,<br />
ernten wir Lächeln und zustimmendes Kopfnicken.<br />
Auch an den Kreuzungen käme kein<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
19
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
Heute gehört die römisch-katholische Kathedrale zu den<br />
größten Sakralbauten der Erde.<br />
oben:<br />
El Escorial (nördlich von Madrid)<br />
20<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Autofahrer auf die Idee, sich vorzudrängeln.<br />
Lieber bleibt er mit kreischenden reifen stehen<br />
und schaut sehnsüchtig dem <strong>Motorrad</strong><br />
nach.<br />
Von ronda nehmen wir einen Weg auf einsamen<br />
Straßen, vorbei an alten, knorrigen Eichen,<br />
unter welchen sich leckere iberische<br />
Wildschweine ausruhen – lecker wenn ein Exemplar<br />
abends auf dem Teller liegt. Hinter<br />
Steinmauern grasen mächtige Stiere, die auf<br />
ihre nächste Corrida, den Stierkampf, warten.<br />
Ich finde die Mauern zu niedrig, um diese gefährliche<br />
Fleischmassen mit Hörnern aufzuhalten<br />
und bin beruhigt, als wir dann endlich am<br />
Abend den kleinen Ort Zafra in Extremadura<br />
erreichen. Der Parador hier, eine alte maurische<br />
Burg, beherbergte Hernan Cortez, bevor<br />
er nach Mexiko aufbrach. Der romantische Innenhof<br />
mit historischen Dekorationen versetzt<br />
uns in Staunen.<br />
Von hier nach Córdoba haben wir es nicht<br />
weit. Die schöne Bogenbrücke über den Guadalquivir<br />
führt uns direkt zu der berühmten<br />
Mezquita de Córdoba. Weltberühmt war sie<br />
bereits zur Zeit der Mauren, als sie als Moschee<br />
fungierte. Heute gehört die römisch-katholische<br />
Kathedrale (nach der rückeroberung<br />
durch die christlichen Könige) zu den größten<br />
Sakralbauten der Erde. Wie verirrte, winzige<br />
Ameisen fühlen wir uns im rot-weißen Säulenwald<br />
der ehemaligen Moschee. 856 Säulen aus<br />
Jaspis, Onyx, Marmor und Granit tragen die<br />
elegant geschwungenen Bogen. Erschlagen von<br />
der Mächtigkeit des Baus kehren wir zu unserem<br />
<strong>Motorrad</strong> zurück, das in einer engen Straße<br />
im alten Judenviertel auf uns wartet. Wir<br />
erreichen unsere Unterkunft im Parador de Jaén<br />
kurz bevor der regen auf die Erde niederprasselt.<br />
Die sandsteinfarbene arabische Burg aus<br />
dem 13. Jahrhundert thront hoch oben auf einem<br />
Hügel, über den Olivenplantagen in der<br />
Ebene. Wie am Hof der ritter und Burgdamen<br />
speisen wir vornehm in der prächtigen Zentralhalle<br />
mit Blick über der Stadt.<br />
Am Morgen stellen wir erschrocken fest, dass<br />
der Hinterreifen sich seinem Ende nähert. Die<br />
Drähte schimmern schon durch den Gummi<br />
durch und wir haben noch über 600 Kilometer<br />
Fahrt in den Norden nach Madrid vor uns.<br />
Der wolkenverhangene Himmel lässt auch<br />
nichts Gutes erahnen. Tatsächlich werden die<br />
spanischen Zeitungen noch lange von dem sich<br />
anbahnenden Unwetter berichten: In Zentralspanien<br />
führen starke Überschwemmungen zur<br />
Sperrung vieler Autobahnen. Wir haben Glück<br />
und können uns auf dem Weg nach Norden<br />
immer zwischen den Gewittern hindurchschlängeln.<br />
Trocken aber durchgefroren erreichen<br />
wir Navacerrada in den kühlen Bergen<br />
von Guadarrama. Hier, in dem kleinen Ort<br />
nördlich von dem Trubel Madrids, treffen sich<br />
Hunderte von <strong>Motorrad</strong>fans und reisebegeisterte<br />
zu der Veranstaltung „Grandes Viajeros“:<br />
die großen reisenden. Während draußen sich<br />
die kalte Nacht über den Bergen ausbreitet, erwärmt<br />
sich die Atmosphäre drinnen im Saal.<br />
Jeder redet mit jedem durcheinander, man<br />
lacht, schreit quer über den Tisch und erzählt<br />
von Abenteuern in fernen Ländern. Aber in<br />
meinen Gedanken muss ich mich doch wundern:<br />
Hier, in diesem engen raum, träumen<br />
wir von abgelegenen Ecken in der weiten Welt<br />
und übersehen so oft, wie schön es eigentlich<br />
vor der eigenen Haustür ist.<br />
Ein <strong>Motorrad</strong>treffen in<br />
Spanien mit dem Thema:<br />
»Frauen auf dem <strong>Motorrad</strong><br />
durch die Welt«<br />
ABENTEUER<br />
IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />
Fotograf und Autor Claus Possberg hat<br />
auch ein Buch veröffentlicht:<br />
<strong>Motorrad</strong>traum Wüste. 300 000 km und<br />
25 Jahre Abenteuer auf allen Kontinenten.<br />
Verlag Bruckmann, ISBN Nummer 978-3-<br />
7654-5343-4. Preis 144 Seiten, ca. 150 Abbildungen,<br />
Format 24,5 x 30,5 cm, Hardcover<br />
mit Schutzumschlag. 19,95 Euro<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
21
PRESSE<br />
DIE <strong>GS</strong> IN DEN MEDIEN DIE <strong>GS</strong> IN DEN MEDIEN<br />
22<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Sie SiegT<br />
uNd SiegT<br />
uNd SiegT<br />
AUCH NACH DEM AUFTAUCHEN NEUEr WETTBEWErBEr KANN<br />
SICH DIE BMW r 1200 <strong>GS</strong> NICHT NUr STÜCKZAHLMäSSIG,<br />
SONDErN AUCH KONZEPTIONELL AN DEr SPITZE DEr<br />
rEISEENDUrOS HALTEN. DAS IST DIE ÜBErEINSTIMMENDE<br />
ÜBErZEUGUNG ALLEr DEUTSCHSPrACHIGEN<br />
MOTOrrADMAGAZINE.<br />
Selbst für BMW ist der anhaltende Erfolg<br />
der Boxer-<strong>GS</strong> faszinierend. Seit mehr<br />
als zehn Jahren ist die <strong>GS</strong> – einst als R 1150<br />
<strong>GS</strong>, seit 2004 als R 1200 <strong>GS</strong>, Jahr für Jahr<br />
das meistverkaufte <strong>Motorrad</strong> in Deutschland.<br />
Rund 30.000 Stück der R 1200 <strong>GS</strong><br />
bzw. R 1200 <strong>GS</strong> Adventure hat BMW im<br />
vergangenen Jahr gebaut und weltweit abgesetzt.<br />
In einigen Märkten der Welt ist die<br />
große <strong>GS</strong> das am stärksten gefragte großvolumige<br />
<strong>Motorrad</strong>. Kein Wunder, dass andere<br />
Hersteller sich auch ein Stück von<br />
diesem wohlschmeckenden Kuchen abschneiden<br />
wollen. Nach der vor zwei Jahren<br />
erschienenen Yamaha XTZ 1200 Z Super<br />
Ténéré und der Moto Guzzi Stelvio<br />
1200 8v sind dieses Jahr gleich zwei neue<br />
Wettbewerber erschienen: Honda brachte<br />
die VFR 1200X „Crosstourer“, Triumph<br />
die „Tiger 1200 Explorer“ heraus. Letztere<br />
wurde vom englischen Hersteller quasi<br />
als Frontalangriff auf die <strong>GS</strong> konzipiert.<br />
Natürlich haben so gut wie alle <strong>Motorrad</strong>zeitschriften<br />
auf diese Situation reagiert<br />
und Vergleichstests durchgeführt.<br />
Wir haben uns im deutschsprachigen Blätterwald<br />
umgeschaut und die Meinungen<br />
der Medien zusammengetragen.<br />
Die Ansicht des „Tourenfahrer“<br />
Auf elf Seiten setzt sich die Juni-Ausgabe<br />
des „Tourenfahrer“ mit der Fragestellung<br />
„Das Ende der Alleinstellung – Angriff<br />
auf die <strong>GS</strong>“ auseinander. Verglichen<br />
werden Honda Crosstourer, Triumph Tiger<br />
Explorer und Yamaha Super Ténéré<br />
mit der R 1200 <strong>GS</strong>. In der Platzierung<br />
„Straße“ landet die <strong>GS</strong> auf Platz eins; die<br />
Begründung lautet folgendermaßen:<br />
„Ganz vorn ist wieder die <strong>GS</strong> von BMW,<br />
aber nicht weil der Boxer in allen Bereichen<br />
mit Bestwerten brilliert, sondern<br />
weil er sich keinerlei gravierende Schwächen<br />
leistet. Und das ist natürlich auch<br />
eine Frage der Reife, denn keine andere<br />
Groß-Enduro ist so lange am Markt wie<br />
sie, und keine andere hat im Laufe ihrer<br />
Entwicklung so viele technische Neuerungen<br />
erfahren wie die <strong>GS</strong>. Das zahlt sich<br />
unterm Strich aus. Und mit dem luftgekühlten<br />
Boxer lässt es sich auch noch<br />
prächtig leben, denn der garantiert die<br />
nicht unerheblichen 20 bis 30 Kilo Gewichtsvorteil,<br />
ohne dabei leistungsmäßig<br />
hintanzustehen.“<br />
Yamaha Super Ténéré, Honda Crosstou-<br />
rer und Triumph Tiger Explorer bleiben –<br />
in dieser Reihenfolge – nur die Plätze zwei<br />
bis vier.<br />
Interessant sind die auch persönlichen<br />
Fazits von zwei Testfahrern. Rolf Lüthi von<br />
“Moto Sport Schweiz”, ein Haudegen auf<br />
zwei Rädern, resümiert folgendermaßen:<br />
“ Warum will BMW eine neue Modellgeneration<br />
bringen? Die 1200-er <strong>GS</strong> ist das<br />
Massenmotorrad für die Tourenfahrer. Für<br />
zarte Naturen ist der Ausspuff-Sound allerdings<br />
schon laut. Größter Pluspunkt:<br />
das Gewicht und der tiefe Schwerpunkt.<br />
Damit schlägt sie die stärkeren, schwereren<br />
Rivalen.”<br />
Dirk Thelen, Instruktor eines Fahrsicherheitszentrums,<br />
meint: “ Die BMW leistet<br />
sich keinen Durchhänger. Für mich punktet<br />
sie überall: abschaltbares ABS, Sitzkomfort,<br />
Windschutz, Gewicht, schnell variabel<br />
einzustellende Federung,<br />
emotionaler Motor, guter Wiederverkauf<br />
– um hier nur einige Kriterien zu nennen.<br />
Ohne die weiß-blaue Brille anzuhaben, der<br />
Testsieger ist für mich die <strong>GS</strong>.”<br />
Die Meinung von „<strong>Motorrad</strong> News“<br />
„<strong>Motorrad</strong> News“ aus dem Syburger<br />
Verlag, die in Deutschland die höchste am<br />
Kiosk verkaufte Auflage aller <strong>Motorrad</strong>zeitschriften<br />
erreicht, widmet dem Vergleich<br />
„Grosswildjagd“ zehn Seiten. Darin<br />
wird ebenfalls die <strong>GS</strong> mit der Honda,<br />
der Triumph und der Yamaha vergleichen.<br />
Im Text heißt es: „Leider überflügeln die<br />
Neuerscheinungen die <strong>GS</strong> auch gewichtsmäßig<br />
deutlich. Konkret drückt die BMW<br />
in Vollausstattung 245 Kilo auf die Redaktionswaage.<br />
Das ist nicht schlank. Doch<br />
Explorer und Crosstourer sind über 30<br />
Kilo schwerer. Und selbst die Super Ténéré<br />
im Rallye-Dress wiegt 269 Kilo.“<br />
Weiter ist zu lesen: „Das ist eine nicht zu<br />
unterschätzende Hypothek – vor allem auf<br />
der Landstraße. Denn dies ist das Revier<br />
der BMW R 1200 <strong>GS</strong>. Und auch in diesem<br />
Vergleich lässt sie sich hier nicht die Butter<br />
vom Brot nehmen. Was aber nicht nur<br />
am geringsten Gewicht liegt, sondern<br />
auch an der tiefen Schwerpunktlage des<br />
Boxer-Motors. Je schmaler die Straßen, je<br />
enger die Biegungen, desto besser kann<br />
die <strong>GS</strong> sich in Szene setzen.“ Der Autor<br />
fährt dann fort: „Ein weiterer Pluspunkt<br />
des Altmeisters ist der bullige Antritt des<br />
Boxers aus niedrigen Drehzahlen. Keine<br />
andere drückt subjektiv so spontan aus<br />
den Serpentinen heraus.“<br />
<strong>Motorrad</strong> News-Cheftester Wulf Weis<br />
kommt zu folgendem Fazit: „Die gute alte<br />
BMW R 1200 <strong>GS</strong> gibt sich auch in ihrer letzten<br />
luftgekühlten Ausgabe keineswegs geschlagen.<br />
Doch die Mitbewerber machen<br />
sei Jahren alle denselben Fehler: Sie bauen<br />
ihre Großenduros noch größer und<br />
schwerer als die BMW. Dabei ist doch gerade<br />
das leichte Handling bei beherzter<br />
