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Caroline. Das Theatermagazin Mai/Juni 2014

Mit einer ausführlichen Vorschau auf Premieren, Konzerte und andere Highlights, interessanten Interviews, einer Kinderseite, vielen Fotos, Preisrätseln und so einigem mehr, gewährt das Theater Rudolstadt tiefere Einblicke in Spielpläne und Vorhaben. Für alle, die noch näher "dran" sein wollen! IN DIESER AUSGABE: Sommertheater, Konzerte im Grünen, Interview mit unserem Besucherservice, Trommeln in der Nacht und vieles mehr!

Mit einer ausführlichen Vorschau auf Premieren, Konzerte und andere Highlights, interessanten Interviews, einer Kinderseite, vielen Fotos, Preisrätseln und so einigem mehr, gewährt das Theater Rudolstadt tiefere Einblicke in Spielpläne und Vorhaben. Für alle, die noch näher "dran" sein wollen! IN DIESER AUSGABE: Sommertheater, Konzerte im Grünen, Interview mit unserem Besucherservice, Trommeln in der Nacht und vieles mehr!

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CAROLINE<br />

DAS<br />

THEATERMAGAZIN<br />

MAI / JUNI / JULI <strong>2014</strong><br />

SOMMERTHEATER AUF DER HEIDECKSBURG AB 20. JUNI<br />

VIEL LÄRM UM NICHTS<br />

KOMÖDIE VON WILLIAM SHAKESPEARE<br />

Premierenvorschau. Was sich neckt, das<br />

liebt sich! Sommertheater auf der Heidecksburg<br />

mit »Viel Lärm um nichts« S. 4<br />

Konzertvorschau. Sommerliche Höhepunkte<br />

mit den Thüringer Symphonikern<br />

Saalfeld-Rudolstadt S. 5<br />

Vorgestellt. Der Besucherservice.<br />

Für das Publikum rund um die<br />

Uhr im Dienst S. 5


2 AKTUELLES<br />

EDITORIAL<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

in diesen Wochen werden nicht nur die<br />

Mücken wieder aktiv, auch das Heer<br />

der Hobby-Meteologen eröffnet die<br />

alljährliche Debatte zum Thema: Wie<br />

wird der Sommer? Man beruft sich auf<br />

Bauernregeln oder den hundertjährigen<br />

Kalender und erklärt, er würde entweder<br />

kühl und verregnet oder heiß und<br />

trocken. Zwar wissen wir nicht, wie das<br />

Wetter wird, doch immerhin können<br />

wir verraten, dass Sie ein höchst<br />

abwechslungsreiches Programm<br />

erwartet. Auf der Heidecksburg geht<br />

mit »Viel Lärm um nichts« ein echter<br />

Klassiker über die Bühne. Witz,<br />

Leidenschaft, Intrigen, Musik und<br />

Gesang – Shakespeares Komödie<br />

bietet alles, was Sommertheater zu<br />

einem unverwechselbaren Erlebnis<br />

macht. Am gleichen Ort findet zum<br />

Saisonschluss – nach dem Erfolg im<br />

vergangenen Jahr – eine große Gala<br />

junger Sänger statt, die – begleitet<br />

von den Thüringer Symphonikern –<br />

Hits aus Oper, Operette und Musical<br />

darbieten. In Kooperation mit den<br />

Puppenspielern Susanne Olbrich<br />

und Peter Lutz wird unser Orchester<br />

die Geschichte »Der kleine Mann im<br />

Ohr« zur Uraufführung bringen. Auf<br />

amüsante Weise wird erzählt, wie der<br />

böhmische Komponist Smetana zu<br />

»Die Moldau« inspiriert wurde. Falls<br />

der Sommer wirklich kommt, sollte<br />

man sich für das Schwimmbadkonzert<br />

in Unterwellenborn rechtzeitig Karten<br />

besorgen.<br />

Übrigens haben wir versucht, die<br />

<strong>Juni</strong>-Vorstellungen so zu planen, dass<br />

theaterbegeisterte Fußballenthusiasten<br />

auf kein wichtiges Spiel verzichten<br />

müssen. Ihnen einen schönen<br />

Theatersommer!<br />

Ihr Steffen Mensching<br />

Intendant<br />

NEU IM THEATER-SPIELPLAN<br />

»Dinner für Spinner« und »Ziemlich beste Freunde« in der Presse<br />

Komödie »Dinner für Spinner« begeistert<br />

Publikum und Presse im Großen Haus<br />

Von einem »umwerfenden Spaß«<br />

ist bei Angelika Bohn (Ostthüringer<br />

Zeitung) die Rede. <strong>Das</strong> Publikum<br />

»feiert begeistert Pointenfeuerwerk und<br />

Team.« Ihre Lobeshymne auf den Abend<br />

schließt die Kritikerin mit den Worten<br />

»Wer seine Lachmuskeln strapazieren<br />

will, sollte sich diesen Spaß nicht<br />

entgehen lassen.« Über die Bezüge zur<br />

aktuellen Steuerfahnderdebatte, die der<br />

Komödie neben der Unterhaltung noch<br />

Tiefgang beschert, freut sich Matthias<br />

Biskupek (Thüringische Landeszeitung):<br />

»Die Geschichte auf der Bühne und die<br />

Geschichte draußen im Lande berühren<br />

sich für einen Moment innig.«<br />

• Nächste Vorstellungen: 16. und 23.05. /<br />

19.30 Uhr / 10.06. / 15 Uhr / Großes Haus<br />

Gelungen: Kinoerfolg »Ziemlich beste<br />

Freunde« als Theaterstück im Schminkkasten<br />

»Viel Applaus für einen tollen Abend«,<br />

spendet Sabine Wagner (Osthüringer<br />

Zeitung). Ohne Gefühlsduselei erzähle<br />

die Inszenierung, was passieren kann,<br />

wenn sich Menschen vorurteilsfrei<br />

aufeinander einlassen.<br />

• Die nächsten Vorstellungen entnehmen<br />

Sie bitten den aktuellen Spielplänen.<br />

Eigentlich wollte sich Verleger Pierre Brochant (Martin Andreas Greif) mit dem Finanzbeamten<br />

François Pignon (Benjamin Griebel) nur einen Spaß auf dessen Kosten erlauben. Am Ende ist er<br />

selbst am Boden zerstört. Szene aus »Dinner für Spinner«<br />

Foto: Peter Scholz<br />

WWW-Wer weiß wo? In Rudolstadt,<br />

Saalfeld und Umgebung. Fast täglich<br />

fahre ich mit dem Rad an diesem Portrait<br />

eines deutschen Politikers vorbei, der nicht<br />

sonderlich beliebt gewesen ist. Eine jüngere<br />

Nachwendegeneration hat ihn vielleicht schon<br />

vergessen. Beim Vorbeifahren stelle ich mir oft<br />

die Frage, wer dieses Bild an die Mauerwand<br />

gesprüht hat – und welche Gründe den<br />

unbekannten Graffiti-Künstler wohl dazu<br />

bewogen haben mögen. Vielleicht nur<br />

Nostalgie? Oder steckt noch mehr dahinter?<br />

Dr. Christian Engelbrecht, Schauspieldramaturg


SCHAUSPIEL 3<br />

ENDLICH LEBEN, SO GUT ES EBEN GEHT!<br />

Anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg: Komödie von Bertolt Brecht »Trommeln in der Nacht«<br />

