Jahresbericht 1994 - Senckenberg Deutsches Entomologisches ...
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<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>1994</strong><br />
«<strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut»<br />
Projektgruppe in der Fachhochschule Eberswalde<br />
Eberswalde 1995
Herausgeber<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut<br />
Projektgruppe in der Fachhochschule Eberswalde<br />
Prof. Dr. Holger H. Dathe<br />
Postfach 100238<br />
16202 Eberswalde<br />
Bearbeiter<br />
Prof. Dr. Holger H. Dathe<br />
Dr. Reinhard Gaedike<br />
Dr. Eckhard Groll<br />
Frank Menzel<br />
Dr. Klaus Rohlfien<br />
Dr. Andreas Taeger<br />
Dr. Magdalene Westendorff<br />
Dr. Lothar Zerche<br />
Joachim Ziegler<br />
Lutz Behne<br />
Cornelia Grunow<br />
Jutta Haller<br />
Christiane Kliche<br />
Dagmar Kroel<br />
Christian Kutzscher<br />
Brigitte Storkan<br />
Redaktion: Dr. Klaus Rohlfien, Cornelia Grunow<br />
Druck und Herstellung: Druckerei Scholz, Eberswalde<br />
Eberswalde, im Mai 1995. - 52 S., 5 Abb.<br />
2
1. Vorwort.......................................................................................................................................... 4<br />
2. Dreißig Jahre <strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut in Eberswalde............................................... 6<br />
3. Mitarbeiter ................................................................................................................................... 12<br />
4. Finanzierung................................................................................................................................ 14<br />
5. Ausstattung ................................................................................................................................. 16<br />
5.1. Räumliche Ausstattung ....................................................................................................... 16<br />
5.2. Verwendung der Sachmittel ................................................................................................ 17<br />
5.3. Technische Ausstattung...................................................................................................... 18<br />
6. Wissenschaftliche Kooperation ................................................................................................... 19<br />
6.1. Internationale und nationale Forschungsprojekte ............................................................... 20<br />
6.2. Fachgesellschaften ............................................................................................................. 21<br />
6.3. Forschungsaufenthalte........................................................................................................ 22<br />
6.4. Wissenschaftliche Kontakte ................................................................................................ 24<br />
6.5. Tagungsteilnahme............................................................................................................... 25<br />
6.6. Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Gremien..................................................................... 26<br />
6.7. Zusammenarbeit mit Hochschulen...................................................................................... 27<br />
7. Wissenschaftliche Arbeit ............................................................................................................. 28<br />
7.1. Schwerpunkte der Arbeit des Instituts und ihre Veränderungen seit 1991 ......................... 28<br />
7.2. Phylogenetisch-systematische, zoogeographische und evolutionsbiologische Grundlagen-<br />
forschung.................................................................................................................................... 29<br />
7.3. Analytische Biozönoseforschung und Inventarerkundung .................................................. 32<br />
7.4. Bibliographische und entomohistorische Arbeiten .............................................................. 36<br />
7.5. Das Datenbankkonzept des DEI......................................................................................... 37<br />
7.6. Perspektiven, neue Aufgaben und Arbeitsrichtungen ......................................................... 39<br />
8. Bibliothek.................................................................................................................................... 41<br />
8.1. Erwerbung........................................................................................................................... 41<br />
8.2. Erschließung ....................................................................................................................... 42<br />
8.3. Nutzung............................................................................................................................... 42<br />
9. Entomologische Sammlungen..................................................................................................... 43<br />
10. Öffentlichkeitsarbeit..................................................................................................................... 44<br />
11. Verein der Freunde und Förderer des DEI e. V. ......................................................................... 48<br />
12. Publikationen............................................................................................................................... 49<br />
1. Vorwort<br />
3
Unter dem Gewicht und der Fülle der Tagesaufgaben ist es kaum ins Bewußtsein gedrungen,<br />
daß das Deutsche Entomologische Institut (DEI) <strong>1994</strong> das 30. Jahr seines Bestehens am<br />
Standort Eberswalde vollendete. Zum Anlaß hat es keine Feiern gegeben; der Status einer<br />
Projektgruppe - der gegenwärtigen „Form“ des DEI - scheint dafür wenig geeignet. K. ROHLFIEN<br />
hat sich deshalb dieses Aspektes in einem „Leitartikel“ besonders angenommen. Ich selbst<br />
habe dieses Institut - obwohl ich ihm während fast all dieser Jahre verbunden war - aus der<br />
Nähe ganz neu erlebt. Man kann ihm offenbar nur gerecht werden, wenn man versucht, es aus<br />
der Interferenz der äußeren, eher kurzlebigen Bedingungen mit dem historisch gewachsenen<br />
Selbstverständnis des Hauses, dem über ein Jahrhundert durchgängig beständigen Element,<br />
zu begreifen.<br />
Daß das DEI über eine solche institutionelle Philosophie verfügt, die man nicht vernachlässigen<br />
darf, ohne einen ernsthaften Fehler zu machen, gehörte zu meinen ersten wesentlichen Erfahrungen<br />
im Amt des Leiters. Hier waltet spürbar ein Genius loci. Mit dem DEI verhält es sich<br />
anders als bei manchen der „modernen” Forschungsinstitute, die man bei Bedarf gründen und<br />
dann auch wieder schließen kann, ohne daß ein Verlust bleibt. Ich empfand mich vielmehr<br />
unmittelbar in das Kontinuum einer ebenso altehrwürdigen wie lebendigen Wissenschaft gestellt,<br />
die sich, ohne ihren grundsätzlichen Sinn zu ändern, von der einstigen scientia amabilis<br />
zu einem Kernstück der Umweltwissenschaften gewandelt hat.<br />
Im Berichtsjahr waren, im Gefolge dieses anhaltenden Wandels, vor allem Entscheidungen für<br />
Neues vorzubereiten. Die Veränderungen dürften kaum weniger Anlaß zur Sorge geben, als<br />
1963/64 der recht willkürliche und bestimmt höchst unpopuläre Beschluß, mit dem DEI nach<br />
Eberswalde zu ziehen. Zumal nach 1970 war das weltläufige Institut bis zur fast unkenntlichen<br />
„Abteilung“ degradiert und in einer übermächtigen Forschungsorganisation nachgerade versteckt<br />
worden. Kaum aber entfiel der äußere Zwang, da fügten sich seine dissoziierten Bestandteile<br />
in der historischen Zweckbestimmung erneut zusammen. Diese bewahrte Fähigkeit<br />
zur Selbstorganisation ist der am meisten ermutigende Umstand unserer gegenwärtigen<br />
schwierigen Erneuerungssituation. Auch wenn die Historie im DEI ein stets gegenwärtiger Gedanke<br />
ist, so ging es schon den Neugründern 1990 nicht darum, einen Urzustand zu restaurieren.<br />
Vielmehr war die Gründung mit sehr tiefgehenden Überlegungen verbunden, welcher Sinn<br />
der Entomologie am DEI nach Leistungsvermögen und Zeitgeist gegeben werden muß und<br />
kann. All dieses war bei meinem Eintritt vorgedacht und vorbereitet.<br />
Wir sind noch mitten in diesem Bestimmungsprozeß, obwohl inzwischen - nach dem Besuch<br />
einer Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates im Februar 1995 - die Vorentscheidungen gefallen<br />
sein dürften. Mit den Materialien zur Evaluierung kam zum Jahresende eine gute Bilanz zusammen,<br />
die uns für diese unbequeme Prozedur rüstete, wie sie auch als Teil der nun<br />
108jährigen Geschichte des Hauses erscheint. Eines der wesentlichsten Ergebnisse dieses<br />
Jahres dürfte die Rückbesinnung auf Studien am lebenden Insekt sein, wie sie ähnlich WALTER<br />
HORN in der schwierigen Phase der Umstrukturierung des Museums zum Forschungsinstitut<br />
vollzogen haben muß. Heute, wo Kenntnisse zur Rolle der Insekten als Produzenten, Konsumenten<br />
und Regulatoren im ökologischen Beziehungsgefüge zur Tagesfrage geworden sind,<br />
4
ist ein spezialisiertes Institut dringend erforderlich, das die Verbindung von der Grundlagenforschung<br />
zu den angewandten Bereichen schaffen kann. Dafür nun erweist sich jetzt auch der<br />
Standort Eberswalde als überaus zweckmäßig, ja unersetzlich. Dies mindestens in zweierlei<br />
Hinsicht:<br />
Konstitutionell - durch die unmittelbare Nachbarschaft zu den großen Naturschutzgebieten<br />
des Landes Brandenburg und in der direkten Beziehung zur Fachhochschule Eberswalde.<br />
Pragmatisch - Brandenburg ist im Bereich der Naturwissenschaften erheblich unterversorgt,<br />
gerade auch mit Fachwissen, das für die Lösung regionaler Probleme gebraucht wird.<br />
Eine meiner wichtigsten Aufgaben des abgelaufenen Jahres war es, die Fäden meines Vorgängers<br />
im Amte aufzunehmen und nach Möglichkeit weiterzuspinnen. JOACHIM OEHLKE stand<br />
mir dabei nach Kräften weiter zur Seite. Vor allem galt es, den Lebensfaden unserer Gruppe,<br />
der uns vom 1. Januar <strong>1994</strong> an für unbestimmte Zeit mit der Fachhochschule Eberswalde verbindet,<br />
zu verstärken. Wir haben insbesondere deren Rektor, Herrn Prof. Dr. G. WOLFF, dem<br />
Kanzler, Herrn Dr. D. RUDOLPH, aber auch vielen anderen ihrer Mitarbeiter für kollegiales Verständnis,<br />
für konstruktiven Rat und zuverlässige Hilfe zu danken. Etwas davon konnten wir<br />
durch Beteiligung an Lehrveranstaltungen zurückgeben, wiewohl die Arbeit mit Studierenden<br />
auch uns selbst zugute kam.<br />
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg bekannte<br />
sich ausdrücklich dazu, das DEI bis zu einer gültigen Regelung im Sinne der Empfehlung des<br />
Wissenschaftsrates konzeptionell und finanziell zu begleiten. Anerkennend darf hier vor allem<br />
die gute Kooperation mit Herrn Dr. R. RUGE als zuständigem Referatsleiter herausgehoben<br />
werden. Unter den zahlreichen Partnern und Freunden des DEI seien stellvertretend die Herren<br />
Professoren Dr. E. DICKLER (Dossenheim), Dr. C. M. NAUMANN (Bonn) und Dr. G. NEUWEI-<br />
LER (München) genannt, die sich in verschiedenen Gremien für den Fortbestand des Institutes<br />
eingesetzt haben. Besonderer Dank gilt all jenen, die ihre Verbundenheit im Verein der Freunde<br />
und Förderer des DEI zum Ausdruck gebracht haben.<br />
Dieses kleine Heft, das nun zum dritten Mal in Eigenständigkeit erscheint, möge ein Bild über<br />
ein Jahr vermitteln, das kaum weniger schwierig war als die anderen zuvor, das aber auch<br />
substantielle Fortschritte auf einem sich zunehmend konturierenden Weg erbracht hat. Es sei<br />
all jenen gewidmet, die uns vertraut haben und behilflich waren, unseren Platz in der weltweiten<br />
Gemeinschaft der Entomologen zu bewahren.<br />
Eberswalde, am 30.4.1995 Prof. Dr. HOLGER H. DATHE<br />
2. Dreißig Jahre <strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut in Eberswalde<br />
Von KLAUS ROHLFIEN<br />
Im Jahre 1963 beschloß das Präsidium der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften,<br />
dem ihm unterstellten Deutschen Entomologischen Institut in Berlin-Friedrichshagen<br />
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das Gebäude der aufgelösten Forstwirtschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin<br />
in Eberswalde zu überlassen.<br />
Diesem Beschluß waren schwerwiegende Ereignisse für das Institut vorausgegangen. Als das<br />
DEI mit seinen Beständen 1950 aus Mecklenburg zurückkehrte, wohin es 1943 wegen drohender<br />
Kriegsschäden ausgelagert worden war, konnte das Institutsgebäude in Berlin-Dahlem<br />
nicht wieder bezogen werden. Es lag im amerikanischen Sektor der Stadt und war von der<br />
Besatzungsmacht requiriert worden. Später erst kam es in die Hand der Kaiser-Wilhelm-<br />
Gesellschaft bzw. ihrer Nachfolgerin, der Max-Planck-Gesellschaft, zurück. Die Unterbringung<br />
des DEI in der Bierbrauervilla in Berlin-Friedrichshagen war unzureichend. Mehrere Versuche<br />
der Institutsleitung, im Ostteil der Stadt einen Neubau zu erwirken, scheiterten. Mit seinem<br />
Beschluß von 1963 löste das Präsidium der Akademie so zwar das Gebäudeproblem des Institutes,<br />
verlagerte es aber damit zum zweitenmal aus Berlin heraus.<br />
Nicht weniger gravierend waren personelle Probleme. In den Jahren 1960 bis 1962 hatten leitende<br />
Wissenschaftler von hohem fachlichen Rang das Institut verlassen. So ging WOLFGANG<br />
SCHWENKE, Leiter der Abteilung Ökologische und biozönologische Entomologie, 1960 nach<br />
München und übernahm einen Lehrstuhl an der Universität. WILLI HENNIG, Leiter der Abteilung<br />
Systematische Entomologie, verließ als Westberliner das Institut, als 1961 die Mauer errichtet<br />
wurde. In diesem Jahre schied auch der erkrankte JOHANN MACHATSCHKE aus dieser Abteilung<br />
aus. Für HANS SACHTLEBEN, Institutsdirektor und zugleich Leiter der Abteilung Allgemeine Entomologie<br />
und Bibliographie, erfolgte 1962 die Emeritierung durch die obengenannte Akademie.<br />
Damit fehlte die wissenschaftliche Schule. Es ist dem verdienstvollen Wirken von GÜN-<br />
