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GS Motorrad Magazin 03/2012 (Heft 3)

Spezialthema in dieser Ausgabe, die neue R 1200 GS mit ihrem wasser- / ölgekühltem Motor.

Spezialthema in dieser Ausgabe, die neue R 1200 GS mit ihrem wasser- / ölgekühltem Motor.

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INHALT<br />

6<br />

6: SPEZIAL R 1200 <strong>GS</strong><br />

A Star is born! Die Vorstellung der neuen<br />

R 1200 <strong>GS</strong> auf der Intermot in Köln.<br />

12: EIN WUNDERDING?<br />

Die Technik-Details der neuen 1200 <strong>GS</strong><br />

klingen vielversprechend.<br />

Was ist denn nun dran an der neuen<br />

Boxer-<strong>GS</strong>? Alle Details.<br />

24: IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Stefano Bucher hat sich aufgemacht<br />

und mit seiner <strong>GS</strong> ein wildes rauhes<br />

Land besucht.<br />

37: GESCHEKE FÜR DAS GANZE JAHR<br />

Immer wieder sucht man nach geeigneten<br />

Geschenken für den leidenschaftlichen<br />

<strong>GS</strong> Fahrer. Wir haben eine<br />

kleine Auswahl als Katalog bereitgestellt.<br />

12<br />

46<br />

46: TUTTI PALLETTI<br />

In der zweiten Auflage ist die BMW F<br />

650 <strong>GS</strong> zur F 700 <strong>GS</strong> hochgestuft worden<br />

- und dabei zu einem richtigen<br />

Knaller geworden.<br />

24<br />

50<br />

50: DIE ALTERNATIVE<br />

Nach einem Upgrade ist die BMW F<br />

800 <strong>GS</strong> eine echte alternative zur Boxer<br />

<strong>GS</strong> geworden.<br />

impressum<br />

HERAUSGEBER:<br />

Complett | Verlag<br />

Inhaber Armin Würfl<br />

Haitzinger Str. 22 D<br />

D-94<strong>03</strong>2 Passau<br />

eMail: info@gs-motorradmagazin.de<br />

Ust.Id.Nr. DE 130943619<br />

LAYOUT & GESTALTUNG:<br />

virtual-reality-design<br />

DRUCK:<br />

Complett | Druck · Haitzinger Str. 22 D<br />

94<strong>03</strong>2 Passau<br />

eMail: info@complettdruck.de<br />

ANZEIGEN:<br />

Ingrid Maier-Würfl, Medien-Beraterin<br />

eMail: anzeige@gs-motorradmagazin.de<br />

CHEFREDAKTION:<br />

Armin Würfl, Postfach 25<strong>03</strong>, 94015 Passau<br />

LEKTORAT (Reise):<br />

Uli Bieringer<br />

Für das <strong>GS</strong>|<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong> gilt<br />

Anzeigenpreisliste 02/<strong>2012</strong><br />

Das <strong>GS</strong>|<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong> erscheint<br />

3 mal jährlich im 1. Jahrgang<br />

ISSN 2193-827X<br />

DIREKTVERTRIEB:<br />

COMPLETT|VERLAG,<br />

Haitzinger Str. 22 D · 94<strong>03</strong>2 Passau<br />

ABONNEMENT:<br />

Einzelpreis: 4,00 Euro<br />

Jahresabonnement 12,00 € (Inland)<br />

24,00 € (Europa), 39,00 Euro (Welt)<br />

jeweils inkl. Versandkosten.<br />

COPYRIGHT<br />

Complett|Verlag, Armin Würfl<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags. Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel verantworten die Autoren<br />

selbst. Die Redaktion freut sich über<br />

jede Einsendung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Haftung<br />

übernommen werden. Bei allen veröffentlichten<br />

Einsendungen behalten wir uns<br />

das Recht auf Kürzung vor.<br />

Für gewerbliche Anzeigen gilt Anzeigen<br />

preisliste 01/2013.<br />

Internet:<br />

www.gs-motorradmagazin.de<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

3


EDITORIAL<br />

SIE HAT GEKALBT<br />

von<br />

ARMIN WÜRFL<br />

Zunächst möchten wir allen unseren<br />

Lesern, Freunden und Kunden<br />

ein gutes neues Jahr 2013 wünschen<br />

und Ihnen für Ihr Interesse und Ihre<br />

Unterstützung danken. Mit dem vorliegenden<br />

<strong>Heft</strong> sind wir im abgelaufenen Jahr<br />

ein nicht unerhebliches Wagnis eingegangen<br />

– einen Titel nur für ein einziges <strong>Motorrad</strong>-Modell<br />

allein auf die Beine zu stellen<br />

gilt allgemein eher nicht als üblich.<br />

Aber Ihre Reaktionen zeigten uns, dass<br />

wir nicht falsch gelegen haben mit dieser<br />

Idee.<br />

Ja und in der vorliegenden Ausgabe gibt<br />

es zu eben diesem Modell reichlich neuen<br />

Stoff – auf der IINTERMOT in Köln wurde<br />

die neue wassergekühlte Nachfolgerin<br />

der bewährten R1200<strong>GS</strong> vorgestellt. Mit<br />

großem Trommelwirbel, fetziger Musik<br />

und einer sensationellen Performance haben<br />

die BMW Boxer-Macher die Neue als<br />

eigenständige 1200er Version auf den<br />

Markt gelassen. Wurde doch anfangs<br />

noch über eine 1250 <strong>GS</strong> mit dem Zusatz<br />

LC spekuliert wurde daraus schlussendlich<br />

wieder eine „einfache“ R 1200er <strong>GS</strong>.<br />

Und damit ist den Ingenieuren von BMW<br />

<strong>Motorrad</strong> ganz klar eine echte Revolution<br />

gelungen - rechtzeitig zum 90. Geburtstag<br />

des Boxermotors.<br />

Ein neues Kapitel <strong>GS</strong>-Geschichte ist also<br />

aufgeschlagen. Die Groß-Enduro von<br />

BMW steht nach wie vor unangefochten<br />

an der Spitze der Zulassungscharts. Die<br />

Konkurrenz hat nicht geschlafen und versucht<br />

am Mythos der <strong>GS</strong> zu sägen und<br />

diese vom Thron zu stoßen. So richtig<br />

wollte das aber keinem der Mitbewerber<br />

glücken. Von wegen ein betagter und angeschlagener<br />

Boxer wird in seine Ecke<br />

verwiesen - ganz im Gegenteil: BMW hat<br />

rechtzeitig den Nimbus der Unbesiegbarkeit<br />

gewahrt, fleißig seine Hausaufgaben<br />

erledigt und dann rechtzeitig zum Rundumschlag<br />

ausgeholt.<br />

Nun haben wir sie also, die wassergekühlte<br />

„Q“. Bald werden uns die ersten Exemplare<br />

entgegen kommen und schnell<br />

wird sie durch ihren prägnanten Auftritt<br />

(Tagfahrlicht!) leicht erkennbar zum Touren-Alltag<br />

gehören. Ist damit schon wieder<br />

Zeit sich Gedanken zu machen, wie es<br />

bei BMW <strong>Motorrad</strong> weitergeht? Mit einer<br />

neuen Adventure vielleicht? Warten wir<br />

es doch einfach ab und sehen uns erst einmal<br />

hier in der aktuellen Ausgabe des <strong>GS</strong>-<br />

<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong>s die unzähligen Neuerungen<br />

der R1200<strong>GS</strong> an.<br />

Und was ist bei uns in der Redaktion angesagt?<br />

Wir werden im neuen Jahr unser<br />

Angebot ausweiten. Momentan arbeiten<br />

wir an einem <strong>GS</strong>-Kalender für 2013 und an<br />

einem weiteren Buch aus der Reihe<br />

<strong>Motorrad</strong>|Spuren.<br />

Außerdem laufen zurzeit die Vorbereitungen<br />

für die nächsten Messen. „Klein<br />

aber fein“ soll die Devise lauten für unsere<br />

Auftritte auf der „<strong>Motorrad</strong>welt Bodensee“<br />

in Friedrichshafen, der IMOT in München<br />

und im April auf der „bike-austria“ in<br />

Tulln/Wien. Überall dort können Sie uns<br />

also zum Fachsimpeln oder einfach nur<br />

auf ein ungezwungenes Benzingespräch<br />

treffen.<br />

Zu guter Letzt planen wir noch ein <strong>GS</strong>-<br />

Lesertreffen zu Pfingsten hier bei uns in<br />

der schönen Dreiflüssestadt Passau. Die<br />

1. BMW <strong>Motorrad</strong> & <strong>GS</strong> Tage bieten sich<br />

hier geradezu an. Näheres dann in der Februar-Ausgabe<br />

unseres <strong>GS</strong>-<strong>Motorrad</strong><strong>Magazin</strong>s.<br />

Ganz herzliche Grüße,<br />

Ihr Armin Würfl<br />

Chefredakteur<br />

4 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


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SPEZIAL | R 1200 <strong>GS</strong><br />

A STAR IS BORN<br />

Es ist 10.24 Uhr am Pressetag der<br />

Intermot in Köln. Die stilsicher arrangierte<br />

Musik im Präsentations-<br />

Video zur neuen BMW R 1200 <strong>GS</strong> endet<br />

und auf die Sekunde genau nehmen die<br />

drei Trommler der „Drum Stars“ ihre Arbeit<br />

auf. Eine Sängerin schmettert los, ihr<br />

Partner bearbeitet Gitarre und Stimmbänder.<br />

Nahtlos erfolgt der Übergang von der<br />

Akustik-Konserve zur Live-Darbietung im<br />

Ostafrika-Touch. Dazu läuft eine Bilder-<br />

Show mit Fotos der neuen <strong>GS</strong>, erst vor<br />

kurzem in Kenia produziert. Und dann<br />

schwebt sie ein: Von der Empore des zweistöckigen,<br />

in mattweiß gehaltenen BMW-<br />

Stands aus pilotiert ein Profifahrer die<br />

fünfte Boxer-<strong>GS</strong> seit 1980 in Falllinie steil<br />

talwärts, dicht an den Trommlern und Musikern<br />

vorbei, kurvt auf abgesperrten Gassen<br />

durch die vom lauten Spektakel faszinierte<br />

Menschenmenge zur improvisierten<br />

Bühne, wo BMWs oberster <strong>Motorrad</strong>-Chef<br />

Stephan Schaller wartet. Es ist 10.25 Uhr.<br />

Die Intermot <strong>2012</strong> in Köln hat noch nicht<br />

einmal zwei Stunden nach ihrem Beginn<br />

bereits ihren Höhepunkt erreicht. Die neue<br />

BMW R 1200 <strong>GS</strong> ist da. A Star is born.<br />

Die R 1200 <strong>GS</strong> wird unzweifelhaft wiederum<br />

ein Erfolg werden. Deutlich wurde<br />

das an allen fünf Publikumstagen der mit<br />

der Rekord-Besucherzahl von 2<strong>03</strong>.000 zu<br />

Ende gegangenen Intermot: Ununterbrochen<br />

war dieses <strong>Motorrad</strong> von Menschentrauben<br />

umlagert, ständig wurde es erklettert,<br />

bestaunt, betatscht. „Ich kann mir<br />

gut vorstellen, dass ein Viertel aller Messebesucher<br />

nur wegen der neuen <strong>GS</strong> auf<br />

die Messe geht“, meinte der Chefredakteur<br />

eines bedeutenden deutschen <strong>Motorrad</strong>magazins<br />

beim Betrachten der Szenerie<br />

vom Balkon des BMW-Standes aus.<br />

Zum Erfolg verdammt<br />

Die neue R 1200 <strong>GS</strong> ist allerdings auch<br />

zum Erfolg verdammt. Die Boxer-<strong>GS</strong>, 1980<br />

in erster Generation präsentiert, trägt spätestens<br />

seit ihrer 2004 erschienenen vierten<br />

Generation als R 1200 <strong>GS</strong> die größte<br />

Last aller Modelle: Ein Drittel aller in den<br />

letzten neun Jahren produzierten BMWs<br />

sind von diesem Typ. An ihm hängt das<br />

Wohl und Wehe von BMW <strong>Motorrad</strong>. Aber<br />

nicht einmal hochrangige Vertreter der<br />

Mitbewerber bezweifeln, dass die BMW-<br />

Entwickler gute Arbeit geleistet haben.<br />

Zugleich hat die Intermot <strong>2012</strong> gezeigt,<br />

dass die „<strong>GS</strong>-Klasse“, also die Reiseenduros<br />

(oder „Sports Adventure Bikes“, wie<br />

sie im angelsächsischen Sprachraum genannt<br />

werden) dasjenige <strong>Motorrad</strong>seg-<br />

8 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


R 1200 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

A STAR IS BORN<br />

ment ist, das aktuell am meisten im Fokus<br />

der Hersteller steht. Jahre, nein jahrzehntelang<br />

haben die anderen Hersteller den<br />

Erfolg der <strong>GS</strong> als nahezu gottgegeben hingenommen<br />

und nicht konsequent dagegen<br />

gehalten. So hat Honda seine erfolgreiche<br />

Africa Twin nicht rundum erneuert,<br />

sondern eingestellt und es damit BMW<br />

überlassen, mit der F 800 <strong>GS</strong> exakt diese<br />

Lücke zu füllen. Erfolgreich, wie alle wissen.<br />

Die schwergewichtige und phlegmatische<br />

Honda Varadero konnte der Boxer-<br />

<strong>GS</strong> genauso wenig an den Karren fahren<br />

wie die ausdruckslose Suzuki V-Strom<br />

1000, die ersten zwei Generationen der<br />

Ducati Multistrada oder die viel zu stark<br />

an einem Wüstenrenner orientierte KTM<br />

950/990 Adventure. Auch die recht schwer<br />

geratene Yamaha Super Ténéré kam trotz<br />

recht ordentlicher Anlagen über einen<br />

Achtungserfolg nicht hinaus.<br />

Geändert hat sich das Angriffsverhalten<br />

der BMW-Mitbewerber allerdings schon<br />

im letzten Jahr. Denn da haben mit Honda<br />

(Crosstourer), Kawasaki (Versys 1000)<br />

und Triumph (Tiger Explorer) gleich drei<br />

Marken höchst unterschiedliche Interpretationen<br />

eines „Sports Adventure Bikes“<br />

auf die Straßen geschickt. Die Markterfolge<br />

blieben freilich in einem überschaubaren<br />

Rahmen. Während BMW von der auslaufenden<br />

R 1200 <strong>GS</strong> von Januar bis<br />

September <strong>2012</strong> in Deutschland sogar<br />

mehr Fahrzeuge als in den Vorjahren zulassen<br />

konnte (5.987 Stück nach 5.812<br />

Stück in 2011 und 5.312 in 2010), erreichten<br />

die Wettbewerber im selben Zeitraum<br />

folgende Zahlen: Honda Crosstourer 871<br />

Zulassungen, Ducati Multistrada 817 Zulassungen,<br />

Triumph Tiger Explorer 754 Zulassungen,<br />

Kawasaki Versys 513 Zulassungen.<br />

Anders gesagt: Die <strong>GS</strong> verkaufte sich<br />

Ununterbrochen war dieses <strong>Motorrad</strong> von<br />

Menschentrauben umlagert, ständig wurde es<br />

erklettert, bestaunt, betatscht.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

9


SPEZIAL | R 1200 <strong>GS</strong><br />

A STAR IS BORN<br />

Schon die ersten Skizzen zeigen deutlich, wohin die Reise geht.<br />

Alle Wettbewerbsmodelle<br />

zusammen kamen gerade<br />

auf die Hälfte der <strong>GS</strong>-Zahlen.<br />

elfmal besser als die Kawasaki, achtmal<br />

häufiger als die Triumph, siebenmal öfter<br />

als die Ducati und ebenfalls etwa siebenmal<br />

besser als die Honda. Noch anders<br />

formuliert: Alle genannten Wettbewerbsmodelle<br />

zusammen kamen gerade auf die<br />

Hälfte der <strong>GS</strong>-Zahlen.<br />

Auch in der Reiseenduro-Mittelklasse<br />

liegt die F 800 <strong>GS</strong> in Deutschland deutlich<br />

an der Spitze: Bis September dieses Jahres<br />

wurden für sie 1.658 Neuzulassungen<br />

registriert, es folgt die Suzuki DL 650 V-<br />

Strom (1.095) vor der bereits ausgelaufenen<br />

und von der F 700 <strong>GS</strong> ersetzten F 650<br />

<strong>GS</strong> mit 1.075, danach kommen Triumph<br />

Tiger 800 und Tiger 800 XC (zusammen<br />

897 Zulassungen).<br />

Im nächsten Jahr wird der Kampf um<br />

die Kunden im hubraumstarken <strong>GS</strong>-Segment<br />

allerdings erheblich härter. Denn zusätzlich<br />

zu den genannten Neumodellen<br />

des zu Ende gehenden Jahres <strong>2012</strong> treten<br />

2013 neue Konkurrenten an, um der neuen<br />

R 1200 <strong>GS</strong> am Zeug zu flicken. Sowohl<br />

auf die stark überarbeitete, technisch extrem<br />

hochgerüstete Ducati Multistrada<br />

1200 (u.a. mit semiaktivem Fahrwerk) wie<br />

auf die völlig neue KTM 1200 Adventure<br />

(u.a. mit elektronisch einstellbarem Fahrwerk)<br />

hat das Intermot-Publikum begeistert<br />

reagiert – beide fischen ihre Kunden<br />

aus jenem Teich, in dem auch die <strong>GS</strong>-Käufer<br />

schwimmen, auch wenn sie durchaus<br />

verschiedene Zielrichtungen verfolgen:<br />

Die Multistrada ist eher straßenorientiert,<br />

KTM bringt zusätzlich zur eher onroadigen<br />

Normalversion mit der 1190 Adventure R<br />

10 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


R 1200 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

A STAR IS BORN<br />

ein besonders offroad-orientiertes Modell<br />

einer Reiseenduro auf den Markt. Der Tiger<br />

Explorer hat Triumph in Köln die Variante<br />

Tiger XC zur Seite gestellt, die mit<br />

Speichenrädern und einigen Offroad-Applikationen<br />

vor allem optisch den Muskel<br />

spannt, wodurch das viel zu schwere, in<br />

vielen Details unelegante <strong>Motorrad</strong> aber<br />

keinen Deut geländegängiger wird. Und<br />

auf der Mailänder Eicma im November hat<br />

auch Aprilia mit der 1200 Caponord ein<br />

Modell gezeigt, das in dieselbe Kerbe<br />

schlagen soll<br />

.<br />

Auf dieselbe Klientel hat es ab 2014 auch<br />

Suzuki abgesehen, wenn die in Köln als<br />

„Conceptbike“ präsentierte, optisch jedoch<br />

bereits völlig fertiggestellte V-Strom<br />

1000 erhältlich sein wird. Außer einer<br />

Traktionskontrolle wird sie aber – im Gegensatz<br />

zu BMW, Ducati und KTM – wohl<br />

keine hochklassigen technischen Schmankerl<br />

aufweisen, dafür aber ein paar tausend<br />

Euro weniger kosten. Vor allem Triumph<br />

dürfte 2013 die Quittung dafür<br />

kriegen, dass man sich bei der Konzeption<br />

und Gestaltung der Tiger Explorer so<br />

stark an der mittlerweile ausgelaufenen<br />

alten R 1200 <strong>GS</strong> orientiert hat; die Engländerin<br />

ist auf der Intermot angesichts der<br />

Präsentationen von BMW, Ducati und KTM<br />

deutlich gealtert. Die paar Mehr-PS der<br />

Triumph stellen angesichts der von BMW<br />

getriebenen Hightech-Aufrüstung (fünf<br />

Fahrprogramme, semiaktives Fahrwerk,<br />

gesteigerte Offroad-Kompetenz) nun wirklich<br />

kein Argument dar, wogegen die<br />

Grobschlächtigkeit vieler Details und der<br />

Gewichtsnachteil der Triumph jetzt noch<br />

deutlicher werden.<br />

An der Segment-Spitze<br />

Die <strong>GS</strong>-Freunde dürfen sich freuen auf<br />

die fünfte Generation der Boxer-<strong>GS</strong>. Wie<br />

es ausschaut, haben die Entwickler ihre<br />

Sache nicht nur gut, sondern sogar sehr<br />

gut gemacht. Denn konzeptionell wie technisch<br />

hat sich die R 1200 <strong>GS</strong> erneut klar<br />

an die Spitze des nach ihr benannten Segments<br />

gesetzt. Wie es sich gehört, denn<br />

schließlich setzt ja auch der VW Golf seit<br />

Jahren schon die Maßstäbe in der nach<br />

ihm benannten Golf-Klasse.<br />

Gestalterisch ist<br />

schon alles fertig:<br />

Entwickler prüfen<br />

die letzten Details.<br />

Fotos: BMW <strong>Motorrad</strong><br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

