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Güterfelde, Schenkenhorst, Sputendorf, Stahnsdorf Ein Ort verändert ...

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Die gemeindliche Schatztruhe leert sich - Seite 5<br />

Gütergotzer Wir in<br />

Brandenburg<br />

Landbote<br />

Nr. 85/Juni 2011<br />

<strong>Güterfelde</strong>, <strong>Schenkenhorst</strong>, <strong>Sputendorf</strong>, <strong>Stahnsdorf</strong><br />

<strong>Ein</strong> <strong>Ort</strong> <strong>verändert</strong> sich<br />

Wohin geht <strong>Güterfelde</strong>?<br />

Die Welt und das Leben verändern<br />

sich ständig, ebenso die <strong>Ort</strong>e und<br />

das Umfeld, in denen die Menschen<br />

wohnen und arbeiten. Auch <strong>Güterfelde</strong><br />

<strong>verändert</strong> sich derzeit gravierend<br />

durch die überdimensionierte, die Natur<br />

vernichtende Umgehungsstraße,<br />

die Neuausrichtung des Schlosses<br />

und die neu hinzugezogenen Menschen.<br />

Abriss und Neubau, neue Straßen,<br />

Veränderung der Natur, das gehört<br />

alles dazu. Und gerade deshalb<br />

stellt sich jetzt die Frage, wie soll unser<br />

<strong>Ort</strong> aussehen? Soll es ein erlebbares<br />

Dorf sein oder genügt es uns,<br />

<strong>Stahnsdorf</strong>s Anhängsel zu sein. Wie<br />

will die Dorfgemeinschaft wohnen und<br />

leben, wie sich nach außen präsentieren?<br />

Wenn wir einen spezifischen<br />

Charakter erhalten wollen, empfiehlt<br />

es sich, sich selbst ein Handlungsgerüst<br />

zu geben, eine sogenannte gestalterische<br />

Grundhaltung. Daraus<br />

lassen sich dann Bauformen, Farbgestaltung,<br />

Art der Zäune, <strong>Ein</strong>friedungen<br />

und Straßenbeläge ableiten, an der so-<br />

Alte <strong>Güterfelde</strong>r Scheune, Potsdamer Str./Kirchplatz , baufällig und verwahrlost-<br />

im Juli 1999 abgerissen, kurz vor dem Abriss gezeichnet von Klaus Eckelt aus <strong>Stahnsdorf</strong><br />

wohl Bürger als auch Behörden ihr Geplantes abgleichen und über Abriss oder Bewahren entscheiden können und Unpassendes<br />

zum Wohl des Gemeinsinns vermieden wird. Damit ist nicht gemeint, dass alles gleich aussieht im Dorf. In<br />

diesem Rahmen sind durchaus individuelle Ausdrucksformen möglich. Von der gefürchteten Entmündigung der Bürger<br />

kann da keine Rede sein. Das Ergebnis dieser selbst auferlegten Beschränkung wird ein Dorf sein, auf das die Bürger<br />

stolz sind und in dem Fremde gerne verweilen. Vergessen wir auch nicht, wir haben, wie unsere Vorfahren schon,<br />

einen Generationenvertrag zu erfüllen und unseren Nachkommen Sinnvolles zu übergeben.<br />

Im Mai wurde in der Gemeindevertretung beschlossen, dass die Verwaltung beauftragt wird,Vorschläge für die<br />

Errichtung von Gestaltungssatzungen*, zu erarbeiten. Wir werden sehen, welche Gebiete unserer Gemeinde<br />

als besonders erhaltenswert eingestuft werden..<br />

„Den Dorfcharakter erhalten“ dies hatten sich nach der Wende die <strong>Güterfelde</strong>r auf die Fahne geschrieben.<br />

Jetzt sollten wir endlich, bevor es zu spät ist, diese Versprechen einlösen.<br />

∗ Gestaltungssatzung heißt: wir wollen gestalten<br />

Helga Mandla (Innenarchitektin) - <strong>Güterfelde</strong>


Seite 2 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Nr. 85<br />

Brandenburgs Zukunft können alle mitgestalten<br />

von Sören Kosanke MdL<br />

Wären bestimmte Themen in der Vergangenheit<br />

bis zu Ende diskutiert worden,<br />

gäbe es heute ein paar Probleme weniger.<br />

<strong>Ein</strong> wirtschaftlicher Flughafen, der auch<br />

den Belangen des Lärmschutzes ausreichend<br />

Rechnung trägt, befände sich in<br />

Sperenberg und an bestimmten <strong>Ort</strong>en,<br />

wo einst Schulen geschlossen wurden,<br />

müssten heute nicht erneut welche gebaut<br />

werden. Und die Politik wäre nicht dem<br />

Vorwurf ausgesetzt, immer nur kurzfristig<br />

auf den nächsten Wahlkampf zu schielen.<br />

Der SPD-Landesverband Brandenburg<br />

will es für die Zukunft besser machen.<br />

Dabei stehen wir gar nicht so schlecht<br />

da. Unser Land hat sich in den vergangenen<br />

20 Jahren sehr gut entwickelt.<br />

Brandenburg ist die dynamischste Wirtschaftsregion<br />

Deutschlands und eine von<br />

drei europäischen Unternehmerregionen.<br />

In Sachen erneuerbare Energien nimmt<br />

Brandenburg sogar die deutsche Spitzenreiterposition<br />

ein.<br />

Vieles wurde erreicht, aber vieles steht<br />

noch in Frage und vieles bleibt noch zu<br />

tun.<br />

Dabei geht es nicht nur um Sparvorgaben:<br />

Es ist wahr, dass der Landeshaushalt<br />

in den nächsten 10 Jahren um etwa 2<br />

Milliarden Euro abgeschmolzen werden<br />

Foto:Kuhlbrodt<br />

muss, weil <strong>Ein</strong>nahmeausfälle nicht abzuwenden<br />

sind. Doch kann die Antwort auf<br />

diese finanzielle Herausforderung nicht<br />

lauten, überall einzusparen, von allem<br />

etwas weniger und vieles gar nicht mehr<br />

zu machen. Intelligente Politik ist Entwicklungspolitik<br />

und damit Strukturanpassung.<br />

Es geht nicht nur darum, Gemeinden zu<br />

fusionieren und sich dann zu erhoffen,<br />

in den neuen Gebilden werden sich die<br />

alten Probleme auf einmal in Luft auflösen.<br />

Nein, es geht darum, zu überlegen,<br />

welche neuen Strukturen auf die aktuellen<br />

Probleme angemessen reagieren können.<br />

Dabei gilt es die alles entscheidende<br />

Frage zu stellen: Wie wollen wir in den<br />

nächsten 10, 20 und 30 Jahren leben?<br />

Um diese Frage aufzulösen, hat die SPD<br />

Brandenburg eine Zukunftskommission<br />

ins Leben gerufen, in der nicht nur mit<br />

Sozialdemokraten, sondern vor allem<br />

mit Nichtmitgliedern – Experten aus den<br />

Bereichen Wirtschaft, Bildung und Kultur<br />

– beraten wird, wie das Brandenburg der<br />

Zukunft aussehen soll.<br />

In diesen Diskussionsprozess bindet sich<br />

auch die regionale SPD ein und freut sich<br />

über Anregungen und Vorschläge aus der<br />

Bevölkerung. Lassen Sie uns gemeinsam<br />

darüber reden, wie wir auch hier in unserer<br />

Region in 20 Jahren miteinander leben<br />

wollen und was dazu notwendig ist. Die<br />

Voraussetzungen sind gut, jetzt hängt<br />

es vor allem von uns selbst ab, unsere<br />

Zukunft zu gestalten.<br />

Ich würde mich freuen, wenn auch Sie,<br />

liebe Leser, etwas dazu beitragen können<br />

und habe – wie auch die <strong>Ort</strong>svereine der<br />

SPD – für Anregungen und Hinweise<br />

immer ein offenes Ohr.


Nr. 85 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Seite 3<br />

Den vermutlich längsten Zaun in der Mitte eines brandenburgischen Dorfes kann man im<br />

<strong>Ort</strong>skern von <strong>Güterfelde</strong> bestaunen - nicht sehr einladend, aber mit Sicherheit blickdicht !<br />

Baustellentouristen können sich noch<br />

mindestens bis 2014 auf interessante<br />

Bauarbeiten einstellen. Man muß aber<br />

damit rechnen, daß die Fertigstellung<br />

erst im darauf folgenden Jahr erfolgt.<br />

Zur Zeit kann man die Um- und<br />

Neuverlegungen von 2 gewaltigen<br />

Abwasserleitungen aus Potsdam<br />

zum <strong>Stahnsdorf</strong>er Klärwerk, einer<br />

Hochdruck- Ferngasleitung, Trinkwasser-<br />

und Leitungen der Energieversorgung<br />

sowie der Telekommunikation<br />

beobachten.<br />

Diese vorbereitenden Arbeiten stellen<br />

einen enormen finanziellen und<br />

Arbeitsaufwand dar. Um die alte<br />

Blumengeschäft<br />

Sieberg GmbH<br />

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Arbeitsplan für <strong>Güterfelde</strong>r Großbaustelle L40<br />

Mo. – Fr.<br />

8°°-18°°<br />

Sonnabend<br />

8°° - 13°°<br />

Sonntag<br />

10°° - 12°°<br />

L 40 weiter in den ehemaligen Wald<br />

verschieben und den Brückenbau<br />

für den Anschluß des Stolperweges<br />

ausführen zu können, mußte zwischen<br />

Priesterweg und Stolperweg eine provisorische<br />

Fahrbahn über die Wiesen<br />

gebaut werden. Im Oktober soll als<br />

erstes die L 77 wieder für den Verkehr<br />

freigegeben werden.<br />

Für den ersten Bauabschnitt von<br />

Marggrafshof bis an das Harte Fenn<br />

wurden 11 Millionen € veranschlagt,<br />

für die Brücke über das Moor 12 Millionen<br />

€. Je nach Bewertung kann da<br />

ein erhabenes oder ungutes Gefühl<br />

aufkommen, über so viele Euros zu<br />

rollen.<br />

Für Interessierte sind bei den umfangreichen<br />

Ausschachtungen starke<br />

Moor- und Torfschichten in den eiszeitlichen<br />

Schmelzwasserrinnen zu<br />

Rekordverdächtig<br />

Leserfoto<br />

erkennen. Im nächsten Jahr ist der<br />

Baubeginn für die umfangreichen<br />

Arbeiten am <strong>Güterfelde</strong>r Eck für 7,5<br />

Millionen € vorgesehen. Dabei werden<br />

zahlreiche Sperrungen und provisorische<br />

Umleitungen erforderlich. <strong>Ein</strong>e<br />

besondere Behinderung entsteht<br />

während der Vollsperrung der Großbeerenstraße,<br />

zwischen <strong>Güterfelde</strong>r<br />

Eck und Babelsberg, die weiträumige<br />

Umfahrungen nach sich zieht. Nach<br />

der Freigabe der einer Autobahn<br />

gleichen Landesstraße werden wohl<br />

viele auswärtige Verkehrsteilnehmer<br />

diese Rennbahn interessant finden<br />

und ein gewaltiges Verkehrsaufkommen<br />

produzieren.<br />

Vielleicht können wir so den Fluglärm<br />

über unseren Köpfen übertönen, wenn<br />

man es „positiv“ sehen möchte.<br />

peter ERNST


Seite 4 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Nr. 85<br />

Kampf um die komplette Sanierung des Bürgerhauses in <strong>Sputendorf</strong><br />