THER PETERSEN, GERRIT FRIESE und JOACHIM OEHLKE zu verdanken, wenn die traditionelle Arbeitsweise<br />
des Instituts dennoch ihre Fortsetzung fand.<br />
Mit dem absehbaren Umzug lösten weitere Mitarbeiter ihren Vertrag mit dem Institut und<br />
verblieben in Berlin, unter ihnen URSULA GÖLLNER-SCHEIDING, EBERHARD KÖNIGSMANN, und<br />
JOACHIM SCHULZE. Das verschärfte Personalproblem regelte man durch Leitungswechsel und<br />
die Zuführung von wissenschaftlichem Nachwuchs. Der neu berufene Institutsdirektor HEINZ<br />
FANKHÄNEL wurde gleichzeitig Leiter einer Abteilung Ökologie der Insekten und biologische<br />
Schädlingsbekämpfung. Die von SACHTLEBEN betreute zentrale Arbeitsgruppe der Akademie<br />
mit der Bezeichnung Biologische Bekämpfung wurde aufgelöst. Dies hatte eine deutliche Veränderung<br />
des Profils der ökologischen Grundlagenuntersuchungen in Richtung einer reinen<br />
Verfahrensforschung am Institut zur Folge, was mit dem erfahrenen und einflußreichen SACHT-<br />
LEBEN sicher nicht zu machen gewesen wäre. Die Delegierung der Forschungsaufgabe „Biologische<br />
Bekämpfung“ auf eine Abteilung des DEI und die Vernachlässigung der Koordinierungsfunktion<br />
zeigt, wie gering letztlich die Akademie ökologische Grundlagenforschung einerseits<br />
und Forschungen zur biologischen Bekämpfung andererseits einschätzte. Leiter der Abteilung<br />
Bibliographische Entomologie - so lautet nun die Bezeichnung der ehemaligen Abteilung von<br />
SACHTLEBEN - und Chefredakteur der „Beiträge zur Entomologie“ wurde GÜNTER MORGE, den<br />
die Akademie vom Zoologischen Institut der aufgelösten Forstfakultät in Eberswalde übernahm.<br />
MORGE war zugleich ehrenamtlicher Kustos am Naturkundlichen Museum des Benedik-<br />
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tinerstiftes Admont (Österreich) und damit einer der wenigen Wissenschaftler der DDR, die<br />
offizielle Kontakte zum westlichen Ausland pflegen durften. Die Leitung der Abteilung Systematische<br />
Entomologie erhielt GÜNTHER PETERSEN, der bereits unter SCHWENKE im Institut gearbeitet<br />
hatte und nun dienstältester Mitarbeiter des Instituts war.<br />
Der Umzug nach Eberswalde in die Schicklerstraße 5 erfolgte in den Jahren 1964/65 in Etappen.<br />
Das als Funktionalbau für die Forstfakultät in den Jahren 1874/76 errichtete dreigeschossige<br />
repräsentative Backsteingebäude mußte für die Aufnahme der Sammlungs- und Bibliotheksbestände<br />
hergerichtet werden. Es erwies sich nach dem Umbau als gut geeignet für die<br />
Belange des neuen Nutzers. Neben den traditionellen Aufgaben der systematischen Forschung<br />
und Bibliographie, die weitergeführt werden konnten, verschob sich der angewandt-entomologische<br />
Schwerpunkt immer mehr zu Fragen der Bekämpfung land- und forstwirtschaftlich bedeutsamer<br />
Insektenschädlinge, beispielsweise zum Einsatz von Trichogramma sp. und Bakterienpräparaten.<br />
Insgesamt wirkte sich der fortwährende Profil- und Personalwechsel hier hemmend<br />
auf die Arbeit aus.<br />
Das Jahr 1970 setzte für die weitere Entwicklung des Institutes negative Zeichen in zweierlei<br />
Hinsicht. Das Plenum der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR - das ”Deutsche”<br />
war inzwischen aus dem Namen gestrichen worden - faßte den Beschluß, die phytopathologische<br />
Forschung der DDR zu konzentrieren und dafür die Biologische Zentralanstalt<br />
Kleinmachnow, das Deutsche Entomologische Institut Eberswalde und Teile des Bereichs Produktionsbiologie<br />
des Instituts für Forstwissenschaften Eberswalde zu einem ”Institut für Pflanzenschutzforschung<br />
Kleinmachnow” zusammenzufassen. Für die Zweigstelle in Eberswalde<br />
wurde folgende Struktur bestätigt: 1. Abteilung Taxonomie der Insekten und Bibliothek, 2. Abteilung<br />
Mathematisch-biologische Grundlagen der Überwachungstechnik, 3. Abteilung Anwendung<br />
von Wachstumsregulatoren. Zum Leiter dieses ziemlich heterogenen Forschungsbereiches<br />
berief die Akademie WERNER EBERT. Die Entomologische Bibliothek hatte in den 80er<br />
Jahren zusätzlich die Funktion einer Bereichsbibliothek auszuüben, ohne dabei die Aufgaben<br />
des Sammelschwerpunktes für entomologisches Schrifttum zu vernachlässigen. Sie arbeitete<br />
eng mit der neu geschaffenen Informationsstelle unter KLAUS ROHLFIEN zusammen, die die<br />
entomologische und Pflanzenschutzliteratur der Bibliothek auswertete. Mit diesem Beschluß<br />
wurde das DEI auf eine Abteilung Taxonomie der Insekten reduziert, ganz abgesehen davon,<br />
daß auch hier das ”Deutsche” als anstößig befunden wurde und der gute alte Name hinter hypertrophen<br />
Strukturbezeichnungen fast ganz verschwand. Deutlich zeigen dies in Publikationen<br />
aus dieser Zeit verwendete Formeln, die gefordert waren, so z.B. „Katalog der in den Sammlungen<br />
der Abteilung Taxonomie der Insekten des Instituts für Pflanzenschutzforschung, Bereich<br />
Eberswalde (ehemals <strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut), aufbewahrten Typen“. Vor<br />
allem aber war es nun in seiner internationalen Kooperation stark eingeschränkt. - Ebenfalls in<br />
diesem Jahre verkaufte die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V.,<br />
Schirmherr des DEI von 1922 bis 1946, das ursprüngliche Institutsgebäude in Berlin-Dahlem,<br />
Ehrenberg-/Ecke Goßlerstraße, an das Land Berlin zur weiteren Nutzung durch die Freie Universität.<br />
Damit schwanden endgültig die Hoffnungen, dorthin zurückzukehren und die Bestand-<br />
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teile der ursprünglichen KRAATZschen Stiftung - Grundstück, Institutsgebäude, Sammlungen,<br />
Bibliothek, Reste des Stiftungskapitals - jemals wieder zu vereinen.<br />
Dessen ungeachtet wurden die traditionellen Aufgaben im systematischen, bibliographischen<br />
und entomohistorischen Bereich innerhalb der nun von MORGE geleiteten ”Abteilung” fortgeführt.<br />
Notwendig zu lösende Aufgaben wurden neu aufgenommen; so entwickelte sich das DEI<br />
(wie es, wenn auch in Klammern, weiter genannt wurde) unter anderem zum inhaltlichen und<br />
methodischen Zentrum der Erfassung der Insektenfauna der DDR, wofür besonders der traditionelle<br />
enge Kontakt zu den Freizeitentomologen genutzt werden konnte. Die ”Beiträge zur<br />
Insektenfauna der DDR” wurden vorwiegend in der Institutszeitschrift ”Beiträge zur Entomologie”<br />
veröffentlicht. Intensiv betrieb man den weiteren Aufbau der Hauptsammlungen und die<br />
katalogmäßige Erfassung des Typenmaterials, verbunden mit der Publikation dieser Kataloge.<br />
Weiterhin erschienen die wissenschaftlichen Ergebnisse der vom Institut im Jahre 1961 durchgeführten<br />
Albanien-Expedition. Im Rahmen der Serie II des ”Index Litteraturae Entomologicae”<br />
wurden 1972 Band IV und 1975 ein Registerband herausgegeben. Intensive taxonomische<br />
Untersuchungen erfolgten zu Familien der Kleinschmetterlinge (PETERSEN, FRIESE, GAEDIKE),<br />
zu den Rüsselkäfern (Familie Curculionidae: DIECKMANN), zu den Schlupf- und Stechwespen<br />
(Hymenoptera: OEHLKE), zu forstwirtschaftlich bedeutsamen Fliegenfamilien (Lonchopteridae<br />
und Pallopteridae: MORGE) und zur Sammlungsgeschichte (ROHLFIEN). Es gelang auch, wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs für systematisch und wirtschaftlich wichtige Insektengruppen zu<br />
gewinnen, unter ihnen LOTHAR ZERCHE, FRANK MENZEL und ANDREAS TAEGER. Ab 1985 konnte<br />
auf Betreiben von KLAUS ROHLFIEN eine neue Publikationsreihe ”Nova Supplementa Entomologica”<br />
neben der Institutszeitschrift erscheinen.<br />
Die angewandt-entomologisch arbeitende Abteilung allerdings hörte nach einem Beschluß des<br />
Plenums der Akademie 1970 auf zu bestehen. FANKHÄNEL und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />
verließen fast vollzählig das Institut. Statt dessen wurde die neue Abteilung Mathematisch-biologische<br />
Grundlagen der Überwachungstechnik eingerichtet, um Verfahren der<br />
Schaderreger- und Bestandsüberwachung auf der Grundlage von Erfassungsmethoden und<br />
Entwicklungsmodellen für den praktischen, in der DDR staatlich betreuten Pflanzenschutz zu<br />
entwickeln. Ihre Arbeit hatte wenig mit dem zu tun, was ursprünglich einmal beabsichtigt war,<br />
nämlich Grundlagenforschung zur Ökologie der Insekten zu betreiben, stieß aber in ihrer Tätigkeit<br />
immer wieder an die Grenzen der bisherigen Kenntnisse gerade dieser Grundlagen. So<br />
versuchte man über Analogieschlüsse Entwicklungsabläufe von Pflanzen und Schaderregern<br />
unter bestimmten Bedingungen mathematisch zu simulieren. Dieses vom Pflanzenschutz der<br />
DDR staatlich verordnete Verfahren wurde mit dem Nationalpreis honoriert. Die Abteilung<br />
stand bis zur politischen Wende Ende 1989 im Mittelpunkt des Geschehens des Forschungsbereiches<br />
Eberswalde. Eine weitere Abteilung Wachstumsregulatorenforschung hatte von der<br />
Sache her nichts mit den Aufgaben des DEI gemein.<br />
1990 wies der Minister für Ernährung, Land- und Forstwirtschaft der letzten DDR-Regierung<br />
an, aus den bisherigen Instituten für Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow und für Phytopathologie<br />
Aschersleben erneut die Biologische Zentralanstalt (BZA) zu gründen. Als juristisch<br />
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nicht selbständiger Teil derselben wurde unter anderen wiederum das Deutsche Entomologische<br />
Institut, gebildet aus der Abteilung Taxonomie der Insekten und der Bibliothek, geführt.<br />
Die Wissenschaftler des DEI hatten den alten Namen vorschlagen und bestätigt bekommen.<br />
Aus ihrer Mitte wählten sie JOACHIM OEHLKE zum amtierenden Direktor. In diesem Jahr erschien<br />
eine zweibändige, stark überarbeitete und erweiterte Fassung des ”Sammlungsverbleibs”<br />
von 1926 und 1935/37 unter dem Titel ”Collectiones entomologicae” (HORN / KAHLE /<br />
FRIESE / GAEDIKE).<br />
Als wiedergegründetes Institut wurde das DEI 1991 im Rahmen der BZA durch den Wissenschaftsrat<br />
evaluiert. Das Ergebnis war positiv: der Rat empfahl den Erhalt des Instituts und der<br />
wissenschaftlichen Arbeitsgruppe in einer selbständigen Form. In der Stellungnahme des Wissenschaftsrates<br />
zu den außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der ehemaligen<br />
DDR im Bereich der Agrarwissenschaften, Teil III.1., vom 27.09.1991 hieß es:<br />
„- <strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut: Dieses Institut verfügt über eine bedeutende Insektensammlung<br />
und Fachbibliothek und ist auf dem Gebiet der Taxonomie führend. Deshalb gilt es,<br />
diese Einrichtung zu erhalten und das dort vorhandene Insektenmaterial mittels moderner biochemischer<br />
Methoden für Forschungszwecke zu erschließen. Es wird empfohlen, das DEI als<br />
weiteres selbständiges Institut dem Naturkundemuseum Berlin anzugliedern ... Der Standort<br />
Eberswalde sollte beibehalten werden. ...“<br />
Diese Empfehlung hatte aber weder die Festlegung einer Organisationsstruktur, noch die Klärung<br />
des Status oder eine finanzielle Absicherung zur Folge, da die bisher übergeordneten<br />
Institutionen (Akademie, BZA) aufgelöst wurden und ihre Nachfolger sich nicht mehr zuständig<br />
fühlten. Die empfohlene Zuordnung zum Berliner Museum für Naturkunde bedeutete zunächst<br />
vor allem, daß sich keines der beteiligten Länder Brandenburg und Berlin angesprochen fühlte.<br />
Eigene Initiativen der Mitarbeiter bewirkten ab 1991 bestimmte Förderungen durch Ministerien<br />
des Bundes und des Landes Brandenburg, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, auch<br />
durch das Arbeitsamt, stellten aber immer nur kurzfristige Überbrückungen dar. Erst ab 1992<br />
gelang es OEHLKE, die vom Wissenschaftsrat benannte Gruppe im Wissenschaftler-<br />
Integrationsprogramm (WIP) bei der ”Koordinierungs- und Aufbauinitiative Berlin” (KAI e. V.)<br />
als "Projektgruppe Entomologie" zu verankern und eine Finanzierung bis Ende 1993 zu sichern.<br />
Damit bestand das DEI abermals und entgegen der Empfehlung des Wissenschaftsrates<br />
de jure nicht mehr als Institut, wohl aber blieb es erhalten. Über Einjahresprojekte beim<br />
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen<br />
des Arbeitsamtes Eberswalde konnten die weiteren notwendigen Stellen<br />
einer Infrastruktur (Bibliothek und Verwaltung) sowie als wichtige Neuerung eine öffentliche<br />
Ausstellung gefördert werden.<br />
Eine 1993 von Mitarbeitern begonnene Expeditionsserie in den Fernen Osten der russischen<br />
Föderation dient zoogeographischen Untersuchungen der Insektenfauna Ostasiens und deren<br />
Vergleich mit der mitteleuropäischen Fauna. Die Ergebnisse werden als Reihe in der Institutszeitschrift<br />
”Beiträge zur Entomologie” veröffentlicht.<br />
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Die Fortsetzung der WIP-Förderung über das Jahr 1993 hinaus (bis spätestens 1996) war an<br />
die Eingliederung in eine Trägerorganisation geknüpft. Auf Antrag und unterstützt durch das<br />
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburgs wurde die DEI-"Projektgruppe"<br />
ab <strong>1994</strong> befristet der neugegründeten Fachhochschule in Eberswalde angegliedert.<br />
OEHLKE schied als Leiter fast gleichzeitig aus, da er eine Berufung zum Professor für Tierökologie<br />
an dieser Fachhochschule erhielt. Auf seinen Vorschlag hin betraute das Ministerium<br />
HOLGER H. DATHE, der am Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin tätig war, mit der Leitung.<br />
Dessen vorrangige Aufgabe sollte es sein, das Rearrangement des Deutschen Entomologischen<br />
Institutes als wissenschaftliche Forschungseinrichtung zu betreiben. So führte DATHE<br />
mit dem Land Brandenburg, der Fachhochschule, der Senatsverwaltung von Berlin und dem<br />
Naturkundemuseum Verhandlungen, um darin ein gemeinsames Vorgehen zu erreichen. Das<br />
Nahziel war die gemeinsame Evaluierung Anfang 1995, aber natürlich verbinden sich mit dem<br />
Auftrag vor allem grundsätzliche konzeptionelle Entscheidungen.<br />
Die Projektgruppe konzentriert sich gegenwärtig auf Grundlagenforschung zu phylogenetischsystematischen,<br />
evolutionsbiologischen und zoogeographischen Problemen. Bevorzugte Objekte<br />