11


SPEZIAL | R 1200 <strong>GS</strong><br />

R 1200 <strong>GS</strong> - A STAR IS BORN<br />

EIN WUNDERDING?<br />

Die Technik-Details der neuen R 1200 <strong>GS</strong> klingen<br />

vielversprechend.<br />

Was ist denn nun wirklich neu an der Boxer-<strong>GS</strong> 2013?<br />

12 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


R 1200 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

A STAR IS BORN - R 1200 <strong>GS</strong><br />

Dass die neue BMW R 1200 <strong>GS</strong> das Zeug zu einem<br />

Bestseller hat, ist allen <strong>Motorrad</strong>-Experten klar. Die<br />

Entwickler haben größte Mühe darauf verwendet,<br />

die Fahreigenschaften wie die Fahrleistungen unter allen Einsatzbedingungen<br />

weiter zu steigern, ohne die Vielseitigkeit<br />

der Nutzungsmöglichkeiten – hier ist die <strong>GS</strong> seit jeher führend<br />

in ihrem Marktsegment – zu reduzieren. Im Gegenteil:<br />

Die neue Boxer-<strong>GS</strong> sollte nicht nur auf der Straße flinker und<br />

sicherer zu fahren, sondern auch leichter im Gelände zu bewegen<br />

sein und zudem (noch) mehr Tourenkomfort und weitere<br />

ergonomische Finessen bieten. Nachfolgend ein Blick<br />

auf die wichtigsten Details der neuen R 1200 <strong>GS</strong>.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

13


SPEZIAL | R 1200 <strong>GS</strong><br />

MOTOR<br />

DIE BOXER-FINESSEN<br />

Besonders kompakte<br />

Luft-/Wasserkühlung<br />

Die angestrebte Performance sowie die<br />

Einhaltung zukünftig zu erwartender Anforderungen<br />

hinsichtlich Geräusch- und<br />

Abgasemissionen werden unter anderem<br />

durch die Umstellung des Kühlsystems sichergestellt.<br />

Der Boxermotor der neuen<br />

R 1200 <strong>GS</strong> setzt weiterhin auf Luft-/Flüssigkeitskühlung,<br />

jedoch wurde erstmals<br />

bei einem BMW <strong>Motorrad</strong> Boxermotor das<br />

Kühlmedium Motoröl durch ein Glycol-<br />

Wasser-Gemisch ersetzt. Dieses sorgt<br />

durch die höhere Wärmeaufnahmefähigkeit<br />

der Kühlflüssigkeit für einen effizienteren<br />

Abtransport der Wärme.<br />

Bei der so genannten Präzisionskühlung<br />

werden die thermisch besonders beanspruchten<br />

Motorelemente – die beiden Zylinderköpfe<br />

und Teilbereiche der Zylinder<br />

– von Kühlflüssigkeit durchströmt. Die<br />

Wärmeabfuhr erfolgt über zwei links und<br />

rechts im vorderen Fahrzeugbereich angeordnete<br />

Kühler. Diese sind unauffällig<br />

integriert und durch die Kühlerabdeckungen<br />

gut geschützt.<br />

Ein hinter dem rechten Kühler verbauter<br />

elektrischer Lüfter schaltet sich vom<br />

Thermostat gesteuert bei Bedarf – etwa<br />

im Stadtverkehr bei hohen Außentemperaturen<br />

– automatisch zu. Dank der<br />

ausgeklügelten, beidseitigen Kühlluftführung<br />

wird die warme Luft strömungsgünstig<br />

am Fahrer vorbeigeleitet.<br />

Der Motor vertraut weiterhin<br />

zusätzlich auf Luftkühlung, wodurch die<br />

Kühlergröße gering ausfällt und das<br />

typische Erscheinungsbild des Boxermotors<br />

erhalten bleibt.<br />

Mit dem neuen, sehr kompakt bauenden<br />

Kühlsystem ist es gelungen, das<br />

Kühlungsverhältnis und damit den Wärmehaushalt<br />

im Vergleich zum Vorgänger<br />

(22 % Öl-/78 % Luftkühlung) bei der neuen<br />

BMW 1200 <strong>GS</strong> (35 % Flüssigkeits-/65 %<br />

Luftkühlung) deutlich zu verbessern. Verglichen<br />

mit der bisherigen Luft-/Ölkühlung<br />

bringt die neue Wasserkühlung mehr Gewicht<br />

auf die Waage. Durch die sehr kompakte<br />

Bauweise und hohe Effizienz ist der<br />

Zuwachs mit lediglich circa 2,7 Kilogramm<br />

jedoch äußerst moderat.<br />

Zylinderköpfe jetzt vertikal<br />

durchströmt<br />

Der Motor der neuen BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />

wird im Gegensatz zu allen vorangegangenen<br />

Serien-Boxermotoren von BMW<br />

<strong>Motorrad</strong> vertikal durchströmt. Das hat<br />

den Vorteil, dass die Einlasskanalgestaltung<br />

unabhängig von der Nockenwellensteuerung<br />

gestaltet und identische<br />

Ansauglängen für beide Zylinderseiten<br />

realisiert werden konnten. Darüber hinaus<br />

ist das Einspritzventil im Einlasskanal<br />

nun so angeordnet, dass der Kraftstoff<br />

zur optimalen Gemischbildung so<br />

direkt wie möglich vor den Einlassventilen<br />

eingespritzt wird. Das Ergebnis sind<br />

eine höhere Leistungs- und Drehmomentausbeute<br />

über den gesamten Drehzahlbereich<br />

sowie eine<br />

verbesserte<br />

Gut zu erkennen ist hier die vertikale Durchströmung<br />

des Zylinders mit kalter Luft bzw.<br />

Gemisch (blau) und heißem Abgas (rot).<br />

Kraftstoffeffizienz.<br />

Wie beim Vorgängermodell sind die beiden<br />

aus hochwertigem Vergütungsstahl<br />

gefertigten Nockenwellen horizontal angeordnet.<br />

Durch die Änderung der Durchströmungsrichtung<br />

von horizontal auf vertikal<br />

ergeben sich nun aber reinrassige<br />

Ein- und Auslassnockenwellen, während<br />

vormals kombinierte Ein-/Auslassnockenwellen<br />

nötig waren - ein echter Vorteil. Zusätzlich<br />

ergibt sich damit die Möglichkeit,<br />

zukünftig Variabilitäten im Ventiltrieb umzusetzen.<br />

Neu berechnete Nockenprofile<br />

ermöglichen eine Reduzierung der Überschneidungszeit<br />

ohne Leistungsnachteile.<br />

Der Antrieb der jeweils zwei Nockenwellen<br />

erfolgt wie bisher über die im<br />

Schacht hinter den Zylindern laufende<br />

Kette (auf der rechten Motorseite über die<br />

Ausgleichswelle und links über die Kurbelwelle).<br />

Die Steuerkette treibt eine zwischen<br />

Ein- und Auslassnockenwelle liegende<br />

Zwischenwelle an, von der aus der<br />

Kraftschluss zu den Nockenwellen über<br />

Stirnradpaare erfolgt.<br />

An den Auslassnockenwellen befindet<br />

sich je eine fliehkraft-gesteuerte Dekompressionseinrichtung,<br />

die den Anlassvorgang<br />

erleichtert. Hierdurch konnte beim<br />

Starter und bei der Batterie Gewicht eingespart<br />

werden.<br />

Die Verdichtung steigt<br />

auf 12,5:1<br />

Die vertikale Durchströmung ermöglicht<br />

im Vergleich zur bisherigen horizontalen<br />

Zylinderkopfdurchströmung einen optimal<br />

geradlinigen Einlasskanal mit einer ebenso<br />

einfachen Kettenführung des Nockenwellenantriebes.<br />

Auf die bisherige<br />

radiale Ventilanordnung konnte<br />

angesichts einer hocheffizienten Gesamtkonstruktion<br />

des Triebwerks verzichtet<br />

werden. Mit einlassseitig 8 und<br />

auslassseitig 10 Grad stehen die vier<br />

Ventile in engem Winkel zueinander<br />

und ermöglichen eine kompakte, für<br />

optimale Verbrennungsabläufe entscheidende<br />

Brennraumform. Durch die Neuberechnung<br />

des Brennraums und die stark<br />

verbesserte Kanalführung und -gestaltung<br />

konnte das Verdichtungsverhältnis gegenüber<br />

dem Vorgängermodell von 12,0:1 auf<br />

12,5:1 erhöht werden. Durch Optimierung<br />

der Verbrennungsabläufe und der Zündwinkel<br />

ist es unter Beibehaltung der Auslegung<br />

auf einen Kraftstoff der Qualität<br />

ROZ 95 darüber hinaus gelungen, auf eine<br />

Klopfregelung zu verzichten und das Drehmomentpotenzial<br />

dennoch voll auszu-<br />

14 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


R 1200 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

MOTOR<br />

schöpfen. Der Einsatz eines Turbulenzsystems<br />

(Lufteinspeisung über einen Bypass)<br />

stellt eine optimale Verbrennung sicher, die<br />

den Verzicht auf eine aufwändige Doppelzündung<br />

ermöglicht. Im Sinne höherer Leistungs-<br />

und Drehmoment-ausbeute wurden<br />

auch die Tellerdurchmesser der<br />

Ventile neu definiert. Sie fallen jeweils 1,0<br />

Millimeter größer aus und betragen jetzt<br />

einlassseitig 40 und auslassseitig 34 Millimeter.<br />

Der Ventilschaftdurchmesser liegt<br />

unverändert bei 5,5 Millimetern. Deutlich<br />

kürzere Ventilfedern tragen dem gesteigerten<br />

Drehzahlniveau bei gleichzeitig optimal<br />

definierter Schleppleistung Rechnung.<br />

Wie bisher erfolgt die Betätigung der<br />

Ventile über leichte und drehzahlfeste<br />

Schlepphebel, deren Design aus dem<br />

Hochleistungs-Vierzylindermotor der BMW<br />

S 1000 RR übernommen wurde. Die Einstellung<br />

der Ventilspiele erfolgt über austauschbare<br />

Shims. Mit 0,10 bis 0,17 Millimeter<br />

auf der Einlass- und 0,34 bis 0,41<br />

Millimeter auf der Auslassseite liegen die<br />

Ventilspiele knapp unter denen des Vorgängers.<br />

Kurbelwelle kompakter,<br />

leichter und steifer<br />

Konstruktiv komplett überarbeitet wurde<br />

auch die Kurbelwelle. Zur Minderung<br />

der Schleppleistung wurde der Hauptlagerdurchmesser<br />

von bisher 60 auf nun 55 Millimeter<br />

reduziert. Zudem weist die Kurbelwelle<br />

schmalere, dafür aber im<br />

Durchmesser von 48 auf 50 Millimeter vergrößerte<br />

Hubzapfen sowie schmalere<br />

Haupt- und Führungslager auf. Daher ist sie<br />

insgesamt leichter und kompakter, aber<br />

trotzdem sehr viel steifer.<br />

Obgleich der Boxermotor prinzipbedingt<br />

mit seinen gegenüberliegenden Zylindern<br />

eine gegenseitige Aufhebung der freien<br />

Massenkräfte (durch die sich hin- und herbewegenden<br />

Pleuel und Kolben) bietet,<br />

bleibt dennoch ein Rest an Vibrationen.<br />

Dies erklärt sich durch den unvermeidbaren<br />

Versatz der beiden Zylinderachsen, wodurch<br />

die wirkenden Kräfte nicht genau in<br />

einer Ebene liegen und daher ein so genanntes<br />

umlaufendes Massenmoment erzeugen.<br />

Dieses umlaufende Massenmoment<br />

konnte durch die kompaktere Kurbelwellen-Konstruktion<br />

zwar signifikant reduziert,<br />

aber nicht vollständig eliminiert werden.<br />

Wie beim Boxermotor der bisherigen R<br />

1200 <strong>GS</strong> sorgt deshalb auch beim neuen<br />

Triebwerk eine mit Kurbelwellendrehzahl<br />

laufende Ausgleichswelle mit neu definierten<br />

Unwuchtmassen für die Eliminierung<br />

unerwünschter Vibrationen. Die Ausgleichswelle<br />

ist als hohle Zwischenwelle<br />

ausgeführt, innerhalb derer gleichzeitig<br />

die Kupplungswelle läuft. Damit läuft auch<br />

der neue, in seinem Drehzahlniveau deutlich<br />

höher liegende Antrieb der R 1200 <strong>GS</strong><br />

über den gesamten Drehzahlbereich komfortabel<br />

und gerade bei höheren Drehzahlen<br />

spürbar schwingungsärmer. Die kernige,<br />

Boxer-typische Grundcharakteristik<br />

bleibt dennoch erhalten.<br />

Vertikal geteiltes Gehäuse in<br />

Open-Deck-Bauweise<br />

Erstmals bei einem Boxermotor von<br />

BMW <strong>Motorrad</strong> sind die Zylinder nicht<br />

mehr separat mit dem Kurbelgehäuse verschraubt,<br />

sondern direkt integriert. Das<br />

zweiteilige Druckguss-Zylinder-Kurbelgehäuse<br />

mit vertikaler Teilungsebene in Kurbelwellenmitte<br />

besteht aus einer hochfesten<br />

Aluminiumlegierung. Dabei bilden<br />

die beiden Gehäusehälften einen hochsteifen<br />

Verbund aus dem Zylinder und<br />

dem Lagerstuhl für die Kurbelwelle.<br />

Der Zylinder mit dem Wassermantel ist<br />

als Open-Deck-Konstruktion ausgeführt.<br />

Die Laufbahnen werden mit dem neuartigen,<br />

bereits in einem BMW Automobil-<br />

Motor eingesetzten LDS-Verfahren (Lichtbogen-Draht-Spritz-Verfahren)<br />

über einen<br />

Lichtbogen mit einer verschleiß- und reibungsarmen<br />

Eisen-Kohlenstoff-Legierung<br />

beschichtet.<br />

Integriertes Getriebe mit<br />

Anti-Hopping-Funktion<br />

Erstmals in der Geschichte von BMW<br />

<strong>Motorrad</strong> sind bei einem Boxermotor Getriebe<br />

und Kupplung im Motorgehäuse integriert.<br />

Vorteile ergeben sich dadurch<br />

insbesondere in der Gewichtsbilanz durch<br />

den Wegfall zahlreicher Schraubverbindungen<br />

und Dichtflächen, aber auch beim<br />

Torsionsverhalten der Gesamteinheit. Neben<br />

einer Platz und Gewicht sparenden<br />

Bauweise ermöglicht es das neue Getriebe<br />

(2 Getriebewellen, 1 Antriebswelle, 1<br />

Abtriebswelle), auf das zusätzliche Getriebeölvolumen<br />

zu verzichten, das bisher zur<br />

Schmierung notwendig war.<br />

Auch das Sechsgang-Getriebe der neuen<br />

R 1200 <strong>GS</strong> wurde mit den Forderungen<br />

nach leichter, präziser Schaltbarkeit sowie<br />

bestmöglichem Anschluss zwischen den<br />

Gängen für beste Fahrdynamik neu definiert.<br />

Entsprechend wurden seine Übersetzungsstufen<br />

neu berechnet.<br />

Nach wie vor kommt bei den Getrieberädern<br />

eine Schrägverzahnung zum Einsatz,<br />

die durch sanften Zahneingriff geringe<br />

Laufgeräusche und hohe Laufruhe<br />

bietet. Und wie bisher sind auch beim neuen<br />

Antrieb die Getriebewellen wälzgelagert,<br />

während die Zahnräder (Losräder)<br />

reibungsarm auf Nadellagern laufen. Das<br />

Schalten der Getrieberäder und damit der<br />

Gänge erfolgt über eine kugelgelagerte<br />

Schaltwalze aus Stahl, drei einsatzgehärtete<br />

und an ihren Enden hartverchromte<br />

Schaltgabeln sowie Schiebemuffen zur<br />

kraftschlüssigen Verbindung der Zahnradpaare.<br />

Als erster Serien-Boxermotor von BMW<br />

<strong>Motorrad</strong> besitzt die neue R 1200 <strong>GS</strong> eine<br />

Mehrscheiben-Ölbadkupplung mit acht<br />

Reibscheiben anstelle der bisherigen Einscheiben-Trockenkupplung.<br />

Die Vorteile<br />

dieser Lösung liegen einerseits im reduzierten<br />

Trägheitsmoment durch den mit<br />

147 Millimetern deutlich geringeren Außendurchmesser<br />

(R 1200 <strong>GS</strong> bisher: 180<br />

mm) und andererseits in der insgesamt<br />

kompakteren Bauweise.<br />

Das Kupplungssystem ist – erstmals bei<br />

einem Boxer – mit einem Anti-Hopping-<br />

Mechanismus ausgestattet. Damit trägt<br />

BMW <strong>Motorrad</strong> insbesondere den Wünschen<br />

sportlich ambitionierter Landstraßenfahrer<br />

Rechnung. Das Bremsmoment<br />

des Motors wird im Schiebebetrieb von<br />

der Kupplung nur noch in reduziertem<br />

Maße an das Hinterrad weitergeleitet. Bei<br />

starkem Anbremsen und gleichzeitigem<br />

Herunterschalten wird dadurch verhindert,<br />

dass das aufgrund der dynamischen<br />

Radlastverteilung stark entlastete Hinterrad<br />

kurzzeitig blockiert oder stempelt. Das<br />

<strong>Motorrad</strong> bleibt so auch in der Bremsphase<br />

stabil und sicher beherrschbar. Die<br />

Trennung der Kupplung im Schiebebetrieb<br />

erfolgt dabei mechanisch über einen Rampenmechanismus.<br />

Die Betätigung der<br />

Kupplung ist hydraulisch.<br />

Die praxisgerechte Handkraft und feinfühlige<br />

Dosierbarkeit dank Handkraftverstärkung<br />

in der Kupplung tragen den hohen<br />

Ansprüchen von BMW <strong>Motorrad</strong><br />

hinsichtlich Bedienbarkeit und Komfort<br />

Rechnung. Im Verein mit der feinfühligen<br />

Gasannahme ist so eine optimale Fahrzeugkontrolle<br />

auf jedem Terrain sichergestellt.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

