11.03.2013 Aufrufe

GS Motorrad Magazin 02/2012 (Heft 2)

Spezialthema in dieser Ausgabe sind Federbeinsysteme für die GS:Modellreihe

Spezialthema in dieser Ausgabe sind Federbeinsysteme für die GS:Modellreihe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

JULI <strong>2012</strong> ISSN 2193-827X 4.- €<br />

ABENTEUER<br />

Die heiße Seele<br />

Andalusiens<br />

Claus Possberg<br />

In acht Tagen bis<br />

ans Ende der Welt!<br />

Rod Hützen<br />

SPEZIAL<br />

Federbeine für die <strong>GS</strong><br />

und umrüsten auf ESA<br />

<strong>Motorrad</strong><br />

<strong>Magazin</strong><br />

Abenteuer | Reise | Szene<br />

www.gs-motorradmagazin.de<br />

PLUS: SZENE - NEWS - VERANSTALTUNGEN - <strong>GS</strong> SPEZIAL


BLUETAINMENT FÜR BIKER<br />

Die kabellose Freiheit.<br />

Reden und hören müssen Sie selbst.<br />

Alles andere regelt BlueBike.<br />

Gegensprechen und<br />

TeamTalk bis 700 m.<br />

Funken. Telefonieren.<br />

Sprachgeführt navigieren.<br />

Musik in HiFi Stereo via A2DP.<br />

In Deutschland erdacht<br />

In Deutschland gemacht<br />

Noch Wünsche?<br />

Wir erfüllen sie!<br />

www. .com<br />

Für alle Helme nachrüstbar.<br />

Alles vollautomatisch.<br />

Und die Hände am Lenker<br />

VOTRONIC Technology GmbH<br />

Willy-Voit-Str. 1 • 66386 St. Ingbert • Tel.: 06894 9255-55 • Fax: -56 • E-Mail: contact@bluebike.com • www.bluebike.com<br />

6: SPEZIAL<br />

Vorstellung unterschiedlicher Federbeinsysteme<br />

für die <strong>GS</strong> Modell-reihe.<br />

10: IN DER HITZE ANDALUSIENS<br />

Ein <strong>Motorrad</strong>treffen in Spanien mit dem<br />

Thema: »Frauen auf dem <strong>Motorrad</strong><br />

durch die Welt« wird mit einer <strong>Motorrad</strong>reise<br />

verbunden.<br />

22: SIE SIEGT UND SIEGT UND SIEGT<br />

Auch nach dem Auftauchen neuer<br />

Wettbewerber kann sich die BMW R<br />

1200 <strong>GS</strong> an der Spitze der Reiseenduros<br />

halten? Die Erkenntnis der deutschsprachigen<br />

<strong>Motorrad</strong>magazine haben wir<br />

zusammengestellt.<br />

IMPrESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

Complett | Verlag<br />

Inhaber Armin Würfl<br />

Haitzinger Str. 22 D<br />

D-94032 Passau<br />

eMail: info@gs-motorradmagazin.de<br />

Ust.Id.Nr. DE 130943619<br />

LAYOUT & GESTALTUNG:<br />

virtual-reality-design<br />

6<br />

DRUCK:<br />

Complett | Druck · Haitzinger Str. 22 D<br />

94032 Passau<br />

eMail: info@complettdruck.de<br />

ANZEIGEN:<br />

Ingrid Maier-Würfl, Medien-Beraterin<br />

eMail: anzeige@gs-motorradmagazin.de<br />

10<br />

26<br />

26: CHECK MY TOUR - App(ge)fahren<br />

Tour Book, Log-Buch und das ganze<br />

noch online im Internet. Die günstige<br />

Alternative zu GPS Tracker ist die<br />

Internet-Plattform CheckMyTourAdventures.<br />

Chefredaktion:<br />

Armin Würfl, Postfach 2503, 94015 Passau<br />

LEKTORAT (Abenteuer/reise):<br />

Fridolin Wernick, Kai Bruder<br />

Für das <strong>GS</strong>|<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong> gilt<br />

Anzeigenpreisliste <strong>02</strong>/<strong>2012</strong><br />

Das <strong>GS</strong>|<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong> erscheint<br />

3 mal jährlich im 1. Jahrgang<br />

ISSN 2193-827X<br />

DIREKTVERTRIEB:<br />

COMPLETT|VErLAG,<br />

Haitzinger Str. 22 D · 94032 Passau<br />

ABONNEMENT:<br />

Einzelpreis: 5,00 Euro<br />

Jahresabonnement 15,00 € (Inland)<br />

24,00 € (Europa), 39,00 Euro (Welt)<br />

jeweils inkl. Versandkosten.<br />

INHALT<br />

22<br />

30: IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE<br />

DER WELT<br />

Jakobswege faszinieren die Menschen<br />

in den letzten Jahren immer mehr. Für<br />

sein Buchprojekt nimmt Rod Hützen<br />

den Jakobsweg mit seiner <strong>GS</strong> in Angriff.<br />

COPYRIGHT<br />

Complett|Verlag, Armin Würfl<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags. Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel verantworten die Autoren<br />

selbst. Die Redaktion freut sich über jede<br />

Einsendung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Haftung übernommen<br />

werden. Bei allen veröffentlichten Einsendungen<br />

behalten wir uns das Recht auf Kürzung<br />

vor.<br />

Für gewerbliche Anzeigen gilt Anzeigenpreisliste<br />

<strong>02</strong>/<strong>2012</strong>.<br />

Internet:<br />

www.gs-motorradmagazin.de<br />

Auflage:<br />

15.000 Exemplare<br />

30<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

3


EDITORIAL<br />

IM FOKUS DEr GrOSSENDUrOS<br />

Liebe Leser, liebe <strong>GS</strong>-Fahrer und Fahrerinnen,<br />

die Saison ist mitten im Gange und die<br />

<strong>GS</strong> war in den letzten Wochen und Monaten<br />

im Brennpunkt der <strong>Motorrad</strong>szene.<br />

Nachdem der unaufhaltsame Erfolg der<br />

<strong>GS</strong> mittlerweile auch von der Konkurrenz<br />

erkannt wurde, hat diese nun schwere Geschütze<br />

aufgefahren. Das könnte durchaus<br />

an der Vorreiter-Rolle der <strong>GS</strong> kratzen.<br />

Allen voran versuchen die Triumph Explorer<br />

und Hondas Crosstourer den Marktführer<br />

<strong>GS</strong> in die „Federn“ zu zwingen.<br />

Natürlich haben so gut wie alle <strong>Motorrad</strong>zeitschriften<br />

auf diese Situation reagiert<br />

und Vergleichstests durchgeführt.<br />

Wir haben die Ergebnisse zusammengetragen.<br />

Die BMW <strong>Motorrad</strong>macher haben sich<br />

darüber wohl auch Gedanken gemacht -<br />

und es hat den Anschein, dass man die<br />

aktuelle Marktentwicklung in der Münchener<br />

Zentrale ernst nimmt. Der Befreiungsschlag<br />

wird wohl mit der Vorstellung der<br />

R 1250 <strong>GS</strong> LC auf der Intermot in Köln erfolgen,<br />

der ersten BMW mit wassergekühltem<br />

Boxermotor. Wir warten also ge-<br />

4<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

spannt die ersten Urteile über die neue<br />

„Wasser tragende Kuh“ ab.<br />

Doch nicht nur die Neuzulassungen der<br />

<strong>GS</strong>-Modellreihe wissen weiterhin zu überzeugen,<br />

auch auf dem Gebrauchtmarkt hat<br />

die <strong>GS</strong> die Nase vorn. Wer sich jedoch für<br />

eine Gebrauchte entscheidet verzichtet<br />

auch auf auf so manche technische Innovation.<br />

Stichwort ESA: Ein modernes, elektronisch<br />

verstellbares Fahrwerk. Wir haben<br />

die unterschiedlichen Umrüst-Sets aus<br />

dem Zubehör-Regal zusammengetragen<br />

und stellen sie Euch aus Sicht ihrer Hersteller<br />

vor. Wir haben sie nicht getestet<br />

und wollen das auch gar nicht, sondern<br />

zeigen Euch lediglich die Varianten und<br />

ihre Unterschiede.<br />

Einige Leser unserer ersten Ausgabe haben<br />

sich mehr Reisen und Abenteuer-Berichte<br />

gewünscht. Das ist nicht ganz einfach,<br />

denn hier legen wir ausdrücklich<br />

Wert auf ganz persönliche Erfahrungen.<br />

Also, liebe Leser, Ihr seid gefragt! Bitte<br />

schickt uns Eure privaten Reiseschilderungen<br />

und Fotos, wir wollen hier bewusst<br />

keine Berufs-Schriftsteller abdrucken!<br />

von<br />

ARMIN WÜRFL<br />

In der vorliegenden Ausgabe haben wir<br />

uns für das Abenteuer Andalusien entschieden.<br />

Wir denken, dass diese Reise<br />

für jeden „normalen“ <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />

machbar ist. Anna und Claus Possberg haben<br />

sich während einer verhältnismäßig<br />

kurzen Tour an das Thema herangewagt<br />

und uns wunderbare Eindrücke mitgebracht.<br />

Während Rod Hützen ebenfalls in<br />

Spanien versucht, in 8 Tagen bis ans Ende<br />

der Welt zu gleiten.<br />

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!<br />

28.-30.09.<br />

<strong>2012</strong><br />

BikerDays<br />

CROATIA<br />

ROVINJ<br />

YOU‘RE<br />

WELCOME!<br />

BMW<br />

Booking Hotels & Resorts<br />

bmw-bikerdays.com<br />

<strong>Motorrad</strong><br />

<strong>Magazin</strong><br />

gs-motorradmagazin.de<br />

www.gs-parts.de


SPEZIAL<br />

FEDErBEINSySTEME<br />

Die <strong>GS</strong> Reihe von BMW ist seit Jahren<br />

eines der meist gekauften Motorräder in<br />

Deutschland und erfreut sich auch als Gebrauchte<br />

höchster Beliebtheit. Doch was<br />

tun, wenn man seiner treuen Gefährtin,<br />

oder dem frisch erworbenen Gebrauchtmotorrad,<br />

eine Auffrischung verleihen<br />

möchte? Man darf davon ausgehen, dass<br />

die serienmäßig verbauten Dämpfer nach<br />

einer Lebensdauer von etwa 30.000 Kilometern<br />

gerade noch 60 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit<br />

besitzen. Eine Tatsache,<br />

dem konstruktionsbedingten Öl- und<br />

Stickstoffverlust von Dämpfern geschuldet<br />

ist. Wer möchte mit dieser Gewissheit<br />

das nächste Ausweichmanöver erleben?<br />

Eine große Zahl dieser Motorräder gehört<br />

aufgefrischt.<br />

Eine günstige Revision der Seriendämpfer<br />

ist nicht möglich, da das verbaute System<br />

auf den Verkauf neuer Ersatzteile<br />

und nicht auf Wartung ausgelegt ist. Spätestens<br />

an diesem Punkt sollte der geneigte<br />

<strong>GS</strong>-Besitzer seine Möglichkeiten genau<br />

ausloten. Neue Originaldämpfer, die später<br />

wieder den sicheren weg in den<br />

Schrottkübel nehmen, sind teuer. Sie<br />

schlagen ohne Einbau gerne mit über 1000<br />

Euro zu Buche - soweit zumindest die unverbindliche<br />

Preisempfehlung von BMW.<br />

Wem diese Lösung zu kostspielig sein sollte,<br />

dem bleibt die Möglichkeit sich auf dem<br />

Zubehörmarkt umzuschauen. Hier findet<br />

er einige interessante Angebote, bei denen<br />

komplette Standardfahrwerke zwischen<br />

900 und 1300 Euro angeboten werden.<br />

Doch wenn man schon mal Hand<br />

anlegt, dann soll es doch gleich richtig gemacht<br />

werden. Warum nicht ein EDS von<br />

WP Suspension?<br />

Es ist einzigartig unter den Nachrüst-Systemen.<br />

Das „E“ steht für elektronisch und<br />

lässt High-Tech vermuten. Genau wie das<br />

heutzutage von BMW eingesetzte ESA System,<br />

kann man das EDS individuell auf<br />

den gewünschten Fahrkomfort und die Beladung<br />

der <strong>GS</strong> einstellen. Aber nicht, dass<br />

man mit Hakenschlüssel und schlanken<br />

Händen in den Eingeweiden seiner geliebten<br />

Maschine operiert, sondern alles fein<br />

6<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

säuberlich per Knopfdruck am Display. Im<br />

Gegensatz zur BMW-Lösung ist das EDS<br />

von WP Suspension für den nachträglichen<br />

Einbau geeignet, was mit dem ESA<br />

leider nicht zutrifft. Hat man dieses seit<br />

2006 angebotene Feature nicht schon ab<br />

Werk an Bord, ist die WP-Lösung ein adäquater<br />

Weg zum elektronischen Fahrwerk.<br />

Doch was gewinnt man mit dem Einbau<br />

der elektrischen Edelkomponenten? Im<br />

Vergleich zur Standard-<strong>GS</strong> ist eine mit<br />

EDS ausgestattete BMW umfänglich einstellbar.<br />

Nach Einschalten der Zündung<br />

fragt das Display nach der aktuellen Beladung.<br />

Fahrer, Fahrer mit Gepäck oder der<br />

Soziusbetrieb stehen bei der Wahl zur Federvorspannung<br />

als Alternativen bereit.<br />

Diese Einstellung lässt sich ausschließlich<br />

in den ersten 30 Sekunden nach Einschalten<br />

der Zündung treffen. Danach stellt das<br />

übersichtliche Zwei-Tasten-Display auf<br />

Fahrbetrieb um und bietet hierbei drei verschiedene<br />

Dämpfungseigenschaften. Bei<br />

rauem Gelände, oder Kopfsteinpflaster ist<br />

Stellung C anzuraten. In diesem Modus<br />

schluckt das Fahrwerk nahezu alle Unebenheiten<br />

nahtlos weg und verschafft<br />

maximalen Reisekomfort. Der N-Modus<br />

bietet das was er verspricht. Eine umfassende<br />

Alltagstauglichkeit für gewöhnliche<br />

Straßenfahrten. Soll es aber mal knackig<br />

zur Sache gehen, dann kann man die<br />

sportliche Dämpfercharakteristik einstellen.<br />

In der Stellung „S“ kann die BMW<br />

plötzlich Dinge, die ihr vorher niemand zugetraut<br />

hätte – sowohl bei extrem sportlichen<br />

Anforderungen auf der Rennstrekke<br />

als auch beim zügigen Sprint über die<br />

Autobahn. Diese drei Modi lassen sich<br />

während der Fahrt problemlos per Knopfdruck<br />

wechseln.<br />

Das EDS gibt es bei uns in zwei Ausführungen.<br />

EDS II kommt inklusive der kompletten<br />

Verkabelung und ausführlicher<br />

Einbauanleitung für gerade mal 999 Euro<br />

daher. Zusätzlich steht im Internet ein Video<br />

mit Schritt für Schritt Erklärung parat.<br />

Die ältere Variante EDS I ist ausschließlich<br />

für den Einbau in Fachwerkstätten bestimmt,<br />

kostet dafür aber auch nur 799<br />

Euro. Nähere Infos unter<br />

www.wp-germany.com!<br />

Für welche Motorräder ist das EDS verfügbar?<br />

BMW R 1150 <strong>GS</strong> 1999 - 2003<br />

BMW R 1150 RT 2001 - 2005<br />

BMW R 1200 <strong>GS</strong> ab 2004<br />

BMW R 1150 <strong>GS</strong> Adventure<br />

BMW R 1200 <strong>GS</strong> Adventure<br />

Auf der Mailänder <strong>Motorrad</strong>-Messe EIC-<br />

MA wurde im November 2011 erstmals ein<br />

hauseigenes, elektronisch verstellbares<br />

Fahrwerkssystem von ÖHLINS präsentiert.<br />

Nach der überaus positiven Resonanz<br />

auf das serienmäßig in der neuen Ducati<br />

Multistrada verbaute, elektronisch verstellbare<br />

ÖHLINS-Stoßdämpfersystem bietet<br />

diese Welt-Neuheit zur Saison <strong>2012</strong> für<br />

Kunden des Bestsellers BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />

an.<br />

Dabei werden die vorhandenen BMW-<br />

ESA-Federbeine gegen solche von ÖH-<br />

LINS ausgetauscht. Die neuen, elektronisch<br />

geregelten ÖHLINS-Federbeine<br />

basieren vorn auf dem bekannten Stoßdämpfer-Typ<br />

TTX36, hinten auf einem neuen<br />

TTX39-Modell (mit größerem Kolbendurchmesser).<br />

Die serienmäßige BMW-<br />

Elektronik bleibt unverändert, wird<br />

lediglich durch ein ÖHLINS-Modul ergänzt.<br />

Die Bedienung findet über die serienmäßigen<br />

BMW-Bedienungselemente<br />

statt.<br />

Entscheidender, funktionaler Vorteil des<br />

elektronischen ÖHLINS-Systems ist seine<br />

„intelligente“ Dämpfer-Anpassung. Im<br />

Dämpfer-Modus „COMFORT“ wird die<br />

Dämpfung in Abhängigkeit zur gefahrenen<br />

Geschwindigkeit automatisch reguliert,<br />

der Dämpfungs-Level erhöht sich mit<br />

zunehmendem Tempo. Wird die Geschwindigkeit<br />

reduziert, verringert sich<br />

der DämpfungsLevel automatisch zurück<br />

in eine weichere Einstellung. Dieser „intelligente<br />

Modus“ ist im Standard-ESA-<br />

System von BMW nicht vorhanden und<br />

bringt vor allem im 2-Personen-Betrieb,<br />

bei hoher Zuladung oder schneller Fahrt<br />

spürbare Vorteile.<br />

Das ÖHLINS-System hat insgesamt 4<br />

Dämpfungs-Einstell-Parameter. Das BMW<br />

Enduro ESA hat nur 2 (je eines vorn und<br />

hinten). Mit der elektronisch verstellbaren<br />

Druck- und Zugstufe jeweils vorn und hinten<br />

kann die Dämpfung den Fahrzuständen<br />

sehr viel präziser angepasst werden.<br />

Dazu wurden neue Ventile und Dämpfungskolben<br />

entwickelt.<br />

SPEZIAL<br />

FEDErBEINSySTEME<br />

Das ÖHLINS-System hat eine intelligente<br />

„Smart EC“-Funktion im „Street<br />

Comfort“-Modus, bei der sich die Dämpfung<br />

der Fahrzeug-Geschwindigkeit entsprechend<br />

anpasst.<br />

ÖHLINS entschied sich, den vorderen<br />

Federvorspannungs-Einsteller (der hauptsächlich<br />

für mehr Bodenfreiheit in unwegsamem<br />

Gelände bentutzt wird)= aus zwei<br />

Gründen wegzulassen:<br />

- Der manuelle Federvorspannungs-Einsteller<br />

am vorderen T36 ‚Federbein ist<br />

leicht zu erreichen und einzustellen.<br />

- Es spart Kosten und Gewicht. Das<br />

Hauptaugenmerk legte ÖHLINS auf die hydraulischen<br />

Eigenschaften und auf die<br />

elektronische Steuerung.<br />

Der Preis für das elektronische Fahrwerks-System<br />

von ÖHLINS liegt bei ca.<br />

2.900 Euro (inkl. Mwst.) und ist seit Frühjahr<br />

<strong>2012</strong> beim ÖHLINS-Fachhandel und<br />

bei www.wunderlich.de erhältlich.<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