Der Aufbau der „Heimatstube“ gab den Anstoß<br />

Zu Beginn des Jahres 2010 hatten zwei<br />

<strong>Sputendorf</strong>erinnen, Frau Gudrun Ulrich<br />

und Frau Hannelore Schwaiger, die Idee,<br />

eine Heimatstube in <strong>Sputendorf</strong> aufzubauen.<br />

Außerdem wollten sie Historisches<br />

und Neueres, Geschichten und<br />

Erlebnisse von Menschen des <strong>Ort</strong>es<br />

über <strong>Sputendorf</strong> zusammentragen, niederschreiben<br />

und illustrieren.<br />

Für die Heimatstube wurden Räumlichkeiten<br />

benötigt. Der Bürgerverein <strong>Sputendorf</strong><br />

e.V. nutzte bereits das halbe sanierte<br />

Bürgerhaus in der W.-Pieck-Str. 14<br />

(ehemalige Schule). <strong>Ein</strong> erster Raum für<br />

die Heimatstube wurde vom Bürgerverein<br />

zur Verfügung gestellt. Es wurden<br />

fleißig alte Gegenstände aus Haus, Hof,<br />

Garten und Feld gesammelt, In einem ¾<br />

Jahr war der erste Raum schon übervoll.<br />

Im hinteren Erdgeschoß (noch unsanierter<br />

Teil des Hauses) wurden zwei weitere<br />

kleine Räume belegt, deren Kapazität inzwischen<br />

ebenfalls ausgeschöpft ist. Es<br />

wurde eine dritte <strong>Sputendorf</strong>erin, Brigitte<br />

Kretschmann, mit ins Heimatstubenteam<br />

geholt, um die Arbeit zu bewältigen. Wir<br />

waren das erste kleine Heimatmuseum<br />

in ganz <strong>Stahnsdorf</strong> und waren stolz auf<br />

die schon beträchtliche Sammlung, nur<br />

die Räumlichkeiten für die Präsentation<br />

der Stücke waren zu dürftig und zu<br />

eng. Alte Bilder und Karten hatten keinen<br />

Platz mehr an den Wänden. Wir fragten<br />

uns, warum kann nicht das gesamte<br />

Bürgerhaus zukünftig genutzt werden?<br />

Für die Gemeindegebietsreform hatte<br />

das Land 2001 fast 3,5 Mio € zur Verfügung<br />

gestellt. Davon sollten die Gemeinden<br />

<strong>Güterfelde</strong>, <strong>Schenkenhorst</strong> und<br />

<strong>Sputendorf</strong> etwa 45 % erhalten.<br />

Die erste Hälfte des Bürgerhauses wurde<br />

mit 75.000 € saniert.<br />

Die <strong>Sputendorf</strong>er taten sich schwer<br />

mit der <strong>Ein</strong>gemeindung zu <strong>Stahnsdorf</strong>,<br />

stimmten aber schweren Herzens zu, mit<br />

dem Gedanken, dass durch ein größeres<br />

Finanzsäckel von allen vier Gemeinden<br />

in <strong>Sputendorf</strong> vielleicht mehr bewegt<br />

werden kann.<br />

Das blieb viele Jahre ein Wunschgedanke.<br />

Fünf Jahre nach der Gemeindegebietsreform<br />

wurden dann Grundsteuern<br />

(von 300 % auf 420 % ), Hundesteuern<br />

(auf 150 %) u.a. an <strong>Stahnsdorf</strong> angepasst,<br />

also erheblich erhöht. Von den<br />

Mehreinnahmen der Gemeinde <strong>Stahnsdorf</strong><br />

floß wieder jahrelang nichts nach<br />

<strong>Sputendorf</strong> zurück. Das brachte die <strong>Sputendorf</strong>er<br />

langsam auf die Barrikaden.<br />

Die Initiatoren der Heimatstube schrieben<br />

im Mai 2010 einen Brief an BürgermeisterAlbers,<br />

schilderten die Situation<br />

und den Frust der <strong>Sputendorf</strong>er und baten,<br />

sich für die Komplettsanierung des<br />

Bürgerhauses einzusetzen, damit wieder<br />

etwas mehr Leben im <strong>Ort</strong> stattfinden<br />

kann. Das Haus ist der verbleibende Mittelpunkt<br />

des gesellschaftlichen Lebens<br />

in <strong>Sputendorf</strong> und muss nutzbar bleiben.<br />

In der Antwort erklärte die Bauverwaltung,<br />

dass das vorliegende Nutzungs-<br />

Konzept die weitere Sanierung nicht<br />

rechtfertige. Die aufgeführten Nutzungen<br />

könnten in dem bereits sanierten<br />

Teil durchgeführt werden. Dem schloss<br />

sich der Fachbereich Soziales an.<br />

Die Gemeinde schlug sogar vor, wegen<br />

des schlechten Zustandes des Gebäudes<br />

( seit Jahren Feuchtigkeit durch undichtes<br />

Dach ) den erst 1968 angebauten<br />

Gebäudeteil abzubrechen und den<br />

Rest in Jahresscheiben zu sanieren.<br />

Die <strong>Sputendorf</strong>er wurden immer ungehaltener.<br />

Seit 2002 ist kein Geld mehr<br />

aus <strong>Stahnsdorf</strong> geflossen und nun soll<br />

auch noch ein Teil des einzigen Treffpunktes<br />

abgerissen werden. Dieser<br />

Teilabriss hätte viel Geld gekostet. Es<br />

wurden viele Unterschriften für den Erhalt<br />

des Bürgerhauses gesammelt. In<br />

Beratungen mit dem Bürgerverein wurde<br />

durch Frau Ulrich die erste Konzeption<br />

zur umfangreicheren Nutzung des<br />

Bürgerhauses erarbeitet und durch<br />

Frau Schwaiger nochmals eine weitere.<br />

In den Ausschüsse für Bildung, Soziales,<br />

Kultur und Sport und für Finanzen,<br />

Wirtschaft, Vergabe und regionale<br />

Zusammenarbeit wurde die Konzeption<br />

zur Nutzung des Bürgerhauses verteidigt,<br />

bis die Ausschussmitglieder uns<br />

ihre Unterstützung zusagten.<br />

Wir haben in den Konzepten viele Ideen<br />

für Veranstaltungen niedergeschrieben,<br />

die wir auch durchführen wollen. Zur<br />

letzten Weihnachtsfeier 2010 hat sich<br />

gezeigt, dass der größte, bereits sanierte<br />

Raum für die <strong>Sputendorf</strong>er nicht ausreicht,<br />

auch soll endlich für Jugendli-<br />

che ein Treffpunkt geschaffen werden.<br />

Wir wollen Lesungen für Kinder und Erwachsene<br />

veranstalten und unser Heimatmuseum<br />

vergrößern.<br />

Auf der Gemeindevertretersitzung am<br />

09.12.2010 war es dann endlich soweit,<br />

dass sich unser Kampf schon soweit gelohnt<br />

hatte, dass in den Haushaltsplan<br />

für 2011 ein Betrag von 50.000 € für die<br />

Dachsanierung der hinteren Hälfte des<br />

Bürgerhauses aufgenommen und beschlossen<br />

wurde. Im ersten Quartal 2011<br />

wurde das Leistungsverzeichnis erarbeitet.<br />

Jetzt hoffen wir , dass die Bearbeitung<br />

zügig erfolgt, so dass der Startschuß<br />

für die Ausschreibung gegeben<br />

werden kann und die Dachsanierungsarbeiten<br />

im Spätsommer erfolgen können,<br />

bevor es die Regenzeit schwierig<br />

werden lässt. Heute hoffen wir <strong>Sputendorf</strong>er<br />

noch, dass diese Sanierung im Innenbereich<br />

2012 realisiert werden kann,<br />

so dass das Bürgerhaus für uns zu 100%<br />

nutzbar wird.<br />

Bislang hatte <strong>Sputendorf</strong> von den eingemeindeten<br />

<strong>Ort</strong>en die schlechteste finanzielle<br />

Unterstützung bekommen, mit<br />

dieser <strong>Ein</strong>sicht haben die Bürgermeister<br />

von <strong>Güterfelde</strong> und <strong>Schenkenhorst</strong> uns<br />

bei den Sitzungen mit ihrer Stimme unterstützt.<br />

Zur Zeit liegt die letzte „Konzeption<br />

zur Nutzung des Bürgerhauses <strong>Sputendorf</strong>“<br />

im Fachbereich Soziales zur<br />

Bestätigung. Wir hoffen auf eine wohlwollende<br />

Bearbeitung, so dass wir uns<br />

zukünftig nicht mehr „wie das letzte Rad<br />

am Wagen“ vorkommen müssen. Da wir<br />

seit der <strong>Ein</strong>gemeindung nicht mehr eigenständig<br />

über Finanzen verfügen können,<br />

benötigen wir die finanzielle Unterstützung<br />

der Gemeinde <strong>Stahnsdorf</strong>,<br />

denn wir zahlen auch Steuern.<br />

Der Bürgerverein <strong>Sputendorf</strong>, sowie aktive<br />

Alt- und Neu-<strong>Sputendorf</strong>er werden<br />

weiter Veranstaltungen organisieren, so<br />

dass es sich lohnt, in <strong>Sputendorf</strong> zu leben!<br />

Hannelore Schwaiger<br />

Physiotherapie<br />

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Nr. 85 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Seite 5<br />

In ihrer letzten Sitzung beschloss die<br />

<strong>Stahnsdorf</strong>er Gemeindevertretung u.a.<br />

die Sanierung der <strong>Güterfelde</strong>r Turnhalle<br />

für 900.000 €. Dieser Beschluss kam<br />

zustande, weil es in der Gemeindevertretung<br />

eine breite Zustimmung dafür<br />

gab, der <strong>Güterfelde</strong>r Kita, dem <strong>Güterfelde</strong>r<br />

Sportverein und weiteren Sporttreibenden<br />

des <strong>Ort</strong>es die Turnhalle zu<br />

erhalten. Ärgerlich für alle Fraktionen<br />

war dabei, dass völlig überraschend,<br />

aufgrund von – nicht vorhersehbaren<br />

(?) – Brandschutzauflagen und erhöhten<br />

Baukosten, die Kosten für die Sanierung<br />

kurzfristig von 600.000 € auf<br />

900.000€ gestiegen waren und den<br />

Gemeindevertretern gesagt wurde,<br />

wenn sie nicht sofort zustimmten, sei<br />

das ganze Projekt wegen dann fehlender<br />

Fördergelder gefährdet.<br />

Somit hatten die Gemeindevertreter<br />

in diesem Jahr zum wiederholten<br />

Mal innerhalb kürzester Zeit über einen<br />

hohen Ausgabenbetrag zu entscheiden,<br />

während im letzten Jahr<br />

über wesentlich kleinere Beträge wo-<br />

Die gemeindliche Schatztruhe leert sich!<br />

von Dietmar Otto<br />

Andrea Wicklein - Beauftragte<br />

für Mittelstand und freie Berufe<br />

Die SPD-Bundestagsfraktion hat unsere Bundestagsabgeordnete<br />

Andrea Wicklein zur Beauftragten für den Mittelstand<br />

/ Freie Berufe gewählt. „Der Mittelstand und die Freien Berufe<br />

stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Fachkräftemangel,<br />

Probleme bei der Unternehmensnachfolge oder<br />

die Unterstützung von Existenzgründungen sind die Themen,<br />

die den Mittelstand bewegen“, sagte Andrea Wicklein.<br />

„Die kleinen und mittleren Unternehmen sind das Rückgrat<br />

unserer Wirtschaft. Ich werde mich als Anwältin des Mittelstandes<br />

und der Freien Berufe vor allem für den Bürokratieabbau<br />

und eine verlässliche Unternehmensfinanzierung<br />

einsetzen“, so Andrea Wicklein.<br />

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chenlang diskutiert wurde. So musste<br />

