Ausgabe 4/2005 - Junge Liberale NRW
Ausgabe 4/2005 - Junge Liberale NRW
Ausgabe 4/2005 - Junge Liberale NRW
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Mitgliedermagazin der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n <strong>NRW</strong> und Brandenburg<br />
www.julis-nrw.de<br />
julimagazin4/05<br />
JuLis in den Parlamenten<br />
Was sie bewegt und was ihnen wichtig ist
Inhalt<br />
Zuhause in Europa<br />
Vorwort<br />
Fast wäre das Unmöglicher wahr geworden: Ein zweiter JuLi aus <strong>NRW</strong> schafft<br />
den Einzug in den Bundestag. Ein harter Wahlkampf hätte seine Früchte getragen.<br />
Doch, wir kennen alle das Ergebnis, Marco Buschmann verpasste den<br />
Umzug nach Berlin.<br />
Oft Fragen die "alten Hasen" der FDP, wieso wollt ihr JuLis eigentlich eure eigenen<br />
Abgeordneten haben? Argumente wie "größte Vorfeldorganisation",<br />
"junge Politik", "alle Generationen sollen vertreten sein", "wir machen ja<br />
schließlich den meisten Wahlkampf", werden hier von uns oft angeführt.<br />
Aber ich denke, diese Argumente reichen nicht. Sie reichen nicht, zu erklären,<br />
wofür wir kämpfen. In der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> des JuLi-Magazins wollen wir<br />
Abgeordnete zu Wort kommen lassen, die eindeutig noch JuLis sind, und zum<br />
Teil bereits seit zwei Legislaturperioden in den verschiedenen Parlamenten<br />
sitzen. Wir gehen der Frage nach, was es ausmacht, in einem Stadtrat zu sitzen,<br />
wie die Arbeit eines Landtagsabgeordneten aussieht, was ein Mitglied<br />
des Bundestages so den lieben langen Tag alles zu tun hat, und was es heißt,<br />
Politik für Europa zu machen. Denn schließlich ist in spätestens drei Jahren<br />
wieder Wahlkampf und da müssen wir ja wissen, wofür wir kämpfen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim lesen der Herbst-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
Euer<br />
Thorsten Palicki<br />
Seite<br />
02 Vorwort<br />
03 Europa<br />
04 Bundestag<br />
06 Landtag<br />
07 <strong>Liberale</strong>r Mund<br />
08 Stadtrat<br />
09 Wahlkampf<br />
10 Pro & Contra: PKW Maut<br />
12 Stillstand in der Republik<br />
14 Landesarbeitskreise<br />
14 News<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Liberale</strong> Landesverband <strong>NRW</strong> e.V.<br />
Sternstr. 44<br />
40479 Düsseldorf<br />
Fon 0211.4925185<br />
Fax 0211.490028<br />
julimagazin@julis-nrw.de<br />
Redaktion<br />
Thorsten Palicki (V.i.S.d.P), Katrin Schmidt,<br />
Andreas Rademacher, Marcel Hafke,<br />
Jan Schiller, Sebastian Honczek,<br />
Sylvia Laufenberg, Ronald Mayer<br />
Design<br />
MSPS Werbeagentur, Köln<br />
Fotos<br />
Thorsten Palicki, Katrin Schmidt, Maik<br />
Herrmann, Ronald Mayer, Marcel Hafke,<br />
Sylvia Laufenberg, FDP-Landtagsfraktion<br />
<strong>NRW</strong>, photocase.de, Deutscher Bundestag,<br />
Europäisches Parlament, CSU, u.a.<br />
Druck<br />
Linsen, Kleve<br />
Das JuLi Magazin ist die Mitgliederzeitschrift<br />
der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n des Landesverbandes<br />
<strong>NRW</strong> e.V. und des Landesverbandes Brandenburg.<br />
Das JuLi Magazin erscheint viermal jährlich.<br />
Für Mitglieder der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n ist<br />
der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Die im JuLi Magazin abgedruckten Beiträge<br />
und Artikel geben alleine die Meinung des jeweiligen<br />
Verfassers und nicht unbedingt der<br />
Redaktion oder der Herausgeber wieder.<br />
Alex Alvaros erstes Jahr im Europaparlament<br />
Er hat jährlich 40 Sitzungswochen. Er arbeitet 28-30 Tage am<br />
Stück. Er reist von Brüssel nach Luxemburg, von England nach<br />
Österreich, von Berlin nach Griechenland. Er ist überall. Alexander<br />
Pickart-Alvaro ist seit einem Jahr MdEP – Mitglied des Europäischen<br />
Parlaments. Mit 30 Jahren ist auch er einer der Jüngsten<br />
dort, auch wenn sich die ein oder anderen JuLis auch fragen, ob<br />
es die JuLis auch schon ohne Alex gab.<br />
"Es ist spannend", kann Alex kurz und knapp über seine Arbeit<br />
im Europaparlament sagen. "Nun kann ich unsere JuLi-Programmatik<br />
hier umsetzen. Ich werde immer auf dem Laufenden<br />
gehalten, was aktuelle JuLi-Beschlusslage ist und frage<br />
auch nach, ob die JuLis etwas zu einem Thema haben. Denn nun<br />
kann ich auch unsere Forderungen versuchen, in die Tat umzusetzen."<br />
Doch ist das Europaparlament nicht ein wenig einschüchternd?<br />
"Nervös war ich nie, es kamen viele Sachen auf<br />
mich zu, man musste erst mal alles kennen lernen. Die Gebäude<br />
sind riesig, man muß sich überall durchfragen, um alles zu<br />
verstehen." Mittlerweile weiß er auch sehr gut, wie es mit den<br />
Wortmeldungen aussieht. "Als innenpolitischer Sprecher der<br />
Fraktion gibt es des Öfteren Themen, zu denen ich mich äußern<br />
möchte. Das sage ich dann so meinem Büro und die melden<br />
mich an." Auch an seine erste Rede kann er sich noch gut erin-<br />
Europa<br />
nern, auch wenn er hartnäckig dabei bleibt, dass er keine Nervosität<br />
verspürt hat. "Ich kann ja nichts falsch machen, sondern<br />
nur den Leuten, die alle auch nur mit Wasser kochen, meine<br />
Meinung darbieten. Außerdem habe ich ja auch die Erfahrung<br />
bei den JuLis, auf Kongressen zu reden und auch bei Parteitagen<br />
der FDP." Also ist er durch die Beste Schule gegangen. Trotzdem<br />
waren viele Sachen am Anfang neu und ungewohnt. Was war<br />
das Lustigste, was ihm je passiert ist bislang? "Es hat einige Zeit<br />
gedauert, bis man verstanden hat, dass Pickart-Alvaro ein und<br />
die selbe Person ist. Bis dahin hatte ich immer zwei Fächer: eins<br />
für Alvaro und eins für Pickart."<br />
Seine Zeit bei den JuLis begann 1998, gleichzeitig trat er auch<br />
der FDP bei. "Ich war schon davor politisch aktiv, habe mich<br />
schon immer für die politischen Bereiche Innen und Recht interessiert,<br />
heute bin ich innenpolitischer Sprecher der Fraktion."<br />
1999 wurde er Kreisvorsitzender der JuLis Düsseldorf, von 2000-<br />
<strong>2005</strong> gehörte er dem JuLi-Bundesvorstand an und war von<br />
2002 an stellvertretender Bundesvorsitzender. "Es war eine<br />
schöne Zeit, wir hatten ein eingespieltes Team und viel Freude<br />
an dem, was wir getan haben." Dann ist er 2004 zur Europawahl<br />
auch als Spitzenkandidat der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n in das Europaparlament<br />
gewählt worden. "Europa ist für mich das Spannendste,<br />
weil die Themenbereiche auch so breit gefächert sind<br />
wie in keinem anderen Parlament." Er erhofft sich jedoch, dass<br />
das Europaparlament mehr Gewicht bekommen wird. Der<br />
Kommission steht er auch kritisch gegenüber, weltfremd könne<br />
man diese schon bezeichnen.<br />
Der Jurist und gelernte Bankkaufmann versucht aber oft, nach<br />