Andreas Kragler, der Held aus Bertolt<br />

Brechts abgründiger Komödie, will<br />

am liebsten die Zeit zurückdrehen<br />

und noch einmal ganz von vorne<br />

anfangen. Nur ein einziger Wunsch<br />

ist ihm geblieben, als der Erste<br />

Weltkrieg verloren ist: Endlich leben,<br />

so gut es eben geht! <strong>Das</strong> ist die Lehre,<br />

die er aus der Urkatastrophe des 20.<br />

Jahrhunderts gezogen hat. Von den<br />

ewigen Vertröstungen, den albernen<br />

Durchhalteparolen und dem blinden<br />

Gehorsam hat er genug. Wie ein<br />

Gespenst aus der Vergangenheit kehrt<br />

er zurück nach Berlin, in eine Stadt, die<br />

sich in den Jahren 1918/19 im Aufbruch<br />

befindet: Der Kaiser hat abgedankt, die<br />

alte Ordnung ist zusammengebrochen.<br />

Noch sind Rosa Luxemburg und Karl<br />

Liebknecht, die beiden Ikonen des<br />

Aufstands, am Leben. In wenigen<br />

Wochen wird die Gewalt eskalieren. Es<br />

herrscht Krisenstimmung.<br />

Am Ende hilft nur die Komödie weiter.<br />

Dieser historisch-politische<br />

Hintergrund liefert den idealen<br />

Schauplatz für eine Komödie. Denn<br />

wenn soziale Hierarchien einstürzen<br />

und die Welt in einen apokalyptischen<br />

Strudel treibt, kann jeder über jeden<br />

lachen. Dann ist’s zu spät für falsche<br />

Rücksichtnahme. Am Ende hilft nur<br />

noch die Komödie weiter. Der junge<br />

Brecht empfindet hemmungslosen<br />

Spaß und heiligen Ernst gar nicht als<br />

Gegensätze; er weiß kaum zwischen<br />

ihnen zu unterscheiden. Deshalb<br />

lässt er seinen Helden mit weit<br />

aufgerissenen Augen durch das Berlin<br />

der Zwischenkriegszeit jagen.<br />

Kragler gilt seit vier Jahren als<br />

vermisst. Man hat ihn fast vergessen.<br />

Seine einstige Verlobte Anna, so<br />

wollen es ihre Eltern, soll einen<br />

zahlungskräftigen Schnösel heiraten.<br />

Eine Vernunftehe. Als Kragler mitten<br />

in die Verlobungsfeier platzt, versteht<br />

er die Welt nicht mehr. Die Frau, die er<br />

über alle Maßen liebt, verdreht nur die<br />

Augen. Ihr Vater, ein erfolgsversessener<br />

Fabrikant, stellt eine simple Kosten-<br />

Nutzen-Rechnung auf: »Ganz einfach.<br />

Haben Sie die Mittel, eine Frau zu<br />

unterhalten? Tja.« Wer Gefühle gegen<br />

Tatsachen verteidigen will, so wie<br />

Kragler, gerät schnell aufs Abstellgleis.<br />

Orientierungslos lässt er sich treiben,<br />

ENTSCHEIDEN SIE SICH JETZT FÜR EIN<br />

ABONNEMENT!<br />

Sie sparen in der kommenden Spielzeit <strong>2014</strong>/15 gegenüber den<br />

regulären Kartenpreisen bis zu 30 %! Wir garantieren Ihnen einen<br />

festen Sitzplatz und eine ausgewogene Mischung aus<br />

Schauspiel, Oper, Ballett, Operette und Musical. Unsere<br />

So sah es in Rudolstadt in der Zeit des Ersten Weltkrieges aus.<br />

Konzertabonnenten verpassen zudem kein Sinfoniekonzert!<br />

Der Besucherserice berät Sie gerne! Theaterkasse in der KulTourDiele,<br />

Marktstraße 57, 07407 Rudolstadt, Tel.: (0 36 72) 42 27 66 oder 4 50-25 10<br />

Archiv Foto Lösche<br />

zieht durch die Berliner Kneipen und<br />

weiß nichts mit sich anzufangen. Vor<br />

den drängenden Fragen der Zeit läuft<br />

er davon und wird stets aufs Neue von<br />

ihnen eingeholt. Schließlich gibt es<br />

Gründe genug, um sich zu empören<br />

gegen den politischen Irrsinn. Und eben<br />

so viele Gründe nichts zu tun und auf<br />

etwas Ruhe zu hoffen.<br />

Es gibt genügend Gründe, sich zu empören<br />

und eben so viele nichts zu tun ...<br />

<strong>Das</strong> Glücksversprechen der<br />

aufständischen Rebellen und ihre<br />

fanatische Entschlossenheit machen<br />

ihm Angst: »Mein Fleisch soll im<br />

Rinnstein verwesen, dass eure Idee in<br />

den Himmel kommt?« Auch das ist eine<br />

Erkenntnis, die Kragler am Ende des<br />

Ersten Weltkrieges, mitten im Chaos<br />

der Novemberrevolution, kommt.<br />

Was ansonsten unverrückbar fest zu<br />

stehen schien, dem kann im nächsten<br />

Augenblick der Boden unter den Füßen<br />

weggezogen werden. Und die Zukunft?<br />

Völlig ungewiss. Zum Glück.<br />

TROMMELN IN DER NACHT<br />

Komödie von Bertolt Brecht<br />

Regie: André Rößler<br />

Bühne und Kostüme: Simone Steinhorst<br />

Es spielen: Anne Kies, Sibylla Rasmussen,<br />

Ute Schmidt; Joachim Brunner, Hans Burkia,<br />

Christian Klischat, Jörg Schlüter<br />

• PREMIERE: 31.05. / 19.30 Uhr<br />

• Nächste Aufführungen:<br />

Fr, 06.06. / 19.30 Uhr<br />

Mi, 11.06. / 11 + 18 Uhr / Großes Haus


4 SOMMERTHEATER<br />

WAS SICH NECKT, DAS<br />

LIEBT SICH<br />

»Viel Lärm um nichts« oder doch der Nabel der Welt? Shakespeares Liebeskomödie beim Sommertheater<br />

Wollen sich eigentlich gar nicht – kriegen sich am Ende doch? Anna Oussankina und Maximilian<br />

