19.02.2013 Aufrufe

Begegnung in Beinwil - Kloster Beinwil

Begegnung in Beinwil - Kloster Beinwil

Begegnung in Beinwil - Kloster Beinwil

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Begegnung</strong> <strong>in</strong> Be<strong>in</strong>wil 2 • 2010<br />

Kriegsgeschehen <strong>in</strong> diesen Jahren sich<br />

auch der dortigen Grenzen näherte, verzögerte<br />

sich e<strong>in</strong>e Translation. Mit dem Friedensschluss<br />

von Münster-Osnabrück 6 8<br />

wurde es dann möglich, die Übertragung<br />

vorzunehmen. Am . November zog e<strong>in</strong>e<br />

Schar Mönche mit dem Abt über den Blauen.<br />

Damit begann das benedikt<strong>in</strong>ische Leben<br />

<strong>in</strong> Mariaste<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e neue Epoche begann<br />

für das <strong>Kloster</strong> wie für die Wallfahrt.<br />

Be<strong>in</strong>wil blieb e<strong>in</strong>e Dependance des <strong>Kloster</strong>s,<br />

ja bis nach der Französischen Revolution<br />

hiess das <strong>Kloster</strong> „Be<strong>in</strong>wil zu unserer<br />

Lieben Frau im Ste<strong>in</strong>“ – Monasterium Be<strong>in</strong>wilense<br />

ad Petram Beatae Mariae Virg<strong>in</strong>is.<br />

Nachdem <strong>in</strong> Mariaste<strong>in</strong> auch die grosse<br />

Kirche erstellt worden war und man sich<br />

hier gut und recht e<strong>in</strong>gerichtet hatte,<br />

dachte man auch wieder an Be<strong>in</strong>wil. Abt<br />

F<strong>in</strong>tan liess 670 die Kirche neu herrichten.<br />

Seit dem Wegzug des Konventes wirkte <strong>in</strong><br />

Be<strong>in</strong>wil e<strong>in</strong> Pater als Pfarrer und öfters verwaltete<br />

e<strong>in</strong> zweiter Pater die <strong>Kloster</strong>güter<br />

daselbst im Namen des Abtes, der darum<br />

Statthalter genannt wurde. So blieb es bis<br />

zur Franzosenzeit. Weil e<strong>in</strong>e Zeitlang Gefahr<br />

bestand, das Leimental könnte zu<br />

Frankreich geschlagen werden, fasste man<br />

e<strong>in</strong>e Rückkehr des <strong>Kloster</strong>s nach Be<strong>in</strong>wil<br />

<strong>in</strong>s Auge. Es kam dann aber nicht so weit.<br />

Durch die Aufhebung des <strong>Kloster</strong>s Mariaste<strong>in</strong><br />

87 / nahm der Kanton Solothurn<br />

alle Güter des <strong>Kloster</strong>s auch <strong>in</strong> Be<strong>in</strong>wil<br />

und Umgebung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Besitz. Vieles<br />

wurde versteigert. Doch der <strong>Kloster</strong>wald<br />

blieb bis heute <strong>in</strong> staatlicher Verwaltung.<br />

Die <strong>Kloster</strong>kirche und das Klösterli (als<br />

Pfarrhaus) kamen an die Geme<strong>in</strong>de, später<br />

bei der Ausscheidung an die Kirchgeme<strong>in</strong>de.<br />

Die staatsrechtliche Wiederherstellung<br />

des <strong>Kloster</strong>s Mariaste<strong>in</strong> 970/7 änderte an<br />

den bestehenden Besitzverhältnissen <strong>in</strong><br />

Be<strong>in</strong>wil nichts. Erst nach dem Brand von<br />

978 und dem Wiederaufbau wurde das<br />

Klösterli dem <strong>Kloster</strong> Mariaste<strong>in</strong> wieder zu<br />

Eigentum übergeben als Gegenleistung<br />

für e<strong>in</strong>e Anzahlung des <strong>Kloster</strong>s an den<br />

Pfarrhausbau.<br />

Zum Schluss sei noch e<strong>in</strong> Wort gesagt zu<br />

den Ordensfrauen, die es <strong>in</strong> Be<strong>in</strong>wil auch<br />

gegeben hat. Es gab <strong>in</strong> der Zeit des ./ .<br />

Jahrhunderts so genannte Doppelklöster.<br />

Das heisst, es bildete sich neben dem Männerkloster,<br />

zumeist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>iger Distanz davon,<br />

auch e<strong>in</strong>e Frauengeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

vom Männerkloster. So kennen<br />

wir <strong>in</strong> der Schweiz das <strong>Kloster</strong> St. Andreas,<br />

das von Engelberg nach Sarnen verlegt<br />

wurde, ferner die Klöster Hermetschwil,<br />

das zu Muri, und Fahr, das zu E<strong>in</strong>siedeln<br />

gehört. Für Be<strong>in</strong>wil ist es quellenmässig<br />

schwierig, etwas Genaueres zu sagen. Um<br />

6 wird e<strong>in</strong>e Frau Adelheid erwähnt, die<br />

sich unter den Gehorsam des Abtes stellte.<br />

Im alten Erschwiler Jahrzeitenbuch werden<br />

vier Frauennamen genannt, die zu<br />

„unserer Kongregation“ gehören und als<br />

Monacha, also als Ordensfrauen, gekennzeichnet<br />

s<strong>in</strong>d. In Urkunden des . Jahrhunderts<br />

werden neben den Fratres, den<br />

Brüdern, auch Sorores, Schwestern, genannt.<br />

Nach e<strong>in</strong>er nicht unbed<strong>in</strong>gt glaubwürdigen<br />

Tradition soll dieses Frauenklösterle<strong>in</strong><br />

beim Hof Unter-Mösbach gelegen<br />

haben. Bis jetzt konnte allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong><br />

altes Dokument gefunden werden, das<br />

Mösbach als Domizil dieser Frauen nennt.<br />

Aber festgehalten werden darf:<br />

Es gab <strong>in</strong> Be<strong>in</strong>wil auch <strong>Kloster</strong>frauen, die<br />

<strong>in</strong> alten Dokumenten bezeugt s<strong>in</strong>d. Genaueres<br />

darüber ist aber nicht zu sagen.<br />

P. Lukas Schenker OSB, Mariaste<strong>in</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!