Mobbing - Verantwortlich handeln, Miteinander reden - IG BCE
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<strong>Mobbing</strong> erst gar nicht<br />
entstehen lassen<br />
Durch die Arbeitsverdichtung und die Angst der Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer vor dem Verlust ihres<br />
Arbeitsplatzes ist die Hemmschwelle zu mobben deutlich<br />
gesunken. Da <strong>Mobbing</strong> eine erhebliche Beeinträchtigung<br />
der Gesundheit ist, kommt der Führungsverantwortung<br />
von Vorgesetzten eine besondere Bedeutung zu.<br />
Was will die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>?<br />
• Eine <strong>Mobbing</strong>prävention durch die Handlungspflicht<br />
des Arbeitgebers (§ 87 Abs. 1 Nr. 1 und 7 BetrVG),<br />
• Arbeitgeber, die ihrer Grundpflicht nachkommen,<br />
die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />
unter Berücksichtigung der Umstände zu treffen, die<br />
die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei<br />
der Arbeit beeinflusst (§ 3 ArbSchG),<br />
• Führungskräfte, die in der Lage sind, ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zu fördern und zu motivieren,<br />
kollegial am Arbeitsplatz zu <strong>handeln</strong>,<br />
• ein Arbeitsklima in den Unternehmen schaffen, das<br />
erst gar keine Konflikte aufkommen lässt,<br />
• Gruppen- und Teamprozesse so moderieren, dass<br />
entstehende Konflikte<br />
von den Betroffenen<br />
selbst konstruktiv<br />
gelöst werden.<br />
Aufklärung und Information über <strong>Mobbing</strong> ist wichtig,<br />
dabei unterstützen und beraten gern die Abteilungen<br />
Frauen/Gleichstellung und Arbeitsschutz der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>:<br />
cornelia.leunig@igbce.de<br />
erhard.lechelt@igbce.de<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.igbce.de<br />
(Unter Schwerpunktthemen auf »Arbeit und Gesundheit«<br />
klicken!)<br />
Impressum:<br />
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie<br />
Königsworther Platz 6, 30167 Hannover<br />
VB 2 – Ulrich Freese<br />
VB 3 – Edeltraud Glänzer<br />
07/2007<br />
<strong>Verantwortlich</strong><br />
<strong>handeln</strong><br />
<strong>Mobbing</strong><br />
<strong>Miteinander</strong><br />
<strong>reden</strong><br />
Gesunder Mensch<br />
im gesunden Unternehmen
Was ist <strong>Mobbing</strong>?<br />
Wird einem Menschen am Arbeitsplatz über einen<br />
längeren Zeitraum zugesetzt, schikaniert oder benachteiligt<br />
und ausgegrenzt, wird er gemobbt.<br />
<strong>Mobbing</strong> ist ein Kunstwort, beinhaltet aber das englische<br />
Wort »to mob«, was soviel wie anpöbeln, angreifen heißt.<br />
Doch nicht jeder Krach, jede Streiterei, Schikane oder<br />
Ungerechtigkeit ist <strong>Mobbing</strong>.<br />
Betroffene erfahren die Handlungen als Beeinträchtigung<br />
und Verletzung ihrer Person. Ihre psychische Befindlichkeit<br />
und Gesundheit wird zunehmend beeinträchtigt. Isolation<br />
und Ausgrenzung am Arbeitsplatz nehmen zu. Je länger<br />
der Prozess dauert, desto geringer werden die Chancen<br />
auf eine zufriedenstellende Lösung.<br />
Wie entsteht <strong>Mobbing</strong>?<br />
Durch einen ungelösten Konflikt am Arbeitsplatz. Wird<br />
der Konflikt nicht gelöst, entwickelt sich eine feindliche<br />
Haltung gegenüber einer bestimmten Person.<br />
Diese feindseligen Handlungen geschehen mit einer gewissen<br />
Regelmäßigkeit. Die verbale Ebene wird verlassen<br />
und Psychoterror beginnt.<br />
<strong>Mobbing</strong>motive<br />
Persönliche Ebene:<br />
• Geäußerte Kritik<br />
• Konkurrenz<br />
• Neid<br />
Betriebliche Ebene:<br />
• Angst um den Arbeitsplatz<br />
• Neu in der Abteilung<br />
• Leistungsdruck<br />
• Stress<br />
• Arbeitsdruck<br />
• Individueller Arbeitsstil<br />
<strong>Mobbing</strong>handlungen<br />
Mittlerweile wurden mehr als 120 <strong>Mobbing</strong>handlungen<br />
festgestellt. Einige werden hier nachfolgend genannt:<br />
• Gerüchte werden hinter dem Rücken verbreitet<br />
• Arbeit wird schlecht gemacht<br />
• Wichtige Informationen werden zurückgehalten<br />
• Negative Darstellung gegenüber Vorgesetzten<br />
• Opfer werden »geschnitten«, »wie Luft« behandelt<br />
• Gewaltandrohungen oder Gewaltanwendungen<br />
• sexuelle Belästigung<br />
• unterlassene Hilfestellung in <strong>Mobbing</strong>situationen<br />
<strong>Mobbing</strong> im Betrieb –<br />
was ist zu tun?<br />
Der erste Schritt, gegen <strong>Mobbing</strong> zu agieren, ist aufzuklären.<br />
Wir empfehlen, kompetente Referentinnen und<br />
Referenten einzuladen, die entweder auf der Betriebsversammlung<br />
oder aber auf Informationsveranstaltungen<br />
die Belegschaft darüber informieren, was <strong>Mobbing</strong> heißt,<br />
was es bedeutet und wohin es führt.<br />
Da bei den Vorgesetzten eine klare Verantwortung liegt,<br />
ist diese auch zu benennen. <strong>Mobbing</strong>opfer sollten auf<br />
jeden Fall eine Ansprechperson genannt bekommen,<br />
wo sie angemessene Hilfe bekommen können.<br />
Auch Betriebsrätinnen und Betriebsräte können solche<br />
Ansprechpersonen sein. Dazu muss das Betriebsratsgremium<br />
sensibilisiert werden und sich im Vorhinein<br />
bereits mit der Thematik beschäftigen.