7


SPEZIAL<br />

FEDErBEINSySTEME<br />

Touratech Suspension:<br />

„Rundum-Sorglos-Paket“<br />

für perfekten Fahrspaß!<br />

Der Schwarzwälder <strong>Motorrad</strong>ausrüster<br />

Touratech hat die Wintermonate zu weiteren<br />

intensiven Tests seiner neuen Federbeinlinie<br />

Touratech Suspension by<br />

Tractive genutzt. Das Ergebnis ist keine<br />

Überraschung: alle abschließenden Belastungs-<br />

und Verschleißtests mit Bravour<br />

bestanden, die Auslieferung kann beginnen.<br />

Mit einem Fahrwerkscheck-Bogen,<br />

auf dessen Grundlage die Dämpfer kundenspezifisch<br />

konfiguriert werden, und einem<br />

QR-Barcode, mit dem die individuellen<br />

Federbein-Informationen jederzeit<br />

abgerufen werden können, bietet Touratech<br />

ein „Rundum-Sorglos-Paket“ gleich<br />

dazu.<br />

Der Touratech Adventure Shock by<br />

Tractive ist ab sofort für die BMW-Topseller<br />

R 1200 <strong>GS</strong> / Adventure und F 800 <strong>GS</strong><br />

erhältlich, und zwar in den Varianten Level<br />

1, Highend und Extreme. Hinzu kommt<br />

bei der R 1200 <strong>GS</strong> ein vorderes Federbein,<br />

das speziell für die Telelever-Vorderradführung<br />

konfiguriert ist und für alle Zweizylinder-Geländeboxer<br />

ins Programm aufgenommen<br />

wird. Im April wird ein<br />

Tieferlegungs-Paket folgen, das bei der F<br />

800 <strong>GS</strong> auch die passenden Gabelfedern<br />

beinhaltet. Die Touratech-Dämpfer für<br />

weitere BMW-Modelle und die gängigsten<br />

Reiseenduros werden sukzessive ihren<br />

Weg in den Touratech-Webshop finden.<br />

Traktion, Komfort, dynamische Sicherheit,<br />

Zuverlässigkeit und geringes Gewicht<br />

standen im Mittelpunkt der in enger<br />

Zusammenarbeit mit den holländischen<br />

Fahrwerksspezialisten von Tractive Suspension<br />

(alles ehemalige WP-Mitarbeiter)<br />

8<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

entwickelten Federelementen,<br />

die<br />

maßgeschneiderte<br />

Lösungen für jeden<br />

Einsatzzweck bieten.<br />

Alle drei Varianten<br />

verfügen über<br />

einen Trennkolbendämpfer,<br />

der ein feineres Ansprechen des<br />

Federbeins, eine hoch präzise Dämpfungsleistung<br />

und eine bessere Kühlung<br />

bewirkt.<br />

Bereits das Level 1-Federbein verfügt<br />

über eine fein justierbare Dämpfung mit<br />

Zugstufenverstellung, die eine deutlich<br />

treffendere Anpassung an die jeweiligen<br />

Anforderungen ermöglicht, als dies bei<br />

Serienkomponenten der Fall ist. Wer zum<br />

Beispiel mit schwerem Gepäck unterwegs<br />

ist, kann die Federvorspannung mit einem<br />

Einstellwerkzeug auf den Beladungszustand<br />

abstimmen.<br />

Dies funktioniert beim Highend- und Extreme-Dämpfer,<br />

die über eine Zug- und<br />

Druckstufenverstellung verfügen, ganz<br />

bequem per Handrad. Ein separater Ausgleichsbehälter<br />

sorgt für eine bessere<br />

Kühlung und dadurch für eine höhere Belastbarkeit<br />

und längere Lebensdauer. Die<br />

Druckstufendämpfung ist bei diesen beiden<br />

Varianten immer in High und Low<br />

Speed getrennt einstellbar, wodurch das<br />

Fahrwerk ideal an wechselnde Anforderungen,<br />

Einsatzzweck und persönlichen<br />

Fahrstil angepasst werden kann – perfekt<br />

für den Touren- und Fahrbetrieb mal mit,<br />

mal ohne Gepäck oder Sozius, auf der Autobahn<br />

oder offroad.<br />

Das Extreme-Federbein als Premiumvariante<br />

unterscheidet sich durch eine zusätzliche<br />

Längenverstellung und einen hydraulischen<br />

Durchschlagschutz (PDS), bei<br />

dem ein zweiter Dämpferkolben verwendet<br />

wird. Dadurch kommt es selbst bei extremsten<br />

Pistenverhältnissen und voller<br />

Beladung zu keinem Durchschlagen mehr,<br />

eine mechanische Überlastung des Federbeins<br />

wird wirkungsvoll verhindert. Der<br />

modulare Aufbau ermöglicht es, das Highend-Federbein<br />

auch nachträglich damit<br />

auszurüsten.<br />

Die vielen Einstellvarianten bieten unzählige<br />

Möglichkeiten, das Fahrwerk anzupassen.<br />

„Alles kann, aber nichts muss<br />

gemacht werden“, bringt es Touratech-<br />

Produktmanager Tilo Jentzsch auf den<br />

Punkt. Denn die Dämpfereinstellungen basieren<br />

auf den Erfahrungen und Testergebnissen<br />

von Touratech, seit vielen Jahren<br />

ein kompetenter Partner in Sachen<br />

Fahrwerkstuning. So wurde zum Beispiel<br />

das Extreme-Federbein beim zwölfstündigen<br />

„Dawn to Dusk“-Endurorennen in<br />

Wales erprobt, wo sich der mit einem Touratech<br />

Adventure Shock ausgerüstete F<br />

800 <strong>GS</strong>-Umbau in Bachdurchfahrten,<br />

Spurrinnen und tückischen Waldpassagen<br />

bewähren musste. „Das Grundsetting<br />

hat auf Anhieb funktioniert und tut es immer<br />

noch“, betont Lars Würdemann vom<br />

Touratech-Rennteam.<br />

Das bestätigt auch Touratech-Vorstand<br />

Herbert Schwarz, bei dessen Äthiopien-<br />

Reise der neue Dämpfer an allen vier dort<br />

eingesetzten F 800 <strong>GS</strong>-Bikes überzeugte:<br />

„Wir wurden mit jedem nur vorstellbaren<br />

Untergrund konfrontiert - Sand, Flüsse,<br />

Pisten, Lavasteine, Asphalt -, Temperaturen<br />

von 0 bis 40 Grad, Höhenunterschieden<br />

von -120 bis hinauf auf 4500 Meter<br />

und hatten dazu noch ganz unterschiedlichen<br />

Beladungszustände. Die Motorräder<br />

erlebten auf dieser Reise so viele unterschiedliche<br />

Situationen wie manche<br />

Bikes ihr ganzes Leben lang nicht, und immer<br />

haben die Federbeine einwandfrei<br />

funktioniert.“ Die Abstimmung sei von Anfang<br />

an perfekt gewesen, das Fahrgefühl<br />

ein völlig anderes. „Das <strong>Motorrad</strong> hat sich<br />

viel leichter fahren lassen, selbst übelste<br />

Wellblechpisten waren kaum zu spüren“,<br />

so die rundum positive Bilanz des Touratech-Chefs.<br />

Damit jeder Kunde auch das für ihn<br />

maßgeschneiderte Federbein bekommt,<br />

gibt es unter shop.touratech.de einen<br />

Fahrwerkscheck-Bogen. Aufgrund der Angaben<br />

zu Anforderungen, Einsatzzweck,<br />

Größe, Gewicht und Fahrstil erstellt Touratech<br />

dann eine Fahrwerksempfehlung.<br />

Der jeweilige Dämpfer wird daraufhin den<br />

persönlichen Bedürfnissen entsprechend<br />

konfiguriert und die Federrate angepasst.<br />

Diese individuelle Grundeinstellung mit<br />

den federbeinspezifischen Informationen<br />

kann jederzeit und überall mit einem QR-<br />

Barcode, der sich auf dem Federbein befindet,<br />

durch einfaches Abscannen mit<br />

dem Smartphone abgerufen werden. So<br />

findet der Kunde ganz einfach zu seinem<br />

persönlichen Setup zurück, falls er sich<br />

bei der Fahrwerksverstellung vertan oder<br />

eine andere Person am Fahrwerk „herumgespielt“<br />

hat – ein „Rundum-Sorglos-Paket<br />

“ für per fek ten Fahrspaß.<br />

Touratech Adventure Shock by Tractive:<br />

Level 1: 529,00 €<br />

Highend: ab 1044,00 €<br />

Extreme: ab 1149,00 €<br />

Erhältlich unter: www.touratech.de<br />

Die kleine Fahrwerksmanufaktur aus<br />

Nordhorn steht für individuelle, fahrwerkstechnische<br />

Lösungen für Motorräder aller<br />

Art!<br />

Nachdem BMW im Jahr 2005 das erste<br />

<strong>Motorrad</strong> mit ESA (Elektronic Suspension<br />

Adjustment) präsentierte, war die <strong>Motorrad</strong>-Fachwelt<br />

zu Recht begeistert!<br />

Das Fahrwerk je nach Anforderung und<br />

Laune während der Fahrt in der Dämpfung<br />

verstellen zu können, war eine Weltneuheit.<br />

Genauso war es ein Novum, dass sich<br />

die Federvorspannung im Stand elektronisch<br />

auf den jeweiligen Beladungszustand<br />

einstellen lässt!<br />

Von nun an konnte der Kunde sein Fahrwerk<br />

per Knopfdruck justieren. Nicht länger<br />

musste er mittels Drehknöpfen oder<br />

Schraubendrehern mühsam nach der<br />

richtigen Einstellung suchen!<br />

BMW plante anfangs ca. 25% der Gesamtproduktion<br />

der R 1200 <strong>GS</strong> gegen Aufpreis<br />

mit dem ESA-System auszustatten,<br />

aber es kam alles anders: Schon nach kürzester<br />

Zeit wurde die <strong>GS</strong> fast ausschließlich<br />

mit ESA bestellt! Verständlich für alle,<br />

die das System in einer Probefahrt kennen<br />

lernen durften … der sensationelle<br />

Erfolg sorgte natürlich für glückliche <strong>GS</strong>-<br />

Fahrer und zufriedene Gesichter bei den<br />

Vertrieblern im Hause BMW!<br />

Alles Positive hat bekanntlich auch seine<br />

Kehrseite: in diesem Fall die hohen Kosten<br />

beim Austausch eines Federbeins mit<br />

ESA-Technik!<br />

Da es keine Ersatzteile gibt, erlaubt die<br />

komplexe Technik auch keinen Austausch<br />

des Schrittmotors im Fuß eines ESA-Federbeins<br />

seitens der BMW-Händler!<br />

Der Schrittmotor regelt die Schritte, um<br />

die Dämpfung von Soft bis Sport einzustellen.<br />

Wenn dieser hochempfindliche Motor<br />

den Geist aufgibt, kann zwar weiterhin gefahren,<br />

aber eben nicht mehr eingestellt<br />

werden!<br />

Während der Entwicklungsphase bei<br />

Wilbers stellte sich heraus, dass sehr geringe<br />

Mengen an Feuchtigkeit ausreichen,<br />

den Schrittmotor bereits früh zu zerstören.<br />

Der Schaden tritt zum Beispiel schon auf,<br />

wenn die Kabeltülle auf Dauer durch Wettereinflüsse<br />

porös wird! Wilbers hat die<br />

Zeit genutzt und bietet einen Reparaturkit<br />

an, bei dem der Schrittmotor ausgetauscht<br />

werden kann.<br />

Der Austausch kann bei Wilbers, bei einem<br />

geschulten WESA-Partner in Deutschland<br />

oder einem trainierten WESA-Importeur<br />

in mehr als 25 Ländern der Welt<br />

vorgenommen werden!<br />

Der Austausch des Schrittmotors kostet<br />

inklusive Montage nur € 249,- und spart<br />

SPEZIAL<br />

FEDErBEINSySTEME<br />

den Kunden die erhebliche Investition in<br />

ein Ersatzfahrwerk!<br />

Wie gesagt sind solche Reparaturen<br />

ausschließlich bei geschulten WESA-<br />

Fachleuten möglich!<br />

Neben der R 1200 <strong>GS</strong> sind inzwischen<br />

fast alle BMW-ESA mit dem WESA-System<br />

lieferbar. Entscheidend ist, dass die<br />

WESA-Federelemente immer individuell<br />

auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte<br />

werden!<br />

Trotz individueller Abstimmung braucht<br />

der Hersteller nur 14 Arbeitstage nach<br />

Auftragseingang zur Fertigung mit ABE<br />

und 5 Jahren Garantie – sensationell!<br />

Wichtig zu wissen ist, dass es bei den<br />

von BMW angebotenen ESA-Lösungen<br />

keine Tieferlegung gibt. Im Gegensatz zu<br />

Wilbers: hier gibt es für alle ESA Modelle<br />

die ESA Technologie mit eine Tieferlegung<br />

je nach Modell mit bis zu 80 mm!<br />

Die komplexe Hochzeit (Verkupplung)<br />

zwischen BMW und Wilbers wird von geschulten<br />

WESA Partnern oder Wilbers direkt<br />

für € 160,- durchgeführt … somit liegt<br />

der Preis für ein Komplett-WESA-Fahrwerk<br />

vorne und hinten einschließlich<br />

Hochzeit (Verkupplung) bei nur € 1088,-<br />

inklusive MwSt. ohne Montage. Selbstverständlich<br />

unter Berücksichtigung Ihrer<br />

persönlichen Abstimmung!<br />

Bei Interesse erhalten Sie de WESA-Minikatalog<br />

direkt unter: www.wilbers.de<br />

Wilbers-Federbeinspezialist und Fachhändler:<br />

www.gs-parts.de<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

9


ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

Mittagspause in N’jar<br />

10<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Die Brücke von Ronda<br />

ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

In der Hitze Andalusiens<br />

Text: Anna Possberg / Fotos: Claus Possberg<br />

Nur für ein Wochenende ist Spanien zu schade! So überlegen sich Anna und Claus Possberg,<br />

ob Sie nicht gleich das <strong>Motorrad</strong>treffen mit einer <strong>Motorrad</strong>reise verbinden können.<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

11


ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

Der Inhaber eines Fahrradverleihs<br />

vermietete uns seine BMW R 800 <strong>GS</strong><br />

12<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Aussicht auf Toledo<br />

Es war Frühling, als uns eine Einladung<br />

zu einem <strong>Motorrad</strong>treffen in Spanien<br />

erreichte. Unser <strong>Motorrad</strong>freund Gustavo<br />

Cuervo, mit dem wir durch Tibet gefahren<br />

sind, organisierte eine Konferenz für alle,<br />

die sich für <strong>Motorrad</strong>fernreisen begeistern.<br />

Das Thema war diesmal: „Frauen auf dem <strong>Motorrad</strong><br />

durch die Welt“. Wir nehmen die Einladung<br />

gerne an, zumal es für mich auch eine<br />

reizende Herausforderung ist, auf Spanisch vor<br />

einer Menschenmenge zu referieren. Aber nur<br />

für ein Wochenende nach Spanien zu reisen,<br />

wäre schade gewesen. Deswegen überlegten<br />

wir uns, ob wir das <strong>Motorrad</strong>treffen nicht<br />

gleich mit einer <strong>Motorrad</strong>reise verbinden<br />

könnten. Ein Blick auf die Karte und hinaus in<br />

den verregneten Garten genügte, um uns<br />

schnell für ein Ziel zu entscheiden: das heiße<br />

Andalusien.<br />

Gustavo vermittelte uns ein Mietmotorrad<br />

von der BMW Niederlassung in Madrid. Claus<br />

schickt seine Passkopie an die zuständige Dame<br />

und vereinbarte mit ihr, dass wir am frühen<br />

Samstag das <strong>Motorrad</strong> abholen. Doch am<br />

Samstag treffen wir nur den Pförtner, der uns<br />

verwundert erklärt, dass am Samstag in aller<br />

Herrgottsfrühe (es war neun Uhr) niemand in<br />

Spanien arbeitet. Per Mobiltelefon erreichen<br />

wir auch niemanden: wir mussten uns selber<br />

helfen. Zurück im Hotel suchen wir im Internet<br />

nach Leihmotorrädern, doch am Samstag<br />

ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

hat niemand offen. Bis auf einen Fahrradverleih.<br />

Sein Inhaber vermietet zusätzlich auch seine<br />

private BMW F800. Auf den ersten Blick<br />

scheint das <strong>Motorrad</strong> in Ordnung zu sein, nur<br />

die reifen sehen etwas abgefahren aus. Aber<br />

der spanische Blick sieht das eher unkritisch<br />

und wir wollen endlich loszufahren. Am Ende<br />

der Tour werden wir das fast bereuen.<br />

Unter den milden Strahlen der Frühlingssonne<br />

tauchen wir in die verschlafene region Al-<br />

Andalus ein. Bis zur ersten Jahrtausendwende<br />

umfasste Al-Andalus die muslimisch beherrschte<br />

Gegend der iberischen Halbinsel. Als 711 n.<br />

Chr. ein Invasionsheer aus Arabern und Berbern<br />

innerhalb von sieben Jahren alle Gebiete<br />

südlich der Pyrenäen bis auf die Berggegend<br />

Asturien besetzte, begann die muslimische<br />

Epoche Spaniens, deren orientalisch geprägter<br />

Einfluss auch heute noch zu spüren ist.<br />

Unsere BMW schlängelt sich eine schmalen<br />

Straße südlich von Madrid entlang, wir bleiben<br />

bei einem Aussichtspunkt auf einem Hügel stehen.<br />

Unter uns gräbt sich der Fluss Tajo einen<br />

tiefen Weg durch die steilen Felsen. Jetzt im<br />

Frühling, nach der Schneeschmelze oben in<br />

den Bergen, gurgelt viel Wasser durch die enge<br />

Schlucht. Auf der anderen Seite breiten sich<br />

die dominanten Mauern der Kathedrale und<br />

des Alcázars (der Stadtfestung) über den Dächern<br />

von Toledo aus. Hier begann 1085 der<br />

Zerfall des mächtigen Al-Andalus, als Toledo<br />

von dem christlichen König Alfons dem VI. von<br />

Kastilien erobert wurde. Der Fluss Tajo umkreist<br />

schützend die Mauern der Altstadt, welche<br />

zahlreiche Schätze in ihrem Inneren versteckt,<br />

die dem UNESCO-Weltkulturerbe angehören.<br />

Unser <strong>Motorrad</strong> müssen wir außerhalb der<br />

Mauern stehen lassen. Zu Fuß überqueren wir<br />

die Brücke über den Tajo, die „Puente de Alcántara“,<br />

und spazieren durch die engen Gassen<br />

Toledos. Für die Kunstliebhaber bietet die<br />

Kathedrale einen wahren reichtum: Gemälde<br />

von rubens, Belini, Titzian, El Greco, ein Behältnis<br />

aus fast einer halben Tonne Gold, das<br />

vermutlich von Columbus aus Amerika gebracht<br />

wurde und zwei illustrierte Bibeln aus<br />

dem 13. Jahrhundert.<br />

Wir verlassen Toledo am Nachmittag in richtung<br />

Süden und streifen am rande den wilden<br />

Nationalpark der Montes de Toledo. In Almagro<br />

finden wir ein Franziskanerkloster aus dem 16.<br />

Jahrhundert. Heute beherbergen die alten<br />

Mauern ein besonderes Hotel, das zum spanischen<br />

Tourismusprogramm der „Paradores“ gehört.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand die<br />