Hause zu kommen, hat monatlich drei Termine in <strong>NRW</strong>. Aber an<br />
einem Leben aus dem Koffer kommt er derzeit nicht vorbei.<br />
Gleich vier Büros besucht er regelmäßig. Neben seinen Büros in<br />
Brüssel und Straßburg hat er auch noch ein Büro in Berlin sowie<br />
EuropaGewinnspiel<br />
Gewinne eine Reise zu Alex und schau Dir das Europaparlament mal aus der<br />
Nähe an. Alex lädt Euch ein, ihn für zwei Tage (eine Übernachtung) zu<br />
begleiten. Neben einer Führung durch das Europaparlament könnt ihr an<br />
einer Sitzung des Europaparlaments teilnehmen, Euch werden die Ausschussräume<br />
gezeigt und zum Abendessen lädt Alex dann auch noch. Die Reise ist<br />
für eine Person mit Begleitung. Dazu mußt Du nur folgendes beantworten:<br />
Wie heißen die zwei Büromitarbeiterinnen von Alex? Einsendeschluß ist der<br />
18.11.<strong>2005</strong>, der Gewinner wird beim Landeskongress (19.-20.11.<strong>2005</strong>) ausgelost.<br />
Mitmachen kannst Du per Email an nrw@julis.de oder per Postkarte<br />
an JuLis <strong>NRW</strong>, Sternstraße 44, 40479 Düsseldorf.<br />
2<br />
JULI MAGAZIN<br />
www.julis-nrw.de<br />
JULI MAGAZIN 3
ein Wahlkreisbüro in Bonn. Für Freizeit bleibt nicht viel über<br />
derzeit. "Aber ich lebe mein Amt und gebe dafür gerne einiges<br />
auf." Gerne würde er eine zweite Legislaturperiode im Europaparlament<br />
absolvieren, danach wünscht er sich allerdings auch<br />
ein wenig mehr Freizeit und Privatleben. Bis dahin ist er verheiratet<br />
mit seinem Beruf. Denn: "Die EU ist für mich das Beste politische<br />
Projekt, was man je angefangen hat." Deswegen ist sein<br />
zuhause auch Europa und für die JuLis ein Gewinn.<br />
Wer Interesse an einem Praktikum bei Alex hat, kann sich jederzeit<br />
bewerben. Allerdings sollte man mindestens 6-12 Wochen<br />
Zeit mitbringen. Auch für Fragen und Anregungen könnt<br />
ihr Euch jederzeit an ihn wenden unter apickartalvaro@europarl.eu.int.<br />
Katrin Schmidt<br />
4<br />
JULI MAGAZIN<br />
undestag<br />
Berlin<br />
ist immer<br />
eine Reise<br />
wert<br />
„Unter den Linden“ bei Daniel Bahr<br />
Eigentlich wollte er keine Ämter, als er damals zu den JuLis kam.<br />
Nun sitzt er schon seit drei Jahren im Deutschen Bundestag. Mit<br />
25 Jahren war er damals der Jüngste Abgeordnete der FDP-Fraktion<br />
und Fünfjüngster im Bundestag. Und heute klingelt das Telefon<br />
in einer Tour, die BILD-Zeitung möchte ein Zitat, das ZDF fragt<br />
an für das Morgenmagazin am nächsten Tag; er ist gefragt, er ist<br />
nicht irgendein Hinterbänkler, er ist JuLi-Abgeordneter.<br />
Mit 14 Jahren entschloss sich Daniel, bei den JuLis einzutreten.<br />
Da hätte er wohl nicht gedacht, dass er eines Tages mal bei Harald<br />
Schmidt, Stefan Raab, Sabine Christiansen oder bei Maischberger<br />
sitzen würde, abgesehen davon, dass es diese Sendungen<br />
damals noch nicht gab. Der Volkswirt und Bankkaufmann<br />
aus Münster, der mit 16 dann auch der FDP beitrat, ist mit 18<br />
Bezirksvorsitzender der JuLis Münsterland geworden. Von<br />
1996-2004 war er Mitglied im Bundesvorstand der JuLis und<br />
von 1999-2004 Bundesvorsitzender. Nun macht er sich im Bundestag<br />
stark für Generationengerechtigkeit und für soziale politische<br />
Themenfelder wie Pflege und Behinderte.<br />
Der Bundestag ist für ihn im Vergleich mit anderen Parlamenten<br />
die Formel 1. „Als junger Abgeordneter muß man sich<br />
natürlich immer erst beweisen. Man braucht eine gute Portion<br />
Selbstbewusstsein, darf keine Angst haben und man sollte inhaltlich<br />
vorbereitet sein.“ Frech auftrumpfen nach dem Motto<br />
„Ich bin jung, Platz da!“ sollte man auf keinen Fall, man sollte<br />
aber auch nicht zuviel Respekt vor den „großen Tieren“ haben.<br />
„Meine Stimme zählt wie die des Kanzlers, jeder einzelne hat<br />
die gleiche Gewichtung im Parlament.“ Lampenfieber hatte er<br />
nur bei seiner ersten Rede im Bundestag. „Da war ich schon<br />
ziemlich nervös, aber dann gibt es ein zweites und drittes Mal<br />
und dann ist man schon abgeklärter.“ In seinem Büro hängt ein<br />
Bild, auf dem ein Seiltänzer zu sehen ist. „Das kann man schon<br />
auf den Bundestag beziehen, denn dort betreiben wir auch<br />
stets einen Seiltanz.“ Ansonsten fasziniert ihn am Bundestag<br />
die ständigen neuen Aufgaben und die intellektuellen Herausforderungen.<br />
„In welchem Beruf hat man das schon, dass man<br />
sich ständig selber herausfordern muß?“<br />
Für sein Privatleben versucht er sich Zeit zu nehmen. Er joggt<br />
regelmäßig oder trifft Bekannte. Außerdem kocht und verreist<br />
er gerne. Aber dem ehemaligen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion<br />
für Entwicklung, Pflege und Behindertenpolitik bleibt<br />
natürlich nicht allzu viel Zeit dafür. „So oft es geht bin ich natürlich<br />
auch in Münster und nehme Termine vor Ort wahr.“ Mit seiner<br />
Bundestagswahlkampagne „Cocktail-Bahr“ zusammen mit<br />
den JuLis hat er nicht nur Erfolg feiern können, sondern hatte<br />
auch eine Menge Spaß dabei. „Aber dass ist es ja auch, was wir<br />
<strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n zeigen wollen, dass Politik auch Spaß macht.“<br />
Daniel jedenfalls hat ihn, weiß aber auch, umzuschalten, wenn<br />
es darum geht, inhaltlich zu überzeugen und sehr ernste Themen<br />
anzugehen. Eins macht Daniel aber zudem noch aus. Seine<br />
charmante Art ist manch anderem Politiker schon lange abhanden<br />
gekommen, ein gepflegtes Äußeres, moderne Kleidung und<br />
ein verschmitztes Lächeln. Nicht umsonst kürte die WAZ in zuletzt<br />
zum Mister Bundestag. Die Mädels bei den JuLis wissen<br />
das schon lange – aber eine Enttäuschung gibt es am Ende<br />
dann doch: er ist schon längst vergeben, und seine Freundin<br />
wird ihn nicht so schnell wieder hergeben.<br />
Auch bei Daniel sind Praktikanten jederzeit willkommen. Für<br />
Bewerbungsanfragen, andere Fragen oder Anregungen wendet<br />
Euch an daniel.bahr@bundestag.de
6<br />
Vom Bambi zum Generalsekretär<br />
Er ist der jüngste Abgeordnete im Landtag<br />
<strong>NRW</strong>, der jüngste Generalsekretär der FDP<br />
und der jüngste stellvertretende Fraktionsvorsitzende<br />
im Parlament. Und es ist<br />
schon seine zweite Legislaturperiode im<br />
Landtag <strong>NRW</strong>. Vor allem ist er aber eins:<br />
JuLi. Christian Lindner ist mit 26 Jahren<br />
schon eigentlich auf der Höhe dessen, was<br />
jemand politisch in der FDP erreichen<br />
kann.<br />
Doch passiert ist das alles nicht über<br />
Nacht. Der Wermelskirchener trat 1993<br />
bei den <strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n ein, zu der FDP<br />
kam er 1995. Heute ist er zudem auch<br />
Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes<br />
Rheinisch-Bergischer Kreis und stellvertretender<br />
Bezirksvorsitzender Köln. Eine<br />
