IG BCE fordert: "Hände weg von den SFN-Zuschlägen!"
IG BCE fordert: "Hände weg von den SFN-Zuschlägen!"
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<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> <strong>fordert</strong>: "<strong>Hände</strong> <strong>weg</strong> <strong>von</strong> <strong>den</strong> <strong>SFN</strong>-<strong>Zuschlägen</strong>!"<br />
zu einer Welle der Empörung hat die vom CSU-Vorsitzen<strong>den</strong> Edmund Stoiber angekündigte<br />
Abschaffung der Steuerbefreiung der Zuschläge für Sonn-, Feiertags- und Nachtschichtarbeit<br />
in Ludwigshafen geführt.<br />
"Die Telefone klingeln bei uns heiß und fordern uns auf, <strong>den</strong> Plänen des CSU-Chefs entgegen<br />
zu wirken", erklärt <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Bezirksleiter Ralf Sikorski. Unsere Kolleginnen und<br />
Kollegen sind zutiefst enttäuscht, dass <strong>den</strong>en, die antreten um Regierungsverantwortung zu<br />
übernehmen, in ihren ersten Ankündigungen nichts besseres einfällt, als die soziale Schieflage<br />
weiter zu verstärken. Die Rot-Grüne Bundesregierung hat die Zustimmung in weiten<br />
Teilen der Bevölkerung verloren, weil die Menschen auf dem notwendigen Reform<strong>weg</strong> das<br />
Gefühl sozialer Ungerechtigkeit hatten. Was nun <strong>von</strong> CSU-Chef Stoiber angekündigt wird,<br />
bedeutet für die hunderttausen<strong>den</strong> Beschäftigten insbesondere in Schichtbetrieben ein<br />
brutalster Einschnitt in ihre Einkommensverhältnisse. Orientiert man sich nur am Beispiel der<br />
rund 10.000 Schichtarbeiter in der BASF AG, bedeutet der Wegfall der Steuerfreiheit eine<br />
durchschnittliche monatliche Nettoeinbuße <strong>von</strong> 400,00 Euro. Das ist unseren Kolleginnen<br />
und Kollegen nicht zuzumuten. Ein solches Vorgehen verschärft in inakzeptabler Weise <strong>den</strong><br />
sozialen Konflikt in Deutschland. Besonders enttäuscht zeigen sich unsere Kolleginnen und<br />
Kollegen insbesondere deshalb, weil Herr Stoiber noch vor 2 Jahren in einer Anfrage uns<br />
gegenüber schriftlich erklärt hat, dass der Wegfall der Steuerfreiheit mit ihm nicht zu machen<br />
sei.<br />
Ständig wird <strong>den</strong> Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Blick auf die angespannte<br />
Wettbewerbslage abge<strong>fordert</strong>, flexibel in <strong>den</strong> Arbeitszeiten und mobil am Arbeitsmarkt zu<br />
sein. Den Menschen in unserem Lande, die aufgrund <strong>von</strong> Schichtarbeit an Wochenen<strong>den</strong>,<br />
Feiertagen und in der Nacht ihr gesamtes Privatleben zum Wohle der Wirtschaft belasten, in<br />
solcher Art und Weise unzumutbare Einbußen aufzubür<strong>den</strong>, entbehrt jeglicher vernunftbegabter<br />
Grundlage. Die Menschen in Deutschland und insbesondere unsere Mitglieder haben<br />
kein Verständnis mehr dafür, dass wieder einmal Steuerentlastungen, gegen die im<br />
Grundsatz niemand etwas hat, ausschließlich auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer, die die eigentlichen Leistungsträger unserer Gesellschaft sind, ausgetragen<br />
wer<strong>den</strong> sollen!<br />
Verwundert zeigen sich im übrigen unsere Kolleginnen und Kollegen über die<br />
unterstützen<strong>den</strong> Aussagen zu <strong>den</strong> Streichungsplänen durch <strong>den</strong> CDA-Vorsitzen<strong>den</strong> Gerald<br />
Weiß. Ich empfehle Herrn Weiß, bevor er sich öffentlich für die gesamte CDA äußert, das<br />
Gespräch mit <strong>den</strong> betroffenen CDA-Betriebsräten und -Funktionären zu suchen, da meine<br />
Wahrnehmung aus <strong>den</strong> Gesprächen mit meinen christdemokratischen Kolleginnen und<br />
Kollegen eine völlig andere ist. Mit vorschnellem Blick auf eine möglicherweise vorgezogene<br />
Bundestagswahl, sollte niemand die Realitäten aus <strong>den</strong> Augen verlieren, warnt Ralf Sikorski.<br />
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Die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Ludwigshafen, kündigt bereits jetzt an, dass sie die Bundestagskandidaten aller<br />
demokratischen Parteien in der Rhein-Neckar-Region zu <strong>den</strong> zentralen Fragestellungen, die<br />
unsere Mitglieder betreffen im Vorfeld der Bundestagswahl kontaktieren wird, damit unsere<br />
Kolleginnen und Kollegen nicht nur wissen wen sie wählen, sondern auch erkennen können,<br />
für welche Inhalte die jeweilige Kandidatin und der jeweilige Kandidat stehen.<br />
Es geht in der bevorstehen<strong>den</strong> Bundestagswahl auch um die Frage des zukünftigen sozialen<br />
Kurses in Deutschland. Es geht um die Frage <strong>von</strong> Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechten.<br />
Es geht um die Frage der Zukunft einer sozialen Marktwirtschaft in Deutschland.<br />
Hierauf Antworten vor der eigentlichen Wahl zu bekommen, ist ein Beitrag zur Glaubwürdigkeit<br />
<strong>von</strong> Politik und hierauf haben unsere Kolleginnen und Kollegen ein Recht.<br />
Mit Blick auf die aktuellen Ereignisse in Frankreich und <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> müssen die<br />
Politiker aller Parteien endlich begreifen, dass soziale Gerechtigkeit und sozialer Frie<strong>den</strong><br />
elementare Bestandteile sozial-marktwirtschaftlicher Gestaltung sind. Wer diese Dimension<br />
nicht aufgreift, regiert langfristig ohne die Zustimmung des Volkes und gefährdet damit die<br />
europäische Vereinigung und die demokratischen Grundfeste in allen Teilen Europas.<br />
Ralf Sikorski<br />
Bezirksleiter<br />
Ludwigshafen, 3. Juni 2005<br />
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