Idee, die zahlreichen historischen Gemäuer in<br />

den reizvollen Gegenden Spaniens touristisch<br />

zu nutzen. Diese besondere Philosophie des<br />

reisens durch die Geschichte findet heutzutage<br />

viele Anhänger unter den Touristen, die in<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

13


ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

14<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Willkommene Erfrischung in der<br />

Mittagshitze<br />

Spanische Spezialitäten<br />

Das Innere der Mezquita<br />

von Cordoba<br />

Montes de Toledo<br />

Laujar de Andarax<br />

ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

15


ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

Spanien mehr als nur Sonne und Strand sehen<br />

wollen. Der besondere Charakter dieser Herbergen<br />

hat auch uns überzeugt und dank unserer<br />

Karte „Amigos de Paradores“ und der Nebensaison<br />

können wir, bis auf eine Ausnahme<br />

in Granada, die Zimmer günstiger buchen.<br />

Nach dem Staub der Straßen erfrischen wir uns<br />

in dem kühlen, spartanisch eingerichteten Zimmer.<br />

Die 14 unterschiedlichen Innenhöfe sind<br />

am Abend einem Spaziergang wert. Auf dem<br />

Hauptplatz genießen wir im lokalen Mancha-<br />

Stil zubereitetes Wildbret.<br />

Im Morgenlicht wirbelt unser <strong>Motorrad</strong> die<br />

rote Erde der zentralspanischen Hochebene<br />

auf. Der Mai gehört zu<br />

den besten reisezeiten<br />

für Spanien: die<br />

Temperaturen erreichen<br />

angenehme<br />

Werte. Um entspannt<br />

auf dem <strong>Motorrad</strong> zu<br />

fahren und den lauwarmen<br />

Wind im Gesicht<br />

zu spüren ist es<br />

ideal. Die enge Straße<br />

schlängelt sich die Sierra<br />

de Segura hoch.<br />

Der Schnee ist erst vor<br />

kurzem geschmolzen<br />

und die frische Luft<br />

auf dem hohen Berggrat<br />

dringt durch unsere<br />

Lederkombis.<br />

Aber die alten Pinien<br />

am Straßenrand las-<br />

16<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Traditionelle Fischerhäfen gibt es<br />

öfter zu sehen.<br />

Der Parador de Mojacar steht am herrlichen<br />

blauen Mittelmeer von Spanien.<br />

sen großzügig die wohltuende Wärme der<br />

Frühlingssonne durch. Bei Mojácar erreichen<br />

wir die andalusische Mittelmeerküste. Der Parador<br />

ist hier ein modernes Gebäude (wie alle<br />

Paradores entlang der Mittelmeerküste), aber<br />

er liegt sehr schön direkt am Strand. Unsere<br />

Mitgliedskarte ermöglicht Preise, die unter denen<br />

anderer Hotels in gleicher Lage liegen.<br />

Andalusien bietet viel mehr als nur die heißen<br />

Strände entlang der Costa del Sol. Die bewegte<br />

Geschichte der Mauren und der spanischen<br />

reconquista mit der Wiedereroberung<br />

durch die christlichen Könige hat eine Schatzkiste<br />

an Kunst und Kultur hinterlassen, die zwischen<br />

Bergen und Olivenhainen<br />

eingebettet<br />

ist. Abseits der Betonburgen<br />

und stark befahrenen<br />

Straßen an<br />

der Küste reihen sich<br />

die weißen Dörfer Andalusiens<br />

entlang der<br />

Küstenberge. Farbenfrohe<br />

Blumenkästen<br />

schmü-cken die frisch<br />

gestrichenen Fassaden.<br />

In der Mittagshitze<br />

hören wir nur die<br />

summenden Bienen<br />

auf den verträumten<br />

Dorfplätzen, wo wir<br />

gerne im Schatten<br />

eine Erfrischung trinken.<br />

Dazu gibt es die<br />

leckeren, dicken spa-<br />

nischen Oliven, die unsere Supermärkte nur<br />

selten in dieser Form im Angebot haben. Die<br />

für diese Gegend typische Dürre prägt das<br />

Landschaftsbild: kahle Felsen strecken sich den<br />

dunkelblauen Himmel empor. Nur auf den<br />

kahlen Höhen der Sierra Nevada wächst üppigeres<br />

Grün. Hier lässt sich ab und zu der<br />

scheue iberische Ibex, der spanische Steinbock,<br />

erblicken. Allerdings pflegt er sehr<br />

schnell zu flüchten. So auch beim Hören unseres<br />

BMW Motors, der zwar kultiviert vor sich<br />

hin summt, aber dennoch zu laut für die empfindlichen<br />

Ohren des Wildtieres ist. Eine Stichstraße<br />

mit atemberaubenden Aussichten über<br />

Granada führt bis unterhalb der verschneiten<br />

Spitze Veleta.<br />

Granada, das alte Juwel des maurischen reiches,<br />

bietet eins der großartigsten Monumente:<br />

den maurischen Palast Alhambra. Oberhalb<br />

der Stadt erhebt sich die Burg mit fünf Palästen<br />

auf einem Hügel. Auf dem Areal befindet<br />

sich auch ein bei amerikanischen und japanischen<br />

Touristen sehr beliebter Parador, der für<br />

uns somit unerschwinglich ist. Wir suchen uns<br />

ein Hotel in der Neustadt, wo wir auch unser<br />

<strong>Motorrad</strong> zurücklassen. Zu Fuß erkunden wir<br />

die luxuriösen Gärten der Alhambra und bestaunen<br />

das raffinierte Erbe der Mauren. Das<br />

UNESCO-Schmuckstück gehört zu den meistbesuchten<br />

touristischen Attraktionen Europas<br />

ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

In der Mittagshitze hören wir nur die summenden Bienen<br />

auf den verträumten Dorfplätzen, wo wir gerne im<br />

Schatten eine Erfrischung trinken.<br />

Ronda im Abendlicht<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

17


ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

rONDA<br />

18<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

und im Sommer geht es hier sehr eng zu. Aber<br />

jetzt im Frühling können wir entspannt zwischen<br />

den rosen spazieren gehen. Die Oberstadt<br />

beherbergte früher den Machthaber, den<br />

Adel, das Militär und wichtige Handwerker, die<br />

hier vor den häufig auftretenden Bürgerunruhen<br />

im Mittelalter Schutz suchten. Wir benötigen<br />

einen halben Tag, um die weit verzweigten<br />

Teile des Areals mit einem<br />

deutschsprachigen reiseführer zu erkunden.<br />

Wir verlassen Granada durch den Pass Suspiro<br />

del Moro, auf Deutsch der „Seufzer des<br />

Mauren“. Ob das eine Erinnerung an die gewaltsame<br />

Christianisierung der muslimischen<br />

Bevölkerung im Zuge der reconquista durch<br />

Isabella von Kastilien ist? Die Strecke verläuft<br />

jedenfalls sehr schön durch schattige Haine mit<br />

leckeren Orangen. Dachte ich zumindest, bis<br />

ich spitzbübisch ein paar Orangen vom Baum<br />

stehle und mir damit die Taschen fülle. Genüsslich<br />

will ich hinten auf dem <strong>Motorrad</strong> die Früchte<br />

verzehren – ja, das gehört zu den Vorteilen<br />

einer Sozia – ich muss aber sofort die ersten<br />

Bisse ausspucken. Um diese Zeit sind die Orangen<br />

noch nicht reif. Claus lacht sich halb tot<br />

während er mich im Spiegel beobachtet.<br />

In Malaga verlassen wir die Autobahn und<br />

wählen eine Straße, die nach Westen durch<br />

sanfte Erhebungen führt. Ich finde die Umgebung<br />

eher unspannend und döse hinten auf<br />

dem Sitz bereits vor mich hin, als plötzlich vor<br />

uns der Fluss Guadalevin in einer tiefen, engen<br />

Schlucht verschwindet. Oben auf einem Felsplateau<br />

erheben sich schwindelerregend die<br />

weißen Häuser von ronda, der Königin der<br />

weißen Dörfer Andalusiens. Eine Steinbrücke<br />

spannt sich über das enge Tal und verbindet<br />

die Altstadt mit dem neueren Teil, dem Mercadillo.<br />

Direkt an der Brücke schwebt über dem<br />

Abgrund eins der schönsten Paradores Spaniens.<br />

Aus unserem Zimmer blicken wir über die<br />

wildromantische Hügellandschaft im Süden. In<br />

einem kleinen restaurant, welches an einem<br />

Felsen über dem Fluss klebt, genießen wir ein<br />

andalusisches Gericht bei untergehender Sonne.<br />

Ein Umzug der Statue der heiligen Maria<br />

zieht mit lauter Marschmusik auf der Brücke<br />

vorbei. Das alles klingt wie einem kitschigen<br />

Bilderbuch entsprungen, aber das ist Andalusien:<br />

sitzen, essen, zuschauen und das Leben<br />

vorbei ziehen lassen.<br />

Uns fällt auf, wie stark mit den <strong>Motorrad</strong>fahrern<br />

in Spanien sympathisiert wird. Normalerweise<br />

ist die Altstadt von ronda für den Verkehr<br />

gesperrt. Aber die Spanier gehen flexibler<br />

mit den regeln um. Da wir nur ganz langsam<br />

und mit rücksicht auf die Passanten fahren,<br />

ernten wir Lächeln und zustimmendes Kopfnicken.<br />

Auch an den Kreuzungen käme kein<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

19


ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

Heute gehört die römisch-katholische Kathedrale zu den<br />

größten Sakralbauten der Erde.<br />

oben:<br />

El Escorial (nördlich von Madrid)<br />

20<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Autofahrer auf die Idee, sich vorzudrängeln.<br />

Lieber bleibt er mit kreischenden reifen stehen<br />

und schaut sehnsüchtig dem <strong>Motorrad</strong><br />

nach.<br />

Von ronda nehmen wir einen Weg auf einsamen<br />

Straßen, vorbei an alten, knorrigen Eichen,<br />

unter welchen sich leckere iberische<br />

Wildschweine ausruhen – lecker wenn ein Exemplar<br />

abends auf dem Teller liegt. Hinter<br />

Steinmauern grasen mächtige Stiere, die auf<br />

ihre nächste Corrida, den Stierkampf, warten.<br />

Ich finde die Mauern zu niedrig, um diese gefährliche<br />

Fleischmassen mit Hörnern aufzuhalten<br />

und bin beruhigt, als wir dann endlich am<br />

Abend den kleinen Ort Zafra in Extremadura<br />

erreichen. Der Parador hier, eine alte maurische<br />

Burg, beherbergte Hernan Cortez, bevor<br />

er nach Mexiko aufbrach. Der romantische Innenhof<br />

mit historischen Dekorationen versetzt<br />

uns in Staunen.<br />

Von hier nach Córdoba haben wir es nicht<br />

weit. Die schöne Bogenbrücke über den Guadalquivir<br />

führt uns direkt zu der berühmten<br />

Mezquita de Córdoba. Weltberühmt war sie<br />

bereits zur Zeit der Mauren, als sie als Moschee<br />

fungierte. Heute gehört die römisch-katholische<br />

Kathedrale (nach der rückeroberung<br />

durch die christlichen Könige) zu den größten<br />

Sakralbauten der Erde. Wie verirrte, winzige<br />

Ameisen fühlen wir uns im rot-weißen Säulenwald<br />

der ehemaligen Moschee. 856 Säulen aus<br />

Jaspis, Onyx, Marmor und Granit tragen die<br />

elegant geschwungenen Bogen. Erschlagen von<br />

der Mächtigkeit des Baus kehren wir zu unserem<br />

<strong>Motorrad</strong> zurück, das in einer engen Straße<br />

im alten Judenviertel auf uns wartet. Wir<br />

erreichen unsere Unterkunft im Parador de Jaén<br />

kurz bevor der regen auf die Erde niederprasselt.<br />

Die sandsteinfarbene arabische Burg aus<br />

dem 13. Jahrhundert thront hoch oben auf einem<br />

Hügel, über den Olivenplantagen in der<br />

Ebene. Wie am Hof der ritter und Burgdamen<br />

speisen wir vornehm in der prächtigen Zentralhalle<br />

mit Blick über der Stadt.<br />

Am Morgen stellen wir erschrocken fest, dass<br />

der Hinterreifen sich seinem Ende nähert. Die<br />

Drähte schimmern schon durch den Gummi<br />

durch und wir haben noch über 600 Kilometer<br />

Fahrt in den Norden nach Madrid vor uns.<br />

Der wolkenverhangene Himmel lässt auch<br />

nichts Gutes erahnen. Tatsächlich werden die<br />

spanischen Zeitungen noch lange von dem sich<br />

anbahnenden Unwetter berichten: In Zentralspanien<br />

führen starke Überschwemmungen zur<br />

Sperrung vieler Autobahnen. Wir haben Glück<br />

und können uns auf dem Weg nach Norden<br />

immer zwischen den Gewittern hindurchschlängeln.<br />

Trocken aber durchgefroren erreichen<br />

wir Navacerrada in den kühlen Bergen<br />

von Guadarrama. Hier, in dem kleinen Ort<br />

nördlich von dem Trubel Madrids, treffen sich<br />

Hunderte von <strong>Motorrad</strong>fans und reisebegeisterte<br />

zu der Veranstaltung „Grandes Viajeros“:<br />

die großen reisenden. Während draußen sich<br />

die kalte Nacht über den Bergen ausbreitet, erwärmt<br />

sich die Atmosphäre drinnen im Saal.<br />

Jeder redet mit jedem durcheinander, man<br />

lacht, schreit quer über den Tisch und erzählt<br />

von Abenteuern in fernen Ländern. Aber in<br />

meinen Gedanken muss ich mich doch wundern:<br />

Hier, in diesem engen raum, träumen<br />

wir von abgelegenen Ecken in der weiten Welt<br />

und übersehen so oft, wie schön es eigentlich<br />

vor der eigenen Haustür ist.<br />

Ein <strong>Motorrad</strong>treffen in<br />

Spanien mit dem Thema:<br />

»Frauen auf dem <strong>Motorrad</strong><br />

durch die Welt«<br />

ABENTEUER<br />

IN DEr HITZE ANDALUSIENS<br />

Fotograf und Autor Claus Possberg hat<br />

auch ein Buch veröffentlicht:<br />

<strong>Motorrad</strong>traum Wüste. 300 000 km und<br />

25 Jahre Abenteuer auf allen Kontinenten.<br />

Verlag Bruckmann, ISBN Nummer 978-3-<br />

7654-5343-4. Preis 144 Seiten, ca. 150 Abbildungen,<br />

Format 24,5 x 30,5 cm, Hardcover<br />

mit Schutzumschlag. 19,95 Euro<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

21


PRESSE<br />

DIE <strong>GS</strong> IN DEN MEDIEN DIE <strong>GS</strong> IN DEN MEDIEN<br />

22<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Sie SiegT<br />

uNd SiegT<br />

uNd SiegT<br />

AUCH NACH DEM AUFTAUCHEN NEUEr WETTBEWErBEr KANN<br />

SICH DIE BMW r 1200 <strong>GS</strong> NICHT NUr STÜCKZAHLMäSSIG,<br />

SONDErN AUCH KONZEPTIONELL AN DEr SPITZE DEr<br />

rEISEENDUrOS HALTEN. DAS IST DIE ÜBErEINSTIMMENDE<br />

ÜBErZEUGUNG ALLEr DEUTSCHSPrACHIGEN<br />

MOTOrrADMAGAZINE.<br />

Selbst für BMW ist der anhaltende Erfolg<br />

der Boxer-<strong>GS</strong> faszinierend. Seit mehr<br />

als zehn Jahren ist die <strong>GS</strong> – einst als R 1150<br />

<strong>GS</strong>, seit 2004 als R 1200 <strong>GS</strong>, Jahr für Jahr<br />