Bilderbuchkarriere? "Es war nicht immer<br />
nur rosig und mir ist nichts geschenkt<br />
worden. Aber vor allem verdankt sich<br />
meine Laufbahn glücklichen Fügungen.<br />
Als ich 2000 überraschend in den Landtag<br />
gewählt wurde, war zunächst alles<br />
sehr komprimiert. Ich musste mich erst<br />
mal an alles gewöhnen, die ersten Tage<br />
kam ich nicht aus dem Staunen raus.<br />
Dann musste ich feststellen, dass da keiner<br />
auf mich gewartet hat und ich mir<br />
als junger Abgeordneter Gehör erst erarbeiten<br />
musste. Das war alles nicht so<br />
einfach," beschreibt Christian die Anfänge<br />
seiner Karriere. Damals bekam er<br />
auch seinen Spitznamen "Bambi" vom<br />
JULI MAGAZIN<br />
Christian Lindner und das neue <strong>NRW</strong><br />
damaligen Fraktionsvorsitzenden Möllemann<br />
verpasst. Noch heute hängt ein<br />
"Bambi" in seinem Büro. "Ich wollte damals<br />
als Student unbedingt im wissenschaftspolitischen<br />
Themenfeld tätig<br />
sein, habe aber aufgrund meines Alters<br />
den Bereich Kinder, Jugend und Familie<br />
zugeordnet bekommen. Ich stünde biographisch<br />
den Kindergärten näher, hat<br />
Möllemann gesagt", grinst er. Heute arbeitet<br />
er in beiden Ausschüssen, denn inzwischen<br />
ist Christian sowohl Sprecher<br />
der FDP-Fraktion für Innovation, Wissenschaft,<br />
Forschung und Technologie als<br />
auch für Kinder, Familie, Jugend und Integration.<br />
Besteht bei all den Ämtern die<br />
Gefahr des Höhenflugs? "Am Anfang hat<br />
man ständig das Gefühl, dass die Schuhe<br />
zu groß sind. Irgendwann hat man sich<br />
dann auch wieder an neue Rollen gewöhnt<br />
und ist in die Schuhe herein gewachsen.<br />
Meine Funktion als Generalsekretär<br />
hatte mich im Landtagswahlkampf<br />
schon manchmal denken lassen,<br />
ich sei der Mittelpunkt. Aber das habe<br />
ich schnell selber gemerkt. Ich versuche,<br />
mich selbst auf dem Boden zu halten<br />
und weiß auch, dass jeder austauschbar<br />
ist. Ansonsten habe ich auch Freunde,<br />
die mir das ziemlich deutlich sagen", gibt<br />
er ehrlich zu.<br />
Sich selber sieht Christian als Manager<br />
der FDP <strong>NRW</strong>. "Der Mix zwischen Parteiorganisation<br />
und parlamentarischer<br />
Tätigkeit macht mir Spaß. Im Landtag arbeitet<br />
man fachspezifisch, jeder hat seinen<br />
Spezialbereich. Als Generalsekretär<br />
bin ich dagegen Generalist und darf<br />
fachlich auch einmal über meinen Tellerrand<br />
schauen. Die Funktion ist zudem<br />
ein Ehrenamt – und das nehme ich wörtlich."<br />
Landtag<br />
Der Landtag ist etwas besonderes für<br />
ihn, hier fühlt er sich wohl und kann sich<br />
derzeit auch nicht vorstellen, für ein anderes<br />
Parlament zu kandidieren. "Der<br />
Landtag <strong>NRW</strong> unterscheidet sich von allen<br />
anderen Länderparlamenten, denn<br />
es ist eine Art Zwischenparlament – fast<br />
so professionell und intensiv wie der<br />
Bundestag, aber mit landespolitischen<br />
Themen. Und Landespolitik ist das, wo<br />
ich mich wohl fühle und was ich gerne<br />
mache", so Christian. Und es muß auch<br />
mehr als ein Hobby sein, wenn man Vollzeitpolitiker<br />
ist. Privatleben gibt es dann<br />
kaum noch, weiß auch Christian. "Im<br />
Landtagswahlkampf hatte ich eine 100-<br />
Stunden-Woche, das war natürlich extrem.<br />
Jetzt sind es 60+. Aber es macht<br />
Spaß!" Ansonsten geht er gerne joggen<br />
und ins Kino. Auch Fantasy - Rollenspiele<br />
mag er, "da lernt man viel über den Charakter<br />
eines Menschen und lernt, Menschen<br />
einzuschätzen." Was für seine<br />
Arbeit als Politiker wirklich nicht<br />
unwichtig ist.<br />
Zukunftspläne schmiedet Christian auch<br />
schon. "Die FDP ist angekommen in der<br />
Regierungsverantwortung. Ich würde<br />
gerne mit daran arbeiten, die ZVS endlich<br />
abzuschaffen, Kitas als wichtige Bildungseinrichtungen<br />
auszubauen und<br />
die Förderung von Jugendverbänden<br />
und Jugendeinrichtungen zu erhalten."<br />
Privat möchte er sich nun an den Abschluss<br />
seines Studiums (Politikwissenschaft,<br />
öffentliches Recht, Philosophie)<br />
begeben.<br />
Wer Christian gerne einmal über die<br />
Schultern schauen möchte, kann dies bei<br />
einem Praktikum oder einem Landtagsbesuchsprogramm<br />
tun. Christian ist am<br />
Besten per Mail zu kontaktieren unter<br />
christian.lindner@landtag.nrw.de .<br />
Katrin Schmidt<br />
<strong>Liberale</strong>r Mund<br />
<strong>Liberale</strong>r Mund<br />
Jan Schiller: "Mit dem Flyer wollten wir zeigen, dass wir auch normal sind."<br />
Marcel Hafke: "Wir verkaufen kein Bier, das ist unser Problem."<br />
Alexander Plahr bei der 25-Jahr-Feier: "Das ist ja wohl selbstverständlich, dass<br />
der Vorstand zum aufräumen bleibt... oder zu was auch immer."<br />
Marcel Hafke: "Auf Phoenix kommt ja auch nur noch Mist." Jan Schiller: "Ja<br />
stimmt, da kommt ja nur Politik."<br />
Jan Schiller: "Wo triffst du junge Leute, die sind nicht mehr in der Schule, die findest<br />
du in der Kneipe."<br />
Nora Langensiepen: "Ich will noch nen Steuerberater draufsetzen"<br />
Felix Hemmer: "Zu dritt geht es schneller"<br />
Mario Schmidt: "1950? Da durften Frauen doch noch nicht wählen."<br />
Mario und Nora:<br />
M: "Man findet doch heute keine Frau mehr die zwei Kinder und Karriere zu<br />
Hause am Herd machen will"<br />
N: "Willst du so eine Frau?"<br />
M: "Für mich als Mann wäre das die Erfüllung?"<br />
"Wenn ich jeden One-Night-Stand bessere Hälfte nennen würde, wäre ich so<br />
groß wie das Borg-Kollektiv" Zitat Sven Görgens auf dem LPPW<br />
Björn Dietzel: "Warte erst mal ab wenn ich im Bundestag stehe und schlucken<br />
muss."<br />
Alexander Graf Lambsdorff zur Situation im BTW Kampf: "Wir müssen aufpassen,<br />
das in unseren Ministerien während des Wahlkampfes nicht die roten und<br />
grünen Leichen rauf poppen."<br />
Nils Kemper : "Mein Bettnachbar bei der Dialyse hat schon zugegeben, dass er<br />
die WASG wählt. Er hasst die FDP."<br />
Ulrich Lechleuter : "Zieh doch beim nächsten Mal einfach den Stecker von seiner<br />
Dialysemaschine raus."<br />
Heiko Fröhlich : " Ich bring Dich unter die Erde Bergmann."<br />
Heiko Fröhlich : "Außenminister ist doch ein echt lauer Job. Sich mit hungernden,<br />
bekifften Kindern fotografieren lassen."<br />
Beim Wahlkampf in der Bochumer Innenstadt:<br />
Daniel Eggert : "Wenn ich Inline-Skates anhätte, wäre ich schneller."<br />
Philipp Schumacher : "Ja, schneller am Boden !"<br />
Beim Wahlkampf in der Bochumer Innenstadt:<br />
Daniel Eggert : "Wo wart Ihr denn die ganze Zeit ?"<br />
Sebastian Kempkes : "Wir sind einmal um den Block gelaufen. Und bei der Drogenberatungsstelle<br />
waren wir auch."<br />
Marco Buschmann beim Wahlkampf in der Bochumer Innenstadt zu einem interessierten<br />
Bürger:<br />
"Warum soll nur der Förster ein Reh schießen dürfen und der Jäger nicht ? Dem<br />
