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Dr. Frank Wübbeling und Marzena Franek WS 2008/2009 ¨Ubungen ...

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<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 1 , Abgabe: Donnerstag, 23.10.<strong>2008</strong>, 12 Uhr, 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Es sei<br />

p ∈ C 0 (IR), q ∈ C 0 (IR), q(z) �= 0 ∀z ∈ IR.<br />

Zeigen Sie: Es gibt eine Funktion F : IR × IR ↦→ IR n mit der Eigenschaft: Ist für y ∈<br />

C 1 (I, IR), I Intervall in IR,<br />

F (x, y(x)) = C, x ∈ I (1)<br />

so ist y ′ (x) = p(x)/q(y). Bestimmen Sie F . Hinweis: Differenzieren Sie (1) nach x.<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

1. Lösen Sie die Aufgaben:<br />

(a) y ′ = √ 1 − y 2 , y(0) = 0, mit Hilfe von Aufgabe 1.<br />

(b) y ′ = xy + 1 , y(0) = 1 mit Hilfe der Lösungsformel für lineare DGL.<br />

2. Trennung der Variablen Die partielle Helmholtz–Differentialgleichung in zwei Dimensionen<br />

hat in Polarkoordinaten (r, ϕ), x = r cos ϕ, y = r sin ϕ die Form<br />

urr + 1<br />

r ur + 1<br />

r 2 uϕϕ + u = 0<br />

mit der üblichen verkürzten Schreibweise uz = ∂u.<br />

Machen Sie den Ansatz u(r, ϕ) =<br />

∂z<br />

v(r)w(ϕ) <strong>und</strong> bestimmen Sie die resultierenden gewöhnlichen Differentialgleichungen,<br />

die Sie für v <strong>und</strong> w erhalten. Lösen Sie diese, wenn möglich.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Beweisen Sie die globale Version des Satzes von Picard–Lindelöf, indem Sie im Beweis der<br />

lokalen Version statt der Supremumsnorm die Norm<br />

|||f||| = sup ||e<br />

x∈I<br />

−2Lx f(x)||<br />

verwenden. L ist dabei wie üblich die Lipschitzkonstante von f bezüglich der zweiten<br />

Variablen.


Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

1. Betrachten Sie das AWP<br />

y ′ = 1 + y 2 , y(0) = 0.<br />

Es sei I = [0, ɛ], G = (−δ, δ). Bestimmen Sie mit der lokalen Version des Satzes von<br />

Picard–Lindelöf δ <strong>und</strong> ɛ so, dass das AWP garantiert auf I eine Lösung besitzt. Wie<br />

müssen Sie δ wählen, damit ɛ möglichst groß gewählt werden kann?<br />

2. Tun Sie desgleichen für die globale Version des Satzes.


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 2 , Abgabe: 30. Oktober <strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Bestimmen Sie die Konsistenzordnung des Verfahrens mit der Schrittfunktion<br />

ϕ(x, y, h) = f(x + h h<br />

, y + f(x, y)).<br />

2 2<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

In einem Runge–Kutta–Verfahren sei die Normierungsbedingung �<br />

j βkj = αk erfüllt, <strong>und</strong><br />

es sei f ∈ C2 . Zeigen Sie:<br />

1. Für �<br />

k γk = 1 hat das Verfahren (mindestens) die Ordnung 1.<br />

2. Gilt zusätzlich � αkγk = 1,<br />

(k > 0), so hat das Verfahren (mindestens) die Ordnung<br />

2<br />

2.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Bestimmen Sie ein Runge–Kutta–Verfahren der Stufe 3 mit Konsistenzordnung 3.<br />

Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

Schreiben Sie ein Programm zur Lösung der AWA y ′ = f(x, y(x)), y(a) = y0, mit<br />

Einschrittverfahren. Implementieren Sie das Eulerverfahren, das verbesserte Eulerverfahren,<br />

das Verfahren von Heun, das implizite Eulerverfahren, die Trapezregel, das Taylor–<br />

Verfahren der Ordnung 2 <strong>und</strong> das Standard–Runge–Kutta–Verfahren. Testen Sie Ihr Programm<br />

an der AWA y ′ (x) = 1 + y(x) 2 , y(0) = 0. Vergleichen Sie die Ergebnisse der<br />

einzelnen Verfahren. Benutzen Sie konstante Schrittweiten h = (1/2) n für verschiedene n.<br />

Hinweis: Sie können natürlich alle Runge–Kutta–Verfahren einfach durch Implementation<br />

des Schemas realisieren.<br />

Hinweis zu impliziten Verfahren: Führen Sie zwei Schritte der Fixpunktiteration zur<br />

Lösung der impliziten Gleichung aus.