das meistverkaufte <strong>Motorrad</strong> in Deutschland.<br />

Rund 30.000 Stück der R 1200 <strong>GS</strong><br />

bzw. R 1200 <strong>GS</strong> Adventure hat BMW im<br />

vergangenen Jahr gebaut und weltweit abgesetzt.<br />

In einigen Märkten der Welt ist die<br />

große <strong>GS</strong> das am stärksten gefragte großvolumige<br />

<strong>Motorrad</strong>. Kein Wunder, dass andere<br />

Hersteller sich auch ein Stück von<br />

diesem wohlschmeckenden Kuchen abschneiden<br />

wollen. Nach der vor zwei Jahren<br />

erschienenen Yamaha XTZ 1200 Z Super<br />

Ténéré und der Moto Guzzi Stelvio<br />

1200 8v sind dieses Jahr gleich zwei neue<br />

Wettbewerber erschienen: Honda brachte<br />

die VFR 1200X „Crosstourer“, Triumph<br />

die „Tiger 1200 Explorer“ heraus. Letztere<br />

wurde vom englischen Hersteller quasi<br />

als Frontalangriff auf die <strong>GS</strong> konzipiert.<br />

Natürlich haben so gut wie alle <strong>Motorrad</strong>zeitschriften<br />

auf diese Situation reagiert<br />

und Vergleichstests durchgeführt.<br />

Wir haben uns im deutschsprachigen Blätterwald<br />

umgeschaut und die Meinungen<br />

der Medien zusammengetragen.<br />

Die Ansicht des „Tourenfahrer“<br />

Auf elf Seiten setzt sich die Juni-Ausgabe<br />

des „Tourenfahrer“ mit der Fragestellung<br />

„Das Ende der Alleinstellung – Angriff<br />

auf die <strong>GS</strong>“ auseinander. Verglichen<br />

werden Honda Crosstourer, Triumph Tiger<br />

Explorer und Yamaha Super Ténéré<br />

mit der R 1200 <strong>GS</strong>. In der Platzierung<br />

„Straße“ landet die <strong>GS</strong> auf Platz eins; die<br />

Begründung lautet folgendermaßen:<br />

„Ganz vorn ist wieder die <strong>GS</strong> von BMW,<br />

aber nicht weil der Boxer in allen Bereichen<br />

mit Bestwerten brilliert, sondern<br />

weil er sich keinerlei gravierende Schwächen<br />

leistet. Und das ist natürlich auch<br />

eine Frage der Reife, denn keine andere<br />

Groß-Enduro ist so lange am Markt wie<br />

sie, und keine andere hat im Laufe ihrer<br />

Entwicklung so viele technische Neuerungen<br />

erfahren wie die <strong>GS</strong>. Das zahlt sich<br />

unterm Strich aus. Und mit dem luftgekühlten<br />

Boxer lässt es sich auch noch<br />

prächtig leben, denn der garantiert die<br />

nicht unerheblichen 20 bis 30 Kilo Gewichtsvorteil,<br />

ohne dabei leistungsmäßig<br />

hintanzustehen.“<br />

Yamaha Super Ténéré, Honda Crosstou-<br />

rer und Triumph Tiger Explorer bleiben –<br />

in dieser Reihenfolge – nur die Plätze zwei<br />

bis vier.<br />

Interessant sind die auch persönlichen<br />

Fazits von zwei Testfahrern. Rolf Lüthi von<br />

“Moto Sport Schweiz”, ein Haudegen auf<br />

zwei Rädern, resümiert folgendermaßen:<br />

“ Warum will BMW eine neue Modellgeneration<br />

bringen? Die 1200-er <strong>GS</strong> ist das<br />

Massenmotorrad für die Tourenfahrer. Für<br />

zarte Naturen ist der Ausspuff-Sound allerdings<br />

schon laut. Größter Pluspunkt:<br />

das Gewicht und der tiefe Schwerpunkt.<br />

Damit schlägt sie die stärkeren, schwereren<br />

Rivalen.”<br />

Dirk Thelen, Instruktor eines Fahrsicherheitszentrums,<br />

meint: “ Die BMW leistet<br />

sich keinen Durchhänger. Für mich punktet<br />

sie überall: abschaltbares ABS, Sitzkomfort,<br />

Windschutz, Gewicht, schnell variabel<br />

einzustellende Federung,<br />

emotionaler Motor, guter Wiederverkauf<br />

– um hier nur einige Kriterien zu nennen.<br />

Ohne die weiß-blaue Brille anzuhaben, der<br />

Testsieger ist für mich die <strong>GS</strong>.”<br />

Die Meinung von „<strong>Motorrad</strong> News“<br />

„<strong>Motorrad</strong> News“ aus dem Syburger<br />

Verlag, die in Deutschland die höchste am<br />

Kiosk verkaufte Auflage aller <strong>Motorrad</strong>zeitschriften<br />

erreicht, widmet dem Vergleich<br />

„Grosswildjagd“ zehn Seiten. Darin<br />

wird ebenfalls die <strong>GS</strong> mit der Honda,<br />

der Triumph und der Yamaha vergleichen.<br />

Im Text heißt es: „Leider überflügeln die<br />

Neuerscheinungen die <strong>GS</strong> auch gewichtsmäßig<br />

deutlich. Konkret drückt die BMW<br />

in Vollausstattung 245 Kilo auf die Redaktionswaage.<br />

Das ist nicht schlank. Doch<br />

Explorer und Crosstourer sind über 30<br />

Kilo schwerer. Und selbst die Super Ténéré<br />

im Rallye-Dress wiegt 269 Kilo.“<br />

Weiter ist zu lesen: „Das ist eine nicht zu<br />

unterschätzende Hypothek – vor allem auf<br />

der Landstraße. Denn dies ist das Revier<br />

der BMW R 1200 <strong>GS</strong>. Und auch in diesem<br />

Vergleich lässt sie sich hier nicht die Butter<br />

vom Brot nehmen. Was aber nicht nur<br />

am geringsten Gewicht liegt, sondern<br />

auch an der tiefen Schwerpunktlage des<br />

Boxer-Motors. Je schmaler die Straßen, je<br />

enger die Biegungen, desto besser kann<br />

die <strong>GS</strong> sich in Szene setzen.“ Der Autor<br />

fährt dann fort: „Ein weiterer Pluspunkt<br />

des Altmeisters ist der bullige Antritt des<br />

Boxers aus niedrigen Drehzahlen. Keine<br />

andere drückt subjektiv so spontan aus<br />

den Serpentinen heraus.“<br />

<strong>Motorrad</strong> News-Cheftester Wulf Weis<br />

kommt zu folgendem Fazit: „Die gute alte<br />

BMW R 1200 <strong>GS</strong> gibt sich auch in ihrer letzten<br />

luftgekühlten Ausgabe keineswegs geschlagen.<br />

Doch die Mitbewerber machen<br />

sei Jahren alle denselben Fehler: Sie bauen<br />

ihre Großenduros noch größer und<br />

schwerer als die BMW. Dabei ist doch gerade<br />

das leichte Handling bei beherzter<br />

Landstraßenfahrt die Kernkompetenz der<br />

<strong>GS</strong>. Und solange niemand diesen Gewichtsvorteil<br />

streitig macht, so lange muss<br />

sich BMW um die Zukunft der <strong>GS</strong>-Baureihe<br />

keine Sorgen machen.“ Der „Schrauberprinz“<br />

stößt mit seiner Meinung ins selbe<br />

Horn: „Die <strong>GS</strong> sticht mit fülligem Antritt<br />

und spielerischer Fahrbarkeit selbst aus<br />

dieser hochkarätigen Gruppe heraus. Sorry,<br />

lieber BMW-Hasser, aber mal abgesehen<br />

vom fotogenen Standpunkt würde<br />

mein Votum für die besten Riesen-Reiseenduro<br />

wieder mal ins bayerische Lager<br />

gehen.“<br />

Auch die FAZ hat gründlich getestet<br />

„Einige für alles, alle gegen eine“ lautet<br />

der Titel in „Technik und Motor“ der Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung vom 2. Mai<br />

<strong>2012</strong>. In einem ganzseitigen Beitrag stellt<br />

Autor Walter Wille die R 1200 <strong>GS</strong> und die<br />

drei wichtigsten Wettbewerbsmodelle<br />

vor. Sein Fazit zur <strong>GS</strong>: „Vielseitiger, handlicher,<br />

ausgereifter, sparsamer ist noch immer<br />

keine andere… Der luftgekühlte Boxer<br />

ist weiterhin auf der Höhe, entfaltet<br />

einen urwüchsigen Charme, brummt wie<br />

ein Bär im Honigparadies. Bedauerlicherweise<br />

erreicht die Lautstärke neuerdings<br />

das Niveau des Anstößigen. Bei hohen<br />

Drehzahlen vibriert die <strong>GS</strong> mehr als andere,<br />

darüber hinaus fällt einem wenig ein,<br />

was ernsthaft auszusetzen wäre. Immer<br />

wieder trifft man Leute, für die nichts anderes<br />

als eine <strong>GS</strong> in Frage kommt.“<br />

MOTORRAD schreibt in <strong>Heft</strong> 9/<strong>2012</strong>…<br />

Gleich acht Modelle vergleicht die Zeitschrift<br />

MOTORRAD und stellt eingangs<br />

die Frage, ob das BMW-Sondermodell R<br />

1200 <strong>GS</strong> Rallye „die wilde Verfolger-Meute<br />

noch in Schach halten kann“. Die „rollende<br />

Legende“ kann, meint der Autor.<br />

„Ob man die BMW nun mag oder nicht –<br />

vor dem Reifegrad, den das Gütesiegel<br />

<strong>GS</strong> mittlerweile erreicht hat, muss man<br />

den Hut ziehen.“ Weiter führt er aus:<br />

„Doch fährt die <strong>GS</strong> auf Metzeler Tourance<br />

EXP etwas steifer, hölzerner, nicht so<br />

bedingungslos neutral. Ganz <strong>GS</strong>-untypisch<br />

waren kleine Lenkkorrekturen. Aber<br />

das war’s auch schon an Kritik. Zum Erlebnis<br />

<strong>GS</strong> gehört ganz klar ein unnachahmliches<br />

Gefühl der Geborgenheit. Hinter<br />

der 84-Zentimeter-Lenkstange kommt<br />

man sich unangreifbar vor, als unumstößlicher<br />

Herr des Geschehens. Das gilt auch<br />

beim Einparken und Rangieren der „nur“<br />

244 Kilogramm, Zubehör inklusive. Die<br />

BMW wendet auf dem Handteller, läuft<br />

selbst bei Topspeed (221 km/h!) prima gerade<br />

aus. Dieses <strong>Motorrad</strong> hat das, was<br />

früher Honda auszeichnete: Alle Komponenten<br />

passen perfekt zusammen, bilden<br />

aufeinander abgestimmt ein echtes System.<br />

32 Jahre <strong>GS</strong>-Erfahrung zahlen sich<br />

aus.“<br />

Zu Bremsen und Fahrwerk heißt es: „Die<br />

Bremsen ankern, als hätte man einen Ast<br />

zwischen die Drahtspeichen geschoben.<br />

Doch selbst beim härtesten Anbremsen<br />

führt der Telelever toll, hindert die Front<br />

am Abtauchen. Dafür gleiten die von jeder<br />

Feder- und Dämpfungsarbeit befrei-<br />

PRESSE<br />

ten Gabelstandrohre bei jedem Öffnen<br />

und Schließen des Gasgriffs supersensibel<br />

auf und ab. Präzise, doch etwas hart<br />

regelt die Traktionskontrolle. Reichlich Reserven<br />

bietet das mit optionalem Gelände-ESA<br />

bestückte Chassis. Wo die Triumph<br />

ihren Passagieren schon mal<br />

derberen Straßenzustand unmissverständlich<br />

mitteilt, hüllt die BMW ihre Besatzung<br />

komplett in Watte. Das ist allerfeinster<br />

Federungskomfort. Aus<br />

Knopfdruck ist das Fahrwerk schnell und<br />

praxisgerecht an Terrain und Zuladung angepasst.<br />

Das Geröll muss schon sehr derbe<br />

werden, damit die KTM und ihre Staubfahne<br />

der BMW enteilen. Viele<br />

durchdachte Details und Stärken in allen<br />

touren- und alltagsrelevanten Kriterien<br />

machen die <strong>GS</strong> letztlich zu dem, was sie<br />

ist: ein <strong>Motorrad</strong> für (fast) alles, eine Maschine<br />

für alle.“ Es ist also die Summe ihrer<br />

Qualitäten, die bei der R 1200 <strong>GS</strong> auch<br />

acht Jahre nach ihrer Präsentation im Jahr<br />

2004 noch immer überzeugt.<br />

MOTORRAD testet gleich nochmal…<br />

In <strong>Heft</strong> 12/<strong>2012</strong> setzt sich die Zeitschrift<br />

MOTORRAD ganz speziell mit den Aspekten<br />

Reisen, Landstraße und Offroad der<br />

acht Reiseenduros auseinander und präsentiert<br />

das Ergebnis auf weiteren 17 Seiten.<br />

Zwar kann die R 1200 <strong>GS</strong> nach Meinung<br />

des Autors Peter Mayer keines der<br />

drei Kapitel für sich entscheiden, dennoch<br />

aber schneidet sie klar am besten ab, denn<br />

sie belegt jeweils den zweiten Platz. Positiv<br />

vermerkt wird bei der <strong>GS</strong> erneut ihr relativ<br />

geringes Gewicht, das 20 bis 45 Kilogramm<br />

unter dem der Konkurrentinnen<br />

liegt. Ebenfalls sehr positiv beurteilt wird<br />

der Benzinkonsum der R 1200 <strong>GS</strong> Rallye:<br />

Während fast alle anderen Testmotorräder<br />

bei schneller Fahrt (Autobahndurchschnitt<br />

150 km/h) zwischen knapp 7 und<br />

7,4 Liter pro 100 Kilometer schlucken, werden<br />

für die BMW nur 5,8 Liter notiert. Ein<br />

Liter Mehrverbrauch gegenüber dem Konsum<br />

bei Landstraßenfahrt im Falle der <strong>GS</strong><br />

wird als moderat bezeichnet, während die<br />

anderen Fahrzeuge auf der Bahn bis zu<br />

zwei Liter mehr verbrauchen. Gute Noten<br />

fährt die BMW im Kapitel „Reisen“ ein, u.a.<br />

beim Sitzkomfort, beim Windschutz und<br />

in der Gepäckfrage. „Die per Handhebel<br />

erweiterbaren Vario-Koffer sind einfach<br />

der Hammer“, heißt es weiter. Großes Lob<br />

auch für den Hauptständer: „Von allen Maschinen<br />

lässt sich nur die BMW mit moderatem<br />

Kraftaufwand auf den Mittelständer<br />

hieven.“ Die BMW wird vom „Reisen“-Ka-<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

23


PRESSE<br />

DIE <strong>GS</strong> IN DEN MEDIEN DIE <strong>GS</strong> IN DEN MEDIEN<br />

pitelsieger, der Triumph Tiger Explorer,<br />

„knapp geschlagen“ und erreicht Platz<br />

zwei.<br />

Im Kapitel „Landstraße“ lesen wir: „…<br />

und so drückt der 1170er mit tiefem Bass<br />

aus den Haarnadelkurven, lassen sich die<br />

Gänge auf den Zwischengeraden lang ziehen.<br />

Gut, es dauert seine Zeit, bis man sich<br />

an die Telelever-Vorderradführung gewöhnt<br />

hat, vermisst auch später noch deren<br />

Rückmeldung. Doch di satte Straßenlage<br />

und die vor allem beim Bremsen<br />

kaum eintauchende Front bringt auf der<br />

sizilianischen Berg- und Talbahn viel Ruhe<br />

ins Fahrwerk. Apropos Fahrwerk: Auch im<br />

fünften Modelljahr des 2008 eingeführten<br />

ESA-Fahrwerks beeindruckt die Bandbreite<br />

der per Knopfdruck einstellbaren Federungsabstimmung.“<br />

Hinter der ultrastarken<br />

Ducati Multistrada wird die BMW auf<br />

Rang zwei gesetzt.<br />

Im Kapitel „Offroad“ heißt das Siegermotorrad<br />

erwartungsgemäß KTM 990 Adventure.<br />

Hinter ihr kommt aber gleich die<br />

aktuelle <strong>GS</strong>. „Die Offroad-Qualitäten des<br />

legendären Konzepts haben Heerscharen<br />

von Weltenbummlern hinreichend bewiesen.<br />

Dafür sorgen nicht nur das erstaunlich<br />

gut funktionierende Gelände-ESA und<br />

die ausgesprochen neutrale Fahrposition,<br />

sondern auch der tiefe Schwerpunkt dank<br />

des flach bauenden Boxermotors. Wie ein<br />

Stehaufmännchen scheint die Bayerin<br />

nichts so schnell aus der Balance zu bringen.<br />

Nur die hart eingreifende Schlupfregelung<br />

sollte vor dem Ausflug in die Botanik<br />

abgeschaltet werden.“<br />

Das Fazit des zweiten Testteils von MO-<br />

TORRAD in <strong>Heft</strong> 12/<strong>2012</strong> lautet: „Nur so<br />

viel zur Siegerin der 1000-Punkte-Wertung,<br />

der BMW R 1200 <strong>GS</strong>: Dreimal Platz<br />

zwei reicht auch hier wieder für den Gesamtsieg.“<br />

Dieser wird mit dem Satz kommentiert:<br />

„Das Ganze ist mehr als die Summe<br />

seiner Teile, wusste Aristoteles – BMW<br />

auch“.<br />

24<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Die Ansicht aus der Schweiz in TÖFF<br />