15


SPEZIAL | R 1200 <strong>GS</strong><br />

MOTOR<br />

Neue Sauganlage verarbeitet<br />

viele Parameter<br />

Seit mehr als zwei Jahrzehnten nimmt<br />

BMW <strong>Motorrad</strong> einen Spitzenplatz im Bereich<br />

des elektronischen Motormanagements<br />

ein. Auch bei der neuen R 1200 <strong>GS</strong><br />

kommt mit der so genannten BMS-X eine<br />

neue digitale Motorsteuerung zum Einsatz.<br />

Vollsequentielle Einspritzung, kompaktes<br />

Layout und geringes Gewicht sind ihre<br />

Hauptmerkmale. Das Alpha/n-basierte<br />

Motormanagement mit Momenten-<br />

Schnittstelle berücksichtigt dabei eine<br />

Vielzahl von Einflussgrößen. So ermöglicht<br />

es eine sehr gut dosierbare Drehmomentabgabe<br />

und über die den unterschiedlichen<br />

Fahrmodi zugeordneten<br />

E-Gas-Charakteristiken die Anpassung<br />

des Ansprechverhaltens an unterschiedlichste<br />

Rahmenbedingungen. Grundlage<br />

für die Steuerung ist die angesaugte Luftmenge,<br />

die indirekt über den Drosselklappenwinkel<br />

und die Motordrehzahl bestimmt<br />

wird. Aus zusätzlichen Motor- und<br />

Umgebungsparametern (unter anderem<br />

Motortemperatur, Lufttemperatur, Umgebungsluftdruck)<br />

bildet die Motorsteuerung<br />

zusammen mit abgespeicherten<br />

Kennfeldern und hinterlegten Korrekturfunktionen<br />

individuell abgestimmte Werte<br />

für Einspritzmenge und Zündzeitpunkt.<br />

Die Gemischaufbereitung wird von einer<br />

elektronischen Kraftstoffeinspritzung<br />

über Drosselklappenstutzen mit 52 anstatt<br />

bisher 50 Millimetern Durchlassweite<br />

übernommen. Neu gestaltete, betont hoch<br />

liegende Ansaugluftschnorchel sowie eine<br />

großzügig bemessene Airbox mit Plattenluftfilter-Element<br />

sorgen für optimale Zufuhr<br />

kühler Ansaugluft und damit bestmögliche<br />

Füllung.<br />

Das E-Gas bringt ein Plus<br />

für Fahrbarkeit<br />

Die Ansteuerung der beiden Drosselklappen<br />

erfolgt über je einen Elektromotor<br />

in Form eines E-Gas-Systems. Dabei<br />

wird der Fahrerwunsch direkt vom Sensor<br />

des Gasdrehgriffs an die vollelektronische<br />

Motorsteuerung weitergegeben<br />

und in Abhängigkeit vom gewählten Fahrmodus<br />

in eine Drosselklappensollstellung<br />

umgerechnet, die verzögerungsfrei elektronisch<br />

eingeregelt wird.<br />

Das E-Gas der neuen BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />

verbessert die Fahrbarkeit und optimiert<br />

die Laufkultur im leerlaufnahen Bereich,<br />

da die Motorsteuerung etwaige Unterschiede<br />

der beiden Zylinder im Mitteldruck<br />

erkennt und durch eine selektive<br />

Drosselklappenansteuerung ausgleicht.<br />

Weiterhin lassen sich für die Sonderausstattung<br />

„ASC und Fahrmodi“ dem jeweiligen<br />

Einsatzzweckentsprechend unterschiedliche<br />

Gasannahmen (weich,<br />

optimal, direkt) darstellen.<br />

Durch die stark verbesserte Dosierbarkeit<br />

konnte der Drehgriffwinkel von 85 auf<br />

70 Grad reduziert werden. Auch die komfortable<br />

Sonderausstattung Geschwindigkeitsregelung<br />

konnte erst durch diese<br />

Technologie umgesetzt werden.<br />

Klappe auf – Leistungsplus<br />

und kerniger Boxersound<br />

Die komplett aus Edelstahl gefertigte<br />

Abgasanlage der neuen R 1200 <strong>GS</strong> ist ganz<br />

auf eine optimale Leistungscharakteristik<br />

ausgelegt und arbeitet nach dem 2-in-1-<br />

Prinzip. Ein homogener Leistungs- und<br />

Drehmomentverlauf und damit bestmögliche<br />

Fahrbarkeit galten in diesem Entwicklungsbereich<br />

einmal mehr als Voraussetzungen<br />

für souveräne Performance auf<br />

der Landstraße, im Offroad-Einsatz und<br />

auf ausgedehnten Touren.<br />

Die beiden Krümmerrohre sowie das Interferenzrohr<br />

wurden in Formgebung,<br />

Länge und Durchmesser neu definiert.<br />

Dem Wunsch nach einem besonders kernigen<br />

und gleichwohl gesetzeskonformen<br />

Boxer-Sound entspricht die neue BMW R<br />

1200 <strong>GS</strong> durch eine über einen elektrischen<br />

Stellmotor sowie Öffnungs- und<br />

Schließerzüge angesteuerte Abgasklappe.<br />

Im Hinblick auf geringen Staudruck<br />

und satten Klang verfügt der nun rechtsseitig<br />

angebrachte Endschalldämpfer über<br />

einen komplett neu berechneten Innenaufbau,<br />

der auf einer Kombination aus Reflexions-<br />

und Absorptions-Schalldämpfung<br />

beruht.<br />

Die Abgasreinigung übernimmt ein mittels<br />

Lambdasonde geregelter Katalysator.<br />

Damit erfüllt die neue BMW R 1200 <strong>GS</strong> die<br />

geltenden Abgasnormen und ist für zukünftige<br />

Anforderungen gerüstet.<br />

Der optimierte Kardan<br />

werkelt nun links<br />

Anders als bei allen bisherigen Boxer-<br />

Modellen von BMW <strong>Motorrad</strong> befindet<br />

sich die Schwinge mit integriertem Kardanantrieb<br />

und mit dem nach neuesten<br />

Berechnungsmethoden konstruierten und<br />

mittlerweile in der dritten Generation gebauten<br />

EVO Paralever nun auf der linken<br />

Seite. So wird vermieden, dass der Fahrer<br />

beim Schieben oder Auf- und Absteigen<br />

mit der heißen Auspuffanlage in Berührung<br />

kommt. Ein weiterer positiver<br />

Effekt betrifft die Fahrzeugoptik: Wenn<br />

das <strong>Motorrad</strong> auf dem Seitenständer<br />

steht, hat man nun freie Sicht auf das neu<br />

gestaltete Hinterrad.<br />

Den gesteigerten Leistungs- und Drehmomentanforderungen<br />

trägt ein neu berechneter<br />

Kegel-/Tellerradsatz für den<br />

Achsantrieb Rechnung. Über ein zusätzliches<br />

Gelenk zwischen Hinterachsgehäuse<br />

und Schwinge entkoppelt die Paralever-Schwinge<br />

in bewährter Form das<br />

unvermeidliche Reaktionsmoment des<br />

Antriebs von der Schwinge und damit von<br />

der Federungs-/Dämpfungsarbeit. Damit<br />

wird der unerwünschte „Fahrstuhleffekt“,<br />

also das Anheben und Absenken des<br />

Hecks beim Beschleunigen und Verzögern,<br />

wirkungsvoll unterbunden.<br />

Im Zuge der kompletten Neukonstruktion<br />

des Antriebs erfolgte auch eine umfassende<br />

Reduzierung der Spiele im Antriebsstrang<br />

vom Primär- bis zum<br />

Achsantrieb, wodurch die gesteigerte Motorperformance<br />

noch direkter auf das Hinterrad<br />

wirken kann.<br />

16 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


R 1200 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

MOTOR<br />

Fünf frei wählbare Fahrmodi<br />

für Straße und Gelände<br />

Als Sonderausstattung ab Werk bietet<br />

die neue R 1200 <strong>GS</strong> dem Fahrer für die unterschiedlichen<br />

Einsatzzwecke wie den<br />

Betrieb auf der Straße, nasser Fahrbahn<br />

oder im Gelände fünf verschiedene Fahrmodi<br />

mit drei unterschiedlichen E-Gas-<br />

Abstimmungen, drei verschiedenen ABSund<br />

vier ASC-Settings. Die Auswahl<br />

erfolgt über den „Modus“-Taster auf der<br />

rechten Lenkerarmatur, der so lange betätigt<br />

wird, bis über die Anzeige in der Instrumentenkombination<br />

der gewünschte<br />

Fahrmodus erreicht ist. Zieht der Fahrer<br />

bei geschlossenem Gasgriff den Kupplungshebel,<br />

so wird sein Wunsch auch<br />

während der Fahrt bestätigt und die Modus-Umschaltung<br />

durchgeführt. Beim<br />

Neustart des <strong>Motorrad</strong>s bleibt immer die<br />

zuletzt ausgewählte Einstellung erhalten.<br />

Die Sonderausstattung umfasst die Automatische<br />

Stabilitätskontrolle ASC (Automatic<br />

Stability Control) mit einer speziellen<br />

Endurokonfiguration für die Modi<br />

„Enduro“ und „Enduro Pro“. Auch enthalten<br />

ist eine spezielle Endurokonfiguration<br />

für das serienmäßige BMW <strong>Motorrad</strong><br />

ABS, das ebenfalls in den Modi „Enduro“<br />

und „Enduro Pro“ zur Anwendung kommt.<br />

Zusätzlich ist das optional erhältliche Dynamic<br />

ESA in diese „Moduswelt“ integriert.<br />

Das Setup wird in Abhängigkeit<br />

vom gewählten Fahrmodus optimal angepasst<br />

(siehe Kapitel Fahrwerk).<br />

Bei Fahrten auf nasser Strecke und<br />

schwierigen Gripverhältnissen wird der<br />

Fahrer im „Rain“-Modus durch ein besonders<br />

weiches Dosier- und Ansprechverhalten<br />

entlastet, verfügt aber dennoch<br />

über das volle Drehmoment- und Leistungspotenzial.<br />

Das elektronische Regelsystem<br />

ASC (Automatic Stability Control)<br />

spricht früher an als im „Road“-Modus.<br />

Besitzt die <strong>GS</strong> die Sonderausstattung Dynamic<br />

ESA, so ist die Dämpfung der Federbeine<br />

vorne und hinten entsprechend<br />

den Verhältnissen weich eingeregelt.<br />

Im „Road“-Modus sind die Regelsysteme<br />

so eingestellt, dass die optimale Performance<br />

auf trockener Straße erreicht<br />

wird. Dieser Modus stellt eine spontane<br />

und lineare Gasannahme bereit und vereint<br />

gute und geschmeidige Dosierbarkeit<br />

mit homogenem Drehmomentaufbau.<br />

Im „Dynamic“-Modus lässt die neue<br />

BMW R 1200 <strong>GS</strong> ihr sportliches Temperament<br />

für die Straße aufblitzen. Noch spontanere<br />

und direktere Gasannahme, zurückhaltender<br />

Eingriff des ASC, sowie im<br />

Falle der Sonderausstattung Dynamic ESA<br />

eine straffe Dämpfung, bringen das volle<br />

Potenzial des <strong>Motorrad</strong>s zur Geltung.<br />

Im „Enduro“-Modus zeigt sich die R<br />

1200 <strong>GS</strong> im Gelände von ihrer besten Seite.<br />

Weiche Gasannahme, zurückhaltender<br />

Regeleingriff des Enduro-ASC, optimale<br />

Bremsverteilung und ideales ABS-Regelverhalten<br />

machen das <strong>Motorrad</strong> zusammen<br />

mit dem traktionsstark abgestimmten<br />

Dynamic ESA (Option) bereit für neue<br />

Endurowelten. Damit kommen auch Fahrer<br />

mit weniger Enduro-Erfahrung im Gelände<br />

schnell mit der neuen R 1200 <strong>GS</strong> zurecht<br />

und genießen Fahrspaß. Der Modus<br />

ist optimiert für den Betrieb mit Serienbereifung.<br />

Ambitionierten Endurofahrern bietet<br />

BMW <strong>Motorrad</strong> den „Enduro Pro“-Modus.<br />

Dieser Fahrmodus mit spontanem Ansprechverhalten<br />

des Motors ist auf den<br />

Betrieb mit Stollenreifen ausgelegt.<br />

Gleichzeitig ist bei Betätigung des Fußbremshebels<br />

die ABS-Funktion hinten abgeschaltet;<br />

das optionale Dynamic ESA<br />

ist auf Traktion und optimales Durchschlagsverhalten<br />

abgestimmt. Das ASC<br />

ist auf den professionellen Endurobetrieb<br />

abgestimmt und lässt deutlich mehr<br />

Schlupf zu. In dieser Konfiguration zeigt<br />

sich das sportliche Temperament der neuen<br />

BMW R 1200 <strong>GS</strong> auch im Gelände, und<br />

der erfahrene Endurist kann sich dank<br />

noch besserer Beherrschung der Maschine<br />

eine zusätzliche Welt und noch mehr<br />

Fahrspaß erschließen.<br />

Deutlich höher als<br />

beim luft-/ölgekühlten<br />

Boxer sind die<br />

Zylinder situiert; sie<br />

sind nicht mehr ans<br />

Kurbelgehäuse angeschraubt,<br />

sondern<br />

integriert.<br />

Von hinten<br />

betrachtet zeigt der<br />

neue Boxer-Motor<br />

seinen weitaus<br />

kompakteren Aufbau<br />

(links).<br />

Der kompakte Kühlkreislauf<br />

ist auf der<br />

Abbildung auf Seite<br />

16 gut erkennbar.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

17


SPEZIAL | R 1200 <strong>GS</strong><br />

FAHRWERK<br />

CHASSIS-FEINHEITEN<br />

Stahlrohr-Brückenrahmen mit<br />

angeschraubtem Rahmenheck<br />

Eines der wesentlichen Ziele bei der Entwicklung<br />

der neuen BMW R 1200 <strong>GS</strong> war<br />

es, das hohe fahrdynamische Niveau weiter<br />

zu steigern und gleichzeitig ein Fahrwerk<br />

zu schaffen, das den möglichen Einsatzbereich<br />

der „großen <strong>GS</strong>“ sowohl auf<br />

der Straße als auch im Gelände nochmals<br />

erweitert. Durch den neuen, steiferen<br />

Hauptrahmen, der die Lenkkopf-Lagerung<br />

für den Telelever sowie die Schwingenachse<br />

des EVO Paralever aufnimmt, ist es<br />

gelungen, sowohl Fahrstabilität als auch<br />

Handling und Zielgenauigkeit nochmals signifikant<br />

zu erhöhen.<br />

Von der verbesserten Feder-/<br />

Dämpfungsabstimmung profitiert<br />

die Tourentauglichkeit, da lange<br />

Fahrten noch komfortabler und dadurch<br />

weniger ermüdend sind.<br />

Durch die optimierte Anbindung an<br />

die Fahrbahn, insbesondere durch die<br />

neue Feder-/Dämpferabstimmung und<br />

die neuen Rad-/Reifendimensionen, lässt<br />

sich die neue R 1200 <strong>GS</strong> zudem noch dynamischer<br />

bewegen. Ihr präzises Handling<br />

erlaubt dem Fahrer auch sehr sportliches<br />

Fahren bei bester Kontrollierbarkeit.<br />

Auch im Geländebetrieb wird der Fahrer<br />

der neuen R 1200 <strong>GS</strong> durch die bessere<br />

Anbindung an den Untergrund sowie<br />

die entsprechend angepassten Regelstrategien<br />

spürbar mehr Vertrauen in sein <strong>Motorrad</strong><br />

bekommen.<br />

Bestand der Rahmen der R 1200 <strong>GS</strong> bisher<br />

aus dem Vorderrahmen zur oberen Abstützung<br />

und Lagerung des Telelevers sowie<br />

dem Heckrahmen mit integrierter<br />

Schwingenaufnahme und angeschweißtem<br />

Rahmenheck, so setzt das Fahrwerk<br />

der neuen R 1200 <strong>GS</strong> auf einen durchgehenden<br />

Brückenrahmen mit angeschraubtem<br />

Rahmenheck aus Stahlrohr. Letzteres<br />

bietet insbesondere auch Vorteile bei der<br />

Instandsetzung. Beibehalten wurde jedoch<br />

die Integration des Motors als mittragendes<br />

Element, was sich in Gewichts- und<br />

Steifigkeitsvorteilen niederschlägt.<br />

Mehr Fahrgefühl: Telelever<br />

und Paralever optimiert<br />

Für den Einsatz in der neuen R 1200 <strong>GS</strong><br />

wurde der weiterhin im Motorgehäuse gelagerte<br />

Telelever geometrisch weiter verfeinert<br />

und seine exzellenten Eigenschaften<br />

wurden weiter optimiert. Bei gleicher<br />

Steifigkeit konnte der Standrohrdurchmesser<br />

der Teleskopführung von bisher<br />

41 auf nunmehr 37 Millimeter reduziert<br />

werden. Dadurch war es trotz des Einbaus<br />

der Wasserkühler in diesem Bereich möglich,<br />

den bisherigen Lenkeinschlagwinkel<br />

von +/- 42 Grad und damit beste Manövrierbarkeit<br />

beim Rangieren oder langsamen<br />

Fahren beizubehalten. Zusammen<br />

mit einem steifer ausgelegten Längslenker<br />

konnten so eine noch höhere Lenkpräzision<br />

und eine transparente Rückmeldung<br />

