Fragen und Antworten zu den Tandem-Initiativen „Rettet den ...
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<strong>Fragen</strong> <strong>und</strong> <strong>Antworten</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Tandem</strong>-<strong>Initiativen</strong> <strong>„Rettet</strong> <strong>den</strong><br />
Schweizer Bo<strong>den</strong>“<br />
Initiative 1.<br />
1. Bedeutet dieser Artikel, dass es total verboten ist, irgendwo noch etwas <strong>zu</strong> bauen?<br />
Nein. Der Artikel verlangt nur, dass es nicht mehr ohne weiteres möglich ist, Industriekomplexe <strong>und</strong><br />
andere landvernichtende Grossanlagen mitten in die schönsten Landschaften hinein <strong>zu</strong> bauen.<br />
2. Was will man mit dieser Initiative erreichen?<br />
Dass es in Zukunft in der Schweiz noch eine Landschaft gibt, dass unsere Kinder auch noch eine<br />
Landschaft haben. So wie es jetzt ist, wird alles in rasender Geschwindigkeit überbaut. Denn jeder will ja<br />
noch bauen, jeder will ja noch seinen Profit machen, bevor es überhaupt keine überbaubare Landschaft<br />
mehr gibt.<br />
3. Was wäre noch erlaubt?<br />
Erlaubt wäre weiterhin alles, was nachgewiesenermassen nötig ist <strong>und</strong> in <strong>den</strong> durch das Gesetz dafür<br />
bestimmten Zonen errichtet wird.<br />
4. Was wäre verboten?<br />
Verboten würde das Erstellen landvernichtender Anlagen in landschaftlich <strong>und</strong> naturschützerisch<br />
wertvollen Gebieten.<br />
5. Ist der neue Artikel juristisch greifbar, ist er machbar?<br />
Es ist nicht das Ziel einer Initiative, alles <strong>zu</strong> regeln <strong>und</strong> fertige Ausführungsbestimmungen vor<strong>zu</strong>legen,<br />
sondern auf<strong>zu</strong>zeigen, in welche Richtung der Volkswille geht. Im Fall der Annahme der Initiative wird der<br />
Volkswille in <strong>den</strong> Ausführungsbestimmungen umgesetzt. Die Ausführungsbestimmungen wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong><br />
Departementen <strong>und</strong> vom Parlament ausgearbeitet, mit anderen Worten: vom Gesetzgeber.<br />
6. Ist der Artikel nicht <strong>zu</strong> „gummig“?<br />
Der Artikel will die Möglichkeiten sowie auch die Anreize <strong>zu</strong>r Erstellung landvernichtender Anlagen ganz<br />
klar einschränken ; er gibt jedoch nur die Stossrichtung an. Wie griffig der Artikel schliesslich ist, hängt<br />
von <strong>den</strong> Ausführungsbestimmungen ab, d.h. vom Willen des Volkes, in welchem Masse es die letzten<br />
schönen, natürlichen, Reste unserer Schweizer Landschaft bewahren will.<br />
7. Was ist mit natur- <strong>und</strong> landschaftschützerischer Sicht gemeint?<br />
Aus natur- <strong>und</strong> landschaftsschützerischer Sicht sind beispielsweise Lawinenschutzbauten <strong>und</strong><br />
Renaturierungen von Flussläufen Grossanlagen im gesamtschweizerischen Interesse.<br />
8. Gesamtschweizerisch ein dringendes Bedürfnis : was hat das <strong>zu</strong> bedeuten? Kann eine<br />
Sportanlage oder ein Vergnügungspark ein Bedürfnis sein? Lokal, regional oder<br />
gesamtschweizerisch? Wer setzt das fest? Was für eine Gegend ein Bedürfnis ist, muss ja nicht<br />