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 3 , Abgabe: Donnerstag, 06.11.<strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Gegeben sei die AWA y ′ (x) = f(x, y(x)), y(a) = y0 auf dem Intervall [a, b]. Mit dem<br />

Eulerverfahren werden für die Schrittweiten h, h/2 <strong>und</strong> h/3 Näherungen y1, y2 <strong>und</strong> y3 für<br />

y(b) berechnet. Bestimmen Sie hieraus eine Näherung y4 mit y4 = y(b) + O(h 3 ).<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Gegeben sei die Schar von linearen AWP y ′ (x) = λy(x), y(0) = y0 mit λ < 0, x ∈ I = [0, 1].<br />

Seien (xi, ui)i=0,...,n−1 durch ein implizites Runge-Kutta-Verfahren mit m ≥ 1 Stufen auf<br />

einem äquidistanten Gitter Ih gegeben.<br />

Zeigen Sie, dass<br />

P (t)<br />

ui = [R(λh)] i u0<br />

gilt, wobei R(t) = eine rationale Funktion ist mit Polynomen P, Q höchstens m-ten<br />

Q(t)<br />

Grades. Bestimmen Sie jeweils die Funktion R für die impliziten Runge-Kutta Verfahren<br />

mit den Schemata<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1 − √1 2 12<br />

1 + √1 2 12<br />

1<br />

4<br />

1<br />

4<br />

√<br />

12<br />

1<br />

2<br />

+ 1<br />

1<br />

4<br />

− 1<br />

√ 12<br />

<strong>und</strong> zeigen Sie für das erste Verfahren, dass |e t − R(t)| = O(t 2m+1 ) mit m = 1 gilt.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Man bestimme α, β in dem Mehrschrittverfahren<br />

1<br />

4<br />

1<br />

2<br />

yk+3 − yk + α(yk+2 − yk+1) = hβ(fk+2 + fk+1)<br />

so, dasss die Konsistenzordnung 4 erreicht wird.<br />

Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

Schreiben Sie ein Programm AB(f, a, b, y0, N) zur Lösung der Anfangswertaufgabe y ′ (x) =<br />

f(x, y), y(a) = y0 in [a, b] mit dem Adams-Bashforth-Verfahren mit m = 3 <strong>und</strong> der festen<br />

Schrittweite h = 1/N. Zur Anlaufrechnung können Sie das Programm vom Blatt 2 Aufgabe<br />

4 benutzen.<br />

Programmieren Sie außerdem das Mehrschrittverfahren aus Aufgabe 3.<br />

Testen Sie Ihre Programme an der Anfangswertaufgabe y ′ = √ 1 − y 2 , y(0) = 0 auf [0, 1].<br />

Bestimmen Sie für dieses Beispiel, welches implementierte Ein- oder Mehrschrittverfahren<br />

Ihnen bei genau 200 zugelassenen Funktionsauswertungen das beste Ergebnis liefert.


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 4 , Abgabe: 13. November <strong>2008</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Hinweis: Ein Mehrschrittverfahren der Form � m j=0 ajyj = h � m j=0 bjfj ist stabil genau<br />

dann, wenn alle Nullstellen von ρ(x) = � m j=0 ajx j im Einheitskreis liegen, <strong>und</strong> zusätzlich<br />

die Nullstellen vom Betrag 1 einfach sind.<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Es sei J ein Jordankästchen der Länge n zum Eigenwert λ.Zeigen Sie:<br />

mit aij = λ i−j<br />

�<br />

⎛<br />

J k ⎜<br />

= ⎜<br />

⎝<br />

k<br />

j − i<br />

�<br />

λ 1<br />

. ..<br />

. ..<br />

λ 1<br />

λ<br />

⎞k<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎜<br />

= ⎜<br />

⎝<br />

λ k für j ≥ i (<strong>und</strong> aij = 0 sonst).<br />

a11 a12 a13 . . .<br />

.. .<br />

. ..<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Zeigen Sie: Die durch Differentiation gewonnenen Mehrschrittverfahren der Stufe m sind<br />

konsistent von der Ordnung h m , wenn f ∈ C m .<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

(a) Bestimmen Sie für welches α das Mehrschrittverfahren aus der Vorlesung mit Konsistenzordnung<br />