Landstraßenfahrt die Kernkompetenz der<br />
<strong>GS</strong>. Und solange niemand diesen Gewichtsvorteil<br />
streitig macht, so lange muss<br />
sich BMW um die Zukunft der <strong>GS</strong>-Baureihe<br />
keine Sorgen machen.“ Der „Schrauberprinz“<br />
stößt mit seiner Meinung ins selbe<br />
Horn: „Die <strong>GS</strong> sticht mit fülligem Antritt<br />
und spielerischer Fahrbarkeit selbst aus<br />
dieser hochkarätigen Gruppe heraus. Sorry,<br />
lieber BMW-Hasser, aber mal abgesehen<br />
vom fotogenen Standpunkt würde<br />
mein Votum für die besten Riesen-Reiseenduro<br />
wieder mal ins bayerische Lager<br />
gehen.“<br />
Auch die FAZ hat gründlich getestet<br />
„Einige für alles, alle gegen eine“ lautet<br />
der Titel in „Technik und Motor“ der Frankfurter<br />
Allgemeinen Zeitung vom 2. Mai<br />
<strong>2012</strong>. In einem ganzseitigen Beitrag stellt<br />
Autor Walter Wille die R 1200 <strong>GS</strong> und die<br />
drei wichtigsten Wettbewerbsmodelle<br />
vor. Sein Fazit zur <strong>GS</strong>: „Vielseitiger, handlicher,<br />
ausgereifter, sparsamer ist noch immer<br />
keine andere… Der luftgekühlte Boxer<br />
ist weiterhin auf der Höhe, entfaltet<br />
einen urwüchsigen Charme, brummt wie<br />
ein Bär im Honigparadies. Bedauerlicherweise<br />
erreicht die Lautstärke neuerdings<br />
das Niveau des Anstößigen. Bei hohen<br />
Drehzahlen vibriert die <strong>GS</strong> mehr als andere,<br />
darüber hinaus fällt einem wenig ein,<br />
was ernsthaft auszusetzen wäre. Immer<br />
wieder trifft man Leute, für die nichts anderes<br />
als eine <strong>GS</strong> in Frage kommt.“<br />
MOTORRAD schreibt in <strong>Heft</strong> 9/<strong>2012</strong>…<br />
Gleich acht Modelle vergleicht die Zeitschrift<br />
MOTORRAD und stellt eingangs<br />
die Frage, ob das BMW-Sondermodell R<br />
1200 <strong>GS</strong> Rallye „die wilde Verfolger-Meute<br />
noch in Schach halten kann“. Die „rollende<br />
Legende“ kann, meint der Autor.<br />
„Ob man die BMW nun mag oder nicht –<br />
vor dem Reifegrad, den das Gütesiegel<br />
<strong>GS</strong> mittlerweile erreicht hat, muss man<br />
den Hut ziehen.“ Weiter führt er aus:<br />
„Doch fährt die <strong>GS</strong> auf Metzeler Tourance<br />
EXP etwas steifer, hölzerner, nicht so<br />
bedingungslos neutral. Ganz <strong>GS</strong>-untypisch<br />
waren kleine Lenkkorrekturen. Aber<br />
das war’s auch schon an Kritik. Zum Erlebnis<br />
<strong>GS</strong> gehört ganz klar ein unnachahmliches<br />
Gefühl der Geborgenheit. Hinter<br />
der 84-Zentimeter-Lenkstange kommt<br />
man sich unangreifbar vor, als unumstößlicher<br />
Herr des Geschehens. Das gilt auch<br />
beim Einparken und Rangieren der „nur“<br />
244 Kilogramm, Zubehör inklusive. Die<br />
BMW wendet auf dem Handteller, läuft<br />
selbst bei Topspeed (221 km/h!) prima gerade<br />
aus. Dieses <strong>Motorrad</strong> hat das, was<br />
früher Honda auszeichnete: Alle Komponenten<br />
passen perfekt zusammen, bilden<br />
aufeinander abgestimmt ein echtes System.<br />
32 Jahre <strong>GS</strong>-Erfahrung zahlen sich<br />
aus.“<br />
Zu Bremsen und Fahrwerk heißt es: „Die<br />
Bremsen ankern, als hätte man einen Ast<br />
zwischen die Drahtspeichen geschoben.<br />
Doch selbst beim härtesten Anbremsen<br />
führt der Telelever toll, hindert die Front<br />
am Abtauchen. Dafür gleiten die von jeder<br />
Feder- und Dämpfungsarbeit befrei-<br />
PRESSE<br />
ten Gabelstandrohre bei jedem Öffnen<br />
und Schließen des Gasgriffs supersensibel<br />
auf und ab. Präzise, doch etwas hart<br />
regelt die Traktionskontrolle. Reichlich Reserven<br />
bietet das mit optionalem Gelände-ESA<br />
bestückte Chassis. Wo die Triumph<br />
ihren Passagieren schon mal<br />
derberen Straßenzustand unmissverständlich<br />
mitteilt, hüllt die BMW ihre Besatzung<br />
komplett in Watte. Das ist allerfeinster<br />
Federungskomfort. Aus<br />
Knopfdruck ist das Fahrwerk schnell und<br />
praxisgerecht an Terrain und Zuladung angepasst.<br />
Das Geröll muss schon sehr derbe<br />
werden, damit die KTM und ihre Staubfahne<br />
der BMW enteilen. Viele<br />
durchdachte Details und Stärken in allen<br />
touren- und alltagsrelevanten Kriterien<br />
machen die <strong>GS</strong> letztlich zu dem, was sie<br />
ist: ein <strong>Motorrad</strong> für (fast) alles, eine Maschine<br />
für alle.“ Es ist also die Summe ihrer<br />
Qualitäten, die bei der R 1200 <strong>GS</strong> auch<br />
acht Jahre nach ihrer Präsentation im Jahr<br />
2004 noch immer überzeugt.<br />
MOTORRAD testet gleich nochmal…<br />
In <strong>Heft</strong> 12/<strong>2012</strong> setzt sich die Zeitschrift<br />
MOTORRAD ganz speziell mit den Aspekten<br />
Reisen, Landstraße und Offroad der<br />
acht Reiseenduros auseinander und präsentiert<br />
das Ergebnis auf weiteren 17 Seiten.<br />
Zwar kann die R 1200 <strong>GS</strong> nach Meinung<br />
des Autors Peter Mayer keines der<br />
drei Kapitel für sich entscheiden, dennoch<br />
aber schneidet sie klar am besten ab, denn<br />
sie belegt jeweils den zweiten Platz. Positiv<br />
vermerkt wird bei der <strong>GS</strong> erneut ihr relativ<br />
geringes Gewicht, das 20 bis 45 Kilogramm<br />
unter dem der Konkurrentinnen<br />
liegt. Ebenfalls sehr positiv beurteilt wird<br />
der Benzinkonsum der R 1200 <strong>GS</strong> Rallye:<br />
Während fast alle anderen Testmotorräder<br />
bei schneller Fahrt (Autobahndurchschnitt<br />
150 km/h) zwischen knapp 7 und<br />
7,4 Liter pro 100 Kilometer schlucken, werden<br />
für die BMW nur 5,8 Liter notiert. Ein<br />
Liter Mehrverbrauch gegenüber dem Konsum<br />
bei Landstraßenfahrt im Falle der <strong>GS</strong><br />
wird als moderat bezeichnet, während die<br />
anderen Fahrzeuge auf der Bahn bis zu<br />
zwei Liter mehr verbrauchen. Gute Noten<br />
fährt die BMW im Kapitel „Reisen“ ein, u.a.<br />
beim Sitzkomfort, beim Windschutz und<br />
in der Gepäckfrage. „Die per Handhebel<br />
erweiterbaren Vario-Koffer sind einfach<br />
der Hammer“, heißt es weiter. Großes Lob<br />
auch für den Hauptständer: „Von allen Maschinen<br />
lässt sich nur die BMW mit moderatem<br />
Kraftaufwand auf den Mittelständer<br />
hieven.“ Die BMW wird vom „Reisen“-Ka-<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
23
PRESSE<br />
DIE <strong>GS</strong> IN DEN MEDIEN DIE <strong>GS</strong> IN DEN MEDIEN<br />
pitelsieger, der Triumph Tiger Explorer,<br />
„knapp geschlagen“ und erreicht Platz<br />
zwei.<br />
Im Kapitel „Landstraße“ lesen wir: „…<br />
und so drückt der 1170er mit tiefem Bass<br />
aus den Haarnadelkurven, lassen sich die<br />
Gänge auf den Zwischengeraden lang ziehen.<br />
Gut, es dauert seine Zeit, bis man sich<br />
an die Telelever-Vorderradführung gewöhnt<br />
hat, vermisst auch später noch deren<br />
Rückmeldung. Doch di satte Straßenlage<br />
und die vor allem beim Bremsen<br />
kaum eintauchende Front bringt auf der<br />
sizilianischen Berg- und Talbahn viel Ruhe<br />
ins Fahrwerk. Apropos Fahrwerk: Auch im<br />
fünften Modelljahr des 2008 eingeführten<br />
ESA-Fahrwerks beeindruckt die Bandbreite<br />
der per Knopfdruck einstellbaren Federungsabstimmung.“<br />
Hinter der ultrastarken<br />
Ducati Multistrada wird die BMW auf<br />
Rang zwei gesetzt.<br />
Im Kapitel „Offroad“ heißt das Siegermotorrad<br />
erwartungsgemäß KTM 990 Adventure.<br />
Hinter ihr kommt aber gleich die<br />
aktuelle <strong>GS</strong>. „Die Offroad-Qualitäten des<br />
legendären Konzepts haben Heerscharen<br />
von Weltenbummlern hinreichend bewiesen.<br />
Dafür sorgen nicht nur das erstaunlich<br />
gut funktionierende Gelände-ESA und<br />
die ausgesprochen neutrale Fahrposition,<br />
sondern auch der tiefe Schwerpunkt dank<br />
des flach bauenden Boxermotors. Wie ein<br />
Stehaufmännchen scheint die Bayerin<br />
nichts so schnell aus der Balance zu bringen.<br />
Nur die hart eingreifende Schlupfregelung<br />
sollte vor dem Ausflug in die Botanik<br />
abgeschaltet werden.“<br />
Das Fazit des zweiten Testteils von MO-<br />
TORRAD in <strong>Heft</strong> 12/<strong>2012</strong> lautet: „Nur so<br />
viel zur Siegerin der 1000-Punkte-Wertung,<br />
der BMW R 1200 <strong>GS</strong>: Dreimal Platz<br />
zwei reicht auch hier wieder für den Gesamtsieg.“<br />
Dieser wird mit dem Satz kommentiert:<br />
„Das Ganze ist mehr als die Summe<br />
seiner Teile, wusste Aristoteles – BMW<br />
auch“.<br />
24<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Die Ansicht aus der Schweiz in TÖFF<br />
Gleich zehn Motorräder hat das Schweizer<br />
<strong>Motorrad</strong>magazin TÖFF verglichen.<br />
Der Autor meint in seinem Fazit: „Am Kurvenausgang<br />
sieht die Bayerin von der KTM<br />
SMT oder Ducatis Multistrada nur die<br />
Rückleuchte. Beim charismatischen Auftritt<br />
und dem Soziakomfort der Guzzi Stelvio<br />
NTX kann die BMW vor Neid nur erblassen.<br />
Wird die Luft langsam dünn für<br />
den Boxer?“<br />
Doch dann fährt er fort: „Das Sturmtief<br />
von den Britischen Inseln hat sich während<br />
dieses Tests zu einer gewöhnlichen<br />
Schlechtwetterfront relativiert. Zwar ist<br />
die Tiger Explorer ein gelungenes Touren-<strong>Motorrad</strong>,<br />
aber eines, das in letzter<br />
Konsequenz dem <strong>GS</strong>-Topseller noch<br />
nicht das Wasser reichen kann. Dass die<br />
Weiss-Blauen aufatmen können, verdanken<br />
sie in erster Linie den 290 Kilo Betriebsgewicht<br />
der Explorer (inkl. Gepäcksystem)<br />
in Kombination mit ihrem hohen<br />
Schwerpunkt, der Rangieren und Manövrieren<br />
in Schritttempo zu einem Kraftakt<br />
ausarten lässt. Zum Vergleich: Die BMW<br />
R 1200 <strong>GS</strong> bringt 30 Kilo weniger auf die<br />
Waage. Und wer die große Tiger möglichst<br />
zügig durchs Winkelwerk peitschen<br />
will, muss hohen Drehzahlen huldigen. An<br />
den 110 PS der <strong>GS</strong> gibt es kaum ein Vorbeikommen<br />
– irgendwie stellt man sich die<br />
im Datenblatt versprochenen 137 PS beeindruckender<br />
vor. Dass die brandneu<br />
konstruierte Honda Crosstourer mit 295<br />
Kilo das zweitschwerste Fahrzeug im Vergleich,<br />
die Testcrew derart überzeugte,<br />
hatte keiner erwartet…. Als Allrounder jedoch,<br />
bleibt die R 1200 <strong>GS</strong> definitiv nach<br />
wie vor der beste Wert zwischen Sportlichkeit,<br />
Komfort und Offroad-Eignung.<br />
Die <strong>GS</strong> bleibt am nächsten dran – an der<br />
sprichwörtlichen Eier legenden Wollmilchsau.“<br />
Und in Österreich meint man…<br />
Im „<strong>Motorrad</strong> <strong>Magazin</strong>“ des Nachbarlandes<br />
erschien im Juni ein großer Zehn-<br />
Maschinen-Vergleich, der offensichtlich<br />
zusammen mit den Schweizer Kollegen<br />
erarbeitet worden ist. Zur <strong>GS</strong> meint der<br />
Autor folgendes: „Für <strong>GS</strong>-Fans haben wir<br />
viele schlechte und eine gute Nachricht.<br />
Beginnen wir mit den weniger erfreulichen<br />