Reh ist das doch eh egal, von wem es erschossen wird !"<br />
Irgendwer fragte: "Warum fällt der Christian aus? Ist der in Urlaub?"<br />
Björn Dietzel: "Weil er in England ist."<br />
Sylvia Laufenberg: "Nee, der ist in London."<br />
Auf der Rückfahrt vom Landesparteitag in Gütersloh mit Sylvias Auto:<br />
Bianca Wagner: "Die Ampel ist grün, Sylvia!"<br />
Björn Dietzel (einen Rasensprenger beobachtend): "Das Gras ist feucht."<br />
Sylvia Laufenberg: "Ich auch!"<br />
JULI MAGAZIN 7
8<br />
Früh übt sich...<br />
Der 26. September 2004 war sowohl für die FDP Wegberg, als<br />
auch für ihn persönlich ein großer Tag. Bei der Kommunalwahl<br />
kam Christoph Böhm über die Reserveliste der <strong>Liberale</strong>n in den<br />
Rat der Stadt Wegberg. Die FDP aus dem westlichsten Kreis der<br />
Bundesrepublik kann damit stolz auf den jüngsten Ratsherrn in<br />
<strong>NRW</strong> blicken, denn das neue Gesicht im Lokalparlament war zu<br />
dem Zeitpunkt erst 18 Jahre alt und noch Schüler.<br />
Dagegen hat es einmal so unscheinbar begonnen. "Angefangen<br />
hat es damit, dass ich mich über verschiedene Dinge in unserem<br />
Alltag geärgert habe. So hielt ich den Zustand in meiner damaligen<br />
Schule für unzumutbar.", beschreibt der angehende<br />
Bankkaufmann den Beginn seines Interesses an der Politik. Er<br />
wollte "handeln statt meckern". Und das ist ihm letztendlich<br />
auch gelungen. Denn dann begann die Suche nach einer Möglichkeit,<br />
aktiv zu sein. Und der Weg führte ihn schließlich zu den<br />
Julis, und zwar aufgrund seiner "politischen Grundüberzeugung".<br />
Zeitdruck? – Das ist kein Fremdwort für den jungen Ratsherrn.<br />
Politik nimmt keine Rücksicht darauf, dass der Azubi die meiste<br />
Zeit seines Tages in der Bank oder in der Berufsschule verbringt.<br />
Er hatte sich dann doch "manche Entscheidung einfacher vorgestellt<br />
und auch die zeitliche Belastung an der ein oder andren<br />
Stelle unterschätzt.". Aber für Christoph gehört das einfach dazu<br />
und er möchte sein Mandat nicht mehr missen. "Die Arbeit<br />
in der Fraktion ist nicht nur interessant, sondern kann auch viel<br />
Spaß mit sich bringen."<br />
Doch, dass es nicht ohne Anpacken geht, weiß wohl jeder, der<br />
Stadtrat<br />
sich politisch engagiert. Plakate müssen geklebt werden,<br />
Straßenwahlkämpfe geführt und Mitstreiter für die FDP gesucht<br />
werden. Doch mit witzigen Aktionen machten die Julis<br />
JULI<br />
JULI MAGAZIN<br />
Wegberg immer wieder auf sich aufmerksam. So fand man den<br />
jetzigen Ratsherrn auch schon in einer Tonne auf dem Marktplatz<br />
mit dem Alarmsignal, dass der Jugend das Wasser bis zum<br />
Hals stehe.<br />
Und so war es auch für die lokale FDP fast eine Selbstverständlichkeit,<br />
den Juli aufzustellen.<br />
Die Kombination aus beruflich Erfahrenen und dem jugendlichen<br />
Schwung war für Wegberg, berichtet der Fraktionsvorsitzende<br />
Josef Bertrams, ein gutes Rezept. "Mit Christoph Böhm<br />
hatten wir einen aufgeschlossenen, politisch motivierten und<br />
selbstbewussten jungen Mann gefunden, der auch von seinen<br />
Altersgenossen akzeptiert wurde.", so Bertrams weiter.<br />
Nun ist knapp ein Jahr vergangen. Programmatisch hat sich<br />
schon einiges getan, aber man hat noch viel vor, denn ein Problem<br />
blieb im letzte Jahr. Alle paar Monate ein Wahlkampf<br />
schlauchen eben extrem, und so ist auch <strong>NRW</strong>’s jüngster Ratsherr<br />
froh, dass nun mal eine ruhige Zeit bevorsteht, in der sich<br />
um Inhalte gekümmert werden kann. Und die <strong>Liberale</strong>n sind<br />
schon auf einem guten Weg. Jeden Montag trifft sich die Wegberger<br />
Ratsfraktion, um über die Themen der nächsten Sitzungen<br />
zu beraten. Regelmäßig dienstags und donnerstags tagen<br />
die Ausschüsse, in denen Christoph natürlich auch aktiv ist. Bildung,<br />
Schule, Soziales und Sport sind seine Arbeitsfelder in der<br />
Ratsarbeit. Doch, wie es nun mal bei uns so ist, kommt man nie<br />
zur Ruhe. "Neben der Fraktionsarbeit kommen dann eigentlich<br />
fast wöchentlich weitere Sitzungen von JuLi-und FDP-Gremien<br />
dazu, sowie die Lakos, Bukos und so manche<br />
Repräsentationstermine, die sich aus dem Mandat ergeben.",<br />
erklärt der Ratsnewcomer. Aber er hat schon feste Pläne für die<br />
Zukunft gefasst. Beim nächsten Mal wollen alle gemeinsam<br />
versuchen, die absolute Mehrheit der CDU zu beseitigen, die in<br />
der Vergangenheit schon zur reinen Alleinherrschaft der<br />
Schwarzen geführt hat. Denn endlich will auch mal die Opposition<br />
ihre Forderungen ohne Gnadenerweis der Christdemokraten<br />
durchsetzen. Die FDP wird sicherlich weiter dazu beitragen,<br />
ihr jetzt schon gutes Ansehen in Wegberg, noch mehr zu verbessern.<br />
Und vielleicht wird dann auch ein geheim gehegter<br />
Wunsch wahr: Ein Direktmandat für Christoph Böhm.<br />
Andreas Rademachers<br />
Wahlkampf<br />
ein Kampf mit Mensch um Menschen<br />
16 Monate und vier Wahlkämpfe. Hunderttausende Flyer, zig Podiumsdiskussion,<br />
100erte Veranstaltungen und einmal kreuz und<br />
quer durch <strong>NRW</strong>. Das was die Wahlkämpfer in <strong>NRW</strong> erlebt haben,<br />
möchte ich keinem anderem Zumuten. Dieser Landesverband hat<br />
die geballte Kraft der Politik zu spüren bekommen. Und man<br />
glaubt es kaum, wir JuLis haben es mit Bravur überlebt und konnten<br />
regelmäßig zu den guten Ergebnissen der FDP beitragen.<br />
Die vier heißen Phasen im Wahlkampf überlebt man nur, wenn<br />
man in Werbemittelkategorien denkt. Den Terminplan in und<br />
auswendig kennt und bei McDonalds mit Namen angesprochen<br />
wird, da man bereits zum VIP Kunden aufgestiegen ist.<br />
Wer gedacht hätte, nach der Landtagswahl können wir wieder<br />
Politik machen, kann sich gerne bei Gerhard Schröder und seinem<br />
Neuwahlplan bedanken. Ein Plan der keine politische Besserung<br />
in Deutschland gebracht hat. Lediglich einen kurzen<br />
aber schmerzvollen Wahlkampf, ein politisch instabiles<br />
Deutschland und ein wundervolles Ergebnis für die FDP ist die<br />
Schlussbilanz nach 16 Monaten.<br />
Wahlkampf<br />
Nach diesem Akt der Anstrengung und Verwüstung befinden<br />
wir uns in den Aufräumarbeiten. Die Geschäftsstelle muss gereinigt<br />
werden, der Tourbus gesäubert werden und jeder von uns<br />
muss erst einmal wieder runter von der Wahlkampfrhetorik<br />
kommen.<br />
Aber vielleicht vorne angefangen. Die letzten fünf Wochen waren<br />
schon was besonderes. Der Landtagswahlkampf wurde<br />
quasi um drei Monate verlängert. Von heut auf morgen müssen<br />
wir neue Werbemittel organisieren und entwerfen. Die Wahlkampfleitung<br />
tagt wieder regelmäßig und die Termine nehmen<br />
stetig zu. Nach den Sommerferien sind wir wieder auf <strong>NRW</strong>´s<br />
Straßen unterwegs – wieder mit unserem Freiheitstransporter.<br />