von der Frontpartie erreicht werden. Wie<br />

bisher ist der gesamte Telelever durch seine<br />

gekapselten, mit einer Dauerschmierung<br />

versehenen Kugelgelenke und die Lebensdauerfüllung<br />

der Gabelholme mit Öl<br />

wartungsfrei.<br />

Bei der patentierten Hinterradführung<br />

EVO Paralever konnte der untere Federbeinbereich<br />

mit der umschließenden<br />

Schwinge besser gegen mögliche Beschädigungen<br />

im Offroadeinsatz geschützt<br />

werden. Aufgrund ihrer steiferen Lagerung<br />

im Hauptrahmen sprechen die<br />

WAD-Federbeine (WAD = wegabhängige<br />

Dämpfung) vorne wie hinten nun<br />

nochmals wesentlich sensibler an<br />

und verfügen über deutlich gesteigerte<br />

Dämpfungsreserven.<br />

Die wegabhängige Dämpfung<br />

schlägt sich in einer vom Federweg<br />

abhängigen Progression der Dämpfungskraft<br />

nieder. Sie ermöglicht einerseits<br />

ein besonders feinfühliges Ansprechen<br />

selbst auf kleinste Fahrbahnunebenheiten<br />

und bietet dennoch genügend Potenzial<br />

für Einsätze im Gelände mit derben<br />

Schlägen und Bodenwellen. Trotz deutlich<br />

vergrößerter Schwingenlänge liegt die<br />

Torsionssteifigkeit des Paralevers auf dem<br />

Niveau des Vorgängermodells.<br />

Mit 190 und 200 Millimetern blieben die<br />

Federwege vorn respektive hinten identisch<br />

mit denen des Vorgängermodells.<br />

Auch das Verhältnis von Positiv- zu Nega-<br />

18 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


R 1200 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

FAHRWERK<br />

tiv-Federweg blieb gleich. Es liegt vorn bei<br />

122 zu 68 Millimetern und hinten bei 135<br />

zu 65 Millimetern.<br />

Zur Anpassung an die persönlichen Erfordernisse<br />

des Fahrers ist das hintere Federbein<br />

in der Zugstufendämpfung 12-<br />

fach sowie in der Federbasis<br />

(„Federvorspannung“) über ein Handrad<br />

hydraulisch stufenlos einstellbar.<br />

Dem gesteigerten Anspruch nach<br />

Offroadtauglichkeit trägt die neue R 1200<br />

<strong>GS</strong> auch durch mehr Bodenfreiheit Rechnung.<br />

So stehen nun 195 Millimeter – 8<br />

Millimeter mehr als bisher – zur Verfügung.<br />

Die erhöhte Bodenfreiheit wurde<br />

dabei nicht über längere Ausfederwege<br />

der Radführungen, sondern über eine entsprechende<br />

Konzeption des Gesamtfahrzeugs<br />

realisiert.<br />

Erstmals semiaktives Fahrwerk<br />

in einer BMW-Reiseenduro<br />

Mit dem optionalen Dynamic ESA bietet<br />

BMW <strong>Motorrad</strong> ein elektronisches<br />

Fahrwerk an, das dem Fahrer völlig neue<br />

Möglichkeiten und ein Höchstmaß an<br />

Fahrsicherheit und Performance bietet.<br />

Dieses semiaktive Fahrwerk erfasst über<br />

je einen Federwegsensor vorne und hinten<br />

mehrere Parameter, so insbesondere<br />

die senkrechte Bewegung der jeweiligen<br />

Radführung in Weg und Geschwindigkeit,<br />

und stellt die Dämpfung abhängig vom<br />

Fahrzustand und den Fahrmanövern des<br />

Fahrers automatisch auf die ermittelten<br />

Gegebenheiten ein. So reagiert Dynamic<br />

ESA zum Beispiel auch auf einen ABS-Regeleingriff.<br />

Die Dämpfung der Federbeine<br />

wird dabei vorne und hinten über elektrisch<br />

angesteuerte Regelventile angepasst.<br />

Durch den deutlich verbesserten Kontakt<br />

zwischen Straße und Reifen vermittelt<br />

die neue R 1200 <strong>GS</strong> vor allem auf sehr<br />

unebenen Straßen oder im Gelände ein<br />

bisher unerreicht sicheres Fahrgefühl.<br />

Dynamic ESA arbeitet nicht als autarkes<br />

System, sondern kann mit den übrigen Regelsystemen<br />

der neuen R 1200 <strong>GS</strong> – dem<br />

BMW <strong>Motorrad</strong> ABS sowie der Automatic<br />

Stability Control ASC – über den CAN-<br />

Bus kommunizieren.<br />

Alles neu ist am Fahrwerk der neuen <strong>GS</strong>:<br />

Der Längslenker (Foto oben) wurde verfeinert,<br />

der Standrohr-Durchmesser der Radführung<br />

konnte von 41 auf 37 mm Durchmesser<br />

reduziert werden, ohne Einbuße an<br />

Steifigkeit. Auch die Federbeine (Foto Se.<br />

18) wurden weiter verbessert: Die wegabhängige<br />

Dämpfung verbindet weiches Ansprechen<br />

mit hoher Dämpfungsreserve bei<br />

harter Belastung.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

19


SPEZIAL | R 1200 <strong>GS</strong><br />

ELEKTRIK & ELEKTRONIK<br />

STRAHLEMANN – UND MEHR<br />

Der Serien-Halogenscheinwerfer<br />

setzt die Messlatte deutlich höher<br />

Der neue, serienmäßige Halogen-Hauptscheinwerfer<br />

baut nicht nur wesentlich<br />

leichter als bisher. Vor allem bei der Fahrbahnausleuchtung<br />

erreichen Abblendund<br />

Fernlicht das höchste Niveau der<br />

Lichttechnik. Durch intensive Tests im<br />

Lichtkanal der BMW Group wurden Lichtwerte<br />

erreicht, die im Vergleich mit dem<br />

Wettbewerb bei gleicher Lichtaustrittsfläche<br />

signifikant bessere Ergebnisse in<br />

puncto Wahrnehmbarkeit und Sicht bei<br />

Nachtfahrten ermöglichen.<br />

Als Sonderausstattung ab Werk bietet<br />

BMW <strong>Motorrad</strong> ein zusätzliches Tagfahrlicht<br />

in LED-Technik an. Die aus vier LED-<br />

Bausteinen bestehende Einheit ist unterhalb<br />

des Halogen-Hauptscheinwerfers<br />

integriert. Das Tagfahrlicht lässt andere<br />

Verkehrsteilnehmer das <strong>Motorrad</strong> deutlich<br />

differenzierter wahrnehmen und bietet<br />

so ein massives Plus an Sicherheit.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich die LED-<br />

Technologie durch einen geringeren Energieverbrauch<br />

und sehr lange Lebensdauer<br />

aus. Das Tagfahrlicht wird entweder<br />

automatisch über einen Lichtsensor oder<br />

manuell mit dem Taster „Tagfahrlicht“ anstelle<br />

des Hauptscheinwerfers eingeschaltet.<br />

Bei eintretender Dunkelheit oder bei<br />

Einfahrt in einen Tunnel erfolgt automatisch<br />

die Umschaltung auf den Halogen-<br />

Hauptscheinwerfer, der dann die Fahrbahn<br />

optimal ausleuchtet und dem Fahrer<br />

so beste Sicht beschert.<br />

1<br />

Der Voll-LED-Scheinwerfer<br />

liefert das brillanteste Licht<br />

Jüngstes Beispiel für die Innovationsstärke<br />

von BMW <strong>Motorrad</strong> ist der erstmals<br />

im Serienmotorradbau als Sonderausstattung<br />

erhältliche Voll-LED-Scheinwerfer<br />

mit integriertem Tagfahrlicht. Weltweit<br />

einzigartig leuchtet dieser LED-Hauptscheinwerfer<br />

die Fahrbahn mit einem bis<br />

dato unerreicht brillanten Licht aus. Auffällig<br />

anders und stark in der Leuchtkraft<br />

erscheinen die LED des Fernscheinwerfers<br />

mit ihren beiden Doppellinsen aus<br />

Glas. Zusätzlich enthält die Sonderausstattung<br />

eine Rückleuchte, die mit ihren<br />

beiden Leuchtstegen eine noch hochwertigere<br />

Heckansicht bietet.<br />

Der Wechsel zwischen Tagfahrlicht und<br />

Abblendlicht erfolgt je nach Einstellung<br />

im Menü der Instrumentenkombination<br />

automatisch. Mit eingeschaltetem Tagfahrlicht<br />

wird der <strong>Motorrad</strong>fahrer bei Tag<br />

deutlich besser wahrgenommen und ist<br />

damit sicherer unterwegs. Dazu kommt<br />

die markante Optik des liegenden „U“, das<br />

–wie die Lichtringe bei den K 1600 Modellen<br />

– schon bald ein eindeutiges<br />

Erkennungsmerkmal der neuen<br />

<strong>GS</strong> darstellen wird.<br />

Viel Aufwand<br />

im Hintergrund<br />

Die Lichteinheit besteht aus<br />

jeweils zwei LED-Einheiten für<br />

Abblend- und Fernlicht sowie<br />

vier weiteren LED-Einheiten für<br />

das Tagfahr- beziehungsweise<br />

das Positionslicht. Diese sind<br />

auf einem zentralen Kühlkörper<br />

aus Aluminiumdruckguss befestigt.<br />

Hinter dem Kühlkörper ist<br />

ein Axiallüfter angeordnet.<br />

Durch ein zusätzliches Luftführungselement<br />

wird die warme<br />

Luft auf die Scheibe gelenkt<br />

und damit eine Luftzirkulation<br />

im Scheinwerfer erzeugt. Diese<br />

Luftzirkulation sorgt für die Enttauung<br />

des Scheinwerfers und<br />

trägt im Winter auch aktiv zur<br />

Enteisung der Streuscheibe bei.<br />

Bedienkonzept mit Multi-Controller<br />

für BMW <strong>Motorrad</strong> Navigator IV<br />

Soll das Fahrzeug mit einem Navigationsgerät<br />

ausgerüstet werden, empfiehlt<br />

sich die Bestellung der Sonderausstattung<br />

„Vorbereitung für Navigationsgerät“.<br />

Das Fahrzeug erhält dann automatisch<br />

den so genannten Multi-Controller, mit<br />

dem der BMW <strong>Motorrad</strong> Navigator IV<br />

komfortabel bedient werden kann. Er ist<br />

an der Innenseite des linken Lenkergriffs<br />

angebracht und damit stets optimal erreichbar.<br />

Vorteil des Multi-Controllers: Die<br />

Hand kann während der Bedienung am<br />

Lenker bleiben, es müssen keine Knöpfe<br />

gesucht werden.<br />

Die Bedienung erfolgt durch Drehen<br />

nach oben/unten sowie durch Kippen<br />

nach links/rechts. So können die wichtigsten<br />

Funktionen wie Zoomen oder Wiederholung<br />

der Sprachansage bequem bedient<br />

werden. Trägt der Fahrer einen Helm<br />

mit BMW <strong>Motorrad</strong> Kommunikationssystem<br />

und ist dieses mit dem Navigator IV<br />

verbunden, kann auch die Lautstärke der<br />

Sprachausgabe im Helm über den Multi-<br />

Controller geregelt werden. Durch Kippen<br />

20 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


R 1200 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

ELEKTRIK & ELEKTRONIK<br />

des Multi-Controllers nach rechts beziehungsweise<br />

links kann beispielsweise zwischen<br />

Kartenansicht, Tripcomputer und<br />

Mediaplayer gewechselt werden. Drehbewegungen<br />

des Multi-Controllers ermöglichen<br />

die Lautstärkeregelung für das BMW<br />

<strong>Motorrad</strong> Kommunikationssystem. Innerhalb<br />

der Menüs werden durch Drehen beziehungsweise<br />

Drücken des Multi-Controllers<br />

die Cursorbewegungen gesteuert und<br />

die Menüpunkte ausgewählt.<br />

Der als Sonderzubehör erhältliche BMW<br />

<strong>Motorrad</strong> Navigator IV wird in das Fahrzeugbordnetz<br />

eingebunden. Es erfolgt ein<br />

Datenaustausch zwischen Navigationssystem<br />

und Bordnetz. So übermittelt das Navigationssystem<br />

zum Beispiel automatisch<br />

Datum und Uhrzeit an die Instrumentenkombination<br />

oder schlägt bei Erreichen<br />

der Tankreserve die nächstgelegene Tankstelle<br />

vor. Längeres Drücken des Multi-<br />

Controllers nach rechts/links ermöglicht<br />

das Vergrößern/Verkleinern von Kartenausschnitten.<br />

Die Anbindung an das Fahrzeugbordnetz<br />

bringt noch weitere Vorteile. So wird<br />

die Fahrgestellnummer zur automatischen<br />

Entsperrung des Navigator IV übertragen.<br />

Die zum Diebstahlschutz erforderliche Eingabe<br />

einer vierstelligen PIN entfällt, wenn<br />

der Navigator IV in Verbindung mit einem<br />

bereits hinterlegten und damit bekannten<br />

<strong>Motorrad</strong> verwendet wird. Bis zu fünf verschiedene<br />

Fahrzeuge können hier hinterlegt<br />

werden. Ein Schließzylinder mit Fahrzeuggleichschließung<br />

ermöglicht zum<br />

Schutz vor Diebstahl das Absperren des<br />

Navigator IV in seiner Halterung.<br />

2 3<br />

Der Fahrer bestimmt, was er<br />

im Display sehen will<br />

Die Instrumentenkombination der neuen<br />

R 1200 <strong>GS</strong> verfügt über einen – durch<br />

je einen Schrittmotor angesteuerten – Tachometer<br />

und Drehzahlmesser sowie ein<br />

LC–Informationsdisplay. Die Beleuchtung<br />

der Instrumenteneinheit passt sich automatisch<br />

an die Umgebungshelligkeit an.<br />

4<br />

Als Weiterentwicklung der<br />

bisherigen Anzeigendarstellung<br />

verfügt die Instrumentenkombination<br />

der neuen R 1200<br />

<strong>GS</strong> über zwei Bereiche rechts<br />

oben und unten, die der Fahrer<br />

individuell mit Informationsanzeigen<br />

belegen kann. Diese<br />

beiden Anzeigen werden ergonomisch<br />

optimal mit der Tastenwippe<br />

am linken Lenkerschalter<br />

bedient – die obere<br />

Anzeige mit der oberen Taste,<br />

die untere Anzeige mit der unteren.<br />

Der Bordcomputer wurde<br />

für die neue <strong>GS</strong> in den Serienumfang<br />

übernommen.<br />

Bereits in der Serienausstattung<br />

können daher eine ganze<br />

Reihe hilfreicher IInformationen<br />

abgerufen werden.<br />

Im Rahmen der Sonderausstattungen<br />

ab Werk ist darüber<br />

hinaus der so genannte „Bordcomputer<br />

PRO“ mit deutlich<br />

erweitertem und auf die speziellen<br />

Belange von Endurofahrern<br />

zugeschnittenen Funktionsumfang<br />

verfügbar. So können im Setup-Menü sowohl<br />

benutzer- als auch fahrzeugspezifische<br />

Einstellungen vorgenommen werden.<br />

Hier werden beispielsweise<br />

unterschiedliche Ländersprachen und die<br />

automatische Einschaltung des Tagfahrlichts<br />

festgelegt.<br />

1: Schon der neue Serien-Schweinwerfer<br />

ist seinem Vorgänger deutlich überlegen:<br />

Die Lichtausbeute ist weitaus höher, gleichzeitig<br />

konnte das Gewicht der Doppelscheinwerfereinheit<br />

erheblich gesenkt werden.<br />

Noch mehr Licht bietet nur der<br />

optionale Voll-LED-Scheinwerfer (abgebildet<br />

auf der Titelseite).<br />

2: Die Bedienelemente auf der linken Lenkerseite<br />

umfassen Blinker und Hupe (unten),<br />

dazu Wipptasten für den Tageskilometerzähler<br />

(Trip) sowie ABS, ASC und ESA (darüber).<br />

Oben die Taster für die Warnblinkanlage<br />

und Tagfahrlicht, ganz oben die<br />

Bedienungselemente des Tempomat. Der<br />

Multicontroller-Drehring links ist für die Navi-Bedienung<br />

zuständig.<br />

3: Vergleichsweise wenig Bedienungsfunktionen<br />

werden vom rechten Lenkerende aus<br />

gesteuert (was ja vernünftig ist, schließlich<br />

muss hier ja Gas gegeben und die Frontbremse<br />

betätigt werden): unten der kombinierte<br />

Start-/Killschalter, darüber der Taster<br />

für die Mode-Wahl, oben der Taster für die<br />

Griffheizung.<br />

4: So schaut das Cockpit einer R 1200 <strong>GS</strong><br />

in Vollausstattung aus. In der Praxis sehr<br />

vorteilhaft ist, dass das Navi weit oben seinen<br />

Platz gefunden hat und so weit wie technisch<br />

nur möglich vom Fahrer entfernt montiert<br />

ist; so ist die Erkennbarkeit für<br />

weitsichtige Fahrer – kommt in höherem Alter<br />

wohl häufiger vor – günstiger.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