Neuigkeiten: Im Gelände-Einsatz hat<br />
die R 1200 <strong>GS</strong> gegen KTMs 990 Adventure<br />
kein Leiberl. Am Kurvenausgang sieht<br />
die Bayerin von Ducatis Multistrada allerhöchstens<br />
die rassige Rückleuchte. Beim<br />
charismatischen Auftritt und dem Sozia-<br />
Komfort der Guzzi Stelvio NTX kann die<br />
BMW vor Neid nur erblassen. Ein Doppelkupplungsgetriebe<br />
wie Hondas Crosstourer<br />
hat die Weiß-Blaue nicht zu bieten, die<br />
Traktionskontrollen von Super Ténéré und<br />
Tiger Explorer regeln deutlich feinfühliger<br />
als der eher ruppige Zündungseingriff der<br />
Boxer-Antischlupfregelung. Zu guter Letzt<br />
ist die Bayrische beim Preisvergleich mit<br />
Kawasaki Versys fast schon ein echtes Luxusgut.“<br />
Doch dann relativiert der Autor augenzwinkernd:<br />
„Falls Sie als bekennender <strong>GS</strong>-<br />
Jünger vor lauter Entsetzen bereits<br />
sprungbereit am Fensterbrett stehen –<br />
kommen Sie wieder herunter! Es folgt<br />
noch die gute Nachricht: Zwar konnte unsere<br />
R 1200 <strong>GS</strong>, Sonderedition „Triple<br />
Black“, in absolut keiner Einzelkategorie<br />
einen Sieg verbuchen, sie behauptete sich<br />
aber bei sämtlichen Bewertungskriterien<br />
souverän auf Platz Zwei. Das reicht problemlos<br />
für einen erneuten Gesamtsieg<br />
im Reiseenduro-Vergleich. Wird die Luft<br />
dennoch langsam dünn für den Boxer?<br />
Jein. Wer ein Touren-<strong>Motorrad</strong> für einen<br />
spezifischen Einsatzbereich will und konkrete<br />
Vorstellungen vom Lastenheft des<br />
Traumfahrzeugs hat, wird bei der Konkurrenz<br />
eher fündig – für Unentschlossene<br />
und Allrounder ist die R 1200 <strong>GS</strong> definitiv<br />
nach wie vor der beste Kompromiss zwischen<br />
Sportlichkeit, Komfort und Offroad-<br />
Eignung. Die <strong>GS</strong> ist mit entsprechender<br />
Sonderausstattung eben nahe dran an der<br />
sprichwörtlichen eierlegenden Wollmilchsau.“<br />
Weiterhin heißt es: „Ihre überragenden<br />
Handling-Eigenschaften verdankt BMWs<br />
Cash-Cow vorwiegend dem bis 5000 Touren<br />
unvergleichlich bulligen und trotzdem<br />
drehfreudigen Boxer-Triebwerk, das quasi<br />
von Standgas an stressfreien Vortrieb<br />
generiert und für einen unvergleichlich<br />
niedrigen Schwerpunkt – und so beim<br />
Rangieren oder im rauen Gelände für ein<br />
sicheres Gefühl im Sattel – sorgt. Weitere<br />
Argumente für eine <strong>GS</strong>-Anschaffung<br />
sind das tadellos schlanke, qualitativ<br />
hochwertigste Koffersystem mit variablem<br />
Volumen, das sich dezent um das<br />
Fahrzeugheck schmiegt und allen anderen<br />
Herstellern als Vorbild dienen darf. Zu<br />
bemerken gilt auch, dass im Falle eines<br />
Ausrutschers die herausragenden Ventildeckel<br />
meist einen größeren Sturzschaden<br />
abwenden. Zu guter Letzt ist die <strong>GS</strong><br />
am Gebrauchtmarkt ein Topseller und unvergleichlich<br />
wertstabil. Neukäufer, die<br />
den beeindruckend niedrigen Verbrauch<br />
von 5,5 Litern und den möglichen Wiederverkaufswert<br />
beim Preis-/Leistungsverhältnis<br />
vorab einkalkulieren, dürfen sich<br />
daher sogar über eine „preiswerte“ Anschaffung<br />
freuen.“<br />
REISE MOTORRAD schreibt in <strong>Heft</strong><br />
4/<strong>2012</strong><br />
Als Erkenntnis eines Fünfer-Vergleichs<br />
zwischen der <strong>GS</strong>, der Honda Crosstourer,<br />
der Moto Guzzi Stelvio NTX, der Triumph<br />
Tiger Explorer und der Yamaha Super Ténéré<br />
formuliert Autor Frieder Freinberger:<br />
„Die R 1200 <strong>GS</strong> ist in der Summe ihrer Eigenschaften<br />
nach wie vor unerreicht. Wer<br />
gelegentlich auf der Landstraße sportlich<br />
fahren will, auf große oder gar sehr große<br />
Touren gehen will (auch zu zweit), findet<br />
auch im Jahr <strong>2012</strong> nichts Besseres.<br />
Fahrwerk und Motor sind prima, in der Ergonomie<br />
und Bedienung liegt sie ebenfalls<br />
vorne. Von Themen wie Wirtschaftlichkeit<br />
(bei allerdings hohem<br />
Investitionsvolumen) und Verbrauch ganz<br />
zu schweigen. Das Zubehörangebot ist<br />
breit und ausgereift, das Gepäcksystem<br />
eine Klasse für sich. Ihre Grundausstattung<br />
ist nicht gerade üppig und erfordert<br />
Zusatzinvestitionen.<br />
Ganz ohne Schwächen ist aber auch die<br />
R 1200 <strong>GS</strong> nicht: Zwar steht sie stabil<br />
(ziemlich schräg) auf dem Seitenständer,<br />
doch ist sie aus dieser Position mitunter<br />
nur schwer aufzurichten. Und ihr Auspuffgeräusch<br />
überzeugt nicht alle Fahrer: Insbesondere<br />
auf langen Strecken und auf<br />
Fahrten entlang von Stein- und Felsmauern<br />
kann der volle Boxer-Sound auch nerven<br />
– echt Geschmackssache.<br />
Als größten Nachteil empfinden es viele,<br />
dass die Boxer-<strong>GS</strong> so häufig zu sehen<br />
ist bzw. von so vielen gefahren wird. Richtig.<br />
Doch was heißt das im Umkehrschluss?<br />
Es muss einen triftigen Grund dafür geben,<br />
sonst wären nicht so viele <strong>GS</strong>-Fahrer<br />
so häufig unterwegs.“<br />
Am Ende des 23 Seiten umfassenden<br />
Vergleichs lautet das Fazit über die <strong>GS</strong><br />
dann schließlich: „Angesichts des breiten<br />
Angriffs verschiedener Hersteller in den<br />
letzten drei Jahren war nicht unbedingt zu<br />
erwarten, dass die Boxer-<strong>GS</strong> auch diesen<br />
Vergleich für sich entscheiden kann. Aber<br />
die jahrzehntelange Erfahrung von BMW<br />
und das ausgeklügelte Konzept samt der<br />
boxertypischen Vorteile haben nach wie<br />
vor Erfolg. Keine fährt sich leichtfüßiger<br />
als die <strong>GS</strong>, keine ist insgesamt praktischer<br />
und finessenreicher. Und keine hat ein<br />
ähnlich breites Nutzungsspektrum. Die<br />
vielen Innovationen von BMW zahlen sich<br />
in einem rundum erfreulichen Fahrverhalten<br />
aus. Auch wenn es manchem vielleicht<br />
nicht gefällt: Sie bleibt der Maßstab der<br />
Reise-Enduro-Königsklasse.“<br />
PRESSE<br />
Der TOURENFAHRER zum zweiten…<br />
In <strong>Heft</strong> 7/<strong>2012</strong> geht TF auf weiteren acht<br />
Seiten auf die Geländeeignung der vier<br />
Testkandidatinnen ein. Das Ergebnis ist<br />
für Auto Till Kohlmey eindeutig: „Auch in<br />
der Gelände-Wertung liegt die <strong>GS</strong> an der<br />
Spitze (…).“ Er nennt primär den Gewichtsvorteil,<br />
beschränkt seine Eindrücke aber<br />
nicht darauf. „… durch die tiefe Anordnung<br />
des Boxers erscheint die <strong>GS</strong> im Gelände<br />
handlich und agil. Dazu gesellen sich<br />
noch ein abschaltbares ABS, die mit Abstand<br />
größte Bodenfreiheit und die Tatsache,<br />
dass der am Boden liegende Boxer<br />
durch die Anordnung der Zylinder nicht<br />
ganz so tief fällt wie die Konkurrenz und<br />
von daher auch leicht wieder aufgerichtet<br />
werden kann.“<br />
… und zu guter Letzt noch MO<br />
Die <strong>Motorrad</strong>zeitschrift MO hat sich<br />
zwar einen Vergleich der Reiseenduros gespart,<br />
kommt aber im <strong>Heft</strong> 6/<strong>2012</strong> im großen<br />
Einzeltest der Triumph Tiger Explorer<br />
dennoch auf die <strong>GS</strong> und ihre Werte zu<br />
sprechen: „Mit der Tiger 800 hat Hinckley<br />
schon die F 800 <strong>GS</strong> ins Visier genommen,<br />
und angesichts der abgesetzten Stückzahlen<br />
darf man dieses Unterfangen durchaus<br />
als Erfolg bilanzieren. Mit der großen<br />
<strong>GS</strong> aber liegen die Dinge etwas anders.<br />
Generationen von Konkurrenten haben die<br />
Mitbewerber aus Europa wie aus Japan<br />
gleichermaßen schon unters Volk gebracht.<br />
Doch trotz einiger durchaus bemerkenswerter<br />
Stückzahlen konnten sie<br />
die bayerische Abenteur-Kuh nie wirklich<br />
vom Thron schubsen. Das wird auch Triumph<br />
nicht schaffen, zumal München heuer<br />
noch die wassergekühlte 2013er <strong>GS</strong><br />
vorstellen wird, die in der Lage sein soll,<br />
den Leistungsrückstand zu verkürzen.“<br />
Weiter schreibt Autor Guido Kupper in<br />
seinem Fazit über die Triumph: „Materialseitig<br />
wie designerisch hochprozentig animierend<br />
ist der Bursche nicht, was fürs<br />
angestrebte Vorbild <strong>GS</strong> aber druchaus<br />
ebenso gilt. Von der Gundanlage her düfte<br />
die Triumph auf jeden Fall zu den härstesten<br />
Konkurrenten der <strong>GS</strong> zählen, auch<br />
wenn sie kaum neue Akzente zu setzen in<br />
der Lage und satte 30 Kilogramm zu<br />
schwer ist.“<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
25
TIP<br />
INTErNET<br />
Wo genau sind wir eigentlich gestern<br />
langgefahren? Wie hieß noch dieses nette<br />
Restaurant in Frankreich? Wo bleibst<br />
Du? Wie? Falsch abgebogen?<br />
Wer viel mit dem <strong>Motorrad</strong> auf Tour ist,<br />
kennt sicher diese Situationen. Ein Smartphone<br />
und eine kostenlose App können<br />
Euch in Zukunft das Tourer-Leben deutlich<br />
vereinfachen.<br />
In Deutschland besitzen bereits über 20<br />
Mio. Einwohner ein Smartphone. Auch<br />
bei <strong>Motorrad</strong>fahrern sind diese kleinen,<br />
digitalen Alleskönner schon sehr beliebt.<br />
Von der Kommunikation über die Navigation<br />
bis zur Warnung vor Radarfallen<br />
reichten bisher die Anwendungen für <strong>Motorrad</strong>fahrer.<br />
Nun ist eine neue und beachtenswerte<br />
App-Kategorie für uns hinzugekommen:<br />
das digitale Tour Book.<br />
Im Gegensatz zum oftmals schon vorhandenen<br />
Navigationssystem, mit dem<br />
eine zu fahrende Wegstrecke im Vorfeld<br />
genau geplant wird, kann im digitalen<br />
Tour Book die tatsächlich gefahrene Tour<br />
mit Mitfahrern, Kommentaren, Fotos und<br />
allen Aktivitäten dokumentiert werden.<br />
Und dies alles mit einem in der Tasche<br />
des <strong>Motorrad</strong>kombis häufig schon vorhandenen<br />
Gerät.<br />
Ein bei vielen <strong>Motorrad</strong>fahrern schon<br />
besonders erfolgreiches Angebot dieser<br />
Art ist CheckMyTour. CheckMyTour ist<br />
eine weltweit einzigartige Kombination<br />
aus mobiler Datenaufzeichnung, ortsbe-<br />
26<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
CheckMyTour - App(ge)fahren.<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
zogenen Diensten und sozialer Kommunikation.<br />
CheckMyTour nutzt GPS, um den<br />
Verlauf einer Tour auf dem Smartphone<br />
aufzuzeichnen. Dieses sogenannte Trakking<br />
passiert automatisch im Hintergrund.<br />
Aktiv kann der Benutzer dann Kommentare,<br />
Fotos, Informationen zu besuchten<br />
Plätzen etc. hinzufügen, um so ein persönliches,<br />
individuelles Tour Book zu erstellen<br />
und wenn gewünscht, in einer Online-<br />
Community im Internet zu veröffentlichen.<br />
Das Tour Book dokumentiert wie ein<br />
Log-Buch alle Touren, die exakte Wegstrecke,<br />
die Tourpartner, alle Aktivitäten<br />
während der Tour, die Tourfotos und alle<br />