Doch diesmal ist alles etwas anders. Wir möchten Jugendliche<br />
im Freibad erreichen und finden nur schlechtes Wetter vor, wir<br />
möchten den Wechsel erreichen, doch die politische Stimmung<br />
ist auf "ein Wechsel ist doch nicht so gut" gesunken!<br />
Bürger die seit Monaten überfrachtet werden mit Informationen<br />
und Parteipolitik quäken einen nur noch an und es wird zunehmends<br />
schwerer mit ihnen in Kontakt zu kommen. Dann<br />
ein strategischer Schachzug der Bundespartei. Der Bundesparteitag<br />
eine Woche vor der Wahl. Das Blatt wendet sich. Die FDP<br />
und damit auch die JuLis werden wieder positiv wahrgenommen.<br />
Die gute Stimmung endet letztlich in einem sehr guten<br />
Auftritt von Guido Westerwelle bei Stefan Raab einem Tag vor<br />
der Wahl.<br />
Sonntag, 18 Uhr: Die erste Hochrechnung erscheint auf dem<br />
Bildschirm bei der Wahlparty in Düsseldorf. 10,5 %. Wir können<br />
es nicht glauben. Die Hoffnung ist groß, das unser Spitzenkandidat<br />
Marco Buschmann tatsächlich den Sprung in den Landtag<br />
geschafft hat.<br />
Dann realisieren wir, das es wahrscheinlich für Schwarz-Gelb<br />
nicht reichen wird. Ein guter Tag für die FDP, aber ein schlechter<br />
Tag für Deutschland. Die so starke CDU hat in den letzten Wochen<br />
zu viele Fehler gemacht und Federn verloren.<br />
19 Uhr. Wir bekommen die erste Hochrechnung für <strong>NRW</strong>. 10 %.<br />
Das bedeutet, Marco Buschmann wird wahrscheinlich nicht in<br />
den Bundestag einziehen. Die anderen FDP Landesverbände haben<br />
zu gut abgeschnitten und wir konnten unser Ergebnis von<br />
2002 nur marginal steigern.<br />
Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt. Aber es gibt auch immer<br />
was positives. Die nächsten Jahre gibt es keinen Wahlkampf<br />
und wir können nun endlich unsere Arbeit als Regierungsjugend<br />
aufnehmen und die FDP inhaltlich treiben. Bereits auf<br />
dem kommenden Landeskongress vom 19.11.<strong>2005</strong> –<br />
20.11.<strong>2005</strong> in Olpe werden wir uns mit dem Thema Innovation,<br />
Forschung und Technologie beschäftigen. Ich freue mich darauf,<br />
die Fragen zu diskutieren, wie wir aus <strong>NRW</strong> wieder ein innovationsfreudiges<br />
Land machen und das Ruhrgebiet zum Innovationsstandort<br />
NR.1. gestalten können. Die programmatische Tiefe<br />
können wir mit ausgezeichneten Referenten und vielen programmatischen<br />
aktiven JuLis erreichen.<br />
Marcel Hafke<br />
Landesvorsitzender <strong>Junge</strong> <strong>Liberale</strong> <strong>NRW</strong><br />
MAGAZIN 9
10<br />
Eine PKW Maut darf man nicht isoliert sehen. Man sollte<br />
sie im ganzen Rahmen betrachten. Während die geforderte<br />
und bisher geplante 100 Vignette die Autofahrer<br />
weiter belasten würde, müsste man das ganz System erneuern.<br />
Der Autofahrer ist genug belastet.<br />
Der Autofahrer wird durch die Kraftfahrtsteuer, die Mineralölsteuer<br />
und die Ökosteuer beladen. Die Kraftfahrtsteuer<br />
ist die Steuer, weil man ein Auto hat. Die<br />
Mineralölsteuer ist die Steuer, weil man das Auto fährt.<br />
Und die Ökosteuer ist die Steuer, weil die Grünen nicht<br />
wusste, wie man sonst die Rentenkasse wieder füllt.<br />
Doch wie könnte man das System fairer machen und<br />
wo liegen die Schwachstellen?<br />
Die bisherigen Einnahmen werden fremd eingesetzt.<br />
Das heißt, sie fließen nicht wieder in den Bereich Verkehr<br />
zurück, sondern fließen direkt in den Haushalt ein.<br />
Wer Auto fährt nutzt auch die Straße. Dafür zahlen wir schließlich<br />
an den Staat. Aber was ist mit den Personen, die unsere Straßen benutzen<br />
aber keinen Beitrag zahlen müssen? Deutschland ist das<br />
Durchfahrtsland Nr. 1 in Europa. Diesen Luxus können wir uns nicht<br />
mehr erlauben. Und hier kommt die PKW Maut ins Spiel.<br />
Aber vorher muss das System fairer gestaltet werden:<br />
Bedingung eins:<br />
Die Kraftfahrtsteuer, die Mineralölsteuer und die Ökosteuer werden<br />
neu sortiert und zu einer einheitlichen Verkehrssteuer zusammenfasst,<br />
die sich nur im Benzinpreis niederschlägt. Nach dem Motto:<br />
Wer fährt, zahlt. Und nicht wie bisher zusätzlich: Wer hat, zahlt<br />
drauf.<br />
Bedingung zwei:<br />
Das hier eingenommene Geld wird sachgebunden eingesetzt. Hierzu<br />
gehört nicht nur Straßenausbau oder Straßenpflege, sondern<br />
auch die Förderung von Forschung und Technologie.<br />
Nur mit dem sachgebundenen Einsatz dieser Einnahmen kann man<br />
verhindern, dass der Benzinpreis in Höhe schnellt. Die bisherigen Erhöhungen<br />
dienten bekanntlich nur zur Stopfung von Haushaltslöchern.<br />
Ein unkontrolliertes Melken der Autofahrerkuh darf nicht<br />
weiter fortgesetzt werden!<br />
Nun müssen zusätzlich diejenigen ihren Beitrag leisten, die bisher<br />
kostenlos unsere Straßen nutzen konnten. Eine Maut alá Toll Collect<br />
ist das große Abschreckungsobjekt. Hinzu kommen verschiedene<br />
Berichte, die eine Geeignetheit der Anlagen anzweifeln. Nach den<br />
bekannten Debakeln liegt eine solche Vermutung auch nicht fern.<br />
Wir brauchen nicht das tollste, modernste und teuerste Abrechnungssystem.<br />
In meinen Augen würde die klassische Vignette ausreichen.<br />
Mit weniger Aufwand, das gleiche Ziel erreichen.<br />
JULI MAGAZIN<br />
Ronald Mayer<br />
Pro<br />
Contra<br />
PKW-Maut, Nein Danke!<br />
Industriegesellschaften brauchen Mobilität!<br />
Sie ist in unserer Gesellschaft ein Grundbedürfnis und<br />
unverzichtbar für Freiheit und Wohlstand. Sie ist die Voraussetzung<br />
für individuelle Lebensqualität und Wirtschaftwachstum.<br />
Unsere Straßen sind die Lebensadern<br />
unserer Wirtschaft. Gerade das Auto gehört zur Grundausstattung<br />
eines jeden Haushalts in Deutschland und<br />
ist nach wie vor das Hauptverkehrsmittel der Bürgerinnen<br />
und Bürger. Dreiviertel des Personenverkehrs werden<br />
mit dem PKW absolviert. Die Kosten für einen PKW<br />
steigen allerdings in den letzten Jahren kontinuierlich<br />
an. Heute sind rund 70 % des Kraftstoffpreises Steuern.<br />
Damit stellen wir die Spitze in Europa dar. Die fünf Stufen<br />
der Ökosteuer haben seit ihrer Einführung der Wirtschaft<br />
47 Mrd. Euro an Kaufkraft entzogen. Über 53 Mrd.<br />
Euro kassiert der Staat jährlich vom Kraftverkehr, jedoch<br />
fließen lediglich 17. Mrd. Euro in den Bau und Erhalt unseres<br />
Straßennetzes. Und jetzt will der Staat noch mehr.<br />
Die Debatte über eine PKW-Maut hat begonnen. Sobald<br />
die Straßennutzungsgebühr für PKW eingeführt werden<br />
sollte, soll angeblich im Gegenzug die Mineralölsteuer<br />
sinken. Dies ist paradox, warum eine Abgabe senken und<br />
gleichzeitig eine andere einführen? Außerdem besteht<br />
die Gefahr, dass die Steuer nachhaltig wieder angehoben<br />
wird. Dies würde wieder auf die Kosten der Bürgerinnen<br />