Gleich zehn Motorräder hat das Schweizer<br />

<strong>Motorrad</strong>magazin TÖFF verglichen.<br />

Der Autor meint in seinem Fazit: „Am Kurvenausgang<br />

sieht die Bayerin von der KTM<br />

SMT oder Ducatis Multistrada nur die<br />

Rückleuchte. Beim charismatischen Auftritt<br />

und dem Soziakomfort der Guzzi Stelvio<br />

NTX kann die BMW vor Neid nur erblassen.<br />

Wird die Luft langsam dünn für<br />

den Boxer?“<br />

Doch dann fährt er fort: „Das Sturmtief<br />

von den Britischen Inseln hat sich während<br />

dieses Tests zu einer gewöhnlichen<br />

Schlechtwetterfront relativiert. Zwar ist<br />

die Tiger Explorer ein gelungenes Touren-<strong>Motorrad</strong>,<br />

aber eines, das in letzter<br />

Konsequenz dem <strong>GS</strong>-Topseller noch<br />

nicht das Wasser reichen kann. Dass die<br />

Weiss-Blauen aufatmen können, verdanken<br />

sie in erster Linie den 290 Kilo Betriebsgewicht<br />

der Explorer (inkl. Gepäcksystem)<br />

in Kombination mit ihrem hohen<br />

Schwerpunkt, der Rangieren und Manövrieren<br />

in Schritttempo zu einem Kraftakt<br />

ausarten lässt. Zum Vergleich: Die BMW<br />

R 1200 <strong>GS</strong> bringt 30 Kilo weniger auf die<br />

Waage. Und wer die große Tiger möglichst<br />

zügig durchs Winkelwerk peitschen<br />

will, muss hohen Drehzahlen huldigen. An<br />

den 110 PS der <strong>GS</strong> gibt es kaum ein Vorbeikommen<br />

– irgendwie stellt man sich die<br />

im Datenblatt versprochenen 137 PS beeindruckender<br />

vor. Dass die brandneu<br />

konstruierte Honda Crosstourer mit 295<br />

Kilo das zweitschwerste Fahrzeug im Vergleich,<br />

die Testcrew derart überzeugte,<br />

hatte keiner erwartet…. Als Allrounder jedoch,<br />

bleibt die R 1200 <strong>GS</strong> definitiv nach<br />

wie vor der beste Wert zwischen Sportlichkeit,<br />

Komfort und Offroad-Eignung.<br />

Die <strong>GS</strong> bleibt am nächsten dran – an der<br />

sprichwörtlichen Eier legenden Wollmilchsau.“<br />

Und in Österreich meint man…<br />

Im „<strong>Motorrad</strong> <strong>Magazin</strong>“ des Nachbarlandes<br />

erschien im Juni ein großer Zehn-<br />

Maschinen-Vergleich, der offensichtlich<br />

zusammen mit den Schweizer Kollegen<br />

erarbeitet worden ist. Zur <strong>GS</strong> meint der<br />

Autor folgendes: „Für <strong>GS</strong>-Fans haben wir<br />

viele schlechte und eine gute Nachricht.<br />

Beginnen wir mit den weniger erfreulichen<br />

Neuigkeiten: Im Gelände-Einsatz hat<br />

die R 1200 <strong>GS</strong> gegen KTMs 990 Adventure<br />

kein Leiberl. Am Kurvenausgang sieht<br />

die Bayerin von Ducatis Multistrada allerhöchstens<br />

die rassige Rückleuchte. Beim<br />

charismatischen Auftritt und dem Sozia-<br />

Komfort der Guzzi Stelvio NTX kann die<br />

BMW vor Neid nur erblassen. Ein Doppelkupplungsgetriebe<br />

wie Hondas Crosstourer<br />

hat die Weiß-Blaue nicht zu bieten, die<br />

Traktionskontrollen von Super Ténéré und<br />

Tiger Explorer regeln deutlich feinfühliger<br />

als der eher ruppige Zündungseingriff der<br />

Boxer-Antischlupfregelung. Zu guter Letzt<br />

ist die Bayrische beim Preisvergleich mit<br />

Kawasaki Versys fast schon ein echtes Luxusgut.“<br />

Doch dann relativiert der Autor augenzwinkernd:<br />

„Falls Sie als bekennender <strong>GS</strong>-<br />

Jünger vor lauter Entsetzen bereits<br />

sprungbereit am Fensterbrett stehen –<br />

kommen Sie wieder herunter! Es folgt<br />

noch die gute Nachricht: Zwar konnte unsere<br />

R 1200 <strong>GS</strong>, Sonderedition „Triple<br />

Black“, in absolut keiner Einzelkategorie<br />

einen Sieg verbuchen, sie behauptete sich<br />

aber bei sämtlichen Bewertungskriterien<br />

souverän auf Platz Zwei. Das reicht problemlos<br />

für einen erneuten Gesamtsieg<br />

im Reiseenduro-Vergleich. Wird die Luft<br />

dennoch langsam dünn für den Boxer?<br />

Jein. Wer ein Touren-<strong>Motorrad</strong> für einen<br />

spezifischen Einsatzbereich will und konkrete<br />

Vorstellungen vom Lastenheft des<br />

Traumfahrzeugs hat, wird bei der Konkurrenz<br />

eher fündig – für Unentschlossene<br />

und Allrounder ist die R 1200 <strong>GS</strong> definitiv<br />

nach wie vor der beste Kompromiss zwischen<br />

Sportlichkeit, Komfort und Offroad-<br />

Eignung. Die <strong>GS</strong> ist mit entsprechender<br />

Sonderausstattung eben nahe dran an der<br />

sprichwörtlichen eierlegenden Wollmilchsau.“<br />

Weiterhin heißt es: „Ihre überragenden<br />

Handling-Eigenschaften verdankt BMWs<br />

Cash-Cow vorwiegend dem bis 5000 Touren<br />

unvergleichlich bulligen und trotzdem<br />

drehfreudigen Boxer-Triebwerk, das quasi<br />

von Standgas an stressfreien Vortrieb<br />

generiert und für einen unvergleichlich<br />

niedrigen Schwerpunkt – und so beim<br />

Rangieren oder im rauen Gelände für ein<br />

sicheres Gefühl im Sattel – sorgt. Weitere<br />

Argumente für eine <strong>GS</strong>-Anschaffung<br />

sind das tadellos schlanke, qualitativ<br />

hochwertigste Koffersystem mit variablem<br />

Volumen, das sich dezent um das<br />

Fahrzeugheck schmiegt und allen anderen<br />

Herstellern als Vorbild dienen darf. Zu<br />

bemerken gilt auch, dass im Falle eines<br />

Ausrutschers die herausragenden Ventildeckel<br />

meist einen größeren Sturzschaden<br />

abwenden. Zu guter Letzt ist die <strong>GS</strong><br />

am Gebrauchtmarkt ein Topseller und unvergleichlich<br />

wertstabil. Neukäufer, die<br />

den beeindruckend niedrigen Verbrauch<br />

von 5,5 Litern und den möglichen Wiederverkaufswert<br />

beim Preis-/Leistungsverhältnis<br />

vorab einkalkulieren, dürfen sich<br />

daher sogar über eine „preiswerte“ Anschaffung<br />

freuen.“<br />

REISE MOTORRAD schreibt in <strong>Heft</strong><br />

4/<strong>2012</strong><br />

Als Erkenntnis eines Fünfer-Vergleichs<br />

zwischen der <strong>GS</strong>, der Honda Crosstourer,<br />

der Moto Guzzi Stelvio NTX, der Triumph<br />

Tiger Explorer und der Yamaha Super Ténéré<br />

formuliert Autor Frieder Freinberger:<br />

„Die R 1200 <strong>GS</strong> ist in der Summe ihrer Eigenschaften<br />

nach wie vor unerreicht. Wer<br />

gelegentlich auf der Landstraße sportlich<br />

fahren will, auf große oder gar sehr große<br />

Touren gehen will (auch zu zweit), findet<br />

auch im Jahr <strong>2012</strong> nichts Besseres.<br />

Fahrwerk und Motor sind prima, in der Ergonomie<br />

und Bedienung liegt sie ebenfalls<br />

vorne. Von Themen wie Wirtschaftlichkeit<br />

(bei allerdings hohem<br />

Investitionsvolumen) und Verbrauch ganz<br />

zu schweigen. Das Zubehörangebot ist<br />

breit und ausgereift, das Gepäcksystem<br />

eine Klasse für sich. Ihre Grundausstattung<br />

ist nicht gerade üppig und erfordert<br />

Zusatzinvestitionen.<br />

Ganz ohne Schwächen ist aber auch die<br />

R 1200 <strong>GS</strong> nicht: Zwar steht sie stabil<br />

(ziemlich schräg) auf dem Seitenständer,<br />

doch ist sie aus dieser Position mitunter<br />

nur schwer aufzurichten. Und ihr Auspuffgeräusch<br />

überzeugt nicht alle Fahrer: Insbesondere<br />

auf langen Strecken und auf<br />

Fahrten entlang von Stein- und Felsmauern<br />

kann der volle Boxer-Sound auch nerven<br />

– echt Geschmackssache.<br />

Als größten Nachteil empfinden es viele,<br />

dass die Boxer-<strong>GS</strong> so häufig zu sehen<br />

ist bzw. von so vielen gefahren wird. Richtig.<br />

Doch was heißt das im Umkehrschluss?<br />

Es muss einen triftigen Grund dafür geben,<br />

sonst wären nicht so viele <strong>GS</strong>-Fahrer<br />

so häufig unterwegs.“<br />

Am Ende des 23 Seiten umfassenden<br />

Vergleichs lautet das Fazit über die <strong>GS</strong><br />

dann schließlich: „Angesichts des breiten<br />

Angriffs verschiedener Hersteller in den<br />

letzten drei Jahren war nicht unbedingt zu<br />

erwarten, dass die Boxer-<strong>GS</strong> auch diesen<br />

Vergleich für sich entscheiden kann. Aber<br />

die jahrzehntelange Erfahrung von BMW<br />

und das ausgeklügelte Konzept samt der<br />

boxertypischen Vorteile haben nach wie<br />

vor Erfolg. Keine fährt sich leichtfüßiger<br />

als die <strong>GS</strong>, keine ist insgesamt praktischer<br />

und finessenreicher. Und keine hat ein<br />

ähnlich breites Nutzungsspektrum. Die<br />

vielen Innovationen von BMW zahlen sich<br />

in einem rundum erfreulichen Fahrverhalten<br />

aus. Auch wenn es manchem vielleicht<br />

nicht gefällt: Sie bleibt der Maßstab der<br />

Reise-Enduro-Königsklasse.“<br />

PRESSE<br />

Der TOURENFAHRER zum zweiten…<br />

In <strong>Heft</strong> 7/<strong>2012</strong> geht TF auf weiteren acht<br />

Seiten auf die Geländeeignung der vier<br />

Testkandidatinnen ein. Das Ergebnis ist<br />

für Auto Till Kohlmey eindeutig: „Auch in<br />

der Gelände-Wertung liegt die <strong>GS</strong> an der<br />

Spitze (…).“ Er nennt primär den Gewichtsvorteil,<br />

beschränkt seine Eindrücke aber<br />

nicht darauf. „… durch die tiefe Anordnung<br />

des Boxers erscheint die <strong>GS</strong> im Gelände<br />

handlich und agil. Dazu gesellen sich<br />

noch ein abschaltbares ABS, die mit Abstand<br />

größte Bodenfreiheit und die Tatsache,<br />

dass der am Boden liegende Boxer<br />

durch die Anordnung der Zylinder nicht<br />

ganz so tief fällt wie die Konkurrenz und<br />

von daher auch leicht wieder aufgerichtet<br />

werden kann.“<br />

… und zu guter Letzt noch MO<br />

Die <strong>Motorrad</strong>zeitschrift MO hat sich<br />

zwar einen Vergleich der Reiseenduros gespart,<br />

kommt aber im <strong>Heft</strong> 6/<strong>2012</strong> im großen<br />

Einzeltest der Triumph Tiger Explorer<br />

dennoch auf die <strong>GS</strong> und ihre Werte zu<br />

sprechen: „Mit der Tiger 800 hat Hinckley<br />

schon die F 800 <strong>GS</strong> ins Visier genommen,<br />

und angesichts der abgesetzten Stückzahlen<br />

darf man dieses Unterfangen durchaus<br />

als Erfolg bilanzieren. Mit der großen<br />

<strong>GS</strong> aber liegen die Dinge etwas anders.<br />

Generationen von Konkurrenten haben die<br />

Mitbewerber aus Europa wie aus Japan<br />

gleichermaßen schon unters Volk gebracht.<br />

Doch trotz einiger durchaus bemerkenswerter<br />

Stückzahlen konnten sie<br />

die bayerische Abenteur-Kuh nie wirklich<br />

vom Thron schubsen. Das wird auch Triumph<br />

nicht schaffen, zumal München heuer<br />

noch die wassergekühlte 2013er <strong>GS</strong><br />

vorstellen wird, die in der Lage sein soll,<br />

den Leistungsrückstand zu verkürzen.“<br />

Weiter schreibt Autor Guido Kupper in<br />

seinem Fazit über die Triumph: „Materialseitig<br />

wie designerisch hochprozentig animierend<br />

ist der Bursche nicht, was fürs<br />

angestrebte Vorbild <strong>GS</strong> aber druchaus<br />

ebenso gilt. Von der Gundanlage her düfte<br />

die Triumph auf jeden Fall zu den härstesten<br />

Konkurrenten der <strong>GS</strong> zählen, auch<br />

wenn sie kaum neue Akzente zu setzen in<br />

der Lage und satte 30 Kilogramm zu<br />

schwer ist.“<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

25


TIP<br />

INTErNET<br />

Wo genau sind wir eigentlich gestern<br />

langgefahren? Wie hieß noch dieses nette<br />

Restaurant in Frankreich? Wo bleibst<br />

Du? Wie? Falsch abgebogen?<br />

Wer viel mit dem <strong>Motorrad</strong> auf Tour ist,<br />

kennt sicher diese Situationen. Ein Smartphone<br />

und eine kostenlose App können<br />

Euch in Zukunft das Tourer-Leben deutlich<br />

vereinfachen.<br />

In Deutschland besitzen bereits über 20<br />

Mio. Einwohner ein Smartphone. Auch<br />

bei <strong>Motorrad</strong>fahrern sind diese kleinen,<br />

digitalen Alleskönner schon sehr beliebt.<br />

Von der Kommunikation über die Navigation<br />

bis zur Warnung vor Radarfallen<br />

reichten bisher die Anwendungen für <strong>Motorrad</strong>fahrer.<br />

Nun ist eine neue und beachtenswerte<br />

App-Kategorie für uns hinzugekommen:<br />

das digitale Tour Book.<br />

Im Gegensatz zum oftmals schon vorhandenen<br />

Navigationssystem, mit dem<br />

eine zu fahrende Wegstrecke im Vorfeld<br />

genau geplant wird, kann im digitalen<br />

Tour Book die tatsächlich gefahrene Tour<br />

mit Mitfahrern, Kommentaren, Fotos und<br />

allen Aktivitäten dokumentiert werden.<br />

Und dies alles mit einem in der Tasche<br />

des <strong>Motorrad</strong>kombis häufig schon vorhandenen<br />

Gerät.<br />

Ein bei vielen <strong>Motorrad</strong>fahrern schon<br />

besonders erfolgreiches Angebot dieser<br />

Art ist CheckMyTour. CheckMyTour ist<br />

eine weltweit einzigartige Kombination<br />

aus mobiler Datenaufzeichnung, ortsbe-<br />

26<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

CheckMyTour - App(ge)fahren.<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

zogenen Diensten und sozialer Kommunikation.<br />

CheckMyTour nutzt GPS, um den<br />

Verlauf einer Tour auf dem Smartphone<br />

aufzuzeichnen. Dieses sogenannte Trakking<br />

passiert automatisch im Hintergrund.<br />

Aktiv kann der Benutzer dann Kommentare,<br />

Fotos, Informationen zu besuchten<br />

Plätzen etc. hinzufügen, um so ein persönliches,<br />

individuelles Tour Book zu erstellen<br />

und wenn gewünscht, in einer Online-<br />

Community im Internet zu veröffentlichen.<br />

Das Tour Book dokumentiert wie ein<br />

Log-Buch alle Touren, die exakte Wegstrecke,<br />

die Tourpartner, alle Aktivitäten<br />

während der Tour, die Tourfotos und alle<br />

persönlichen Kommentare und Notizen<br />

sowie umfangreiche Statistiken. Das digitale<br />

Tour Book kann dabei ganz privat, nur<br />

für Freunde einsehbar oder auch für die<br />

ganze Welt zugänglich sein.<br />

Wenn vom Benutzer gewünscht, werden<br />

die aktuelle Position, der genaue<br />

Tourverlauf und Aktivitäten während Deiner<br />

Tour auch live und online auf der<br />

CheckMyTour Website, auf Facebook oder<br />

Twitter veröffentlicht.<br />

Sehr gut gelungen ist bei CheckMyTour<br />

auch die Integration mit anderen Internet-<br />

Diensten, so dass interessante Plätze in<br />

der Nähe auffindbar sind, Artikel von Wikipedia<br />

weiterführende Hintergrundinformationen<br />

liefern oder auch einfach nur<br />

das Wetter dokumentiert wird.<br />

Eine Website ermöglicht es, die ver-<br />

schiedenen Touren und das Tourbook zu<br />

verwalten, neue Ziele, Touren oder Tour-<br />

Partner zu finden und von den Erlebnissen,<br />

Tipps und Erfahrungen anderer Nutzer zu<br />

profitieren und auch nach einer gemeinsamen<br />

Tour in Kontakt zu bleiben.<br />

Die CheckMyTour Apps für iPhone und<br />

Android sowie die CheckMyTour Community<br />

sind kostenlos und über die entsprechenden<br />

App-Stores zu laden. Nutzer<br />

anderer Smartphones wie BlackBerry oder<br />

Windows können derzeit leider keine eigenen<br />

Touren aufzeichnen aber per Webbrowser<br />

Eure Touren verfolgen, Kommentare<br />

zu Eurer Tour und zur CheckMyTour<br />

Community beitragen.<br />

Allgemeine Informationen sind in Check-<br />

MyTour auch für nicht registrierte Nutzer<br />

zugänglich. Vollen Zugriff erhält man erst<br />

nach einer kurzen Anmeldung, wobei dem<br />

CheckMyTour Team aus Berlin die Wahrung<br />

der Privatsphäre sowie die Beachtung<br />

des deutschen Datenschutzes besonders<br />

wichtig sind.<br />

Die Erfahrungen und die Bewertungen<br />

der CheckMyTour App sind bisher äußerst<br />

positiv. Innerhalb weniger Monate haben<br />

<strong>Motorrad</strong>fahrer weltweit schon über 1,5<br />

Mio. KM an Touren mit der App dokumentiert.<br />

Der CheckMyTour Nutzer Boukefas<br />

fasst es so zusammen: „Für <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />

ein Muss!“<br />

Wenn ihr also ein Smartphone besitzt,<br />

probiert CheckMyTour doch mal aus.<br />

Das MOTOTENT von LONE RIDER bietet<br />

Schutz für Mensch und Maschine. Bei<br />

jedem Wetter, in jeder Höhe, überall auf<br />

der Welt. Ob bei Ihrer nächsten Enduro-<br />

Reise, auf einer <strong>Motorrad</strong>-Weltreise oder<br />

einfach auf Ihrer nächsten <strong>Motorrad</strong>tour:<br />

Das Tunnelzelt von LONE RIDER wird Ihr<br />

treuer Begleiter.<br />

MOTOTENT ist ein qualitativ hochwertiges<br />

2-Personen Zelt, das hält was es verspricht.<br />

Zelte für <strong>Motorrad</strong>fahrer gibt es schon<br />

länger, aber nur dieses Konzept erfüllt alle<br />

Wünsche in einem, nämlich einen umfassenden<br />

Schutz für Mensch, Maschine und<br />

Ausrüstung. Dank seiner Stehhöhe von<br />

1,90m können Sie sich im Zelt bequem<br />

bewegen, komfortabel Ihre Kleider wechseln<br />

und nasse Ausrüstung trocknen lassen.<br />

Dabei bietet das Zelt einen großzügigen<br />

Schlafplatz für zwei Personen.<br />

Gleichzeitig ermöglicht das MOTOTENT<br />

auch die wettergeschützte Unterbringung<br />

des <strong>Motorrad</strong>es und der Ausrüstung.<br />

Entwickelt wurde dieses ultimative <strong>Motorrad</strong>zelt<br />

von <strong>Motorrad</strong>-Abenteurern für<br />

<strong>Motorrad</strong>-Abenteurer. Das junge LONE RI-<br />

DER Team entwickelte das MOTOTENT zunächst<br />

für den Eigengebrauch und testete<br />

es danach ausgiebig. Die Liste der<br />

bereisten Länder und überstandenen<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