persönlichen Kommentare und Notizen<br />
sowie umfangreiche Statistiken. Das digitale<br />
Tour Book kann dabei ganz privat, nur<br />
für Freunde einsehbar oder auch für die<br />
ganze Welt zugänglich sein.<br />
Wenn vom Benutzer gewünscht, werden<br />
die aktuelle Position, der genaue<br />
Tourverlauf und Aktivitäten während Deiner<br />
Tour auch live und online auf der<br />
CheckMyTour Website, auf Facebook oder<br />
Twitter veröffentlicht.<br />
Sehr gut gelungen ist bei CheckMyTour<br />
auch die Integration mit anderen Internet-<br />
Diensten, so dass interessante Plätze in<br />
der Nähe auffindbar sind, Artikel von Wikipedia<br />
weiterführende Hintergrundinformationen<br />
liefern oder auch einfach nur<br />
das Wetter dokumentiert wird.<br />
Eine Website ermöglicht es, die ver-<br />
schiedenen Touren und das Tourbook zu<br />
verwalten, neue Ziele, Touren oder Tour-<br />
Partner zu finden und von den Erlebnissen,<br />
Tipps und Erfahrungen anderer Nutzer zu<br />
profitieren und auch nach einer gemeinsamen<br />
Tour in Kontakt zu bleiben.<br />
Die CheckMyTour Apps für iPhone und<br />
Android sowie die CheckMyTour Community<br />
sind kostenlos und über die entsprechenden<br />
App-Stores zu laden. Nutzer<br />
anderer Smartphones wie BlackBerry oder<br />
Windows können derzeit leider keine eigenen<br />
Touren aufzeichnen aber per Webbrowser<br />
Eure Touren verfolgen, Kommentare<br />
zu Eurer Tour und zur CheckMyTour<br />
Community beitragen.<br />
Allgemeine Informationen sind in Check-<br />
MyTour auch für nicht registrierte Nutzer<br />
zugänglich. Vollen Zugriff erhält man erst<br />
nach einer kurzen Anmeldung, wobei dem<br />
CheckMyTour Team aus Berlin die Wahrung<br />
der Privatsphäre sowie die Beachtung<br />
des deutschen Datenschutzes besonders<br />
wichtig sind.<br />
Die Erfahrungen und die Bewertungen<br />
der CheckMyTour App sind bisher äußerst<br />
positiv. Innerhalb weniger Monate haben<br />
<strong>Motorrad</strong>fahrer weltweit schon über 1,5<br />
Mio. KM an Touren mit der App dokumentiert.<br />
Der CheckMyTour Nutzer Boukefas<br />
fasst es so zusammen: „Für <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />
ein Muss!“<br />
Wenn ihr also ein Smartphone besitzt,<br />
probiert CheckMyTour doch mal aus.<br />
Das MOTOTENT von LONE RIDER bietet<br />
Schutz für Mensch und Maschine. Bei<br />
jedem Wetter, in jeder Höhe, überall auf<br />
der Welt. Ob bei Ihrer nächsten Enduro-<br />
Reise, auf einer <strong>Motorrad</strong>-Weltreise oder<br />
einfach auf Ihrer nächsten <strong>Motorrad</strong>tour:<br />
Das Tunnelzelt von LONE RIDER wird Ihr<br />
treuer Begleiter.<br />
MOTOTENT ist ein qualitativ hochwertiges<br />
2-Personen Zelt, das hält was es verspricht.<br />
Zelte für <strong>Motorrad</strong>fahrer gibt es schon<br />
länger, aber nur dieses Konzept erfüllt alle<br />
Wünsche in einem, nämlich einen umfassenden<br />
Schutz für Mensch, Maschine und<br />
Ausrüstung. Dank seiner Stehhöhe von<br />
1,90m können Sie sich im Zelt bequem<br />
bewegen, komfortabel Ihre Kleider wechseln<br />
und nasse Ausrüstung trocknen lassen.<br />
Dabei bietet das Zelt einen großzügigen<br />
Schlafplatz für zwei Personen.<br />
Gleichzeitig ermöglicht das MOTOTENT<br />
auch die wettergeschützte Unterbringung<br />
des <strong>Motorrad</strong>es und der Ausrüstung.<br />
Entwickelt wurde dieses ultimative <strong>Motorrad</strong>zelt<br />
von <strong>Motorrad</strong>-Abenteurern für<br />
<strong>Motorrad</strong>-Abenteurer. Das junge LONE RI-<br />
DER Team entwickelte das MOTOTENT zunächst<br />
für den Eigengebrauch und testete<br />
es danach ausgiebig. Die Liste der<br />
bereisten Länder und überstandenen<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
TIP<br />
CAMPING<br />
Abenteuer ist lang und umfasst alle fünf<br />
Erdteile.<br />
Herausgekommen ist dabei mit 5.44 kg<br />
Gesamtgewicht und einem Packmaß von<br />
60 x 20 cm das leichteste und kompakteste<br />
Zelt auf dem Markt, das Platz für zwei<br />
Personen bietet und zusätzlich über einen<br />
Unterstand für ein <strong>Motorrad</strong> verfügt. Die<br />
Reißverschlüsse sind wasserdicht und ein<br />
farblich gekennzeichnetes Schlaufensystem<br />
ermöglicht einen unkomplizierten<br />
und schnellen Auf- und Abbau.<br />
Schon bei der Entwicklung des Zeltes<br />
hat man darauf geachtet, dass nur beste<br />
Materialien verwendet werden. Die Planen<br />
bestehen aus feuerfestem Material<br />
und bilden damit eine UV-resistente und<br />
reißfeste Hülle. Das wie auch die Verwendung<br />
von luftfahrtgeprüftem Aluminium<br />
für die Heringe und garantieren eine lange<br />
Lebensdauer und ermöglichen ausgedehnte<br />
<strong>Motorrad</strong>reisen unter extremen<br />
Bedingungen.<br />
MOTOTENT erschließt beim <strong>Motorrad</strong>camping<br />
eine neue Dimension und ermöglicht<br />
auf Ihren <strong>Motorrad</strong> Abenteuern sogar<br />
einen Hauch von Luxus...<br />
27
TIP<br />
28<br />
HOTEL<br />
FOrSTMEISTEr<br />
Mittlerweile hat sich der Forstmeister<br />
in der Bikerszene herumgesprochen. Einige<br />
hundert <strong>Motorrad</strong>stammgäste zeugen<br />
von der Beliebtheit des Hotels und<br />
seiner Angebote.<br />
Bekannt ist auch der Service unseres<br />
Hauses, mit seinen Unterstellmöglichkeiten,<br />
Waschplatz, Werkstatt sowie Trockenraum.<br />
Vielseitiges Kartenmaterial für Eure<br />
Bikertouren ist bei uns eine Selbstverständlichkeit.<br />
Euer Gastgeber Gerolf Seidel<br />
würde sich freuen, Euch bei der Planung<br />
Eurer Tour durchs Erzgebirge und<br />
Vogtland beratend zur Seite zu stehen.<br />
Auerbacher Str. 15<br />
08304 Schönheide (Erzgebirge)<br />
Telefon +49 (0) 37755630<br />
www.forstmeister.de<br />
rezeption@forstmeister.de<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
HOTEL<br />
HArZEr HOF<br />
Das 3* Hotel Harzer Hof stellt den optimalen<br />
Rahmen für eine <strong>Motorrad</strong>tour<br />
durch den Harz. Neben der großen Tiefgarage<br />
mit gut ausgestatteter Werkstatt<br />
und einer Tankstelle direkt am Haus bietet<br />
das Hotel einen großen Fundus an<br />
Streckentips im gesamten Harz. Hotelchef<br />
Stephan Zirbus berät individuell die Gruppen<br />
und bietet sich auf Anfrage auch als<br />
Tourguide an.<br />
Hotel Harzer Hof<br />
Bahnhofstraße 26<br />
37520 Osterode am Harz<br />
Tel.: (05522) 50 55 0<br />
Fax.: (05522) 50 55 50<br />
www.hotel-harzer-hof.de<br />
HOTEL<br />
TrAUBE POST<br />
Die Ferienregion Obervinschgau ist dank<br />
seiner abwechslungs- reichen und spektakulären<br />
Landschaft geradezu ideal für einen<br />
unvergesslichen Urlaub mit dem <strong>Motorrad</strong>.<br />
Atemberaubende Bergpässe,<br />
Kurven ohne Ende und grandiose Aussichten<br />
- hier im landschaftlich einmaligen<br />
Wander- und Skiparadies Reschenpass erwarten<br />
Sie abenteuerliche Touren unterschiedlichen<br />
Anspruchs sowie herrliche<br />
Ausblicke auf die einzigartige Bergwelt der<br />
majestätischen Ortlermassiv.<br />
Hotel Traube Post<br />
Familie Theiner<br />
Nationalstr. 4<br />
I - 39<strong>02</strong>7 Graun (Südtirol)<br />
Tel. +39 0473 633 131<br />
Fax. +39 0473 633 399<br />
www.traube-post.it<br />
BlueTwin von BlueBike<br />
Problem erkannt – Problem gebannt!!<br />
Problem: Kabellose Bluetooth-Übertragung vom im<br />
<strong>Motorrad</strong> integrierten Radio in den Helm<br />
Lösung: BlueTwin von BlueBike<br />
Rechtzeitig zur Saison präsentiert Votronic Technology GmbH<br />
aus dem saarländischen St. Ingbert ihr neues Produkt, das eine<br />
Marktlücke schließen soll:<br />
Nachrüstbare Bluetooth-Kommunikations-Anlagen kommunizieren<br />
nach Angaben von Votronic bisher nicht mit den serienmäßig<br />
verbauten Audio- und Navigationsgeräten. Diese Verbindung<br />
ist nun mit BlueBike und BlueTwin möglich. Die<br />
bekannten Funktionen eines BlueBike bleiben erhalten und zusätzlich<br />
kann der Beifahrer (m/w) nach Wunsch auch Radio und<br />
Navi-Ansagen mithören.<br />
Das funktioniert auch mit den Bluetooth-Radios von BMW,<br />
erklärt der Hersteller.<br />
Zusätzlich können auch ein Navi und ein MP3-Player per Kabel<br />
an das BlueTwin angeschlossen werden, wenn keine<br />
Bluetooth-Verbindung mit der Bordanlage möglich ist. Dann<br />
können auch Navi-Ansagen und Musik kabellos in die mit Blue-<br />
Bike ausgerüsteten Helme übertragen werden. Das klingt durchdacht.<br />
Erste Tests konnten wir schon machen und während einer<br />
unserer nächsten Touren werden wir diese Anlage ausgiebig<br />
testen und dann darüber berichten.<br />
Votronic stellt seine Produkte auf den BMW <strong>Motorrad</strong> Days<br />
in Garmisch vom 06.07.-08.07.<strong>2012</strong> vor. www.BlueBike.com<br />
Carbonteile in<br />
TÜV-zertifizierter<br />
Qualität<br />
Natürlich mit ABE.<br />
Ilmberger Carbonparts<br />
Tel: 089 / 613 38 93<br />
www.ilmberger-carbon.com<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
NEWS<br />
INNOVATION<br />
Auspuffanlagen für Motorräder,<br />
Quads und Scooter mit EG-BE.<br />
Tel. 089-613 38 93<br />
www.gpr-germany.de<br />
29
REISE<br />
IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />
In acht Tagen bis ans Ende der Welt!<br />
Die Jakobswege faszinieren die Menschen<br />
in den letzten Jahren mehr<br />
denn je. In Spanien ist dieses Phänomen<br />
mittlerweile zu einem Breitensport geworden:<br />
Tausende Wanderer, Radfahrer und<br />
echte Pilger machen sich Jahr für Jahr auf, einen<br />
Camino ganz oder auch nur teilweise mit<br />
Muskelkraft zu bestreiten. Im deutschsprachigen<br />
Raum löste Hape Kerkelings Bestseller<br />
„Ich bin dann mal weg“ einen wahren Jakobsweg<br />
– Boom aus und immer mehr Camino<br />
Fans aus Deutschland, der Schweiz und Österreich<br />
bevölkern die spanischen und portugiesischen<br />
Jakobswege. So ist es unbestritten,<br />
dass die alten Pilgerwege auf der iberischen<br />
Halbinsel eine ganz besondere Ausstrahlung<br />
besitzen und die Mystik weiterlebt, sei es für<br />
den spirituellen Menschen oder aber für den<br />
naturbegeisterten Sportler: Der Jakobsweg<br />
verbindet Tradition und Moderne in einer sinnesübergreifenden<br />
Weise.<br />
Wie passt nun ein <strong>Motorrad</strong> zu diesem The-<br />
30<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
rOD HÜTZEN<br />
ma? In Spanien sind die Jakobswege schon lange<br />
beliebte Strecken für Biker. Es gibt zahlreiche<br />
Foren und Clubs, die sich mit diesem<br />
Thema befassen und im Urlaub oder am Wochenende<br />
werden die alten Pilgerwege auch<br />
von <strong>Motorrad</strong>fahrern genutzt, soweit es sich<br />
dabei um Asphaltstrecken handelt.<br />
Da dies auch viele deutschsprachige Biker<br />
interessiert, nahmen wir unser Camino Buch<br />
Projekt in Angriff:<br />
Camino de la Costa – In acht Tagen bis ans<br />