und Bürger gehen und wiederum Frustration<br />
schüren. Positiv wäre nur, dass dem Tanktourismus Einhalt<br />
geboten würde. Zusätzlich ist zu befürchten, dass<br />
Teile des privaten PKW-Verkehrs von den Autobahnen<br />
auf Bundes- und Landesstraßen ausweichen. Aber<br />
nachweislich fährt man in Deutschland nirgendwo sicherer<br />
als auf Autobahnen. Die allgemeine Verkehrssicherheit<br />
und natürlich die Anwohner an den Bundesund<br />
Landesstraßen würden darunter leiden. Der Lärmpegel<br />
des Verkehrs würde drastisch ansteigen. Derzeit<br />
scheint sich zwar auf Grund der LKW-Maut der Verkehr<br />
nur auf bestimmten Strecken auf die Bundes- und Landesstraßen<br />
verlagert zu haben, das liegt aber daran,<br />
dass die Unternehmen der Maut anders entkommen.<br />
Die Spediteure haben sich dafür entschieden, mehr<br />
Mautfreie LKW (LKW unter 12 Tonnen) einzusetzen. Da<br />
diese Umgehungsmöglichkeit bei der PKW-Maut jedoch nicht gegeben<br />
wäre, wird sich der Verkehr wohl oder übel in die Städte und<br />
Dörfer verlagern. Die Anwohner werden sich dafür bedanken. Weiterhin<br />
ist damit zu rechnen, dass der ÖPNV übermäßig genutzt würde.<br />
Schon heute fährt der ÖPNV Defizite ein und arbeitet nicht serviceorientiert<br />
und bürgerfreundlich. Das schlimmste an dieser Debatte<br />
besteht jedoch darin, dass den Bürgerinnen und Bürgern wieder<br />
einmal etwas vorgegaukelt wird. Unsere Straßen sind marode<br />
und damit selbstverständlich sanierungsbedürftigt. Würden jedoch<br />
Einahmen und <strong>Ausgabe</strong>n im Bereich Verkehr im Verhältnis zueinander<br />
stehen, müsste man hier nicht jammern, sondern könnte handeln.<br />
Stattdessen fließen die Gelder in andere Haushaltstöpfe. Und<br />
die Einführung einer PKW-Maut wird genau das Selbe bewirken. Die<br />
Autofahrer werden tatkräftig zur Kasse gebeten, freuen sich auf den<br />
Ausbau des Straßennetzes und werden enttäuscht werden. Fazit:<br />
Leere Autobahnen, überfüllte Bundes- und Landesstraßen und eine<br />
übermäßige Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln – ist das die<br />
Zukunft des Verkehrs!? Wohl kaum! Spricht schon all dies gegen die<br />
Einführung einer PKW-Maut, so müsste der Staat auch zunächst viel<br />
Geld in die Hand nehmen, um erst einmal eine Infrastruktur zur<br />
Mauterhebung zu schaffen. Mautstellen wären bei der Vielzahl der<br />
deutschen Autobahnen und der Größe des Netzes unbezahlbar. Vignetten<br />
sind schwer kontrollierbar und Mautbrücken scheiden meiner<br />
Ansicht bei der Vielzahl internationaler Autofahrer auf deutschen<br />
Autobahnen mangels technischer Vorrichtungen in den Autos<br />
ebenfalls aus. Deutschland hat sich in der Vergangenheit als Ursprungsland<br />
des Autobaus immer durch freien PKW-Verkehr und<br />
fehlendes Tempolimit ausgezeichnet. Mit jeder Einschränkung des<br />
PKW-Verkehrs verabschieden wir uns ein weiteres Stück vom Autoland<br />
Deutschland.<br />
Einführung<br />
einer<br />
PKW-Maut?<br />
Sylvia Laufenberg<br />
JULI MAGAZIN 11
Stillstand<br />
in unserer Republik?<br />
Versagt die Politik im Dunstfeld von Wahlen?<br />
Wie und unter welchen Bedingungen lässt sich ein zermürbender<br />
Stillstand lockern? Antworten zu finden, ist nicht leicht. Dennoch<br />
soll der wagemutige Schritt unternommen werden diese Themen<br />
anzuhauchen.<br />
Die gegenwärtig sich abzeichnende große Koalition aus<br />
CDU/CSU und SPD steht – wie die Politik insgesamt – vor<br />
schwierigen Aufgaben. Einen gewünschten „echten“ Neuanfang<br />
mit einer gut positionierten und von Wahlvolk honorierten<br />
FDP (9,8 %) wird es wohl nicht geben. Das vermag nachteilig<br />
für die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zu<br />
sein, aber wir gehen nichtsdestotrotz gekräftigt als (wohl)<br />
stärkste Oppositionspartei aus der aus Bundestagswahl.<br />
Bekanntlich gilt das Motto: Nach der Wahl ist vor der Wahl!<br />
Dieses unbestreitbare Faktum zeigt anschaulich ein Grundproblem<br />
in unserem bundesrepublikanischen System auf. Kaum ist<br />
die Bundestagswahl passé, geht das altbekannte Wahlkampfgetöse<br />
in den Bundesländern los, die unmittelbar vor einer<br />
Landtagswahl stehen. Dabei kommt nicht selten der Verdacht<br />
auf, dass die Agitation der Führenden auf ein Nullum heruntergefahren<br />
wird, um die Wähler durch grausame Streichungen<br />
und andere „Ungerechtigkeiten“ nicht zu verärgern. Dass dabei<br />
nichts anderes als Stillstand die Folge ist, kann – wie die Praxis<br />
uns lehrt – keinen der Machthaber verschrecken. Ganz im Gegenteil:<br />
In solchen Stunden blühen die Parteistrategen erst auf<br />
und versuchen ihre Marketingstrategie zu etablieren. Wer die<br />
schönsten Versprechungen macht, am attraktivsten und häufig<br />
populistischsten auftritt, der gewinnt!<br />
Es gibt gleich zwei Gründe, die es der Politik schwer machen,<br />
besonnen zu agieren. Zum einen sind echte Reformen, aufgrund<br />
einer in ganz Deutschland vorherrschenden, nicht zu<br />
leugnenden, Jammermentalität, schlicht unmöglich. Schlagen<br />
wir <strong>Liberale</strong> etwa vor, Subventionen zu kürzen, erfahren wir allseits<br />
einen Aufschrei sondergleichen, der uns nötigt den Vorschlag<br />
schleunigst zu relativieren. Ein etabliertes Grundmodel<br />
hat sich über Jahre herauskristallisiert: Alle nehmen etwas aus<br />
dem Topf, aber keiner gibt etwas hinein! Dabei ist eine Umsteuerung<br />
in der <strong>Ausgabe</strong>npolitik ganz klar im Interesse der<br />
jungen Generation. Hinzu kommt der oftmals verbreitete opportunistische<br />
Wählertyp mit Kurzblick, der getreu dem Motto<br />
„nach der Wahl ist vor der Wahl“, die Möglichkeit erhält die unliebsamen<br />
Reformen samt Politiker zugunsten von Populisten<br />
(Gysi, Lafontaine und Konsorten) abzustrafen. Damit kein<br />
falscher Eindruck entsteht: Es geht nicht darum den Wählerinnen<br />
und Wählern das Wahlrecht abzuerkennen und damit die<br />
Demokratie abzuschaffen. Ganz im Gegenteil: Es geht darum<br />
die BRD zu stärken. Dies kann nicht ohne Partizipation des<br />
Volkes funktionieren. Das muss man (natürlich!) einem <strong>Liberale</strong>n<br />
nicht vermitteln! Denjenigen, die sich von Populisten hinreißen<br />
lassen, sind häufig vom Mut Verlassene. Gerade jenen<br />
muss wieder Mut gemacht werden, einen adäquaten Platz in<br />
dieser Gesellschaft zu finden. Wir müssen einem jeden von ihnen<br />
das Gefühl vermitteln, dass sie gebraucht werden. Dafür<br />
brauchen wir unzweifelhaft einen wirtschaftlichen Aufschwung.<br />
Den zu erreichen, ist der Politik momentan höchstes<br />
Ziel. Damit wären wir wieder bei dem Ausgangsthema: Nach<br />
der Wahl ist vor der Wahl! Es erscheint unumgänglich, gleich<br />
nach einem Mentalitätswechsel, dass die Vielzahl der Wahltermine<br />
zusammengelegt werden, um nicht bloße Reförmchen,<br />