Claus als Beatrice und Benedict.<br />

Foto: Friederike Lüdde<br />

William Shakespeare feiert in diesem<br />

Jahr seinen 450. Geburtstag! Seine<br />

wunderbaren Stücke werden heute<br />

in aller Welt gespielt. Was macht ihn<br />

eigentlich so unwiderstehlich? Zunächst<br />

einmal: Er erzählt gute Geschichten. Er<br />

wirft in seinen Texten einen genauen<br />

Blick auf die menschliche Natur. Er<br />

hat an simplen Verwechslungsspielen<br />

genauso viel Lust wie daran, tief in<br />

die Abgründe des Menschlichen zu<br />

schauen. Er zeigt Männer und Frauen in<br />

ihrer rasenden Wut genauso wie in ihrer<br />

liebenden Glut. Er hat uns mit »Romeo<br />

und Julia« die schönste Liebesgeschichte<br />

der Welt geschenkt. Er gilt – nicht nur<br />

unter Theaterleuten – als anerkannter<br />

Experte in den Angelegenheiten des<br />

Herzens. Othello und Desdemona,<br />

Troilus und Cressida, Hamlet und<br />

Ophelia zählen zu den berühmtesten<br />

Liebespaaren der Literaturgeschichte.<br />

Und dann wären da auch noch<br />

Benedict und Beatrice, die »Viel<br />

Lärm um nichts« veranstalten: Sie,<br />

eine schlagfertige Männerhasserin.<br />

Er, ein notorischer Frauenverächter.<br />

Beide haben geschworen, sich unter<br />

keinen Umständen jemals auf eine<br />

Beziehung einzulassen. Doch je mehr<br />

sie sich beschimpfen und belauern,<br />

desto stärker reizt es ihre Umgebung,<br />

die beiden Kampfhähne miteinander<br />

zu verkuppeln. Und trotz aller<br />

Verbalattacken, Missverständnisse und<br />

Täuschungsmanöver kommt es auch<br />

in diesem typisch Shakespear’schen<br />

Beziehungs-Kuddel-Muddel zu einem<br />

Happy End …<br />

Mit dieser rasanten Komödie zünden<br />

wir auf den Schlossterrassen der<br />

Heidecksburg ein Feuerwerk der<br />

Gefühle und feiern den Geburtstag des<br />

»King of Drama« ganz angemessen –<br />

mit hinterhältigen Intrigen, geheimen<br />

Liebesschwüren und einer gehörigen<br />

Portion Musik. Happy Birthday, William!<br />

Neues Gesicht im Ensemble des<br />

diesjährigen Sommertheaters: »Unter<br />

uns«-Schauspieler Maximilian Claus<br />

Eigentlich ist Max Claus in<br />

Rudolstadt längst kein Unbekannter<br />

mehrt, denn der gebürtige Berliner<br />

war bereits vor rund zwei Jahren<br />

im Fußballstück »Der Aufstieg der<br />

Amateure« zu sehen. Noch mehr<br />

trifft die Bemerkung zu, wenn man<br />

bedenkt, dass Max Claus in der<br />

RTL-Soap »Unter uns« lange den<br />

Referendar Erik Hansen verkörperte.<br />

Als er 2011 aus der Serie geschrieben<br />

wurde, erreichte sein eigener Fan-<br />

Club 2012 das Comeback. <strong>Das</strong> war<br />

jedoch nicht von langer Dauer. Ob<br />

er noch einmal wiederkommen<br />

wird? <strong>Das</strong> weiß er selbst nicht. Zuvor<br />

aber ist der Frauenschwarm bei<br />

uns im Sommertheater zu erleben!<br />

Amüsanterweise ausgerechnet<br />

in der Rolle des notorischen<br />

Frauenverächters Benedict.<br />

SOMMERTHEATER AUF DER<br />

HEIDECKSBURG:<br />

»VIEL LÄRM UM NICHTS«<br />

Komödie von William Shakespeare<br />

Regie: Alexander Stillmark / Bühne und<br />

Kostüme: Volker Pfüller / Musik: Udo<br />

Hemmann<br />

Es spielen: Laura Göttner, Anna Oussankina;<br />

Johannes Arpe, Maximilian Claus, Martin<br />

Andreas Greif, Benjamin Griebel, Udo<br />

Hemmann (Musiker), Peter Rauch, Markus<br />

Seidensticker<br />

• Premiere: Fr, 20.06. / 19.30 Uhr<br />

• Nächste Aufführungen: Sa, 21.06. /<br />

19.30 Uhr / So, 22.06. / 15 Uhr /<br />

Fr, 27.06. + Sa, 28.06. / 19.30 Uhr /<br />

So, 29.06. / 15 Uhr / Fr, 11.07. +<br />

Sa, 12.07. / 19.30 Uhr / Heidecksburg


SOMMERKONZERT 5<br />

HIMMELSZELT STATT KONZERTSAAL<br />

Gala, Picknick, Badefreuden – außergewöhnliche Konzerte mit den Thüringer Symphonikern<br />