2 (α �= −5) bzw. 3 (α = −5) stabil ist.<br />

(b) Zeigen Sie: Unter den 2-Schrittverfahren<br />

ann<br />

yk+2 + αyk+1 + yk = h(β2fk+2 + β1fk+1 + β0fk)<br />

gibt es keines, das stabil <strong>und</strong> konsistent ist.<br />

Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

1. Schreiben Sie ein Programm, das die Koeffizienten der aus Differentiation gewonnennen<br />

Mehrschrittverfahren berechnet. Hinweis: Sie dürfen ein Programm zur symbolischen<br />

Rechnung benutzen.<br />

2. Implementieren Sie das Verfahren für m = 10, l = 9 <strong>und</strong> testen sie es am Standardbeispiel.<br />

Ist das Verfahren stabil?<br />

⎞<br />

⎟<br />


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 5 , Abgabe: 20. November <strong>2008</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Seien ρ, σ die charakteristischen Polynome des Mehrschrittverfahrens Φ zu einem Anfangswertproblem<br />

y ′ = f(x, y), y(a) = y0, f ausreichend glatt. Sei ϕ(λ) = ρ(λ)/ log λ − σ(λ),<br />

stetig fortgesetzt bei 1, falls möglich. Zeigen Sie:<br />

1. Das Verfahren ist konsistent, wenn ϕ(1) = 0.<br />

2. Das Verfahren ist konsistent von der Ordnung p, falls ϕ(λ) bei λ = 1 eine Nullstelle<br />

der Ordnung p hat.<br />

Hinweis zu 2: Setzen Sie χ(z) = ϕ(e z ) <strong>und</strong> betrachten Sie die Potenzreihe von χ um 0.<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

1. Zeigen Sie: Das durch Differentiation gewonnene m-Schrittverfahren lautet für l =<br />

m:<br />

m� 1<br />

j ∇jyk+m = hfk+m<br />

j=1<br />

2. Berechnen Sie das charakteristische Polynom ρ <strong>und</strong> zeigen Sie, dass das Verfahren<br />

für m ≤ 4 stabil ist.<br />

Aufgabe 3: (10 Punkte)<br />

Das Hodgkin-Huxley-Modell ist das berühmteste Modell zur Simulation von Nervenzellen<br />

(Neuronen). Es wurde 1952 von Alan Lloyd Hodgkin <strong>und</strong> Andrew Fielding Huxley,<br />

ursprünglich zur Beschreibung der Entstehung von Aktionspotenzialen V (kurzzeitige,<br />

in ganz charakteristischen Formen ablaufende Abweichungen des Membranpotenzials einer<br />

Zelle von ihrem Ruhemembranpotenzial) in den Nervenzellen des Tintenfisches, entwickelt.<br />

Das Modell wird durch die Differentialgleichung<br />

beschrieben.<br />

d2 �<br />

V dV<br />

= K<br />

dt2 dt<br />

+ 1<br />

CM<br />

�<br />

¯gKn 4 (V − VK) + ¯gNαm 3 h(V − VNα) + ¯gl(V − Vl) ��<br />

(1)


¯gK <strong>und</strong> ¯gNα sind die maximalen Leitfähigkeiten des Kalium- <strong>und</strong> Natriumkanals, VK <strong>und</strong><br />

VNα sind ihre festen Potenziale. Gl <strong>und</strong> Vl sind die Leitfähigkeiten <strong>und</strong> das Ruhepotential<br />

der Membran. Die dimensionslosen Koeffizienten n, m <strong>und</strong> h werden durch die Differentialgleichungen<br />

dn<br />

dt = αn(V )(1 − n) − βn(V )n, (2)<br />

dm<br />

dt = αm(V )(1 − m) − βm(V )m, (3)<br />

dh<br />

dt<br />

= αh(V )(1 − h) − βh(V )h (4)<br />

beschrieben. Dabei wurden die αi <strong>und</strong> βi von Hodgkin <strong>und</strong> Huxley durch ihre Experimente<br />

als Näherung bestimmt. Sie lauten<br />

αn(V ) = 0.01 · V +10<br />

V +10<br />

e 10 −1<br />

βn(V ) = 0.125 · e V<br />

80 ,<br />

αm(V ) = 0.1 · V +25<br />

V +25<br />

e 10 −1<br />

βm(V ) = 4 · e V<br />

18 ,<br />

αh(V ) = 0.07 · e V<br />

20 ,<br />

βh(V ) = 1<br />

V +30<br />

e 10 +1<br />

Die Konstanten in der Differentialgleichung (1) sind durch CM = 1, VNα = −115, VK =<br />

