Güterfelde, Schenkenhorst, Sputendorf, Stahnsdorf Ein Ort verändert ...

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Seite 4 GÜTERGOTZER LANDBOTE Nr. 85 Kampf um die komplette Sanierung des Bürgerhauses in Sputendorf Der Aufbau der „Heimatstube“ gab den Anstoß Zu Beginn des Jahres 2010 hatten zwei Sputendorferinnen, Frau Gudrun Ulrich und Frau Hannelore Schwaiger, die Idee, eine Heimatstube in Sputendorf aufzubauen. Außerdem wollten sie Historisches und Neueres, Geschichten und Erlebnisse von Menschen des Ortes über Sputendorf zusammentragen, niederschreiben und illustrieren. Für die Heimatstube wurden Räumlichkeiten benötigt. Der Bürgerverein Sputendorf e.V. nutzte bereits das halbe sanierte Bürgerhaus in der W.-Pieck-Str. 14 (ehemalige Schule). Ein erster Raum für die Heimatstube wurde vom Bürgerverein zur Verfügung gestellt. Es wurden fleißig alte Gegenstände aus Haus, Hof, Garten und Feld gesammelt, In einem ¾ Jahr war der erste Raum schon übervoll. Im hinteren Erdgeschoß (noch unsanierter Teil des Hauses) wurden zwei weitere kleine Räume belegt, deren Kapazität inzwischen ebenfalls ausgeschöpft ist. Es wurde eine dritte Sputendorferin, Brigitte Kretschmann, mit ins Heimatstubenteam geholt, um die Arbeit zu bewältigen. Wir waren das erste kleine Heimatmuseum in ganz Stahnsdorf und waren stolz auf die schon beträchtliche Sammlung, nur die Räumlichkeiten für die Präsentation der Stücke waren zu dürftig und zu eng. Alte Bilder und Karten hatten keinen Platz mehr an den Wänden. Wir fragten uns, warum kann nicht das gesamte Bürgerhaus zukünftig genutzt werden? Für die Gemeindegebietsreform hatte das Land 2001 fast 3,5 Mio € zur Verfügung gestellt. Davon sollten die Gemeinden Güterfelde, Schenkenhorst und Sputendorf etwa 45 % erhalten. Die erste Hälfte des Bürgerhauses wurde mit 75.000 € saniert. Die Sputendorfer taten sich schwer mit der Eingemeindung zu Stahnsdorf, stimmten aber schweren Herzens zu, mit dem Gedanken, dass durch ein größeres Finanzsäckel von allen vier Gemeinden in Sputendorf vielleicht mehr bewegt werden kann. Das blieb viele Jahre ein Wunschgedanke. Fünf Jahre nach der Gemeindegebietsreform wurden dann Grundsteuern (von 300 % auf 420 % ), Hundesteuern (auf 150 %) u.a. an Stahnsdorf angepasst, also erheblich erhöht. Von den Mehreinnahmen der Gemeinde Stahnsdorf floß wieder jahrelang nichts nach Sputendorf zurück. Das brachte die Sputendorfer langsam auf die Barrikaden. Die Initiatoren der Heimatstube schrieben im Mai 2010 einen Brief an BürgermeisterAlbers, schilderten die Situation und den Frust der Sputendorfer und baten, sich für die Komplettsanierung des Bürgerhauses einzusetzen, damit wieder etwas mehr Leben im Ort stattfinden kann. Das Haus ist der verbleibende Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Sputendorf und muss nutzbar bleiben. In der Antwort erklärte die Bauverwaltung, dass das vorliegende Nutzungs- Konzept die weitere Sanierung nicht rechtfertige. Die aufgeführten Nutzungen könnten in dem bereits sanierten Teil durchgeführt werden. Dem schloss sich der Fachbereich Soziales an. Die Gemeinde schlug sogar vor, wegen des schlechten Zustandes des Gebäudes ( seit Jahren Feuchtigkeit durch undichtes Dach ) den erst 1968 angebauten Gebäudeteil abzubrechen und den Rest in Jahresscheiben zu sanieren. Die Sputendorfer wurden immer ungehaltener. Seit 2002 ist kein Geld mehr aus Stahnsdorf geflossen und nun soll auch noch ein Teil des einzigen Treffpunktes abgerissen werden. Dieser Teilabriss hätte viel Geld gekostet. Es wurden viele Unterschriften für den Erhalt des Bürgerhauses gesammelt. In Beratungen mit dem Bürgerverein wurde durch Frau Ulrich die erste Konzeption zur umfangreicheren Nutzung des Bürgerhauses erarbeitet und durch Frau Schwaiger nochmals eine weitere. In den Ausschüsse für Bildung, Soziales, Kultur und Sport und für Finanzen, Wirtschaft, Vergabe und regionale Zusammenarbeit wurde die