über eine Unterstützung von 4.000<br />

€ für die Akademie 2. Lebenshälfte in<br />

7 Ausschusssitzungen und 2 Sitzungen<br />

der Gemeindevertretung über Monate<br />

beraten werden, weil angeblich<br />

kein Geld zur Verfügung stand; <strong>Sputendorf</strong><br />

sowie <strong>Schenkenhorst</strong> warten<br />

immer noch auf finanzielle Unterstützung,<br />

für ihre Vorhaben, weil dafür kein<br />

Geld zur Verfügung stand.<br />

Nun haben viele Bürger das Gefühl,<br />

Geld spiele bei manchen Projekten<br />

keine Rolle und je höher die auszugebenden<br />

Summen, desto kürzer die<br />

Entscheidungsprozesse. Wie wichtig<br />

jedoch eine ausreichende Befassung<br />

der Gemeindevertretung mit den Beschlussvorlagen<br />

der Verwaltung ist,<br />

hat das Bauvorhaben an der Zille-<br />

Schule gezeigt. Aufgrund der Intervention<br />

aller Fraktionen kostet der Hortneubau<br />

nunmehr nur 1,6 Mio € statt<br />

2,3 Mio € und die Fertigstellung ist<br />

nicht mehr für den Sommer 2013, sondern<br />

für den Herbst 2012 vorgesehen.<br />

Glosse<br />

Für die meisten Investitionen und Tilgungen<br />

von Krediten sowie zum Ausgleich<br />

ausgewiesener Fehlbeträge<br />

in den Jahren 2011 bis 2015 wurde<br />

und wird die Rücklage der Gemeinde<br />

<strong>Stahnsdorf</strong>, die „gemeindliche Schatztruhe“<br />

herangezogen. Von den am<br />

01.01.2011 dort vorhanden 14,3 Mio<br />

€ werden am 01.01.2015 nur noch<br />

2,6 Mio € vorhanden sein (lt. Angaben<br />

der Verwaltung). Von diesen 2,6 Mio €<br />

sind 1,8 Mio € als verbindliche Rücklage<br />

gebunden, weitere 0,3 Mio € dienen<br />

der Absicherung der 9-Mio-Bürgschaft<br />

für die Wohnungsgesellschaft,<br />

sodass für noch nicht geplante – also<br />

neue - Vorhaben in den Jahren 2011<br />

bis 2014 lediglich ca. 500.000 € zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Bei künftigen Vorhaben der Gemeinde<br />

muss deshalb die Gemeindevertretung<br />

wieder ausreichend Gelegenheit<br />

haben, die Vorschläge der Verwaltung<br />

zu prüfen und Änderungsvorschläge<br />

einbringen zu können.<br />

Alter schützt vor Motorrad nicht<br />

Als der derzeitige „Alterspräsident“ der <strong>Stahnsdorf</strong>er Gemeindevertretung<br />

