kliniken: die Perspektive - PwC
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660003 / 660.3 / 200'411 mm2 / Farben: 3 Seite 52 19.10.2006<br />
«Schneller, höher, weiter» so lautet nicht nur das<br />
Motto der Olympischen Spiele, unter <strong>die</strong>sem Leit-<br />
spruch steht auch <strong>die</strong> Entwicklung der zahlreichen<br />
Schweizer Privatspitäler. Wie hinlänglich bekannt ist,<br />
fanden gerade in den letzten Jahren bedeutende<br />
Umwälzungen im Gesundheitswesen statt. Zu er-<br />
wähnen ist etwa <strong>die</strong> Einführung des Tarmed (gesamtschweizerischer<br />
Tarif für ärztliche Leistungen<br />
in Praxen und Spitälern) oder auch <strong>die</strong> Fortführung<br />
des seit Jahren anhaltenden Rückversicherungstrends<br />
unter privatversicherten Patienten zu kosten-<br />
günstigeren Versicherungstypen oder gar der Verzicht<br />
auf Zusatzversicherungen.<br />
Massgeblicher Einfluss<br />
Neben dem weiterhin steigenden Kostendruck im<br />
Gesundheitswesen nehmen gerade <strong>die</strong>se Entwick-<br />
lungen einen massgeblichen Einfluss auf <strong>die</strong> strate-<br />
gischen Zielsetzungen der Privatspitäler, welche sich<br />
im Gegensatz zu ihren öffentlichen Konkurrenten in<br />
hohem Masse selbst finanzieren müssen. Da Privat-<br />
<strong>kliniken</strong>, <strong>die</strong> rund ein Drittel der 365 Spitäler in der<br />
Schweiz ausmachen, vor allem als Spezial<strong>kliniken</strong><br />
(66,9%) und nicht als Allgemein<strong>kliniken</strong> (33,1 0/«)<br />
positioniert sind2, besteht nicht nur ein intensiver<br />
Wettbewerb mit Leistungserbringern in öffentlichen<br />
Krankenhäusern, sondern auch im Privatkliniksektor.<br />
Nur mit medizinaler Spitzenleistung, innovativer<br />
Produktegestaltung und hoher Servicequalität kann<br />
das einzelne Privatspital im Kampf um den privatversicherten<br />
Patienten nachhaltig reüssieren und<br />
sich von den Mitbewerbern differenzieren.<br />
Differenzierung Hotelleistungen<br />
Die Hotellerie eines Spitals oder anders ausgedrückt<br />
deren Hotelleistungen werden hierzu immer wieder<br />
als grosse Chance einer solchen Differenzierungsstrategie<br />
aufgeführt. Wie eine Stu<strong>die</strong> der SIHP<br />
(Schweizerische lnteressensgruppe der Hotellerie<br />
auf Pflegestationen in Institutionen des Gesund-<br />
heitswesens) zeigt, verfügt schon heute knapp <strong>die</strong><br />
Hälfte aller 110 befragten schweizerischen Spitäler<br />
ein Hotelleriekonzept und weitere 39% der<br />
Institutionen, <strong>die</strong> noch keines haben, planen ein<br />
solches binnen der nächsten 5 Jahre einzuführen>.<br />
Die Wichtigkeit <strong>die</strong>ses Trends wird auch durch Be-<br />
strebungen, eine Ausbildung für Hotelleriepersonal<br />
in Kliniken « HOFAGE» (Hotelleriefachangestellte des<br />
Gesundheitswesens mit eidgenössischem Fachaus-<br />
weis) einzuführen, unterstrichen. Aufgrund eines<br />
ablehndenden Entscheides des Bundesamts Jur Be-<br />
rufsbildung und Technologie (BBT) soll <strong>die</strong>ser Lehrgang<br />
jedoch in den hauswirtschaftlichen Fachaus-<br />
weis integriert werden4. Dennoch, <strong>die</strong> Entwicklung<br />
der schweizerischen Spitallandschaft in Richtung<br />
Ausbau der Hotelleistungen, welche sich an <strong>die</strong><br />
Standards der renommierten Hotellerie anlehnen,<br />
scheint unumkehrbar zu sein.<br />
Ob <strong>die</strong>serTrend einen klaren Mehrnutzenfürden<br />
Endkonsumenten (d.h. dem Patienten als Kunden)<br />
schafft und sich <strong>die</strong>se Investitionen auch rechnen,<br />
muss noch durch Fallbeispiele belegt werden. Fur<br />
das einzelne Privatspital werden jedoch nur 'ene<br />
Hotelleistungen einen kurz- bis mittelfristigen Wettbewerbsvorteil<br />
bieten, welche einerseits relativ<br />
einmalig gegenüber dem Angebot der Konkurrenz<br />
sind (Differenzierungsstrategie) beziehungsweise<br />
kostengünstiger angeboten werden konnen (Kostenführerschaftsstrategie)<br />
und andererseits auch<br />
tatsächlich vom Patientenkunden, als entscheiden-<br />
der Instanz, erwünscht sind.<br />
Die Stu<strong>die</strong><br />
4600 Olten 1<br />
Auflage 6x jährlich 5'100<br />
Gerade aus <strong>die</strong>sem Grund ging <strong>die</strong> vorliegende Stu-<br />
<strong>die</strong> einen Schritt weiter als bisherige Arbeiten. Statt<br />
einfach Hotellerieangebote verschiedener Spitaler<br />
zu vergleichen, wird <strong>die</strong> Sicht des Kunden auf <strong>die</strong><br />
Spital<strong>die</strong>nstleistungen analysiert. Privat<strong>kliniken</strong><br />
müssen von Patienten bewusst oder latent verlang-<br />
te Hotelleistungen antizipieren und <strong>die</strong> Realisierungschancen<br />
kritisch prüfen. Dies ist umso wichtiger, als<br />
<strong>die</strong> Hotelleistungen eines Spitals weit komplexer<br />
sind als oftmals dargestellt wird. Nicht nur eine<br />
Einzelkomponente wie das Essen auf dem Zimmer<br />
beeinflusst <strong>die</strong> Zufriedenheit und Wahrnehmung des<br />
Argus Ref 24684017<br />
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