Konzeption zur Nutzung des Bürgerhauses verteidigt, bis die Ausschussmitglieder uns ihre Unterstützung zusagten. Wir haben in den Konzepten viele Ideen für Veranstaltungen niedergeschrieben, die wir auch durchführen wollen. Zur letzten Weihnachtsfeier 2010 hat sich gezeigt, dass der größte, bereits sanierte Raum für die Sputendorfer nicht ausreicht, auch soll endlich für Jugendli- che ein Treffpunkt geschaffen werden. Wir wollen Lesungen für Kinder und Erwachsene veranstalten und unser Heimatmuseum vergrößern. Auf der Gemeindevertretersitzung am 09.12.2010 war es dann endlich soweit, dass sich unser Kampf schon soweit gelohnt hatte, dass in den Haushaltsplan für 2011 ein Betrag von 50.000 € für die Dachsanierung der hinteren Hälfte des Bürgerhauses aufgenommen und beschlossen wurde. Im ersten Quartal 2011 wurde das Leistungsverzeichnis erarbeitet. Jetzt hoffen wir , dass die Bearbeitung zügig erfolgt, so dass der Startschuß für die Ausschreibung gegeben werden kann und die Dachsanierungsarbeiten im Spätsommer erfolgen können, bevor es die Regenzeit schwierig werden lässt. Heute hoffen wir Sputendorfer noch, dass diese Sanierung im Innenbereich 2012 realisiert werden kann, so dass das Bürgerhaus für uns zu 100% nutzbar wird. Bislang hatte Sputendorf von den eingemeindeten Orten die schlechteste finanzielle Unterstützung bekommen, mit dieser Einsicht haben die Bürgermeister von Güterfelde und Schenkenhorst uns bei den Sitzungen mit ihrer Stimme unterstützt. Zur Zeit liegt die letzte „Konzeption zur Nutzung des Bürgerhauses Sputendorf“ im Fachbereich Soziales zur Bestätigung. Wir hoffen auf eine wohlwollende Bearbeitung, so dass wir uns zukünftig nicht mehr „wie das letzte Rad am Wagen“ vorkommen müssen. Da wir seit der Eingemeindung nicht mehr eigenständig über Finanzen verfügen können, benötigen wir die finanzielle Unterstützung der Gemeinde Stahnsdorf, denn wir zahlen auch Steuern. Der Bürgerverein Sputendorf, sowie aktive Alt- und Neu-Sputendorfer werden weiter Veranstaltungen organisieren, so dass es sich lohnt, in Sputendorf zu leben! Hannelore Schwaiger Physiotherapie Krankengymnastik Gemeinschaftspraxis Jutta Gotzen und Dagmar Zwilling GbR Alle Kassen und Privat Verschiedene Kurse im Angebot Margueritenweg 18 (Blumensiedlung) 14532 Stahnsdorf Tel. 03329/612693 (auch Anrufbeantworter)
Nr. 85 GÜTERGOTZER LANDBOTE Seite 5 In ihrer letzten Sitzung beschloss die Stahnsdorfer Gemeindevertretung u.a. die Sanierung der Güterfelder Turnhalle für 900.000 €. Dieser Beschluss kam zustande, weil es in der Gemeindevertretung eine breite Zustimmung dafür gab, der Güterfelder Kita, dem Güterfelder Sportverein und weiteren Sporttreibenden des Ortes die Turnhalle zu erhalten. Ärgerlich für alle Fraktionen war dabei, dass völlig überraschend, aufgrund von – nicht vorhersehbaren (?) – Brandschutzauflagen und erhöhten Baukosten, die Kosten für die Sanierung kurzfristig von 600.000 € auf 900.000€ gestiegen waren und den Gemeindevertretern gesagt wurde, wenn sie nicht sofort zustimmten, sei das ganze Projekt wegen dann fehlender Fördergelder gefährdet. Somit hatten die Gemeindevertreter in diesem Jahr zum wiederholten Mal innerhalb kürzester Zeit über einen hohen Ausgabenbetrag zu entscheiden, während im letzten Jahr über wesentlich kleinere Beträge wo- Die gemeindliche Schatztruhe leert sich! von Dietmar Otto Andrea Wicklein - Beauftragte für Mittelstand und freie Berufe Die SPD-Bundestagsfraktion hat unsere Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein zur Beauftragten für den Mittelstand / Freie Berufe gewählt. „Der Mittelstand und die Freien Berufe stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Fachkräftemangel, Probleme bei der Unternehmensnachfolge oder die Unterstützung von Existenzgründungen sind die Themen, die den Mittelstand bewegen“, sagte Andrea Wicklein. „Die kleinen und mittleren Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Ich werde mich als Anwältin des Mittelstandes und der Freien Berufe vor allem für den Bürokratieabbau und eine verlässliche Unternehmensfinanzierung einsetzen“, so Andrea Wicklein. REISEBÜRO IN GÜTERFELDE Seestr. 