1994 seinem erkrankten Studienfreund in Bremen<br />

dessen Motorrad abkaufte, begann für ihn eine neue Leidenschaft,<br />

die ihn über die legendäre Route 66 in den USA und<br />

durch viele Europäische Länder führte. In der Gemeindevertretung<br />

hatte noch einer eine alte BMW und später wurde auch<br />

ein Bürger für Bürger begeisterter Motorradfahrer. Unglaulich,<br />

daß dieses Hobby nach 17 Jahren urplötzlich auch für andere<br />

gestandene „Ältere Herren“ ansteckend wurde.<br />

Auf der letzten GV-Sitzung brach es aus dem Jüngsten der Alten<br />

– seinem SPD Fraktionsvorsitzenden - schwärmerisch heraus:<br />

„Jetzt geht es los, ich bin ein Biker, das ist ein Erlebnis!<br />

Übrigens - ein anderer Parteifreund aus der letzten Legislaturperiode<br />

hat jetzt auch eine Maschine“.<strong>Ein</strong>en Augenblick verriet<br />

dem Verdutzten sein liebster Kontrahent, der CDU-Fraktionsvorsitzende<br />

: „Ich mache jetzt den Motorradführerschein<br />

und hole mir eine Maschine!“ Da rief dessen Parteivorsitzender<br />

herüber: „Ja, ich habe auch noch eine 350`er JAWA.*<br />

Viele Jahre haben die braven Leute den Sticker „Historic Route<br />

66“ auf dem Revers ihres Kollegen geduldig ertragen, bis es<br />

herausbrach: Wir wollen auch nicht älter werden!<br />

Also wird dem Auslöser dieser plötzlichen Massenbewegung<br />

nichts übrig bleiben als für eine glückliche Fahrt in die Zukunft<br />

den überparteilichen Bikerclub<br />

„<strong>Stahnsdorf</strong> Easy Rider“<br />

mit 7 Mitgliedern zu gründen. Vielleicht bringen gemeinsame<br />

Sporterlebnisse ja eine freundschaftlichere Atmosphäre<br />

in die Gemeindevertretung!! p.E.<br />

* 350er JAWA Zweitakt-Motorrad aus der CSSR, zu DDR Zeiten<br />

„singende Säge genannt


Seite 6 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Nr. 85<br />

100 Jahre Freiwillige Feuerwehr <strong>Stahnsdorf</strong><br />

von Britta Engelmann-Hübner<br />

Foto.Hübner<br />

Es ist Samstag, der 28.Mai, kurz vor<br />

halb Zehn und wir machen uns auf den<br />

Weg ins Gewerbegebiet <strong>Stahnsdorf</strong>,<br />

von wo aus der Feuerwehrkorso zum<br />

100Jährigen Jubiläum der <strong>Stahnsdorf</strong>er<br />

Freiwilligen Feuerwehr starten soll.<br />

Noah (6 Jahre alt) und Aaron (2 Jahre<br />

alt) können es kaum fassen, wie<br />

viele Feuerwehrfahrzeuge sie dort zu<br />

Gesicht bekommen. Es sind die KFZ<br />

der Wehren von <strong>Stahnsdorf</strong>, Teltow<br />

und Kleinmachnow sowie viele historische<br />

Fahrzeuge, gemischt mit liebevoll<br />

hergerichteten Vehikeln auf zwei<br />

und mehr Rädern.<br />

Die Kameraden am Treffpunkt sind<br />

alle bester Stimmung. <strong>Ein</strong>en Korso zu<br />

diesem Anlass gibt es nicht alle Tage.<br />

Viele Menschen sind auf den Beinen,<br />

unter ihnen auch viele kleine Feuerwehrmänner,<br />

wie unsere zwei Jungs.<br />

Als der Fahrzeugkorso sich sammelt,<br />

haben unsere Jungs das große Glück,<br />

leere Plätze in einem Fahrzeug zu ergattern,<br />

und so steigen wir mit zittrigen<br />

Knien in ein riesiges Feuerwehrauto<br />

der neuen Generation ein. Noah<br />

und Aaron sind schwer beeindruckt<br />

von der Technik im Fahrzeug und haben<br />

größten Respekt vor den Feuerwehrleuten.<br />

Wir freuen uns dabei zu sein und<br />

die Kameraden sind sehr gelassen,<br />

durch alle teilnehmenden Fahrzeuge<br />

hinweg - das jedenfalls lässt der wirklich<br />

sympathische Funkverkehr vermuten,<br />

der an diesem Tag anscheinend<br />

keiner Funkdisziplin unterliegt. Mit einer<br />

Viertelstunde Verspätung geht es<br />

los! Aber das hindert die <strong>Stahnsdorf</strong>er<br />

augenscheinlich nicht, am Straßenrand<br />

zu verweilen und auf den großen<br />

Korso zu warten. Mit ohrenbetäubendem<br />

Sirenenlärm bahnt sich die Fahrzeugkolonne<br />

ihren Weg durch den<br />

<strong>Ort</strong>. Das Tempo wird durch eine von<br />

Pferden gezogene historische Spritze<br />

vorgegeben. Die Menschen auf den<br />

Straßen staunen und winken und in<br />

unserer Feuerwehr winken zwei klei-<br />

ne total aufgeregte Feuerwehrfans mit.<br />

Als wir an Papa und Opa vorbeifahren,<br />

dürfen sie sogar mit dem Lautsprecher<br />

einen Gruß durchgeben. Zwei Jungsherzen<br />

hüpfen vor Freude. Auch am<br />

Straßenrand stehen kleine und große<br />

Feuerwehrfans und unseren Jungs<br />

wird bewusst, wie viele jetzt gerne mit<br />

ihnen tauschen würden.Es wird gejubelt<br />

und gewunken bis der Korso<br />

50 Jahre Firmenjubiläum eines Familienunternehmens<br />

zeugt nicht nur von<br />

einem guten Firmenkonzept, sondern<br />

auch von einer guten Familienstruktur.<br />

Die Firma Ihlefeldt in <strong>Güterfelde</strong> ist ein<br />

Beispiel dafür, denn im September dieses<br />

Jahres wird das 50 jährige Firmenjubiläum<br />

gefeiert.<br />

Firmengründer Wolfgang Ihlefeldt zog<br />

es nicht in die Gastronomie, wie seine<br />

Eltern, sondern zur Technik. So eröffnete<br />

er 1961 in der Lindenstraße in Potsdam<br />

eine Radio- und Fernsehreparaturwerkstatt.<br />

Dank des guten Zuspruchs,konnte<br />

er schon bald 6 Mitarbeiter beschäftigen.<br />

Als nach der Landwirtschaft auch<br />

die Handwerksbetriebe und privaten<br />

Unternehmen gedrängt wurden in die<br />

PGH (Produktionsgenossenschaft des<br />

Handwerks) einzutreten, zog Wolfgang<br />

Ihlefeldt es vor, seine Selbstständigkeit<br />

zu behalten. Er zog nach <strong>Güterfelde</strong>,<br />

denn in den Dörfern konnte man noch<br />

selbstständig bleiben. Also machte er im<br />

Anbau der nach dem Krieg wieder aufgebauten<br />

Gaststätte seiner Mutter Lina<br />

Ihlefeldt, seine <strong>Güterfelde</strong>r Werkstatt auf,<br />

voller Zuversicht, denn er wusste, dass<br />

man lieber zu privaten Werkstätten ging.<br />

Nach der Wende startete er erfolgreich<br />

mit dem Handel von Unterhaltungselektronik,<br />

ein starkes Standbein blieb<br />

aber stets die Werkstatt, was die Kunden<br />

auch heute noch sehr zu schätzen<br />

wissen.<br />

Zwei seiner Söhne traten in das väterliche<br />

Geschäft ein und damit war es ein<br />

Familienunternehmen geworden. 2004<br />

zog sich Wolfgang Ihlefeldt altersbedingt<br />

etwas zurück und überlies die<br />

Geschäftsführung seinem Sohn Uwe.<br />

Durch die rasante technische Entwicklung,<br />

besonders auf dem Medienmarkt,<br />

hat sich die Branche stark <strong>verändert</strong><br />

und auch bei Ihlefeldt das Angebot entsprechend<br />

vergrößert. Die Firma versteht<br />

sich aber nach wie vor als Dienstleister.<br />

Man geht nicht zu Ihlefeldt um<br />

den Dorfplatz erreicht. Die Kinder total<br />

erschöpft- aber glücklich. Dieser<br />

Tag wird ihnen noch lange in Erinnerung<br />

bleiben. Wir danken den Kameraden<br />

der Feuerwehr für das bunte,<br />

abwechslungsreiche, unterhaltsame<br />

Festprogramm zur 100 Jahrfeier der<br />

Freiwilligen Feuerwehr <strong>Stahnsdorf</strong>.<br />

Für die Zukunft wünschen wir alles erdenklich<br />

Gute<br />

50 Jahre Firma Ihlefeldt in <strong>Güterfelde</strong><br />

sich einfach mal so einen Fernseher zu<br />

kaufen, sondern man möchte und bekommt<br />

auch, wie Uwe Ihlefeldt betont,<br />

„ eine maßgeschneiderte Lösung für ein<br />

wunderbares Klang- und Seherlebnis“.<br />

Ab Oktober geht die Firma mit einem<br />

online-shop an den Start, d.h. die Kunden<br />

können sich in Ruhe zu Hause über<br />

das elektronische Schaufenster informieren<br />

und sich dann vor <strong>Ort</strong> in <strong>Güterfelde</strong><br />

individuell und ausführlich beraten<br />

lassen.<br />

<strong>Ein</strong> besonderes Highligth der Fa. Ihlefeldt<br />

sind die jährlichen Hofkonzerte ,<br />

vielseitig, beliebt und auf hohem Niveau.<br />

Zum 50 jährigen Bestehen will sich die<br />

Firma Ihlefeldt bei ihren Kunden mit<br />

ganz besonderen Veranstaltungen für<br />

die Treue bedanken. Am 23. Juli wird<br />

schottische Folk-Musik geboten, mit<br />

dem berühmten schottischen Folksänger<br />

und Songwriter Jim Malcom, seine<br />

Stimme habe die „Individualität eines<br />

alten Single – Malt - Wiskys“ heißt es.<br />

Am 2. September wird die außergewöhnliche<br />

Band InCiders aus Berlin<br />

auftreten mit Künstlern aus Irland, den<br />

USA und Russland und in <strong>Güterfelde</strong><br />

eine Irish Folk Night zaubern. Während<br />

für die Konzerte um Anmeldung gebeten<br />

wird ist der 1. August dann der<br />

besondere Jubiläumstag mit einer Jubiläumsfeier<br />

voller Überraschungenlen<br />

für alle die kommen möchten.<br />

Der Gütergotzer Landbote gratuliert der<br />

Firma, der Familie und den Mitarbeitern<br />

zum Jubiläum und wünscht weiterhin<br />

guten Erfolg.<br />

Gabriele Kallabis


Nr. 85 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Seite 7<br />

Im September 2003 führte der Gütergotzer<br />

Landbote ein Gespräch mit<br />

Jörg Schenderlein über den Neubeginn<br />

der SPD, denn er gehörte mit zu<br />

den Ersten, die 1990, gleich nach der<br />

Wende, die Sozialdemokratische Partei<br />

in <strong>Stahnsdorf</strong> aufbauten und inhaltlich<br />

gestalteten. Wir sind traurig und<br />

betroffen, dass er jetzt nicht mehr lebt.<br />

Am 18. April verstarb Jörg Schenderlein<br />

plötzlich und unerwartet.<br />

Er war kein Kämpfer und kein Revolutionär,<br />

aber er war gut für die Menschen.<br />

Nachdem er sich während der<br />

DDR-Zeit politisch enthalten hatte,<br />

wollte er sich nach der Wende endlich<br />

engagieren. „Ich möchte mir später<br />

nicht den Vorwurf machen müssen,<br />

mich nicht eingebracht zu haben – ich<br />

wollte nicht fordern, sondern mich für<br />

das Wohl der Gesellschaft einsetzen“<br />

erklärte er in dem Gespräch. Diese<br />

Maxime hat Jörg Schenderlein während<br />

seines ganzen politischen Engagements<br />

stets durchgehalten . Von<br />

1990 bis 1999 war er Gemeindevertreter<br />

der SPD in der <strong>Stahnsdorf</strong>er Gemeindevertretung,<br />

von 1994 bis 1998<br />

auch deren Vorsteher. Seit 1998 war<br />

er Abgeordneter des Kreistags Potsdam-Mittelmark.<br />

Nicht nur wegen seines Sachverstandes<br />

und seiner schnell erworbenen<br />

fachlichen Kompetenz wurde er geschätzt<br />

und geachtet, sondern besonders<br />

auch wegen seiner Art im<br />

Trauer um Jörg Schenderlein<br />

Foto:privat<br />

Umgang mit Menschen, mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen, unabhängig<br />

von der Parteizugehörigkeit .<br />

Jörg Schenderlein war ein unaufgeregter,<br />

liebenswerter Mensch, aggressive<br />

Diskussionen lagen ihm fern. Mit<br />

seiner ruhigen offenen Art gelangt es<br />

ihm zu überzeugen und die Arbeit in<br />

den verschiedenen Gremien zu bereichern.<br />

Sein Hauptinteresse galt dem<br />

Natur- und Umweltschutz, der Kultur<br />

und sehr intensiv auch der Denkmalpflege.<br />

Kein Wunder, war er doch lange<br />

als Künstler tätig gewesen.<br />

Jörg Schenderlein, 1943 in Pommern<br />

geboren, zog 1960 mit den Eltern<br />

nach <strong>Stahnsdorf</strong>, wo sich sein Vater<br />

als Arzt niederließ. Nach der Ausbildung<br />

als Wasserbaufacharbeiter und<br />

Modellbauer an der Potsdamer Forschungsanstalt<br />

für Schifffahrt , Wasser<br />

und Grundbau wechselte er, machte<br />

eine Töpferlehre bei dem damals sehr<br />

bekannten Gerhard Meisel , gründete<br />

eine eigene Töpferwerkstatt und wurde<br />

ein anerkannter Kunsthandwerker,<br />

dessen Werke nicht nur in <strong>Stahnsdorf</strong><br />

beliebt und sehr begehrt waren.<br />

Von der nach 1990 gegründeten Firma<br />

für Zaunanlagen wollte er sich jetzt<br />

trennen und im wohlverdienten Ruhestand<br />

seiner alten Leidenschaft, dem<br />

Töpfern, wieder nachgehen. Leider ist<br />

es dazu nicht mehr gekommen. Nicht<br />

nur seine Frau und seine drei Töchter<br />

, denen unser Mitgefühl gilt, werden<br />

ihn schmerzlich vermissen, sondern<br />

auch all die anderen Menschen,<br />

die ihn kannten und sehr schätzten.<br />

Jörg Schenderlein hinterlässt eine große<br />

Lücke, aber auch die Mahnung,<br />

trotz aller Gegensätzlichkeiten pfleglich<br />

und tolerant miteinander umzugehen.<br />

„Ich bin froh, dass ich eine demokratische<br />

Entwicklung mitgestalten<br />

konnte“, sagte er uns 2003. Diese <strong>Ein</strong>stellung<br />

sollten wir uns zu Herzen nehmen<br />

und uns in seinem Sinne weiterhin<br />

engagieren.<br />

Gabriele Kallabis-Würzburg


Seite 8 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Nr. 85<br />

In einer würdevollen Waldandacht mit Altbischof<br />

Dr. Wolfgang Huber und der musikalischen<br />

Umrahmung von Carsten und<br />

Caroline Seibt wurde am Sonnabend,<br />

dem 28. Mai das restaurierte Christusdenkmal<br />

auf dem Südwestkirchhof bei<br />

herrlichem Wetter wieder eingeweiht.<br />

<strong>Ein</strong>e 70 Jahre alte Tradition der Waldandacht<br />

wurde wieder zum Leben erweckt,<br />

gleichzeitig sollte es auch ein Dank an<br />

zwei Familien, die auch Fördervereinsmitglieder<br />

sind, für Ihre großzügigen Spenden<br />

sein, durch die die Restaurierung<br />

erst möglich wurde. Anschließend konnte<br />

man bei Kaffee und selbstgebackenem<br />

Kuchen sich unterhalten und Gedanken<br />

austauschen. <strong>Ein</strong>e rundum gelungene<br />

Veranstaltung, die auch eine Werbung<br />

für den Förderverein war und hoffentlich<br />

einige neue Besucher animiert, bei uns<br />

Mitglied zu werden, um sich noch effektiver<br />

an der Erhaltung dieser einmaligen<br />

Anlage zu beteiligen.<br />

Über 85 Jahren nach seiner Aufstellung<br />

waren in den letzten Jahren durch Witterungseinflüsse,<br />

aber auch infolge von<br />

Durchwurzelung zwischen Fundament<br />

und Denkmal zunehmend Risse in dem<br />

aus italienischen Marmor hergestellten<br />

Relief aufgetreten. In mehr als zwei Jahren<br />

wurde es von Grund auf restauriert,<br />

die Fundamente stabilisiert und die Christusfigur<br />

mit neuen rostfreien Stahlbolzen<br />

darin verankert und die entstandenen Risse<br />

verschlossen, sodass es jetzt im neuen<br />

Glanz hoffentlich mindestens wieder<br />

so lange die Besucher erfreut.<br />

Die Sanierung, die insgesamt über 16<br />

000 € gekostet hat, konnte zu 80 % durch<br />

den Förderverein, eben auch durch die<br />

zwei Spender finanziert werden. Der<br />

Denkmalschutz und die Landeskirche<br />

haben den Rest des Geldes aufgebracht.<br />

Das drei Meter hohe und elf Meter lange<br />

Relief ist das imposanteste und wertvollste<br />

Denkmal des Friedhofes. Dabei<br />

war es ursprünglich gar nicht für diesen<br />

<strong>Ort</strong> gedacht, sondern sollte im Dom zu<br />

Gnesen im heutigen Polen aufgestellt<br />

werden. Nach dem 1. Weltkrieg wurde<br />

Gnesen polnisches Territorium und die<br />

neue polnische Gemeinde hatte kein Interesse<br />

und kein Geld für die Aufstellung.<br />

Nachdem es lange Zeit in Berlin „herumstand“,<br />

wurde es 1923/24 von der Berliner<br />

Synode gekauft und auf dem Kirchhof<br />

aufgestellt. Es wirkt dort als ob es nur<br />

dafür geschaffen wurde.<br />

„Kommt her zu mir alle, die Ihr mühselig<br />

und beladen seid, ich will euch erquicken“<br />

steht auf dem Sockel unter<br />

der Jesusfigur. Hilfesuchend sind insge-<br />

Waldandacht am Christusdenkmal<br />

samt 23 Figuren rechts und links um Jesus<br />

gruppiert worden, Alte, Kranke, Leidende<br />

auch ein Vater, Witwer, mit seinen<br />

Kindern.<br />

Der Bildhauer Ludwig Manzel, der in der<br />

Nähe des Denkmals auch begraben ist,<br />

schuf es 1912-1916. Während einer Studienreise<br />

nach Frankreich und Paris wurde<br />

er durch ein ähnliches Relief auf dem<br />

Pariser Friedhof „Pere Lachaise“ dazu<br />

angeregt.<br />

Erstmals präsentierte er seinen Entwurf<br />

noch aus Gips im Jahr 1911 auf der Berliner<br />

Kunstausstellung.<br />

Der Gipsentwurf steht heute im Keller unter<br />

der Kirchhofskapelle. Auf der Kunstausstellung<br />

fand die Domleitung von<br />

Gnesen Gefallen an dem Entwurf und<br />

beauftragte Manzel mit der Ausführung.<br />

Zur Aufstellung in Gnesen kam es dann<br />

nicht mehr. Neben diesem Denkmal<br />

schuf Manzel auch andere Grabstätten<br />

auf dem Friedhof, das bekannteste ist das<br />

Grab von Stummfilmregisseur Murnau.<br />

Das Christusdenkmal ist wieder hergestellt.<br />

Unzählige andere kulturhistorische<br />

wertvolle Grabsteine warten noch auf<br />

Hilfe. Der Südwestkirchhof ist eine Anlage,<br />

die nicht nur von kulturhistorischer<br />

Bedeutung von<br />

mittlerweile europäischer Dimension<br />

ist, sondern auch<br />

naturkundlich interessant<br />

und sehenswert, besonders<br />

während der Rhododendrenblüte.<br />

Manchmal hat<br />

man den <strong>Ein</strong>druck Gemeindeverwaltung<br />

und -vertretung<br />

sind sich gar nicht richtig<br />

bewusst, was hier für ein<br />

Potential für die Imagepflege<br />

unseres <strong>Ort</strong>es schlummert.<br />

Ich kann nur alle Bürger aufrufen,<br />

kommt und engagiert<br />

Euch, am besten in unserem<br />

Förderverein, für dieses<br />

Kleinod.<br />

Günter Mielke vom Förderverein<br />

Förderverein Südwestkirchhof<br />

<strong>Stahnsdorf</strong> e.V. Bahnhofstr.2<br />

Tel: 03329-614106<br />

www.suedwestkirchhof.de<br />

Foto: Mielke<br />

Altbischof W. Huber vor dem restaurierten Christusdenkmal<br />

Ende der Friedhofsbahn<br />

<strong>Ein</strong>ladung zu einer Gedenkveranstaltung<br />

mit einer Trassenwanderung am 13. August um 14 Uhr<br />

am <strong>Ein</strong>gang des Südwestkirchhofs<br />

Öffnungszeiten: Mühlenweg 6<br />

Dienstag–Freitag 9.00–18.00 Uhr 14532 <strong>Güterfelde</strong><br />

Sonnabend 9.00–14.00 Uhr Tel.: 03329/611956<br />

Montag geschlossen


ürich<br />

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0er)<br />

Nr. 85 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Seite 9<br />

Mit Wort und Tat für die Solidarität<br />

Sören Kosanke beim Team-Lauf in Kleinmachnow und beim Japanischen Kirschblütenfest in Teltow<br />