sind Insekten aus unzureichend systematisch bearbeiteten und wirtschaftlich oder ökologisch<br />
bedeutsamen Gruppen der Hautflügler, Käfer, Kleinschmetterlinge, Gerad- und Zweiflügler.<br />
Bearbeitet wird schwerpunktmäßig die paläarktische Fauna unter Konzentration auf Artbildungszentren<br />
und Refugialgebiete des Mediterranraumes und des Fernen Ostens. Eine verantwortliche<br />
Mitarbeit erfolgt in Projekten zur analytischen Biozönoseforschung und Inventarerkundung<br />
in naturnahen Schutzgebieten, in geschädigten Agrarräumen und Waldlandschaften<br />
des Landes Brandenburg sowie durch federführende Mitwirkung an der Dokumentation der<br />
nationalen Naturressourcen. Die entomohistorische Forschung und die Herausgabe von Spezialbibliographien<br />
sind weitere traditionell gepflegte und unverzichtbare Elemente der Forschung.<br />
Daneben betreuen die Wissenschaftler Lehrveranstaltungen und Graduierungsarbeiten.<br />
Die Vorstellungen der Projektgruppe gehen dahin, das Deutsche Entomologische Institut den<br />
aktuellen Anforderungen an Forschung und wissenschaftliche Dienstleistungen entsprechend<br />
neu zu strukturieren, dabei aber in seiner gewachsenen Identität, die sich in keiner Weise überlebt<br />
hat, zu erhalten. Ziel, Struktur und Aufgabenstellung sind im Laufe des Jahres vielfach<br />
beraten und schließlich formuliert und dem Wissenschaftsrat und der zuständigen Verwaltung<br />
in Brandenburg zugeleitet worden. Dieser Aufgabe hat sich auch ein 1993 gegründeter Verein<br />
der Freunde und Förderer des Deutschen Entomologischen Instituts e.V. verschrieben, der<br />
gegenwärtig 55 Mitglieder zählt. Als wesentlichster praktischer Schritt steht die Institutionalisierung<br />
der Projektgruppe an, d. i. die Überleitung aus einer sich nur kurzfristig fortschreibenden<br />
Projektfinanzierung in die Förderung nach einem Wirtschaftsplan. Diese sollte bereits im Vorgriff<br />
auf eine Gründung als Institut der ”Blauen Liste” (mit gemeinsamer Bund/ Land-Förderung)<br />
erfolgen. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg<br />
beauftragte DATHE bereits im Februar mit der Erarbeitung eines entsprechenden Vorschlages<br />
für die institutionelle Förderung des DEI. Die Unterlagen enthielten eine konkrete Haushalts-<br />
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planung für 1995 mit Ansätzen für die Folgejahre. Im Juli teilte die Finanzverwaltung in Potsdam<br />
mit, daß über eine Institutionalisierung des DEI erst nach der erneuten Evaluierung entschieden<br />
werden könne. Dafür sprang das Wissenschafts-Ministerium wieder mit einer - freilich<br />
reduzierten - Projektförderung ein, die z. B. keine Bibliotheksmittel mehr vorsah. Etliche der<br />
Kürzungen konnten in Laufe des Jahres über AB-Maßnahmen aufgefangen werden, so daß<br />
letztlich zu keiner Zeit die Arbeit gefährdet war. Im Herbst <strong>1994</strong> begannen die Vorbereitungen<br />
auf die nächste Evaluierung.<br />
Gustav-Kraatz-Medaille: Versilbertes Probeexemplar, welches 1966 von der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften<br />
der DDR bei der Münze Berlin in Auftrag gegeben wurde. Unikat, Foto C. KUTZSCHER<br />
3. Mitarbeiter<br />
Leitung<br />
Prof. Dr. sc. Holger H. Dathe Leiter der Projektgruppe, Sektion Hymenoptera<br />
Dr. Reinhard Gaedike Stellvertreter des Leiters und Leiter Bibliothek, Bibliographie,<br />
Sektion Lepidoptera<br />
Dr. Andreas Taeger Leiter Entomologische Forschung, Sektion Hymenoptera<br />
Entomologische Forschung<br />
Dr. sc. Bodo von Broen WM * Inventarforschung, Monitoring Arachnida<br />
Dr. Eckhard Groll WM Sektion Hemimetabola, Daten und Information<br />
Frank Menzel WM Sektion Diptera<br />
* WM wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in), WTA wissenschaftlich-technische Assistentin, FI Forschungsingenieurin<br />
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Dr. Magdalene Westendorff WM Inventarforschung, Biologisches Labor<br />
Dr. Lothar Zerche WM Sektion Coleoptera<br />
Joachim Ziegler WM Sektion Diptera<br />
Lutz Behne Präparator Sektion Coleoptera, Insektenzucht<br />
Helga Blech WTA* Sektion Diptera (teilzeitbeschäftigt)<br />
Birgit Ewald WTA Zeichnerin, Sektion Diptera<br />
Hannelore Gaedike WTA Sektion Hemimetabola (teilzeitbeschäftigt)<br />
Christian Kutzscher Fachpräparator Sektion Lepidoptera, Ausstellung<br />
Ingrid Pohle FI* entomologische Inventarisierung und Monitoring<br />
Ramona Schulz WTA entomologische Inventarisierung und Monitoring<br />
Brigitte Wiese WTA entomologische Inventarisierung und Monitoring<br />
Wissenschaftshistorie Entomologie<br />
Dr. Klaus Rohlfien Leiter Entomohistorie, Bibliographie, verantwortlicher Redakteur<br />
der Institutszeitschriften und anderer Publikationen<br />
Dagmar Kroel WM wissenschaftliche Dokumentation, Institutsführer<br />
Cornelia Grunow WTA Entomohistorie, Sachkatalog, Redaktion<br />
Entomologische Bibliothek<br />
Monika Schiele Bibliotheksassistentin<br />
Ingeburg Morgenstern Bibliothekarin (Werkvertrag)<br />
Helga Wehrens WTA bibliothekarische Reproduktionen<br />
Jutta Moebert<br />
Ausstellung<br />
Bibliothekshilfskraft<br />
Christiane Kliche FI Leiterin Ausstellung, pädagogische Betreuung<br />
Roswitha Schwebs WTA Ausstellungswesen, Insektenzucht<br />
Bianka Katnig<br />
Verwaltung<br />
Schauwerbegestalterin<br />
Jutta Haller Haushaltssachgebietsleiterin<br />
Brigitte Storkan Projektbearbeiterin, Personalwesen<br />
Bärbel Köseling Sekretariat<br />
Holger Framke Versuchstechniker<br />
Monika Wieland Technische Hilfskraft<br />
12<br />
Struktur (Organigramm)
VERWALTUNG WISSENSCHAFTLICHE SAMMLUNGEN AUSSTELLUNG<br />
ARBEITSGRUPPEN<br />
Leiter<br />
Büro des Leiters<br />
Verwaltung<br />
2<br />
Phytophage<br />
Parasitoide<br />
3 1<br />
LEGENDE Σ 30 Mitarbeiter<br />
höherer<br />
Dienst<br />
gehoben.<br />
Dienst<br />
mittlerer<br />
Dienst<br />
Fachbibliothek<br />
entomologische<br />
Sammlungen<br />
Entomohistorie Archive<br />
Zeitschrift<br />
Schriftenreihen<br />
einfacher<br />
Dienst<br />
10 8 9 3<br />
4. Finanzierung<br />
Ausstellung<br />
Tierzuchten<br />
Im laufenden Jahr konnte die Finanzierung der Projektgruppe aus Mitteln des Wissenschaftler-<br />
Integrationsprogrammes (WIP) fortgesetzt werden, nachdem die Fachhochschule Eberswalde<br />
zum 1. Januar <strong>1994</strong> die Trägerschaft und Verwaltung anstelle der aufgelösten KAI e. V. Berlin<br />
übernommen hatte. Die Bewirtschaftungskosten des Gebäudes trug das Land Brandenburg.<br />
Mitarbeiter der weiteren Infrastruktur wurden über Projektmittel gefördert, die wieder das Ministerium<br />
für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg zur Verfügung stellte.<br />
Für die Regelung dieser nicht im WIP einbegriffenen, aber zusätzlich unabweisbar notwendigen<br />
Förderung setzte sich auch der Wissenschaftsausschuß des Brandenburger Landtages<br />
ein.<br />
Weitere Personal- und Sachmittel konnten aus insgesamt 4 Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />
(ABM) eingesetzt werden. Hierin waren im Laufe des Jahres 7 Personen einbezogen. Das<br />
Arbeitsamt Eberswalde förderte insbesondere Aufgaben, die im Bereich Umweltforschung und<br />
Umweltbildung angesiedelt waren.<br />
13
Eine Reihe von Forschungsprojekten wurde weitergeführt, insbesondere unsere Untersuchungen<br />
im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Weitere, zum Teil neu konzipierte Aufgaben<br />
wurden mit dem Landesumweltamt und der Landesanstalt für Großschutzgebiete vereinbart<br />
oder vorbereitet. Neben dieser Kooperation mit den gleichsam „natürlichen Partnern“ im Bereich<br />
des Umweltministeriums wurden Aufträge des Pflanzenschutzamtes Berlin und der Natur<br />
und Text in Brandenburg GmbH Rangsdorf bearbeitet.<br />
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte erneut einen Zuschuß zur Bestandslükkenergänzung<br />
aus dem Förderprogramm für Spezialbibliotheken mit überregionaler Bedeutung.<br />
Insgesamt standen damit rund 1.594.600 DM an Personalmitteln und 486.200 DM an Sachmitteln<br />
zur Verfügung.<br />
14<br />
Personalkosten 1.594.635,30 DM<br />
Werkverträge 90.400,00 DM<br />
Sachkosten 295.794,07 DM<br />
Bewirtschaftungskosten 100.000,00 DM<br />
——————————<br />
Haushalt <strong>1994</strong> insgesamt 2.080.829,37 DM<br />
Weitere Einzelheiten können der folgenden Tabelle entnommen werden.<br />
Übersicht über die Förderprojekte des DEI <strong>1994</strong><br />
Vertragsgegenstand, Thema Vertragspartner Personal-<br />
kosten<br />
B. STORKAN, J. HALLER<br />
Sachkosten<br />
Wissenschaftler-Integrations-Programm Bund / FH Eberswalde 1.063.011,01 108.783,12<br />
Bewirtschaftungskosten Gebäude MWFK / FH Eberswalde ca. 100.000,00<br />
Quantitative und qualitative Erfassung von Gliedertieren<br />
in ausgewählten Gebieten des Landes<br />
Brandenburg<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Ermittlung<br />
repräsentativer Gliedertierarten bzw. -gruppen für<br />
ausgewählte Ökosystemtypen des Landes Brandenburg<br />
Fertigstellung und Druck der wissenschaftlichen<br />
Zeitschrift "Beiträge zur Entomologie" und für 2<br />
Editionen der Serie "Nova Supplementa Entomologica",<br />
Jahrgang 1995<br />
Ministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und<br />
Kultur, Ld.Brandenburg<br />
Ministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und<br />
Kultur<br />
Land Brandenburg<br />
Ministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und<br />
Kultur<br />
Land Brandenburg<br />
202.521,12 8.000,00<br />
90.359,69 43.000,00<br />
30.880,00
Öffentliche Ausstellung „Insekten - Faszination in<br />
Natur, Sammlung und Buchkunst“<br />
ABM<br />
Arbeitsamt Eberswalde<br />
Gestaltung der Insektenausstellung (ab 04/94) ABM<br />
Arbeitsamt Eberswalde<br />
Erarbeitung und Publikation eines Institutsführers<br />
des DEI (ab 05/94)<br />
Untersuchungen zur Arthropodenfauna des Biosphärenreservats<br />
Schorfheide-Chorin<br />
Untersuchungen im Rahmen des Verbundvorhabens<br />
"Naturschutzmanagement in der offenen<br />
agrargenutzten Kulturlandschaft unter Berücksichtigung<br />
von Referenzflächen im Biosphärenreservat<br />
Schorfheide-Chorin“<br />
ARTDAT - Datenerfassungssystem für die Anwendung<br />
bei Wirbellosen<br />
Fortsetzung der gutachterlichen Tätigkeit durch<br />
Inventaruntersuchungen und ein gezieltes Monitoring<br />
der Arthropodenfauna im Biosphärenreservat<br />
Schorfheide-Chorin<br />
(Fortsetzung)<br />
ABM<br />
Arbeitsamt Eberswalde<br />
ABM<br />
Arbeitsamt Eberswalde<br />
Min. Umwelt, Naturschutz<br />
und Raumordnung<br />
Ld.Brandenburg:<br />
Landesanstalt für Großschutzgebiete<br />
MUNR Brandenburg:<br />
Landesumweltamt<br />
MUNR Brandenburg:<br />
Biosphärenreservat<br />
Schorfheide-Chorin<br />
Vertragsgegenstand, Thema Vertragspartner Personalkosten<br />
Natur- und Artenschutzmonitoring oligo-, mesotropher<br />
und natürlich eutropher Seen („Seenkataster“)<br />
Untersuchungen zum Schädlings- und Nützlingsaufkommen<br />
in ausgewählten Beständen der Berliner<br />
Forsten<br />
Förderprogramm für Spezialbibliotheken mit überregionaler<br />
Bedeutung (Bestandslückenergänzung)<br />
5. Ausstattung<br />
5.1. Räumliche Ausstattung<br />
Natur & Text in Brandenburg<br />
GmbH,<br />
Rangsdorf<br />
Senat von Berlin,<br />
Pflanzenschutzamt<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
83.204,43 16.120,00<br />
27.000,00 5.400,00<br />
54.700,00 10.900,00<br />
42.750,00 7.700,00<br />
31.089,05 8.910,95<br />
davon Werk-<br />
verträge:<br />
5.400,00<br />
50.000,00<br />
davon Werkver-<br />
träge: 23.000,00<br />
40.000,00<br />
davon Werkver-<br />
träge: 37.000,00<br />
Sachkosten<br />
5.000,00<br />
(Werkverträge)<br />
20.000,00<br />
(Werkverträge)<br />
31.500,00<br />
1.594.635,30 486.194,07<br />
J. HALLER<br />
15
Das DEI ist in einem größeren Zweckbau aus dem Jahre 1876 untergebracht, der Anfang der<br />
sechziger Jahre für die Aufnahme des DEI hergerichtet wurde. Neben den Arbeitsräumen und<br />
Magazinen sind Lehr- und Praktikumsräume vorhanden. Das Gebäude besitzt 4 Ebenen, deren<br />
nutzbare Flächen sich wie folgt unterteilen:<br />
Keller 499,8 m² Heizung, Werkstatt, Zucht- und Lagerräume<br />
Erdgeschoß 602,8 m² Bibliothek: Lesesaal, Magazine, Archive<br />
1. Obergeschoß 633,9 m² Hörsaal, Ausstellung, Sammlung, Verwaltung<br />
2. Obergeschoß 621,6 m² Forschungsbereich, Sammlung<br />
Die Gesamtnutzfläche beträgt 2.358 m². Sie ist mit folgender Verwendung aufgeschlüsselt:<br />
Arbeits- und Laborräume 338,3 m²<br />
Sammlungen 353,8 m²<br />
Bibliothek 538,3 m²<br />
Ausstellung/Tierhaltung 149,5 m²<br />
Verwaltung 79,9 m²<br />
Nebenräume 229,1 m²<br />
Flure und Sanitär 496,2 m²<br />
Davon wurden der Fachhochschule 6 Räume sowie der einzige vorhandene Hörsaal, insgesamt<br />
rund 173 m² Nutzfläche, zur Verfügung gestellt.<br />
Das Haus - ursprünglich als Vorlesungs- und Seminargebäude errichtet - ist in die bestätigte<br />
Gesamtplanung der Fachhochschule Eberswalde aufgenommen. Die planmäßige Entwicklung<br />
des Raumbedarfs der FH macht es mittelfristig erforderlich, das Gebäude nach einer Sanierung<br />
für Lehrzwecke bereitzustellen. Das zuständige Fachreferat des Landes Brandenburg<br />
geht davon aus, daß im gleichen Zuge für das DEI am Standort eine Lösung entsprechender<br />
Größenordnung geschaffen wird. Dazu bietet sich ggf. der Umzug in einen in der benachbarten<br />
Pfeilstraße befindlichen Gebäudekomplex an, das ehemalige Amtsgericht, der sich ebenfalls in<br />
Landeseigentum befindet. Dieser müßte zuvor für die Aufnahme der Sammlungen und Magazine<br />
eingerichtet werden.<br />
5.2. Verwendung der Sachmittel<br />
16<br />
J. HALLER<br />
Der Hauptteil dieser Mittel wurde im Berichtsjahr für die weitere aufgabenbezogene Ausstattung<br />
mit optischen Geräten, Datentechnik und anderem Forschungsbedarf eingesetzt. Damit<br />
konnte die Grundausstattung wesentlich verbessert werden, obwohl der Anschluß zum internationalen<br />
Standard noch nicht herzustellen war. Ergänzungen waren außerdem aus Sachmittelanteilen<br />
der Projekte (einschließlich ABM) möglich, wovon insbesondere die öffentliche Ausstellung<br />
profitierte.