Ende der Welt. Von Irun an der französischen<br />
Grenze entlang des Atlantiks über Santiago de<br />
Compostela bis zum Kap Finisterre, dem historischen<br />
„Ende der Welt“.<br />
Voraussetzungen:<br />
1.Strecken gängig für alle <strong>Motorrad</strong>typen<br />
2.routen stehen nicht in Konflikt mit Fußpilgern<br />
3.Möglichst viele Original – Pilgerrouten<br />
4.Kurze Etappen, damit man die Sehenswürdigkeiten<br />
erleben kann<br />
Eine <strong>Motorrad</strong>reise mit Entschleunigungsfak-<br />
tor und genug Zeit, die Schönheiten des Caminos<br />
zu erfahren. Die Anreise erfolgt entweder<br />
mit dem Bike direkt oder mit dem<br />
Autoreisezug nach Perpignan. Startpunkt ist<br />
der baskische Ort Irun im äußersten Nordwesten<br />
Spaniens.<br />
Ende Juni ging es dann los, ganz entspannt<br />
von der Schweiz bis nach Avignon, das Hotel<br />
war vorgebucht und abends konnte man diese<br />
wunderschöne, quirlige südfranzösische<br />
Stadt bei einem langen Abendessen mit ausgezeichnetem<br />
rotwein genießen.<br />
Am nächsten Tag dann die Anfahrt nach Irun<br />
mit Unterkunft in der Pension „Bowling“, ein<br />
Partner – Hotel, dass unseren Lesern einen rabatt<br />
bietet, nicht weit vom Zentrum des kleinen<br />
Baskenstädtchens. Ich hatte Glück, just an<br />
diesem Tag (30. Juni) feierten die Irunesen ihren<br />
Schutzpatron, San Marcial. Das Wetter war<br />
blendend, die ganze Stadt getaucht in rot, weiß<br />
und schwarz. Ein wirklich schönes Erlebnis und<br />
ein gebührender Empfang zum Start der ersten<br />
Etappe. Am nächsten Tag ging es dann endlich<br />
los, die erste Etappe der reise bis zum Ende<br />
der Welt sollte beginnen:<br />
1. Etappe: Irun – Bilbao<br />
Wow, was für einen Empfang bereitet mir<br />
der Jakobsweg! Er wird seinem Namen, Camino<br />
de la Costa, schon auf der ersten Etappe gerecht.<br />
Kurz nach Irun geht es durch das malerische<br />
Hafenstädtchen Hondaribba und dann<br />
über den Höhenzug Jaizkibel. Ich besinne mich<br />
auf mein Vorhaben, mir viel Zeit zu lassen und<br />
die Schönheiten des Landes zu genießen. Also<br />
erst einmal auf eine Bank mit Aussicht auf den<br />
Atlantik und den Blick schweifen lassen. Es ist<br />
eine Art des Ankommens, obwohl der Weg erst<br />
beginnt. Hektisch und schnell über 1.000 km<br />
auf der Anfahrt abgespult (ich konnte es mir<br />
nicht verkneifen, noch kurz einen Ausflug in<br />
die Ardèche zu machen und dort meiner „Q“<br />
freien Lauf zu lassen...) und nun die „Kunst“<br />
der Entschleunigung auf dem <strong>Motorrad</strong>. Aber<br />
ich werde es schaffen....<br />
Die Sonne kitzelt mein Gesicht und vor mir<br />
nur endloses Blau. Ich liebe das Meer, irgendwie<br />
verschafft es mir ein Gefühl von Freiheit.<br />
Da das Baskenland auch eine der weltweit bedeutendsten<br />
gastronomischen regionen ist,<br />
wird dies also auch eine kulinarische reise. Ich<br />
hatte mir vor Abfahrt schon einige Adressen<br />
von guten restaurants entlang meiner Strecke<br />
besorgt und heute sollte es das restaurant „El<br />
Mirador de Ullia“ von ruben Trincado sein.<br />
Mein Tag startete heute spät, spanisches Frühstück<br />
mit Kaffee und einem Croissant vor dem<br />
Stadtbummel in Hondarribia um 11:00 und<br />
dann die kurze Strecke nach San Sebastian mit<br />
Denkpause auf dem Höhenzug, gerade richtig<br />
zum Lunch bei ruben kurz vor 14:00 Uhr. Es<br />
war absolut großartig: Spitzenküche mit wunderschönem<br />
Blick auf den Strand vor San Sebastian!<br />
Das sollte sich jeder einmal zum Start<br />
der reise leisten und sich somit ganz sanft auf<br />
die baskische Lebensart einstimmen lassen.<br />
Die Etappe ist eigentlich viel zu schade, um<br />
sie nur an nur einem Tag zu absolvieren. Es gibt<br />
so viel zu sehen, so viel Kultur, Szenerie und<br />
Lebensart! Ich beschließe also einen Zwischenstopp<br />
in San Sebastian einzulegen und in die<br />
Baskenmetropole einzutauchen. Unsere Pero<br />
Negro-Pension „Urkia“ liegt sehr zentral in der<br />
Stadtmitte, man kann zu Fuß alles erreichen.<br />
Hier gibt es als Pero Negro-rabatt einen kostenlosen<br />
Wäscheservice, den ich dankend annehme.<br />
Also alles rauslegen, was gewaschen<br />
werden muss, die Ausgeh-Jeans angezogen und<br />
dann los richtung Zentrum und Hafen. Der<br />
Abend sollte lang werden, ich traf noch einige<br />
Deutsche, die ganz hier wohnten und es erfolgte<br />
ein reger Austausch von Informationen<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
REISE<br />
IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />
Autor Roger Hützen<br />
in einer baskischen Bar bis weit nach Mitternacht.<br />
Schön war’s, aber ich muss weiter. Doch das<br />
nur mit Hindernissen. Meine <strong>GS</strong> wurde über<br />
Nacht „an die Kette“ gelegt mittels einer Parkkralle.<br />
OK, selbst schuld, es war vielleicht keine<br />
gute Idee in der Fußgängerzone zu parken.<br />
Also Polizei geholt, Multa (Strafe) gezahlt und<br />
weiter.<br />
Dann geht es ganz entspannt weiter, den Atlantik<br />
im Blick, richtung Bilbao mit vielen kleinen<br />
Pausen, einem Bad im Meer und einem<br />
sehr guten Mittagessen in einer einfachen Bar<br />
mit herrlichen Pinxos (kleine kulinarische<br />
Schweinereien ,-))<br />
In Bilbao, der Baskenmetropole, die es geschafft<br />
hat, ihr Industrie - Image mit hochwertiger,<br />
moderner Architektur abzuschütteln, bin<br />
ich immer wieder gerne. Ich liebe die Stadt,<br />
die Menschen, die Kneipen und natürlich das<br />
„Guggenheim“, das von mir immer besucht<br />
wird, da es ständig wechselnde Ausstellungen<br />
hat und daher nie langweilig wird. Also, am<br />
nächsten Morgen früh raus und den negativen<br />
Saldo im Kulturkonto ausgleichen....<br />
2. Etappe Bilbao – Santander<br />
Der Tag empfängt mich grau, es nieselt ein<br />
wenig. Aber wir sind ja nicht aus Zucker gemacht!<br />
Der Weg geht entlang von Industriebrachen<br />
nach Portugalete, wo es diese einzigartige<br />
Schwebefähre gibt, mit der ich über den<br />
Fluss gelange. Danach werden die Zeichen der<br />
Industrialisierung immer weniger und weichen<br />
Strand und bizarrer Küste. Das Wetter klart auf<br />
und die Laune steigt. Langsam verlasse ich das<br />
Baskenland und gleite übergangslos in die landwirtschaftlich<br />
geprägt Provinz Kantabrien mit<br />
traumhaften Küsten und Stränden, die es in<br />
dieser Schönheit wohl nur hier gibt. Das Spiel<br />
der Gezeiten öffnet unglaubliche, breite Strände<br />
mit bizarren Felsformationen, dazu Sonne<br />
und der Atlantik im Hintergrund und fertig ist<br />
die Kitschpostkarte. Nein, im Ernst – das sind<br />
Strände mit einer ganz besonderen Ausstrahlung,<br />
Strände mit Charakter...<br />
Lunch heute natürlich an so einem Macho –<br />
Strand, in meinem Fall der von Noja aber nicht<br />
ohne vorher noch ein Bad im Meer zu nehmen.<br />
Ich beschließe einen Strandtag zwischenzuschieben<br />
und erst am nächsten Tag weiter<br />
Fiesta in Irun.<br />
31
REISE<br />
IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />
32<br />
Docks bei Bilbao<br />
nach Santander zu fahren. Nach dem Lunch<br />
noch Sonne tanken, dann Stadtbummel und<br />
abends Mariscos (Meeresfrüchte) und Wein auf<br />
einer Terrasse mit Ausblick. Wieder ein Tag, der<br />
mich entschleunigt hat....<br />
Die Strecke nach Santander ist traumhaft.<br />
Kleine Straßen, entlang des Atlantiks, dann<br />
durch grüne Wiesen und über kleinen Pisten,<br />
vorbei an verfallenen Adelsgütern und pittoresken<br />
Kapellen. Teilweise ist man ganz allein, ab<br />
und zu kreuzt ein landwirtschaftliches Gefährt<br />
die Strecke und man genießt die Fahrt. Abwechselnde<br />
Gerüche, Temperaturen, Licht und<br />
Schatten und unterschiedliche Schräglagen -<br />
eine herrliche Strecke zum cruisen. Santander<br />
erscheint bald am Horizont, man erblickt die<br />
Stadt bei der Anfahrt jenseits der Bahia de Santander...<br />
Doch zuerst bahnt man sich den Weg durch<br />
die gewerblich geprägte Peripherie bis endlich<br />
der ansehnliche Stadtkern erreicht ist. Mein Hotel<br />
liegt direkt an einer Uferpromenade und das<br />
Bike wird nun für den Abend nicht mehr benö-<br />
Schwebefähre Portugalete<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
exkurs: Tour Potes<br />
Wenn man den Jakobsweg Camino de la<br />
Costa mit dem <strong>Motorrad</strong> befährt, lohnt sich<br />
ein Abstecher in Form einer Tagestour durch<br />
die Picos de Europa. Dies hat auch einen<br />
spirituellen Zusammenhang mit dem alten<br />
Pilgerweg. Schon im Mittelalter machten<br />
sich viele Pilger auf den Weg nach Potes zu<br />
dem Kloster Santo Toribio de Liebiana, wo<br />
der Überlieferung nach, der größte Teil des<br />
Kreuzes Christi als Reliquie aufbewahrt<br />
wird. Das Kloster ist neben Jerusalem, Rom,<br />
Santiago de Compostela und Le Puy eine<br />
der wenigen Pilgerstätten mit dem Privileg<br />
ein heiliges Jahr ausrufen zu können. Also –<br />
spirituell motiviert oder nur „ Benzin im<br />
Blut“ – die Strecke ist ein Highlight für alle<br />
Motogrinos.<br />
Traumhafte Szenarien, wenig befahrene Asphaltstrecken<br />
und eine atemberaubende<br />
Aussicht. Die Strecke gehört zweifelsohne<br />
in die Top 50 der weltweit besten <strong>Motorrad</strong>strecken.<br />
Ich beschließe einen Etappenstopp<br />
einzulegen und starte am nächsten<br />
Tag früh von meiner Unterkunft „Posada Alfonso“<br />
in Cobreces, für den Exkurs nach Potes<br />
und werde mit blendendem Biker –Wetter<br />
belohnt. Nach knapp 10 km durchquere<br />
ich die hübsche Stadt Comillas in Richtung<br />
Val de San Vicente. Nun wird es langsam<br />
einsam und der Asphalt ist trocken und griffig.<br />
Viele Kurven, doch nicht wirklich eng,<br />
ermöglichen eine zügige Fahrweise. Geschwindigkeit<br />
und Kurvenlage wechseln stetig,<br />
es macht Riesenspaß. Es geht hoch, bis<br />
auf über 2000 Meter. Eine schmale Schotterpiste<br />
verlockt zu einem kleinen Off-Road<br />
Exkurs, bis die Piste abrupt aufhört. „One<br />
Way“ also, aber was soll’s, runter vom Bike<br />
und erst einmal die Gipfelstürmung verinnerlichen.<br />
Grandiose Ausblicke lassen mich<br />
kurz verweilen, danach geht es weiter in<br />
Richtung Potes. Ich schaue mir zuerst das<br />
Kloster Santo Toribio an, erst dann geht es<br />
weiter in das malerisch mittelalterliche Bergdorf<br />
Potes. Stadtbummel und Lunch und danach<br />
freue ich mich schon auf die letzten<br />
100 Kilometer der Rundfahrt durch die Picos<br />
de Europa. Zurück nach Cobreces, wo<br />
ich am frühen Abend zu einem wohlverdienten<br />
Sun Downer lande. Es ist jedem zu empfehlen,<br />
die Tour auf dem Weg nach Santiago<br />
einzuplanen. Man kann die Strecke<br />
beliebig verlängern, wenn man nicht genug<br />
von diesem Asphalt-Kurven-Adrenalin-Feeling<br />
bekommen kann. Es gibt zahlreiche Erweiterungsstrecken,<br />