Anfang Mai feierten Teltower und Berliner<br />

am ehemaligen Grenzstreifen zwischen<br />

den beiden Kommunen das 10.<br />

japanische Kirschblütenfest. Es stand<br />

ganz im Zeichen der Solidarität mit dem<br />

katastrophengeschüttelten Japan. Hatten<br />

nach der Wende dessen Bürger für<br />

die Errichtung von Kirschbaum-Alleen in<br />

Grenzgebieten des geteilten Deutschlands<br />

Geld gesammelt, so nutzten nun<br />

die Besucher des Festes die Möglichkeit,<br />

für Japan zu spenden. Auch der<br />

SPD-<strong>Ort</strong>sverein Teltow betreute mit Unterstützung<br />

Berliner Genossen einen<br />

Stand, an dem gespendet werden konn-<br />

Jahre<br />

Dienstleistungen und Fachhandel<br />

für Fernsehen, HiFi und Antennen<br />

Danke!<br />

23. Juli 2011: Konzert<br />

Scottish Folk: Jim Malcolm<br />

1. August 2011: Jubiläumsfeier<br />

Aktionen, Überraschungen<br />

2. September 2011: Hofkonzert<br />

Irish Folk: InCiders<br />

Mehr auf www.ihlefeldt.de<br />

oder unter Telefon 03329 62192<br />

Ihlefeldt OHG<br />

Berliner Straße 8<br />

14532 <strong>Stahnsdorf</strong> OT <strong>Güterfelde</strong><br />

Foto: Kuhlbrodt<br />

te. Das Geld kommt einem Waisenhaus<br />

in der stark vom Tsunami betroffenen<br />

Millionenstadt Sendai<br />

zu Gute.Während<br />

der Eröffnung<br />

überreichten Saskia<br />

Ludwig (CDU)<br />

und Sören Kosanke<br />

(SPD) der Vorsitzenden<br />

der Bürgerinitiative<br />

Teltow (B.I.T) als<br />

Mitveranstalter des<br />

Wii fit ist Ihre<br />

Gesundheitsabsicherung?<br />

Festes, symbolisch ein Zierkirschbäumchen.<br />

Solidarität sei keine <strong>Ein</strong>bahnstraße,<br />

äußerte Kosanke. Es sei den Teltowern<br />

ein Bedürfnis, sich auf diese Weise<br />

für die Errichtung der wundervollen Zierkirsch-Allee<br />

zu bedanken.<br />

Seinen Worten zur Solidarität folgte nur<br />

ein Wochenende darauf die Tat: Sören<br />

Kosanke lief – übrigens zum dritten Mal -<br />

beim Team-Lauf des Rotary-Clubs Kleinmachnow<br />

mit, der am 15. Mai auf dem<br />

Gelände der Berlin Brandenburg International<br />

School auf dem Seeberg ausgetragen<br />

wurde. Das fünfköpfige Team<br />

der Mannschaft „Jusos Potsdam-Mittelmark“,<br />

erreichte immerhin Platz 22. Die<br />

Erlöse aus Startgeld und Spenden gingen<br />

an ein Ärzteteam, das im westafrikanischen<br />

Benin bei Kindern mit Verstümmelungen,<br />

angeborenen Fehlbildungen<br />

und anderen Leiden kosmetische Operationen<br />

durchführt, damit sie die Chance<br />

haben, als sozial integrierter Teil der<br />

Gesellschaft zu leben.<br />

Manuela Kuhlbrodt<br />

Als gesetzlich Krankenversicherte müssen Sie oft selbst tief<br />

in die Tasche greifen, z. B. für eine neue Zahnkrone, eine<br />

Brille oder Krankengymnastik. Bringen Sie Ihre Absicherung<br />

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bei uns im Büro. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Geschäftsstelle GEROLD HÜBNER<br />

Arthur-Scheunert-Allee 134 · 14558 Nuthetal (OT<br />

Bergholz-Rehbrücke)<br />

Telefon 033200 83954 · Fax 033200 83956<br />

info.gerold.huebner@mecklenburgische.com


Seite 10 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Nr. 85<br />

„Lesen trägt Früchte“<br />

Besuch in der<br />

Gemeindebibliothek <strong>Stahnsdorf</strong><br />

Manchen Unkenrufen zum Trotz hat<br />

die rasante Entwicklung des Internets<br />

nicht zum Ende des Buches geführt.<br />

Dass es immer noch viele Menschen<br />

gibt, die sich nicht nur mit dem Internet<br />

begnügen wollen, sondern auch gerne<br />

zum Buch greifen, zum Entspannen ,<br />

zum Lesen, zum Informieren, zeigt die<br />

starke Akzeptanz der Gemeindebibliothek<br />

in <strong>Stahnsdorf</strong>. 12.598 Besucher<br />

konnten dort und in der Zweigstelle<br />

in der Heinrich-Zille-Grundschule im<br />

vergangenen Jahr gezählt werden, wie<br />

man in dem hervorragend aufbereiteten<br />

Jahresbericht 2010 nachlesen kann.<br />

Die beiden Diplom-Bibliothekarinnen<br />

Christiane Golz und Carolin Luhn<br />

haben unter dem Motto „Lesen trägt<br />

Früchte“ diesen informativen Bericht<br />

erarbeitet und im Sozialausschuss vorgestellt<br />

und erläutert. Dabei betonten<br />

sie, dass eine Bibliothek natürlich mit<br />

der Zeit gehen muss und sich nicht den<br />

neuen Techniken verschließen darf.<br />

2008 nach der Bürgermeisterwahl<br />

wurde auf Anregung der langjährigen<br />

Bibliothekarin Christiane Golz eine<br />

neues Bibliothekskonzept erstellt.<br />

Seit dieser Zeit hat sich viel getan, neue<br />

Medien wurden erworben, veraltete<br />

Bestände aussortiert, Videos durch<br />

DVD‘s ersetzt, PC - und Konsolenspiele<br />

auf den neuesten Stand gebracht, ein<br />

kulturelles Angebot für die <strong>Stahnsdorf</strong>er<br />

erarbeitet und eine zweite Bibliothekarin<br />

eingestellt.<br />

<strong>Ein</strong>e Umfrage im Dezember 2009 zu<br />

den Wünschen und Ideen der Leser<br />

ergab eine äußerst positive Resonanz<br />

und einige meinten sogar ,dass<br />

Foto: kallabis<br />

die Bibliothek im kulturellen Foto:B. Engelmann Leben<br />

<strong>Stahnsdorf</strong>s die Note eins verdient<br />

habe, was man natürlich auch besonders<br />

auf die beiden freundlichen und<br />

engagierten Diplom-Bibliothekarinnen<br />

zurückführen kann. Christiane Golz ,<br />

die seit 1989 in der Bibliothek arbeitet,<br />

kam aus Berlin nach <strong>Stahnsdorf</strong> und<br />

fühlt sich heute in ihrem Wohnort <strong>Sputendorf</strong><br />

sehr wohl, hat immer wieder<br />

viele neue Ideen, auch wenn sie seit<br />

2008 noch zusätzlich als Vertreterin im<br />

Standesamt tätig ist.<br />

Seit 2008 bereichert Carolin Luhn aus<br />

<strong>Schenkenhorst</strong> die Bibliothek. „<strong>Ein</strong> toller<br />

Job, ein toller Arbeitsplatz“ schwärmt<br />

die junge Frau , so abwechslungsreich<br />

und vor allem, dass sie so viele <strong>Ein</strong>wohner<br />

und ihre Lesegewohnheiten<br />

kenne. Überhaupt ist der Kontakt zu<br />

den Leserinnen und Lesern, ob Jung<br />

oder Alt, für Christiane Golz und Carolin<br />

Luhn sehr wichtig. So haben sie den<br />

Autorenleseabend, die „Geschichten<br />

aus der Sofa-Ecke“ eingerichtet, in den<br />

Sämtliche Ausgaben des Gütergotzer Landboten,<br />

in drei Bänden sorgfältig gebunden,<br />

können in der <strong>Stahnsdorf</strong>er Bibliothek eingesehen werden.<br />

Dirk Pagels<br />

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Internet • Service & Installation<br />

Kitas, Hort und Schulen werden Lesungen<br />

und Vorlesewettbewerbe organisiert,<br />

in der Zille-Schule ehrenamtlich<br />

unterstützt von Herrn Arlt. Wichtig sind<br />

auch Bibliotheksführungen für Kinder,<br />

denn es ist unzweifelhaft, dass es<br />

Kindern, die regelmäßig Bibliotheken<br />

besuchen, leichter fällt, Schularbeiten<br />

zu bewältigen, da sie den Umgang<br />

mit verschiedenen Hilfsmitteln beherrschen.<br />

Zugang zu Büchern und damit<br />

auch zu mehr Bildung finden viele Kinder,<br />

aber auch Erwachsene, durch die<br />

Bibliotheken. „Wer nur ein Buch kennt,<br />

ist gefährlich“ meint der ungarische<br />

Schriftsteller Sándor Márai, deshalb<br />

sollte man öfter mal in die <strong>Stahnsdorf</strong>er<br />

Gemeindebibliothek gehen und in<br />

die Welt der Bücher und der anderen<br />

Medien eintauchen, schon weil es dort<br />

so eine angenehme ruhige Atmosphäre<br />

gibt und so freundliche und kompetente<br />

Mitarbeiterinnen.<br />

Für detaillierte Informationen kann<br />

man übrigens auch den monatlichen<br />

Newsletter abonnieren. Nach den Sommerferien<br />

startet die elektronische Ausleihe,<br />

so dass man auch übers Internet<br />

Bücher und andere Medien bestellen<br />

kann. Verfügbare Bücher, DVD`s etc.<br />

aller Bibliotheken in Potsdam Mittelmark<br />

können über OPAC ermittelt und<br />

bestellt werden. (G.Kallabis)<br />

www.stansdorf.de/leben/bibliothek<br />

Impressum,<br />

GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Herausgeber: SPD-<strong>Ort</strong>sverein <strong>Güterfelde</strong><br />

Waltraudstr. 20, 14532 <strong>Güterfelde</strong><br />

Tel.: (03329) 63 214<br />

e-mail:guetergotzer@yahoo.de<br />

Redaktion: Peter Ernst, Helga Mandla<br />

Gabriele Kallabis-Würzburg (verantwortlich),<br />

Britta Engelmann-Hübner<br />

Anzeigen: Angelika Enke<br />

e-mail: angelika.enke@t-online.de<br />

Tel.: (03329) 63 214<br />

Druck: Druckerei Grabow, 14513 Teltow<br />

www.spd-gueterfelde.de<br />

• Kundenorientiert<br />

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Potsdamer Str. 79 • 14513 Teltow<br />

Tel.: (0 33 28) 47 99 80 • Fax: 47 99 81<br />

Mo.–Fr. 9–18 Uhr • Mi. 10–18 Uhr • Sa. 9–14 Uhr<br />

www.telefonshop-teltow.de


Nr. 85 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Seite 11<br />

Mein Traum bzw. Alptraum vom Fliegen<br />

Zum Thema Fluglärm erhielten wir von Dr. Konrad Probsthain, ein alter <strong>Güterfelde</strong>r, der jetzt in Groß-Umstadt lebt, seine<br />

persönlichen Erinnerungen an Fluglärm in Gütergotz, die wir hier mit freundlicher Genehmigung leicht gekürzt abdrucken.<br />

Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger<br />

Jahre gehörte der Himmel über<br />

Gütergotz noch den Tauben, Krähen,<br />

Spatzen und anderen Vögeln. Sogar<br />

Störche nisteten noch auf Bauer<br />

Magdeburgs Scheune. Die ersten von<br />

Menschen geschaffenen Flugobjekte,<br />

an die ich mich erinnern kann, waren<br />

Gasballons, die meistens in Richtung<br />

Potsdam zu sehen waren. Später überflog<br />

auch manchmal ein Motorflugzeug<br />

unser Dorf. Hänschen Löper, mit dem<br />

ich damals oft auf dem Schulhof oder<br />

auf der Gutskoppel spielte, behauptete<br />

dann, in dem Flugzeug sitze sein Onkel,<br />

und der sei Pilot. Nun, Hänschen<br />

hat ‚gefantert‘, wie wir alle wußten, aber<br />

interessant war die Vorstellung doch.<br />

In diese Zeit, etwa 1932 oder 1933,<br />

fiel ein besonderes Ereignis. <strong>Ein</strong> Flugzeug,<br />

wahrscheinlich die einmotorige<br />

Vorgängerversion der legendären Ju<br />

52, mußte auf dem Acker hinter dem<br />

Busschuppen am <strong>Stahnsdorf</strong>er Damm<br />

notlanden. Hänschen und ich machten<br />

uns natürlich gleich dorthin auf den<br />

Weg und haben Mund und Nase aufgesperrt.<br />

Der Onkel saß nicht in der<br />

Maschine, Adolf Hitler auf seiner seinerzeitigen<br />

Wahlkampftour wohl auch<br />

nicht. Wir beiden haben uns nach dem<br />

Abenteuer bei Delitzsch (Gütergotzer<br />

Landbrot) für 5 Pfg. Zuckereier gekauft,<br />

die von Ostern übrig geblieben waren.<br />

Das wurde meiner Mutter beim Handarbeitsunterricht<br />

umgehend berichtet.<br />

Es blieb doch nichts geheim!<br />

<strong>Ein</strong>e große Faszination ging für mich<br />

damals von den Luftschiffen aus. Ich<br />

hatte die Entwicklung anhand von<br />

Skizzen in einem ‚Kosmos‘-Jahrbuch<br />

studiert. 1936 fuhr dann LZ 129 „Hindenburg“<br />

über Berlin. Von meinem<br />

Fenster im Schulhaus aus konnte ich<br />

den Zeppelin beobachten, wie er über<br />

der Stadt schwebte. Viele Leute gingen<br />

auf die Straße, um dem Schauspiel<br />

beizuwohnen.<br />

Zwei Jahre später kam dann im Flammeninferno<br />

von Lakehurst das Aus für<br />

die großen Luftschiffe. Auch das Unternehmen<br />

‚Cargo-Lifter‘, auf das nicht nur<br />

ich große Hoffnungen gesetzt hatten,<br />

war leider zum Scheitern verurteilt.<br />

Das ‚Kosmos‘-Jahrbuch war auch<br />

sonst interessant. Z.B. gab es eine<br />

Bauanleitung für einen Kastendrachen.<br />

Mein Taschengeld wurde also in Holzleisten,<br />

Pergamentpapier, Klebstoff<br />

und Strippe angelegt. Daraus entstand<br />

ein Drachen mit den Abmessungen<br />

100 x 50 x 50 cm<br />

Foto. privat<br />

Alleine konnte ich das Ding natürlich<br />

nicht steigen lassen. Also wurden meine<br />

Freunde aus der Nachbarschaft mobilisiert.<br />

Der erste Versuch war gleich<br />

erfolgreich. Mein Freund Martin Müller<br />

war so begeistert, daß größere Ausführungen<br />

geplant wurden. Er wollte<br />

sich sogar in den Kasten hineinsetzen,<br />

und wir anderen sollten ihn mitsamt<br />

dem Drachen steigen lassen. Soweit<br />

ist es aber doch nicht gekommen. Die<br />

Realisierung der Drachenflieger kam<br />

erst 50 Jahre später.<br />

Das Gut war zu dieser Zeit bereits aufgelöst,<br />

und die Wendemark lag brach.<br />

Zeitweise waren dort einmotorige Doppeldecker<br />

stationiert. Segelflugzeuge<br />

wurden hochgeschleppt, ausgeklinkt<br />

und zogen dann über dem Dorf ihre<br />

Kreise. Aber bald war es aus mit dem<br />

Frieden. Der Luftschutz erforderte das<br />

Abstützen von Kellerdecken und die<br />

Verdunkelung aller Lichtquellen. Zuerst<br />

sah das alles noch nicht bedrohlich<br />

aus. Nach den ersten nächtlichen<br />

Angriffen wurden allenfalls vereinzelte<br />

Bombentrichter im Wald bewundert<br />

und Flakgranatensplitter auf dem zugefrorenen<br />

Haussee gesammelt.<br />

Bald wurde es ernster. Schon 1942<br />

mußte ich, wie andere fünfzehnjährige<br />

Schüler auch, in der Schule am Weinberg<br />

in Kleinmachnow Nachtwache<br />

halten. Am 15. Februar 1943 wurde<br />

mein Jahrgang, damals gerade 16<br />

Jahre alt, als Luftwaffenhelfer rekrutiert.<br />

Flugzeuge waren nun feindliche<br />

Objekte, bedrohten uns und unsere<br />

Angehörigen und mußten vernichtet<br />

werden.<br />

Dem Luftkrieg konnte ich auch in den<br />

letzten Kriegsjahren nicht entgehen,<br />

obwohl mein <strong>Ein</strong>satzgebiet in Ostpreußen<br />

lag, wo die englischen und<br />

amerikanischen Bomber vorerst nicht<br />

hinkamen. Als Arbeitsdienstmann<br />

mußte ich helfen, Schutzwälle für nicht<br />

mehr vorhandene Flugzeuge auf einem<br />

verlassenen Flugplatz zu errichten.<br />

Erschütternd war aber ein Luftkampf<br />

zwischen deutschen und sowjetischen<br />

Jagdfliegern, den ich im Januar 1945<br />

mit ansehen mußte. Innerhalb weniger<br />

Minuten stürzte eine Maschine nach<br />

der anderen brennend ab. Es gab nur<br />

Verlierer. Für die Besatzungen, gleich<br />

welcher Nation, ein völlig sinnloses<br />

Opfer.<br />

Zur Zeit der Berlinblockade waren aus<br />

den Feinden allmählich Freunde geworden.<br />

Die ‚Rosinenbomber‘ schwebten<br />

im Landeanflug in kurzen Abständen<br />

über die Dörfer im Südwesten<br />

Berlins Richtung Tempelhof ein. Über<br />

dem Garten meiner Schwiegereltern<br />

in Kleinmachnow waren sie meistens<br />

schon sehr tief. Über Fluglärm hat man<br />

sich trotzdem nicht beschwert.<br />

Noch ein paar Jahre später, ich hatte<br />

mein Ingenieurdiplom schon in<br />

der Tasche, saß ich zum ersten Mal<br />

selbst in einem Flugzeug, von Berlin-<br />

Tempelhof nach Hamburg-Fuhlsbüttel<br />

und zurück. Der erste Flug war für mich<br />

ein überwältigendes Erlebnis. Es war<br />

ein herrlicher Sommertag mit wenigen<br />

weißen Wölkchen am blauen Himmel.<br />

Die Flughöhe war in den Luftkorridoren<br />

über der DDR sehr niedrig, so daß.<br />

man die Landschaft mit Seen, Flüssen,<br />

Feldern und Wäldern sowie den<br />

Verkehr auf Schiene und Straße sehr<br />

gut beobachten konnte. Und eine nette<br />

Stewardess hat sogar noch eine Tasse<br />

echten Bohnenkaffees serviert.<br />

Forts.nächste Seite 12


Seite 12 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Nr. 85<br />

Traum vom Fliegen<br />

von Konrad Probsthain<br />

Fortsetzung von Seite 11<br />

Im Laufe meiner Berufstätigkeit mußte<br />

ich immer öfter mit dem Flugzeug<br />

reisen und manchmal fühlte ich mich<br />

ganz schön stolz, dass ich als Gütergotzer<br />

Dorfjunge so weit gekommen<br />

war.<br />

Die Erfüllung meines Traumes, einmal<br />

selbst und unmittelbar zu fliegen, wie<br />

es heute mit den modernen Sportgeräten<br />

möglich ist, blieb mir leider verwehrt.<br />

Immerhin hatte ich Gelegenheit<br />

für einen Flug mit dem Hubschrauber.<br />

Trotz des ohrenbetäubenden Lärms<br />

ist ein Hubschrauberflug sehr interessant.<br />

Man spürt das Fliegen beinahe<br />

körperlich.<br />

Meine Frau und ich haben auch, mal<br />

mit und mal ohne Kinder, einige Flugreisen<br />

in ferne Länder gemacht. In<br />

den letzten zwanzig Jahren sehe ich<br />

die Flugzeuge aber meistens von unten.<br />

Die Abflugschneise vom 40 km<br />

entfernten Frankfurter Flughafen führt<br />

dicht an unserm Städtchen vorbei.<br />

Manchmal weicht aber eine Maschine<br />

vom vorgeschriebenen Kurs ab<br />

und fliegt direkt über unseren Garten.<br />

Dann holt mich gelegentlich die Erinnerung<br />

an schlimme Zeiten wieder ein,<br />

und ich denke, der Bombenschacht<br />

an der Maschine wird sich doch nicht<br />

über mir öffnen ...... Zum Glück sitzen<br />

aber nur Geschäftsleute und Urlauber<br />

in den Flugzeugen und keine<br />

Bomberpiloten.<br />

Im vergangenen Sommer hatte ich<br />

wahrscheinlich ein letztes Mal Gelegenheit,<br />

die Welt von oben zu betrachten.<br />

Es ging mit ‚Air Berlin‘ von Frankfurt<br />

nach Berlin-Tegel. Beim Anflug<br />

hingen wir in einer großen Warteschleife.<br />

Unter uns lagen die heimatlichen<br />

Gefilde mit den Havelseen und den<br />

Schlössern und Gärten in und rund um<br />

Potsdam. Da tauchte auch <strong>Güterfelde</strong><br />

direkt unter uns auf. . Ich hatte einen<br />

Fensterplatz gerade auf der richtigen<br />

Seite. Es ist doch ein besonders reizvolles<br />

Dorf mit seinem Haussee! Der<br />

sieht übrigens von oben so aus wie<br />

der Genfer See bzw. der Lac Leman<br />

in der Schweiz, nur eben viel kleiner.<br />

Ich hoffe und wünsche natürlich, daß<br />

<strong>Güterfelde</strong> und die umliegenden Siedlungen<br />

möglichst vom Fluglärm verschont<br />

bleiben, wenn im 28 km entfernten<br />

Schönefeld BBI in Betrieb geht.<br />

Vielleicht erhascht aber der <strong>Ein</strong>e oder<br />

die Andere mal beim Überflug einen<br />

Blick von oben auf unser schönes<br />

Dorf. Das wäre ein gewisser Ausgleich<br />

für mögliche Belästigungen. Fliegen<br />

ist doch schön und heute aus unserm<br />

Leben nicht mehr wegzudenken.<br />

Dank an alle Engagierten<br />

gegen den Fluglärm über <strong>Stahnsdorf</strong><br />

Es vergeht kaum ein Tag, an dem man<br />

nicht aus der Presse irgendwelche Berichte<br />

über den Fortgang der Flugroutenplanung<br />

des Flughafens BBI erhält.<br />

Erhellend allerdings sind diese Berichterstattungen<br />

meist leider nicht.<br />

So verliert man bisweilen den Überblick<br />

über Routenfestlegungen, Verlegungen,<br />

verschiedenliche Höhenszenarien,<br />

HOOSTpunkte und die sich<br />

anscheinend stetig ändernden Äußerungen<br />

von Politikern oder zuständigen<br />

Offiziellen.<br />

Es gibt eine ganz greifbare drohende<br />

Verlärmung unserer Wohngebiete,<br />

unserer Arbeitsorte, der Betreuungs-,<br />

Entwicklungs- und Lerngebiete unserer<br />

Kinder, unserer Schlafstätten und<br />

unserer Freizeitareale doch viele unserer<br />

zuständigen Politiker geben uns<br />

nicht die erhofften Signale des bedingungslosen<br />

<strong>Ein</strong>satzes für unsere Ruhe<br />

und unsere Gesundheit. Worauf man<br />

sich aber verlassen kann, ist das ungebrochene<br />

Engagement im Kampf<br />

gegen den Fluglärm im <strong>Ort</strong>. Fluglärmbürgerinitiative,<br />

Sprecherrat der BI,<br />

Bürgermeister des <strong>Ort</strong>es, Quartierbeauftragte,Fluglärminfocenterbetreiber<br />

