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Güterfelde, Schenkenhorst, Sputendorf, Stahnsdorf Ein Ort verändert ...

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Seite 8 GÜTERGOTZER LANDBOTE<br />

Nr. 85<br />

In einer würdevollen Waldandacht mit Altbischof<br />

Dr. Wolfgang Huber und der musikalischen<br />

Umrahmung von Carsten und<br />

Caroline Seibt wurde am Sonnabend,<br />

dem 28. Mai das restaurierte Christusdenkmal<br />

auf dem Südwestkirchhof bei<br />

herrlichem Wetter wieder eingeweiht.<br />

<strong>Ein</strong>e 70 Jahre alte Tradition der Waldandacht<br />

wurde wieder zum Leben erweckt,<br />

gleichzeitig sollte es auch ein Dank an<br />

zwei Familien, die auch Fördervereinsmitglieder<br />

sind, für Ihre großzügigen Spenden<br />

sein, durch die die Restaurierung<br />

erst möglich wurde. Anschließend konnte<br />

man bei Kaffee und selbstgebackenem<br />

Kuchen sich unterhalten und Gedanken<br />

austauschen. <strong>Ein</strong>e rundum gelungene<br />

Veranstaltung, die auch eine Werbung<br />

für den Förderverein war und hoffentlich<br />

einige neue Besucher animiert, bei uns<br />

Mitglied zu werden, um sich noch effektiver<br />

an der Erhaltung dieser einmaligen<br />

Anlage zu beteiligen.<br />

Über 85 Jahren nach seiner Aufstellung<br />

waren in den letzten Jahren durch Witterungseinflüsse,<br />

aber auch infolge von<br />

Durchwurzelung zwischen Fundament<br />

und Denkmal zunehmend Risse in dem<br />

aus italienischen Marmor hergestellten<br />

Relief aufgetreten. In mehr als zwei Jahren<br />

wurde es von Grund auf restauriert,<br />

die Fundamente stabilisiert und die Christusfigur<br />

mit neuen rostfreien Stahlbolzen<br />

darin verankert und die entstandenen Risse<br />

verschlossen, sodass es jetzt im neuen<br />

Glanz hoffentlich mindestens wieder<br />

so lange die Besucher erfreut.<br />

Die Sanierung, die insgesamt über 16<br />

000 € gekostet hat, konnte zu 80 % durch<br />

den Förderverein, eben auch durch die<br />

zwei Spender finanziert werden. Der<br />

Denkmalschutz und die Landeskirche<br />

haben den Rest des Geldes aufgebracht.<br />

Das drei Meter hohe und elf Meter lange<br />

Relief ist das imposanteste und wertvollste<br />

Denkmal des Friedhofes. Dabei<br />

war es ursprünglich gar nicht für diesen<br />

<strong>Ort</strong> gedacht, sondern sollte im Dom zu<br />

Gnesen im heutigen Polen aufgestellt<br />

werden. Nach dem 1. Weltkrieg wurde<br />

Gnesen polnisches Territorium und die<br />

neue polnische Gemeinde hatte kein Interesse<br />

und kein Geld für die Aufstellung.<br />

Nachdem es lange Zeit in Berlin „herumstand“,<br />

wurde es 1923/24 von der Berliner<br />

Synode gekauft und auf dem Kirchhof<br />

aufgestellt. Es wirkt dort als ob es nur<br />

dafür geschaffen wurde.<br />

„Kommt her zu mir alle, die Ihr mühselig<br />

und beladen seid, ich will euch erquicken“<br />

steht auf dem Sockel unter<br />

der Jesusfigur. Hilfesuchend sind insge-<br />

Waldandacht am Christusdenkmal<br />

samt 23 Figuren rechts und links um Jesus<br />

gruppiert worden, Alte, Kranke, Leidende<br />

auch ein Vater, Witwer, mit seinen<br />

Kindern.<br />

Der Bildhauer Ludwig Manzel, der in der<br />

Nähe des Denkmals auch begraben ist,<br />

schuf es 1912-1916. Während einer Studienreise<br />

nach Frankreich und Paris wurde<br />

er durch ein ähnliches Relief auf dem<br />

Pariser Friedhof „Pere Lachaise“ dazu<br />

angeregt.<br />

Erstmals präsentierte er seinen Entwurf<br />

noch aus Gips im Jahr 1911 auf der Berliner<br />

Kunstausstellung.<br />

Der Gipsentwurf steht heute im Keller unter<br />

der Kirchhofskapelle. Auf der Kunstausstellung<br />

fand die Domleitung von<br />

Gnesen Gefallen an dem Entwurf und<br />

beauftragte Manzel mit der Ausführung.<br />

Zur Aufstellung in Gnesen kam es dann<br />

nicht mehr. Neben diesem Denkmal<br />

schuf Manzel auch andere Grabstätten<br />

auf dem Friedhof, das bekannteste ist das<br />

Grab von Stummfilmregisseur Murnau.<br />

Das Christusdenkmal ist wieder hergestellt.<br />

Unzählige andere kulturhistorische<br />

wertvolle Grabsteine warten noch auf<br />

Hilfe. Der Südwestkirchhof ist eine Anlage,<br />

die nicht nur von kulturhistorischer<br />

Bedeutung von<br />

mittlerweile europäischer Dimension<br />

ist, sondern auch<br />

naturkundlich interessant<br />

und sehenswert, besonders<br />

während der Rhododendrenblüte.<br />

Manchmal hat<br />

man den <strong>Ein</strong>druck Gemeindeverwaltung<br />

und -vertretung<br />

sind sich gar nicht richtig<br />

bewusst, was hier für ein<br />

Potential für die Imagepflege<br />

unseres <strong>Ort</strong>es schlummert.<br />

Ich kann nur alle Bürger aufrufen,<br />

kommt und engagiert<br />

Euch, am besten in unserem<br />

Förderverein, für dieses<br />

Kleinod.<br />

Günter Mielke vom Förderverein<br />

Förderverein Südwestkirchhof<br />

<strong>Stahnsdorf</strong> e.V. Bahnhofstr.2<br />

Tel: 03329-614106<br />

www.suedwestkirchhof.de<br />

Foto: Mielke<br />

Altbischof W. Huber vor dem restaurierten Christusdenkmal<br />

Ende der Friedhofsbahn<br />

<strong>Ein</strong>ladung zu einer Gedenkveranstaltung<br />

mit einer Trassenwanderung am 13. August um 14 Uhr<br />

am <strong>Ein</strong>gang des Südwestkirchhofs<br />

Öffnungszeiten: Mühlenweg 6<br />

Dienstag–Freitag 9.00–18.00 Uhr 14532 <strong>Güterfelde</strong><br />

Sonnabend 9.00–14.00 Uhr Tel.: 03329/611956<br />

Montag geschlossen

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