TIP<br />

CAMPING<br />

Abenteuer ist lang und umfasst alle fünf<br />

Erdteile.<br />

Herausgekommen ist dabei mit 5.44 kg<br />

Gesamtgewicht und einem Packmaß von<br />

60 x 20 cm das leichteste und kompakteste<br />

Zelt auf dem Markt, das Platz für zwei<br />

Personen bietet und zusätzlich über einen<br />

Unterstand für ein <strong>Motorrad</strong> verfügt. Die<br />

Reißverschlüsse sind wasserdicht und ein<br />

farblich gekennzeichnetes Schlaufensystem<br />

ermöglicht einen unkomplizierten<br />

und schnellen Auf- und Abbau.<br />

Schon bei der Entwicklung des Zeltes<br />

hat man darauf geachtet, dass nur beste<br />

Materialien verwendet werden. Die Planen<br />

bestehen aus feuerfestem Material<br />

und bilden damit eine UV-resistente und<br />

reißfeste Hülle. Das wie auch die Verwendung<br />

von luftfahrtgeprüftem Aluminium<br />

für die Heringe und garantieren eine lange<br />

Lebensdauer und ermöglichen ausgedehnte<br />

<strong>Motorrad</strong>reisen unter extremen<br />

Bedingungen.<br />

MOTOTENT erschließt beim <strong>Motorrad</strong>camping<br />

eine neue Dimension und ermöglicht<br />

auf Ihren <strong>Motorrad</strong> Abenteuern sogar<br />

einen Hauch von Luxus...<br />

27


TIP<br />

28<br />

HOTEL<br />

FOrSTMEISTEr<br />

Mittlerweile hat sich der Forstmeister<br />

in der Bikerszene herumgesprochen. Einige<br />

hundert <strong>Motorrad</strong>stammgäste zeugen<br />

von der Beliebtheit des Hotels und<br />

seiner Angebote.<br />

Bekannt ist auch der Service unseres<br />

Hauses, mit seinen Unterstellmöglichkeiten,<br />

Waschplatz, Werkstatt sowie Trockenraum.<br />

Vielseitiges Kartenmaterial für Eure<br />

Bikertouren ist bei uns eine Selbstverständlichkeit.<br />

Euer Gastgeber Gerolf Seidel<br />

würde sich freuen, Euch bei der Planung<br />

Eurer Tour durchs Erzgebirge und<br />

Vogtland beratend zur Seite zu stehen.<br />

Auerbacher Str. 15<br />

08304 Schönheide (Erzgebirge)<br />

Telefon +49 (0) 37755630<br />

www.forstmeister.de<br />

rezeption@forstmeister.de<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

HOTEL<br />

HArZEr HOF<br />

Das 3* Hotel Harzer Hof stellt den optimalen<br />

Rahmen für eine <strong>Motorrad</strong>tour<br />

durch den Harz. Neben der großen Tiefgarage<br />

mit gut ausgestatteter Werkstatt<br />

und einer Tankstelle direkt am Haus bietet<br />

das Hotel einen großen Fundus an<br />

Streckentips im gesamten Harz. Hotelchef<br />

Stephan Zirbus berät individuell die Gruppen<br />

und bietet sich auf Anfrage auch als<br />

Tourguide an.<br />

Hotel Harzer Hof<br />

Bahnhofstraße 26<br />

37520 Osterode am Harz<br />

Tel.: (05522) 50 55 0<br />

Fax.: (05522) 50 55 50<br />

www.hotel-harzer-hof.de<br />

HOTEL<br />

TrAUBE POST<br />

Die Ferienregion Obervinschgau ist dank<br />

seiner abwechslungs- reichen und spektakulären<br />

Landschaft geradezu ideal für einen<br />

unvergesslichen Urlaub mit dem <strong>Motorrad</strong>.<br />

Atemberaubende Bergpässe,<br />

Kurven ohne Ende und grandiose Aussichten<br />

- hier im landschaftlich einmaligen<br />

Wander- und Skiparadies Reschenpass erwarten<br />

Sie abenteuerliche Touren unterschiedlichen<br />

Anspruchs sowie herrliche<br />

Ausblicke auf die einzigartige Bergwelt der<br />

majestätischen Ortlermassiv.<br />

Hotel Traube Post<br />

Familie Theiner<br />

Nationalstr. 4<br />

I - 39<strong>02</strong>7 Graun (Südtirol)<br />

Tel. +39 0473 633 131<br />

Fax. +39 0473 633 399<br />

www.traube-post.it<br />

BlueTwin von BlueBike<br />

Problem erkannt – Problem gebannt!!<br />

Problem: Kabellose Bluetooth-Übertragung vom im<br />

<strong>Motorrad</strong> integrierten Radio in den Helm<br />

Lösung: BlueTwin von BlueBike<br />

Rechtzeitig zur Saison präsentiert Votronic Technology GmbH<br />

aus dem saarländischen St. Ingbert ihr neues Produkt, das eine<br />

Marktlücke schließen soll:<br />

Nachrüstbare Bluetooth-Kommunikations-Anlagen kommunizieren<br />

nach Angaben von Votronic bisher nicht mit den serienmäßig<br />

verbauten Audio- und Navigationsgeräten. Diese Verbindung<br />

ist nun mit BlueBike und BlueTwin möglich. Die<br />

bekannten Funktionen eines BlueBike bleiben erhalten und zusätzlich<br />

kann der Beifahrer (m/w) nach Wunsch auch Radio und<br />

Navi-Ansagen mithören.<br />

Das funktioniert auch mit den Bluetooth-Radios von BMW,<br />

erklärt der Hersteller.<br />

Zusätzlich können auch ein Navi und ein MP3-Player per Kabel<br />

an das BlueTwin angeschlossen werden, wenn keine<br />

Bluetooth-Verbindung mit der Bordanlage möglich ist. Dann<br />

können auch Navi-Ansagen und Musik kabellos in die mit Blue-<br />

Bike ausgerüsteten Helme übertragen werden. Das klingt durchdacht.<br />

Erste Tests konnten wir schon machen und während einer<br />

unserer nächsten Touren werden wir diese Anlage ausgiebig<br />

testen und dann darüber berichten.<br />

Votronic stellt seine Produkte auf den BMW <strong>Motorrad</strong> Days<br />

in Garmisch vom 06.07.-08.07.<strong>2012</strong> vor. www.BlueBike.com<br />

Carbonteile in<br />

TÜV-zertifizierter<br />

Qualität<br />

Natürlich mit ABE.<br />

Ilmberger Carbonparts<br />

Tel: 089 / 613 38 93<br />

www.ilmberger-carbon.com<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

NEWS<br />

INNOVATION<br />

Auspuffanlagen für Motorräder,<br />

Quads und Scooter mit EG-BE.<br />

Tel. 089-613 38 93<br />

www.gpr-germany.de<br />

29


REISE<br />

IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />

In acht Tagen bis ans Ende der Welt!<br />

Die Jakobswege faszinieren die Menschen<br />

in den letzten Jahren mehr<br />

denn je. In Spanien ist dieses Phänomen<br />

mittlerweile zu einem Breitensport geworden:<br />

Tausende Wanderer, Radfahrer und<br />

echte Pilger machen sich Jahr für Jahr auf, einen<br />

Camino ganz oder auch nur teilweise mit<br />

Muskelkraft zu bestreiten. Im deutschsprachigen<br />

Raum löste Hape Kerkelings Bestseller<br />

„Ich bin dann mal weg“ einen wahren Jakobsweg<br />

– Boom aus und immer mehr Camino<br />

Fans aus Deutschland, der Schweiz und Österreich<br />

bevölkern die spanischen und portugiesischen<br />

Jakobswege. So ist es unbestritten,<br />

dass die alten Pilgerwege auf der iberischen<br />

Halbinsel eine ganz besondere Ausstrahlung<br />

besitzen und die Mystik weiterlebt, sei es für<br />

den spirituellen Menschen oder aber für den<br />

naturbegeisterten Sportler: Der Jakobsweg<br />

verbindet Tradition und Moderne in einer sinnesübergreifenden<br />

Weise.<br />

Wie passt nun ein <strong>Motorrad</strong> zu diesem The-<br />

30<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

rOD HÜTZEN<br />

ma? In Spanien sind die Jakobswege schon lange<br />

beliebte Strecken für Biker. Es gibt zahlreiche<br />

Foren und Clubs, die sich mit diesem<br />

Thema befassen und im Urlaub oder am Wochenende<br />

werden die alten Pilgerwege auch<br />

von <strong>Motorrad</strong>fahrern genutzt, soweit es sich<br />

dabei um Asphaltstrecken handelt.<br />

Da dies auch viele deutschsprachige Biker<br />

interessiert, nahmen wir unser Camino Buch<br />

Projekt in Angriff:<br />

Camino de la Costa – In acht Tagen bis ans<br />

Ende der Welt. Von Irun an der französischen<br />

Grenze entlang des Atlantiks über Santiago de<br />

Compostela bis zum Kap Finisterre, dem historischen<br />

„Ende der Welt“.<br />

Voraussetzungen:<br />

1.Strecken gängig für alle <strong>Motorrad</strong>typen<br />

2.routen stehen nicht in Konflikt mit Fußpilgern<br />

3.Möglichst viele Original – Pilgerrouten<br />

4.Kurze Etappen, damit man die Sehenswürdigkeiten<br />

erleben kann<br />

Eine <strong>Motorrad</strong>reise mit Entschleunigungsfak-<br />

tor und genug Zeit, die Schönheiten des Caminos<br />

zu erfahren. Die Anreise erfolgt entweder<br />

mit dem Bike direkt oder mit dem<br />

Autoreisezug nach Perpignan. Startpunkt ist<br />

der baskische Ort Irun im äußersten Nordwesten<br />

Spaniens.<br />

Ende Juni ging es dann los, ganz entspannt<br />

von der Schweiz bis nach Avignon, das Hotel<br />

war vorgebucht und abends konnte man diese<br />

wunderschöne, quirlige südfranzösische<br />

Stadt bei einem langen Abendessen mit ausgezeichnetem<br />

rotwein genießen.<br />

Am nächsten Tag dann die Anfahrt nach Irun<br />

mit Unterkunft in der Pension „Bowling“, ein<br />

Partner – Hotel, dass unseren Lesern einen rabatt<br />

bietet, nicht weit vom Zentrum des kleinen<br />

Baskenstädtchens. Ich hatte Glück, just an<br />

diesem Tag (30. Juni) feierten die Irunesen ihren<br />

Schutzpatron, San Marcial. Das Wetter war<br />

blendend, die ganze Stadt getaucht in rot, weiß<br />

und schwarz. Ein wirklich schönes Erlebnis und<br />

ein gebührender Empfang zum Start der ersten<br />

Etappe. Am nächsten Tag ging es dann endlich<br />

los, die erste Etappe der reise bis zum Ende<br />

der Welt sollte beginnen:<br />

1. Etappe: Irun – Bilbao<br />

Wow, was für einen Empfang bereitet mir<br />

der Jakobsweg! Er wird seinem Namen, Camino<br />

de la Costa, schon auf der ersten Etappe gerecht.<br />

Kurz nach Irun geht es durch das malerische<br />

Hafenstädtchen Hondaribba und dann<br />

über den Höhenzug Jaizkibel. Ich besinne mich<br />

auf mein Vorhaben, mir viel Zeit zu lassen und<br />

die Schönheiten des Landes zu genießen. Also<br />

erst einmal auf eine Bank mit Aussicht auf den<br />

Atlantik und den Blick schweifen lassen. Es ist<br />

eine Art des Ankommens, obwohl der Weg erst<br />

beginnt. Hektisch und schnell über 1.000 km<br />

auf der Anfahrt abgespult (ich konnte es mir<br />

nicht verkneifen, noch kurz einen Ausflug in<br />

die Ardèche zu machen und dort meiner „Q“<br />

freien Lauf zu lassen...) und nun die „Kunst“<br />

der Entschleunigung auf dem <strong>Motorrad</strong>. Aber<br />

ich werde es schaffen....<br />

Die Sonne kitzelt mein Gesicht und vor mir<br />

nur endloses Blau. Ich liebe das Meer, irgendwie<br />

verschafft es mir ein Gefühl von Freiheit.<br />

Da das Baskenland auch eine der weltweit bedeutendsten<br />

gastronomischen regionen ist,<br />

wird dies also auch eine kulinarische reise. Ich<br />

hatte mir vor Abfahrt schon einige Adressen<br />

von guten restaurants entlang meiner Strecke<br />

besorgt und heute sollte es das restaurant „El<br />

Mirador de Ullia“ von ruben Trincado sein.<br />

Mein Tag startete heute spät, spanisches Frühstück<br />

mit Kaffee und einem Croissant vor dem<br />

Stadtbummel in Hondarribia um 11:00 und<br />

dann die kurze Strecke nach San Sebastian mit<br />

Denkpause auf dem Höhenzug, gerade richtig<br />

zum Lunch bei ruben kurz vor 14:00 Uhr. Es<br />

war absolut großartig: Spitzenküche mit wunderschönem<br />

Blick auf den Strand vor San Sebastian!<br />

Das sollte sich jeder einmal zum Start<br />

der reise leisten und sich somit ganz sanft auf<br />

die baskische Lebensart einstimmen lassen.<br />

Die Etappe ist eigentlich viel zu schade, um<br />

sie nur an nur einem Tag zu absolvieren. Es gibt<br />

so viel zu sehen, so viel Kultur, Szenerie und<br />

Lebensart! Ich beschließe also einen Zwischenstopp<br />

in San Sebastian einzulegen und in die<br />

Baskenmetropole einzutauchen. Unsere Pero<br />

Negro-Pension „Urkia“ liegt sehr zentral in der<br />

Stadtmitte, man kann zu Fuß alles erreichen.<br />

Hier gibt es als Pero Negro-rabatt einen kostenlosen<br />

Wäscheservice, den ich dankend annehme.<br />

Also alles rauslegen, was gewaschen<br />

werden muss, die Ausgeh-Jeans angezogen und<br />

dann los richtung Zentrum und Hafen. Der<br />

Abend sollte lang werden, ich traf noch einige<br />

Deutsche, die ganz hier wohnten und es erfolgte<br />

ein reger Austausch von Informationen<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