12, Vl = −10.613, ¯gNα = 120, ¯gK = 36, <strong>und</strong> ¯gl = 0.3 gegeben.<br />

Lösen Sie die Gleichungen (1)-(4) numerisch mit einem Verfahren Ihrer Wahl. Als Startwert<br />

seien V0=0.1 <strong>und</strong><br />

n0 = αn(0)<br />

αn(0)+βn(0) ,<br />

m0 =<br />

αm(0)<br />

αm(0)+βm(0) ,<br />

h0 = αh(0)<br />

αh(0)+βh(0) .<br />

Die Konstante K muss experimentell bestimmt werden, so dass die Lösung V (t) für t → ∞<br />

beschränkt bleibt.<br />

.<br />

,<br />

,


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 6 , Abgabe: 27. November <strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Energieerhaltung: Gegeben sei die AWA<br />

v ′ (t) = g, h ′ (t) = −v(t), v(0) = 0, h(0) = 0.<br />

1. Prüfen Sie, ob die Methode von Heun <strong>und</strong> die Mittelpunktsregel energieerhaltend<br />

sind.<br />

2. Leiten Sie die allgemeine Form eines energieerhaltenden expliziten Zwei-Schritt-<br />

Verfahrens her.<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Systeme von linearen Differentialgleichungen.<br />

Sei A eine n×n-Matrix. Gegeben sei die Differentialgleichung y ′ = Ay mit der zugehörigen<br />

Anfangsbedingung y(0) = y0.<br />

1. Sei A eine diagonalisierbare n × n-Matrix mit Eigenwert λ <strong>und</strong> zugehörigem Eigenvektor<br />

z. Zeigen Sie: y(x) = e λx z erfüllt die Differentialgleichung.<br />

2. Sei A = J eine Jordanmatrix mit Eigenwert λ. Bestimmen Sie alle Lösungen der<br />

Differentialgleichung. Hinweis: Machen sie den Ansatz y(x) = p(x)e λx , p Polynom.<br />

3. Geben Sie die Lösung der Anfangswertaufgabe für allgemeines A mit Hilfe der<br />

Jordan–Normalform an.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Randwertaufgaben Seien q, f1, f2 stetig im Intervall [a, b], q < 0, f1 ≤ f2. Zeigen Sie, dass<br />

für die Lösungen y1, y2 der Randwertaufgabe<br />

gilt: y1 ≥ y2.<br />

y ′′<br />

i + q(x)yi = fi(x), a ≤ x ≤ b, f(a) = f(b) = 0


Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

<strong>Dr</strong>ei-Körper-Problem<br />

Die Umlaufbahn eines Satelliten um die Erde <strong>und</strong> den Mond lässt sich annähernd auf<br />

folgende Art berechnen: Sei µ die relative Masse des Mondes, 1 − µ die relative Masse<br />

der Erde. Die Position der Erde sei fixisert bei (−µ, 0), die des Mondes bei (1 − µ, 0). Der<br />

Satellit (annähernd massenlos) habe die Koordinaten (x(t), y(t)). Dann erfüllen x <strong>und</strong> y<br />

annähernd folgendes System 2. Ordnung:<br />

F (x, y) =<br />

Lösen Sie das Anfangswertproblem mit<br />

¨x = 2 ˙y + x + Fx(x, y),<br />

¨y = y − 2 ˙x + Fy(x, y),<br />

1−µ<br />

((x+µ) 2 +y2 ) 1/2 µ<br />

+ ((x+µ−1) 2 +y2 ) 1/2 .<br />

x(0) = 1.2 y(0) = 0<br />

˙x(0) = 0 ˙y(0) = −1.0493575098<br />

<strong>und</strong> µ = 1/82.45 mit einem Verfahren Ihrer Wahl. Plotten Sie die Lösung <strong>und</strong> bestimmen<br />

Sie experimentell die Periode der Lösung.