sondern echte Reformen zu ermöglichen. Der Nachteil wäre in<br />
der Tat, der, dass, wenn es zu einer Abstrafung durch die Wähler<br />
käme, gleich ein kompletter Machtwechsel in Bund und Länder<br />
sich zutragen würde. Dem kann nur abgeholfen werden, indem<br />
man die Legislaturperiode des Bundestags um ein bis zwei Jahre<br />
verlängert und die Kommunal- und Landtagswahlen in diesen<br />
verlängerten zwei Jahren verteilt. Dies hätte die Konsequenz,<br />
dass die Legislaturperiode effizienter werden würde und<br />
die Politik nicht unentwegt durch bevorstehende Wahlen in<br />
ihren wichtigen Reformfortschritten aus wahltaktischen Gründen<br />
durch ein vorsätzliches und garantenpflichtiges Unterlassen<br />
unserem Land Schaden zufügt. Die Leidtragenden bei einem<br />
solchen Stillstand sind wir, die Jugend, unser aller Zukunft.<br />
Schon jetzt ist es sicher, dass die jüngeren Beitragszahler der<br />
Rentenkassen niemals in den Genuss einer staatlich garantierten<br />
Rente, wie die heutigen Rentner, kommen werden. Ein<br />
ebenso großes Problem ist, dass junge Paare ein Haustier einem<br />
eigenen Kind vorziehen. Dass jahrzehntelang Fehler in der Familienpolitik<br />
betrieben wurden, die wir – die nachrückende Generation<br />
– ausbügeln müssen, scheint in Berlin gemessen an<br />
der Ratlosigkeit nur bedingt anzukommen. Ebenso beunruhigend<br />
sind die – oben bereits angedeuteten – Staatsausgaben,<br />
gekoppelt mit einem Steuersystem, dass erwiesene Experten<br />
nur in einem lichten Moment nachvollziehen und anwenden<br />
können. All’ jene Beispiele zeigen, dass ein weiter andauernder<br />
Stillstand negative Folgen auf den hart erarbeiteten Wohlstand<br />
in unserer Gesellschaft haben muss. Eine Verlängerung der Legislaturperiode<br />
und eine Zusammenlegung der mannigfaltigen<br />
Wahltermine, stellt einen ersten Schritt dar, der grundlegende<br />
Strukturen verändert, die geeignet sind das vorherrschende<br />
Debakel des missliebigen Stillstandes zu durchbrechen. Ein stetiges<br />
weiter so, zerstört die Zukunft der Jugend. Also wehrt<br />
euch.<br />
Sebastian Honczek<br />
JuLi Stadtverband Castrop-Rauxel<br />
12<br />
JULI MAGAZIN
What’s NEW<br />
Neues von den JuLis<br />
Generationswechsel bei den <strong>Junge</strong>n<br />
<strong>Liberale</strong>n Wuppertal<br />
Auf ihrem letzten Kreiskongress haben<br />
die <strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n Wuppertal (JuLis) einen<br />
neuen Kreisvorstand gewählt. Neuer<br />
Vorsitzender der FDP-Jugend ist der 18-<br />
jährige St.-Anna-Schüler Alexander Bialek.<br />
Er ist damit als jüngstes Mitglied im<br />
Kreisvorstand Chef von vier Stellvertretern<br />
und vier Beisitzern. Zum ersten Mal<br />
seit 1999 gehört Gesine Röder nun nicht<br />
mehr dem Kreisvorstand der <strong>Junge</strong>n<br />
<strong>Liberale</strong>n an. Dazu erklärt die im Bundesvorstand<br />
der JuLis aktive 25jährige: “Das<br />
ist echt ein komisches Gefühl. Ich war alles<br />
von der Beisitzerin bis hin zur Vorsitzenden<br />
und zuletzt Mitgliederbetreuerin.”<br />
Röders letzten Posten füllt jetzt die<br />
26jährige Lehramtsstudentin Verena<br />
Mittmann aus. Um die Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit kümmert sich der<br />
28jährige Vikar Daniel Haas. Die Organisation<br />
übernimmt der letztjährige<br />
Vorsitzende Oliver Steidle und die Finanzen<br />
der JuLis werden verwaltet durch<br />
den 20jährigen Studenten Florian<br />
Matthey. Florian Schulz, Jens Grunewald,<br />
Marcus Benn und Tobias Wierzba<br />
ergänzen den Vorstand als Beisitzer.<br />
Kreiskongress der JuLi Bielefeld<br />
Auf dem Kreiskongress wurde die vom<br />
Kreisvorsitzenden Jan Goedtke beantragte<br />
neue Satzung einstimmig beschlossen.<br />
Des Weiteren fanden Nachwahlen<br />
des Vorstandes statt, da sowohl die stellvertretende<br />
Vorsitzende, zuständig für<br />
Presse und Öffentlichkeitsarbeit Stefanie<br />
Pajak als auch der Schatzmeister Sebastian<br />
Köhne von ihren Funktionen zurücktraten.<br />
Stefanie Pajak trat zurück um die<br />
Aufgabe des Schatzmeisters wahrzunehmen.<br />
Sie wurde ohne Gegenstimme zur<br />
neuen Schatzmeisterin gewählt. Für den<br />
Posten des stellvertretenden Vorsitzenden,<br />
zuständig für Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
wurde Hans Georg Quakernack<br />
einstimmig gewählt. Als Beisitzerin<br />
des Kreisvorstandes wurde Vanessa Theveßen<br />
ohne Gegenstimme gewählt. Der<br />
Kreisvorstand setzt sich nun wie folgt zusammen:<br />
Vorsitzender: Jan Goedtke,<br />
Stellvertretende Vorsitzende, Programmatik:<br />
Tanja-Vera Herking, Stellvertretender<br />
Vorsitzender, Organisation: André<br />
Kurzwig, Stellvertretender Vorsitzender,<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Hans<br />
Georg Quakernack, Schatzmeisterin: Stefanie<br />
Pajak.<br />
Neuwahl im Kreis Heinsberg<br />
Die Julis im Kreis Heinsberg wählten vor<br />
einer Woche auf ihrem Kreiskongress einen<br />
neuen Vorstand. Der 19-jährige Andreas<br />
Rademachers wurde neuer Kreisvorsitzender.<br />
“Wir haben viel vor uns, aber<br />
wir werden es packen”, so der angehende<br />
Politikstudent beim Schlusswort. Die Posten<br />
der Stellvertretenden Vorsitzenden<br />
haben Claudia Spanier, Nils Kasper (beide<br />
Orga/Programmatik) und Katharina Peters<br />
(Presse) inne. Das Juli-Urgestein<br />
Christian Peters wurde zum Schatzmeister<br />
gewählt. Neu im Kreisvorstand ist<br />
Daniel Gisbertz, der auch dafür sorgt, das<br />
zum zweiten Mal hintereinander das<br />
Protokolle in Wegberg geschrieben werden.<br />
Bundestagskandidat Felix Becker,<br />
der bis vor kurzem noch MdL war, sagte<br />
den Julis seine volle Unterstützung zu.<br />
Auch der Geilenkirchener Bürgermeister<br />
Andreas Borghorst gratulierte dem neuen<br />
Vorstand auf dem Kongress und<br />
wünschte eine gute Zusammenarbeit.<br />
JuLis Schwerte gegründet<br />
Die konstituierende Mitgliederversammlung<br />
der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n gründete einen<br />
eigenen Ortsverband in Schwerte.<br />
Zum Vorsitzenden wurde der 22-jährige<br />
Informatikstudent Björn Aberts gewählt.<br />
“Endlich wird nun auch in Schwerte jungliberale<br />
Politik gemacht”, erklärte Alberts.<br />
Ebenfalls mit absoluter Mehrheit<br />
wählten die Mitglieder die 21-jährige Cathrin<br />
Schulte und den 23-jährigen Jan<br />
Treibel zu den stellvertretenden Vorsitzenden.<br />
Den Vorstand komplettieren<br />
Torben Seib als Geschäftsführer, sowie<br />
Tobias Schulze und Stephan Vogt als Beisitzer.<br />
Außerdem verabschiedeten die<br />
stimmberechtigten Mitglieder eine Satzung.<br />
Führungswechsel bei den JuLis Rhein-Sieg<br />
Im Vorfeld stand bereits fest, dass der<br />
Vorsitzende Richard Müller und sein<br />
langjähriger Stellvertreter Christoph<br />