REISE<br />

IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />

Autor Roger Hützen<br />

in einer baskischen Bar bis weit nach Mitternacht.<br />

Schön war’s, aber ich muss weiter. Doch das<br />

nur mit Hindernissen. Meine <strong>GS</strong> wurde über<br />

Nacht „an die Kette“ gelegt mittels einer Parkkralle.<br />

OK, selbst schuld, es war vielleicht keine<br />

gute Idee in der Fußgängerzone zu parken.<br />

Also Polizei geholt, Multa (Strafe) gezahlt und<br />

weiter.<br />

Dann geht es ganz entspannt weiter, den Atlantik<br />

im Blick, richtung Bilbao mit vielen kleinen<br />

Pausen, einem Bad im Meer und einem<br />

sehr guten Mittagessen in einer einfachen Bar<br />

mit herrlichen Pinxos (kleine kulinarische<br />

Schweinereien ,-))<br />

In Bilbao, der Baskenmetropole, die es geschafft<br />

hat, ihr Industrie - Image mit hochwertiger,<br />

moderner Architektur abzuschütteln, bin<br />

ich immer wieder gerne. Ich liebe die Stadt,<br />

die Menschen, die Kneipen und natürlich das<br />

„Guggenheim“, das von mir immer besucht<br />

wird, da es ständig wechselnde Ausstellungen<br />

hat und daher nie langweilig wird. Also, am<br />

nächsten Morgen früh raus und den negativen<br />

Saldo im Kulturkonto ausgleichen....<br />

2. Etappe Bilbao – Santander<br />

Der Tag empfängt mich grau, es nieselt ein<br />

wenig. Aber wir sind ja nicht aus Zucker gemacht!<br />

Der Weg geht entlang von Industriebrachen<br />

nach Portugalete, wo es diese einzigartige<br />

Schwebefähre gibt, mit der ich über den<br />

Fluss gelange. Danach werden die Zeichen der<br />

Industrialisierung immer weniger und weichen<br />

Strand und bizarrer Küste. Das Wetter klart auf<br />

und die Laune steigt. Langsam verlasse ich das<br />

Baskenland und gleite übergangslos in die landwirtschaftlich<br />

geprägt Provinz Kantabrien mit<br />

traumhaften Küsten und Stränden, die es in<br />

dieser Schönheit wohl nur hier gibt. Das Spiel<br />

der Gezeiten öffnet unglaubliche, breite Strände<br />

mit bizarren Felsformationen, dazu Sonne<br />

und der Atlantik im Hintergrund und fertig ist<br />

die Kitschpostkarte. Nein, im Ernst – das sind<br />

Strände mit einer ganz besonderen Ausstrahlung,<br />

Strände mit Charakter...<br />

Lunch heute natürlich an so einem Macho –<br />

Strand, in meinem Fall der von Noja aber nicht<br />

ohne vorher noch ein Bad im Meer zu nehmen.<br />

Ich beschließe einen Strandtag zwischenzuschieben<br />

und erst am nächsten Tag weiter<br />

Fiesta in Irun.<br />

31


REISE<br />

IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />

32<br />

Docks bei Bilbao<br />

nach Santander zu fahren. Nach dem Lunch<br />

noch Sonne tanken, dann Stadtbummel und<br />

abends Mariscos (Meeresfrüchte) und Wein auf<br />

einer Terrasse mit Ausblick. Wieder ein Tag, der<br />

mich entschleunigt hat....<br />

Die Strecke nach Santander ist traumhaft.<br />

Kleine Straßen, entlang des Atlantiks, dann<br />

durch grüne Wiesen und über kleinen Pisten,<br />

vorbei an verfallenen Adelsgütern und pittoresken<br />

Kapellen. Teilweise ist man ganz allein, ab<br />

und zu kreuzt ein landwirtschaftliches Gefährt<br />

die Strecke und man genießt die Fahrt. Abwechselnde<br />

Gerüche, Temperaturen, Licht und<br />

Schatten und unterschiedliche Schräglagen -<br />

eine herrliche Strecke zum cruisen. Santander<br />

erscheint bald am Horizont, man erblickt die<br />

Stadt bei der Anfahrt jenseits der Bahia de Santander...<br />

Doch zuerst bahnt man sich den Weg durch<br />

die gewerblich geprägte Peripherie bis endlich<br />

der ansehnliche Stadtkern erreicht ist. Mein Hotel<br />

liegt direkt an einer Uferpromenade und das<br />

Bike wird nun für den Abend nicht mehr benö-<br />

Schwebefähre Portugalete<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

exkurs: Tour Potes<br />

Wenn man den Jakobsweg Camino de la<br />

Costa mit dem <strong>Motorrad</strong> befährt, lohnt sich<br />

ein Abstecher in Form einer Tagestour durch<br />

die Picos de Europa. Dies hat auch einen<br />

spirituellen Zusammenhang mit dem alten<br />

Pilgerweg. Schon im Mittelalter machten<br />

sich viele Pilger auf den Weg nach Potes zu<br />

dem Kloster Santo Toribio de Liebiana, wo<br />

der Überlieferung nach, der größte Teil des<br />

Kreuzes Christi als Reliquie aufbewahrt<br />

wird. Das Kloster ist neben Jerusalem, Rom,<br />

Santiago de Compostela und Le Puy eine<br />

der wenigen Pilgerstätten mit dem Privileg<br />

ein heiliges Jahr ausrufen zu können. Also –<br />

spirituell motiviert oder nur „ Benzin im<br />

Blut“ – die Strecke ist ein Highlight für alle<br />

Motogrinos.<br />

Traumhafte Szenarien, wenig befahrene Asphaltstrecken<br />

und eine atemberaubende<br />

Aussicht. Die Strecke gehört zweifelsohne<br />

in die Top 50 der weltweit besten <strong>Motorrad</strong>strecken.<br />

Ich beschließe einen Etappenstopp<br />

einzulegen und starte am nächsten<br />

Tag früh von meiner Unterkunft „Posada Alfonso“<br />

in Cobreces, für den Exkurs nach Potes<br />

und werde mit blendendem Biker –Wetter<br />

belohnt. Nach knapp 10 km durchquere<br />

ich die hübsche Stadt Comillas in Richtung<br />

Val de San Vicente. Nun wird es langsam<br />

einsam und der Asphalt ist trocken und griffig.<br />

Viele Kurven, doch nicht wirklich eng,<br />

ermöglichen eine zügige Fahrweise. Geschwindigkeit<br />

und Kurvenlage wechseln stetig,<br />

es macht Riesenspaß. Es geht hoch, bis<br />

auf über 2000 Meter. Eine schmale Schotterpiste<br />

verlockt zu einem kleinen Off-Road<br />

Exkurs, bis die Piste abrupt aufhört. „One<br />

Way“ also, aber was soll’s, runter vom Bike<br />

und erst einmal die Gipfelstürmung verinnerlichen.<br />

Grandiose Ausblicke lassen mich<br />

kurz verweilen, danach geht es weiter in<br />

Richtung Potes. Ich schaue mir zuerst das<br />

Kloster Santo Toribio an, erst dann geht es<br />

weiter in das malerisch mittelalterliche Bergdorf<br />

Potes. Stadtbummel und Lunch und danach<br />

freue ich mich schon auf die letzten<br />

100 Kilometer der Rundfahrt durch die Picos<br />

de Europa. Zurück nach Cobreces, wo<br />

ich am frühen Abend zu einem wohlverdienten<br />

Sun Downer lande. Es ist jedem zu empfehlen,<br />

die Tour auf dem Weg nach Santiago<br />

einzuplanen. Man kann die Strecke<br />

beliebig verlängern, wenn man nicht genug<br />

von diesem Asphalt-Kurven-Adrenalin-Feeling<br />

bekommen kann. Es gibt zahlreiche Erweiterungsstrecken,<br />

auch ohne Karten findet<br />

man jederzeit seinen Weg dank sehr<br />

guter Beschilderung zurück.<br />

tigt, da die Innenstadt in Fußweite liegt.<br />

Santander wird auch „Die Schöne und das<br />

Meer“ genannt, eine kleine Metropole und<br />

Hauptstadt von Kantabrien. Es lohnt sich, die<br />

Altstadt zu erkunden und die ganz besondere<br />

Atmosphäre von Santander für sich selbst zu<br />

entdecken.<br />

Etappe 3 Santander – Llanes<br />

Die heutige Etappe durch Kantabrien ist mit<br />

118 km sehr überschaubar und fahrerisch nicht<br />

sehr anspruchsvoll. Ich werde also nicht sehr<br />

viel Zeit brauchen. Die gewonnene Zeit muss<br />

man einfach nutzen, um sich Santanilla de Mar<br />

anzuschauen und früh im Strandhotel in Llanes<br />

anzukommen, um den Nachmittag am direkt<br />

vor dem Hotel gelegenen Strand mit seinen<br />

bizarren Felsformationen zu genießen.<br />

Santanilla de Mar ist das spanische rothenburg<br />

ob der Tauber, ein pittoreskes Dorf, das<br />

einfach nur schön ist. Natürlich sind auch viele<br />

„Touris“ dort, aber egal. Die „Q“ wird am<br />

Stadtrand geparkt, <strong>Motorrad</strong>jacke am Bike verstaut<br />

und dann Sightseeing. Wer hier verlängern<br />

möchte, dem sei die Pero Negro-Pension<br />

„Casa Ocatvio“ empfohlen, eine wunderschöne<br />

kleine Unterkunft, die für unsere Leser wieder<br />

einen Gratis-Wäscheservice anbietet.<br />

Am nächsten Tag geht es von wunderschönen<br />

Eindrücken begleitet weiter durch Comillas<br />

und San Vicente, doch heute gönne ich mir<br />

dort ein wenig Zeit, da beide Orte eindeutig<br />

sehenswert sind. Der Weg führt weiter am Atlantik<br />

vorbei, an mehr oder weniger bevölkerten<br />

Stränden stets begleitet von einer Meeresbrise.<br />

Es ist heiß heute und ich freue mich auf mein<br />

Hotel „Kaype Quinta Mar“, das ich noch von<br />

meiner letzten Pilgertour zu Fuß kenne. Es ist<br />

Mitte Juli und ich habe nicht vorgebucht. Trotzdem<br />

ist ein freies Zimmer kein Problem und<br />

nach dem Check-in geht es ganz schnell an den<br />

Strand und in den Atlantik. Herrlich, das ist<br />

perfekt nach einem Tag auf dem <strong>Motorrad</strong>.<br />

Den Abend lasse ich auf der Hotelterrasse bei<br />

einem guten Essen und dem landestypischen<br />

Vino tinto (rotwein) ausklingen.<br />

Etappe 4 Llanes – Oviedo<br />

Heute geht es in die alte Königsstadt Oviedo.<br />

Aber, wie immer auf der Tour, gibt es viel<br />

zu sehen. Auf gut präparierten Küstenstraßen<br />

führt der Weg nach ribadesella, wo die erste<br />

Kaffeepause eingelegt wird. Für die nur 30 km<br />

brauche ich eine knappe Stunde, da ich immer<br />

wieder anhalten muss, um den grandiosen Ausblick<br />

auf den Atlantik zu genießen. An einem<br />

Mirador über den Klippen treffe ich einen Biker<br />

aus England, der den Camino de la Costa<br />

jedes Jahr bereist. Er hat zwanzig Jahre in Neuseeland<br />

gelebt und hat mit seinem Bike die<br />

schönsten routen auf allen fünf Kontinenten<br />

gefahren. Trevor ist mit seinen fünfzig Jahren<br />

ein Biker-Urgestein und hört gar nicht auf von<br />

seinen Touren zu berichten: Atacama-Wüste<br />

in Chile, Cross Country von Sidney nach Perth<br />

oder die Garden route in Südafrika. Aber auch<br />

sehr anspruchsvolle routen durch Mittelamerika<br />

oder Schwarzafrika ist er gefahren. Beeindruckend.....<br />

!<br />

Wir tauschen unsere Adressen aus und verabreden<br />

ein Wiedersehen. Weiter geht es auf<br />

der Dinosaurierroute – sieht hat ihren Namen<br />

von den unzähligen Höhlen, in denen Überbleibsel<br />

von verschiedenen Dinosauriern gefunden<br />

wurden - , aber nicht ohne vorher am<br />

Hippie-Hotspot La Isla mit der coolen Atmosphäre<br />

und jeder Menge junger Backpacker<br />

vorbeizuschauen. Ich cruise über Colunga entlang<br />

der Dinosaurier-route weiter nach Oviedo,<br />

wo mein Hotel mitten im Stadtzentrum<br />

liegt. Diese beeindruckende Stadt mit sehr viel<br />

Historie, bemerkenswerter Architektur und vielen<br />

einladenden Bars genieße ich am frühen<br />

Abend. Fazit: Nur 115 km, aber ich hätte sehr<br />

viel mehr Zeit brauchen können, um noch viel<br />

mehr zu sehen........<br />

Etappe 5 Oviedo – Navia<br />

Die Nacht in Oviedo war lang, aber das ist<br />

in Spanien keine Seltenheit. Nachdem ich ausgeschlafen<br />

und gefrühstückt hatte und endlich<br />

wieder auf dem <strong>Motorrad</strong> saß, war es fast elf<br />

Uhr. Der erste Teil der heutigen Etappe von<br />

131 Kilometern ist nicht unbedingt das schönste<br />

Erlebnis der Tour. Es geht durch kleine Dörfer,<br />

gerade Nationalstraßen, ca. 31 km bis zur<br />

industriellen Hafenstadt Avilés. Ich durchquere<br />

die Stadt ohne Zwischenstopp, denn 25 km<br />

weiter wartet ein maritimes Kleinod auf mich:<br />

Cudillero ist ein winziges Hafennest mit Häusern,<br />

die wie Schwalbennester an die Felswände<br />

geklebt zu sein scheinen. Es geht über eine<br />

enge Straße steil bergab und am Ende wartet<br />

der kleine Hafen mit einer Plaza umsäumt von<br />

Bars und Cafés. Auf meiner Pilgertour zu Fuß<br />

bin ich dort ziemlich müde und mit schmerzenden<br />

Beinen angekommen und habe mir ein<br />

Hotel mit Sprudelwanne geleistet, um die müden<br />

Knochen wieder auf Vordermann zu bringen.<br />

Die Zeit in Cudillero habe ich dann sehr<br />

genossen. Fast nur spanische Touristen, alles<br />

sehr entspannt und ein perfektes maritimes<br />

Ambiente! Heute habe ich nur Zeit für ein ausgedehntes<br />

Mittagessen am Hafen, doch immerhin:<br />

Es ist wirklich wunderschön. Danach<br />

geht es über kurvige Seestraßen nach Sotto de<br />

Luina und weiter der verlassenen Nationalstraße<br />

folgend durch schattige Wälder nach Luarca.<br />

Bevor man dieses hübsche Städtchen entdeckt,<br />

muss man aber unbedingt am<br />

Cementerio (Friedhof) von Luarca einen Zwi-<br />

REISE<br />

Kanal am Weg<br />

IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />

schenstopp einlegen. Dieser Friedhof ist vielleicht<br />

einer der schönsten weltweit, mit Mini-<br />

Mausoleen, von denen sich ein unvergesslicher<br />

Ausblick auf den Atlantik bietet. Für mich ist<br />

dies einer meiner Lieblingsorte auf der reise.<br />

Nach dem Cementerio gönne ich mir noch einen<br />

kurzen Stopp in Luarca, das Wetter ist<br />

großartig und Luarca hat für mich immer etwas<br />

von einem „Wohlfühl“-Ort. Irgendwann<br />

realisiere ich, dass der Abend schon eingebrochen<br />

ist und fahre die letzten Kilometer nach<br />

Navia. Dieser ruhige Ort verführt nicht zu vielen<br />

Unternehmungen und so lasse ich den Tag<br />

in einem kleinen restaurant an einem Meeresarm<br />

ausklingen.<br />

Etappe 6 Navia – Vilalba<br />

Die Etappe heute beginnt zunächst noch am<br />

Ozean, doch danach führt der Weg ins Landesinnere<br />

in richtung Santiago de Compostela.<br />

Ich mache mich auf den Weg nach El Franco,<br />

richtung ribadeo, die letzte Station am Meer.<br />

Danach ändert sich das Szenario langsam aber<br />

stetig. Es sind ganz andere Eindrücke, doch das<br />

ländliche und arme Galizien reizt den <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />

mit einsamen kleinen Asphaltpisten<br />

durch unberührte Naturlandschaften. Lourenza,<br />

dann Mondonedo, eine klosterale Kleinstadt<br />

mit viel Geschichte, das abgeschiedene<br />

Gontan – ländliche routen mit abwechslungsreichen<br />

Orten prägen das Bild. Nichts ist hier<br />

spektakulär, doch Natur und Landschaft schaffen<br />

eine gelassene Stille, die man sonst wo<br />

kaum findet. Ich mache oft Halt, häufig nur für<br />

kurze Augenblicke, um die Eindrücke auf mich<br />

wirken zu lassen. Sicher nichts für City-Cowboys,<br />

die urbane Umgebungen lieben, doch<br />

der Biker mit Sinn für Natur kommt hier voll<br />

auf seine Kosten. Das Etappenziel ist Vilalba,<br />

eine ruhige spanische Kleinstadt, die nicht viele<br />

Highlights zu bieten hat. Biker, die ein wirklicher<br />

Jakobspilger werden möchten, haben<br />

hier die Gelegenheit, ihre Maschine samt Gepäck<br />

„zwischenzulagern“ und zu Fuß die letzten<br />

120 km nach Santiago zu laufen. Nur so er-<br />

hält man die Pilgerurkunde, denn für einen<br />

„Sündenerlass“ muss man mindestens 100 km<br />

zu Fuß zurückgelegt haben. Das alles liegt<br />

schon hinter mir und deshalb beschließe ich<br />

den Abend im Hotel „Venezuela“ und freue<br />

Altstadtkneipen in Oviedo<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

33


REISE<br />

IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />

34<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Santiago de Compostela<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

REISE<br />

IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />

Endstation am Kap<br />

Kilometer „0“ des Jakobsweges<br />

35


REISE<br />

IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />

36<br />

Start Tour Potes<br />

mich auf die 7. Etappe, die mich in die Jakobsstadt<br />

führt.<br />

Etappe 7 Vilalba – Santiago de Compostela<br />

Der Morgen empfängt mich mit Nieselregen,<br />

doch nach 20 km klart es auf. Diese Etappe<br />

beeindruckt durch Einsamkeit, Wald- und Heidelandschaft<br />

und kleine, teils verfallende Dörfer,<br />

aber auch beeindruckende Klostersitze, wie<br />

Sobrado de los Monxes mit einem wunderschönen<br />

Klosterbau und Mönchen, die mehrmals<br />

am Tag gregorianische Gesänge darbieten.<br />

Es ist eine Tour, die so ganz verschieden<br />

von den anderen ist. Kleine Asphaltpisten wiegen<br />

sich sanft durch unberührte Natur, der Horizont<br />

ist weit und Felder in verschiedenen Farben<br />

prägen das Bild. Immer wieder sieht man<br />

verfallene Gebäude, winzige Kapellen und galizische<br />

Landgüter, die ihre beste Zeit schon erlebt<br />

haben. Am Ende der Strecke wird es urbaner.<br />

Man passiert die Backpacker-Stadt<br />

Arzua: rucksäcke liegen am Straßenrand, überall<br />

Fahrräder und viele Pilger „lecken ihre Wunden“<br />

oder sitzen in den Cafés und Bars am Straßenrand.<br />

In Arzua münden verschiedene<br />

Jakobswege und dementsprechend groß ist die<br />

Pilgerschar. Von hier sind es nur noch wenige<br />

Kilometer bis Santiago. Die Peripherie ist<br />

hübsch-hässlich, doch ist man erst einmal in<br />

der Jakobsstadt ankommen, wird man entschä-<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

digt. Santiago ist eine großartige Stadt mit mittelalterlicher<br />

Architektur und enorm viel Leben.<br />

Es ist eine ganz spezielle Atmosphäre, die ansteckt<br />

und neugierig macht, die Stadt zu Fuß<br />

zu erkunden. Ich steige im Hotel „San Lorenzo“<br />

ab, welches direkt am Weg Camino Fisterra,<br />

der letzten Etappe der Tour, liegt.<br />

Etappe 8 Santiago – Kap Finisterre<br />

Ich habe Glück! Es ist ein perfekter Tag für<br />

meine letzte Etappe an die Costa Muerte (Todesküste),<br />

zum Cabo de Fisterra. Zu der Zeit<br />

als die neuen Kontinente noch nicht entdeckt<br />

waren, galt das Kap als das Ende der Welt. Hinter<br />

dem Horizont des Atlantiks vermutete man<br />

einer keltischen Sage nach die Insel der Seligen<br />

und so stellte das Cabo de Fisterra einen<br />

Ort dar, wo man den Verstorbenen am nächsten<br />

sein konnte.<br />

Der Weg dorthin ist sehr ländlich und kaum<br />

spektakulär, die Küste allerdings ist sehenswert.<br />

Ein sehr gefährlicher Küstenabschnitt doch für<br />

die Seefahrt, deshalb auch der spanische<br />

Name: Costa Muerte, die Küste des Todes. Traditionell<br />

verbrennen die Pilger am Cap einen<br />

Teil ihrer Ausrüstung, um so dem Pilgerweg<br />

auch symbolisch einen Endpunkt zu setzen.<br />

Ich übernachte in dem wunderschönen Hotel<br />

„Dugium“, etwas außerhalb von Finisterre.<br />

Der überaus freundliche Eigentümer leiht mir<br />

kostenlos ein Auto, um abends ohne <strong>Motorrad</strong>ausrüstung<br />

den Ort zu erkunden. Es folgen<br />

ein paar lässige Strandtage und ein Bootsausflug<br />

mit Delphinsichtung, danach mache ich<br />

mich auf die zweitägige rücktour mit Zwischenstopp<br />

in Burgos. Viele meiner Freunde,<br />

die danach ebenfalls diesen Jakobsweg mit dem<br />

<strong>Motorrad</strong> absolviert haben, hatten ähnliche Gefühle<br />

wie ich. Dies ist eine <strong>Motorrad</strong>tour der<br />

anderen Art, die noch lange nachwirkt und ihre<br />

eigene Mystik hat. Bis bald am „Ende der<br />

Welt“...<br />

Die vollständige Tour kann man nachlesen<br />

in dem <strong>Motorrad</strong>führer „Der Jakobsweg für<br />

<strong>Motorrad</strong>fahrer – In acht Tagen bis ans Ende<br />

der Welt“ –Pero Negro Editions ISBN 978-<br />

3-9523633-1-7, € 24.90, erhältlich im gut<br />

sortierten Buchhandel oder im Web-Shop<br />

unter http://shop.peronegro.com- Infos<br />

zum Jakobsweg mit dem <strong>Motorrad</strong> unter<br />

http://peronegro.com/motorrad<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

REISE<br />

IN ACHT TAGEN BIS ANS ENDE DEr WELT<br />

37


EVENTS<br />

MESSE FESTIVAL<br />

38<br />

Führende Business-Plattform der internationalen <strong>Motorrad</strong>branche<br />

INTERMOT Köln<br />

3. bis 7. Oktober <strong>2012</strong><br />

Wenn am 3. Oktober <strong>2012</strong> die INTER-<br />

MOT Köln ihre Tore öffnet, ist Köln wieder<br />

Treffpunkt der internationalen <strong>Motorrad</strong>branche.<br />

Erwartet werden über 1.000 Anbieter<br />

aus der ganzen Welt, die das gesamte<br />

Produktspektrum rund um die<br />

„Faszination motorisierte Zweiräder“ präsentieren:<br />

Dazu gehören neben Motorrädern<br />

und Rollern auch Fahrräder sowie die<br />

wichtigsten Neuheiten aus den Bereichen<br />

Elektromobilität, Zubehör, Bekleidung,<br />

Teile, Customizing, Reisen und Werkstattausrüstung.<br />

Die INTERMOT Köln wird<br />

von der Koelnmesse GmbH durchgeführt,<br />

ideeller Träger der Veranstaltung ist der<br />

Industrie-Verband <strong>Motorrad</strong> Deutschland,<br />

IVM e.V., Essen.<br />

Dabei wird die INTERMOT Köln <strong>2012</strong><br />

nahtlos an die erfolgreiche Veranstaltung<br />

in 2010 anknüpfen und die Verbindung von<br />

Business- und Eventmesse weiter ausbauen.<br />

Die Bedeutung der INTERMOT Köln<br />

als wichtige internationale Business-Plattform<br />

unterstreicht die starke Beteiligung<br />

des in- und ausländischen Fachhandels:<br />

52.394 Fachbesuchern aus 108 Ländern<br />

wurden zur Vorveranstaltung registriert.<br />

Zugleich konnte der Auslandsanteil bei<br />

den Fachbesuchern um 13 Prozent signifikant<br />

gesteigert werden, er erzielte mit 39<br />

Prozent (20.538 Einkäufer aus dem Ausland)<br />

einen neuen Spitzenwert.<br />

Maßgeblichen Anteil an der hervorragenden<br />

Entwicklung der INTERMOT Köln<br />

haben die beeindruckenden Präsentationen<br />

der international marktführenden Unternehmen,<br />

die auch im Oktober <strong>2012</strong> wieder<br />

vollständig in Köln vertreten sind.<br />

Dazu gehören beispielsweise BMW <strong>Motorrad</strong>,<br />

Honda, Kawasaki, Suzuki, Yamaha,<br />

Ducati, Harley-Davidson, Triumph und<br />

KTM. Auch so namhafte Hersteller wie<br />

Victory, Royal Enfield, Peugeot, Kymco,<br />

Horex, Husqvarna,<br />

Can-Am/BRP zeigen zur führenden<br />

Branchenmesse ihr Produktspektrum. Der<br />

internationale Handel trifft in Köln auf alle<br />

weltweit relevanten Anbieter motorisierter<br />

Zweiräder.<br />

Ihren Anspruch als führende Branchen-<br />

Messe unterstreicht die INTERMOT Köln<br />

mit einem stark international geprägten<br />

Ausstellungsangebot. Bereits zur Veranstaltung<br />

2010 kamen 63 Prozent der insgesamt<br />

1.107 ausstellenden Unternehmen<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

aus dem Ausland und präsentierten einen<br />

Großteil der 1.596 Marken. Zur Veranstaltung<br />

<strong>2012</strong> zeichnet sich ein ähnliches Verhältnis<br />

ab, zumal alleine aus den USA ein<br />

spürbarer Ausstellerzuwachs erwartet<br />

wird. Seit Februar <strong>2012</strong> zählt die INTER-<br />

MOT Köln zu den zertifizierten Messen im<br />

Programm des US-Wirtschaftsministeriums.<br />

So können potenzielle US-Aussteller<br />

im Rahmen des Förderprogramms finanzielle<br />

Zuschüsse für eine<br />

Messebeteiligung zur INTERMOT Köln beantragen.<br />

Daneben bietet das US-Wirtschaftsministerium<br />

unterstützenden Services,<br />

beispielsweise bei der Promotion,<br />

bei Marktanalysen und in der Marktforschung.<br />

Einen umfassenden Überblick gewährleistet<br />

die INTERMOT Köln nicht nur im<br />

klassischen Fahrzeugsegment, auch aus<br />

den Bereichen Elektromobilität, Zubehör,<br />

Bekleidung oder Ausrüstung sind die<br />

wichtigen Marktteilnehmer und zahlreiche<br />

Neuaussteller in Köln an Bord. So zeigen<br />

im Segment Elektromobilität unter anderen<br />

die etablierten Marken Vectrix, e-max,<br />

Govecs, Brammo, Zero und SFM (Sachs)<br />

sowie die Neuaussteller E-Tropolis und ebility<br />

mit der Marke Kumpan, die Kultmarken<br />

„Schwalbe“ als „e-Schwalbe“ und<br />

Ebretti Borghus ihre Neuheiten. Im Bekleidungsbereich<br />

sind neben vielen anderen<br />

ixs, der niederländische Neuaussteller<br />

Dane, Jopa Racing Products oder Furygan<br />

dabei. Zu den namhaften Ausstellern im<br />

Segment Zubehör und Ausrüstung gehören<br />

Parts Europe, Alpha Technik, Rizoma<br />

sowie Barracuda. Außerdem sind hier<br />

erstmals die Anbieter Quadro, Repsol,<br />

Suomy und GoPro vertreten.<br />

Als Event-Messe bietet die INTERMOT<br />

Köln <strong>2012</strong> ihren Besuchern neben den<br />

Ausstellerpräsentationen auch eindrucksvolle<br />

Shows und viele andere Highlights<br />

rund um die Themen <strong>Motorrad</strong>, Roller und<br />

Motorsport. Belegt werden die Hallen 5,<br />

6, 7, 8, 9 und 10 des Kölner Messegeländes<br />

mit einer Gesamtbruttofläche von<br />

über 110.000 m², zudem wird das komplette<br />

Freigelände der Koelnmesse - insgesamt<br />

75.000 m² - sowie Sonderflächen in<br />

den Hallen für das Event- und Rahmenprogramm<br />

genutzt.<br />

Die <strong>Motorrad</strong>-Saison hat gerade erst begonnen und in überschwänglicher<br />