»Wenn die Tage länger werden, wachsen<br />

auch die Kräfte, sie zu füllen«, besagt<br />

ein bekannter Aphorismus. Zum Beispiel<br />

mit Konzerten, wie sie nur in der warmen<br />

Jahreszeit möglich sind: Und so tauschen<br />

Symphoniker, Oliver Weder, mit<br />

Highlights aus der Filmmusik sowie<br />

Anekdoten und Geschichten aus der<br />

Welt des Films.<br />

• 12.07. / 18 Uhr / Freibad Unterwellenborn<br />

SOMMERSERENADEN IN PAULINZELLA<br />

Die Sommerserenaden in der<br />

Klosterruine Paulinzella stehen für<br />

Unterhaltungsmusik bei gepflegtem<br />

Catering in stimmungsvoller<br />

Umgebung. Unter dem Motto »Berliner<br />

Luft – Ein Nachmittag mit Paul<br />

Lincke« wartet Dirigent Toni Steidl mit<br />

schmissigen Walzern und Märschen im<br />

Stil der alten Berliner Operette auf.<br />

• 09.06. / 17 Uhr / Klosterruine Paulinzella<br />

• 06.07. / 17 Uhr / Klosterruine Paulinzella<br />

OPERN- UND OPERETTENGALA AUF<br />

DEM HOHEN SCHWARM UND DER<br />

HEIDECKSBURG<br />

Picknickatmosphäre beim Schwimmbadkonzert in Unterwellenborn.<br />

die Thüringer Symphoniker den dunklen<br />

Konzertsaal gegen das luftige Himmelszelt<br />

ein. Egal ob auf der Picknickdecke im<br />

Schwimmbad, in der romantischen Kulisse<br />

von Paulinzella oder in Gala-Kleidung hoch<br />

droben über der Stadt auf der Heidecksburg<br />

– den Zuhörern bieten die sommerlichen<br />

Konzerte nicht nur vergnügliche Stunden<br />

unter freiem Himmel, sondern auch<br />

ästhetischen Genuss für alle Sinne.<br />

KONZERT BEIM TFF<br />

Beim diesjährigen TFF, das Rudolstadt<br />

wieder in den Mittelpunkt deutschen<br />

Weltmusik-Geschehens rückt, werden<br />

die Thüringer Symphoniker das Jazz-<br />

Gesangstrio »The Puppini Sisters«<br />

musikalisch begleiten.<br />

• 04.07. / Heidecksburg<br />

Foto: Michael Kliefert<br />

Zum Abschluss unseres bunten<br />

Sommerprogramms kommen im Juli<br />

junge Gesangstalente aus aller Welt<br />

nach Rudolstadt und präsentieren<br />

unter dem Motto »Es grünt, so grün<br />

…« mit den Thüringer Symphonikern<br />

bekannte Melodien aus Oper, Operette<br />

und Musical. Die internationalen<br />

Nachwuchssänger geben vor der<br />

historischen Kulisse des Hohen<br />

Schwarms oder der Heidecksburg<br />

einzigartige Schätze der Musikliteratur,<br />

darunter Hits aus »My fair Lady«, zum<br />

Besten.<br />

• 05.07. / 20 Uhr / Hoher Schwarm Saalfeld<br />

• 13.07. / 18 Uhr / Heidecksburg<br />

SCHWIMMBADKONZERT IN<br />

UNTERWELLENBORN<br />

Einmal im Jahr sind die Thüringer<br />

Symphoniker nahe am Wasser<br />

gebaut: Fließen aber werden<br />

höchsten Tränen der Begeisterung<br />

und manches erfrischende Getränk.<br />

Unser Schwimmbadkonzert unter dem<br />

Motto »Soundtrack des Sommers«<br />

bietet nämlich eine gute Gelegenheit,<br />

sommerliche Badefreuden, Picknick<br />

und Musikerlebnis miteinander zu<br />

verbinden. Außer einer besonderen<br />

Konzertkulisse am Beckenrand<br />

erwartet Sie dabei unser gut<br />

gelaunter Chefdirigent der Thüringer


6 KONZERT<br />

In der Tradition der einstigen Hofkapelle: Die Thüringer Symphoniker spielen im Rokokosaal.<br />

ZUKUNFTSMUSIK<br />

Nachwuchs- und Laienmusiker konzertieren mit den Profis<br />

Im Jahr 2001 riefen die Thüringer Symphoniker und die Musikschulen<br />

Saalfeld und Rudolstadt ein außergewöhnliches Projekt ins Leben: die<br />

»Zukunftsmusik«. Professionelle Orchestermusiker bestreiten seither<br />

zusammen mit Schülern der Musikschulen, aber auch mit erwachsenen<br />

Amateuren einmal im Jahr ein großes Konzert! Wichtige Aspekte für<br />

die jungen Teilnehmer dieses Projektes sind – neben der musikalischkünstlerischen<br />

Arbeit – das bewusste Erfahren von Verantwortung und<br />

Teamgeist. Dabei bedeutet die »Zukunftsmusik« für die Teilnehmer auch ein<br />

besonderes Erlebnis. Mitte <strong>Juni</strong> ist es wieder so weit und die Vorbereitungen<br />

sind in vollem Gange! Wir haben die Musikschülerin Anna Grünhardt (18) zu<br />

ihren Erfahrungen befragt:<br />

Was bedeutet es für dich, als Solistin bei der Zukunftsmusik teilzunehmen?<br />

Auf jeden Fall ist es eine besondere Auszeichnung, von einem professionellen<br />

Orchester begleitet zu werden. Man hat als »Nachwuchsmusiker« nicht oft die<br />

Gelegenheit, auf so einer großen Bühne zu stehen.<br />

Wie kommst du mit den professionellen Musikern zurecht?<br />

Ich habe das Orchester in meinen vergangenen Auftritten bei der Zukunftsmusik<br />

als sehr kooperativ erlebt. Ich glaube, dass es auch den professionellen Musikern<br />

Spaß macht, mit jungen Menschen auf der Bühne zu sein, und das ist ein sehr<br />

schönes Gefühl. Ich gehe auch oft in die Sinfoniekonzerte mit Herrn Weder. Mir<br />

gefällt seine Art, die Stücke zu dirigieren, sehr gut. Er nimmt einem als Solist<br />

auch viel von der Aufregung mit der Art und Weise, wie er an die Probenphase<br />

herangeht. Ich freue mich auch dieses Jahr wieder darauf, mit ihm zu arbeiten<br />

und nehme alles sehr gespannt auf, was er sagt.<br />

Was war dein bisher schönster Moment im Rahmen des Projektes?<br />

Ich glaube, das schönste ist, wenn man merkt, dass all das viele Üben und vor<br />

allem die Aufregung vor dem Konzert sich lohnen. Natürlich ist man froh,<br />

wenn alles nach dem Konzert geglückt ist, manchmal ist man auch kritisch mit<br />

sich selbst, aber ich empfinde die Aufregung vor dem Konzert als unglaublich<br />

spannend und nützlich.<br />

Termine:<br />

• 13.06. / 19.30 Uhr / Meininger Hof Saalfeld<br />

• 14.06. / 19.30 Uhr / Kulturhaus Bad Lobenstein<br />

FESTLICHE<br />

SCHLOSSKONZERTE<br />

Symphoniker beleben alte Wirkungsstätte<br />

Die Heidecksburg ist die heimliche<br />

Heimstätte der Thüringer Symphoniker<br />

Saalfeld-Rudolstadt. Als Hofkapelle<br />

der einstigen schwarzburgischen<br />

Fürstenresidenz erlebte das Orchester,<br />

das übrigens mit über 379-jähriger<br />

Tradition zu den ältesten Klangkörpern<br />

Deutschlands zählt, dort glanzvolle<br />

Jahre. Für mehrere Konzerte kehrt das<br />

Orchester alljährlich zurück an die alte<br />

Wirkungsstätte und lässt mit festlichen<br />

Programmen die Atmosphäre dieser<br />

Tage wieder aufleben.<br />

So erklingen im 3. Schlosskonzert<br />

dieser Saison Werke aus Klassik und<br />

Romantik von Wolfgang Amadeus<br />

Mozart sowie das genialische<br />

»Violinkonzert d-Moll« von Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy, dargeboten<br />