auch ohne Karten findet<br />
man jederzeit seinen Weg dank sehr<br />
guter Beschilderung zurück.<br />
tigt, da die Innenstadt in Fußweite liegt.<br />
Santander wird auch „Die Schöne und das<br />
Meer“ genannt, eine kleine Metropole und<br />
Hauptstadt von Kantabrien. Es lohnt sich, die<br />
Altstadt zu erkunden und die ganz besondere<br />
Atmosphäre von Santander für sich selbst zu<br />
entdecken.<br />
Etappe 3 Santander – Llanes<br />
Die heutige Etappe durch Kantabrien ist mit<br />
118 km sehr überschaubar und fahrerisch nicht<br />
sehr anspruchsvoll. Ich werde also nicht sehr<br />
viel Zeit brauchen. Die gewonnene Zeit muss<br />
man einfach nutzen, um sich Santanilla de Mar<br />
anzuschauen und früh im Strandhotel in Llanes<br />
anzukommen, um den Nachmittag am direkt<br />
vor dem Hotel gelegenen Strand mit seinen<br />
bizarren Felsformationen zu genießen.<br />
Santanilla de Mar ist das spanische rothenburg<br />
ob der Tauber, ein pittoreskes Dorf, das<br />
einfach nur schön ist. Natürlich sind auch viele<br />
„Touris“ dort, aber egal. Die „Q“ wird am<br />
Stadtrand geparkt, <strong>Motorrad</strong>jacke am Bike verstaut<br />
und dann Sightseeing. Wer hier verlängern<br />
möchte, dem sei die Pero Negro-Pension<br />
„Casa Ocatvio“ empfohlen, eine wunderschöne<br />
kleine Unterkunft, die für unsere Leser wieder<br />
einen Gratis-Wäscheservice anbietet.<br />
Am nächsten Tag geht es von wunderschönen<br />
Eindrücken begleitet weiter durch Comillas<br />
und San Vicente, doch heute gönne ich mir<br />
dort ein wenig Zeit, da beide Orte eindeutig<br />
sehenswert sind. Der Weg führt weiter am Atlantik<br />
vorbei, an mehr oder weniger bevölkerten<br />
Stränden stets begleitet von einer Meeresbrise.<br />
Es ist heiß heute und ich freue mich auf mein<br />
Hotel „Kaype Quinta Mar“, das ich noch von<br />
meiner letzten Pilgertour zu Fuß kenne. Es ist<br />
Mitte Juli und ich habe nicht vorgebucht. Trotzdem<br />
ist ein freies Zimmer kein Problem und<br />
nach dem Check-in geht es ganz schnell an den<br />
Strand und in den Atlantik. Herrlich, das ist<br />
perfekt nach einem Tag auf dem <strong>Motorrad</strong>.<br />
Den Abend lasse ich auf der Hotelterrasse bei<br />
einem guten Essen und dem landestypischen<br />
Vino tinto (rotwein) ausklingen.<br />
Etappe 4 Llanes – Oviedo<br />
Heute geht es in die alte Königsstadt Oviedo.<br />
Aber, wie immer auf der Tour, gibt es viel<br />
zu sehen. Auf gut präparierten Küstenstraßen<br />
führt der Weg nach ribadesella, wo die erste<br />
Kaffeepause eingelegt wird. Für die nur 30 km<br />
brauche ich eine knappe Stunde, da ich immer<br />
wieder anhalten muss, um den grandiosen Ausblick<br />
auf den Atlantik zu genießen. An einem<br />
Mirador über den Klippen treffe ich einen Biker<br />
aus England, der den Camino de la Costa<br />
jedes Jahr bereist. Er hat zwanzig Jahre in Neuseeland<br />
gelebt und hat mit seinem Bike die<br />
schönsten routen auf allen fünf Kontinenten<br />
gefahren. Trevor ist mit seinen fünfzig Jahren<br />
ein Biker-Urgestein und hört gar nicht auf von<br />
seinen Touren zu berichten: Atacama-Wüste<br />
in Chile, Cross Country von Sidney nach Perth<br />
oder die Garden route in Südafrika. Aber auch<br />
sehr anspruchsvolle routen durch Mittelamerika<br />
oder Schwarzafrika ist er gefahren. Beeindruckend.....<br />
!<br />
Wir tauschen unsere Adressen aus und verabreden<br />
ein Wiedersehen. Weiter geht es auf<br />
der Dinosaurierroute – sieht hat ihren Namen<br />
von den unzähligen Höhlen, in denen Überbleibsel<br />
von verschiedenen Dinosauriern gefunden<br />
wurden - , aber nicht ohne vorher am<br />
Hippie-Hotspot La Isla mit der coolen Atmosphäre<br />
und jeder Menge junger Backpacker<br />
vorbeizuschauen. Ich cruise über Colunga entlang<br />
der Dinosaurier-route weiter nach Oviedo,<br />
wo mein Hotel mitten im Stadtzentrum<br />
liegt. Diese beeindruckende Stadt mit sehr viel<br />
Historie, bemerkenswerter Architektur und vielen<br />
einladenden Bars genieße ich am frühen<br />
Abend. Fazit: Nur 115 km, aber ich hätte sehr<br />
viel mehr Zeit brauchen können, um noch viel<br />
mehr zu sehen........<br />
Etappe 5 Oviedo – Navia<br />
Die Nacht in Oviedo war lang, aber das ist<br />
in Spanien keine Seltenheit. Nachdem ich ausgeschlafen<br />
und gefrühstückt hatte und endlich<br />
wieder auf dem <strong>Motorrad</strong> saß, war es fast elf<br />
Uhr. Der erste Teil der heutigen Etappe von<br />
131 Kilometern ist nicht unbedingt das schönste<br />
Erlebnis der Tour. Es geht durch kleine Dörfer,<br />
gerade Nationalstraßen, ca. 31 km bis zur<br />
industriellen Hafenstadt Avilés. Ich durchquere<br />
die Stadt ohne Zwischenstopp, denn 25 km<br />
weiter wartet ein maritimes Kleinod auf mich:<br />
Cudillero ist ein winziges Hafennest mit Häusern,<br />
die wie Schwalbennester an die Felswände<br />
geklebt zu sein scheinen. Es geht über eine<br />
enge Straße steil bergab und am Ende wartet<br />
der kleine Hafen mit einer Plaza umsäumt von<br />
Bars und Cafés. Auf meiner Pilgertour zu Fuß<br />
bin ich dort ziemlich müde und mit schmerzenden<br />
Beinen angekommen und habe mir ein<br />
Hotel mit Sprudelwanne geleistet, um die müden<br />
Knochen wieder auf Vordermann zu bringen.<br />
Die Zeit in Cudillero habe ich dann sehr<br />
genossen. Fast nur spanische Touristen, alles<br />
sehr entspannt und ein perfektes maritimes<br />
Ambiente! Heute habe ich nur Zeit für ein ausgedehntes<br />
Mittagessen am Hafen, doch immerhin:<br />
Es ist wirklich wunderschön. Danach<br />
geht es über kurvige Seestraßen nach Sotto de<br />
Luina und weiter der verlassenen Nationalstraße<br />
folgend durch schattige Wälder nach Luarca.<br />
Bevor man dieses hübsche Städtchen entdeckt,<br />
muss man aber unbedingt am<br />
Cementerio (Friedhof) von Luarca einen Zwi-<br />
REISE<br />
Kanal am Weg<br />
IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />
schenstopp einlegen. Dieser Friedhof ist vielleicht<br />
einer der schönsten weltweit, mit Mini-<br />
Mausoleen, von denen sich ein unvergesslicher<br />
Ausblick auf den Atlantik bietet. Für mich ist<br />
dies einer meiner Lieblingsorte auf der reise.<br />
Nach dem Cementerio gönne ich mir noch einen<br />
kurzen Stopp in Luarca, das Wetter ist<br />
großartig und Luarca hat für mich immer etwas<br />
von einem „Wohlfühl“-Ort. Irgendwann<br />
realisiere ich, dass der Abend schon eingebrochen<br />
ist und fahre die letzten Kilometer nach<br />
Navia. Dieser ruhige Ort verführt nicht zu vielen<br />
Unternehmungen und so lasse ich den Tag<br />
in einem kleinen restaurant an einem Meeresarm<br />
ausklingen.<br />
Etappe 6 Navia – Vilalba<br />
Die Etappe heute beginnt zunächst noch am<br />
Ozean, doch danach führt der Weg ins Landesinnere<br />
in richtung Santiago de Compostela.<br />
Ich mache mich auf den Weg nach El Franco,<br />
richtung ribadeo, die letzte Station am Meer.<br />
Danach ändert sich das Szenario langsam aber<br />
stetig. Es sind ganz andere Eindrücke, doch das<br />
ländliche und arme Galizien reizt den <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />
mit einsamen kleinen Asphaltpisten<br />
durch unberührte Naturlandschaften. Lourenza,<br />
dann Mondonedo, eine klosterale Kleinstadt<br />
mit viel Geschichte, das abgeschiedene<br />
Gontan – ländliche routen mit abwechslungsreichen<br />
Orten prägen das Bild. Nichts ist hier<br />
spektakulär, doch Natur und Landschaft schaffen<br />
eine gelassene Stille, die man sonst wo<br />
kaum findet. Ich mache oft Halt, häufig nur für<br />
kurze Augenblicke, um die Eindrücke auf mich<br />
wirken zu lassen. Sicher nichts für City-Cowboys,<br />
die urbane Umgebungen lieben, doch<br />
der Biker mit Sinn für Natur kommt hier voll<br />
auf seine Kosten. Das Etappenziel ist Vilalba,<br />
eine ruhige spanische Kleinstadt, die nicht viele<br />
Highlights zu bieten hat. Biker, die ein wirklicher<br />
Jakobspilger werden möchten, haben<br />
hier die Gelegenheit, ihre Maschine samt Gepäck<br />
„zwischenzulagern“ und zu Fuß die letzten<br />
120 km nach Santiago zu laufen. Nur so er-<br />
hält man die Pilgerurkunde, denn für einen<br />
„Sündenerlass“ muss man mindestens 100 km<br />
zu Fuß zurückgelegt haben. Das alles liegt<br />
schon hinter mir und deshalb beschließe ich<br />
den Abend im Hotel „Venezuela“ und freue<br />
Altstadtkneipen in Oviedo<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
33
REISE<br />
IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />
34<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Santiago de Compostela<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
REISE<br />
IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />
Endstation am Kap<br />
Kilometer „0“ des Jakobsweges<br />
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REISE<br />
IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />
36<br />
Start Tour Potes<br />
mich auf die 7. Etappe, die mich in die Jakobsstadt<br />
führt.<br />
Etappe 7 Vilalba – Santiago de Compostela<br />
Der Morgen empfängt mich mit Nieselregen,<br />
doch nach 20 km klart es auf. Diese Etappe<br />
beeindruckt durch Einsamkeit, Wald- und Heidelandschaft<br />
und kleine, teils verfallende Dörfer,<br />
aber auch beeindruckende Klostersitze, wie<br />
Sobrado de los Monxes mit einem wunderschönen<br />
Klosterbau und Mönchen, die mehrmals<br />
am Tag gregorianische Gesänge darbieten.<br />
Es ist eine Tour, die so ganz verschieden<br />
von den anderen ist. Kleine Asphaltpisten wiegen<br />
sich sanft durch unberührte Natur, der Horizont<br />
ist weit und Felder in verschiedenen Farben<br />
prägen das Bild. Immer wieder sieht man<br />
verfallene Gebäude, winzige Kapellen und galizische<br />
Landgüter, die ihre beste Zeit schon erlebt<br />
haben. Am Ende der Strecke wird es urbaner.<br />
Man passiert die Backpacker-Stadt<br />
Arzua: rucksäcke liegen am Straßenrand, überall<br />
Fahrräder und viele Pilger „lecken ihre Wunden“<br />
oder sitzen in den Cafés und Bars am Straßenrand.<br />
In Arzua münden verschiedene<br />
Jakobswege und dementsprechend groß ist die<br />
Pilgerschar. Von hier sind es nur noch wenige<br />
Kilometer bis Santiago. Die Peripherie ist<br />
hübsch-hässlich, doch ist man erst einmal in<br />
der Jakobsstadt ankommen, wird man entschä-<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
digt. Santiago ist eine großartige Stadt mit mittelalterlicher<br />
Architektur und enorm viel Leben.<br />
Es ist eine ganz spezielle Atmosphäre, die ansteckt<br />
und neugierig macht, die Stadt zu Fuß<br />
zu erkunden. Ich steige im Hotel „San Lorenzo“<br />
ab, welches direkt am Weg Camino Fisterra,<br />
der letzten Etappe der Tour, liegt.<br />
Etappe 8 Santiago – Kap Finisterre<br />
Ich habe Glück! Es ist ein perfekter Tag für<br />
meine letzte Etappe an die Costa Muerte (Todesküste),<br />