Rechentechnik 55.650 DM<br />
Vernetzung 33.950 DM<br />
Hard- und Software 21.700 DM<br />
Zeitschriften 43.500 DM<br />
Beitr.Ent./<strong>Jahresbericht</strong> 23.500 DM<br />
Bezug im Abonnement 20.000 DM<br />
Biologisches Labor 38.300 DM<br />
Mikroskop und Zubehör 20.700 DM<br />
Laborgeräte und Möbel 17.600 DM<br />
Dienstreisen 17.300 DM<br />
Sammlungserweiterung 15.500 DM<br />
Insektenschränke 12.000 DM<br />
Sammlungsankauf 3.500 DM<br />
Mit der Einrichtung eines Computernetzes NOVELL 3.12 für 25 PC (20 sind bereits vorhanden)<br />
ist in der Datentechnik ein täglich zu spürender Fortschritt erreicht worden. Mit Sachmitteln aus<br />
dem WIP begann der Einbau eines biologischen Labors. Labor und Datennetz stellen die<br />
grundlegenden Neueinrichtungen des Jahres dar.<br />
Obwohl es stellenweise sehr begründet wäre, wurde auf rein verschönernde Instandsetzungsarbeiten<br />
und Erneuern der Möblierung weitgehend verzichtet. Für das Haus steht eine Grundsanierung<br />
an, so daß nur noch Havarien beseitigt werden.<br />
5.3. Technische Ausstattung<br />
Computertechnik<br />
E. GROLL<br />
Mit dem Aufbau eines Server-basierten lokalen Netzwerkes unter NOVELL NETWARE 3.12<br />
konnte eine entscheidende Verbesserung der computergestützten Arbeiten erreicht werden.<br />
Alle vorhandenen PC wurden mit Netzwerkkarten versehen - gegebenenfalls mit moderneren<br />
Prozessoren und mehr RAM aufgerüstet - und über ein 10Base-2-Netz mit einem zentralen<br />
Rechner verbunden. Planmäßig wurden weitere Arbeitsplätze mit PC (80486- und Pentium-<br />
Prozessoren, strahlungsarme Color-Bildschirme) ausgestattet. Zusätzlich stehen im Lesesaal<br />
und in der Ausstellung je ein Computer für Gastwissenschaftler bzw. Besucher zur Verfügung.<br />
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten ist die gemeinsame Arbeit an Manuskripten und Datenbanken<br />
ohne Netzwerk kaum noch vorstellbar. Schließlich ist das Computernetz eine wichtige<br />
Voraussetzung für die Entwicklung eines DEI-Informationssystems für Nutzer inner- und außerhalb<br />
des Institutes.<br />
17
18<br />
Biologisches Labor<br />
M. WESTENDORFF<br />
Im zweiten Halbjahr wurde eine Grundausrüstung für die Funktionsfähigkeit eines zytologischen<br />
Labors beschafft. Dabei unterstützte der Verein der Freunde und Förderer des DEI das<br />
Institut durch die Bereitstellung von 1.500 DM für Fliesenlegearbeiten und die Installation einer<br />
Spülstrecke mit Heißwasseranschluß. Daneben wurde der erste Abschnitt der Elektroinstallation<br />
vorgenommen. Aus WIP-Mitteln konnten Labortische, zwei Spülen, eine Analysenwaage<br />
und ein hochwertiges Forschungsmikroskop mit Immersionsobjektiv (Olympus B 201) für<br />
Chromosomenuntersuchungen gekauft werden. Aus Drittmitteln wurde ein pH-Meter angeschafft.<br />
Außerdem konnten zu günstigen Konditionen aus Beständen des ehemaligen Instituts<br />
für angewandte Tierhygiene Eberswalde Glaswaren, Kleinmaterial, ein Kühlschrank, Labortische,<br />
Chemikalien und ein Laborschrank erworben werden. Damit ist eine erste Aufbauphase<br />
des Labors des DEI abgeschlossen.<br />
Tierhaltung<br />
C. KLICHE<br />
Um die öffentliche Ausstellung mit lebendem Insektenmaterial zu versorgen, war die Einrichtung<br />
von zwei Zuchträumen mit unterschiedlicher Temperatur und Luftfeuchte im Keller des<br />
Institutsgebäudes erforderlich. Der hohe Pflegeaufwand konnte über eine AB-Maßnahme abgesichert<br />
werden. Dienstreisen in das Löbbecke-Museum in Düsseldorf, die Wilhelma in Stuttgart,<br />
das Naturkundemuseum in Chemnitz, das Naturkundemuseum und in den Zoo in Berlin<br />
sowie in das Schmetterlingshaus in Berlin-Britz dienten der Weiterbildung.<br />
6. Wissenschaftliche Kooperation<br />
Hauptinteressent an den Forschungsleistungen des DEI ist die internationale wissenschaftliche<br />
Öffentlichkeit des unmittelbaren Faches und seiner angewandten Bereiche. Die Dienstleistungen<br />
des Institutes wie Gutachten, Determinationen, Typenausleihe, Arbeit in der Sammlung<br />
und Literaturversorgung haben ebenfalls einen weiten Nutzerkreis unter den Fachkollegen des<br />
In- und Auslandes. Das Interesse an den Leistungen des DEI kann drei Ebenen zugeordnet<br />
werden:<br />
• International: Potentiell sind alle mit entomologischer Forschung befaßten Institutionen und<br />
Wissenschaftler, daneben auch Organisationen und Verwaltungen, an den Ergebnissen des<br />
DEI interessiert. Besonderes Interesse darf bei etwa 400 ausländischen Institutionen, Gesellschaften<br />
und Forschern vorausgesetzt werden, die mit dem DEI einen regelmäßigen Kontakt<br />
unterhalten.<br />
Im Rahmen des internationalen wissenschaftlichen Schriftentausches mit den wichtigsten Bibliotheken<br />
und Fachredaktionen von Forschungsinstituten, Universitäten, Gesellschaften und
Fachbehörden gibt das Institut seine Fachzeitschrift “Beiträge zur Entomologie”, die Reihe “Nova<br />
Supplementa Entomologica”, den <strong>Jahresbericht</strong> und Einzelschriften ab.<br />
• National: In der Bundesrepublik Deutschland sind es neben den zoologischen Forschungsinstituten<br />
und Museen und den biologischen, landwirtschaftlichen, medizinischen und veterinärmedizinischen<br />
Einrichtungen der Universitäten vor allem Bundesbehörden (Biologische<br />
Bundesanstalt, Bundesumweltamt, Bundesamt für Naturschutz), Umweltverbände und die<br />
Freizeitentomologen, die Interesse an der Forschungsarbeit und Auskunftstätigkeit des Instituts<br />
bekunden.<br />
• Regional (Land Brandenburg und neue Bundesländer): Für die neuen Bundesländer war und<br />
ist das Institut methodisches und koordinierendes Zentrum für entomologische Fragen. Im<br />
Land Brandenburg besteht eine enge Arbeitsbeziehung zum Landesumweltamt, zu den Unteren<br />
Naturschutzbehörden der Kreise und zur Landesanstalt für Großschutzgebiete beim Ministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung, speziell zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin<br />
und den Arbeitsgruppen “Pflege- und Entwicklungspläne”.<br />
Auch Schulen, Bildungswerke und Einrichtungen der Stadt Eberswalde nutzen das Bildungsangebot<br />
des DEI, vor allem die Ausstellung, in vielfältiger Weise.<br />
6.1. Internationale und nationale Forschungsprojekte<br />
Im Rahmen des vom Comitato scientifico per la fauna d'Italia in Padova betreuten internationalen<br />
Projektes "Checklist of the animal species of Italian fauna" wurden von R. GAEDIKE die Microlepidopterenfamilien<br />
Tineidae, Epermeniidae, Acrolepiidae und Douglasiidae bearbeitet und<br />
als Manuskript eingereicht (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. P. PASSERIN D'ENTRÈVES, Museo<br />
ed Istituto di Zoologia Sistematica Torino und Dr. G. BALDIZZONE, Asti).<br />
Nach mehrjähriger Verzögerung seitens der Organisatoren wurden die Arbeiten am Internationalen<br />
Projekt "Checklist of the European Lepidoptera" <strong>1994</strong> unter neuer Leitung wieder aufgenommen.<br />
Das Manuskript für die o. g. Kleinschmetterlingsfamilien wurde von R. GAEDIKE aktualisiert<br />
und zum Druck gegeben.<br />
In Wahrnehmung seiner Aufgaben als wissenschaftlicher Schriftleiter und Mitherausgeber der<br />
"Microlepidoptera Palaearctica" wurde durch R. GAEDIKE das Manuskript von Herrn E. AREN-<br />
BERGER (Wien) über die Pterophoridae (1. Teil) redigiert, druckreif gestaltet und beim Verlag G.<br />
Braun (Karlsruhe) eingereicht.<br />
Das internationale Gemeinschaftsprojekt "Manual of Palaearctic Diptera" (Part: Family Sciaridae.<br />
- MENZEL & MOHRIG (1995) in: PONT, PAPP, DARVAS & WOOD [Hrsg.] - The Oxford University<br />
Press / The Chapman & Hall Publishers) erhielt termingerecht die vertraglich vereinbarten<br />
Beiträge (F. MENZEL).<br />
Die Sciariden-Spezialisten des Naturhistorischen Reichsmuseum Stockholm, des Finnischen<br />
Museums für Naturkunde der Universität Helsinki und des DEI verabredeten bei einem Treffen<br />
19
in Stockholm ein langfristiges arbeitsteiliges Forschungsprogramm. Unter Berücksichtigung der<br />
individuellen Aufgabenstellungen der beteiligten Wissenschaftler wurden 11 gemeinsame Projekte<br />
und ein Wissenschaftleraustausch vereinbart.<br />
Wesentliche Erkenntnisse zur angewandten Entomologie erbrachten Versuche, räuberische<br />
Fliegen (Tanzfliegen: Hybotidae) zur Bekämpfung von Trauermückenlarven und anderen<br />
Schädlingen in Gewächshäusern einzusetzen (KÜHNE, SCHRAMEYER, MÜLLER & MENZEL <strong>1994</strong>).<br />
Das Verfahren wurde bereits in einem Gartenbaubetrieb und in Gewächshäusern der Biologischen<br />
Bundesanstalt erfolgreich angewandt und soll zukünftig in die Praxis überführt werden.<br />
Diese Zusammenarbeit von BBA Kleinmachnow, DEI Eberswalde und Landwirtschaftsamt<br />
Heilbronn, zu der verschiedenste Fachdisziplinen beitrugen (Mykologie, Entomologie, Phytopathologie<br />
und biologischer Pflanzenschutz), fand auch in den Medien reges Interesse.<br />
Zum Thema "Phylogenetische und funktionsmorphologische Untersuchungen an rezenten<br />
Trauermücken des Tropischen Regenwaldes und an fossilen Sciaridae des Dominikanischen,<br />
Sächsischen, Baltischen und Sibirischen Bernsteins (20 bis 180 Mill. Jahre)" wurden ein langfristiger<br />
Forschungsverbund geschaffen. An den drei Teilprojekten werden sich 16 Wissenschaftler<br />
aus Deutschland, Rußland, Großbritannien, Finnland, Schweden, Kuba, Brasilien und<br />
den USA beteiligen, darunter F. MENZEL (DEI).<br />
Eine neu abgeschlossene Kooperationsvereinbarung des DEI mit der Universidad Central de<br />
las Villas, Centro de Investigaciones Agropecuarias, soll der Erarbeitung von Grundlagen für<br />
den Arten- und Biotopschutz im tropischen Regenwald Kubas dienen (MENZEL).<br />
Weiterlaufende Gemeinschaftsprojekte waren auch <strong>1994</strong>:<br />
• Projekt “Diversität und Einnischung subalpiner und alpiner Insekten in den Hohen Tauern” mit<br />
dem Nationalparkinstitut des Hauses der Natur Salzburg. Die Forschungsergebnisse werden in<br />
der Zeitschrift des Nationalparkinstituts publiziert.<br />
• Projekt “Diversität der Fauna des Fernen Ostens, ihre faunistischen Beziehungen und der<br />
Vergleich mit der mitteleuropäischen Fauna”, gemeinsam mit Wissenschaftlern des Biologischbodenkundlichen<br />
Institutes Vladivostok und des Zoologischen Institutes St. Petersburg. Die<br />
beiden bisherigen Forschungs- und Sammelreisen in den Fernen Osten Rußlands 1993 wurden<br />
weiter ausgewertet.<br />
6.2. Fachgesellschaften<br />
Mitarbeiter des DEI sind aktive Mitglieder in einer Reihe von Fachgesellschaften, von denen<br />
hier genannt seien:<br />
20<br />
Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie:<br />
DATHE, GAEDIKE, GROLL, MENZEL, ROHLFIEN, TAEGER, ZERCHE, ZIEGLER<br />
Entomofaunistische Gesellschaft: DATHE, GAEDIKE, ZIEGLER
Deutscher Museumsbund: DEI korporativ<br />
Naturschutzbund Deutschland: DATHE, TAEGER, ZIEGLER<br />
Societas Europaea Lepidopterologica: GAEDIKE<br />
Russische Entomologische Gesellschaft: DATHE, GAEDIKE<br />
International Society of Hymenopterists: DATHE, TAEGER<br />
6.3. Forschungsaufenthalte<br />
Auswärtige Wissenschaftler im Institut<br />
Seit 1992 fanden folgende eintägige bis mehrwöchige Arbeitsbesuche auswärtiger Wissenschaftler<br />
im DEI statt:<br />
1992: 43 Wissenschaftler aus 10 Ländern<br />
1993: 101 Wissenschaftler aus 9 Ländern<br />
<strong>1994</strong>: 85 Wissenschaftler aus 13 Ländern<br />
Die Aufenthalte wurden durch die Gastwissenschaftler privat, durch den DAAD, durch ein<br />
Humboldt-Stipendium oder die DFG gefördert, wobei auch andere Institutionen in Deutschland<br />
Antragsteller waren. Das DEI hat für russische Gastforscher eine DFG-Finanzierung erhalten.<br />
Lepidopteren-Sammlung:<br />
S. JU. SINJOV ( Zoologisches Institut St. Petersburg): 1 Woche, Neuaufstellung der Momphidae;<br />
Bearbeitung der undeterminierten Bestände dieser Familie; Ausleihe des Albanien- und Fernost-Materials.<br />
Dr. G. LAMAS (Museo de Historia Natural, Lima): 2 Tage, Überprüfung von Typen bei Rhopaloceren<br />
der Neotropis.<br />
Außer ihnen kamen 17 Wissenschaftler aus 5 Ländern zu eintägigen Arbeitsbesuchen in die<br />
Sammlung.<br />
Coleopteren-Sammlung:<br />
DR. G. SABATINELLI (Instituto Superiore di Sanitá, Laboratorio di Parassitologia, Rom): 3 Tage.<br />
V. KUZNECOV (Institut für Biologie und Pädologie, Vladivostok): 4 Tage, Bearbeitung von Coccinellidae.<br />
W. SUZUKI (Junior High School, Kawasaki): 10 Tage.<br />
R. WARD (Bolivar, Tennessee): 5 Tage, Bearbeitung von Cicindelidae.<br />
Dr. P. SPRICK (Hannover): 4 Tage, Bearbeitung von Curculionidae<br />
21
Dr. R. GERSTMEIER (TU München, Freising): 3 Tage, Bearbeitung von Cleridae.<br />
Prof. Dr. D. MOSSAKOWSKI (Universität Bremen): 2 Tage, Bearbeitung von Carabus.<br />
Dr. J. PRÜSER (Universität Bremen): 2 Tage, Bearbeitung von Carabus.<br />
J. FREMUTH (Hradec Králové): 2 Tage, Bearbeitung von Curculionidae.<br />
Prof. Dr. B. C. RATCLIFF (University of Nebraska State Museum, Lincoln): 1 Tag<br />
S.-I. NAOMI (Natural History Museum and Institute, Chiba, Japan): 1 Tag, Vortrag; Bearbeitung<br />
