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Walter Schumacher ist die richtige Besetzung<br />
Mainz. Walter Schumacher führt<br />
jetzt vielleicht ‚Fleischwurst als<br />
Grundnahrungs<strong>mit</strong>tel’ im Kultusministerium<br />
ein. Neuer Kultur-Staatssekretär<br />
wurde jetzt Walter Schumacher.<br />
Das teilten Ministerpräsident Kurt Beck<br />
und Kultur-Ministerin Doris Ahnen<br />
<strong>mit</strong>: „Er ist die richtige Besetzung für<br />
dieses Amt, weil er kulturelles Interesse<br />
und Kompetenz <strong>mit</strong> administrativer<br />
Erfahrung verbindet.“ Ministerialdirektor<br />
Walter Schumacher war Ständiger<br />
Vertreter des Chefs <strong>der</strong> Staatskanzlei<br />
und Sprecher <strong>der</strong> Landesregierung. Er<br />
ist Nachfolger von Prof. Dr. Joachim<br />
Hofmann-Göttig, <strong>der</strong> zum Oberbürgermeister<br />
<strong>der</strong> Stadt Koblenz gewählt<br />
wurde.<br />
Ministerpräsident Kurt Beck: „Rheinland-Pfalz<br />
ist ein Land von großem<br />
kulturellem Reichtum. Walter Schumacher<br />
kennt Land und Landesart, er<br />
wird die Kommunikation <strong>mit</strong> Künstlern<br />
und Kulturschaffenden pflegen – und<br />
freut sich drauf.“ Kultur-Ministerin<br />
Doris Ahnen ergänzt: „Ich halte Walter<br />
Schumacher für eine hervorragende<br />
Besetzung, weil er die Kulturszene in<br />
ihrer ganzen Breite kennt und schätzt,<br />
weil er auch ein Herz für die Kultur hat.<br />
Ich bin sicher, dass er als gelernter<br />
Journalist und als Medienexperte für<br />
die Kultur im Land noch mehr Öffentlichkeit<br />
schaffen kann – auch über<br />
Rheinland-Pfalz hinaus.“ Schumacher,<br />
Jahrgang 1950, hat `68 Abi gemacht,<br />
dann Jura studiert und war bis 1994<br />
als Journalist für verschiedene Zeitungen<br />
und Sen<strong>der</strong> wie Saarländischer<br />
Rundfunk, SWF 3 (hat er maßgeblich<br />
<strong>mit</strong> aufgebaut), SDR, HR, Deutschlandfunk,<br />
Deutsche Welle und Rias<br />
Berlin. Der <strong>mit</strong> Ute Nabinger seit über<br />
20 big-magazin.de Juni 2010<br />
Gerhard Backes (<strong>BIG</strong>, links) hat ein ‚Care-Paket’ für Walter Schumacher:<br />
„Da<strong>mit</strong> Sie gut ins Kultusministerium kommen!“<br />
30 Jahren verheiratete Journalist hat<br />
zwei Kin<strong>der</strong> und war seit 1994 in <strong>der</strong><br />
Staatskanzlei. Ab sofort bringt er seine<br />
Kompetenzen jetzt in Ahnens Ministerium<br />
ein.<br />
<strong>BIG</strong> Interview. Wir von <strong>der</strong> <strong>BIG</strong> haben<br />
dem 60jährigen sechs Fragen<br />
gestellt:<br />
<strong>BIG</strong>: Herr Schumacher, Sie waren seit<br />
1994 Regierungssprecher – gehen Sie<br />
jetzt <strong>mit</strong> einem lachenden und einem<br />
weinenden Auge ins Kultusministerium?<br />
Walter Schumacher: Ich gehe <strong>mit</strong><br />
festem Blick auf unser schönes<br />
Kulturland Rheinland-Pfalz.<br />
<strong>BIG</strong>: Sie haben bisher ein bewegtes öffentliches<br />
Leben realisiert – brauchen<br />
Sie die Öffentlichkeit als Bühne?<br />
Walter Sch.: Ich war ja als Regierungssprecher<br />
öfters im Off als im<br />
On. Nun werde ich öfters als Redner<br />
auf Bühnen stehen. Öffentlichkeit<br />
macht mir keine Angst, son<strong>der</strong>n<br />
Freude. Drum habe ich ja auch den<br />
Beruf des Journalisten gelernt.<br />
<strong>BIG</strong>: Haben Sie eine beson<strong>der</strong>s lustige<br />
und eine beson<strong>der</strong>s traurige Anekdote<br />
aus <strong>der</strong> Regierungssprecherzeit für<br />
unsere Leser bereit?<br />
W. Sch.: Die traurigsten <strong>Tag</strong>e habe<br />
ich in Afghanistan erlebt, als ich<br />
<strong>mit</strong> Ministerpräsident Kurt Beck<br />
dort war – in Kabul, in Dörfern und<br />
Bundeswehr-Camps. Das hat mich<br />
erschüttert – und da will ich jetzt<br />
über lustige Anekdoten gar nicht<br />
nachdenken.<br />
<strong>BIG</strong>: Mit Harald Schmidt haben Sie zusammen<br />
auf dem Rheinsteig Fleischwurst<br />
genossen. Sagen Sie uns bitte<br />
noch Ihre Meinung zur ’Mainzer<br />
Fleischwurst’!<br />
W. Sch.: Sie ist für mich ein Grundnahrungs<strong>mit</strong>tel.<br />
Mein Lieblingsmetzger<br />
behauptet, seine Fleischwurst<br />
enthalte nur 20 Prozent Fett.<br />
Aber mein Bauch spricht dagegen.<br />
Fleischwurst kann man immer essen,<br />
kalt und heiß, <strong>mit</strong> und ohne<br />
Senf, <strong>mit</strong> und ohne Brot (und Paarweck,<br />
wie in Mainz) <strong>mit</strong> Kartoffelsalat…Ideale<br />
Kost!<br />
<strong>BIG</strong>: Sie haben ’68 Abi gemacht – wie<br />
haben Sie die Zeit damals empfunden<br />
- steckt das heute noch in Ihnen drin?<br />
W. Sch.: Es war Befreiung, die 68er<br />
haben die Gesellschaft freier gemacht,<br />
offener, toleranter.<br />
<strong>BIG</strong>: Was hat <strong>der</strong> Kulturstaatssekretär<br />
in den nächsten Jahren beson<strong>der</strong>es<br />
vor? Wird es neue kulturelle Beson<strong>der</strong>heiten<br />
geben?<br />
W. Sch.: Die Kulturszene in unserem<br />
Land hat viele Beson<strong>der</strong>heiten, die<br />
ich schätze und die nicht verän<strong>der</strong>t<br />
werden sollten. Ich habe jedoch<br />
auch neue Ideen, aber die posaune<br />
ich noch nicht raus. Ich bin kein Solist,<br />
Politik ist Ensemblespiel.<br />
Herr Schumacher, wir danken Ihnen<br />
ganz herzlich für das Interview. Wir<br />
dachten, als Wegzehr von <strong>der</strong> Peter-<br />
Altmeier-Allee bis in die Mittlere<br />
Bleiche könnte ein Ringel Fleischwurst<br />
nicht schaden. Haben Sie<br />
verdient für die Mühe <strong>mit</strong> unserem<br />
Interview. Möglicherweise wird die<br />
Mainzer Spezialität dort auch ein<br />
Renner, wenn sie es nicht schon ist!<br />
Staatskanzlei / WS / <strong>BIG</strong> AJ / GB