zum Cabo de Fisterra. Zu der Zeit<br />
als die neuen Kontinente noch nicht entdeckt<br />
waren, galt das Kap als das Ende der Welt. Hinter<br />
dem Horizont des Atlantiks vermutete man<br />
einer keltischen Sage nach die Insel der Seligen<br />
und so stellte das Cabo de Fisterra einen<br />
Ort dar, wo man den Verstorbenen am nächsten<br />
sein konnte.<br />
Der Weg dorthin ist sehr ländlich und kaum<br />
spektakulär, die Küste allerdings ist sehenswert.<br />
Ein sehr gefährlicher Küstenabschnitt doch für<br />
die Seefahrt, deshalb auch der spanische<br />
Name: Costa Muerte, die Küste des Todes. Traditionell<br />
verbrennen die Pilger am Cap einen<br />
Teil ihrer Ausrüstung, um so dem Pilgerweg<br />
auch symbolisch einen Endpunkt zu setzen.<br />
Ich übernachte in dem wunderschönen Hotel<br />
„Dugium“, etwas außerhalb von Finisterre.<br />
Der überaus freundliche Eigentümer leiht mir<br />
kostenlos ein Auto, um abends ohne <strong>Motorrad</strong>ausrüstung<br />
den Ort zu erkunden. Es folgen<br />
ein paar lässige Strandtage und ein Bootsausflug<br />
mit Delphinsichtung, danach mache ich<br />
mich auf die zweitägige rücktour mit Zwischenstopp<br />
in Burgos. Viele meiner Freunde,<br />
die danach ebenfalls diesen Jakobsweg mit dem<br />
<strong>Motorrad</strong> absolviert haben, hatten ähnliche Gefühle<br />
wie ich. Dies ist eine <strong>Motorrad</strong>tour der<br />
anderen Art, die noch lange nachwirkt und ihre<br />
eigene Mystik hat. Bis bald am „Ende der<br />
Welt“...<br />
Die vollständige Tour kann man nachlesen<br />
in dem <strong>Motorrad</strong>führer „Der Jakobsweg für<br />
<strong>Motorrad</strong>fahrer – In acht Tagen bis ans Ende<br />
der Welt“ –Pero Negro Editions ISBN 978-<br />
3-9523633-1-7, € 24.90, erhältlich im gut<br />
sortierten Buchhandel oder im Web-Shop<br />
unter http://shop.peronegro.com- Infos<br />
zum Jakobsweg mit dem <strong>Motorrad</strong> unter<br />
http://peronegro.com/motorrad<br />
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REISE<br />
IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />
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EVENTS<br />
MESSE FESTIVAL<br />
38<br />
Führende Business-Plattform der internationalen <strong>Motorrad</strong>branche<br />
INTERMOT Köln<br />
3. bis 7. Oktober <strong>2012</strong><br />
Wenn am 3. Oktober <strong>2012</strong> die INTER-<br />
MOT Köln ihre Tore öffnet, ist Köln wieder<br />
Treffpunkt der internationalen <strong>Motorrad</strong>branche.<br />
Erwartet werden über 1.000 Anbieter<br />
aus der ganzen Welt, die das gesamte<br />
Produktspektrum rund um die<br />
„Faszination motorisierte Zweiräder“ präsentieren:<br />
Dazu gehören neben Motorrädern<br />
und Rollern auch Fahrräder sowie die<br />
wichtigsten Neuheiten aus den Bereichen<br />
Elektromobilität, Zubehör, Bekleidung,<br />
Teile, Customizing, Reisen und Werkstattausrüstung.<br />
Die INTERMOT Köln wird<br />
von der Koelnmesse GmbH durchgeführt,<br />
ideeller Träger der Veranstaltung ist der<br />
Industrie-Verband <strong>Motorrad</strong> Deutschland,<br />
IVM e.V., Essen.<br />
Dabei wird die INTERMOT Köln <strong>2012</strong><br />
nahtlos an die erfolgreiche Veranstaltung<br />
in 2010 anknüpfen und die Verbindung von<br />
Business- und Eventmesse weiter ausbauen.<br />
Die Bedeutung der INTERMOT Köln<br />
als wichtige internationale Business-Plattform<br />
unterstreicht die starke Beteiligung<br />
des in- und ausländischen Fachhandels:<br />
52.394 Fachbesuchern aus 108 Ländern<br />
wurden zur Vorveranstaltung registriert.<br />
Zugleich konnte der Auslandsanteil bei<br />
den Fachbesuchern um 13 Prozent signifikant<br />
gesteigert werden, er erzielte mit 39<br />
Prozent (20.538 Einkäufer aus dem Ausland)<br />
einen neuen Spitzenwert.<br />
Maßgeblichen Anteil an der hervorragenden<br />
Entwicklung der INTERMOT Köln<br />
haben die beeindruckenden Präsentationen<br />
der international marktführenden Unternehmen,<br />
die auch im Oktober <strong>2012</strong> wieder<br />
vollständig in Köln vertreten sind.<br />
Dazu gehören beispielsweise BMW <strong>Motorrad</strong>,<br />
Honda, Kawasaki, Suzuki, Yamaha,<br />
Ducati, Harley-Davidson, Triumph und<br />
KTM. Auch so namhafte Hersteller wie<br />
Victory, Royal Enfield, Peugeot, Kymco,<br />
Horex, Husqvarna,<br />
Can-Am/BRP zeigen zur führenden<br />
Branchenmesse ihr Produktspektrum. Der<br />
internationale Handel trifft in Köln auf alle<br />
weltweit relevanten Anbieter motorisierter<br />
Zweiräder.<br />
Ihren Anspruch als führende Branchen-<br />
Messe unterstreicht die INTERMOT Köln<br />
mit einem stark international geprägten<br />
Ausstellungsangebot. Bereits zur Veranstaltung<br />
2010 kamen 63 Prozent der insgesamt<br />
1.107 ausstellenden Unternehmen<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
aus dem Ausland und präsentierten einen<br />
Großteil der 1.596 Marken. Zur Veranstaltung<br />
<strong>2012</strong> zeichnet sich ein ähnliches Verhältnis<br />
ab, zumal alleine aus den USA ein<br />
spürbarer Ausstellerzuwachs erwartet<br />
wird. Seit Februar <strong>2012</strong> zählt die INTER-<br />
MOT Köln zu den zertifizierten Messen im<br />
Programm des US-Wirtschaftsministeriums.<br />
So können potenzielle US-Aussteller<br />
im Rahmen des Förderprogramms finanzielle<br />
Zuschüsse für eine<br />
Messebeteiligung zur INTERMOT Köln beantragen.<br />
Daneben bietet das US-Wirtschaftsministerium<br />
unterstützenden Services,<br />
beispielsweise bei der Promotion,<br />
bei Marktanalysen und in der Marktforschung.<br />
Einen umfassenden Überblick gewährleistet<br />
die INTERMOT Köln nicht nur im<br />
klassischen Fahrzeugsegment, auch aus<br />
den Bereichen Elektromobilität, Zubehör,<br />
Bekleidung oder Ausrüstung sind die<br />
wichtigen Marktteilnehmer und zahlreiche<br />
Neuaussteller in Köln an Bord. So zeigen<br />
im Segment Elektromobilität unter anderen<br />
die etablierten Marken Vectrix, e-max,<br />
Govecs, Brammo, Zero und SFM (Sachs)<br />
sowie die Neuaussteller E-Tropolis und ebility<br />
mit der Marke Kumpan, die Kultmarken<br />
„Schwalbe“ als „e-Schwalbe“ und<br />
Ebretti Borghus ihre Neuheiten. Im Bekleidungsbereich<br />
sind neben vielen anderen<br />
ixs, der niederländische Neuaussteller<br />
Dane, Jopa Racing Products oder Furygan<br />
dabei. Zu den namhaften Ausstellern im<br />
Segment Zubehör und Ausrüstung gehören<br />
Parts Europe, Alpha Technik, Rizoma<br />
sowie Barracuda. Außerdem sind hier<br />
erstmals die Anbieter Quadro, Repsol,<br />
Suomy und GoPro vertreten.<br />
Als Event-Messe bietet die INTERMOT<br />
Köln <strong>2012</strong> ihren Besuchern neben den<br />
Ausstellerpräsentationen auch eindrucksvolle<br />
Shows und viele andere Highlights<br />
rund um die Themen <strong>Motorrad</strong>, Roller und<br />
Motorsport. Belegt werden die Hallen 5,<br />
6, 7, 8, 9 und 10 des Kölner Messegeländes<br />
mit einer Gesamtbruttofläche von<br />
über 110.000 m², zudem wird das komplette<br />
Freigelände der Koelnmesse - insgesamt<br />
75.000 m² - sowie Sonderflächen in<br />
den Hallen für das Event- und Rahmenprogramm<br />
genutzt.<br />
Die <strong>Motorrad</strong>-Saison hat gerade erst begonnen und in überschwänglicher<br />
Vorfreude ist der vollständige Jahresurlaub bereits<br />
verplant... Na, hoffentlich nicht! Denn in diesem Jahr sollte<br />
ein Termin einen festen Platz im Kalender reisefreudiger<br />
<strong>Motorrad</strong>fahrer haben: Die Premiere der BMW BikerDays Croatia<br />
<strong>2012</strong>. Am letzten September-Wochenende treffen sich nicht<br />
nur die Freunde weiß-blauer Motorräder an der sonnigen Adriaküste<br />
imkroatischen Rovinj, der Perle Istriens.<br />
Auf dem Gelände einer ehemaligen Tabakfabrik werden neben<br />
einem Messebereich auch die Voraussetzungen für interessante<br />
Reisevorträge geschaffen. So wird Miriam Orlandi ihre<br />
Reise von Feuerland (Argentinien) nach Alaska durch 22 Staaten<br />
und über zwei Kontinente vorstellen.<br />
Auch in diesem Jahr wird Olsberg im<br />
Sauerland wieder zum Treffpunkt für alle<br />
<strong>Motorrad</strong>fans. Auf dem Gelände der Konzerthalle<br />
Olsberg findet das 6. <strong>Motorrad</strong>-<br />
und Openair-Festival vom 17. bis 19. August<br />
<strong>2012</strong> statt.<br />
Von den Veranstaltern werden weit<br />
mehr als 25.000 <strong>Motorrad</strong>fahrer und<br />
–begeisterte aus Deutschland und den<br />
angrenzenden Nachbarländern erwartet.<br />
Rund um die Konzerthalle sind auf einer<br />
Ausstellungsfläche von über 15.000 m²<br />
alle Hersteller und Zulieferer vertreten, die<br />
in der <strong>Motorrad</strong>szene Rang und Namen<br />
haben. Hier kommt jeder auf seine Kosten,<br />
vom Profi bis hin zum Hobbyfahrer. Ausgestellt<br />
werden die neuesten Maschinen<br />
und Entwicklungen im Bereich der Zweiräder.<br />
Anfassen und Testen ist ausdrücklich<br />
erwünscht. Dazu bekommen Sie umfangreiche<br />
Informationen aus erster Hand.<br />
Saisonausklang mit Urlaubsfeeling<br />
BMW BikerDays Croatia<br />
28. - 30. September <strong>2012</strong><br />
EVENTS<br />
Leute im süd-osteuropäischen <strong>Motorrad</strong>paradies kennen zu<br />
lernen. Nicht zuletzt wegen seiner besonderen geographischen<br />
Lage bieten die BMW BikerDays Croatia die seltene Möglichkeit,<br />
dass sich hier motorradbegeisterte Zweiradfans aus vielen<br />
Ländern Europas treffen und gemeinsam den Saisonausklang<br />
feiern können.<br />
So können Ansichten und Erfahrungen, Benzingespräche und<br />
Zukunfts-Träumereien auch international ausgetauscht werden.<br />
Die Veranstaltungs-Homepage bietet aktuelle Informationen<br />
und auch eine Buchungsmöglichkeit für verschiedene Unterkunftsarten<br />
vom Campingplatz bis zum 5-SterneHotel.<br />
Nähere Informationen: www.bmw-bikerdays.com<br />
<strong>Motorrad</strong> & Openair Festival<br />
Herzlich Willkommen in Olsberg<br />
Sauerland und <strong>Motorrad</strong>fahren! Zwei<br />
Dinge, die sehr schön zusammenpassen.<br />
Auf der einen Seite steht das Sauerland<br />
mit den landschaftlich schönen Strecken,<br />
und auf der anderen Seite das <strong>Motorrad</strong><br />
fahren, welches einem Freiheit und einen<br />
hohen Spaßfaktor vermittelt. Daher gilt<br />
das Sauerland unter den <strong>Motorrad</strong>-Fans<br />
seit langem als Geheimtipp.<br />
Besuchen Sie das 6. Olsberger <strong>Motorrad</strong>-<br />
& Openair-Festival, überzeugen Sie<br />
sich selbst von den herrlichen Landschaften<br />
und zugleich werden Sie über neueste<br />
technische Errungenschaften informiert.<br />
Begleitet wird das Festival von einem<br />
abwechselungsreichen Unterhaltungsprogramm<br />
für Jung und Alt<br />
Nähere Informationen unter:<br />
www.motorradmesse-olsberg.de<br />
Olsberger <strong>Motorrad</strong> -<br />
& Openair Festival<br />