27 – 14532 Stahnsdorf reisebuero-weiss@arcor.de www.reisebuero-gueterfelde.de Tel.: 03329 – 615 100 ... für die schönsten Wochen des Jahres! Mo – Do 10 – 13 und 15 – 19 Uhr Fr 10 – 13 und 15 – 18 Uhr Sa 10 – 13 Uhr chenlang diskutiert wurde. So musste über eine Unterstützung von 4.000 € für die Akademie 2. Lebenshälfte in 7 Ausschusssitzungen und 2 Sitzungen der Gemeindevertretung über Monate beraten werden, weil angeblich kein Geld zur Verfügung stand; Sputendorf sowie Schenkenhorst warten immer noch auf finanzielle Unterstützung, für ihre Vorhaben, weil dafür kein Geld zur Verfügung stand. Nun haben viele Bürger das Gefühl, Geld spiele bei manchen Projekten keine Rolle und je höher die auszugebenden Summen, desto kürzer die Entscheidungsprozesse. Wie wichtig jedoch eine ausreichende Befassung der Gemeindevertretung mit den Beschlussvorlagen der Verwaltung ist, hat das Bauvorhaben an der Zille- Schule gezeigt. Aufgrund der Intervention aller Fraktionen kostet der Hortneubau nunmehr nur 1,6 Mio € statt 2,3 Mio € und die Fertigstellung ist nicht mehr für den Sommer 2013, sondern für den Herbst 2012 vorgesehen. Glosse Für die meisten Investitionen und Tilgungen von Krediten sowie zum Ausgleich ausgewiesener Fehlbeträge in den Jahren 2011 bis 2015 wurde und wird die Rücklage der Gemeinde Stahnsdorf, die „gemeindliche Schatztruhe“ herangezogen. Von den am 01.01.2011 dort vorhanden 14,3 Mio € werden am 01.01.2015 nur noch 2,6 Mio € vorhanden sein (lt. Angaben der Verwaltung). Von diesen 2,6 Mio € sind 1,8 Mio € als verbindliche Rücklage gebunden, weitere 0,3 Mio € dienen der Absicherung der 9-Mio-Bürgschaft für die Wohnungsgesellschaft, sodass für noch nicht geplante – also neue - Vorhaben in den Jahren 2011 bis 2014 lediglich ca. 500.000 € zur Verfügung stehen. Bei künftigen Vorhaben der Gemeinde muss deshalb die Gemeindevertretung wieder ausreichend Gelegenheit haben, die Vorschläge der Verwaltung zu prüfen und Änderungsvorschläge einbringen zu können. Alter schützt vor Motorrad nicht Als der derzeitige „Alterspräsident“ der Stahnsdorfer Gemeindevertretung 1994 seinem erkrankten Studienfreund in Bremen dessen Motorrad abkaufte, begann für ihn eine neue Leidenschaft, die ihn über die legendäre Route 66 in den USA und durch viele Europäische Länder führte. In der Gemeindevertretung hatte noch einer eine alte BMW und später wurde auch ein Bürger für Bürger begeisterter Motorradfahrer. Unglaulich, daß dieses Hobby nach 17 Jahren urplötzlich auch für andere gestandene „Ältere Herren“ ansteckend wurde. Auf der letzten GV-Sitzung brach es aus dem Jüngsten der Alten – seinem SPD Fraktionsvorsitzenden - schwärmerisch heraus: „Jetzt geht es los, ich bin ein Biker, das ist ein Erlebnis! Übrigens - ein anderer Parteifreund aus der letzten Legislaturperiode hat jetzt auch eine Maschine“.Einen Augenblick verriet dem Verdutzten sein liebster Kontrahent, der CDU-Fraktionsvorsitzende : „Ich mache jetzt den Motorradführerschein und hole mir eine Maschine!“ Da rief dessen Parteivorsitzender herüber: „Ja, ich habe auch noch eine 350`er JAWA.* Viele Jahre haben die braven Leute den Sticker „Historic Route 66“ auf dem Revers ihres Kollegen geduldig ertragen, bis es herausbrach: Wir wollen auch nicht älter werden! Also wird dem Auslöser dieser plötzlichen Massenbewegung nichts übrig bleiben als für eine glückliche Fahrt in die Zukunft den überparteilichen Bikerclub „Stahnsdorf Easy Rider“ mit 7 Mitgliedern zu gründen. Vielleicht bringen gemeinsame Sporterlebnisse ja eine freundschaftlichere Atmosphäre in die Gemeindevertretung!! p.E. * 350er JAWA Zweitakt-Motorrad aus der CSSR, zu DDR Zeiten „singende Säge genannt
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