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 7 , Abgabe: 4. Dezember <strong>2008</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Zeigen Sie: Mehrschrittverfahren maximaler Ordnung sind implizit. Benutzen Sie dabei<br />

den Beweis zu Satz 3.6.<br />

Hinweis. Zeigen Sie mit den Bezeichnungen des Beweises<br />

1. Falls Φ explizit, so gilt s(1) = 0.<br />

2. � ∞ k=0 ck = 0.<br />

3. � N k=0 ck > 0.<br />

4. Falls Φ von maximaler Ordnung, so gilt s(1) �= 0.<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Sei Φ ein konsistentes Runge–Kutta–Verfahren mit Stabilitätsfunktion R <strong>und</strong> Stabilitätsgebiet<br />

S. Zeigen Sie:<br />

1. Ist Φ von der Konsistenzordnung q, so ist |R(ξ) − e ξ | = O(|ξ| q+1 ).<br />

2. Ist Φ explizit mit m Stufen, so hat Φ die maximale Konsistenzordnung q.<br />

3. 0 ∈ S, <strong>und</strong> es gibt ein ɛ > 0 so dass ξ �∈ S für 0 < ξ < ɛ.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Gauß-Quadratur<br />

1. Zeigen Sie: Hat ein Einschrittverfahren der Form<br />

m�<br />

yi+1 = yi + h bjf(xi + cjh, η<br />

j=1<br />

i j)<br />

die Konvergenzordnung q, so werden durch die Quadraturformel<br />

m�<br />

� 1<br />

Q[g] = bjg(cj) ∼ g(x)dx<br />

j=1<br />

0<br />

die Polynome vom Grad ≤ q − 1 exakt integriert.<br />

2. Bestimmen Sie ein Einschrittverfahren der Konsistenzordnung 4 mit m = 2.<br />

3. Ist das entstehende Verfahren A-stabil?


Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

Programmieraufgabe<br />

1. Vollziehen Sie das Beispiel der Vorlesung zur chemischen Reaktion nach mit selbstprogrammierten<br />

impliziten <strong>und</strong> expliziten Euler-Algorithmen, aber benutzen Sie<br />

keine Schrittweitensteuerung, sondern eine konstante Schrittweite. Bestimmen Sie<br />

jeweils das kleinste h, für das der Fehler in den Funktionswerten kleiner als 30% ist.<br />

2. Verifizieren Sie numerisch, dass im Laufe des Verfahrens die Jakobimatrix fy einen<br />

Eigenwert λ mit Reλ


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 8 , Abgabe: 11. Dezember <strong>2008</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Reduktion von Differentialgleichungen. Sei −y ′′ (x) + p(x)y ′ (x) + q(x)y(x) = f(x), p, q, f<br />

stetig.<br />

1. Bestimmen Sie ein w(x), so dass Y (x) = y(x)w(x) einer Differentialgleichung der<br />

Form −Y ′′ (x) + Q(x)Y (x) = F (x) genügt.<br />

2. Wenden Sie die Reduktion an auf die Differentialgleichung −y ′′ + y ′ + y = 1.<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Sei p ∈ C k (0, 1). Zeigen Sie: Das Randwertproblem<br />

−y ′′ + p(x)y ′ = 1, y(0) = y(1) = 0<br />

besitzt eine eindeutige Lösung y, die (k + 2)–mal stetig differenzierbar ist.<br />

Hinweis: Setzen Sie w = y ′ . Dann ist w(x) = exp( � x<br />

0 p(t)dt) eine Lösung der homogenen<br />

Differentialgleichung. Machen Sie einen Ansatz über die Variation der Konstanten.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Sei A ∈ IR n×n , Aij ≤ 0, i �= j, Aii > 0. Sei A = D − N, D = diag(A), <strong>und</strong> ρ(D −1 N) < 1.<br />

Dann ist A eine M-Matrix. Hinweis: Nutzen Sie einen Satz aus der Einführung in die<br />

Numerik.<br />

Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

Schreiben Sie jeweils ein Programm zur Lösung der Randwertaufgabe −y ′′ + p(x)y ′ +<br />

q(x)y = 0, y(0) = y0, y(1) = y1 mit dem Schießverfahren <strong>und</strong> durch Diskretisierung.<br />

Testen Sie Ihr Programm an der Aufgabe −y ′′ + y ′ + y = 1, y(0) = 0, y(1) = 1.<br />

Hinweis zum Schießverfahren: Benutzen Sie das Newtonverfahren zur Bestimmung der<br />

Ableitung im Punkt 0. Sie dürfen Finite Differenzen zur Berechnung der Ableitung verwenden.<br />

Hinweis zur Diskretisierung: Benutzen sie Dh <strong>und</strong> D2 h/2 . Berechnen Sie mit dem Satz der<br />

Vorlesung eine Abschätzung für ||F −1<br />

h ||∞ <strong>und</strong> prüfen Sie die Abschätzung für einige h<br />

experimentell.