von Staphylinidae.<br />
Außerdem weilten 30 Wissenschaftler aus 3 Ländern zu eintägigen Arbeitsbesuchen in der<br />
Sammlung.<br />
Hymenopteren-Sammlung<br />
Dr. D. BURCKHARDT (Muséum d'Histoire naturelle, Genf): 3 Tage, Bearbeitung von Hymenoptera<br />
und Homoptera.<br />
N. D. SPRINGATE (Muséum d'Histoire naturelle, Genf): 12 Tage, Bearbeitung von Megalodontidae<br />
im Zusammenhang mit einem Gemeinschaftsprojekt mit A. TAEGER.<br />
Dr. N. MOHR (Overath): 6 Tage, Bearbeitung von Symphyta.<br />
S. M. BLANK (Röhrmoos): 6 Wochen, Bearbeitung von Symphyta, Arbeiten an der Datenbank<br />
für Katalog.<br />
Dipteren-Sammlung:<br />
Prof. Dr. H. SHIMA (Universität Fukuoka): 2 Monate, orientalische Tachinidae-Typen und, gemeinsam<br />
mit J. ZIEGLER, Tachinidae aus dem Fernen Osten Rußlands.<br />
Frau Prof. Dr. N. P. KRIVOSHEINA (Moskau): März - Mai (mit DFG-Förderung), Revisionsarbeiten<br />
in verschiedenen Dipterenfamilien als Grundlage für das Gemeinschaftsprojekt "Manual of<br />
the Palearctic Diptera".<br />
22<br />
Aufenthalte der DEI-Mitarbeiter in anderen Einrichtungen<br />
Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin (ROHLFIEN)<br />
Bundesarchiv, Koblenz (ROHLFIEN)<br />
Bundesarchiv, Zweigstelle Potsdam (ROHLFIEN)<br />
Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn (GAEDIKE)<br />
Muséum d'Histoire naturelle, Genève (TAEGER)<br />
Naturhistorisches Museum, Wien (GAEDIKE)<br />
Naturhistoriska Riksmuseet, Stockholm (MENZEL)<br />
Staatliches Museum für Naturkunde, Karlsruhe (GAEDIKE)
Staatliches Museum für Naturkunde, Stuttgart (ZIEGLER)<br />
Universität Bremen, Evolutionsbiologie (WESTENDORFF)<br />
Zoologische Staatssammlung, München (GAEDIKE, ZERCHE, ZIEGLER)<br />
Zoologisk Museum, Kobenhavn (GAEDIKE)<br />
Dem BBA Braunschweig, Institut für Biochemie und Pflanzenvirologie, wurde <strong>1994</strong> Sammlungsmaterial<br />
für DNA-analytische Untersuchungen zur Aufklärung taxonomischer Fragen bei<br />
Schwammspinnern bereitgestellt. Eine Zusammenarbeit bei der Beschaffung von rezentem<br />
Material ist vorgesehen, ein Arbeitsaufenthalt zur Beratung methodischer Fragen fand im Dezember<br />
<strong>1994</strong> statt (M. WESTENDORFF).<br />
6.4. Wissenschaftliche Kontakte<br />
Institutionen, mit denen <strong>1994</strong> wissenschaftliche Kontakte bestanden (Auswahl)<br />
Ausland<br />
Belgien: Institut Royal des Sciences naturelles de Belgique, Brüssel. - Brasilien: Museu de<br />
Zoologia da Universidade, São Paulo. - Dänemark: Zoologisk Museum, Kopenhagen - Finnland:<br />
Finnish Museum of Natural History, Helsinki. - Frankreich: Muséum National d'Histoire<br />
naturelle Paris. - Großbritannien: The Natural History Museum, London; The Manchester Museum;<br />
Hope Entomological Collection, University Museum, Oxford. - Indien: G.S. Gill Research<br />
Institute Guru Nanak College, Madras. - Italien: Dipartimento di Biologia Animale e<br />
dell'Uomo (Zoologica), Universität Rom; Museo Zoologico dell'Universita "La Specola", Florenz;<br />
Museo Regionale di Scienze Naturali, Torino; Istituto di Entomologia agraria e Apicoltura, Universitá<br />
Torino; Museo Civico di Storia Naturale, Verona; Istituto di zoologia "Federico Raffaele",<br />
Universität Rom; Universita degli studi dell' Aquila; Museo Civico di Storia Naturale, Mailand. -<br />
Japan: Kyoto University, Department of Zoology; Natural History Museum and Institute, Chiba,<br />
Fukuoka University. - Kanada: Centre for Land & Biological Resources Research, Ottawa;<br />
Carleton University, Ottawa. - Österreich: Naturhistorisches Museum, Wien; Haus der Natur,<br />
Salzburg, Forschungsstelle Nationalpark "Hohe Tauern"; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,<br />
Innsbruck. - Polen: Zaklad Ochrony Srodowiska, Wyzsza Szkola Pedagogiczna, Bydgoszcz.<br />
- Rumänien: Institut des Recherches Biologiques, Lab. Parasitologie et Biogeographie,<br />
Iasi. - Russische Föderation: Zoologisches Institut der Russischen Akademie der<br />
Wissenschaften, St. Petersburg; Paläontologisches Institut und Museum, Moskau; Zoologisches<br />
Museum der Staatlichen Lomonossov-Universität, Moskau; Institut für Biologie und Bodenkunde<br />
der Russischen Akademie der Wissenschaften, Vladivostok. - Schweiz: Muséum<br />
d'Histoire naturelle, Genf; Institute of Biological Control, Delémont. - Slovakische Republik:<br />
Lehrstuhl für Zoologie der Comenius-Universität, Bratislava. - Spanien: Departamento de Biologia<br />
Animal y Ecologia, Universität Granada; Centro Tecnológico F.I.A.P.A., La Cañada; Museo<br />
Insular de Ciencias Naturales, Santa Cruz de Tenerife; Universidad Complutense, Facul-<br />
23
tad de Biologia, Catedra de Entomologia, Madrid. - Tschechische Republik: Nationalmuseum,<br />
Prag; Agricultural University, Faculty of Forestry, Department of Ecology, Prag. -<br />
USA: American Museum of Natural History, New York; California Academy of Sciences, San<br />
Francisco; Field Museum of Natural History, Chicago; Milwaukee Public Museum.<br />
Inland<br />
Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin; Biosphärenreservat Schorfheide-<br />
Chorin, Eberswalde; Naturschutzbund Deutschland, Kornwestheim; Forschungsinstitut und<br />
Naturmuseum <strong>Senckenberg</strong>, Frankfurt/M; Forschungsstelle für Ökosystemforschung und Ökotechnik<br />
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Landesanstalt für Großschutzgebiete, Eberswalde;<br />
Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität, Berlin; Museum Potsdam, Bereich<br />
Natur und Umwelt, Potsdam; Naturkundemuseum, Erfurt; Staatliches Museum für Tierkunde,<br />
Dresden; Staatliches Museum für Naturkunde, Stuttgart; Zoologisches Forschungsinstitut<br />
und Museum Alexander Koenig, Bonn; Zoologisches Institut der Ernst-Moritz-Arndt-<br />
Universität, Greifswald;<br />
Personen, mit denen <strong>1994</strong> zusammengearbeitet wurde (Auswahl):<br />
Dr. C. VAN ACHTERBERG, Leiden, Niederlande; F. ANGELINI, Francavilla, Italien; V. ASSING,<br />
Hannover; Dr. D. B. BAKER, Ewell, U.K.; Dr. G. BALDIZZONE, Asti, Italien; Ing. R. BOROVEC,<br />
Nechanice, Tschechische Republik; Dr. W. BRAUN, Tübingen; Dr. U. CARLBERG, Nacka,<br />
Schweden; Dr. F. CASSOLA, Rom, Italien; Dr. E. COLONNELLI, Rom, Italien; M. DÖBERL, Abensberg;<br />
Dr. P. VAN DOESBURG, Leiden, Niederlande; M. DOMINGUEZ, Valencia, Spanien; Prof. Dr.<br />
W. DUNGER, Görlitz; Dr. H. FERY, Berlin; Prof. Dr. H. FRANZ, Mödling, Österreich; Ing. J. FRE-<br />
MUTH, Hradec Králové, Tschechische Republik; J. GEBERT, Weißwasser; G. GILLERFORS,<br />
Varberg, Schweden; S. GÜRLICH, Buchholz/Nordheide; U. HEINIG, Berlin; Dr. U. IRMLER, Kiel;<br />
N. ITO, Kawanishi City, Japan; Prof. Dr. H. JANETSCHEK, Innsbruck, Österreich; M. KAHLEN,<br />
Hall in Tirol, Österreich; O. KARSHOLT, Kopenhagen; Prof. Dr. B. KLAUSNITZER, Dresden; Dr.<br />
K. KRÜGER, Frankfurt/O.; Prof. A. LEHRER, Iasi, Rumänien; W. LUCHT, Langen; Dr. H. MALI-<br />
CKY, Lunz, Österreich; Dr. G. MEDVEDEV, St. Petersburg, Rußland; Prof. Dr. W. MOHRIG,<br />
Greifswald; R. NAVIAUX, Domérat, Frankreich; R. PACE, Monteforte d'Alpone, Italien; Dr. G.<br />
PETERSEN, Berlin; Dr. V. PUTHZ, Schlitz; A. PÜTZ, Eisenhüttenstadt; Prof. Dr. A. RASNITZYN,<br />
Moskau, Rußland; K. P. SANAYAN, Madras, Indien; Dr. W. SATTLER, London, Großbritannien;<br />
Prof. Dr. W. SAUTER, Illnau, Schweiz; A. SCHOLZ, Vöhringen-Illerberg; Dr. P. SCHOLZE, Quedlinburg;<br />
M. SCHÜLKE, Berlin; Prof. Dr. U. SEDLAG, Eberswalde; W. SUPPANTSCHITSCH, Wien,<br />
Österreich; I. SVENSSON, Österslöv, Schweden; Ing. Z. TOKÁR, Michalovce, Slovakische Republik;<br />
K. WERNER, Peiting; Dr. P. WESTRICH, Tübingen; J. WIESNER, Wolfsburg; H. WINKEL-<br />
MANN, Berlin; A. WITTWER, Couvet, Schweiz; D.W. WRASE, Berlin; P. WUNDERLE, Mönchengladbach;<br />
J. VOGEL, Görlitz; K. ZWACKHALS, Leiden, Niederlande.<br />
6.5. Tagungsteilnahme<br />
24
- Arbeitskreis "Taxonomie und Systematik" der DGaaE, Eberswalde (MENZEL, TAEGER, ZER-<br />
CHE, ZIEGLER)<br />
- Exkursionstagung "Hochrhön" der DGaaE, verbunden mit der XI. Tagung des Arbeitskreises<br />
Dipterologie der EFG, Bischofsheim (MENZEL, ZIEGLER)<br />
- Bayerischer Entomologentag, München (GAEDIKE, TAEGER)<br />
- HENNIG-Symposium, Göttingen (GAEDIKE, GROLL)<br />
- 1. Hymenopterologen-Tagung, Stuttgart (DATHE)<br />
- Konferenz "Inventarforschung im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin" (DATHE, TAEGER)<br />
- IX. Kongreß der Societas Europaea Lepidopterologica, Lednice (GAEDIKE)<br />
- Märkischer Entomologentag, Berlin (BEHNE, GAEDIKE, ZIEGLER)<br />
- Sciaridae-Kolloquium am Naturhistorischen Reichsmuseum in Stockholm (MENZEL)<br />
- 14. Internationales Symposium über Entomofaunistik in Mitteleuropa, München (DATHE,<br />
GROLL, TAEGER, ZERCHE, ZIEGLER)<br />
- Tagung des Arbeitskreises "Mikrolepidoptera" der Entomofaunistischen Gesellschaft (GAEDI-<br />
KE)<br />
- Tagung der Entomofaunistischen Gesellschaft, Braunschweig (ZIEGLER)<br />
- Tagung der Gesellschaft für Bibliothekswesen und Dokumentation des Landbaus, Eberswalde<br />
(ROHLFIEN)<br />
- 2. Herbsttagung des BFA Entomologie im Naturschutzbund Deutschland, Altenhof/ Werbellinsee<br />
(BEHNE, DATHE, GAEDIKE, TAEGER, WESTENDORFF, ZERCHE, ZIEGLER)<br />
- Kolloquium "Naturraumerkundung - Voraussetzung für die Landschaftsplanung" in Seelow/<br />
Brandenburg (DATHE, WESTENDORFF)<br />
- Vorbereitung und Leitung des Treffens der Microlepidopterologen Deutschlands am Grimnitzsee<br />
(GAEDIKE)<br />
6.6. Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Gremien<br />
Vorstände wissenschaftlicher Gesellschaften<br />
Entomofaunistische Gesellschaft (GAEDIKE)<br />
Naturschutzbund Deutschland, Landes-Fachausschuß Entomologie (TAEGER)<br />
Redaktion, wissenschaftliche und redaktionelle Beiräte<br />
Beiträge zur Entomologie, Berlin (DATHE, GAEDIKE, ROHLFIEN)<br />
Nova Supplementa Entomologica, Berlin (DATHE, ROHLFIEN)<br />
25
26<br />
Berlin-Forschung. Freie Universität Berlin (DATHE)<br />
Brandenburgische Entomologische Nachrichten, Potsdam (TAEGER)<br />
Coleoptera. Schwanfelder Coleopterologische Mitteilungen, Schwanfeld (ZERCHE)<br />
Insecta, Naturschutzbund Deutschland, Berlin (GAEDIKE)<br />
International Journal of Dipterological Research (German Secretary: MENZEL)<br />
Microlepidoptera Palaearctica, Karlsruhe (Mitherausgeber, Schriftleiter: GAEDIKE)<br />
Studia dipterologica, Halle/Saale (MENZEL, ZIEGLER)<br />
6.7. Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />
Als Projektgruppe der Fachhochschule Eberswalde ist das DEI in deren Lehrbetrieb einbezogen<br />
und schöpft die Möglichkeiten weitgehend aus. Eine enge Verbindung bestand bereits vor<br />
der Integration der Projektgruppe in die Fachhochschule. Ausdruck dessen ist die Berufung<br />
des vorherigen DEI-Direktors bzw. -Leiters Dr. J. OEHLKE zum Professor für Tierökologie an die<br />
FH.<br />
Die Ausbildung im Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz wird seit 1993 mit Vorlesungen,<br />
Seminaren, Praktika und Exkursionen unterstützt. In ihrem Fach als systematische<br />
Zoologen und Entomologen decken die DEI-Mitarbeiter ein heute ganz schwierig zu besetzendes<br />
Lehrgebiet ab. An den Lehrveranstaltungen sind fast alle wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />
des DEI beteiligt.<br />
Folgende Lehrveranstaltungen wurden <strong>1994</strong> durchgeführt:<br />
FACHBEREICH LANDSCHAFTSNUTZUNG UND NATURSCHUTZ<br />
- Vorlesung und Seminar "Zoologie" (partim: DATHE)<br />
- Seminare, Bestimmungskurse, Exkursionen zur Vorlesung "Artenkenntnis" (GAEDIKE, GROLL)<br />
- Fachliche Betreuung der Freilandexkursion in die Hohe Tatra (GROLL, GAEDIKE)<br />
Außerdem wurden 3 Studenten der FH im Fachpraktikum betreut.<br />
FACHBEREICH FORSTWIRTSCHAFT<br />
- Vorlesungen, Seminare, Übungen und Exkursionen im Fach "Forstentomologie" (TAEGER,<br />
ZIEGLER)<br />
Studenten, Diplomanden und Doktoranden von verschiedenen Hochschulen wurden im<br />
Rahmen ihrer Ausbildung zeitweise betreut. Genannt seien:<br />
Humboldt-Universität zu Berlin - 1 Diplomarbeit: M. SEIFERT <strong>1994</strong> (DATHE)<br />
Universität Leipzig - 1 Diplomarbeit über Diptera: Untersuchungen zur Sciaridenfauna der innerstädtischen<br />
Elster-Pleiße-Aue von Leipzig, <strong>1994</strong>: S. LEUKEFELD (MENZEL)
Universität Bonn - Arbeitsaufenthalte zur Bestimmung von Curculionidae und Staphylinidae,<br />
2.11.<strong>1994</strong>, D. HÖLLING (ZERCHE, BEHNE)<br />
Weitere Graduierungsarbeiten (Promotionen, Diplom- und Belegarbeiten) an einer Reihe von<br />
Universitäten und Hochschulen in Deutschland, Österreich, Schweden und Finnland konnten<br />
vor allem auf dem Gebiet der Insektenökologie, der Systematik sowie des biologischen und<br />
integrierten Pflanzenschutzes durch Determinationshilfen und Beratertätigkeit unterstützt werden.<br />
Eine inhaltliche und methodische Kooperation mit der Universität Bremen, Fachbereich 2 (Biologie/Chemie)<br />
zu Fragen der Nutzung DNA-analytischer Methoden bei Insekten wurde <strong>1994</strong><br />