21


SPEZIAL | R 1200 <strong>GS</strong><br />

ELEKTRIK & ELEKTRONIK<br />

5<br />

Innovatives Bordnetz nach dem<br />

Vorbild der K 1600 GT<br />

Als zweites BMW <strong>Motorrad</strong> nach der<br />

BMW K 1600 GT/GTL verfügt nun auch die<br />

neue R 1200 <strong>GS</strong> über das innovative Bordnetzsystem,<br />

das bereits bei den Sechszylindermodellen<br />

K 1600 GT und GTL eingesetzt<br />

wird. Es basiert auf dem bisherigen<br />

Bordnetz, verfügt jedoch über eine geänderte<br />

Partitionierung der Funktionen.<br />

Der Einsatz der CAN-Bus- (Controller<br />

Area Network) und LIN-Bus-Technologie<br />

(Local Interconnect Network) bringt einen<br />

gegenüber herkömmlichen Systemen<br />

deutlich verringerten Verkabelungsaufwand.<br />

Damit reduzieren sich auch potenzielle<br />

Fehlerquellen, wie sie in herkömmlichen<br />

Bordnetzen aufgrund der<br />

Leitungsvielfalt und der zahlreichen Steckverbindungen<br />

vorkommen können – ein<br />

wichtiger Faktor für eine rundum hohe Zuverlässigkeit.<br />

Im Zuge der Weiterentwicklung wurde<br />

die bisherige ZFE (Zentrale Fahrzeug Elektronik)<br />

auf zwei separate Steuergeräte aufgeteilt.<br />

Ein Steuergerät – der so genannte<br />

Bodycontroller – übernimmt dabei<br />

sämtliche Grundfunktionen, wie sie sich<br />

in jedem BMW <strong>Motorrad</strong> finden. Das zweite<br />

Steuergerät ist für sämtliche Fahrwerksfunktionen<br />

des Dynamic ESA verantwortlich.<br />

Kommunikationsverbund und<br />

zentrale Diagnose<br />

Bis zu sieben Steuergeräte – I-Kombi,<br />

ABS, Motorsteuerung, Bodycontroller<br />

(ehemalig ZFE), RDC (Reifendruckkontrolle),<br />

Dynamic ESA (Fahrwerkseinstellungen)<br />

und DWA (Diebstahlwarnanlage) – bilden<br />

einen Kommunikationsverbund und<br />

können ihre Daten untereinander austauschen.<br />

Somit kann eine einfache und umfassende<br />

Diagnose des Gesamtsystems<br />

zentral durchgeführt werden. Dabei filtert<br />

die Elektronik unwichtige Daten und Störsignale<br />

innerhalb einer definierten Toleranz<br />

heraus und macht das System weitgehend<br />

unempfindlich gegen Störungen<br />

wie zum Beispiel elektromagnetische Einstreuungen.<br />

Das Steuergerät der digitalen<br />

Motorelektronik (BMS-X) ist nicht nur für<br />

die Motorsteuerung zuständig, es übergibt<br />

auch alle relevanten Daten an das Diagnosegerät.<br />

Erweiterte Reifendruckkontrolle RDC<br />

mit Gradientenüberwachung<br />

Die als Sonderausstattung ab Werk lieferbare<br />

RDC erhielt für den Einsatz in der<br />

neuen R 1200 <strong>GS</strong> ein neues, leichteres und<br />

kompakteres Empfänger-Steuergerät in<br />

Verbindung mit neuen Radsensoren. Neben<br />

der bisherigen Warnschwelle für den<br />

Reifenluftdruck ermöglicht das neue Steuergerät<br />

jetzt auch eine Gradientenüberwachung.<br />

Diese erkennt plötzlichen Druckverlust<br />

während der Fahrt (z. B. durch<br />

Einfahren eines Nagels) und warnt so noch<br />

früher vor gefährlichen Fahrsituationen.<br />

Auch ein Druckabfall über eine bestimmte<br />

Zeit – etwa bei längeren Standzeiten –<br />

führt zu einer Warnung und bietet somit<br />

noch mehr Sicherheit.<br />

Elektronische Wegfahrsperre (EWS)<br />

für beste Diebstahlsicherheit<br />

Die R 1200 <strong>GS</strong> ist serienmäßig mit einer<br />

elektronischen Wegfahrsperre (EWS) ausgerüstet.<br />

Gesteuert über einen im Schlüssel<br />

integrierten Transponder wird damit<br />

ein Diebstahlschutz aktiviert, der dem der<br />

BMW Automobile entspricht. Wird der<br />

Zündschlüssel in das Zündschloss eingesteckt<br />

und dann die Zündung eingeschaltet,<br />

kommuniziert ein Chip im Schlüssel<br />

über die im Zündschloss integrierte Ringantenne<br />

mit der digitalen Motorelektronik,<br />

in der die Algorithmen der EWS hinterlegt<br />

sind. Über ein so genanntes „Challenge-<br />

Response-Verfahren“ (das Motorsteuergerät<br />

gibt eine zufällig generierte Parole –<br />

die „Challenge“ – aus, und Ringantenne<br />

und Schlüssel antworten mit dem entsprechenden<br />

Gegenstück – der „Response“ –<br />

um sich „auszuweisen“) findet ein Austausch<br />

zwischen den codierten Chipdaten<br />

und den EWS-Daten statt, der sich kontinuierlich<br />

verändert. Stimmen die Antworten<br />

der Ringantenne mit den gestellten<br />

Fragen überein, schaltet das Motorsteuergerät<br />

Zündung und Kraftstoffeinspritzung<br />

frei, und das Fahrzeug kann gestartet<br />

werden.<br />

Diebstahlwarnanlage (DWA)<br />

als Zusatz-Sicherungseinrichtung<br />

Zusätzliche Sicherheit zur serienmäßigen<br />

Wegfahrsperre bietet die als Sonderausstattung<br />

ab Werk lieferbare Diebstahlwarnanlage<br />

(DWA). Die DWA detektiert<br />

Bewegungen des Fahrzeugs und erzeugt<br />

gegebenenfalls einen lautstarken Alarmton.<br />

Erweiterte elektrische<br />

Schaltereinheiten<br />

Für Schalter und Handarmaturen kommt<br />

bei der R 1200 <strong>GS</strong> die bereits mit der K<br />

1300 Baureihe eingeführte neue Generation<br />

zum Einsatz – jedoch mit erweiterten<br />

Funktionsumfängen. Die Blinkleuchten<br />

links und rechts sind in einer Funktion an<br />

der linken Lenkerseite zusammengefasst.<br />

Die Betätigung der Warnblinkanlage erfolgt<br />

über einen separaten, oben auf der<br />

linken Lenkerarmatur gut erreichbaren<br />

Schalter. Die Funktionen für Abblend- und<br />

Fernlicht sowie Lichthupe sind in einem<br />

Schalter vereint, der sich griffgünstig mit<br />

dem linken Zeigefinger betätigen lässt. Die<br />

Hupe wird mit dem Daumen betätigt.<br />

Weiterhin befinden sich der Schalter für<br />

die Aktivierung des Tagfahrlichtes sowie<br />

die Wippen Trip/Info und ABS/ASC/ESA<br />

am linken Lenkerende. Die Betätigung der<br />

Heizgriffe wurde kompakt und griffgünstig<br />

in der rechten Armatur integriert. Die<br />

Schalterstellung der Griffheizung wird<br />

über Symbole im LCD-Display der Instrumentenkombi<br />

angezeigt.<br />

Die Funktionen für Starter und Killschalter<br />

sind praxisgerecht in einem Wippschalter<br />

am rechten Lenkerende zusammengelegt.<br />

Hierdurch wird gewährleistet,<br />

dass bei Betätigen des Startknopfes der<br />

Killschalter nicht versehentlich aktiviert<br />

bleibt.<br />

Ebenfalls rechts befindet sich der<br />

„Mode“-Schalter für die Vorwahl des Fahrmodus.<br />

5: Diesmal ohne Navi: Deutlich sind die drei<br />

Elemente der Instrumentierung erkennbar.<br />

Links der analoge Tachometer, schräg rechts<br />

oberhalb der ebenfalls analoge Drehzahlmesser,<br />

dessen roter Bereich jetzt erst bei<br />

9.000/min. beginnt. Das große Display informiert<br />

u.a. über Gangwahl, Kühlmitteltemperatur<br />

und Benzinstand. Zusätzlich kann<br />

der Fahrer Informationen nach Wahl anzeigen<br />

lassen.<br />

22 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


R 1200 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

KAROSSERIE & BEDIENUNG<br />

DAS ERGONOMIE-PLUS<br />

Feinarbeit am Tank für besseren<br />

Knieschluss und mehr Offroad-Spaß<br />

Eine noch bessere Manövrierbarkeit im<br />

Gelände gewährt die wesentlich schmalere<br />

Taille der neuen R 1200 <strong>GS</strong> im Knieschlussbereich<br />

des Fahrers, wodurch insbesondere<br />

das Fahren im Stehen deutlich<br />

vereinfacht werden konnte. Darüber hinaus<br />

wurde die Form des Tanks so berechnet,<br />

dass sein Füllgrad kaum mehr Einfluss<br />

auf die Schwerpunktlage der neuen R 1200<br />

<strong>GS</strong> hat und so für ein Höchstmaß an Konstanz<br />

in puncto Fahrverhalten gesorgt ist.<br />

Auch die Bodenerreichbarkeit konnte<br />

durch die schmalere Taille verbessert werden.<br />

So beträgt der Schrittbogen nun bei<br />

850 mm Sitzhöhe 1870 mm (-20 mm zum<br />

Vorgängermodell) oder bei 870 mm Sitzhöhe<br />

1910 mm (-30 mm zum Vorgängermodell).<br />

Für ausschließlichen Solobetrieb<br />

oder für engagierte Geländeeinsätze lassen<br />

sich die Soziusfußrasten nun samt ihren<br />

Auslegern schnell und einfach demontieren.<br />

Der neue aus konifiziertem Aluminiumrohr<br />

gefertigte Lenker wuchs im Montagebereich<br />

von 28,5 auf 32 Millimeter<br />

Durchmesser. Durch den erhöhten Durchmesser<br />

ergeben sich eine größere Stabilität<br />

sowie eine durch die erhöhte Flächenpressung<br />

gesteigerte Verdrehsteifigkeit.<br />

Innerhalb der beiden Lenkerklemmungen<br />

kann der Lenker um 10 Grad verdreht werden,<br />

wodurch sich die Lenkergriffhöhe in<br />

einem Bereich von 20 Millimetern an die<br />

individuellen Bedürfnisse des Fahrers anpassen<br />

lässt.<br />

Die Sitzbank ist jetzt in<br />

Höhe und Neigung verstellbar<br />

Fahrer heranzurücken. Darüber hinaus gewährt<br />

sie ausreichend Abstand zum Topcase.<br />

Durch den engeren Kontakt zwischen<br />

Fahrer und Sozius werden<br />

Fahrstabilität und Agilität unterstützt, und<br />

beim starken Beschleunigen profitiert der<br />

Fahrer von einer Beckenabstützung am<br />

Soziussitz. Die hintere Position bietet hingegen<br />

Fahrer und Sozius großzügigen<br />

Freiraum.<br />

In seinem umfangreichen Sonderzubehörprogramm<br />

bietet BMW <strong>Motorrad</strong> aber<br />

auch hier eine Reihe Alternativen. So etwa<br />

verstellbare, niedrigere (820 mm) und höhere<br />

(870 mm) Sitzbänke oder auch die<br />

Rallyesitzbank.<br />

Aufwendige Sparsamkeit:<br />

Frontträger aus Magnesium<br />

Wie schon erwähnt, übernimmt der innovative<br />

dreiteilige Frontträger aus Magnesium<br />

die Aufnahme der Instrumentenkombination,<br />

der Windschildverstellung<br />

sowie der Beleuchtungseinrichtung und<br />

des „Schnabels“. Er besteht aus einer besonders<br />

zähen und damit äußerst bruchsicheren<br />

Magnesiumlegierung (AM50)<br />

und ist im Druckgussverfahren gefertigt.<br />

Die Oberflächenbehandlung erfolgt zunächst<br />

antikorrosiv, den Abschluss bildet<br />

eine Pulverbeschichtung in Nürburgsilber.<br />

Gegenüber dem Vorgängermodell konnte<br />

durch diese Lösung eine Gewichtseinsparung<br />

von 60 Prozent erreicht werden.<br />

Im Rahmen der Entwicklung wurde sichergestellt,<br />

dass Leichtbau und Einsatz von<br />

innovativen Materialien ohne Abstriche an<br />

der Robustheit erfolgen.<br />

Windschild mit Einhandbedienung<br />

ist ab sofort „State of the Art“<br />

Dem Charakter der neuen R 1200 <strong>GS</strong><br />

entsprechend wurde auch das Windschild<br />

optimiert. Es bietet nun noch besseren<br />

Wind- und Wetterschutz und ist darüber<br />

hinaus nun einfach mit einer Hand über<br />

ein gut zugängliches, nach ergonomischen<br />

Gesichtspunkten entwickeltes Einstellrad<br />

im Bereich der Instrumentenkombination<br />

zu justieren. Technisch erfolgt die Justierung<br />

über eine von BMW <strong>Motorrad</strong> patentierte<br />

Mechanik mit Schneckengetriebe.<br />

Durch intensive Windkanalarbeit konnten<br />

die Windgeräusche (-5 dB(A) bei 180 km/h<br />

mit hochgefahrenem Windschild) sowie<br />

die Verwirbelungen im Kopfbereich von<br />

Fahrer und Sozius deutlich reduziert werden.<br />

Ein getöntes Windschild ist im Sonderzubehörprogramm<br />

erhältlich.<br />

Schnell demontierbarer Kennzeichenträger<br />

für Offroadeinsätze<br />

Für engagierte Offroadeinsätze ist der<br />

Kennzeichenträger der neuen R 1200 <strong>GS</strong><br />

als rasch zu demontierende Einheit konstruiert.<br />

Er wird mit nur zwei Schrauben<br />

unterhalb der Sitzbank fixiert.<br />

6: Sieht dem Vorgängermodell sehr ähnlich,<br />

kann aber weitaus mehr: Die zweiteilige<br />

Sitzbank bietet neue Einstellmöglichkeiten.<br />

So ist der vordere Teil nicht nur in der<br />

Höhe, sondern auch in der Neigung einstellbar.<br />

Das Soziuspolster weist eine Längsverstellung<br />

auf, so dass Mitfahrer dichter an<br />

den Fahrer rücken können, wenn dies gewünscht<br />

wird. Zusätzlich gibt es verschiedene<br />

Alternativ-Sitzmöbel für höhere oder<br />

niedrigere Sitzhöhen.<br />

Aus ergonomischen Überlegungen heraus<br />

ist die Sitzbank der neuen R 1200 <strong>GS</strong><br />

für mehr Bewegungsfreiheit bei Geländefahrten<br />

im vorderen Bereich schmaler,<br />

aber mit einer breiteren Oberschenkelauflage<br />

ausgeführt, was sich in spürbar erhöhtem<br />

Fahrkomfort niederschlägt. Zudem<br />

ist sie sowohl in zwei Höhen (850 und<br />

870 Millimeter) als auch in der Neigung<br />

einstellbar.<br />

Zusätzlich bietet die Soziussitzbank eine<br />

Längsverstellung. Die vordere Position<br />

erlaubt es dem Beifahrer, näher an den<br />

6<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

23


IRLAN<br />

REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

24 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

D MIT DER <strong>GS</strong><br />

Text & Fotos: Stefano Bucher<br />

Nichts ist umsonst...<br />

Auch das intensive Grün Irlands nicht. Denn<br />

grün sind Landschaften eben nur dann,<br />

wenn es oft und lang genug regnet. Doch<br />

soll man sich deshalb wirklich von einer<br />

Tour auf die „grüne Insel“ abhalten lassen?<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

25


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

»Einen ganzen Tag gönne ich mir für diese Etappe auf der grünen Insel. Es ist – nicht nur<br />

der eindrucksvollen, bergigen Küstenlandschaft wegen – der schönste Tag meiner Reise.«<br />

26 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Wer Lesen kann, ist klar im Vorteil,<br />

heißt es mitunter flapsig. In diesem<br />

Fall ist es tatsächlich so, denn der zuvor<br />

ausgiebig konsultierte Reiseführer gibt für<br />

eine Delikatesse des irischen Südwestens eine<br />

Besonderheit an. Für den Ring of Kerry, eine<br />

der schönsten Küsten-Panoramastraßen der<br />

Welt, nennt er auf Grund der schmalen Straßen<br />

eine Einbahn-Regelung. Für Busse. Sie<br />

müssen die spektakuläre Küstenlandschaft im<br />

Südwesten Irlands im Gegenuhrzeigersinn absolvieren.<br />

Was, zugegeben, angesichts des<br />

Linksverkehrs die bessere Fahrtrichtung ist,<br />

liegt die abwechslungsreiche Küstenformation<br />

doch unmittelbar jenseits des Straßenrandes.<br />

Der Gegenverkehr stört also niemals.<br />

Aber egal: Mir eröffnet diese Vorschrift die<br />

Möglichkeit, den Bussen auf den gesamten<br />

180 Streckenkilometern ein Schnippchen zu<br />

schlagen – ich fahre einfach im Uhrzeigersinn.<br />

Einen ganzen Tag gönne ich mir für diese<br />

Etappe auf der grünen Insel. Es ist – nicht nur<br />

der eindrucksvollen, bergigen Küstenlandschaft<br />

wegen – der schönste Tag meiner Reise, denn<br />

auch das Wetter spielt perfekt mit: Von morgens<br />

bis abends scheint die Sonne, lässt das<br />

Grün noch grüner erscheinen. Die sehr kurvige<br />

und schmale Straße macht in Verbindung<br />

mit dem vielen (Bus-)Gegenverkehr schnelles<br />

Fahren unmöglich, weshalb die 180 Kilometer<br />

mehr als genug sind, wenn man unterwegs<br />

auch mal im Stehen staunen will.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

27


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Kurvenreiche Straßen wie diese lassen jdes <strong>Motorrad</strong>fahrerherz höher schlagen.<br />

Panorama am StraSSenrand<br />

28 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Küstenformationen wie diese gibt es in Irland häufig.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

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REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Kylemore Abbey in die alteste Benediktinerinnenabtei Irlands; Schloss Kylemore liegt am Ufer des Kylemore Lake.<br />

30 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

So herausragend schön dieser Erlebnistag am<br />

Ring of Kerry auch ist: Die anderen Tage sind<br />

auch nicht ohne. Nicht ohne Regen (in Wahrheit<br />

sogar eher mit mehr als weniger Regen,<br />

aber nie mit Ganztags-Regen), vor allem aber<br />

nicht ohne viele erfreuliche, das Herz und das<br />

Gemüt wärmende Erlebnisse. Ganz egal ob es<br />

sich um eine Mitarbeiterin im Touristoffice der<br />

Stadt Cork, um die Gastgeber in den besuchten<br />

Bed & Breakfast oder um Bekanntschaften<br />

auf der Fähre nach Irland handelt: Stets zeigen<br />

sich die Leute aufgeschlossen, freundlich und<br />

hilfsbereit. Und so bekomme ich stets mehr als<br />

nur das Erfragte oder Erbetene: In Cork, Irlands<br />

zweitgrößter Stadt, wird mir ein Hostel angeboten,<br />

das sehr zentral liegt und deshalb das<br />

Entdecken des Stadtkerns – er befindet sich auf<br />

einer Insel in der Flussmündung des Lee – leicht<br />

macht. Das Kinlay House ist mit 30 Euro für die<br />

Übernachtung im Einzelzimmer nicht nur preisgünstig,<br />

sondern hält sogar eine abgeschlossene<br />

Parkmöglichkeit für meine <strong>GS</strong> bereit! Alles<br />

in Butter also.<br />

Das gilt für Cork im doppelten Sinne. Die<br />

Stadt – bekannt ist ihr Seehafen, berühmt war<br />

vor Jahrhunderten ihre Textilindustrie – beherbergt<br />

ein Butter-Museum. Wie’s kommt? Die<br />

Milchwirtschaft, insbesondere aber Butter spielte<br />

beim wirtschaftlichen Aufstieg der heutigen<br />

120.000-Einwohner-Stadt eine wichtige Rolle,<br />

wurde sie doch im 19. und auch noch im 20.<br />

Jahrhundert vom Hafen aus in fast die ganze<br />

Welt exportiert. Selbst Australien und die Länder<br />

der Karibik wurden beliefert. Und wer heute<br />

im Supermarkt nach irischer Butter schaut,<br />

wird in der Regel auf Kerrygold stoßen – sie<br />

kommt aus Cork. Dieser Teil der Geschichte Irlands<br />

und insbesondere Corks wird im Butter-<br />

Museum dargestellt. Freilich bietet die im Jahr<br />

606 gegründete Stadt, 2005 Europäische Kulturhauptstadt,<br />

auch sonst noch Allerlei: Erwähnt<br />

sei insbesondere die St. Fin Barre’s Cathedral,<br />

die im 19. Jahrhundert eben dort erbaut worden<br />

ist, wo einstmals die Stadtgründung erfolgt<br />

sein soll. Praller stellt sich das Leben im Farmgate<br />

Café dar, das sich auf der Galerie im English<br />

Market, der örtlichen Markthalle, befindet.<br />

Hier wird ein ausgezeichneter traditioneller<br />

Mittagslunch im Cork-Stil serviert.<br />

Dort sitzend, gehen mir die Erlebnisse auf<br />

der Anfahrt durch den Kopf. Sie verlief im besten<br />

Sinne unspektakulär, also auch regenfrei.<br />

Von Basel aus ging’s quer durch Frankreich immer<br />

westwärts an Paris vorbei über Le Mans<br />

bis nach Roscoff, unweit von Brest gelegen. Fast<br />

1.100 Kilometer der Vorfreude auf Irland. Weniger<br />

freudig erregt war ich allerdings über die<br />

wenig zimperliche Art, in der die durchaus<br />

freundlichen Mitarbeiter der Irish Ferries Hand<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

31


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Typische Stadt in irland: Roscoff<br />

an die zu verladenden Motorräder anlegten.<br />

Für die Rückfahrt nahm ich mir deshalb fest<br />

vor, meine <strong>GS</strong> lieber selbst festzuzurren.<br />

Roscoff, ein hübscher Hafenort mit weniger als<br />

4.000 Einwohnern, lebt offenbar nicht unwesentlich<br />

vom Fährverkehr. Von hier aus verkehren<br />

Schiffe nicht nur nach Irland, sondern auch<br />

„bloß“ über den Ärmelkanal. Früher war der<br />

Ort übrigens als bedeutender Umschlagplatz<br />

für Zwiebeln bekannt. Sie merken’s schon: Lebensmittel<br />

spielen eine wichtige Rolle in dieser<br />

Geschichte.<br />

Der Aufenthalt in Irland bedeutet ja – mehr<br />

oder minder zwingend – die Auseinandersetzung<br />

mit einer höchst speziellen Biersorte:<br />

Guinness. Es ist, insbesondere anfangs, weiß<br />

Gott nicht jedermanns Sache. Auf der Fährüberfahrt<br />

bot sich die Gelegenheit, schön langsam<br />

Zuneigung für dieses Getränkt zu entwickeln,<br />

denn schnell fand sich ein Grüppchen<br />

<strong>Motorrad</strong>reisender zusammen und es wurde<br />

Benzin geredet und, na klar, Guinness (oder<br />

auch Bier) getrunken. Der einzige Ire am Tisch,<br />

ein Goldwing-Fahrer, hatte natürlich Heimvorteil.<br />

Der nette Kerl lud mich spontan ein, ihn<br />

zu besuchen. Blöderweise lebt er so weit von<br />

der von mir ins Auge gefassten Route entfernt,<br />

dass aus dieser Einladung von Anfang an eigentlich<br />

nichts werden konnte. Trotzdem: Nett<br />

war’s doch! Auch wenn der feuchtfröhliche<br />

Abend anderntags eine Rekonvaleszenzphase<br />

an Deck erforderte...<br />

32 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Parken bei den Cliff‘s of Moher<br />