Küpper ihre Vorstandsmandate niederlegen<br />
würden. Müller, der seit 5 Jahren<br />
die Geschicke des Vorstandes leitete<br />
und diesem seit 1998 angehörte, will<br />
die Führung in jüngere Hände legen.<br />
Nach seinem Studium, kündigte er<br />
an, werde er wieder voll in die Politik<br />
einsteigen. Christoph Küpper, ebenfalls<br />
seit 1998 im Vorstand, konzentriert sich<br />
nun ganz seinem Kreistagsmandat.<br />
Müller schlug für seine Nachfolge<br />
Matthias Metz, 19 aus St. Augustin,<br />
vor und dieser wurde mit überzeugender<br />
Mehrheit gewählt. Als seine Stellvertreter<br />
stehen ihm Thomas Klein, 19 aus<br />
Hennef (Organisation), Markus Braun,<br />
26 aus Meckenheim (Programmatik) und<br />
Sebastian Thalmann, 26 aus Troisdorf<br />
(Presse) zur Seite. Neu im Vorstand<br />
sind Markus Krämer, 23 aus Troisdorf,<br />
als Schatzmeister, Thomas Trück, 18<br />
aus Meckenheim als Schriftführer,<br />
Melissa Bernschein, 18 aus Niederkassel,<br />
Julian Riediger, 19 aus Meckenheim<br />
und Gilbert Schütz, 17 aus Hennef als<br />
Beisitzer.<br />
Landesarbeitskreise<br />
(k)ein Buch mit sieben Siegeln?<br />
Laut §16 (1) unserer Satzung kann der Landesvorstand „für die<br />
politisch-programmatische Arbeit themenbezogene Landesarbeitskreise<br />
einrichten“. Was so formal klingt, ist eigentlich ganz<br />
einfach.<br />
In Landesarbeitskreisen treffen sich JuLis, die sich für ein bestimmtes<br />
Thema interessieren und überlegen dann, wie unsere<br />
Politik auf diesem Gebiet aussehen soll.<br />
Trotzdem sind die LAKs vor allem für neuere Mitglieder häufig<br />
ein Buchmit sieben Siegeln. Das muss nicht so sein, deshalb<br />
wollen wir hier kurz die wichtigsten Fragen klären:<br />
Landesarbeitskreise setzen sich mit einem bestimmten Thema<br />
auseinander. Sie diskutieren unsere Beschlusslage auf diesem<br />
Gebiet genauso wie aktuelle politische Entwicklungen und<br />
erarbeiten aus ihren Ergebnissen Anträge für den Landes-Kongress.<br />
Jedes JuLi-Mitglied kann jederzeit bei einem der LAKs mitmachen.<br />
Dazu müsst ihr nur auf einem der Treffen des jeweiligen<br />
LAKs vorbeischauen oder Euch vom jeweiligen LAK-Leiter auf<br />
den betreffenden E-Mail-Verteiler setzen lassen.<br />
Ihre Tagungsorte legen die LAKs übrigens selbst fest. Manche<br />
tagen immer am gleichen, zentralen Ort, andere wandern<br />
durchs Land, um auch JuLis aus abgelegeneren Regionen die<br />
Chance zu geben, einmal teilzunehmen.<br />
Einmal im Jahr tagen viele der LAKs zeitgleich auf dem<br />
politisch-programmatischen Wochenende des Landesverbandes.<br />
Auf dem PPW haben sie dann ein ganzes Wochenende<br />
Gelegenheit, sich auch mit zeit- und beratungsintensiveren<br />
Themen auseinander zu setzen.<br />
Derzeit gibt es bei uns in <strong>NRW</strong> zehn Landesarbeitskreise, die die<br />
folgenden Schwerpunkte haben: Wie sieht die bildungspolitische<br />
Linie der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberale</strong>n <strong>NRW</strong> aus? Was muss geschehen,<br />
damit unser Bundesland im europäischen Bildungswettbewerb<br />
wieder vorne mitspielen kann? Wenn Du Dich für Bildungspolitik<br />
im weitesten Sinne interessiert, wenn Du mitentscheiden<br />
möchtest, welche Richtung die JuLis in diesem<br />
wichtigen Politikfeld einschlagen, dann bist Du beim LAK Bildung<br />
richtig.<br />
Du hast Interesse an Außenpolitik, aber im Kreisverband darüber<br />
zu diskutieren, ist irgendwie nicht das Wahre? Die Zukunft<br />
der Europäischen Union ist für Dich das politische Thema<br />
schlechthin? Du würdet gerne mal abseits aller Landespolitik<br />
über Themen wie Entwicklungshilfe oder UN-Reform diskutieren?<br />
Dann nichts wie hin zum LAK Internationale Politik.<br />
Der schleichende Verfall der Bürgerrechte regt Dich auf? Du<br />
bist der Meinung, das Freiheit und Sicherheit sich nicht ausschließen?<br />
Der LAK Innen und Recht ist der Ort, an dem Du Deine<br />
Vorstellungen von liberaler Bürgerrechts-Politik einbringen<br />
kannst.<br />
Oder hast Du ein kommunales Mandat? Bist vielleicht sachkundiger<br />
Bürger oder sogar Ratsherr, oder möchtest dies möglicherweise<br />
in Zukunft werden? Der LAK Kommunalpolitik versteht<br />
sich als Netzwerk aller kommunalpolitisch aktiven JuLis.<br />
Der LAK Umwelt und Infrastruktur tritt den Beweis an, dass<br />
gute Umweltpolitik auch und gerade von <strong>Liberale</strong>n gemacht<br />
wird. Besonders in diesem Politikfeld, in dem uns ja von der Öffentlichkeit<br />
bisher eher wenig Kompetenz zugerechnet wird,<br />
haben wir im Gegenteil ganz hervorragende Inhalte zu bieten.<br />
Die Frage nach Islamunterricht an unseren Schulen ist zweifellos<br />
eine kontroverse und somit das perfekte Thema für den LAK<br />
für religiöse und ethische Fragen, der sich aktuell eben damit<br />
beschäftigt. Ein diesbezüglicher Antrag wird zum nächsten<br />
Landeskongress gestellt werden.<br />
Mit den liberalen Perspektiven einer zeitgemäßen Familienpolitik<br />
in Deutschland und Europa vor dem Hintergrund des demographischen<br />
Wandels befasst sich der LAK Familie, Soziales<br />
und Gesundheit. Aber auch der Themenkomplex Gesundheitswesen<br />
sorgt hier für dauerhafte und interessante Beschäftigung<br />
aller Teilnehmer.<br />
Neu konstituiert hat sich der LAK Kultur- und Medienpolitik,<br />
der sich mit dem Medienland <strong>NRW</strong> beschäftigen wird. Was<br />
kann, was darf Politik im Bereich der Medien leisten? Welche<br />
Auswirkungen haben technische Entwicklungen? In welcher<br />
Form ist öffentlich-rechtlicher Rundfunk zeitgemäß und wie<br />
soll er sich finanzieren?<br />
Eine Sonderstellung nimmt sicherlich der LAK Grundsatzpolitik<br />
ein, der sich, wie der Name schon sagt, nicht mit Alltagspolitik,<br />
sondern vielmehr mit grundsätzlichen Fragen des Liberalismus<br />
auseinandersetzt.<br />
Ein Dauerbrenner ist der LAK Wirtschaft und Finanzen. Schließlich<br />
geht es hier um so wichtige Fragen wie wirtschaftliche Entwicklung,<br />
Arbeitslosigkeit, Rente und Staatsverschuldung. Bekanntlich<br />
ist ja Wirtschaft nicht alles, aber ohne Wirtschaft alles<br />
nichts.<br />
Kontakt zu den jeweiligen LAKs sowie Infos über Tagungstermine<br />
und –orte bekommt man am einfachsten über die entsprechenden<br />
LAK-Leiter. Deren Kontaktdaten findet man alle auf<br />
unserer Landeswebsite aufgelistet. Also schreibt ihnen bei Interesse<br />
einfach eine Mail, dafür sind sie da.<br />
Bei allgemeinen Fragen zu den LAKs und deren Funktionsweise<br />
kann man sich natürlich auch gerne direkt an mich wenden.<br />
Alexander Plahr<br />
Mitglied des Landesvorstands<br />
14<br />
JULI MAGAZIN<br />
JULI MAGAZIN 15
<strong>Junge</strong> <strong>Liberale</strong> Landesverband <strong>NRW</strong> e.V. - Sternstr. 44 - 40479 Düsseldorf<br />
MSPS Werbeagentur, Köln - www.msps.de