begonnen.<br />
7. Wissenschaftliche Arbeit<br />
7.1. Schwerpunkte der Arbeit des Instituts und ihre Veränderungen seit 1991<br />
Das Deutsche Entomologische Institut ist das einzige speziell der Entomologie gewidmete Forschungs-<br />
und Informationszentrum in Deutschland. In seiner mehr als einhundertjährigen Geschichte<br />
seit der Gründung 1886 hat es als Stätte biosystematischer Forschung und Dokumentation<br />
internationale Geltung erlangt. Im nationalen Rahmen wirkt das DEI vor allem als<br />
Mittler zwischen der entomologischen Grundlagenforschung und deren Anwendung in der Praxis.<br />
Im einzelnen nimmt das Institut folgende Aufgaben wahr:<br />
(1) Komplexe entomologische Forschung<br />
Anwendungsorientierte Grundlagenforschung mit Anteilen auf folgenden Gebieten:<br />
� Phylogenetische Systematik praxisrelevanter Insektengruppen<br />
� Zoogeographie und Biodiversität (einschließlich Faunistik und Inventarforschung)<br />
� Bionomie und Ökologie (Schwerpunkte: Beziehungen Wirt/Parasitoid und Phytophag/Pflanze;<br />
Ontogenese, Verhalten, Populationsdynamik, Biozönosen)<br />
� Morphologie (einschließlich Feinstrukturuntersuchungen)<br />
� Wissenschaftshistorie<br />
� Bibliographie und Dokumentation<br />
(2) Mittler- und Serviceleistungen<br />
Betreuung und Versorgung von Anwendern im Land, überregional und im Ausland:<br />
27
� anwendungsorientierte Studien zum Umwelt- und Artenschutz in der Kulturlandschaft (Arteninventar,<br />
Charakter- und Leitarten, Faunenänderung, Rote Listen)<br />
� Auskunfts- und Beratungsdienste zum biologischen und integrierten Pflanzenschutz (Land<br />
und Forstwirtschaft, Pflanzenschutzämter, Forschungseinrichtungen, Hoch- und Fachhochschulen)<br />
� Spezialbibliothek für das Sondersammelgebiet Entomologie in Deutschland<br />
� Unterstützung der entomologischen Forschung von Fachgesellschaften, Vereinen, Verbänden<br />
und Privatforschern (zentrale Koordinierungsstelle)<br />
� Herausgabe wissenschaftlicher Periodika<br />
� Anregung und Herausgabe von großen Übersichtswerken und Katalogen<br />
(3) Umweltbildung und Umwelterziehung<br />
� Öffentliche Ausstellung mit Exponaten aus der Lebendtierhaltung, der Insektensammlung,<br />
der Bibliothek, aus den Archiven sowie aus laufenden Forschungsprojekten.<br />
Die erweiterten Möglichkeiten des internationalen wissenschaftlichen Austausches, der Forschungsförderung<br />
und der technischen Ausstattung, aber auch neue Anforderungen aus der<br />
Praxis haben am DEI seit 1991 wesentliche Veränderungen bewirkt, die sich durch alle Aufgabenbereiche<br />
ziehen. Hervorgehoben seien die folgenden:<br />
- Neu etabliert wurden Forschungskapazitäten, die Pilotstudien zur Anwendung zytogenetischer,<br />
molekularbiologischer und biochemischer Methoden in der Taxonomie ermöglichen.<br />
- Als neues, unmittelbares und entwicklungsfähiges Anwendungsfeld für Forschungsergebnisse<br />
wurde der Umweltbereich (Naturschutzmanagement, Landschaftsnutzung, Umweltgestaltung)<br />
erschlossen.<br />
- Im Institut wurde mit dem Aufbau einer modularen entomologischen Datenbank begonnen,<br />
die bundesweit nutzbar werden soll. Kooperationspartner sind u.a. das Naturkundemuseum<br />
Berlin und das Zoologische Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn.<br />
7.2. Phylogenetisch-systematische, zoogeographische und evolutionsbiologische<br />
Grundlagenforschung<br />
Schwerpunkte der Forschung werden zu beachtlichen Anteilen aus der Praxisrelevanz der<br />
Insektengruppen hergeleitet. Entsprechende Anregungen führten dazu, daß der Bearbeitung<br />
von entomologischen Problemen des Naturschutzmanagements in den letzten Jahren besondere<br />
Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Es wird in absehbarer Zeit zu prüfen sein, ob das Arbeitsgebiet<br />
am DEI zusätzlich fest institutionalisiert werden sollte.<br />
Coleoptera<br />
L. ZERCHE, L. BEHNE, H. GAEDIKE<br />
28
Familie Staphylinidae, Unterfamilie Aleocharinae:<br />
Das Manuskript über die Revision der Oxypoda-Typen aus der Sammlung REY in Lyon wurde<br />
abgeschlossen. Die Oxypoda-Arten der Kanarischen Inseln wurden weiter revidiert, u.a. mit<br />
Ergebnissen zur Besiedlungsgeschichte und zu faunistischen Beziehungen. Bei der Revision<br />
der Oxypoda-Untergattung Cyrtonychochaeta und von alpinen Arten der Untergattung Podoxya<br />
(tirolensis-Gruppe) konnten beide Taxa als Monophylum konstituiert werden. In der Gattung<br />
Alpinia wurden Determinationsarbeiten und Typenuntersuchungen durchgeführt und ein Manuskript<br />
über die Arten des Tatra-Gebietes abgeschlossen.<br />
Familie Staphylinidae, Unterfamilie Omaliinae:<br />
Die Bearbeitung neuer Arten der Coryphiini für das Manuskript zu Supplementum 2 der Monographie<br />
wurde fortgesetzt. Elf neue Arten können in das phylogenetische System der Tribus<br />
integriert werden, neun davon aus der Ostpaläarktis (Sichote-Alin, Sachalin, Japan) und zwei<br />
aus der Westpaläarktis (Südspanien, Korsika).<br />
Überfamilie Curculionoidea:<br />
Das Manuskripts für den Nachtragsband 4 "Die Käfer Mitteleuropas" konnte abgeschlossen<br />
werden.<br />
Lepidoptera, Neuropteroidea und Trichoptera<br />
R. GAEDIKE, C. KUTZSCHER<br />
Familien Acrolepiidae, Douglasiidae, Epermeniidae<br />
Die Bearbeitung der Acrolepiidae und Epermeniidae der Nepal-Expeditionen der Zoologischen<br />
Staatssammlung München wurde abgeschlossen und das Manuskript zum Druck gegeben. Die<br />
Revision der ostpaläarktischen (Ferner Osten Rußlands) Acrolepiidae bestätigte die enge Verbindung<br />
zur Fauna Japans und Chinas. Erste detailliertere Bearbeitungen der Douglasiidae<br />
aus dem Fernen Osten Rußlands sowie aus Kanada und Alaska deuten auf eine enge Verbindung<br />
zwischen den Regionen. Genauere Aufschlüsse werden von der Auswertung des aus<br />
Ottawa angekündigten Materials erwartet.<br />
Familie Tineidae<br />
Die Bearbeitung umfangreicher Sammelausbeuten italienischer Kollegen ermöglichte den<br />
Abschluß der Arbeiten am Manuskript für die Checkliste der italienischen Tineidae (zusammen<br />
mit den o.g. anderen drei Familien).<br />
Zur Erweiterung der Kenntnisse über die ostpaläarktischen Tineidae konnte eine Ausbeute<br />
lichenophager Taxa aus Japan untersucht werden.<br />
Hymenoptera<br />
Familie Megalodontidae<br />
A. TAEGER, H. H. DATHE, B. EWALD<br />
29
Die Revisionsarbeiten in der Familie Megalodontidae wurden fortgesetzt. Ein dreiwöchiger<br />
Forschungsaufenthalt im Museum in Genf war Bestandteil der dazu notwendigen Untersuchungen.<br />
Im Rahmen der Kooperation mit N. D. SPRINGATE (Genf und London) erfolgten mit<br />
diesem weitere Absprachen.<br />
Unterordnung Symphyta<br />
In Zusammenarbeit mit S. M. BLANK (Röhrmoos) wurden die Arbeiten zu einem Katalog der<br />
Symphyta begonnen. Der Schwerpunkt dieses Projektes liegt in der systematischen Erfassung<br />
der paläarktischen Taxa; u. a. wird die Checklist des Landes Brandenburg mit erarbeitet. Neben<br />
der nomenklatorischen Überprüfung der Taxa ist die Aufnahme biologischer und zoogeographischer<br />
Daten vorgesehen. Momentan umfaßt die Datenbank etwa 8000 Einträge.<br />
Familie Apidae<br />
Mit dem Ziel einer umfassenden zoogeographisch-systematischen Bearbeitung wurden die<br />
Hylaeus-Arten der südlichen Westpaläarktis weiter untersucht, insbesondere die Arten der eremialen<br />
Übergangsbereiche zur Afrotropischen Region. Umfangreiche Determinationsleistungen<br />
für Partner in Österreich, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland, den Niederlanden<br />
und USA wurden zusammen mit allen bisherigen Determinationen seit 1975 als PC-<br />
Daten gespeichert. Daraus entstanden u.a. Beiträge zur Fauna Österreichs. Mit P. WESTRICH<br />
(Tübingen) wurde eine Checklist der Bienenarten Deutschlands als Manuskript abgeschlossen.<br />
Diptera<br />
F. MENZEL, J. ZIEGLER, H. BLECH, B. EWALD<br />
Familie Sciaridae<br />
<strong>1994</strong> wurden mehrere Projekte abgeschlossen, darunter die umfangreiche "Revision der paläarktischen<br />
Trauermücken (Diptera: Sciaridae)". Sie basiert auf einer modernen Bearbeitung<br />
des Typenmaterials und der Auswertung von 576 Literaturquellen. Durch Materialausleihen<br />
aus 61 wissenschaftlichen und musealen Einrichtungen konnten ca. 90 % der 1.580 paläarktischen<br />
Taxa überprüft werden. Im Verlauf der 5-jährigen Untersuchungen wurden 198.000 Exemplare<br />
(davon 151.000 aus Deutschland) untersucht, die in 1.165 Materialproben selbst eingetragen<br />
oder von anderen Dipterologen zur Bearbeitung überlassen wurden. Durch diesen<br />
Zuwachs dürfte die Sciaridae-Sammlung des DEI jetzt zu den arten- und typenreichsten in der<br />
Welt gehören.<br />
Die Arbeit am Katalog der "Trauermücken (Diptera, Sciaridae) der Erde" wurde mit der Erschließung<br />
von 87 Literaturquellen fortgesetzt. 110 Taxa wurden neu aufgenommen, wodurch<br />
sich die Gesamtzahl auf 1.640 erhöht.<br />
Im Ergebnis einer engeren Kooperation der Dipterologen in Deutschland wurde das Großprojekt<br />
"Die Trauermücken der Bundesrepublik Deutschland unter Berücksichtigung ihrer Ökologie<br />
und Verbreitung" als Manuskript abgeschlossen. Die 1995 erscheinende Publikation stellt die<br />
30
Basis für eine Zuarbeit zur Checklist der Diptera Deutschlands dar, die unter Federführung von<br />
Dr. H. SCHUMANN (Museum für Naturkunde Berlin) fortgeschrieben wird.<br />
Mit Materialrevisionen aus den Beständen des Bishop-Museums Honolulu (ca. 450 Exemplare)<br />
wurden die Studien zur Fauna Taiwans fortgesetzt. Zusätzlich wurden Beiträge zur Fauna der<br />
Kanarischen Inseln (Kooperation mit Dr. M. BÁEZ, Universidad de La Laguna, Tenerife) und<br />
über blütenbesuchende Sciaridae an Aronstabgewächsen der Gattung Arisaema im Nepal-<br />
Himalaya (Kooperation mit Prof. Dr. J. MARTENS, Universität Mainz) abgeschlossen.<br />
Familie Tachinidae<br />
Die Arbeiten zur Revision der paläarktischen Hyalomya-Arten konnten mit einer Veröffentlichung<br />
abgeschlossen werden. Es gelang, Artengruppen zu bilden, eine Art einzuziehen und für<br />
die in Mitteleuropa vorkommenden Arten neue Differenzierungsmerkmale in eine Bestimmungstabelle<br />
aufzunehmen. Zur Begründung wurden neben morphologischen zoogeographische<br />
und ökologische Merkmale herangezogen.<br />
Fortgesetzt wurden die Arbeiten zur Datenspeicherung. Inzwischen sind die Daten zu Fundort,<br />
Habitatbindung, Wirtsbindung, Dominanz, Apparenz u.a. von 30.000 Individuen erfaßt. Zahlreiche<br />
der Originaldaten entstammen dem umfangreichen Material aus den Untersuchungen im<br />
Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin u.a. Gebieten Brandenburgs. Die Untersuchungen<br />
zum Merkmalswert von Tachinenpuparien und Larven-III-Cephalopharyngealskeletten sollen<br />
1995 verstärkt fortgesetzt werden.<br />
7.3. Analytische Biozönoseforschung und Inventarerkundung<br />
Mitarbeiter Entomologische Forschung<br />
� Untersuchungen zur Arthropodenfauna im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin<br />
Auch <strong>1994</strong> wurde mit der Brandenburger Landesanstalt für Großschutzgebiete in Eberswalde<br />
erfolgreich zusammengearbeitet. So konnten die umfangreichen, 1992 begonnenen Untersuchungen<br />
zur Arthropodenfauna im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin fortgesetzt werden.<br />
Die Boden- und Flugfallen wurden vom 1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>1994</strong> kontinuierlich<br />
fängig gehalten. Die Feldarbeiten führten zum großen Teil die Mitarbeiter der Naturwacht<br />
durch, die an acht Standorten die Fallen leerten und neu mit Fangflüssigkeit beschickten sowie<br />
die insgesamt 2.860 Proben in das Institut brachten. Das Arbeitsamt förderte dieses Projekt, so<br />
daß zwei Mitarbeiterinnen eingestellt werden konnten. Dadurch war es möglich, das Fallenmaterial<br />
fast parallel zu sortieren und für die anschließende Weitergabe an Spezialisten aufzubereiten.<br />
Von den (nicht wenigen) Insektengruppen, für die noch kein Bearbeiter gewonnen werden<br />
konnte, wird das Material in Alkohol aufbewahrt. Insgesamt sind zur Zeit 23 Entomologen<br />
in das Projekt eingebunden (Tabelle).<br />
Mitarbeiter am Projekt „Arthropodenfauna im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“<br />
31
32<br />
Nr. Bearbeiter Tiergruppe<br />
1 L. BEHNE (Eberswalde) Rüsselkäfer, Prachtkäfer u.a.<br />
2 S. BLANK (Röhrmoos) Blattwespen u. a.<br />
3 Dr. B. VON BROEN (Berlin) Webspinnen<br />
4 F. BURGER (Eberswalde) Dolchwespen, Wegwespen u. a.<br />
5 Prof. Dr. H. H. DATHE (Eberswalde) Wildbienen<br />
6 Dr. R. GAEDIKE (Eberswalde) Kleinschmetterlinge, Netzflügler<br />
7 Dr. U. GÖLLNER-SCHEIDING (Berlin) Wanzen<br />
8 Dr. E. GROLL (Eberswalde) Heuschrecken, Libellen<br />
9 U. HEINIG (Berlin) Blattkäfer<br />
10 H.-J. JACOBS (Ranzin) Grabwespen<br />
11 M. JASCHHOF (Greifswald) freilebende Gallmücken<br />
12 U. KALLWEIT (Dresden) Pilzmücken<br />
13 C. KUTZSCHER (Eberswalde) Tierflöhe<br />
14 F. MENZEL (Eberswalde) Trauermücken<br />