Dass die grüne Insel mich mit Regen empfing,<br />

brauche ich ja wohl eigentlich nicht zu betonen.<br />

Also den Regenschutz angelegt und den<br />

Fahrmodus auf „zurückhaltend“ gestellt; außerdem<br />

musste ich mich ja auch noch an den<br />

Linksverkehr gewöhnen (was aber problemlos<br />

verlief). Genauso gut gewöhnte ich mich an das<br />

Tragen des Regenschutzes und das Einschalten<br />

der Griffheizung an meiner <strong>GS</strong>; schön an Irland<br />

ist dagegen das abrupte Umschalten des<br />

Wetters von Regen auf Sonne. Die Extreme auf<br />

der westlichsten Insel Europas liegen halt dicht<br />

beisammen.<br />

Nicht weit vom Ring of Kerry entfernt liegt<br />

die vermutlich größte Touristenattraktion Irlands,<br />

die Cliffs of Moher. Die bekanntesten<br />

Steilklippen der Insel ragen auf einer Länge von<br />

acht Kilometern zwischen gut 100 und maximal<br />

214 Metern zumeist fast senkrecht aus dem<br />

Meer. Es gibt verschiedene Spazierwege, doch<br />

wird der immense Touristenansturm inzwischen<br />

stark kanalisiert: Vom kostenpflichtigen<br />

Parkplatz aus (gilt auch für Motorräder) wird<br />

man auf einen mit einer 1,40 Meter hohen Brüstung<br />

gesicherten Weg geleitet; der früher anscheinend<br />

mögliche direkte, ungesicherte Zugang<br />

der Cliffs ist damit quasi illegal geworden.<br />

Lohnend ist der Besuch dieser fantastischen<br />

Steilküste in meinen Augen dennoch (nebenbei:<br />

Irlands höchste Steilklippen befinden sich<br />

in Nordirland; sie ragen bis über 600 Meter aus<br />

dem Meer).<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

33


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Cliffs of Moher<br />

Nächstes Ziel ist die größte Stadt im irischen<br />

Westen, Galway. Sie hat etwa 75.000 Einwohner<br />

und liegt an der Galway Bay; der Fluss Corrib<br />

durchfließt die Stadt und mündet in die<br />

Bucht. Hübsch anzusehen ist der vor wenigen<br />

Jahren grundlegend umgestaltete Stadtplatz namens<br />

Eyre Square, der bei trockenem Wetter<br />

sehr belebt ist. Nicht unansehnlich ist auch die<br />

Haupteinkaufsstraße Galways, die – Absicht<br />

oder Zufall? – Shop Street heißt. Zwei weitere<br />

Merkwürdigkeiten gibt es hier: Erstens wird<br />

Galways Bürgermeister im Einjahres-Turnus neu<br />

gewählt, und zweitens pflegt die Stadt nicht<br />

weniger als elf Städtepartnerschaften; allein<br />

sechs Partnerstädte liegen in den USA. Hintergrund<br />

ist wohl die extreme Auswanderungswelle<br />

in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Richtung<br />

Amerika; Grund für das Verlassen der<br />

Insel von mindestens einer Million Menschen<br />

war die grauenhafte Hungersnot als Folge mehrerer<br />

Kartoffel-Missernten der Jahre 1845 bis<br />

1849, die über eine Million Iren das Leben kostete.<br />

Galway ist für mich Ausgangspunkt für die<br />

Fahrt zur Kylemore Abbey. Die älteste irische<br />

Benediktinerinnenabtei, 1665 gegründet, residiert<br />

allerdings nicht am Ort ihrer Gründung,<br />

sondern hat sich 1920 in einem malerischen<br />

Schloss „eingenistet“. Schloss Kylemore war<br />

1871 aus Granit erbaut worden und liegt malerisch<br />

am Ufer des Kylemore Lake. Bis vor wenigen<br />

Jahren unterhielten die Benediktinerinnen<br />

eine Tagesschule für Kinder der Umgebung<br />

sowie eine Internatsschule und führten auch<br />

eine kleine Pension. Nach der Vernichtung der<br />

Pension durch einen Brand und die Schließung<br />

der Tagesschule leben die Nonnen mit den Internatsschülerinnen<br />

in einem Teil der geräumigen<br />

Anlage; einige Bereiche sind für Besucher<br />

zugänglich – auch der etwa 1,5 Kilometer vom<br />

Schloss entfernt gelegene Garten, der nach<br />

jahrzehntelangem „Siechtum“ erst im Jahr 2000<br />

von den Nonnen wieder rekonstruiert worden<br />

ist. Leider erhielten Abtei und diese wunderschöne<br />

Gartenanlage an meinem Besuchstag<br />

wieder eine volle Ladung „Gründünger“. Auch<br />

die eigentlich sehr schöne Hin- und Rückfahrt<br />

waren deshalb nicht gerade die reine Freude.<br />

Durchs hügelige Landesinnere der Insel hinüber<br />

zur Hauptstadt Dublin auf der Ostseite<br />

führt längst schon eine Autobahn; schöner und<br />

weitaus <strong>GS</strong>-liker sind natürlich die kurvigen alten<br />

Landstraßen. Freilich verdreifacht sich da<br />

die Fahrzeit. Aber ich habe schließlich Urlaub<br />

und außerdem dauert die Vorfreude auf Dublin<br />

so etwas länger. Obwohl Irland ja von der<br />

Finanz- und Bankenkrise dramatisch geschüttelt<br />

wird, pulsiert die Stadt – ob noch im selben<br />

Maße wie in Vorkrisen-Zeiten, vermag ich<br />

nicht zu beurteilen. Die <strong>GS</strong> hatte einige Tage<br />

lang in Dublin nicht wirklich zu tun; soo groß<br />

ist die 500.000 Einwohner-Stadt ja auch nicht.<br />

Ich ließ mich von Dublin, sehr attraktiv an der<br />

Mündung des Flusses Liffey in die Dublin Bay<br />

gelegen, in den Bann ziehen und klapperte die<br />

Sehenswürdigkeiten der irischen Metropole ab.<br />

Die Spannweite alleine an sehenswerten Bauwerken<br />

ist enorm: Sie reicht von der fast 200<br />

Jahre alten Half-Penny-Bridge bis zum noch keine<br />

zehn Jahre alten „Superzahnstocher“ namens<br />

The Spire; das Bauwerk ist 123 Meter<br />

hoch und verjüngt sich von drei Metern Durchmesser<br />

an der Basis auf nur noch 15 Zentimeter<br />

an der (nachts beleuchteten) Spitze. Etwas<br />

weiter im Süden der Stadt befindet sich<br />

O’Donoghue’s, eines der berühmtesten Pubs<br />

der gesamten Insel. Diese Pub-Institution war<br />

unter anderem Gründungsort der Musikgruppe<br />

The Dubliners, die hier auch ihre ersten Auftritte<br />

hatten. Natürlich wird hier Guinness getrunken.<br />

Womit wir wieder bei den Grundnahrungsmitteln<br />

angekommen sind – Butter, Kartoffeln<br />

und eben Guinness. Bleibende Eindrücke zur<br />

über 250 Jahre alten Geschichte dieser Brauerei<br />

erhalten Besucher des Guinness Storehouse.<br />

Wer das siebenstöckige Museum aufmerksam<br />

durchwandert hat, weiß anschließend alles<br />

über den Gründer, den Herstellungsprozess<br />

und historische Werbefeldzüge. So richtig setzt<br />

sich das dann bei einem Pint Guinness in der<br />

Gravity Bar, das im Museums-Eintritt enthalten<br />

ist und in der im Dachgeschoss untergebrachten<br />

Bar ausgeschenkt wird. 360 Grad Panoramablick<br />

über Dublin und ein Pint Guinness<br />

können – fast – besoffen machen.<br />

34 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


REISE<br />

IRLAND MIT DER <strong>GS</strong><br />

Ach ja: Dublin ist natürlich nicht so grün wie<br />

der Rest der Insel. Das liegt an der intensiven<br />

Bebauung der Halbmillionenstadt – aber nur<br />

auch. Es regnet hier auch weitaus seltener als<br />

im Westen der Insel; übers Jahr kommt so nur<br />

etwa die Hälfte der Niederschlagsmenge von<br />

„drüben“ zusammen. Deutlich wärmer als anderswo<br />

in Irland ist es zudem in Dublin auch.<br />

Bloß fürs <strong>GS</strong>-Fahren ist Dublin nicht gerade erste<br />

Wahl. Aber das stört auf der Fahrt zum Fährhafen<br />

Rosslare nicht wirklich. Dort startet die<br />

Fähre gen Frankreich. Zum Glück gibt es an<br />

Bord gesunde Lebensmittel, also auch Kartoffeln<br />

und Butter. Beim – ja was wohl! – frage ich<br />

mich dann, ob man als <strong>GS</strong>-Fahrer wirklich nach<br />

Irland muss. Ich finde schon. Aber nicht nur<br />

wegen der Lebensmittel und Museen, sondern<br />

auch der so schön zur Landschaft passenden<br />

kurvigen Straßen wegen. Und außerdem sind<br />

<strong>GS</strong>-Fahrer ja grundsätzlich wetterresistent.<br />

Die Iren gehen bei bewölkten Himmel gerne an den Strand.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

35


TIP<br />

INternet<br />

Mit der Internetplattform www.<br />

motorradreise.tv weht frischer<br />

Fahrtwind durch’s Netz. Auf der<br />

Internetseite finden sich viele aktuelle Videos,<br />

Filme und Reiseberichte von <strong>Motorrad</strong>reisen<br />

aus der ganzen Welt, redaktionell<br />

ausgewählt und sinnvoll in<br />

geografischen Kanälen sortiert. Ähnlich<br />

einfach wie der Gangwechsel beim <strong>Motorrad</strong>,<br />

klickt man sich auf der Seite von<br />

Kontinent zu Kontinent und stößt dabei<br />

auf wirkliche Highlights, die man sonst nur<br />

mühselig und sehr schwer findet.<br />

Zur INTERMOT <strong>2012</strong> in Köln hat das junge,<br />

innovative Team von <strong>Motorrad</strong>reise.<br />

tv nun die erste eigene Sendung produziert.<br />

Berichtet wurde über die Neuvorstellungen<br />

und Highlights der Messe aus<br />

dem <strong>Motorrad</strong>reisebereich. Mit Kamera<br />

und Mikrofon im Anschlag haben sie u.A.<br />

bei BMW vorbeigeschaut und sich vor Ort<br />

die neue BMW R 1200 <strong>GS</strong> für das Jahr<br />

2013 vorstellen lassen.<br />

Auch <strong>Motorrad</strong>reisende kommen zu<br />

Wort. Erik Peters zum Beispiel, der bekannt<br />

ist für seine Reisen Oman – Island,<br />

Cologne Shanghai und Abenteuer Nordamerika<br />

- war gerade erst von dem zweiten<br />

Teil seiner Nordamerika Tour zurückgekehrt.<br />

Terminlich in dem engen Zeitplan<br />

auf der Messe kaum zu bekommen und ein<br />

sehr begehrter Interviewpartner, stand er,<br />

wie auch Daniel Rintz (2 Wheels – 1 World<br />

– 0 Money), ausführlich über seine Reisen<br />

und Erlebnisse bei <strong>Motorrad</strong>reise.tv vor<br />

der Kamera Rede und Antwort.<br />

Das Interesse an einer solchen Seite ist<br />

da. Die Besucherzahlen zeigen es deutlich.<br />

Aktuell soll sie sein, so will das Team möglichst<br />

oft und direkt aus erster Hand vor<br />

Ort selber recherchieren. „Weitere Folgen<br />

sind bereits in Planung“, sagt Stefan Klabunde,<br />

Gründer von <strong>Motorrad</strong>reise.tv, dafür<br />

werden sie wieder viel unterwegs sein,<br />

um spannende Beiträge zu zeigen. Das<br />

sehr gute Feedback zur ersten Folge motiviert<br />

das junge Team, mit dem gleichen<br />

Elan weitere spannende Folgen zu schaffen.<br />

Im Moment planen sie für jeden Monat<br />

eine ca. 30-minütige Sendung.<br />

Stefan Klabunde (29) ist selbst <strong>Motorrad</strong>fahrer<br />

aus Leidenschaft, und begann<br />

mit dem Reisen auf zwei Rädern vor ziemlich<br />

genau zwei Jahren, seitdem lässt ihn<br />

das Thema nicht mehr los. Dass er Benzin<br />

im Blut hat und mit Herz und Verstand an<br />

seinen Projekten arbeitet, sieht man. Die<br />

Seite ist übersichtlich gestaltet, gut strukturiert<br />

und lädt durch die abwechslungsreichen<br />

Inhalte zum Stöbern ein. Über 100<br />

Videos, Filme und Trailer mit etlichen<br />

Stunden Spielzeit stehen schon bereit und<br />

die Seite wird ständig noch erweitert. Fans<br />

von PS protzenden Superbikes mit lauten<br />

Auspuffanlagen kommen hier nicht auf<br />

ihre Kosten, dafür ist der Fokus der Seite<br />

schon allein durch die Namensgebung<br />

klar. Für all Diejenigen, die sich nach wirklichen<br />

Abenteuern auf zwei Rädern sehnen,<br />

wird hier jede Menge geboten.<br />

<strong>Motorrad</strong>reise.tv wird, nicht nur in der<br />

kalten Jahreszeit bei vielen <strong>Motorrad</strong>reise<br />

Fans, das Portal für Fernweh Suchende<br />

werden.<br />

P.S: Aktuelle News und eine stetig<br />

wachsende Community gibt es auch auf<br />

Facebook unter:<br />

www.facebook.com/<strong>Motorrad</strong>reise.tv<br />

36 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


GESCHENKE<br />

FÜR DAS GANZE<br />

JAHR!<br />

Eine Auswahl an Geschenkideen - für die Lieferfähigkeit, Richtigkeit der Darstellung und Preise sind alleine die Hersteller verantwortlich.


<strong>GS</strong> GESCHENKE<br />

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Afrika-T-Shirt aus der Touratech-Adventure-Kollektion.100<br />

Prozent Baumwolle,<br />

Aufdruck von hoher Qualität für lange<br />

leuchtende Farben. Erhältlich für Damen<br />

(Gr. S – L) und Herren (Gr. M – XXXL).<br />

Bezug: Touratech AG, Auf dem Zimmermann<br />

7-9, 78078 Niedereschach, Telefon<br />

07728/92790, info@touratech.de, shop.<br />

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und kann unter www.Beemer<strong>GS</strong>.com<br />

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go anywhere!“ (Du kannst vielleicht ein kleines<br />

bißchen schneller fahren... ...aber ich kann<br />

überall hin fahren!“). Das ist das Motto des in<br />

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38 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


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Die formschöne Fußverbreiterung ist aus<br />

hochfester Aluminium-Legierung CNC-gefräßt.<br />

Dank der großzügigen Auflagefläche<br />

wird ein Versinken auf weichem Untergrund<br />

verhindert.<br />

Der Verbreiterungsfuß ist silber eloxiert,<br />

das obere Anbaublech schwarz pulverbeschichtet.<br />

Bezug: SW-MOTECH GmbH & Co. KG,<br />

Ernteweg 8/10, 35282 Rauschenberg, Tel.<br />

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hat. Ermöglicht nach kurzer Reparaturzeit die Weiterfahrt bis in die nächste<br />

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DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

39


<strong>GS</strong> GESCHENKE<br />

VON 41 - 100 Euro<br />

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Die formschöne Fußverbreiterung ist aus hochfester<br />

Aluminium-Legierung CNC-gefräßt. Dank der großzügigen<br />

Auflagefläche wird ein Versinken auf weichem Untergrund<br />

verhindert.<br />

Der Verbreiterungsfuß ist silber eloxiert, das obere Anbaublech<br />

schwarz pulverbeschichtet.<br />

Bezug: SW-MOTECH GmbH & Co. KG, Ernteweg 8/10,<br />

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Fax +49 (0) 64 25/81 68-10<br />

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Seit 1994 sind die Vierventil-Versionen der <strong>GS</strong> die<br />

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ROLLIN‘ ALL OVER THE WORLD SINCE 1994“<br />

zollt diesem außergewöhnlichen Bike Tribut.<br />

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Fuß-Pumpe lassen sich alle Reifen<br />

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leichter aufpumpen. Das Volumen<br />

der neuen Aluminium Fuß-<br />

Pumpe 139 cm³. Die Weiterentwicklung<br />

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oder digitalen Manometer. Das<br />

Manometer zeigt genau den Luftdruck<br />

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Die Pumpe wird mit einer<br />

kleinen Leinentasche geliefert.<br />

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Platz für Flickzeug oder andere<br />

Utensilien. Die neue Mini-<br />

Fußpumpe ist für 44,90 Euro<br />

(digital) erhältlich. Direkt unter<br />

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93 01 9-24, www.bikersdream.de<br />

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40 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


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mit Stecker für die BMW Ladebuchse ohne Stecker aber mit Kabel, das Sie<br />

direkt an Ihre Batterie legen können um bequem ohne Ausbau der Batterie<br />

laden zu können. er vollautomatische Batterieoptimierer zum Kontrollieren,<br />

Laden und Testen sowie zur Wiederbelebung tief entladener Batterien. Das<br />

intelligente Elektroniksystem erkennt den Ladezustand der Batterie. Geeignet<br />

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Herwig, Hauptstr. 78, 79336 Herbolzheim, Tel.:07643/9360835, eMail:<br />

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GPS-Geräte oder Kameras. Zur Montage an der Scheibenhalterung<br />

über den Armaturen. Oberfläche Alu gebürstet.<br />

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35282 Rauschenberg, Tel. +49 (0) 64 25/81 68-05 0,<br />

Fax +49 (0) 64 25/81 68-10<br />

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Der POLARIS ist ein Bremsflüssigkeitsbehälterdeckel mit integriertem Kompass,<br />

welcher problemlos gegen den Originaldeckel am Behälter ausgetauscht<br />

werden kann. Dieses Produkt ist in mehreren Farben erhältlich. Eine<br />

echte Hilfe zur Navigation bei <strong>Motorrad</strong>touren und nicht zuletzt eine optische<br />

Aufwertung für Ihr <strong>Motorrad</strong>. Außer für die BMW-Baureihen R 1200 <strong>GS</strong> und F<br />

650/800 <strong>GS</strong> Twin lässt sich der Deckel auch noch an ca. 15 unterschiedlichen<br />

BMW-Modellen anbringen.<br />

Durch den hohen Qualitätsanspruch lässt sich der POLARIS bei jeder Wetterlage<br />

(wasserfest/ temperaturbeständig von -30° bis + 60°) bedenkenlos einsetzen.<br />

Selbstverständlich kann der Deckel auch jederzeit schnell abgenommen<br />

und z.B. als Wanderkompass verwendet werden. Ein durchdachtes und<br />

sehr nützliches High-Tech-Produkt, auch im Zeitalter von GPS-Navigationsgeräten!<br />

Lieferbar in den Farben: rot, blau, schwarz und silber, bitte bei Bestellung den<br />

Farbwunsch angeben<br />

Bezug: <strong>GS</strong> PARTS, Roger Herwig, Hauptstr. 78, 79336 Herbolzheim,<br />

Tel.:07643/9360835, eMail: info@gs-parts.de, Internet: www.gs-parts.de<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