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 9 , Abgabe: 18. Dezember <strong>2008</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

1. (Nichtäquidistante Diskretisierung) Sei yi−1 ∼ y(xi − h1), yi ∼ y(xi), yi+1 ∼ y(xi +<br />

h2). Bestimmen Sie ein Differenzenschema der Ordnung 2 zur Approximation von<br />

y ′′ (xi). Skizzieren Sie die Systemmatrix Lh für die Poissongleichung.<br />

2. (Adaptive Diskretisierung) Die eindimensionale gestörte Helmholtzgleichung hat die<br />

Form<br />

y ′′ (x) + k 2 (1 + q(x))y(x) = 0,<br />

|q| klein. Für q = 0 hat die Gleichung die Basislösungen sin kx <strong>und</strong> cos kx. Bestimmen<br />

Sie ein Differenzenschema zur Appproximation von y ′′ (x), so dass y(x) = 1,<br />

y(x) = sin kx <strong>und</strong> y(x) = cos kx die zugehörigen Differenzengleichungen exakt<br />

erfüllen. Bestimmen Sie die Ordnung des Schemas.<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Funktionen aus C ∞ 0<br />

1. Zeigen Sie:<br />

w(x) = C<br />

�<br />

e 1<br />

|x| 2 −1 |x| ≤ 1<br />

0 sonst<br />

ist in C ∞ 0 (IR). C sei so gewählt, dass � w(x) = 1.<br />

2. Sei ɛ > 0. Dann ist wɛ(x) = 1<br />

ɛ w(x/ɛ) in C∞ 0 (IR).<br />

3. Sei f : IR ↦→ IR in L 2 mit kompaktem Träger. Zeigen Sie:<br />

ist in C ∞ 0 (IR) für alle ɛ > 0.<br />

�<br />

fɛ(x) = (wɛ ∗ f)(x) =<br />

IR<br />

wɛ(s)f(x − s)ds<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Sei x0, . . . , xn Diskretisierung von [0, 1]. Lösen Sie die Poissongleichung auf dem Intervall<br />

[0, 1] mit Hilfe eines Galerkin-Ansatzes zur Lösung der Variationsgleichung. Benutzen Sie<br />

als Ansatzfunktionen die stetigen Funktionen, die auf den Intervallen [xk, xk+1] linear sind.<br />

Hinweis: Die xk sind nicht notwendig äquidistant. Skizzieren Sie die Systemmatrix.


Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

(Programmieraufgabe) Lösen Sie die Poissongleichung uxx + uyy = f(x, y) in zwei Dimensionen<br />

wie in der Vorlesung skizziert durch Diskretisierung mit dem Differenzenstern<br />

D 2 h/2 auf dem Quadrat [−1, 1]2 mit u = 0 auf dem Rand. Plotten Sie eine numerische<br />

Approximation für f = 1. Bestimmen Sie wie auf dem letzten Übungsblatt experimentell<br />

die Unendlich–Norm von L −1<br />

h für verschiedene h. Hinweis: Benutzen Sie in Matlab den<br />

Datentyp sparse.


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 10 , Abgabe: 25. Dezember <strong>2008</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Betrachten Sie die Poissongleichung in zwei Dimensionen, also<br />

−uxx(x, y) − uyy(x, y) = f(x, y)<br />

auf dem Rechteck [−1, 1] 2 mit der Dirichlet–Randbedingung u = 0 auf dem Rand.<br />

Schreiben Sie die Gleichung um in Variationsformulierungen wie in der Vorlesung. Benutzen<br />

Sie partielle Integration oder die Greenschen Integralsätze. Zeigen Sie die Äquivalenz<br />

zur Differentialgleichung.<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Bestimmen Sie die Steifigkeitsmatrix der Variationsgleichung aus Aufgabe 1. Teilen Sie<br />

das Gr<strong>und</strong>gebiet dazu in kleine <strong>Dr</strong>eiecke auf (wie in der Übung angegeben). Benutzen<br />

Sie als Vektorraum Xh den Vektorraum der stetigen Funktionen, der auf jedem <strong>Dr</strong>eieck<br />

linear ist <strong>und</strong> auf dem Rand verschwindet. Hinweis: Der Raum wird aufgespannt von<br />

den stetigen Funktionen fk, die am inneren Gitterpunkt xk den Wert 1 haben, auf allen<br />

anderen Gitterpunkten verschwinden, <strong>und</strong> auf jedem <strong>Dr</strong>eieck linear sind.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Finite–Elemente–Programme automatisieren diese Vorgehensweise: Sie erzeugen aus der<br />