15 Dr. H. PELLMANN (Leipzig) Schwebfliegen<br />
16 A. RICHERT (Eberswalde) Großschmetterlinge<br />
17 M. SOMMER (Berlin) Laufkäfer<br />
18 R. SUTTER (Bitterfeld) Kleinschmetterlinge<br />
19 Dr. A. TAEGER (Eberswalde) Blattwespen, Goldwespen u. a.<br />
20 Dr. P. WESTRICH (Tübingen) Wildbienen<br />
21 StD H. WOLF (Plettenberg) Wegwespen<br />
22 Dr. L. ZERCHE (Eberswalde) Kurzflügel-, Stutz-, Aaskäfer u.a.<br />
23 J. ZIEGLER (Eberswalde) Raupenfliegen<br />
Das bisherige Ergebnis weist über 2.500 Arten nach, darunter zahlreiche Arten der Roten Liste<br />
Brandenburgs. Gut ein Dutzend Arten kann aus der Kategorie 0 herausgenommen werden.<br />
Außerdem gelangen Erstnachweise für Europa sowie Funde neuer Arten.<br />
Die Auswertungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, ein Gesamtbericht kann so erst 1995<br />
fertiggestellt werden. Begleitend dazu werden die vorhandenen Datenbanken des DEI mit biologisch-ökologische<br />
Angaben für die nachgewiesenen Arten ergänzt. Die Zwischenbilanz wurde<br />
publiziert. Die Ergebnisse der Untersuchungen stehen unter anderem für die Erarbeitung<br />
von Pflege- und Entwicklungsplänen im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zur Verfügung.<br />
� Untersuchungen zur Diversität und Einnischung subalpiner und alpiner Arten
In Kooperation mit dem Haus der Natur Salzburg wurde die Arbeit am Projekt "Diversität und<br />
Einnischung subalpiner und alpiner Insekten in den Hohen Tauern" fortgesetzt.<br />
Die Determination der Staphylinidae, Curculionidae und Symphyta ist abgeschlossen. Für diese<br />
Gruppen wurden kommentierte Artenlisten zusammengestellt.<br />
Dem Haus der Natur wurden außerdem Belegsammlungen und Artenlisten aus den Dipterenfamilien<br />
Tachinidae (ZIEGLER), Chloropidae (H. WENDT) und Sciaridae (MENZEL) übergeben.<br />
Weitere Dipterengruppen (Mycetophilidae, Syrphidae, Hybotidae, Empididae) wurden zur Präparation<br />
und Determination an Kollegen anderer Einrichtungen weitergereicht.<br />
Eine Publikation über die Trauermücken-Fauna der Hohen Tauern wurde vorbereitet, wobei<br />
auch historisches Material aus verschiedenen Museen ausgewertet werden konnte (MENZEL).<br />
Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für das Jahr 1996 in den "Wissenschaftlichen Mitteilungen<br />
aus dem Nationalpark Hohe Tauern" vorgesehen.<br />
� Untersuchungen zur Diversität der Fauna des Fernen Ostens<br />
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Biologie und Pädologie der AdW Vladivostok erfolgten<br />
weitere Aktivitäten zum Projekt "Diversität der Fauna des Fernen Ostens, ihre faunistischen<br />
Beziehungen und der Vergleich mit der mitteleuropäischen Fauna".<br />
Das Präparieren, Sortieren und Determinieren des Materials wurde fortgesetzt. Obwohl die<br />
Expeditionsausbeuten noch nicht vollständig präpariert sind, werden bereits einzelne Gruppen<br />
wissenschaftlich untersucht, die ersten Publikationen der geplanten Serie in den Beiträgen zur<br />
Entomologie sind fertiggestellt. In den bereits bearbeiteten Insektengruppen bietet sich am<br />
Ende des Jahres <strong>1994</strong> folgende Momentaufnahme:<br />
Coleoptera<br />
Das Material zu den Staphyliniden-Gattungen Triochara und Emplenota wurden von V. ASSING<br />
in eine Revision integriert, die 1995 publiziert wird. Eine reliktäre Art aus der Verwandtschaft<br />
der Gattung Micralymma wurde für die Weltrevision der Tribus Omaliini an M. THAYER (Chicago)<br />
ausgeliehen. Weitere Staphylinidae erhielten zur Bearbeitung M. SCHÜLKE (Berlin; Subfamilie<br />
Tachyporinae und die Gattung Lathrobium), M. UHLIG (Berlin; Gattung Erichsonius), M.<br />
CUCCODORO (Genf; Gattung Megarthrus) und H. SCHILLHAMMER (Wien; Gattungen Gabrius und<br />
Philonthus, partim). Anläßlich eines Arbeitsbesuches von V. KUZNECOV (Vladivostok) wurde<br />
vereinbart, daß er die Determination der Coccinellidae übernimmt. Gemeinsam mit A. PÜTZ<br />
(Eisenhüttenstadt) und G. S. LAFER (Vladivostok) ist eine Publikation über die Phylogenie und<br />
Zoogeographie der amphipazifisch disjunkt verbreiteten Gattung Exomella (Byrrhidae) in Vorbereitung.<br />
33
Diptera<br />
Mit H. SHIMA (Fukuoka, Japan) wurde die gemeinsam Bearbeitung des während der Fernost-<br />
Expedition gesammelten umfangreichen Tachinenmaterials fortgesetzt. Zahlreiche Arten mit<br />
eurosibirischer Verbreitung konnten erstmals aus dem Ussurigebiet im Mandschurischen Verbreitungszentrum<br />
nachgewiesen werden. Daneben haben einige Gattungen und Arten in diesem<br />
Gebiet endemische Taxa ausgebildet. Einen erheblichen Anteil machen südostasiatisch<br />
verbreitete Arten aus. Insgesamt ist die Artendiversität sehr viel größer als in dem ebenfalls zur<br />
Silvaea gehörenden Mitteleuropa. Einige der festgestellten Taxa sind neu für die Wissenschaft.<br />
Das Thema soll 1995 vorläufig abgeschlossen werden.<br />
Die Trauermücken (Sciaridae) und die Pilzmücken (Mycetophilidae) aus der Expeditionsausbeute<br />
wurden vollständig ausgewertet, die Manuskripte liegen zur Veröffentlichung vor. Die<br />
Mycetophilidae bestimmte A. I. SAITZEV (Moskau).<br />
Hymenoptera<br />
Die Pflanzenwespen wurden zum Teil determiniert (A. ZINOVJEV, St. Petersburg; S. M. BLANK,<br />
Röhrmoos; A. TAEGER), die Pamphiliidae wurden an A. SHINOHARA (Tokyo), die Selandriini an<br />
T. NAITO (Kobe) zur Bearbeitung ausgeliehen. Die aculeaten Hymenopteren der Familien<br />
Vespidae, Sapygidae und Pompilidae wurden durch N. V. KURENZOV und A. S. LELEJ (beide<br />
Vladivostok) bearbeitet. Die Bienen (Apidae) sind gesichtet und zum Versand an Spezialisten<br />
vorbereitet.<br />
34
7.4. Bibliographische und entomohistorische Arbeiten<br />
R. GAEDIKE, K. ROHLFIEN, D. KROEL, C. GRUNOW<br />
Die kontinuierliche Auswertung der neueingegangenen Literaturbestände der Bibliothek wurde<br />
fortgesetzt, so daß die Weiterführung und Aktualisierung der bibliographischen und biographischen<br />
Arbeiten gesichert war. Einige dieser Projekte werden in Form von Datenbanken angelegt,<br />
so daß sie jederzeit für Recherchen nutzbar sind.<br />
Bibliographie<br />
In der Datenbank zur Erfassung der Titel zum Thema "Bibliographie der Bestimmungstabellen<br />
europäischer Insekten" sind bis Ende des Berichtsjahres 841 Titel erfaßt und annotiert .<br />
Der "Biographische Katalog", die Datensammlung über Entomologen der Welt, umfaßte Ende<br />
<strong>1994</strong> über 3.800 Datensätze zu Entomologen, mehr als 6000 Literaturzitate (Nekrologe, Würdigungen<br />
u.ä.) und etwa 2.000 Angaben zum Sammlungsverbleib. Es wurde damit begonnen,<br />
die bisher im Zettelkatalog vermerkten Angaben in die Datenbank zu übernehmen.<br />
Als Ergänzung zum 1991 erschienenen "Sammlungsverbleib" (Collectiones entomologicae)<br />
wurden die Angaben über den Besitzwechsel und den Aufbewahrungsort von 1351 Sammlungen<br />
für den Zeitraum 1960 - <strong>1994</strong> in einem Manuskript zusammengefaßt, das als Heft 6 der<br />
"Nova Supplementa Entomologica" 1995 erscheinen wird.<br />
Die "Bibliographie entomologischer Teilbearbeitungen in den europäischen Landes- und Regionalfaunen"<br />
wurde fortgesetzt und ergänzt und liegt zum Druck vor. Sie erscheint 1995 als Heft<br />
7 der "Nova Supplementa Entomologica".<br />
Entomohistorie<br />
Zur weiteren Erforschung der Geschichte des Deutschen Entomologischen Instituts (Wissenschaftsgeschichte,<br />
Persönlichkeiten, Sammlungs- und Bibliotheksgeschichte) wurden die Archive<br />
der Biologischen Bundesanstalt (Archiv der BBA in Berlin-Dahlem, Bundesarchiv in Koblenz),<br />
der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR (Bundesarchiv, Zweigstelle<br />
Potsdam/Hoppegarten) gesichtet, ausgewertet und Kopien wichtiger, bei uns fehlender Unterlagen<br />
zur Vervollständigung des eigenen Archivs angefertigt. Die Untersuchungen zeigen deutlich,<br />
wie die Spaltung Deutschlands die weitere Entwicklung des Instituts entscheidend<br />
beeinflußte, was schließlich zu seiner Auflösung und Eingliederung in das Institut für Pflanzenschutzforschung<br />
führte (vgl. auch 2.).<br />
Die biographischen Arbeiten bezogen sich auf den Aufbau einer Auskunftsdatei über die Wissenschaftler<br />
am DEI. Ausführliche und ergänzende Untersuchungen zur Rolle SIGMUND<br />
SCHENKLINGs am Institut und zur Bedeutung HANS SACHTLEBENs als Institutsdirektor wurden<br />
bzw. werden veröffentlicht. Begonnen wurde mit einem Schriftenverzeichnis der wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter des DEI zur Einspeicherung in eine Literaturdatenbank. Zusätzlich entstand,<br />
35
gemeinsam mit H. H. DATHE, ein Manuskript über die Ziele, Aufgaben und Leistungen des Instituts.<br />
Gemeinsam mit R. GAEDIKE wurde ein Informationsheft zu den in der Ausstellung gezeigten<br />
Werken bedeutender Entomologen und Insektenillustratoren verfaßt.<br />
Institutsführer<br />
Für einen vorgesehenen Institutsführer ist im Rahmen einer AB-Maßnahme die Faktensammlung<br />
abgeschlossen und mit der Niederschrift des Textes begonnen worden (D. KROEL). Diese<br />
Informationsschrift soll das Institut mit seinen Zielstellungen, seinen Bestandteilen, seinen Aufgaben<br />
und seiner Geschichte einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und Wege seiner Nutzung<br />
aufzeigen.<br />
Archiv<br />
Um die Arbeiten zur weiteren Erschließung des reichhaltigen Institutsarchivs ab 1995 fortzusetzen,<br />
wurde bei der DFG ein Projekt beantragt, welches leider keine Bestätigung erfahren<br />
hat. Damit verbunden war die Erarbeitung eines Konzeptes für den weiteren Aufbau und die<br />
Erschließung des Archivs und eines Ordnungsmodells. Seine Umsetzung muß nun später oder<br />
auf andere Weise erfolgen.<br />
7.5. Das Datenbank-Konzept des DEI<br />
E. GROLL, A. TAEGER<br />
Eine wesentliche Aufgabe des Hauses sehen wir in Entwicklung und Aufbau entomologischer<br />
Datenbanken. Dabei sollen nicht nur nomenklatorische und systematische, sondern auch biologische<br />
und ökologische Daten berücksichtigt werden. Das angestrebte Ziel, Fakten aus in<br />
Thesauren gespeicherten Begriffen zusammenzusetzen, erfordert die Aufbereitung weiterer<br />
Sachgebiete, wie politische und Zoo-Geographie, Botanik und Literatur. Aufbereitung bedeutet<br />
nicht nur Sammeln der Informationen, sondern die oft nur aus Begriffen bestehenden Daten<br />
müssen definiert, systematisiert und vereinheitlicht werden. Oft stößt man dabei auf unscharfe<br />
Abgrenzungen, synonym benutzte Worte oder verschiedene Aspekte eines Sachverhaltes.<br />
Die Entwicklung der notwendigen Ein- und Ausgabeprogramme erfolgt modular mit folgenden<br />
Zielen:<br />
� weitgehend unabhängige Entwicklung und Pflege der Komponenten,<br />
� paralleler Aufbau des die einzelnen Module integrierenden Gesamtsystems, noch bevor<br />
diese vollständig ausgebaut sind und<br />
� Übersichtlichkeit des Gesamtsystems.<br />
Derzeit werden etwa 100 Tabellen konzipiert, mit Daten gefüllt und in das Gesamtsystem eingebettet.<br />
Der Bearbeitungsstand ist in der folgenden Tabelle dokumentiert:<br />
36
Wichtige Referenz-Datentabellen der Entomologischen Datenbank<br />
═══════════════════════════════════════════<br />
Nomenklatur (Zoolo- 35 Ordnungsnamen,<br />
gie nach den IRZN) 3.000 Familiennamen,<br />
20.000 Gattungsnamen,<br />
45.000 Artnamen und<br />
4.500 Autorennamen, daraus kombiniert<br />
110.000 Artbezeichnungen sowie<br />
1.000 Trivialnamen;<br />
Botanik 300 Familiennamen,<br />
28.000 Namenskombinationen und<br />
300 Pflanzengesellschaften;<br />
Geographie 50 Staaten,<br />
50 Provinzen und Bundesländer,<br />
300 Kreise,<br />
31.000 Orte,<br />
3.000 Meßtischblatt-Bezeichnungen,<br />
600 Naturräume und<br />
50 zoogeographische Bezeichnungen;<br />
Ökologie diverse Bezeichnungen für Biotoptypen, Lebens-<br />
und Ernährungsweise sowie Beziehungen<br />
zu Tieren, Pflanzen und zur Umwelt;<br />
Rote Listen 2.000 Insektennamen,<br />
diverse Kategorien und Gefährdungsursachen;<br />
Faunistik diverse Bezeichnungen für Fundorte, Sammlun-<br />
gen und Sammelmethoden<br />
Literatur 8.000 Autorennamen,<br />
1.000 Zeitschriftennamen,<br />
500 Keywords und daraus kombiniert<br />
10.000 Zitate.<br />
───────────────────────────────────────────<br />
Die Entwicklung der Datenbanken erfolgt gemeinsam bzw. abgestimmt mit dem Forschungsinstitut<br />
und Museum Alexander Koenig in Bonn, dem Museum für Naturkunde Berlin und dem<br />
Museum für Tierkunde Dresden. Für die Nutzung des Systems sind weitere Partner wie Landesumweltamt<br />
Brandenburg, Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und zukünftig auch interessierte<br />
Wissenschaftler und Freizeitentomologen vorgesehen.<br />
7.6. Perspektiven, neue Aufgaben und Arbeitsrichtungen<br />
H. H. DATHE<br />
37
Das DEI sieht seine Perspektive in der aktualisierten, national und international abgestimmten<br />
Fortschreibung seiner traditionellen Zweckbestimmung als Zentrum komplexer entomologischer<br />
Forschung.<br />
In der Fachwelt wie in der Öffentlichkeit hat sich in den letzten Jahren die Bewertung systematisch-taxonomischer<br />