für die ganze Schweiz ein Bedürfnis sein...<br />
Der neue Artikel bringt uns (bei Annahme) da<strong>zu</strong>, globalschweizerisch <strong>zu</strong> sehen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> überlegen. Es<br />
geht um unsere letzten intakten Landschaften. Ist es verantwortbar, wenn jede Gemeinde für sich ihren
eigenen Steinbruch, ihren eigenen Helikopterflugplatz, ihr eigenes Einkaufszentrum usw. hat? Ist es<br />
gesamtschweizerisch verantwortbar, dass eine Gemeinde, dass ein Kanton natürliche Landschaft oder<br />
Landwirtschaftsland in Bauland <strong>und</strong> Industrieland umzont wegen eines kurzfristigen Gewinns, <strong>den</strong><br />
Einzelne machen wollen? Gemäss dem neuen Artikel soll in Zukunft das Gesetz (<strong>und</strong> nicht mehr einzelne<br />
Gemein<strong>den</strong> <strong>und</strong> Kantone) bestimmen, was gesamtschweizerisch ein dringendes Bedürfnis ist <strong>und</strong> was<br />
nicht.<br />
9. Wer unterstützt diese Initiative?<br />
Jeder verantwortungsbewusste, einigermassen voraus<strong>den</strong>kende <strong>und</strong> vorausschauende Mensch.<br />
10. Was ist mit „Das Gesetz legt fest“ gemeint? Ein Departement? Welches?<br />
Alle Departemente sind an der Ausarbeitung des Gesetzes (d.h. <strong>den</strong> Ausführungsbestimmungen)<br />
beteiligt. Das erarbeitete Gesetz legen sie dem Parlament vor. Es untersteht dem Referendum.<br />
11. Was sind Uebergangsbestimmungen?<br />
Die Uebergangsbestimmungen regeln die Periode, die zwischen der Annahme des neuen Artikels durch<br />
das Volk <strong>und</strong> dem Inkrafttreten des Artikels liegt. Denn es darf nicht passieren, dass Spekulanten <strong>und</strong><br />
Promotoren noch schnell jede nur mögliche Art von Geschäften abschliessen, um die kommen<strong>den</strong><br />
Restriktionen <strong>zu</strong> umgehen.<br />
12. Wieviel % der Schweiz ist noch frei <strong>und</strong>/oder theoretisch noch bebaubar?<br />
Viel <strong>zu</strong> viel ist bereits unwiderruflich verbaut, der Rest ist theoretisch auch noch überbaubar.<br />
13. Was ist die neue Raumplanungspolitik des B<strong>und</strong>es?<br />
Die Schleusen <strong>zu</strong> öffnen ! Nur noch der Wirtschaft <strong>und</strong> dem Markt <strong>zu</strong> dienen, nicht mehr <strong>den</strong> wahren<br />
Interessen der Schweizervolkes <strong>und</strong> seiner Zukunft.<br />
Initiative 2.<br />
1. Wieviel Prozente gibt es an Zweitwohnungen in der Schweiz, oder in Orten wie St. Moritz,<br />
Zermatt, Davos, Gstaad, etc.?<br />
In touristisch attraktiven Gebieten liegt der Prozentsatz schon längst weit über 20 %, an einzelnen Orten<br />
gibt es bis <strong>zu</strong> 80 % Zweitwohnungen.<br />
2. Was passiert an diesen Orten? Müssen die <strong>zu</strong>vielen Zweitwohnungen abgerissen wer<strong>den</strong>?<br />
Das verlangt die Initiative nicht. Aber es können keine neuen Zweitwohnungen mehr gebaut wer<strong>den</strong>. So<br />
können endlich auch wieder Einheimische <strong>zu</strong> normalen Preisen eine Wohnung erwerben.<br />
3. Wieviel Prozente hat die Lex Koller erlaubt?<br />
Die Lex Koller funktionierte nach anderen Kriterien (Kontingentierung nach Ausländer- oder Nicht-<br />
Ausländerstatus etc.).