und all den anderen Engagierten<br />

sei an dieser Stelle ein herzlicher<br />

Dank gesagt. Es ist ganz einfach, ein<br />

paar Euros auszugeben und sich ein<br />

Protestplakat an den Zaun zu hängen,<br />

schwieriger ist es, sich zu motivieren,<br />

tatsächlich für die gute Sache<br />

auf die Straße zu gehen und zu<br />

demonstrieren. Am respektabelsten<br />

allerdings ist es, seine persönlichen<br />

Belange zurückzustellen und einen<br />

beträchtlichen Anteil an Freizeit aufzuwenden<br />

und sich für das Gemeinwohl<br />

gegen den Fluglärm zu stellen, zu planen,<br />

zu organisieren und zu arbeiten,<br />

wie die meisten aus der Fluglärmbürgerinitiative<br />

es für uns alle <strong>Stahnsdorf</strong>er<br />

tun! <strong>Ein</strong>en herzlichen Dank dafür!<br />

Nicht zu vergessen der Aufruf an uns<br />

alle, sich noch mehr einzubringen, um<br />

die jetzt schon engagierten <strong>Stahnsdorf</strong>er<br />

zu unterstützen und dem Ziel der<br />

Verhinderung der Verlärmung näher<br />

zu kommen.<br />

Britta Engelmann-Hübner<br />

Hildegard von Bingen - altes Wissen ganz aktuell<br />

von Regine Schwarz<br />

In neuester Zeit erleben die Lehren<br />

der Benediktinerin Hildegard 1098-<br />

1179) eine große Renaissance. Sie<br />

gilt als wahres Multitalent. Als Kind<br />

bereits dem Kloster gewidmet, betrieb<br />

sie Studien verschiedenster Art.<br />

Sie schrieb philosophische und theologische<br />

Abhandlungen, komponierte<br />

und gestaltete künstlerisch. Über ihre<br />

Visionen, die sie schon im frühesten<br />

Kindesalter hatte, sprach sie erst später<br />

als Äbtissin und mit Genehmigung<br />

des Papstes.<br />

Hildegards Vorschläge zur Gesunderhaltung<br />

oder Heilung fasst sie in fünf<br />

Säulen zusammen, deren Reihenfolge<br />

genau einzuhalten ist. Als Erstes<br />

sind für eine gesunde Lebensführung<br />

der <strong>Ein</strong>klang mit Gott, Natur und<br />

Mensch und das daraus resultierende<br />

seelische Gleichgewicht wesentlich.<br />

Zweite Voraussetzung ist eine gesunde<br />

Lebensführung mit festen Regeln.<br />

Dazu gehört ein vernünftiger Rhythmus<br />

von Ruhe und Aktivität .Die Ernährung<br />

bildet die dritte Säule. Hier<br />

finden wir die moderne Dinkelküche<br />

begründet. Es werden sogenannte“<br />

Küchengifte“(z.B. blähendes Steinobst)<br />

beschrieben und Kräuter für<br />

bestimmte Heilzwecke erkannt.In der<br />

vierten Säule werden die von Hildegard<br />

benutzten Naturheilmittel beschrieben.<br />

<strong>Ein</strong>e Vielzahl von ihnen<br />

lasst sich auch heute noch gut anwenden,<br />

wie die Bärwurz - Birnen-Kur bei<br />

Abwehrschwäche, Darmmykosen und<br />

zur Begleitung von Maßnahmen zur<br />

Entgiftung und Entschlackung.<br />

Die Ausleitungsverfahren werden<br />

dann im fünften Punkt erfasst und genau<br />

erklärt. Hierzu gehört das Schröpfen,<br />

welches heute noch in der Naturheilkunde<br />

von großer Bedeutung ist.<br />

Es kann mitunter bei chronischen Gelenkschmerzen<br />

schnelle Erleichterung<br />

bringen. Auch der früher oft verpönte<br />

Aderlass hilft bei den vielfältigsten Beschwerden.<br />

So kann er eine sinnvolle<br />

Ergänzung bei Bluthochdruckbehandlungen<br />

sein. Schon im Mittelalter legte<br />

man heiße Steine auf schmerzende<br />

Stellen. Heute sind Hot Stone Massagen<br />

große Mode.<br />

Das Wissen der Hildegard von Bingen<br />

ist auch heute noch ein wertvoller<br />

Schatz für die Menschen.<br />

Regine Schwarz ist Heilpraktikerin<br />

in <strong>Stahnsdorf</strong> und läßt die Erkenntnisse<br />

der Hildegard von Bingen<br />

in ihre Arbeit einfließen.


Nr. 85 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Seite 13<br />

Geburtstage<br />

Der Gütergotzer Landbote<br />

und die AWO gratulieren den<br />

Geburtstagskindern der Monate<br />

Juli, August und September 2011<br />

und wünschen allen ein gesundes<br />

und glückliches neues Jahr.<br />

<strong>Güterfelde</strong><br />

Juli<br />

Horst Funke am 2. zum 83.<br />

Erika Scherzberg am 5. zum 89.<br />

Brigitte Schmid am 11. zum 78.<br />

Gisela Wittstock am 12. zum 73.<br />

Elisabeth Rewitz am 16. zum 86.<br />

Heide Clemens am 16. zum 71.<br />

Lucie Richter am 16. zum 85.<br />

Gertrud Mehlhase am 17. zum 93.<br />

Ursula Sawallisch am 18. zum 77.<br />

Dorothea Becher am 19. zum 83.<br />

Annemarie Kiekebusch am 20. z. 77.<br />

Günter Müller am 24. zum 76<br />

Bernd Gläser am 25. Zum 73.<br />

Waltraud Pohlmann am 25. zum 70.<br />

Max Vester am 26. zum 75.<br />

Christel Hattwig am 27. Zum 70.<br />

Hilmar Clemens am 28. Zum 75.<br />

Dr. Udo Koß am 28. Zum 82.<br />

Annemarie Rohrbach am 29. zum<br />

79.<br />

Horst Brückner am 29. zum 71.<br />

August<br />

Rudi Scholz am 1. zum 78.<br />

Elsbeth Lehmann am 3. zum 72.<br />

Eva Gehlert am 5. Zum 81.<br />

Reinhold Hanke am 6. Zum 81.<br />

Harri Kalläne am 10. zum 78.<br />

Siegfried Meißner am 11. zum 72.<br />

Hans Rohrbach am 11. zum 73.<br />

Elsbeth Schwill am 11. zum 90.<br />

Werner Wüstenhagen am 13. z. 74.<br />

Gerda Krause am 14. zum 74.<br />

Ingeburg Kudell am 15. zum 86.<br />

Helmut Pflaum am 15. zum 72.<br />

Erich Strauß am 19. zum 76.<br />

Ingrid Hampel am 20. zum 74.<br />

Inge Schmidt am 20. zum 76.<br />

Christine Esser am 24. zum 88.<br />

Kurt Voigt am 24. zum 76.<br />

Amanda Wegmann am 27. z. 84.<br />

Inge Schmidt am 28. zum 79.<br />

Gertrud Rehfeldt am 30. zum 85.<br />

September<br />

Manfred Kudell am 2. zum 87.<br />

Dieter Schedler am 2. zum 74.<br />

Horst Rottluff am 8. zum 76.<br />

Lucie Schmidt am 9. zum 79.<br />

Klaus Schmidt am 9. zum 76.<br />

Frieda Bock am 10. zum 91.<br />

Horst Liefeldt am 11. zum 84.<br />

Hildegard Müller am 11. zum 73.<br />

Gertrud Tippner am 11. Zum 89.<br />

Siegfried Grützmacher am 14. z. 71.<br />

Thea Haubrich am 20. zum 85.<br />

Margit Pätzold am 20. zum 72.<br />

Günter Höpner am 21. zum 79.<br />

Horst Breitung am 25. zum 75.<br />

Irmgard Angeli am 26. zum 86.<br />

Helga Hoppe am 26. zum 83.<br />

Lisa Gothe am 28. zum 72.<br />

Ingeborg Stahlberg am 28. zum 83.<br />

Gerda Goerz am 30. zum 90.<br />

<strong>Schenkenhorst</strong><br />

Juli<br />

Alwin Falkenthal am 4. zum 88.<br />

Manfred Breitag am 18. Zum 70.<br />

Elfriede Pietzner am 21. zum 76.<br />

Emma Rübisch am 23. zum 75.<br />

Elisabeth Liebenow am 30. zum 92.<br />

August<br />

Rudolf Tröger am 3. zum 71.<br />

Brigitte Hinz am 6. zum 78.<br />

Rudi Kautz am 7. zum 77.<br />

Herbert Parsiegla am 9. zum 77.<br />

Lilli Brüggemann am 10. zum 84.<br />

Kurt Marquardt am 14. zum 75.<br />

Renate Kautz am 30. zum 76.<br />

Fredi Jürgen am 31. zum 73.<br />

Foto: Kramer 1979<br />

<strong>Stahnsdorf</strong> abgehängt und eingesperrt – der 13. August 1961<br />

Die Fahrgäste, die am 13 August 1961 zur Arbeit fahren wollten, standen vor<br />

verschlossenen Bahnhofstüren und lasen :<br />

Zugverkehr vorübergehend eingestellt<br />

Damit hatten sie nicht gerechnet, sie waren nun eingesperrt, allerdings für wie<br />

lange wußte noch keiner. 28 lange Jahre sollte es dauern. Aber was nun, ihr<br />

Bahnhof war geschleift, die Strecke demontiert. Heute jährt sich der schwarze<br />

Tag zum 50. Mal und von der nach der Wiedervereinigung versprochenen Wiederherstellung<br />

des S-Bahn- Netzes ist noch nichts zu sehen. Beides wollen wir<br />

nicht vergessen ! peter Ernst<br />

September<br />

Erhard Neitzel am 7. zum 75.<br />

Käthe Schulze am 18. zum 89.<br />

August Szameitat am 29. zum 92.<br />

<strong>Sputendorf</strong><br />

Juli<br />

Bruno Nadolni am 5. zum 80.<br />

Veronika Brucki am 9. zum 70.<br />

Manfred Beck am 14. zum 70.<br />

Gertrud Pätzold am 17. zum 77.<br />

Heinz Reiche am 19. zum 89.<br />

Gerhard Steinbacher am 20. zum 75.<br />

Edeltraud Alisch am 24. zum 75.<br />

August<br />

Ernst Kosmol am 4. zum 73.<br />

Helga Jaeschke am 11. zum 76.<br />

Helene Franke am 14. zum 84.<br />

Brigitte Voss am 21. zum 74.<br />

September<br />

Ursula Neuling am 11. zum 75.<br />

Gertrud Loll am 20. zum 90.<br />

Irene Kosmol am 21. Zum 70.<br />

Christel Keller am 28. zum 77.<br />

Liebe Leserinnen und Leser – die Redaktion diskutiert immer wieder<br />

darüber, ob sie auch weiterhin Daten der „Geburtstagskinder“ ( ab 70 Jahre) aus<br />

den Dörfern abdrucken sollen. Aus Reaktionen wissen wir, dass viele Leser wert<br />

darauf legen, nicht unbedingt weil sie ihren eigenen Geburtstag abgedruckt sehen<br />

wollen, sondern weil sie daran erinnert werden möchten, wann ihre Freunde oder<br />

Nachbarn Geburtstag haben. Wir möchten hier noch mal betonen, dass nach dem<br />

Gesetz über das Meldewesen in Brandenburg die Meldebehörde Auskunft<br />

geben darf über Alters- und Ehejubiläen von <strong>Ein</strong>wohnern zwecks Veröffentlichung<br />

durch die Presse. Wer keine Veröffentlichung seiner Daten möchte, muss dies<br />

rechtzeitig und vor allem mit Nachdruck seiner Gemeindeverwaltung mitteilen.<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Meinung dazu mitteilen würden.<br />

Die Redaktion des Gütergotzer Landboten


Seite 14 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Nr. 85<br />

Widerstandsgruppe „Freiheit für Deutschland“<br />

von Hans Uwe Engelmann<br />

Seit dem 20jährigen Jubiläum des Mauerfalls im November 2009 veröffentlicht der Gütergotzer Landbote in Fortsetzungen<br />

einen Lebensbericht von Hans Uwe Engelmann aus <strong>Stahnsdorf</strong>. Als 18 jähriger Abiturient wurden er und sein Freund Rüdiger<br />

1964 bei einem Fluchtversuch verhaftet und 1965 wegen staatsgefährdender Hetze, nachgewiesener Flugblattaktion<br />

und versuchter Republikflucht zu einer Zuchthausstrafe verurteilt und in die berüchtigte Haftanstalt „Bützow-Dreibergen“<br />

in Mecklenburg - Vorpommern gebracht. Hans Uwe Engelmann berichtet darüber damit Unrecht nie wieder passieret<br />