von zwei regelrechten Wunderkindern:<br />

Die musikalisch Hochbegabten Nathan<br />

Mierdl (15 Jahre) aus Frankreich und<br />

Ziyu-He (14 Jahre) aus China sind<br />

Preisträger des 7. internationalen<br />

»Louis Spohr Wettbewerbs Weimar«.<br />

Exquisite Musik für Flöte und Klarinette<br />

ist im 4. Schlosskonzert zu hören.<br />

Mit feinsinnigen Werken von Johann<br />

Melchior Molter, Johann Christian Bach,<br />

Johann Christoph Friedrich Bach und<br />

Wolfgang Amadeus Mozart bewegen<br />

sich die Thüringer Symphoniker dabei<br />

stilistisch zwischen Spätbarock und<br />

Klassik. Als Solisten konnten Wally<br />

Hase (Flöte) und Martin Spangenberg<br />

(Klarinette) gewonnen werden.<br />

3. SCHLOSSKONZERT<br />

Nathan Mierdl und Ziyu-He,<br />

Violine / Musikalische Leitung:<br />

Vladimir Yaskorski<br />

• Fr, 06.06. / Schlosskapelle Saalfeld<br />

• Sa, 07.06. / Heidecksburg<br />

Beginn jeweils 19.30 Uhr<br />

4. SCHLOSSKONZERT<br />

Wally Hase, Flöte / Martin<br />

Spangenberg, Klarinette /<br />

Musikalische Leitung: Oliver Weder<br />

• Fr, 27.06. / Schlosskapelle Saalfeld<br />

• Sa, 28.06. / Heidecksburg<br />

Beginn jeweils 19.30 Uhr


JUNGES THEATER 7<br />

JUGEND JENSEITS VON GUT UND BÖSE?<br />

Der TheaterJugendClub erarbeitet das Jugendstück »Zebraland« und bekommt dabei Besuch von einer Premierenklasse<br />