41


<strong>GS</strong> GESCHENKE<br />

VON 101 - 250 Euro<br />

Beemer <strong>GS</strong> Chronograph Edelstahl<br />

Der Edelstahl-Chronograph mit dem BEEMER <strong>GS</strong> Wappen ist<br />

immer dabei: Ob es mit der <strong>GS</strong> über Passstraßen in den Bergen<br />

geht, über Wüstendünen oder abends in die Oper.<br />

Der Zeitmesser Made in Germany zeigt quarzgenau die Uhrzeit<br />

an und kann für 129 Euro inklusive Versand unter www.Beemer<strong>GS</strong>.com<br />

bestellt werden.<br />

129,- €<br />

ZYLINDERSCHUTZ<br />

Zum Schutz der Boxer-Ventildeckel gegen Steinschläge<br />

und Stürze. Speziell der Form des Ventildeckels angepasst<br />

und an der Innenseite mit einer Gummidämpfung<br />

versehen. Eine Kombination aus gelasertem, gebürstetem<br />

Aluminium Grundrahmen und CNC-gefrästem,<br />

schwarz eloxiertem Aluminium-Pad.<br />

Bezug: SW-MOTECH GmbH & Co. KG, Ernteweg 8/10,<br />

35282 Rauschenberg, Tel. +49 (0) 64 25/81 68-05 0,<br />

Fax +49 (0) 64 25/81 68-10<br />

E-Mail: info@sw-motech.com<br />

159,95 €<br />

TAGFAHRLICHT FÜR DIE<br />

BMW F 800 <strong>GS</strong> (bis <strong>2012</strong>)<br />

Dieses Tagfahrlicht verbindet cooles Design und<br />

innovative Lichttechnik zu einer perfekten Einheit.<br />

Mehr Sicherheit durch brillantweißes Licht in<br />

Stabform. Art.-Nr.: 048-0286<br />

Bezug: Touratech AG, Auf dem Zimmermann 7-9,<br />

78078 Niedereschach, Telefon 07728/92790,<br />

info@touratech.de, shop.touratech.de<br />

249,90 €<br />

42 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


Von 101 - 250 Euro<br />

<strong>GS</strong> GESCHENKE<br />

Nebelscheinwerfer-Set inklusive<br />

modellspezifischem Scheinwerferhalter<br />

189,95 €<br />

• Breite Lichtstreuung sorgt für deutlich bessere Sicht bei Nebel oder Regen<br />

• Ellipsoid Scheinwerfer mit H3, 55 W Leuchtmittel, Spannung 12 V<br />

• Robustes Gehäuse aus Aluminiumdruckguss<br />

• Montage an vorhandenen Befestigungspunkten durch mitgelieferten,<br />

modellspezifischen Scheinwerferhalter<br />

• Farbe der Scheinwerfer: Schwarz oder Silber pulverbeschichtet<br />

• Mit TüV E-Prüfzeichen<br />

• Inklusive Kabelbaum mit Sicherung und spritzwassergeschütztem Schalter<br />

Lieferumfang:<br />

• 2 Scheinwerfer<br />

• 1 Kabelbaum mit Sicherung<br />

• 1 spritzwassergeschützter Lenkerumschalter<br />

• Modellspezifischer Scheinwerferhalter<br />

• Anbauanleitung<br />

Bezug: SW-MOTECH GmbH & Co. KG, Ernteweg 8/10, 35282 Rauschenberg,<br />

Tel. +49 (0) 64 25/81 68-05 0, Fax +49 (0) 64 25/81 68-10<br />

E-Mail: info@sw-motech.com<br />

SYMMETRISCHER QUICK-LOCK KOFFERTRÄGER<br />

QUICKLOCK EVO<br />

299,95 €<br />

• Abnehmbarer Kofferträger zur Verwendung für fast alle gängigen Koffer Systeme<br />

• Sekundenschneller An- bzw. Abbau mit Schnellverschlüssen an unauffälligen<br />

Befestigungspunkten<br />

• Mit separat erhältlichem SW-MOTECH Kofferadapter verwendbar für Koffer der<br />

Marken TraX ®,<br />

Givi/Kappa, Krauser, Hepco & Becker, Shad<br />

• Aus ovalem Rundrohr dicht ans Fahrzeug konstruiert<br />

• Hohe Funktionalität und Stabilität<br />

• Oberfläche schwarz pulverbeschichtet<br />

• Gesamtbreite Kofferträger (ohne Koffer): 435 mm<br />

Lieferumfang:<br />

• Kofferträger<br />

• Auspufftieferlegung<br />

• Montagematerial<br />

• Anbauanleitung<br />

Besonderheiten:<br />

• Durch die Auspufftieferlegung liegt der Träger viel näher am <strong>Motorrad</strong> an, sodass<br />

zwei gleich große Koffer verwendet werden können, ohne dass die Symmetrie<br />

beeinträchtigt wird oder die Gesamtbreite Übermaße annimmt.<br />

Bezug: SW-MOTECH GmbH & Co. KG, Ernteweg 8/10, 35282 Rauschenberg,<br />

Tel. +49 (0) 64 25/81 68-05 0, Fax +49 (0) 64 25/81 68-10<br />

E-Mail: info@sw-motech.com<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

43


<strong>GS</strong> GESCHENKE<br />

VON 251 - 500 Euro<br />

SPEEDPACK<br />

299,95 €<br />

• Volumen: 75 l - 90 l<br />

• Zuverlässige 4-Punkt-Spanngurtbefestigung<br />

• Stauraum für Helm<br />

• Reflektierende Details<br />

• Selbsttragende Konstruktion<br />

• Zahlreiche Außentaschen<br />

Lieferumfang:<br />

• 3-teilige Hecktasche<br />

• Innentaschen (BC.ZUB.00.015.30000)<br />

• 4 Spanngurte (BC.ZUB.00.001.30000)<br />

• 2 Kompressionsriemen (BC.ZUB.00.002.30000)<br />

• 2 Zurrschlaufen zur Heckmontage am Kennzeichenhalter (BC.UB.00.004.30000)<br />

• Schultergurt (BC.ZUB.00.041.30000)<br />

• Lackschutzfolie (BCK.LSF)<br />

• <strong>Motorrad</strong> Taschen-Schloss<br />

Bezug: SW-MOTECH GmbH & Co. KG, Ernteweg 8/10, 35282 Rauschenberg,<br />

Tel. +49 (0) 64 25/81 68-05 0, Fax +49 (0) 64 25/81 68-10<br />

E-Mail: info@sw-motech.com<br />

Beemer <strong>GS</strong> XXL-Chronograph<br />

„<strong>GS</strong> ADVENTURE“<br />

Der mattschwarze BEEMER <strong>GS</strong> XXL-Chronograph mit 50 Millimeter<br />

Durchmesser steht nicht nur unter dem Motto „<strong>GS</strong> AD-<br />

VENTURE“, sondern zeigt auf dem Zifferblatt auch die Silhouette<br />

dieses einzigartigen <strong>Motorrad</strong>s.<br />

Der Zeitmesser aus der Classic Ride Collection wird in Deutschland<br />

gefertigt und ist inklusive Versandspesen exklusiv online<br />

unter www.Beemer<strong>GS</strong>.com erhältlich.<br />

189,- €<br />

PIVOT PEGZ GELENKFUSSRASTEN<br />

Diese Endurofußrasten gehen in einem Federgelenk den Bewegungen des<br />

Fußes nach vorne und hinten bis zu 20 Grad Neigung mit. Das schohnt nachhaltig<br />

die Stiefel und führt zu einem besseren Stand auf der Maschine - auch<br />

in extremen Situationen. Außerdem wird die Belastung für den Fahrer minimiert,<br />

da der Stiefel fast immer auf der vollen Auflagefläche der Fußraste steht<br />

und nicht, wie bei konventionellen Fußrasten, auf der Kante geführt werden<br />

muss. Die Fakten: Bessere Kontrolle – weniger Ermüdung – mehr Kurvendruck—<br />

mehr Gefühl. Passend für: F 650 <strong>GS</strong> F 650/800 <strong>GS</strong> R 100 <strong>GS</strong> R 1100 /<br />

1150 <strong>GS</strong> R 1200 <strong>GS</strong> R 1200 <strong>GS</strong> Adventure. Kompletter Satz mit allen Befestigungsteilen.<br />

Bezug: <strong>GS</strong> PARTS, Roger Herwig, Hauptstr. 78, 79336 Herbolzheim,<br />

Tel.:07643/9360835, eMail: info@gs-parts.de, Internet: www.gs-parts.de<br />

155,- €<br />

44 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


<strong>GS</strong> GESCHENKE<br />

Von 301 - 600 Euro<br />

Komfortsitzbank „High End atmungsaktiv“<br />

für die BMW R 1200 <strong>GS</strong><br />

Diese Sitzbank setzt Maßstäbe in puncto Fahrkomfort.<br />

Ergonomisch angepasst und aus hochwertigsten<br />

Materialien.<br />

Erhältlich auch für die Sozia (055-1530).<br />

Bezug: Touratech AG, Auf dem Zimmermann 7-9,<br />

78078 Niedereschach, Telefon 07728/92790,<br />

info@touratech.de, shop.touratech.de<br />

319,00 €<br />

MOTOTENT VON LONERIDER<br />

Es gibt viel Zelte für <strong>Motorrad</strong>fahrer, aber nur das MOTO-<br />

TENT erfüllt alle Wünsche. Einzigartig Gewicht in seiner<br />

Leichtigkeit, bietet das MOTOTENT von LONE RIDER,<br />

Schutz für Mensch, Maschine und Ihre <strong>Motorrad</strong> Ausrüstung.<br />

Seit Anfang April ist das ultimative <strong>Motorrad</strong>zelt<br />

Europaweit erhältlich und es ist mit seinen 5.44 kg das<br />

leichteste Zelt, mit einem Unterstand für Ihr <strong>Motorrad</strong>, auf<br />

dem Markt. Entwickelt von <strong>Motorrad</strong>abenteurern für <strong>Motorrad</strong>abenteuer.<br />

Bezug: http://www.lonerider-motorcycle.de<br />

469,00 €<br />

ZACH TRIPLE BLACK AUSPUFF<br />

Der ABE-Endschalldämpfer bringt eine Leistungssteigerung von ca. 3<br />

PS. Der Sound ist dumpf und kernig. Der aus Edelstahl gefertigte<br />

Dämpfer ist sehr einfach zu montieren. Im Abgasaustritt ist ein Seriendb-Killer<br />

eingeschraubt! Zusätzlich bieten wir einen Power-db-Killer an<br />

für Kunden die mehr Leistung und Drehmoment wünschen.<br />

Der Geräuschpegel steigt nur um 0,5 db. Der Gesetzgeber erlaubt für<br />

Auspuffanlagen an Motorrädern eine Geräuschtoleranz von 5 db.<br />

Bezug: Zach Auspufftechnik GmbH, Voggendorfer Weg 7,<br />

93444 Bad Kötzting, Telefon: 09941-3154, Telefax: 09941-7676,<br />

E-Mail: info@zachauspuff.de<br />

575,00 €<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

45


SPEZIAL | F 700 <strong>GS</strong><br />

update der f 650 <strong>GS</strong><br />

TUTT<br />

Von Frieder Freinberger (Text) und Richard A. Meinert (Fotos)<br />

46 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


I PALETTI<br />

In der zweiten Auflage ist die BMW F 650 <strong>GS</strong> zur F 700 <strong>GS</strong><br />

hochgestuft worden – und dabei zu einem richtigen<br />

Knaller geworden<br />

Ausgeprägtes Understatement war eines<br />

der Kennzeichen der 2007 präsentierten<br />

BMW F 650 <strong>GS</strong>. Denn in ihrem<br />

Gitterrohrrahmen war derselbe, 798 Kubikzentimeter<br />

große Zweizylinder-Paralleltwin<br />

montiert wie im Schwestermodell F 800 <strong>GS</strong>.<br />

Mit 72 statt 85 PS war er nur ein wenig leistungsschwächer.<br />

Auch jetzt, nach der ersten<br />

größeren Modellüberarbeitung, setzen die<br />

BMW-Marketingleute die Understatement-<br />

Strategie fort, indem sie in der Typbezeichnung<br />

F 700 <strong>GS</strong> weiterhin rund 100 Kubikzentimeter<br />

Hubraum „unterschlagen“. Einen<br />

sachlichen Nachteil bedeutet das nicht. Zugleich<br />

weist die neue „Siebenhunderter“ gegenüber<br />

der „Sechshundertfünfziger“ handfeste<br />

Vorteile auf: Doppel-Scheibenbremse im<br />

Vorderrad, neueste ABS-Generation (das ABS<br />

ist jetzt Serie), kleines nominelles Leistungsplus<br />

(jetzt 75 PS und 77 Nm), Traktionsregelung<br />

und elektronische Einstellung des Federbeins<br />

(beides optional) und eine deutlich<br />

gefälligere Linienführung. Modellpflege, wie<br />

man sie sich als Kunde wünscht.<br />

Die vielen kleinen Stellschräubchen, an<br />

denen BMW anlässlich des Upgrades zur<br />

F 700 <strong>GS</strong> gedreht hat, wirken sich allerdings<br />

primär auf der Straße aus. Obwohl<br />

die Messwerte des Testfahrzeugs nicht<br />

ganz die Homologationsangaben erreichen<br />

(70 statt 75 PS, 4,6 statt 4,3 Sekunden<br />

für den Standard-Sprint, 188 statt 192<br />

km/h Spitze), gefällt der Antrieb von vorne<br />

bis hinten: Viel Kraft untenrum, eine<br />

ausgeprägte Drehfreude mit stürmischem<br />

Kraftzuwachs oberhalb 5000 Touren, die<br />

etwas kürzere Gesamtübersetzung, dazu<br />

die weiterhin vorbildliche Kraftstoffausnutzung<br />

– ein zeitgemäßer Motor und ein<br />

gelungener Antriebsstrang. Gleichmäßig<br />

mit etwa 5.000 Umdrehungen dahinfah-<br />

F 700 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

update der f 650 <strong>GS</strong><br />

Dabei war die F 650 <strong>GS</strong>, die damals die<br />

einzylindrige Klein-<strong>GS</strong> gleicher Modellbezeichnung<br />

ablöste, trotz ihrer zurückhaltenden<br />

Art für BMW ein großer Erfolg: Insgesamt<br />

wurden von 2008 bis Mitte <strong>2012</strong><br />

weltweit 33.380 Stück an Kunden ausgeliefert<br />

(F 800 <strong>GS</strong>: 47.279 Stück); Deutschland<br />

war der größte Markt. Im internen<br />

BMW-<strong>GS</strong>-Ranking lag die F 650 <strong>GS</strong> damit<br />

auf dem vierten Platz hinter der R 1200 <strong>GS</strong>,<br />

der R 1200 <strong>GS</strong> Adventure und der F 800<br />

<strong>GS</strong> . Als F 700 <strong>GS</strong> könnte sie vielleicht sogar<br />

einen Platz gutmachen, denn mit den<br />

bereits kurz angerissenen Änderungen ist<br />

sie erheblich „runder“ geworden. Die etwas<br />

stumpfe, im Zweipersonenbetrieb bei<br />

härterer Beanspruchung zu Fading neigende<br />

Frontbremse ist nun ein feiner Stopper,<br />

das neue Bosch-ABS – angeblich 700<br />

Gramm leicht – stellt dazu die perfekte Ergänzung<br />

dar. Einen vernünftigen Grund,<br />

es abzuschalten – geht ganz leicht auf<br />

Knopfdruck – gibt es eigentlich nicht,<br />

denn wer offroad Anbremsdrifts praktizieren<br />

oder extreme Steilpassagen absolvieren<br />

will, wird zumeist auf einer F 800<br />

<strong>GS</strong> unterwegs sein, die 50 Millimeter<br />

mehr Federweg und ein deutliches Plus<br />

an Bodenfreiheit bietet.<br />

Dennoch: Die Siebenhunderter ist ein<br />

durchaus würdiges Mitglied der <strong>GS</strong>-Familie,<br />

wenn auch bei ihr die Straßen-Fähigkeiten<br />

stärker ausgeprägt sind als ihre<br />

Offroad-Kompetenz. Doch zum Enduro-<br />

Wandern beispielsweise ist sie – grobstollige<br />

Reifen (z.B. Metzeler Karoo oder Karoo<br />

T) und einen stabilen Motor-Unterschutz<br />

mal vorausgesetzt – prima geeignet; ihr<br />

Motor lässt sich auch zu niedrigsten Drehzahlen<br />

herab und neigt kaum zum Absterben<br />

und die 170 bzw. 180 Millimeter Federweg<br />

sind so wenig auch nicht; die<br />

legendäre R 80 G/S, Urmutter aller Reiseenduros,<br />

wies nahezu dieselben Werte<br />

auf. Ja, die F 700 <strong>GS</strong> macht auch in leichtem<br />

Gelände eine gute Figur.<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

47


SPEZIAL | F 700 <strong>GS</strong><br />

update der f 650 <strong>GS</strong><br />

DATEN<br />

Hubraum: 798 ccm<br />

Leistung: 75 PS bei 7300/min<br />

Gewicht: 209 kg fahrfertig<br />

(in Vollausstattung 221 kg)<br />

Preis: 8.750 Euro<br />

(F 650 <strong>GS</strong> vorher: 8.100 Euro ohne ABS)<br />

MOTOR UND FAHRWERK<br />

Motor: Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Zweizylinder-Reihenmotor,<br />