Vorfreude ist der vollständige Jahresurlaub bereits<br />

verplant... Na, hoffentlich nicht! Denn in diesem Jahr sollte<br />

ein Termin einen festen Platz im Kalender reisefreudiger<br />

<strong>Motorrad</strong>fahrer haben: Die Premiere der BMW BikerDays Croatia<br />

<strong>2012</strong>. Am letzten September-Wochenende treffen sich nicht<br />

nur die Freunde weiß-blauer Motorräder an der sonnigen Adriaküste<br />

imkroatischen Rovinj, der Perle Istriens.<br />

Auf dem Gelände einer ehemaligen Tabakfabrik werden neben<br />

einem Messebereich auch die Voraussetzungen für interessante<br />

Reisevorträge geschaffen. So wird Miriam Orlandi ihre<br />

Reise von Feuerland (Argentinien) nach Alaska durch 22 Staaten<br />

und über zwei Kontinente vorstellen.<br />

Auch in diesem Jahr wird Olsberg im<br />

Sauerland wieder zum Treffpunkt für alle<br />

<strong>Motorrad</strong>fans. Auf dem Gelände der Konzerthalle<br />

Olsberg findet das 6. <strong>Motorrad</strong>-<br />

und Openair-Festival vom 17. bis 19. August<br />

<strong>2012</strong> statt.<br />

Von den Veranstaltern werden weit<br />

mehr als 25.000 <strong>Motorrad</strong>fahrer und<br />

–begeisterte aus Deutschland und den<br />

angrenzenden Nachbarländern erwartet.<br />

Rund um die Konzerthalle sind auf einer<br />

Ausstellungsfläche von über 15.000 m²<br />

alle Hersteller und Zulieferer vertreten, die<br />

in der <strong>Motorrad</strong>szene Rang und Namen<br />

haben. Hier kommt jeder auf seine Kosten,<br />

vom Profi bis hin zum Hobbyfahrer. Ausgestellt<br />

werden die neuesten Maschinen<br />

und Entwicklungen im Bereich der Zweiräder.<br />

Anfassen und Testen ist ausdrücklich<br />

erwünscht. Dazu bekommen Sie umfangreiche<br />

Informationen aus erster Hand.<br />

Saisonausklang mit Urlaubsfeeling<br />

BMW BikerDays Croatia<br />

28. - 30. September <strong>2012</strong><br />

EVENTS<br />

Leute im süd-osteuropäischen <strong>Motorrad</strong>paradies kennen zu<br />

lernen. Nicht zuletzt wegen seiner besonderen geographischen<br />

Lage bieten die BMW BikerDays Croatia die seltene Möglichkeit,<br />

dass sich hier motorradbegeisterte Zweiradfans aus vielen<br />

Ländern Europas treffen und gemeinsam den Saisonausklang<br />

feiern können.<br />

So können Ansichten und Erfahrungen, Benzingespräche und<br />

Zukunfts-Träumereien auch international ausgetauscht werden.<br />

Die Veranstaltungs-Homepage bietet aktuelle Informationen<br />

und auch eine Buchungsmöglichkeit für verschiedene Unterkunftsarten<br />

vom Campingplatz bis zum 5-SterneHotel.<br />

Nähere Informationen: www.bmw-bikerdays.com<br />

<strong>Motorrad</strong> & Openair Festival<br />

Herzlich Willkommen in Olsberg<br />

Sauerland und <strong>Motorrad</strong>fahren! Zwei<br />

Dinge, die sehr schön zusammenpassen.<br />

Auf der einen Seite steht das Sauerland<br />

mit den landschaftlich schönen Strecken,<br />

und auf der anderen Seite das <strong>Motorrad</strong><br />

fahren, welches einem Freiheit und einen<br />

hohen Spaßfaktor vermittelt. Daher gilt<br />

das Sauerland unter den <strong>Motorrad</strong>-Fans<br />

seit langem als Geheimtipp.<br />

Besuchen Sie das 6. Olsberger <strong>Motorrad</strong>-<br />

& Openair-Festival, überzeugen Sie<br />

sich selbst von den herrlichen Landschaften<br />

und zugleich werden Sie über neueste<br />

technische Errungenschaften informiert.<br />

Begleitet wird das Festival von einem<br />

abwechselungsreichen Unterhaltungsprogramm<br />

für Jung und Alt<br />

Nähere Informationen unter:<br />

www.motorradmesse-olsberg.de<br />

Olsberger <strong>Motorrad</strong> -<br />

& Openair Festival<br />

17. - 19. August <strong>2012</strong><br />

Eintritt frei<br />

LIVE & opEn aIr<br />

Sa. 20.00 Uhr<br />

www.motorradmesse-olsberg.de<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

39


NEWS<br />

BEKLEIDUNG rEISEN & rEIFEN<br />

40<br />

COMPAñERO<br />

BLACK EDITION<br />

Der Compañero von Touratech ist einer<br />

der jüngsten Textilanzüge auf dem<br />

Markt, dennoch hat er schon viele Freunde<br />

gefunden – unter professionellen <strong>Motorrad</strong>reisenden<br />

ebenso wie unter anspruchsvollen<br />

Tourenfahrern, die gegen<br />

alle Wetterkapriolen gewappnet sein<br />

möchten. Jetzt gibt es ihn auch in edlem<br />

Schwarz.<br />

Bekennende Compañero-Fans sind unter<br />

anderen der britische Schauspieler<br />

Charley Borman („Long Way Round“,<br />

„Race to Dakar“), die Langzeit-<strong>Motorrad</strong>abenteurer<br />

Simon und Lisa Thomas und<br />

Rekordjäger Nick Sanders. Der große Erfolg<br />

des Compañero hat Touratech dazu<br />

bewogen, nun eine zweite Farbvariante<br />

auf den Markt zu bringen. Mit seiner edlen<br />

Farbgebung ist der Compañero Black<br />

Edition ein exklusives Sondermodell dieses<br />

innovativen <strong>Motorrad</strong>anzugs, das mit<br />

zusätzlichen cleveren Detaillösungen ausgestattet<br />

wurde. Die schwarze Grundfarbe,<br />

die in markantem Kontrast zu den hell-<br />

und mittelgrauen Partien steht, macht den<br />

Compañero Black Edition zu einem Tourenanzug<br />

für alle, die das Besondere lieben.<br />

Bezug: Touratech AG,<br />

Auf dem Zimmermann 7-9, 7<br />

8078 Niedereschach,<br />

Telefon 07728/9279-0,<br />

info@touratech.de, www.touratech.de.<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

RUKKA DAMEN-HAND-<br />

SCHUH „VILMA“<br />

Wenn finnisches Design und Qualitätsempfinden<br />

sich mit den handfesten Vorteilen<br />

der Gore X-Trafit Technologie paaren,<br />

dann kommt dabei ein ebenso<br />

attraktiver wie bequemer, sicherer und<br />

wasserdichter Lederhandschuh mit perfektem<br />

Griffgefühl heraus.<br />

X-Trafit, ein Dreilagenlaminat aus Leder,<br />

Innenfutter und wasserdichter, höchst atmungsaktiver<br />

Gore-Tex Klimamembran,<br />

bietet gegenüber einer lose aufgehängten<br />

Membran unbestreitbare Vorteile: Bei Regen<br />

saugt sich der Handschuh nicht voll,<br />

was einer Auskühlung der Hände vorbeugt<br />

und das Trocknen des Leders beschleunigt.<br />

Der Vilma Handschuh ist konsequent auf<br />

die Anatomie der weiblichen Hand zugeschnitten.<br />

Ein hohes Maß an passiver Sicherheit<br />

bietet der Vilma dank seines abriebfesten<br />

Leders, der Knöchelprotektoren<br />

aus Carbon und des Kahnbeinschutzes<br />

in Form eines Einsatzes aus PVC und<br />

Carbon. Die Rukka Händler bieten den Vilma<br />

in edlem Weiß, in schlichtem Schwarz<br />

und mit auffälligen signal-gelben Applikationen<br />

für 149,95 Euro in den Größen 6 bis<br />

10 an.<br />

Die Rukka Händler bieten den Vilma in edlem<br />

Weiß, in schlichtem Schwarz und mit<br />

auffälligen signal-gelben Applikationen für<br />

149,95 Euro in den Größen 6 bis 10 an.<br />

SINISALO<br />

SPORTSWEAR<br />

Sinisalo Sportswear ist alles: Team-<br />

Wear für MX Stars, Fan-Outfit für ihre<br />

Supporter, coole Klamotten für jeden,<br />

dessen Herz im Viertakt schlägt. „Spine“<br />

Jacket, „Buzz“<br />

T-Shirt und „Antti“ Cap etwa machen<br />

am Race Track, beim Chillen und in der<br />

Freizeit immer eine Top-Figur.<br />

Das Spine Jacket sieht nicht nur gut aus,<br />

sondern trotzt dank Zweilagenlaminat und<br />

verklebten Nähten auch wirkungsvoll den<br />

Elementen. Bei Regen schützt zusätzlich<br />

die abnehmbare Kapuze, bei Sonnenschein<br />

erhöhen Netzfutter und Unterarm-<br />

Belüftung die Luftzirkulation. Die schwarze<br />

Jacke gibt es beim Sinisalo Händler in<br />

den Größen XS bis 3XL für 129,95 Euro<br />

UVP.<br />

Das Buzz T-Shirt aus 100 % Baumwolle<br />

wird in den gleichen Größen wahlweise in<br />

Schwarz, Weiß oder Gelb für 29,95 Euro<br />

angeboten. Zum selben Preis gibt es das<br />

Antti Cap in Schwarz und Weiß, für dessen<br />

Namen MX3-Crack Antti Pyrhönen<br />

Pate Stand und das dank patentiertem<br />

Flexfit® System auf jeden Kopf passt.<br />

Bezugsquellen und weitere Informationen<br />

zu Sinisalo Produkten gibt’s unter<br />

www.Sinisalo.com.<br />

Rabatt-Aktion: mit dem Autozug der Deutschen Bahn<br />

günstig durch den Herbst<br />

BEI BUCHUNG BIS ZUM 1. JULI <strong>2012</strong> GIBT ES BIS ZU 100 EUR<br />

RABATT AUF ALLE FAHRTEN IM SEPTEMBER UND OKTOBER<br />

Wer im Herbst eine Autoreise plant, sollte<br />

schnell buchen: Der Autozug bietet bis<br />

zum 1. Juli <strong>2012</strong> bis zu 100 EUR Rabatt auf<br />

Fahrten im Liegewagen innerhalb<br />

Deutschlands und zu den schönsten Zielen<br />

in Europa. Damit gelangen Urlauber<br />

im September und Oktober nicht nur günstig,<br />

sondern auch stau- und stressfrei zu<br />

Zielen, wo sich der Sommer hervorragend<br />

verlängern lässt: zum Beispiel beim Baden<br />

in Südfrankreich oder an der Costa<br />

Brava, beim Wandern in Kärnten oder Tirol<br />

sowie auf der Kulturreise durchs Piemont.<br />

Ausgeschlafen ankommen: Nach der<br />

Verladung des Autos machen es sich Reisende<br />

im Schlaf- oder Liegewagenabteil<br />

bequem und „schlafen“ ihrem Reiseziel<br />

entgegen. So werden Nerven geschont –<br />

und vor Ort bleiben Urlauber mobil.<br />

Das Herbst-Spezial<br />

Bei Fahrten zwischen dem 1. September<br />

und 31. Oktober <strong>2012</strong> bekommen Reisende<br />

auf allen Autozug-Verbindungen 50<br />

EUR Rabatt auf Liegewageneinzelplätze<br />

und 100 EUR Ermäßigung auf alle Liegewagenabteile.<br />

Bei Online-Buchungen ist<br />

der Code HERBST1 für Einzelplätze im Liegewagen<br />

und der Code HERBST2 für Abteilbuchungen<br />

zu Beginn im Feld „Sonderangebot“<br />

einzutragen.<br />

Detaillierte Informationen und Buchung<br />

ausschließlich über www.bahn.de/autozug<br />

oder über die Servicenummer der<br />

Bahn.<br />

Zusätzlich wird ADAC oder BahnCard-<br />

Rabatt gewährt.<br />

Das Angebot gilt nur auf die Katalogpreise,<br />

kann nicht umgetauscht oder storniert<br />

werden und gilt nicht für den Sylt Shuttle.<br />

JULI <strong>2012</strong> <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

NEWS<br />

TR 91 bester Enduro-Reifen im Test auf der BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />

Nachdem sich der Dunlop Trailmax<br />

TR91 und der Dunlop Sportmax RoadSmart<br />

bereits im vergangenen Jahr als Sieger<br />

der Reifentests der Zeitschrift „MO-<br />

TORRAD“ feiern lassen durften,<br />

wiederholten beide Reifen diesen grandiosen<br />

Erfolg jetzt beim Test der Zeitschrift<br />

„Tourenfahrer“.<br />

Sechs Enduro-Profile und vier Tourensport-Reifen<br />

nahmen die Tester des „Tourenfahrer“<br />

in die Mangel. Als Testgerät<br />

diente der Bestseller unter den Reise-<br />

Enduros, die BMW R 1200 <strong>GS</strong>. Bewertet<br />

wurden Handling, Stabilität, Trockenhaftung,<br />

Nassgrip, Verschleiß und Preis/Leistungsverhältnis<br />

der Probanden. Das Ergebnis<br />

ist in der aktuellen Ausgabe Nr.<br />

5-<strong>2012</strong> des „Tourenfahrer“ nachzulesen,<br />

die noch bis zum 14. Mai am Kiosk liegt.<br />

Eindeutiger Sieger bei den Enduro-Reifen:<br />

der Dunlop TR 91, der als einziger Kandi-<br />

dat mit einer „Empfehlung“<br />

ausgezeichnet<br />

wird. Die Tester attestieren<br />

dem Dunlop Erfolgstyp<br />

„leichtes Einlenken<br />

und sattes Feedback“ sowie<br />

einen „weiten Grenzbereich<br />

und hohe Haftreser<br />

ven“, und sie<br />

resümieren: „Mehr Enduro-Reifen<br />

gibt es derzeit<br />

nicht fürs Geld. Der Trailmax<br />

ist nicht nur im Trokkenen<br />

eineMacht, er ist<br />

auch saugut im Nassen<br />

und zudem recht preiswert<br />

zu haben.“<br />

Auch der Dunlop RoadSmart wird mit einer „Empfehlung“ geehrt. Die Tester fuhren<br />

mit dem RoadSmart „im Nassen … absolute Bestzeit“, und ihr Urteil kann kaum<br />

positiver ausfallen: „Ganz großes Kino mit tollem Handling und satter Stabilität in allen<br />

Bereichen.“<br />

41


TIP<br />

GESCHENK<br />

Die BMW <strong>GS</strong> ist in vielen Ländern weltweit<br />

das meistverkaufte <strong>Motorrad</strong>. Als perfektes<br />

Geburtstagsgeschenk für die Fahrer<br />

dieses einzigartigen Allrounders<br />

gibt es den brandneuen<br />

Chronograph von Beemer<strong>GS</strong>.<br />

com.<br />

42<br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

Der Beemer<strong>GS</strong>.com Chronograph<br />

Die Armbanduhr besticht<br />

nicht nur durch das markante<br />

Design mit dem weißen Beemer<strong>GS</strong>.com<br />

Wappen, das unverkennbar<br />

signalisiert, dass<br />

dieses Bike der perfekte Begleiter<br />

für kurvige Straßen und raues<br />

Gelände ist.<br />

Durch sein robustes XL-Edelstahlgehäuse<br />

mit 43 Millimetern Durchmesser<br />

ist der Chronograph auch ein allzeit treuer und<br />

zuverlässiger Wegbegleiter, ob auf anspruchsvollen<br />

Passstraßen oder bei der Wüstendurchquerung. Weitere cha-<br />

JULI <strong>2012</strong><br />

Tribut an ein einzigartiges <strong>Motorrad</strong><br />

rakteristische Features sind das kratzfeste<br />

Mineralglas und das widerstandsfähige<br />

schwarze Lederbugband mit Edelstahlschließe.<br />

Selbstverständlich zeigt dieser<br />

Zeitmesser Made in Germany<br />

nicht nur quarzgenau<br />

die Uhrzeit an, sondern dient<br />

durch seine Chronographen-<br />

Funktionen auch zum exakten<br />

Stoppen von Runden- und<br />

Zwischenzeiten.<br />

Die Armbanduhr ist für 129<br />

Euro exklusiv online unter www.<br />

Beemer<strong>GS</strong>.com erhältlich.<br />

Bestellungen nach Deutschland, Österreich,<br />

der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein<br />

werden versandkostenfrei geliefert.<br />

VOrSCHAU<br />

<strong>GS</strong>|MOTORRADMAGAZIN<br />

3/<strong>2012</strong><br />

ABENTEUER<br />

THOMAS HOUF:<br />

RICHTUNG CHINA<br />

SPEZIAL<br />

KOMMUNIKATION:<br />

FUNKGERäTE & MEHR<br />

Weihnachtstipps und Geschenke, rund um und für das <strong>GS</strong><br />

<strong>Motorrad</strong> und Fahrer, sowie Fahrerinnen. Aktuelle Informationen<br />

über die neuen <strong>GS</strong>-Modelle von BMW für 2013.<br />

Neu!<br />

LeverGuard<br />

cooler Sturz-Schutz<br />

LeverGuard ist einfach zu montieren und schützt die Hinterradnabe zuverlässig bei<br />

Umfallern und Stürzen. Exklusiv bei Wunderlich. Für R 1200 <strong>GS</strong>/Adv./R/S/ST/RT.<br />

Infos und Katalog unter:<br />

Wunderlich GmbH | Kranzweiherweg 12 | 53489 Sinzig<br />

www.wunderlich.de | info@wunderlich.de<br />

gS|<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong><br />

3/<strong>2012</strong><br />

ist ab<br />

03. Dezember <strong>2012</strong><br />

im gut sortierten<br />

Zeitschriftenhandel<br />

verfügbar.<br />

Oder auch im Internet<br />

unter:<br />

gs-motorradmagazin.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!