7. Fortsetzung<br />

Wir wurden untergebracht in 4-Mannzellen.<br />

Rüdiger und ich waren natürlich<br />

voneinander getrennt. Die Zellen<br />

waren etwa 3,5 x 4 Meter groß und<br />

hatten keine Toilette. Rechts neben<br />

der Tür vor dem Doppelstockbett gab<br />

es nur einen Kübel mit Deckel. Kübelbenutzung<br />

bedeutete, den Toilettengang<br />

nur zu einer bestimmten Zeit im<br />

Beisein der Mitgefangenen durchführen<br />

zu können. Falsche Scham durfte<br />

man in diesem Zusammenhang nicht<br />

besitzen. Man durfte nie unmittelbar<br />

vor dem Schlafen den Trog benutzen,<br />

des Gestankes wegen, denn die verunreinigten<br />

Kübel wurden nur einmal<br />

am Tag, für die gesamte Ebene, das<br />

waren 25 Zellen, geleert.<br />

Gegenüber gab es ein weiteres Doppelstockbett<br />

und dahinter einen Hocker<br />

mit einer Waschschüssel und<br />

dazugehöriger Wasserkanne. Jedem<br />

Zellenbewohner wurden 2-3 Liter Wasser<br />

zugeteilt. Kleine Hängeschränke<br />

mit 4 Fächern und Haken für Handtücher<br />

und Waschlappen vervollständigten<br />

die Zelleneinrichtung.<br />

Als ich meine Zelle betrat, wurde ich<br />

von den Mitgefangenen ausgefragt,<br />

denn sie hatten lange nichts von<br />

„draußen“ erfahren und so war es zu<br />

Beginn ein reger Austausch.<br />

Die Mitgefangenen in Bützow-Dreibergen<br />

waren Trickbetrüger, <strong>Ein</strong>bre-<br />

Am 13. August jährt sich zum 50sten<br />

Mal der Beginn des Mauerbaues rings<br />

um Berlin. Für die <strong>Stahnsdorf</strong>er bedeutete<br />

das auch den Wegfall der<br />

S- Bahnverbindung von <strong>Stahnsdorf</strong>e<br />

nach Wannsee und damit des kürzesten<br />

Weges nach Berlin. Schließlich<br />

sind große Teile der Gemarkung<br />

von <strong>Stahnsdorf</strong> und ganz Kienwerder<br />

nur infolge der neuen S-Bahnverbindung<br />

entstanden. Die Kirche hat die<br />

Bahn auf eigene Kosten zur besseren<br />

Verkehrsanbindung des Friedhofs an<br />

Berlin bauen lassen. Reichsbahn und<br />

später die Deutsche Bahn haben den<br />

Betrieb gesichert. Über die letzte Fahrt<br />

ist von Beteiligten ausführlich berichtet<br />

worden. Heute erinnert nur noch<br />

eine Gaststätte an die S-Bahn- Stati-<br />

cher, Gewaltverbrecher, Schwule, die<br />

damals strafrechtlich verfolgt wurden<br />

und politische Gefangene, die meisten<br />

von ihnen waren versuchte Republikflüchtlinge<br />

oder vermeintliche<br />

Fluchthelfer.<br />

Hans Uwe Engelmann,<br />

zwei Jahre nach der Haftentlassung<br />

Meine Zellenbewohner hatten „Das<br />

Neue Deutschland“ abonniert. Sozialistische<br />

Literatur war erlaubt. Der eigentliche<br />

Grund war aber der breite,<br />

unbedruckte Außenrand der Zeitung,<br />

da er sich perfekt zum Zigarettendrehen<br />

eignete.<br />

Aus der Zeitung hatten sie von den<br />

Beatles und der Beatmusik als entartete<br />

westliche Kunst erfahren und waren<br />

nun neugierig und baten mich, ihnen<br />

50 Jahre Mauerbau und Ende der Friedhofsbahn<br />

on <strong>Stahnsdorf</strong> und die heißt auch noch<br />

seltsamerweise Kossatenhof.<br />

Zum Gedenken an die letzte Fahrt am<br />

12. August und an die gewaltsame<br />

Trennung von Ost und West veranstaltet<br />

der Heimatverein in Verbindung<br />

mit dem Förderverein Südwestkirchhof<br />

am 13. August eine Wanderung<br />

auf der alten S- Bahntrasse. Treffpunkt<br />

ist um 14 Uhr am Bahnhof<br />

Im Anschluss an die Wanderung soll<br />

eine Gedenktafel auf dem Vorplatz<br />

des ehemaligen <strong>Stahnsdorf</strong>er Bahnhofes<br />

und des Südwestkirchhofes<br />

enthüllt werden. Sie soll dauerhaft an<br />

den vorläufigen Verlust der Bahnverbindung<br />

nach Berlin erinnern.<br />

Die Kirche klagt weiterhin auf eine Wiedereröffnung<br />

der Bahnlinie .<br />

etwas vorzusingen. Als Neuer wollte<br />

ich nicht kneifen. Obwohl ich kaum<br />

einen Ton halten konnte, hörten alle<br />

andächtig zu, als ich versuchte „She<br />

loves you“ zu singen.Dann unvermittelte<br />

laute Lachausbrüche und das<br />

flehendliche Bitten meiner Mitgefangenen,<br />

meinen Vortrag zu beenden,<br />

bevor sie noch ihre Bettdecken auffressen<br />

müssen vor Lachen.<br />

Der <strong>Ein</strong>stieg in meine Zelle war geschafft.<br />

Das Regime in der Vollzugsanstalt war<br />

streng und hart. Die Bewachung erfolgte<br />

durch Beamte des Strafvollzugs,<br />

die uniformiert waren und Gummiknüppel<br />

zum sofortigen Schlagstockeinsatz<br />

mit sich führten. Im Allgemeinen<br />

war die Behandlung militärisch<br />

korrekt, aber ich habe auch Übergriffe<br />

erlebt. Auslöser waren Nichtbefolgen<br />

von Anordnungen und Zurückschlagen<br />

der Gefangenen. Ich sah zu, wie<br />

jemand in der Mittagspause von vier<br />

Beamten zusammengeknüppelt und<br />

gewaltsam blutend vom Platz getragen<br />

wurde.<br />

Die Tage, Wochen, Monate der Haft<br />

sollten lang werden. Nur nachts auf<br />

der Zellenpritsche war man mit sich<br />

und seinen Gedanken allein und konnte<br />

sich mental weg wünschen.<br />

Forts. folgt<br />

Der Entwurf des Textes samt Bildern<br />

liegt vor, der Standort ist klar, alle wollen<br />

das Gedenken, aber keiner will<br />

den „Hut“ aufhaben.Die Gemeinde<br />

stellt einen ausrangierten Bekanntmachungskasten<br />

zur Verfügung. Bei<br />

soviel Künstlern in unserer Gemeinde<br />

hätte ich mir ein würdigeres Ambiente<br />

gewünscht. Vielleicht findet sich ja<br />

noch jemand, und sei es für den 51.<br />

Jahrestag, der einen befriedigenden<br />

Vorschlag umsetzt.<br />

Last uns durch rege Teilnahme an<br />

Wanderung und „Tafelenthüllung“ demonstrieren,<br />

wie wichtig und wie uns<br />

auch der Umgang mit der neueren<br />

Geschichte und deren Erinnerung ist.<br />

Günter. Mielke


Nr. 85 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Seite 15<br />

<strong>Ein</strong> schöner Waldssee war schon immer<br />

eine Attraktion, das fanden früher<br />

auch die Wenden, als sie hier siedelten<br />

und an seinen Ufern einen Opferstein<br />

zu Ehren von Juthrie, ihres „Gottes<br />

der Morgenröte“, setzten und damit<br />

gleichzeitig den Grundstein des <strong>Ort</strong>snamens<br />

Gütergotz. Die später folgenden<br />

Mönche teilten diese Ansicht und<br />

errichteten am Ufer im flachen Wasser<br />

als Pfahlbau ihr „Lusthaus“. Wer das<br />

liest, muß jedoch nicht gleich bedauern<br />

etwas versäumt zu haben, denn<br />

die Bedeutung von Lust hat sich in diesem<br />

Zusammenhang inzwischen doch<br />

etwas gewandelt. Über alle Zeiten gab<br />

es am See jedoch eine äußerst beliebte<br />

freie Badestelle. In der Zeit, als die<br />

SA Feldherrnhalle in Schloß und Park<br />

residierte schuf man für ihr Militär eine<br />

eigene, mit Bretterzaun abgetrennte<br />

Badestelle mit Steg.<br />

Auf der gegenüberliegenden Seite der<br />

öffentlichen Badestelle führte ein breiter<br />

Fahrweg zur Gaststätte Huckshold,<br />

dessen Anfang auch heute noch erkennbar<br />

ist. Er diente allen Badegästen<br />

von südlich der Seestraße und aus<br />

Kienwerder als direkter Zuweg, denn<br />

er ersparte den Weg durch das Dorf .<br />

<strong>Ein</strong> Vorteil für die Badenden war auch<br />

die kurze Verbindung zur Gaststätte.<br />

Unsere <strong>Ein</strong>geborenen und ihre künftig<br />

zahlreicheren Gäste würden natürlich<br />

auch heute gern die Lust genießen,<br />

unseren Haussee auf einem reizvoll<br />

angelegten Wanderweg am Ufer zu<br />

umwandern<br />

Doch leider so weit sind wir nicht mehr,<br />

oder richtiger: noch nicht.<br />

Wie ist es jedoch zum heutigen unübersichtlichen<br />

Zustand gekommen?<br />

Unser einladender <strong>Güterfelde</strong>r Haussee<br />

von peter ERNST<br />

Der See und sein Ufer bis an die Häuserzeile<br />

der Roonstraße, heute Seestraße,<br />

gehörte einst zum Schloß.<br />

Nach Ende des 2. Weltkrieges gab<br />

es eine Bodenreform, die Neubauern<br />

Land zur landwirtschaftlichen Nutzung<br />

zur Verfügung stellte. Die einschränkende<br />

Bestimmung:“ ...so lange dieses<br />

landwirtschaftlich genutzt wird,<br />

ansonsten fällt das Land an den Bodenreformfonds<br />

zurück“ kam vorerst<br />

nicht zum Tragen und wurde fast vergessen.<br />

In den Nöten der Nachkriegszeit hatten<br />

viele Anlieger der Seestraße Vieh<br />

im Stall . Was lag da näher, als es an<br />

die frische Luft, auf die jetzt zugänglichen<br />

grünen Wiesen zwischen ihren<br />

Grundstücken und dem Seeufer zu<br />

bringen? Warum diese nicht gleich<br />

als Bodenreformland erklären und ihren<br />

Grundstücken zuschlagen? Betroffen<br />

war auch der damalige Bürgermeister,<br />

der das erledigen konnte.<br />

Also endete plötzlich der Fahrweg an<br />

einem Zaun, aber in der DDR war das<br />

eben so.<br />

Die grünen Wiesen waren bald Matsch<br />

und es kamen immer mehr Beschwerden<br />

über das Vieh, welches seine Notdurft<br />

im Wasser erledigte. Das war<br />

für die Badenden eine nicht länger<br />

geduldete Konkurrenz. Die nicht en-<br />

denden Beschwerden und der Rückgang<br />

der privaten Tierhaltung zugunsten<br />

der LPG, führten schließlich zum<br />

Verschwinden der Tiere vom Seeufer.<br />

Nun blieb die oben zitierte Regelung<br />

zum Rückfall nicht landwirtschaftlich<br />

genutzter Flächen tatsächlich vergessen,<br />

oder wie manche meinen,<br />

es hätte auch ein Flächentausch gegen<br />

entfernte, oder weniger geeignete<br />

andere Flächen der Grundstücksbesitzer<br />

gegeben. Das Ende vom Lied:<br />

Es gibt zum großen Teil wieder grüne<br />

Wiesen, die eingezäunt sind und<br />

weiterhin den alten Fahrweg blockieren.<br />

Wo die eingezäunten Flächen an<br />

das Ufer grenzen, entstanden Wassergrundstücke<br />

mit Baulichkeiten, die der<br />

Wanderer mühselig umrunden muß.<br />

Vorreiter einer Bebauung in der Uferzone<br />

im Landschaftsschutzgebiet war<br />

die ehemals unangreifbare LPG, die<br />

für Austausch-Urlaub ins „Sozialistische<br />

Ausland“ als Tauschobjekt einen<br />

„Bungalow am See“ für Gäste<br />

schaffen wollte.<br />

König ist heute, wer da Bescheid weiß,<br />

gute Freunde und Beziehungen hat,<br />

um eine wackelige Rechtslage zu verfestigen.<br />

Durch Gestrüpp klettern muß<br />

dann der Rest der Bevölkerung. Der<br />

<strong>Güterfelde</strong>r Haussee lädt alle dazu ein.<br />

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Seite 16 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

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