EIN NEUES GESICHT IM<br />

THEATERJUGENDCLUB:<br />

MICHELLE BAUMERT, 19 JAHRE<br />

Vor drei Monaten habe ich über<br />

die Internetseite des Theaters vom<br />

TheaterJugendClub erfahren. Bei<br />

den ersten Proben war ich etwas<br />

eingeschüchtert, schließlich<br />

habe ich noch nie auf einer<br />

Bühne gestanden. Mein Start<br />

war aber nicht schwierig, denn<br />

alle akzeptieren mich voll und<br />

geben mir Tipps. Ich hatte mich<br />

von Anfang an gedanklich auf die<br />

Rolle der Judith eingestellt, hätte<br />

aber nicht gedacht, dass ich nach<br />

so kurzer Zeit eine Hauptrolle<br />

bekommen würde, schließlich sind<br />

viele andere Mädchen schon sehr<br />

lange dabei. Wenn es mit der Judith<br />

nicht geklappt hätte, glaube ich,<br />

dass ich beim Spielen immer die<br />

Judith angeguckt und gedacht hätte:<br />

»Ach das hätte ich gern gespielt.«<br />

Jeniffer Jahn, Alexander Pache und Michelle<br />

Baumert spielen im TheaterJugendClub.<br />

<strong>Das</strong>s es geklappt hat, macht mich<br />

total glücklich! Ich hätte gern schon<br />

vor drei Jahren Theater gespielt,<br />

aber wenn man in Allendorf bei<br />

Königsee wohnt, kommt man ja<br />

nicht so einfach nach Rudolstadt.<br />

Meine Mutter fand meinen Traum,<br />

Schauspielerin zu werden, auch<br />

nicht so toll. Wäre cool, wenn es<br />

vielleicht doch noch klappen würde<br />

in meinem Leben. Diese Hauptrolle<br />

in »Zebraland« ist ein bisschen der<br />

Test dafür.<br />

Frau Mackeldey, Sie sind<br />

Deutsch- und Musiklehrerin<br />

an der Regelschule »Friedrich<br />

Schiller« Rudolstadt<br />

und haben sich mit der<br />

Klasse 8c für das Projekt<br />

PREMIERE(N)-KLASSE!<br />

für eine TheaterJugendClub-<br />

Produktion in unserem<br />

Theater beworben. Warum?<br />

Nur zwei der zweiundzwanzig<br />

Schüler,<br />

nämlich Nadine und<br />

Danny, haben durch<br />

das Fach »Darstellen<br />

& Gestalten« schon<br />

eigene praktische<br />

Theatererfahrungen.<br />

<strong>Das</strong> Projekt bietet die<br />

Möglichkeit, bei einer Probe dabei zu<br />

sein. Dadurch lernen die Schüler z.B.,<br />

wieviel Arbeit es vor und hinter den<br />

Kulissen macht, eine Inszenierung auf<br />

die Bühne zu bringen. Der dazugehörige<br />

Workshop »Szenische Spielfindung«,<br />

den die Theaterpädagogin in unserer<br />

Schule durchführt, vermittelt außerdem<br />

erste schauspielerische Erfahrungen.<br />

Ein dritter Grund für unsere Teilnahme<br />

ist, dass wir den fächerübergreifenden<br />

Unterricht intensivieren können. So<br />

wird zum Beispiel mit der Kunstlehrerin<br />

Frau Höhn ein Plakat zum Theaterstück<br />

gestaltet.<br />

Der Roman »Zebraland« von Marlene Röder<br />

ist ein preisgekröntes Jugendbuch. Spielte<br />

dies eine Rolle für Sie, sich für das Projekt zu<br />

bewerben?<br />

Ja. Ich habe mich am Schuljahresbeginn<br />

auf der Internetseite des Theaters<br />

über alle Spielplanangebote, speziell<br />

für meine achte Klasse, informiert.<br />

Die Möglichkeit, sich im Rahmen des<br />

Deutschunterrichtes über vier Wochen<br />

mit der Lektüre des Jugendromans<br />

beschäftigen zu können, aber auch<br />

Materialien für die Unterrichtspraxis<br />

über den Schulbuchverlag zur Hand<br />

zu haben, gaben den Ausschlag,<br />

das Theaterstück »Zebraland« nicht<br />

Danny Radtke, Nadine Ihle und ihre Deutschlehrerin Ute Mackeldey<br />

nur anzuschauen, sondern auch<br />

projektbegleitend durch Probenbesuche<br />

zu verfolgen.<br />

Welches Thema hat Sie bei »Zebraland«<br />

besonders interessiert?<br />

Meinen Schülern hat die Lektüre Spaß<br />

gemacht, auch weil es sehr spannend<br />

geschrieben ist. Im Fokus steht der<br />

unterschiedliche Umgang mit einer<br />

großen Schuld. Eingebunden in einer<br />

Gruppe müssen die Protagonisten,<br />

die gemeinsam nach einem Unfall<br />

Fahrerflucht begangen haben, dennoch<br />

jeder für sich eine Entscheidung treffen.<br />

Nach dem Unfall hatte ich gedacht, nichts könnte schlimmer sein als<br />

dieses Erlebnis. Aber ich hatte mich geirrt: Mit diesem Erlebnis allein zu<br />

sein, war noch schlimmer. (aus dem Stück)<br />

Diese eigene Verantwortung für sein<br />

Tun ist das zentrale Thema. Daran<br />

lässt sich doch mit Jugendlichen in<br />

Diskussionen wunderbar anknüpfen…<br />

ZEBRALAND<br />

Jugendstück von Katja Heiser nach dem<br />

gleichnamigen Roman von Marlene Röder<br />

Produktion des TheaterJugendClubs<br />

Regie: Ulrike Lenz / Bühne/Licht: Hans-<br />

Joachim Wolf / Kostüme: Hermine Wange<br />

• PREMIERE: 27.06. / 18 Uhr<br />

• Nächste Aufführungen: Do, 03.07., 10<br />

+ 18 Uhr / Do, 10.07., 10 + 18 Uhr /<br />

Di, 11.07., 10 Uhr / Sa, 12.07., 20 Uhr /<br />

theater tumult


8 JUNGES THEATER<br />

WIR FOLGEN EINEM FLUSS<br />

»Der kleine Mann im Ohr - Herr Smetana und die Moldau« im Theaterkonzert<br />

1<br />

Die Quelle<br />

Die Bauernhochzeit<br />

Auf der Jagd<br />

erzählen die Puppenspieler Susanne<br />

Olbrich und Peter Lutz. Vielen kleinen<br />

und großen Musikfreunden wird noch<br />

ihre »Peter und der Wolf«-Inszenierung<br />

mit den Thüringer Symphonikern<br />

in bester Erinnerung sein. Wir sind<br />

gespannt, welche Geheimnisse der<br />

kleine Mann dem großen Komponisten<br />

entlocken wird!<br />

Wer dann im Konzert dem kleinen Mann<br />

begegnet ist, dem fällt es sicher ganz<br />

leicht, die Bilder farbenfroh zu gestalten<br />

und in die richtige Reihenfolge zu<br />

bringen. Tragt die fehlenden fünf Zahlen<br />

in die blauen Kreise ein.<br />

Die Burg<br />

DIE<br />

VOGELHOCHZEIT<br />

KINDERLIEDERKONZERT<br />

Ein Vogel wollte Hochzeit machen<br />

in dem grünen Walde …<br />

Viele gefiederte Gäste sind zu<br />

diesem Fest im Frühlingswald<br />

geladen: der Kuckuck, der<br />

Uhu, der Hahn und natürlich<br />

alle Kinder ab 4 Jahren! Und da<br />

auf einem Hochzeitsfest nicht nur<br />

geheiratet wird, tanzen, singen<br />

und spielen wir gemeinsam<br />

mit den lustigen Waldvögeln.<br />

Für gute Laune sorgt eine ganz<br />

besondere Hochzeitskapelle<br />

der Thüringer Symphoniker.<br />

Ihre Instrumente bergen so<br />

manches Geheimnis. Werden wir<br />

sie ihnen gemeinsam entlocken<br />

können? Flattern, Lauschen,<br />

Zwitschern und Staunen … bei<br />

unserem abwechslungsreichen<br />

Kinderliederkonzert ist für<br />

jeden kleinen und großen<br />

»Hochzeitsgast« etwas dabei.<br />

Termine:<br />

• 27.05. / 9 + 10.30 Uhr /<br />

Schminkkasten<br />

• 28.05. / 9 + 10.30 Uhr /<br />

Musikschule SLF<br />

• 01.06. / 11 Uhr / Schminkkasten<br />

• 01.06. / 16 Uhr / Musikschule SLF<br />

Herr Smetana war ein berühmter<br />

Komponist. Immer, wenn ihm bei<br />

seiner Arbeit, dem Komponieren,<br />

Zweifel kamen, raunte ihm der kleine<br />

Mann im Ohr zu: »Du schaffst das,<br />

Bedi!« Eigentlich hieß er Bedrich und<br />

hatte einen Traum! Er wollte seinen<br />

Lieblingsfluss, die Moldau, von der<br />

Quelle bis zur Mündung malen –<br />

aber nicht mit Bleistift und Farben,<br />

sondern mit Tönen und Rhythmen.<br />

Seine Melodien erklangen oft so bunt<br />

und farbenfroh wie die Natur seiner<br />

böhmischen Heimat. 19 Tage brauchte er<br />

für sein klanggewordenes Meisterwerk,<br />

denn der kleine Mann im Ohr hatte ihm<br />

geholfen …<br />

Wie es dazu kam, und welche wunderbare<br />

Reise Herr Smetana unternahm,<br />

Nymphenreigen<br />

Stromschnellen<br />

Termine:<br />

• 15.05. / 9 + 10.30 Uhr / Theater Rudolstadt<br />

• 16.05. / 9 + 10.30 Uhr / Meininger Hof SLF<br />

• 18.05. / 15 Uhr / Theater Rudolstadt<br />

Der Pfau mit seinem bunten<br />

Schwanz macht mit der Braut den<br />

Hochzeitstanz


VORGESTELLT 9<br />

MEHR ALS NUR KARTEN VERKAUFEN<br />

Als Mitarbeiterinnen des Besucherservices für unsere Zuschauer rund um die Uhr im Dienst<br />