Differentialgleichung die Variationsformulierung, triangulieren die Gr<strong>und</strong>gebiete, erzeugen<br />

die Steifigkeitsmatrix <strong>und</strong> den Lastvektor, lösen das zugehörige Gleichungssystem, <strong>und</strong> liefern<br />

Fehlerschätzer. Am Fachbereich stehen unter anderem die Finite–Elemente–Toolbox<br />

von Matlab <strong>und</strong> das Programm Femlab/Comsol Multiphysics zur Verfügung. Machen Sie<br />

sich kurz mit der groben Funktionsweise eines Programms Ihrer Wahl vertraut <strong>und</strong> lösen<br />

Sie die Aufgabe 1 mit f = 1, Plotten Sie das Ergebnis.<br />

Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

Weihnachtsaufgabe: Es sei Ω ⊂ IR 2 , Ω = ∪ 5 k=0Ek. Hierbei ist Ek = {x + (0, k) : x ∈<br />

IR × IR + , |x|1 ≤ 2}, k = 1..5, <strong>und</strong> E0 = {x + (0, 1/2) : x ∈ IR 2 , ||x||∞ ≤ 1/2.<br />

1. Zeichnen Sie Ω <strong>und</strong> definieren Sie es als Gr<strong>und</strong>gebiet.<br />

2. Lösen Sie mit der PDE–Toolbox die Aufgabe ∆u = f auf Ω, wobei f(x) = 1, falls<br />

||x − zj||∞ < 0.1 für ein j von 1 bis 3 <strong>und</strong> f(x) = 0 sonst, sowie z1 = (1, 2.1),<br />

z2 = (−1, 3.1), z3 = (0, 4.1) mit homogenen Dirichlet–Randbedingungen. Setzen Sie<br />

die Colormap auf Hot <strong>und</strong> beschreiben Sie das Ergebnis.


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 11 , Abgabe: 15. Januar <strong>2009</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Seien Tn(x) = cos(n arccos x) die Tschebyscheff–Polynome. Zeigen Sie: 2 −n Tn(x) ist das<br />

Polynom n. Grades mit Höchstkoeffizient 1 <strong>und</strong> minimaler Maximumnorm.<br />

Hinweis: Zeigen Sie: x n −2 −n Tn(x) löst die Approximationsaufgabe arg minp∈Pn−1 x n −p(x).<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Sei f : [a, b] ↦→ IR stetig, u ∗ Bestapproximation aus Pn an f, d = ||f − u ∗ ||∞. Seien<br />

x0, . . . , xn aus [a, b] paarweise verschieden, p das Interpolationspolynom zu f an den Stellen<br />

x0, . . . , xn. Zeigen Sie:<br />

n�<br />

|f(x) − p(x)| ≤ d(1 + |ωj(x))|<br />

j=0<br />

mit ωj(x) = �<br />

k�=j x−xk<br />

xj−xk , j = 0 . . . n. Hinweis: Schreiben Sie p <strong>und</strong> u∗ in der Lagrangeform.<br />

Bemerkung: Für n = 10 <strong>und</strong> die Nullstellen der Tschebyscheff–Polynome hat die Summe<br />

in der Ungleichung den Wert 3, d.h. die Approximation liefert nur um den Faktor 4 bessere<br />

Ergebnisse als die einfache Interpolation an den Nullstellen der Tschebyscheff–Polynome.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Berechnen Sie die Bestapproximation an f : [0, π/2] ↦→ IR, f(x) = sin(x), durch lineare<br />

Funktionen explizit mit Hilfe des Alternantensatzes.<br />

Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

Programmieren Sie den Remez–Algorithmus. Testen Sie Ihre Implementation an den<br />

Funktionen sin(x) <strong>und</strong> 1/(x + 10 −6 ) im Interval [0, π/2] <strong>und</strong> plotten Sie die Ergebnisse<br />

für mehrere Polynomgrade. Welchen maximalen Fehler erhalten Sie?