DOHC, 4 Ventile pro<br />

Zylinder, Bohrung x Hub 82,0 x 75,6 mm,<br />

Verdichtung 12; elektr. Einspritzung/Zündung,<br />

Saugrohr-Ø 46 mm; Nasskupplung,<br />

6 Gänge, Endantrieb über Kette; 75 PS bei<br />

7.300/min, 77 Nm bei 5.300/min.<br />

Fahrwerk: Stahlrohr-Gitterrahmen, Motor<br />

mittragend, 41 mm Telegabel, Aluguss-<br />

Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein,<br />

Vorspannung und Zugstufe einstellbar; Federweg<br />

vorne 180 mm, hinten 170 mm; vorne<br />

Doppelscheibenbremse Ø 300 mm,<br />

Doppel-kolben Schwimmsattel, hinten<br />

Scheibenbremse Ø 265 mm, Einkolben-<br />

Schwimmsattel; ABS (abschaltbar) serienmäßig;<br />

Leichtmetallräder. Bereifung 110/80-<br />

19 und 140/80-17.<br />

ABMESSUNGEN UND GEWICHT<br />

Tankvolumen 16 l, Sitzhöhe 820 (SA 790)<br />

mm, DIN-Leergewicht 209 kg, Zul. Gesamtgewicht<br />

436 kg.<br />

DAS FAZIT IN KÜRZE<br />

Flott-flinkes Allround-<strong>Motorrad</strong> mit großem<br />

Fahrspaß-Potenzial.<br />

+ Feiner Zweizylinder, kräftig und sparsam<br />

+ Agiles, zugleich stabiles Fahrwerk<br />

+ Guter Fahrkomfort, auch für zwei<br />

+ Wertige Ausstattung plus optionale Finessen<br />

+ Hervorragende Ergonomie<br />

+ Prima Gepäcksystem auf Wunsch<br />

- Hauptständer nicht ideal bedienbar<br />

- Tankanzeige gewöhnungsbedürftig<br />

Motor<br />

Bremsen *****<br />

Fahrwerk *****<br />

Ergonomie *****<br />

Verarbeitung *****<br />

***** (von max. 5 Sternen)<br />

MESSWERTE<br />

Topspeed<br />

188 km/h<br />

Beschleunigung 0-100 km/h 4,6 s<br />

Durchzug 60-140 km/h (6. Gang) 10,3 s<br />

Testverbrauch<br />

4,4 l<br />

ren kann sensible Hände stören, denn in<br />

diesem Bereich sind trotz der Vibrationsdämpfungs-Maßnahmen<br />

ungute Vibs<br />

spürbar. Auf kurvenreichen Strecken, auf<br />

denen ständige Tempowechsel angesagt<br />

ist, spielt das freilich keine Rolle – und hier<br />

ist die F 700 <strong>GS</strong> ein echtes Kurvenspielzeug:<br />

Kurze Impulse genügen zum Einlenken,<br />

perfekt stabil hält sie den Radius. Wer<br />

fahren kann, ist mit der F 700 <strong>GS</strong> der Corner-King,<br />

muss sich vor nix und niemandem<br />

verstecken. Wer’s noch nicht so gut<br />

kann, tut sich ebenfalls leicht, denn die<br />

Siebenhunderter zeigt sich gutmütig und<br />

ist anpassungsfähig.<br />

Deutlich Gas gibt BMW in der Mittelklasse<br />

mit optionalen Technik-Offerten. So offerieren<br />

die Münchner für die F-<strong>GS</strong> jetzt<br />

die Antischlupfregelung ASC sowie ein<br />

elektronisches Dämpfer-Einstellsystem<br />

ESA, dessen Wirkungsbereich allerdings<br />

auf das Federbein begrenzt ist; die nicht<br />

einstellbare Gabel wird nicht bedient. Dafür<br />

kostet es aber auch deutlich weniger<br />

als das von der Boxer-<strong>GS</strong> bekannte Voll-<br />

ESA. Seine Wirkung ist dennoch spürbar,<br />

die drei Stufen Comfort-Normal-Sport unterscheiden<br />

sich wahrnehmbar. Sinnvoll<br />

erscheint uns auch das Ordern des Komfortpakets<br />

(Bordcomputer, Heizgriffe, Kofferhalter,<br />

Hauptständer) sowie des Sicher-<br />

1<br />

2<br />

3<br />

48 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


F 700 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

update der f 650 <strong>GS</strong><br />

1: Jetzt besser erreichbar und sehr gut bedienbar<br />

ist das „Dampfrad“ zur Verstellung<br />

der Federvorspannung des Zentralfederbeins.<br />

Seine Betätigung ist auch dann erforderlich,<br />

wenn man das optionale ESA<br />

geordert hat, denn dadurch wird nur die<br />

Zugstufendämpfung verändert, nicht die<br />

Vorspannung.<br />

2: Die nunmehr zwei Bremsscheiben im<br />

Vorderrad machen in Verbindung mit dem<br />

jetzt serienmäßigen ABS der neuesten Generation<br />

ihre Sache ganz ausgezeichnet.<br />

Die bisherigen Unvollkommenheiten – Fadingneigung<br />

bei harter Beanspruchung,<br />

undefinierbarer Druckpunkt – sind ausgemerzt<br />

worden.<br />

3: Nicht hundertprozentig gefallen kann<br />

die Positionierung des Hauptständers,<br />

weil die Stiefelspitze den Angriffspunkt<br />

nicht ideal erreichen kann; er liegt etwas<br />

versteckt hinter der Sozius-Fußraste. Das<br />

Aufbocken selbst geht allerdings kinderleicht.<br />

Auch der Seitenständer funktioniert<br />

vorzüglich.<br />

4: Gut ablesbar sind die Instrumente der<br />

F 700 <strong>GS</strong>. Die Zifferblätter des analogen<br />

Tachometers wie des analogen Drehzahlmessers<br />

wurden neu gestaltet, der Umfang<br />

des Bordcomputers wurde erhöht. Die Bedienung<br />

erfolgt ergonomisch vorteilhaft<br />

vom linken Lenkerende aus.<br />

heitspakets (ASC, ESA, RDC). Mehr<br />

Optionen als bisher gibt es bei den Sitzbänken<br />

(normal, niedrig, Komfortsitzbank)<br />

und auch dem Thema Windschutz schenkt<br />

BMW hohe Aufmerksamkeit, hält man<br />

doch Windschilder in diversen Höhen und<br />

Tönungen bereit.<br />

Wahrnehmbar gewonnen hat die F 700<br />

<strong>GS</strong> gegenüber dem Vormodell auch optisch<br />

und in der Bedienung: Alle Knöpfe,<br />

Schalter und Hebel strahlen hohe Wertigkeit<br />

aus, der Blinker stellt beispielsweise<br />

automatisch zurück (wenn auch etwas<br />

spät, aber besser als gar nicht), die Bedienung<br />

gibt niemandem Rätsel auf. Die Instrumente<br />

lassen sich einwandfrei ablesen,<br />

die Reifenventile im Felgenstern<br />

machen die Luftdruckkontrolle einfach,<br />

das Federbeinverstellungs-Handrad ist<br />

nun besser zugänglich. Lediglich der Angriffspunkt<br />

des Hauptständers liegt weiterhin<br />

etwas versteckt hinter der Sozius-<br />

Fußraste; dafür hüpft die kleine <strong>GS</strong> fast<br />

wie von selbst auf den Ständer. Was Bedienung<br />

und Ergonomie anbetrifft, liegt<br />

die F 700 <strong>GS</strong> im Grunde schon fast auf<br />

Oberklassen-Niveau.<br />

Das genaue Gegenteil gilt für ihren Benzinkonsum.<br />

4,4 Liter im Mittel sind erfreulich,<br />

doch wer vorausschauend-unhektisch<br />

agiert und die Kraft aus niedrigen<br />

Drehzahlen einzusetzen weiß, kann trotz<br />

schneller Fahrt mit knapp vier Litern auskommen.<br />

Das vermag kaum ein anderes<br />

<strong>Motorrad</strong> ähnlich gut.<br />

Zu viel Lob für die zweitkleinste <strong>GS</strong>?<br />

Wer die nun 8.750 Euro kostende F 700<br />

<strong>GS</strong> ausgiebig gefahren hat, wird nicht umhin<br />

kommen, diesem positiven Fazit zuzustimmen.<br />

Ziemlich Gutes ist nicht nur besser,<br />

sondern richtig gut geworden. Wer<br />

ein größeres <strong>Motorrad</strong> nicht wirklich auszureizen<br />

versteht, weil er halt „nur“ User<br />

und nicht Semi-Experte ist, ist mir der<br />

kleinsten Zweizylinder-<strong>GS</strong> perfekt bedient.<br />

Und selbst Voll-Experten können<br />

Spaß mit ihr haben.<br />

4<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

49


SPEZIAL | F 800 <strong>GS</strong><br />

Noch ein upgrade<br />

Nach der jüngsten Modellüberarbeitung ist die BMW<br />

F 800 <strong>GS</strong> der Boxer-<strong>GS</strong> heftiger denn je auf den Fersen<br />

Wie jede in Mitteleuropa verkaufte<br />

Reiseenduro, so wird auch<br />

die 2007 präsentierte BMW F<br />

800 <strong>GS</strong> überwiegend auf asphaltierten<br />

Straßen bewegt. Die ihr eigene hohe Tourentauglichkeit<br />

prädestiniert sie für entspanntes,<br />

dabei dynamisches Reisen.<br />

Doch die Achthunderter kann auch ganz<br />

anders: Ihre Konzeption – nur wenig über<br />

210 Kilogramm Leergewicht, souveränes<br />

Fahrwerk mit langen Federwegen, 21 Zoll-<br />

Vorderrad – macht die F 800 <strong>GS</strong> zu der seit<br />

Jahren am leichtesten auch in mittelschwerem<br />

Gelände fahrbaren Reiseenduro.<br />

Angesichts ihrer enormen Leistungsfähigkeit<br />

und Ausgewogenheit gab es bei<br />

der für 2013 angesetzten Modellüberarbeitung<br />

für die BMW-Entwickler nicht viel<br />

zu tun. Ein jetzt serienmäßiges Zweikanal-<br />

ABS der neuesten Generation, die Ausrüstung<br />

mit den neuen Schaltereinheiten,<br />

neues Instrumenten-Design, ein paar Retuschen<br />

an der Karosserie und die optionale<br />

Ausstattung mit der Schlupfkontrolle<br />

ASC und der Fahrwerks-Finesse ESA<br />

– damit sind die wesentlichen Neuerungen<br />

schon aufgezählt.<br />

Nichts verändert gegenüber dem rund<br />

45.000 Mal verkauften Vormodell wurde<br />

an Motor und Antrieb. Der 798 Kubikzentimeter<br />

große Paralleltwin überzeugt nach<br />

wie vor durch souveräne Leistungsabgabe<br />

in jedem Drehzahlbereich sowie durch<br />

eine insgesamt gute Laufkultur. Die gebotenen<br />

85 PS reichen voll und ganz, die<br />

Drehzahlreserven des Motors müssen eigentlich<br />

nur im Zweipersonenbetrieb ab<br />

und zu ausgeschöpft werden, wenn’s in<br />

den Bergen richtig hurtig vorangehen soll.<br />

Ansonsten genügt es zumeist, bei maximal<br />

6.000 Umdrehungen die gut schaltba-<br />

DIE ALTE<br />

50 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


en Gänge zu wechseln, um vorneweg<br />

fahren zu können. Diese Leistungsstärke<br />

im mittleren Drehzahlbereich ist es denn<br />

auch, die einen entspannt, aber zugleich<br />

auch sparsam fahren lässt. Mit 4,5 Litern/100<br />

Kilometer ist man schon vorne<br />

dabei, mehr als fünf Liter schaffen eigentlich<br />

nur echte Grobmotoriker. Wer möchte,<br />

kann die fahrfertig 214 Kilogramm wiegende<br />

F 800 <strong>GS</strong> nun auch mit der<br />

BMW-Stabilitätskontrolle ASC ausrüsten;<br />

sie greift ein, wenn das Hinterrad Schlupf<br />

entwickelt und stabilisiert so das Fahrzeug.<br />

Natürlich ist sie, wie auch das perfekt<br />

regelnde ABS, abschaltbar, was insbesondere<br />

im Geländeeinsat z<br />

unabdingbar ist.<br />

Genauso wenig Handlungsbedarf gab<br />

es am Fahrwerk. Die Verbindung aus Agilität<br />

und Stabilität ist vorbildlich. Auch auf<br />

sehr schlechten Asphaltstrecken und auf<br />

Naturstraßen lieferte die F 800 <strong>GS</strong> schon<br />

von Anbeginn eine perfekte Leistung ab;<br />

ihre großzügig bemessenen Federwege<br />

von 230 Millimetern vorne und 215 Millimetern<br />

hinten bieten reichlich Reserven,<br />

so lange nicht Motocross-artige Einsätze<br />

gefragt sind. Primär Komfortaspekte sind<br />

in der nun möglichen Sonderausstattung<br />

ESA (elektronische Dämpfereinstellung)<br />

zu sehen. Dieses „ESA light“ ermöglicht<br />

es, die Dämpfer-Zugstufe jederzeit auf<br />

Knopfdruck dreistufig zu verstellen. Im<br />

Gegensatz zur R 1200 <strong>GS</strong> ist bei der Achthunderter<br />

das ESA jedoch auf das WAD-<br />

Federbein (webabhängige Dämpfung) beschränkt<br />

und auch die Federvorspannung<br />

kann nicht vom Lenker aus angesteuert<br />

werden, sondern muss per Handrad eingestellt<br />

werden; dieses Handrad ist übrigens<br />

jetzt besser bedienbar als zuvor.<br />

Freilich ist das ESA light mit dem gegen-<br />

F 800 <strong>GS</strong> | SPEZIAL<br />

noch ein upgrade<br />

RNATIVE<br />

DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

<strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN<br />

51


SPEZIAL | F 800 <strong>GS</strong><br />

Noch ein upgrade<br />

über der Boxer-<strong>GS</strong> verminderten Leistungsumfang<br />

auch deutlich billiger. Wirksam<br />

ist es dennoch: Die neue F 800 <strong>GS</strong> ist<br />

dort noch komfortabler, wo der Fahrer es<br />

wünscht und sie ist noch straffer, wo es<br />

angebracht ist.<br />

Die restlichen Veränderungen sind marginal,<br />

in Summe aber dennoch nicht überflüssig.<br />

Denn die Anmutung der F 800 <strong>GS</strong><br />

als vollwertige, technisch anspruchsvolle<br />

und zugleich leicht zu handhabende Reiseenduro<br />

ist damit noch besser als schon<br />

zuvor. Mitunter sind es nämlich auch Kleinigkeiten<br />

wie das nun getönte Deckglas<br />

des LED-Rücklichts oder der ein wenig erweiterte<br />

Funktionsumfang der Standard-<br />

manches besser: Sie ist (noch) souveräner<br />

fahrbar, bietet (noch) mehr Komfort,<br />

fasziniert bestimmt auch wegen ihrer vielen<br />

Technik-Highlights noch stärker. Aber<br />

manchem ist die große <strong>GS</strong> halt auch ein<br />

wenig zu mächtig, zu schwer, zu „unnahbar“.<br />

Doch nicht nur solche Naturen sind<br />

mit der F 800 <strong>GS</strong> prima bedient. Denn<br />

auch wenn es öfter mal Ziele weit abseits<br />

des Asphalts anzusteuern gilt, ist die<br />

Eine hervorragende Reiseenduro, ganz sicher sogar<br />

die beste auf dem Markt in der „Leichtgewichtsklasse“<br />

von unter 215 Kilogramm.<br />

Auswirkungen auf das Fahrwerk hat<br />

eine neu für die F 800 <strong>GS</strong> entwickelte Ausstattungsoption:<br />

Sie ist nun auch in einer<br />

tiefergelegten Version erhältlich. Damit<br />

sinkt die Standard-Sitzhöhe von 880 Millimetern<br />

auf 850 Millimeter, allerdings entfällt<br />

dann die Möglichkeit der Montage eines<br />

Hauptständers und auch die<br />

Ausrüstung mit ESA ist nicht gegeben.<br />

Wenn zusätzlich die optional erhältliche<br />

niedrige Sitzbank montiert wird, liegt die<br />

F 800 <strong>GS</strong> sogar bei nur noch 820 Millimetern<br />

Sitzhöhe und damit auf dem serienmäßigen<br />

Niveau der F 700 <strong>GS</strong>. A propos<br />

Sitzen: Neu im Angebot ist eine leicht abgestufte<br />

Komfort-Sitzbank.<br />

Instrumentierung, die den Besitzer freuen.<br />

Nach wie vor erfreulich ist die enorm hohe<br />

Funktionalität der F 800 <strong>GS</strong> in punkto Ergonomie<br />

und Bedienung inklusive Gepäcktransport:<br />

Das kann nur die R 1200<br />

<strong>GS</strong> noch ein wenig besser.<br />

Insofern fällt das Fazit zur aktualisierten<br />

F 800 <strong>GS</strong> leicht: Sie ist eine hervorragende<br />

Reiseenduro, ganz sicher sogar die beste<br />

auf dem Markt in der „Leichtgewichtsklasse“<br />

von unter 215 Kilogramm. Natürlich<br />

kann eine R 1200 <strong>GS</strong> – wir sprechen jetzt<br />

von der letzten luft-/ölgekühlten Version –<br />

Achthunderter erste Wahl – und je deftiger<br />

das Geläuf wird, umso mehr. <strong>GS</strong>-<br />

Freunde haben es deshalb im Grunde<br />

gut: Sie haben die Wahl zwischen Boxer-<br />

<strong>GS</strong> und Twin-<strong>GS</strong> – manchmal kann diese<br />

Entscheidung allerdings auch fast<br />

schon zur Qual werden. Eigentlich ganz<br />

geschickt von BMW, genau jetzt eine<br />

neue Generation der R 1200 <strong>GS</strong> zu bringen...<br />

52 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


TIP<br />

<strong>GS</strong> SPEZIALIST<br />

In einer der schönsten Gegenden für<br />

<strong>Motorrad</strong>fahrer - zwischen Schwarzwald<br />

und Vogesen gelegen und mit<br />

Deutschlands motorradfreundlichstem Klima<br />

gesegnet - befindet sich in Herbolzheim<br />

die Firma <strong>GS</strong>-Parts, die beliebte Anlaufstelle<br />

für BMW-Fahrer aller Modelle ab<br />

1949. Ein Schwerpunkt liegt - der Name<br />

sagt es - in individuellem Zubehör für „Gelände<br />

und Straße“.<br />

Der Gründer, Inhaber und Werkstatt-Spezialist<br />

von <strong>GS</strong>-Parts, Roger Herwig, ist seit<br />

Jahrzehnten selbst BMW-Liebhaber und begeisterter<br />

<strong>GS</strong>-Fahrer der ersten Stunde, seit<br />

1980 die erste auf den Markt kam. So ist<br />

also aus einer persönlichen Leidenschaft<br />

heraus ein kompetentes Veredlungs-Center<br />

für individuelles Zubehör gewachsen,<br />

mit einem mittlerweile weltweiten Versandhandel.<br />

Gleichzeitig wird in Herbolzheim<br />

in der Hauptstr. 78 aber auch der direkte<br />

Kundenkontakt gepflegt und wer beispielsweise<br />

im Zuge einer Schwarzwaldtour einen<br />

Abstecher in die 130m² großen Geschäftsräume<br />

macht kann bei einer guten<br />

Tasse Kaffee ein freundliches Benzingespräch<br />

mit Roger führen oder sich in aller<br />

Ruhe umsehen.<br />

Neben einem umfangreichen Sortiment<br />

an innovativem Zubehör zur optische Aufwertung<br />

seiner Maschine findet der BMW-<br />

Fahrer auch zahlreiche technische Finessen.<br />

So ist <strong>GS</strong>-Parts Stützpunkthändler für<br />

Zach Schalldämpfer und für Wilbers-Federbeine,<br />

somit also auch für das neue Wilbers<br />

WESA-Fahrwerk. Die Umrüstung des<br />

Serienfahrwerks auf Wilbers-Technik führt<br />

Roger Herwig in der eigenen Werkstatt<br />

durch, und selbstverständlich montiert er<br />

auf Wunsch auch jedes andere Zubehörteil<br />

gern selbst.<br />

Wer sich vorab informieren möchte wie<br />

ein bestimmtes Produkt in montiertem Zustand<br />

wirkt kann sich bei <strong>GS</strong>-Parts auch<br />

anhand der dort ausgestellten Motorräder<br />

ein Bild machen - eine R1200<strong>GS</strong> und<br />

eine R1200<strong>GS</strong> ADV stehen dafür bereit -<br />

beide in Vollausstattung.<br />

Roger baut sein Angebot ständig aus<br />

und so wird er die <strong>GS</strong>-Gemeinde auch im<br />

kommenden Jahr wieder mit interessanten<br />

Neuheiten überraschen. Wen es also<br />

so bald nicht in seine Geschäftsräume verschlägt<br />

der sei jetzt schon im kommenden<br />

Frühjahr auf den Messestand von <strong>GS</strong>-<br />

Parts eingeladen - auf der <strong>Motorrad</strong>welt<br />

Bodensee, der IMOT und im April auch auf<br />

der Bike-Austria in Tulln in der Nähe von<br />

Wien.<br />

Kontakt:<br />

<strong>GS</strong>-Parts, Roger Herwig<br />

Hauptstraße 78<br />

79336 Herbolzheim<br />

Telefon +49 (0) 7643 9360835<br />

Internet: www.gs-parts.de<br />

eMail: info@gs-parts.de<br />

54 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>


VORSCHAU FEBRUAR 2013<br />

WIR IM NETZ!<br />

Vergleichstest<br />

Action-Cams<br />

Action-Cams erfreuen<br />

sich zunehmender Beliebtheit,<br />

seitdem HD-Qualität<br />

auch für den kleinen<br />

Geldbeutel erschwinglich<br />

geworden ist. Bereits für<br />

kaum mehr als 100 Euro<br />

kann man bei HD-<br />

Schnäppchen zuschlagen<br />

und fündig werden. Warum<br />

also viel Geld ausgeben?<br />

• <strong>GS</strong>:NEWS<br />

• <strong>GS</strong>:SHOP<br />

- <strong>Magazin</strong>e<br />

- Textilien<br />

- Bücher<br />

• <strong>GS</strong>:Partner<br />

RIDE OF YOUR LIFE<br />

TOUR - BERICHT<br />

Ein Bericht über die Gewinner<br />

der „Ride of Your<br />

Life“-Tour. Die fünf<br />

Europäer(in) dürfen mit<br />

der neuen 1200 <strong>GS</strong> bereits<br />

eine Weltreise absolvieren.<br />

• <strong>GS</strong>:LINKS<br />

• <strong>GS</strong>:SZENE<br />

• uvm.<br />

Einfach reinschauen!<br />

WWW.gs-magazin.com


TIP<br />

56 <strong>GS</strong> | MOTORRAD MAGAZIN DEZEMBER <strong>2012</strong>

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