Kaum zu glauben: Obwohl es im<br />

Besucherservice feste Öffnungszeiten gibt<br />

- einen richtigen Feierabend kennen die<br />

Mitarbeiterinnen eigentlich nicht. Franka<br />

Homfeldt (Leiterin) und Manuela Schunke<br />

wissen, wovon sie reden. Bereits seit Jahren<br />

dabei, ›sind‹ sie quasi der Besucherservice.<br />

Von Stefan Botz und Friederike Lüdde<br />

Ist der Arbeitsplatz verlassen, geht es<br />

auf dem Heimweg weiter. »Man wird<br />

ständig angesprochen. Egal, wo und<br />

wann ich unterwegs bin, wollen die<br />

Leute Karten reservieren.« Obwohl<br />

Manuela Schunke das eigentlich sehr<br />

freut – manchmal sei es auch eine<br />

Belastung, permanent öffentlich zu<br />

sein. Zumal viele Besucher davon<br />

ausgingen, dass sie sämtliche Termine<br />

im Kopf parat habe. »<strong>Das</strong> ist bei Vielzahl<br />

an Veranstaltungen natürlich leider<br />

unmöglich.« Während die gelernte<br />

Bankkauffrau bereits seit 14 Jahren<br />

in der Theaterkasse sitzt, ist Franka<br />

Homfeldt seit 2006 als Leiterin im<br />

Team. Auch sie kam über Umwege<br />

zum Theater, studierte zunächst<br />

Binnenhandelsökonomie und arbeitete<br />

später in der Konsumgenossenschaft<br />

Rudolstadt.<br />

Was viele Besucher nicht wissen: Zu<br />

ihren Aufgaben gehört weit mehr als<br />

Karten verkaufen. Neben der Betreuung<br />

der Abonnenten und der insgesamt<br />

23 Besuchergruppen, die teilweise<br />

mit Bussen von weit her anreisen,<br />

fallen das Organisieren von Vor- und<br />

Nachgesprächen oder der Kontakt<br />

zu den rund 25 Vorverkaufsstellen in<br />

ihren Arbeitsbereich. Franka Homfeldt<br />

obliegt außerdem die Planung und<br />

Einteilung des Abendkassenpersonals<br />

sowie des Einlass-Garderobenpersonals.<br />

»Kurz: Wir sind für die gesamte<br />

Kommunikation zuständig, die es<br />

braucht, damit alle Besucher zufrieden<br />

sind und ihren Theaterbesuch von<br />

Anfang bis Ende genießen können«, so<br />

die Leiterin. Bei rund 80.000 Zuschauern<br />

jährlich eine ganze Menge. Welchen<br />

Aufwand das bedeutet, kann sich<br />

dennoch selten jemand vorstellen. Aber<br />

das macht Manuela Schunke wenig aus,<br />

denn sie liebt es, Dinge zu organisieren.<br />

Franka Homfeldt und Manuela Schunke in ihrer »Schaltzentrale«<br />

»Es macht mich glücklich, wenn die<br />

Abläufe klappen und die Inszenierungen<br />

gut besucht sind.«<br />

Wenn es um Eintrittskarten geht, wird<br />

sie meist als erste mit den Anfragen der<br />

Besucher konfrontiert, hierbei stehen<br />

Fragen rund um die Stücke, Beratung<br />

und Empfehlungen im Vordergrund.<br />

»Dafür braucht man viel Erfahrung<br />

und Gefühl für das Publikum, denn<br />

man will die Leute nicht enttäuschen«,<br />

ergänzt Franka Homfeldt. <strong>Das</strong> gute<br />

Gespür für das Publikum haben die<br />

beiden. »Oft wachsen die Verbindungen<br />

zu Besuchern über Jahre hinweg, und<br />

man bekommt unwahrscheinlich viel<br />

zurück.«<br />

Doch nicht immer läuft alles glatt,<br />

wenn Kunden z. B. verärgert sind, weil<br />

das Telefon ständig besetzt ist oder die<br />

Karten für die gewünschte Vorstellung<br />

ausverkauft sind. Aufgrund der großen<br />

Nachfrage sei gerade vor Premieren<br />

in der Theaterkasse »oft der Teufel<br />

los. Da klingelt das Telefon schon mal<br />

ununterbrochen…« Ausnahmezustand<br />

auch für Manuela Schunke. Klar, dass<br />

da nicht jeder Kundenwunsch immer<br />

optimal in Erfüllung gehen kann. Zumal<br />

die bisweilen recht kurios ausfallen<br />

können.<br />

Foto: Friederike Lüdde<br />

Und dann gibt es da noch die Spezialität<br />

des Rudolstädter Besucherservices: die<br />

berühmten Wartelisten, welche aufgrund<br />

der recht geringen Platzkapazität ins<br />

Leben gerufen wurden. »<strong>Das</strong> gibt es an<br />

anderen Häusern nicht. Die ständige<br />

Aktualisierung sorgt dafür, dass immer<br />

möglichst viele Plätze belegt sind«,<br />

erklärt Manuela Schunke das Modell.<br />

Die sicherste Alternative für unsere<br />

Theaterbesucher ist da unser Abo-<br />

Angebot, wo Aufführungsbesuch<br />

inklusive Stammsitzplatz von Beginn<br />

einer Spielzeit an festgelegt ist. »Vielen<br />

Besuchern ist vielleicht noch nicht<br />

bewusst, dass man mit einem solchen<br />

Abo ungefähr 30 % gegenüber der<br />

Einzelkarte spart!« schwärmt Franka<br />

Homfeldt von dem Angebot. »Im<br />

Abonnement kommt man auch mit<br />

Stücken in Kontakt, für die sich einige<br />

aufgrund des Titels vielleicht nicht<br />

entschieden hätten.« Man merkt, dass<br />

sie jetzt ganz in ihrem Metier ist. »Wenn<br />

ich von was begeistert bin – und das bin<br />

ich von den meisten Stücken an unserem<br />

Haus – dann gebe ich es gerne weiter.«<br />

Manuela Schunke ergänzt: »Es ist immer<br />

wieder schön, wenn Leute erstmals<br />

im Theater waren und man danach<br />

mitbekommt, wie sehr sie der Besuch<br />

erfüllt hat. Dann fühlt man sich in der<br />

Beratung und Vermittlung bestätigt.«


10 DIES UND DAS<br />

Tennessee Williams »Orpheus steigt<br />

herab« gehört zu den herausragenden<br />

Inszenierungen dieser Spielzeit. Was war<br />

der erste Erfolg des Autors am legendären<br />

Broadway?<br />

R) <strong>Das</strong> Glasperlenspiel<br />

B) Die Glasmenagerie<br />

L) <strong>Das</strong> Glashaus<br />

Als Bertolt Brecht »Trommeln in der<br />

Nacht« 1922 in München uraufführte, war<br />

er 21 Jahre alt und mit der Schauspielerin<br />

Marianne Zoff verheiratet. Die Ehe wurde<br />

geschieden. Mit wem war Marianne Zoff<br />

in zweiter Ehe verheiratet?<br />

C) Heinz Rühmann<br />

P) Paul Hörbiger<br />

U) Theo Lingen<br />

Die Mozart-Oper »Die Hochzeit des<br />

Figaro« beruht auf einer der damals<br />

meistgespielten französischen Komödien<br />

»Der tolle Tag oder Die Hochzeit des<br />

Figaro«. Wer war der Autor?<br />

H) Denise Diderot<br />

F) Giacomo Casanova<br />

R) Pierre Augustin Caron de<br />

Beaumarchais<br />

NEUE RUBRIK:<br />

»WIE DAS THEATER MEIN LEBEN REICHER MACHT«<br />

Bekomme ich Besuch aus fernen Weltgegenden, wie Südestland oder<br />

Nordhessen, und ich schlage einen Theaterbesuch vor, werde ich oft<br />

misstrauisch gefragt: Wieso habt Ihr ein Theater? Berufstheater? Und ein<br />

Symphonieorchester auch noch!? Wie groß ist Rudolstadt denn?<br />

Darauf kann ich immer antworten: Warum fragt Ihr mich nicht, warum wir eine<br />

Heidecksburg, einen Bratwurststand auf dem Markt, eine Saale, keine schnelle<br />

Autobahnanbindung und einen Mundartdichter Anton Sommer haben? Nach<br />

letzterem ist sogar eine Schule benannt. Wo, bitte, außerhalb Mecklenburgs gibt<br />

es das noch?<br />

Derlei Antworten machen mir immer wieder Spaß, denn mein Leben wird durch<br />

jeden fragenden Besucher schöner und reicher.<br />

Matthias Biskupek, seit 1973 mit Rudolstädter Hauptwohnsitz<br />

Kennen Sie die Rubrik »Was mein Leben reicher macht« der Wochenzeitung »Die<br />