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 12 , Abgabe: 22.1.<strong>2009</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 Punkte)<br />

Zeigen Sie: Sei X = C([a, b]). Dann ist U = {e λ0t , . . . , e λnt } unisolvent für alle paarweise<br />

verschiedenen λk ∈ IR.<br />

Hinweis: Zeigen Sie den Satz induktiv <strong>und</strong> wenden Sie den Satz von Rolle auf die Ableitung<br />

der Funktion e −λ0t p(t), p ∈ U, an.<br />

Bemerkung: Damit ist auch {x λ0 , . . . , x λn } unisolvent.<br />

Aufgabe 2: (4 Punkte)<br />

Komplettieren Sie den Beweis zu Lemma 5.9: Sei X = C([a, b]) mit || · || = || · ||∞,<br />

U =< u0, . . . , um > unisolventer Teilraum mit Dimension m + 1. Sei X = {x0, . . . , xm+1},<br />

a ≤ x0 < x1 < . . . < xm < xm+1 ≤ b. Dann gibt es genau ein Λ = (λk) ∈ IR m+2 mit<br />

� m+1<br />

k=0 λkul(xk) = 0 für l = 0 . . . m, � m+1<br />

k=0 |λk| = 1, λ0 > 0. Die λk haben alternierende<br />

Vorzeichen.<br />

Hinweis zu der letzten Aussage: Betrachten Sie ein u ∈ U mit u(x2) = u(x3) = . . . =<br />

u(xmb+1) = 0. Benutzen Sie die Unisolvenz.<br />

Aufgabe 3: (4 Punkte)<br />

Zeigen Sie: Die Tschebyscheff–Approximationsaufgabe mit X = C([a, b]), || · || = || · ||∞,<br />

U unisolventer endlich–dimensionaler Teilraum, besitzt eine eindeutige Lösung.<br />

Hinweis: Die Existenz einer Lösung ist gesichert nach Satz 5.2. Seien p1 <strong>und</strong> p2 Lösungen,<br />

dann ist auch p = 1/2(p1 + p2) eine Lösung. Sei X eine Alternante zu p. Zeigen Sie: p1<br />

<strong>und</strong> p2 stimmen an den Alternantenpunkten überein.<br />

Aufgabe 4: (4 Punkte)<br />

Schreiben Sie ein Programm zur Gauss–Approximation, X = C([a, b]), || · || = || · ||2,<br />

U = Pn. Benutzen Sie numerische Integration. Testen Sie Ihr Programm an den Beispielen<br />

aus Aufgabe 4 des letzten Zettels <strong>und</strong> vergleichen Sie für mehrere n die Ergebnisse der<br />

Tschebyscheff– <strong>und</strong> der Gauss–Approximation.


<strong>Dr</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Wübbeling</strong> <strong>und</strong> <strong>Marzena</strong> <strong>Franek</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Übungen zur Vorlesung Höhere Numerische Mathematik<br />

Übungsblatt 13 , Abgabe: 29.1.<strong>2009</strong> , 12.00 Uhr<br />

Übungstermine:<br />

Gruppe 1: Fr. 08.00 - 10.00 Uhr SR1 BK 84 (Kathrin Schulte)<br />

Gruppe 2: Fr. 10.00 - 12.00 Uhr SR1 BK 82 (Max Wilken)<br />

Aufgabe 1: (4 ∗ Punkte)<br />

Zeigen Sie: Die in der Vorlesung definierten Legendre–Polynome bilden ein Orthogonalsystem,<br />

ihr Höchstkoeffizient ist 1. Bestimmen Sie die 2–Norm.<br />

Aufgabe 2: (4 ∗ Punkte)<br />

Sei f ∈ C 2m ([a, b]), m ≥ 1. Sei Gn(f) = � n k=0 akTn(x) die Bestapproximation in Pn<br />

an f(x) bezüglich der Gewichtsfunktion w(x) = (1 − x 2 ) −1/2 , Tn(x) die Tschebyscheff–<br />

Polynome. Zeigen Sie:<br />

1. |ak| = O(k −m )<br />

2. Gn(f) konvergiert gegen f gleichmäßig.<br />

Aufgabe 3: (4 ∗ Punkte)<br />

Geben Sie mit Hilfe der Trennung der Variablen die exakte Lösung der Wellengleichung<br />

utt = uxx an mit den Randbedingungen u(x, 0) = u0(x), ux(x, 0) = u1(x), u(0, t) = 0,<br />

u(π, t) = 0.<br />

Aufgabe 4: (4 ∗ Punkte)<br />

Lösen Sie die Transportgleichung ut = cux auf dem Intervall [−2, 2] numerisch mit den<br />

verschiedenen Diskretisierungsverfahren der Vorlesung. Leiten Sie eine Konvergenzbedingung<br />

her.

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