17 01 FOOD SOUND UNDERGROUND „<strong>Transforming</strong> <strong>Cities</strong>“ im MaximiliansForum Elisabeth Hartung Foto: Yves Krier Der Klang der Städte, der Geschmack des Neuen und des Fremden, der Rhythmus der Veränderungen im Untergrund. Die Reihe „<strong>Transforming</strong> <strong>Cities</strong>“ vermittelte 2014 Aspekte des städtischen Lebens, in denen sich sinnlich wahrnehmbar die Veränderungen im Gebilde Stadt manifestieren. Das MaximiliansForum selbst hatte in den letzten Jahren ein neues Profil bekommen, andere Menschen angezogen und neue Fragen erschlossen. Schon lange im Leben der Bildenden Kunst der Stadt verankert, öffnete es sich in den fünf Jahren seit 2010 wichtigen neuen Protagonisten der Szene und internationalen Partnern. Mit ihren Projekten stellten die DesignerInnen, MusikerInnen und PerformerInnen im MaximiliansForum unter Beweis, dass Kultur aus München am Puls der Zeit ist: lebendig, mutig, visionär. Es wurden Partnerschaften geknüpft, überraschende Welten geschaffen und neue Wege bahnten sich an. Respekt und Danke, persönlich von mir all jenen, die mit ihren Projekten und Interventionen die Idee MaximiliansForum weitergetragen haben und diese Fußgängerunterführung, diesen geliebten und gehassten Ort unter der Maximilianstraße mit ihren Projekten und Interventionen permanent transformierten. Kalt lässt dieser Ort keinen. Gerade nicht in München, wo sonst alles glatt und besucherfreundlich ist. Das MaximiliansForum ist ein sonderbarer Raum, abweisend, kühl, verloren mitten in der Stadt – aber es ist auch einer der letzten Freiräume in dieser Stadt, die von den Kreativen, den Organisatoren und den BesucherInnen fordert, sich unbedingt darauf einzulassen. Wenn man das wagt, zeigt es sich von seiner wandelbaren und großzügigen Seite. Mitten in der Stadt, in der jeder Quadratmeter Verwertungszwängen unterworfen ist, eröffnen sich hier hunderte von Quadratmetern ungeahnte Möglichkeiten. Im Untergrund der Stadt erleben wir buchstäblich und konzentriert in den wechselnden Installationen und Aktionen das verändernde Potential, das unser Leben, die Gesellschaft und die Stadt prägt und wir bekommen eine Ahnung von den Möglichkeiten der Stadtentwicklung. Dieser urbane Ort repräsentiert als Zwischenraum und als Relikt eines städtebaulichen Konzepts der 1970er Jahre selbst den Wandel der Stadt und des städtischen Lebens. Ein Relikt ist er, weil die großen Utopien von der autofreundlichen Stadt schon im Bauprozess durch Bürgerproteste unterbrochen wurden. Deshalb wurde eine überdimensionierte Straßenunterführung zu einer Fußgängerunterführung und dann zu einem Kulturraum mitten in der Stadt. Dieser Geschichte verpflichtet, jedoch mit dem Blick nach vorn in die Zukunft, hatten wir das Programm des Jahres 2014 den Veränderungen in der Stadt gewidmet. Die visionären und kulturellen Dimensionen der angewandten Künste haben hier im Jahr 2013 erstmals ein freies Forum in München gefunden. Neue Formen des Designs und seiner Transformationen als 'Design Thinking' sind hier eingezogen. Denn es geht uns um die Gestaltung unseres Lebens im wahrsten und übertragenen Sinne des Wortes. Es geht uns auch um Partizipation. Genau deshalb richtete sich unser Blick bei der Konzeption des Sommerprogramms 2014 nicht auf große Stadtbauprojekte, sondern auf die sinnlich erlebbaren Aspekte des alltäglichen Stadtlebens und die Kraft, die im Zusammenschluss vom Untergrund ausgehen kann. Buchstäblich. FOOD SOUND UNDERGROUND – Hören 17 4 5