Zeit«? In ganz persönlichen Kommentaren schreiben Leute von kleinen Beobachtungen,<br />

Erlebnissen, Begegnungen, die sie in irgendeiner Weise bewegt haben. Auch wir werfen<br />

eine ähnliche Frage in die Runde und möchten gerne von Ihnen wissen, wie das Theater<br />

Ihr Leben reicher macht!<br />

Der Auftakt der Reihe stammt aus der Feder des Vorsitzenden des Theaterfördervereins.<br />

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich mit einem kleinen Beitrag beteiligen würden!<br />

Zu senden per <strong>Mai</strong>l an presse@theater-rudolstadt.de. oder an Theater Rudolstadt, Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Anger 1, 07407 Rudolstadt<br />

Eine Auswahl veröffentlichen wir in den kommenden Ausgaben der »<strong>Caroline</strong>«.<br />

Die Komödie »Viel Lärm um nichts« von<br />

William Shakespeare steht für das<br />

Sommertheater <strong>2014</strong> auf dem Spielplan.<br />

Viele unvergessene Dramen und<br />

Komödien stammen aus seiner Feder.<br />

Welches Werk hat Shakespeare nicht<br />

geschrieben?<br />

G) Die Winterstürme<br />

M) Ein Sommernachtstraum<br />

E) Maß für Maß<br />

Die Großbuchstaben vor den Antworten ergeben<br />

das Lösungswort. Dieses senden Sie uns bitte bis<br />

zum 20. <strong>Juni</strong> <strong>2014</strong>.<br />

Theater Rudolstadt, Anger 1,<br />

07407 Rudolstadt<br />

oder per <strong>Mai</strong>l an<br />

presse@theater-rudolstadt.de<br />

Unter den richtigen Einsendungen<br />

verlosen wir 1 mal 2 Freikarten für<br />

einen Besuch in Ihrem Theater Rudolstadt.<br />

Die Lösung in unserer Januar-Ausgabe lautete:<br />

LYRA<br />

Wir wünschen der Gewinnerin, Frau Herrmann<br />

aus Kahla, viel Freude bei ihrem Theaterbesuch!<br />

THEATERWANDERUNG<br />

Sehr gelungen und so gar nicht typisch: Mit<br />

Megaphone und Bratwurst ging es über den<br />

Rudolstädter Hain.<br />

Ein etwas anderes »Theaterfrühstück«<br />

gab es eines schönen Sonntags im April.<br />

Anlässlich unserer Uraufführung von<br />

»www.wir wandern wieder« luden wir<br />

zu einer kleinen Theaterwanderung ein<br />

– rund 140 Menschen kamen, darunter<br />

auch unsere Schauspieler, Musiker<br />

und anderen Theatermitarbeiter.<br />

Reiseleiter Günther Scholz<br />

(Rudolstädter Wanderverein) führte<br />

die lange Schlage vom Schillerhaus zur<br />

Heidecksburg, über den Hain zur alten<br />

Georgseiche und sorgte mit der ein<br />

oder anderen Anekdote für angenehme<br />

Verschnaufpausen. Richtig Rast<br />

mit Bratwurst oder Brätel, Bier oder<br />

Wasser wurde dann an der Georgseiche<br />

gemacht. Volksfestatmosphäre.<br />

Intendant Steffen Mensching nutzte die<br />

Zeit, um übers Megaphone von seinem<br />

Stück zu erzählen. Bevor es dann nach<br />

einer knappen Stunde zurück ging.<br />

Heiter war das Wetter, die Stimmung<br />

auch: Uns Theaterleuten hat dieses<br />

Unternehmen mächtig Spaß gemacht!<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Thüringer Landestheater - Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt GmbH<br />

Intendant und Geschäftsführer: Steffen Mensching / Spielzeit 2013/<strong>2014</strong><br />

Heft Nr. 3-<strong>2014</strong> / Redaktion: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie /<br />

Layout: Hermine Wange / Technische Herstellung: flyeralarm /<br />

Satz: Friederike Lüdde, Hermine Wange


NEU <strong>2014</strong>:<br />

Alle KOMBUS-Fahrten<br />

zum und vom Festival<br />

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FREI!<br />

Vier Tage - hunderte Künstler - tausende Gäste<br />

das 24. TFF Rudolstadt vom 3. bis 6. Juli <strong>2014</strong><br />

Judith Holofernes & Band * Fink (GBR) * Mercan Dede (TUR) * Çiğdem Aslan (TUR) *<br />

Winston McAnuff & Fixi (JAM/FRA) * Mexican Institute of Sound (MEX) * David Bromberg (USA) *<br />

Caracol (CAN) * June Tabor & Oysterband (GBR) * Catch-Pop String-Strong (AUT) *<br />

Deep Schrott (DEU) * Federspiel (AUT) * Die Grenzgänger * Gurdjieff Ensemble (ARM) *<br />

Damir Imamović & Sevdah Takht (BIH) * Iva Nova (RUS) * Kali Mutsa (CHL) * Kim Hae-Sook (KOR) *<br />

Arto Lindsay (USA) * Manfred Maurenbrecher * Mugam Ensemble (AZB) *Mundwerk Crew (DEU) *<br />

NO Blues (NDL) * Parno Graszt (HUN) * Janusz Prusinowski Trio (POL) *<br />

The Puppini Sisters & Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt (GBR/DEU) *<br />

Eddi Reader (SCO) * Russkaja (AUT) * Samba de Roda do Donna Nicinha (BRA) *<br />

Louis Sclavis atlas (FRA) * Silver Sepp (EST) * Terem Kvartet (RUS) *<br />

Kostas Theodorou: Lost_Anthropology (GRE) * Turtle Island (JAP) * Veseli Vujky (UKR) *<br />

Water Is Right (DEU/SSD/GHA+) * We Banjo 3 (IRL)<br />

4-Tages-Tickets: 72 € (erm. 36 €)<br />

Sonderpreis für Bewohner des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt: 36 € (erm.18 €)<br />

Tickets für einzelne Tage: DO 22 € (erm.11 €), FR 28 € (erm. 24 €), SA/SO 30 € (erm. 15 €),<br />

INNENSTADT: 7 € (erm. 3 €) | Ermäßigter Eintritt für Kinder zwischen 7 und 16 Jahren,<br />

Kinder unter 7 Jahren frei<br />

Vorverkauf in allen Filialen der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt,<br />

den Pressehäusern der Zeitungsgruppe Thüringen, den Stadtinformationen im<br />

Städtedreieck, wie auch in Jena, Weimar und Erfurt, vom 10. JUNI BIS 1. JULI <strong>2014</strong>


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