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Begegnung in Beinwil - Kloster Beinwil

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<strong>Begegnung</strong> <strong>in</strong> Be<strong>in</strong>wil 2 • 2010<br />

E<strong>in</strong> Gang durch die Geschichte des <strong>Kloster</strong>s Be<strong>in</strong>wil<br />

E<strong>in</strong> Gang durch die wechselvolle Geschichte des Benedikt<strong>in</strong>erklosters Be<strong>in</strong>wil fängt an mit der<br />

Gründung und endet mit der Übersiedlung des <strong>Kloster</strong>s nach Mariaste<strong>in</strong> im Jahre 1648. Doch die<br />

Verb<strong>in</strong>dung des nach Mariaste<strong>in</strong> verlegten <strong>Kloster</strong>s mit dem Ursprungsort Be<strong>in</strong>wil blieb bis<br />

heute, auch wenn sich die Art der Verb<strong>in</strong>dung seither gewandelt hat.<br />

Zur Gründung: Was heisst Gründung? Sie<br />

geschieht nicht an e<strong>in</strong>em Tag, es ist e<strong>in</strong><br />

Prozess. E<strong>in</strong>e Gründungsurkunde für Be<strong>in</strong>wil<br />

existiert nicht und darum ist das Gründungsdatum<br />

unsicher. Aus verschiedenen<br />

späteren und darum zweifelhaften Quellen<br />

hat man drei Gründungsdaten gefunden.<br />

Die Mönche von Be<strong>in</strong>wil s<strong>in</strong>d nach<br />

dem Wiederaufleben des benedikt<strong>in</strong>ischen<br />

Lebens im <strong>Kloster</strong> – dazu weiter unten –<br />

auf sie gestossen, denn sie wollten doch<br />

wissen, wann ihr <strong>Kloster</strong> gegründet wor-<br />

den war. Da sie im eigenen <strong>Kloster</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

Nachrichten vorfanden, suchten sie eben<br />

auswärts. Und so fanden sie bei verschiedenen<br />

Buchautoren das Datum 08 , 08<br />

und . Alle diese Angaben halten e<strong>in</strong>er<br />

kritischen Untersuchung nicht stand und<br />

s<strong>in</strong>d nicht haltbar; leider wird das Jahr<br />

08 immer noch weiter tradiert und daran<br />

festgehalten. Es gibt e<strong>in</strong>e alte, zuverlässige<br />

Liste von Äbten, die von Hirsau im<br />

Schwarzwald zu Neugründungen ausgesandt<br />

wurden. Dar<strong>in</strong> f<strong>in</strong>det sich auch e<strong>in</strong><br />

„Esso nach Be<strong>in</strong>wil“ genannt. Mit dieser<br />

glaubwürdigen Quelle aus Hirsau, das<br />

damals e<strong>in</strong> wichtiges benedikt<strong>in</strong>isches<br />

Reformzentrum war, ähnlich und auch bee<strong>in</strong>flusst<br />

von Cluny, ist gesichert, dass die<br />

ersten Mönche von Hirsau kamen und der<br />

Gründerabt Esso hiess, e<strong>in</strong> gut altdeutscher<br />

Name! Es ist <strong>in</strong> dieser Liste sogar e<strong>in</strong> weiterer<br />

Abt namens He<strong>in</strong>rich genannt, der<br />

von Hirsau nach Be<strong>in</strong>wil kam, dann aber<br />

88 Abt <strong>in</strong> Hirsau wurde. Damit gehört<br />

Be<strong>in</strong>wil sicher zu den Klöstern, die zur<br />

Hirsauer Reformbewegung gehörten.<br />

Wenn man <strong>in</strong> der genannten Hirsauer Liste<br />

der ausgesandten Äbte, die sicher mehr<br />

oder weniger chronologisch aufgereiht<br />

werden, zu den Klöstern, deren Gründungsdatum<br />

e<strong>in</strong>igermassen bekannt ist,<br />

die Daten setzt, so ergibt sich für Be<strong>in</strong>wil<br />

e<strong>in</strong> Gründungsdatum +/- 00. Genaueres<br />

lässt sich aber nicht sagen. Dieses runde<br />

Datum lässt sich nun auch <strong>in</strong> etwa erhärten<br />

durch ältesten vorhandenen Urkunden.<br />

Es s<strong>in</strong>d drei: 7 von Papst Eugen III.,<br />

von König Friedrich I. Barbarossa,<br />

9 von Papst Coelest<strong>in</strong> III.<br />

In der ersten Urkunde, - die zwei anderen<br />

s<strong>in</strong>d textlich von der ersten abhängig, -<br />

werden vier adelige Herren mit Vornamen<br />

genannt, auf deren Eigentum das <strong>Kloster</strong><br />

Be<strong>in</strong>wil erbaut wurde, und die es dem hl.<br />

Petrus übereignet haben. Das ist e<strong>in</strong> typisch<br />

hirsauischer Brauch, das <strong>Kloster</strong> dem<br />

hl. Petrus, d. h. dem Papst zu unterstellen,<br />

um es so dem E<strong>in</strong>fluss weltlicher Herren zu<br />

entziehen. E<strong>in</strong>er der <strong>in</strong> diesen Urkunden<br />

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