17. - 19. August <strong>2012</strong><br />
Eintritt frei<br />
LIVE & opEn aIr<br />
Sa. 20.00 Uhr<br />
www.motorradmesse-olsberg.de<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
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NEWS<br />
BEKLEIDUNG rEISEN & rEIFEN<br />
40<br />
COMPAñERO<br />
BLACK EDITION<br />
Der Compañero von Touratech ist einer<br />
der jüngsten Textilanzüge auf dem<br />
Markt, dennoch hat er schon viele Freunde<br />
gefunden – unter professionellen <strong>Motorrad</strong>reisenden<br />
ebenso wie unter anspruchsvollen<br />
Tourenfahrern, die gegen<br />
alle Wetterkapriolen gewappnet sein<br />
möchten. Jetzt gibt es ihn auch in edlem<br />
Schwarz.<br />
Bekennende Compañero-Fans sind unter<br />
anderen der britische Schauspieler<br />
Charley Borman („Long Way Round“,<br />
„Race to Dakar“), die Langzeit-<strong>Motorrad</strong>abenteurer<br />
Simon und Lisa Thomas und<br />
Rekordjäger Nick Sanders. Der große Erfolg<br />
des Compañero hat Touratech dazu<br />
bewogen, nun eine zweite Farbvariante<br />
auf den Markt zu bringen. Mit seiner edlen<br />
Farbgebung ist der Compañero Black<br />
Edition ein exklusives Sondermodell dieses<br />
innovativen <strong>Motorrad</strong>anzugs, das mit<br />
zusätzlichen cleveren Detaillösungen ausgestattet<br />
wurde. Die schwarze Grundfarbe,<br />
die in markantem Kontrast zu den hell-<br />
und mittelgrauen Partien steht, macht den<br />
Compañero Black Edition zu einem Tourenanzug<br />
für alle, die das Besondere lieben.<br />
Bezug: Touratech AG,<br />
Auf dem Zimmermann 7-9, 7<br />
8078 Niedereschach,<br />
Telefon 07728/9279-0,<br />
info@touratech.de, www.touratech.de.<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
RUKKA DAMEN-HAND-<br />
SCHUH „VILMA“<br />
Wenn finnisches Design und Qualitätsempfinden<br />
sich mit den handfesten Vorteilen<br />
der Gore X-Trafit Technologie paaren,<br />
dann kommt dabei ein ebenso<br />
attraktiver wie bequemer, sicherer und<br />
wasserdichter Lederhandschuh mit perfektem<br />
Griffgefühl heraus.<br />
X-Trafit, ein Dreilagenlaminat aus Leder,<br />
Innenfutter und wasserdichter, höchst atmungsaktiver<br />
Gore-Tex Klimamembran,<br />
bietet gegenüber einer lose aufgehängten<br />
Membran unbestreitbare Vorteile: Bei Regen<br />
saugt sich der Handschuh nicht voll,<br />
was einer Auskühlung der Hände vorbeugt<br />
und das Trocknen des Leders beschleunigt.<br />
Der Vilma Handschuh ist konsequent auf<br />
die Anatomie der weiblichen Hand zugeschnitten.<br />
Ein hohes Maß an passiver Sicherheit<br />
bietet der Vilma dank seines abriebfesten<br />
Leders, der Knöchelprotektoren<br />
aus Carbon und des Kahnbeinschutzes<br />
in Form eines Einsatzes aus PVC und<br />
Carbon. Die Rukka Händler bieten den Vilma<br />
in edlem Weiß, in schlichtem Schwarz<br />
und mit auffälligen signal-gelben Applikationen<br />
für 149,95 Euro in den Größen 6 bis<br />
10 an.<br />
Die Rukka Händler bieten den Vilma in edlem<br />
Weiß, in schlichtem Schwarz und mit<br />
auffälligen signal-gelben Applikationen für<br />
149,95 Euro in den Größen 6 bis 10 an.<br />
SINISALO<br />
SPORTSWEAR<br />
Sinisalo Sportswear ist alles: Team-<br />
Wear für MX Stars, Fan-Outfit für ihre<br />
Supporter, coole Klamotten für jeden,<br />
dessen Herz im Viertakt schlägt. „Spine“<br />
Jacket, „Buzz“<br />
T-Shirt und „Antti“ Cap etwa machen<br />
am Race Track, beim Chillen und in der<br />
Freizeit immer eine Top-Figur.<br />
Das Spine Jacket sieht nicht nur gut aus,<br />
sondern trotzt dank Zweilagenlaminat und<br />
verklebten Nähten auch wirkungsvoll den<br />
Elementen. Bei Regen schützt zusätzlich<br />
die abnehmbare Kapuze, bei Sonnenschein<br />
erhöhen Netzfutter und Unterarm-<br />
Belüftung die Luftzirkulation. Die schwarze<br />
Jacke gibt es beim Sinisalo Händler in<br />
den Größen XS bis 3XL für 129,95 Euro<br />
UVP.<br />
Das Buzz T-Shirt aus 100 % Baumwolle<br />
wird in den gleichen Größen wahlweise in<br />
Schwarz, Weiß oder Gelb für 29,95 Euro<br />
angeboten. Zum selben Preis gibt es das<br />
Antti Cap in Schwarz und Weiß, für dessen<br />
Namen MX3-Crack Antti Pyrhönen<br />
Pate Stand und das dank patentiertem<br />
Flexfit® System auf jeden Kopf passt.<br />
Bezugsquellen und weitere Informationen<br />
zu Sinisalo Produkten gibt’s unter<br />
www.Sinisalo.com.<br />
Rabatt-Aktion: mit dem Autozug der Deutschen Bahn<br />
günstig durch den Herbst<br />
BEI BUCHUNG BIS ZUM 1. JULI <strong>2012</strong> GIBT ES BIS ZU 100 EUR<br />
RABATT AUF ALLE FAHRTEN IM SEPTEMBER UND OKTOBER<br />
Wer im Herbst eine Autoreise plant, sollte<br />
schnell buchen: Der Autozug bietet bis<br />
zum 1. Juli <strong>2012</strong> bis zu 100 EUR Rabatt auf<br />
Fahrten im Liegewagen innerhalb<br />
Deutschlands und zu den schönsten Zielen<br />
in Europa. Damit gelangen Urlauber<br />
im September und Oktober nicht nur günstig,<br />
sondern auch stau- und stressfrei zu<br />
Zielen, wo sich der Sommer hervorragend<br />
verlängern lässt: zum Beispiel beim Baden<br />
in Südfrankreich oder an der Costa<br />
Brava, beim Wandern in Kärnten oder Tirol<br />
sowie auf der Kulturreise durchs Piemont.<br />
Ausgeschlafen ankommen: Nach der<br />
Verladung des Autos machen es sich Reisende<br />
im Schlaf- oder Liegewagenabteil<br />
bequem und „schlafen“ ihrem Reiseziel<br />
entgegen. So werden Nerven geschont –<br />
und vor Ort bleiben Urlauber mobil.<br />
Das Herbst-Spezial<br />
Bei Fahrten zwischen dem 1. September<br />
und 31. Oktober <strong>2012</strong> bekommen Reisende<br />
auf allen Autozug-Verbindungen 50<br />
EUR Rabatt auf Liegewageneinzelplätze<br />
und 100 EUR Ermäßigung auf alle Liegewagenabteile.<br />
Bei Online-Buchungen ist<br />
der Code HERBST1 für Einzelplätze im Liegewagen<br />
und der Code HERBST2 für Abteilbuchungen<br />
zu Beginn im Feld „Sonderangebot“<br />
einzutragen.<br />
Detaillierte Informationen und Buchung<br />
ausschließlich über www.bahn.de/autozug<br />
oder über die Servicenummer der<br />
Bahn.<br />
Zusätzlich wird ADAC oder BahnCard-<br />
Rabatt gewährt.<br />
Das Angebot gilt nur auf die Katalogpreise,<br />
kann nicht umgetauscht oder storniert<br />
werden und gilt nicht für den Sylt Shuttle.<br />
JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
NEWS<br />
TR 91 bester Enduro-Reifen im Test auf der BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />
Nachdem sich der Dunlop Trailmax<br />
TR91 und der Dunlop Sportmax RoadSmart<br />
bereits im vergangenen Jahr als Sieger<br />
der Reifentests der Zeitschrift „MO-<br />
TORRAD“ feiern lassen durften,<br />
wiederholten beide Reifen diesen grandiosen<br />
Erfolg jetzt beim Test der Zeitschrift<br />
„Tourenfahrer“.<br />
Sechs Enduro-Profile und vier Tourensport-Reifen<br />
nahmen die Tester des „Tourenfahrer“<br />
in die Mangel. Als Testgerät<br />
diente der Bestseller unter den Reise-<br />
Enduros, die BMW R 1200 <strong>GS</strong>. Bewertet<br />
wurden Handling, Stabilität, Trockenhaftung,<br />
Nassgrip, Verschleiß und Preis/Leistungsverhältnis<br />
der Probanden. Das Ergebnis<br />
ist in der aktuellen Ausgabe Nr.<br />
5-<strong>2012</strong> des „Tourenfahrer“ nachzulesen,<br />
die noch bis zum 14. Mai am Kiosk liegt.<br />
Eindeutiger Sieger bei den Enduro-Reifen:<br />
der Dunlop TR 91, der als einziger Kandi-<br />
dat mit einer „Empfehlung“<br />
ausgezeichnet<br />
wird. Die Tester attestieren<br />
dem Dunlop Erfolgstyp<br />
„leichtes Einlenken<br />
und sattes Feedback“ sowie<br />
einen „weiten Grenzbereich<br />
und hohe Haftreser<br />
ven“, und sie<br />
resümieren: „Mehr Enduro-Reifen<br />
gibt es derzeit<br />
nicht fürs Geld. Der Trailmax<br />
ist nicht nur im Trokkenen<br />
eineMacht, er ist<br />
auch saugut im Nassen<br />
und zudem recht preiswert<br />
zu haben.“<br />
Auch der Dunlop RoadSmart wird mit einer „Empfehlung“ geehrt. Die Tester fuhren<br />
mit dem RoadSmart „im Nassen … absolute Bestzeit“, und ihr Urteil kann kaum<br />
positiver ausfallen: „Ganz großes Kino mit tollem Handling und satter Stabilität in allen<br />
Bereichen.“<br />
41
TIP<br />
GESCHENK<br />
Die BMW <strong>GS</strong> ist in vielen Ländern weltweit<br />
das meistverkaufte <strong>Motorrad</strong>. Als perfektes<br />
Geburtstagsgeschenk für die Fahrer<br />
dieses einzigartigen Allrounders<br />
gibt es den brandneuen<br />
Chronograph von Beemer<strong>GS</strong>.<br />
com.<br />
42<br />
<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />
Der Beemer<strong>GS</strong>.com Chronograph<br />
Die Armbanduhr besticht<br />
nicht nur durch das markante<br />
Design mit dem weißen Beemer<strong>GS</strong>.com<br />
Wappen, das unverkennbar<br />
signalisiert, dass<br />
dieses Bike der perfekte Begleiter<br />
für kurvige Straßen und raues<br />
Gelände ist.<br />
Durch sein robustes XL-Edelstahlgehäuse<br />
mit 43 Millimetern Durchmesser<br />
ist der Chronograph auch ein allzeit treuer und<br />
zuverlässiger Wegbegleiter, ob auf anspruchsvollen<br />
Passstraßen oder bei der Wüstendurchquerung. Weitere cha-<br />
JULI <strong>2012</strong><br />
Tribut an ein einzigartiges <strong>Motorrad</strong><br />
rakteristische Features sind das kratzfeste<br />
Mineralglas und das widerstandsfähige<br />
schwarze Lederbugband mit Edelstahlschließe.<br />
Selbstverständlich zeigt dieser<br />
Zeitmesser Made in Germany<br />
nicht nur quarzgenau<br />
die Uhrzeit an, sondern dient<br />
durch seine Chronographen-<br />
Funktionen auch zum exakten<br />
Stoppen von Runden- und<br />
Zwischenzeiten.<br />
Die Armbanduhr ist für 129<br />
Euro exklusiv online unter www.<br />
Beemer<strong>GS</strong>.com erhältlich.<br />
Bestellungen nach Deutschland, Österreich,<br />
der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein<br />
werden versandkostenfrei geliefert.<br />
VOrSCHAU<br />
<strong>GS</strong>|MOTORRADMAGAZIN<br />
3/<strong>2012</strong><br />
ABENTEUER<br />
THOMAS HOUF:<br />
RICHTUNG CHINA<br />
SPEZIAL<br />
KOMMUNIKATION:<br />
FUNKGERäTE & MEHR<br />
Weihnachtstipps und Geschenke, rund um und für das <strong>GS</strong><br />
<strong>Motorrad</strong> und Fahrer, sowie Fahrerinnen. Aktuelle Informationen<br />
über die neuen <strong>GS</strong>-Modelle von BMW für 2013.<br />
Neu!<br />
LeverGuard<br />
cooler Sturz-Schutz<br />
LeverGuard ist einfach zu montieren und schützt die Hinterradnabe zuverlässig bei<br />
Umfallern und Stürzen. Exklusiv bei Wunderlich. Für R 1200 <strong>GS</strong>/Adv./R/S/ST/RT.<br />
Infos und Katalog unter:<br />
Wunderlich GmbH | Kranzweiherweg 12 | 53489 Sinzig<br />
www.wunderlich.de | info@wunderlich.de<br />
gS|<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong><br />
3/<strong>2012</strong><br />
ist ab<br />
03. Dezember <strong>2012</strong><br />
im gut sortierten<br />
Zeitschriftenhandel<br />
verfügbar.<br />
Oder auch im Internet<br />
unter:<br />
gs-motorradmagazin.de