Basisarbeit grundlegend verändert. Es kommt zunehmend ins Bewußtsein,<br />
daß sich die Ausbreitung der Zivilisation zu Lasten der Vielfalt in der Natur vollzieht. Biodiversität<br />
wird massiv reduziert, bevor sie überhaupt dokumentiert oder gar erforscht wäre.<br />
Schätzungen rechnen mit 100-400 Insektenarten täglich, die durch Vernichtung der Habitate<br />
aussterben. Dabei sind die ökologischen Konsequenzen nicht einmal abschätzbar. Tierische<br />
Lebewesen, unter denen die Insekten nach Artenzahl und Biomasse den Großteil bilden,<br />
schaffen vor allem durch ihre Beteiligung an geochemischen und biologischen Regenerationskreisläufen<br />
unsere Lebensgrundlagen. Verschiedene Gremien und Organisationen in aller Welt<br />
bemühen sich derzeit intensiv, daraus erforderliche Maßnahmen abzuleiten und Programme zu<br />
etablieren. Erwähnt seien die Stellungnahmen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (Zoologie<br />
1985: Bilanz und Perspektiven. Stuttgart, 1986) und des Verbandes Deutscher Biologen<br />
(Die biologischen und biologienahen staatlichen Forschungsstätten in der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Stuttgart 1989), die einhellig eine “prekäre Situation” in der systematischen Forschung<br />
Deutschlands feststellen, in völligem Kontrast zum Bedarf und der Behandlung in anderen<br />
Ländern.<br />
In diesem dringend neu zu gestaltenden Umfeld hat das DEI einen angestammten Platz. Es<br />
verfügt über langjährige Erfahrungen in der taxonomischen Forschung, die die Grundlage zahlreicher<br />
anderer Forschungsrichtungen bildet. Die Leistungsfähigkeit auf diesem Gebiet entscheidet<br />
über die Ergebnisse auch auf anderen Forschungsgebieten. Darauf aufbauend sollten<br />
vorrangig folgende Schwerpunktverlagerungen vorgenommen werden:<br />
38<br />
Verstärkung des Themenkomplexes Parasitoide und ihre Wirtsbindungen sowie Beziehungen<br />
zu den Phytophagen. - Koordinierung der systematisch-taxonomischen Grundlagenarbeiten<br />
über diese schwierigen und vernachlässigten, aber ökologisch wichtigen Insektengruppen;<br />
Formulierung eines entsprechenden übergreifenden Projektes zur Finanzierung.<br />
Ausbau von Forschungskapazitäten, die in der Überleitung zu angewandten Gebieten tätig<br />
werden. - Insbesondere im Bereich der biologischen Umweltüberwachung, des Biotop- und<br />
Artenschutzes sowie in der Raumplanung und Landschaftsentwicklung sind die Anfänge<br />
gemacht. Im entomologischen Bereich der Umweltverträglichkeits-Begutachtung bietet es<br />
sich an, sowohl in der theoretischen Fundierung der Bewertungskriterien, wie auch in der legislativen<br />
Vorbereitung und Kontrolle mitzuarbeiten.<br />
Konsequente Anwendung der Phylogenetischen Systematik. - Beiträge zur Entwicklung der<br />
Theorie und der gesetzmäßigen Beziehungen zur Zoogeographie sind in der internationalen<br />
Forschung hochaktuell. Die Fachwelt darf aus dem DEI substantielle Beiträge erwarten,
denn die Theorie der Phylogenetischen Systematik wurde von WILLI HENNIG entwickelt, als er<br />
Kustos der Diptera im DEI war (1937-1939, 1947-1961).<br />
Vertiefung der phylogenetischen Merkmalsanalysen durch Einführung eines breiten Methodenspektrums.<br />
- Zunächst sind chromosomenanalytische Untersuchungen bei Blattwespen<br />
vorgesehen; in Kooperationen soll geprüft werden, inwieweit DNA-Analytik zur Klärung spezifischer<br />
phylogenetischer Fragen beitragen kann. Prinzipiell ist besonderer Wert auf die<br />
Einbeziehung a l l e r Lebensstadien zu legen, namentlich auf die der meist vernachlässigten<br />
Präimaginalstadien.<br />
Koordination der Arbeit mit entomologischen Datenbanken. - Das DEI übernimmt es, Standards<br />
für wesentliche Schnittstellen entomologischer Datenbanken zu entwickeln, um in der<br />
rapiden Entwicklung ständig neuer Systeme die Kompatibilität zu erhalten. Es wird bestimmte<br />
Module selbst bearbeiten, andererseits die Zuarbeit von Spezialisten betreuen und deren<br />
Daten mit verwalten.<br />
Fauna Palaearctica und Fauna Europaea. - Auf der Grundlage langjährig gesammelter Erfahrungen<br />
als Initiator von Inventarisierungsarbeiten der Fauna Ostdeutschlands sind Konzeptionen<br />
für eine europäische oder paläarktische Dokumentation der Biodiversität zu erarbeiten.<br />
Bislang fehlen hier vielfach Kataloge und Übersichtswerke, die an anderen Stellen der Welt<br />
(Nordamerika, Australien) die entscheidenden Voraussetzungen für wirksame Schutz- und<br />
Gestaltungsmaßnahmen geliefert haben.<br />
Koordinierung der Kapazitäten der entomologischen Forschung, die durch Privatentomologen<br />
geleistet wird. - Unterstützung durch Arbeitsmöglichkeiten im Institut (Arbeit in den Sammlungen,<br />
Nutzung der Literaturbestände, Fachberatung); damit kann dieses wesentliche Potential<br />
für die Lösung regionaler und überregionaler angewandter Fragen genutzt werden.<br />
Technische Modernisierung der bibliographischen und entomohistorischen Arbeiten. - Die<br />
effektive Erschließung der in den Bibliotheksbeständen vorhandenen Information ist überfällig.<br />
Die Ergebnisse müssen künftig vorzugsweise in elektronische Aufbereitungen münden,<br />
die den online-Anschluß an überregionale Datenverbunde erhalten.<br />
39
8. Bibliothek<br />
40<br />
R. GAEDIKE, M. SCHIELE, H. WEHRENS, J. MOEBERT, I. MORGENSTERN<br />
Die Entomologische Fachbibliothek verfügt gegenwärtig über einen Bestand von 65.500 Bänden<br />
(davon 25.000 Monographien) sowie 110.000 Sonderdrucke und 800 laufend gehaltene<br />
Zeitschriften zur Entomologie. Der jährliche Zuwachs beläuft sich auf etwa 1.500 Einheiten.<br />
Dieser Bereich hatte im Zusammenhang mit neuen Forschungsthemen eine Reihe zusätzlicher<br />
Aufgaben für Wissenschaft, Lehre, Wirtschaft und Politik zu übernehmen. Im Kontrast dazu hat<br />
sich der Personalbestand in der Bibliothek seit 1991 verringert. Leistungen, die notwendig waren,<br />
um den Charakter der Bibliothek als Spezialbibliothek von überregionaler Bedeutung zu<br />
wahren, wurden weitgehend durch einen Wissenschaftler übernommen.<br />
Nach dem gültigen Standard müßte die DEI-Bibliothek 5 bis 7 Personen mit Fachausbildung<br />
beschäftigen. Zur Zeit sind 3,5 Stellen vorhanden, davon 1,5 über ABM und Projekte, die aber<br />
nur teilweise für Bibliotheksarbeiten eingesetzt werden können. Die Folgen waren eine hohe<br />
Belastung des zuständigen Wissenschaftlers, Vernachlässigung von normalerweise erforderlichen<br />
Bibliotheksarbeiten und Aufschub der Erschließung von Altbeständen für die Zentrale<br />
Zeitschriften-Datenbank, wie sie seitens der DFG und des DBI seit langem gewünscht werden.<br />
8.1. Erwerbung<br />
Im Berichtsjahr waren der internationale Schriftentausch und der Sondertausch wie auch in der<br />
Vergangenheit die wichtigste Grundlage für die Erwerbung der Zeitschriften, Serien, Monographien<br />
und Separata. Die Bibliothek tauschte <strong>1994</strong> mit 396 Partnern in 60 Ländern.<br />
Zeitschriften<br />
Per 31.12.<strong>1994</strong> umfaßte der Bestand 804 laufend gehaltene Zeitschriftentitel. Davon erhielten<br />
wir im Rahmen des internationalen Schriftentausches 684 Titel, 69 Titel wurden gekauft, 51<br />
waren Geschenke.<br />
Im Laufe des Jahres konnten 65 neue Zeitschriftentitel beschafft werden, darunter 57 im<br />
Tausch, 8 durch Kauf aus DFG-Mitteln. Von den bisher bezogenen Titeln standen 48 nicht<br />
mehr zur Verfügung: 11 Zeitschriften stellten ihr Erscheinen ein, bei 32 wurde der Tausch eingestellt,<br />
5 Titel wurden abbestellt. Insgesamt gingen 3741 Hefte in der Zeitschriftenstelle ein,<br />
wurden signiert und in den Bestand aufgenommen.<br />
Monographien und Serienwerke<br />
Es konnten 358 Einzelstücke beschafft werden, davon 138 durch Kauf, 166 im Rahmen des<br />
internationalen Schriftentausches sowie durch Sondertausch, 32 als Geschenke und 22 als<br />
Rezensionsexemplare.<br />
Separate
Von Prof. Dr. DIETER OTTO (Kleinmachnow) erhielten wir seine umfangreiche Separatesammlung.<br />
Sie umfaßt insbesondere Literatur über Formicidae, speziell die Rote Waldameise, sowie<br />
Literatur zum Thema Insektenphysiologie.<br />
8.2. Erschließung<br />
Es wurden von 458 Monographien und Serienstücken Titelaufnahmen sowie 38 Stücktitel vorgenommen.<br />
Daneben erfolgte die Titelaufnahme für 76 Zeitschriften (Neueingänge sowie Titeländerungen).<br />
Die Erfassung der Sonderdrucksammlung H. SACHTLEBEN wurde mit der Formalerschließung<br />
von weiteren 753 Stücken fortgesetzt.<br />
Alle neu erworbenen Zeitschriften sowie die als Bestandslückenergänzung beschafften Bände<br />
wurden an die Zeitschriftendatenbank (ZDB) gemeldet, sie stehen damit dem überregionalen<br />
Leihverkehr zur Verfügung.<br />
8.3. Nutzung<br />
Die Bestände sind die Literaturbasis für die verschiedenen Forschungsarbeiten im Institut.<br />
Darüber hinaus werden sie von zahlreichen Wissenschaftlern anderer Forschungseinrichtungen<br />
des In- und Auslandes genutzt, entweder durch Auswertung der Literatur im Lesesaal,<br />
oder durch Literaturausleihe in Form von Kopien.<br />
Als Spezialbibliothek mit einem Bestand von überregionaler Bedeutung ist die Bibliothek dem<br />
Leihverkehr der deutschen Bibliotheken angeschlossen, sie stellt hierfür ihre Bestände in Form<br />
von Kopien zur Verfügung, sofern nicht urheberrechtliche oder Bestandesschutzgründe dem<br />
entgegenstehen.<br />
Bereitstellung von Kopien<br />
Während für die Wissenschaftler des Hauses im Berichtsjahr nur 17 Titel über den nehmenden<br />
Leihverkehr bestellt werden mußten, waren es im gebenden Leihverkehr 822 Bestellungen, die<br />
in der Bibliothek eingingen. Davon konnten 602 positiv durch Bereitstellung von 4631 Kopien<br />
erledigt werden. Von weiteren 489 Titeln wurden für Gastwissenschaftler, Korrespondenzpartner<br />
oder für die Mitarbeiter des Hauses 12.576 Kopien angefertigt.<br />
Lesesaalbenutzung<br />
Die Möglichkeiten der Literaturauswertung im Lesesaal wurden von 141 Besuchern genutzt.<br />
Ihnen wurden 3.048 Titel zur Verfügung gestellt. Weitere 1.002 Titel nutzten die Mitarbeiter des<br />
Hauses direkt im Lesesaal, 494 Titel wurden von ihnen kurzfristig ausgeliehen, 1.440 Titel stehen<br />
zur ständigen Benutzung an den Arbeitsplätzen.<br />
Die neu eingegangenen 3.741 Zeitschriftenhefte standen, wie auch die 358 Neueingänge an<br />
Monographien und Serienstücken, im Rahmen der monatlich wechselnden Zusammenstellung<br />
41
"Neueingänge", den Mitarbeitern des Hauses sowie anderen Lesesaalbenutzern zur Verfügung.<br />
Im Rahmen der Bestandespflege konnten 894 Bände Zeitschriften und Serienstücke (1.377<br />
bibliographische Einheiten) eingebunden werden, zum Teil allerdings nur in Form einer Unterbringung<br />
in entsprechenden Mappen.<br />
9. Entomologische Sammlungen<br />
Mitarbeiter Entomologische Forschung<br />
Das DEI unterhält eine große Insektensammlung, die etwa 3 Millionen Exemplare in 275.000<br />
Arten (ein Viertel aller bisher beschriebenen Insektenarten) umfaßt. Der Ordnungszustand ist<br />
überwiegend sehr gut, so daß der Zeitaufwand der Wissenschaftler für Kustodiatsaufgaben<br />
gering gehalten werden konnte. Der Leihverkehr wird von langjährig eigenverantwortlich tätigen<br />
technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbstständig erledigt, so daß sich die Wissenschaftler<br />
auf die fachliche Betreuung der Gastforscher und die Briefkorrespondenz konzentrieren<br />
konnten.<br />
Erweiterung<br />
Nachdem die Mikrolepidopterensammlung GERRIT FRIESEs nach seinem Tode übernommen<br />
werden konnte, wurde in diesem Jahr seine Makrolepidopterensammlung erworben. Sie ist<br />
eine außerordentlich wichtige Quelle von Informationen über den Artenbestand insbesondere<br />
Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns während der letzten rund 40 Jahre. Darüber<br />
hinaus ergänzt sie die bereits vorhandenen umfangreichen Balkanausbeuten.<br />
In der Coleopterensammlung gab es Zugänge durch Überlassen von Teilausbeuten: Coleoptera<br />
ohne Carabidae und Scarabaeoidea aus Nepal (D. AHRENS und J. SCHMIDT, Rostock); Coleoptera<br />
aus Fernost (A. PÜTZ, Eisenhüttenstadt); Staphylinidae aus Japan (N. ITO, Kawanishi<br />
City) und durch eigene Aufsammlungen auf Korsika, in den Südalpen (Trento) und auf Malta<br />
(ZERCHE).<br />
Erschließung (Neuaufstellung, Revisionen ...)<br />
Die Mikrolepidopteren der Sammlung G. FRIESE wurden in die Hauptsammlung eingeordnet.<br />
Während seines Arbeitsaufenthalts revidierte Herr SINJOV (St. Petersburg) die gesamten Bestände<br />
der Lepidopterenfamilien Blastobasidae, Momphidae und Cosmopterigidae und ordnete<br />
das Material nach der gegenwärtig gültigen Systematik.<br />
In der Coleopteren-Sammlung wurden zur Aufbewahrung des undeterminierten Materials Systemschachteln<br />
eingeführt.<br />
Frau Prof. N. P. KRIVOSHEINA (Moskau) unternahm Revisionsarbeiten in verschiedenen Dipterenfamilien.<br />
Die DEI-Kollektion der Anisopodidae wurde neu aufgestellt.<br />
42
Die Hemimetabola-Sammlung wurde umgelagert. Dies erlaubt es, Teile der Dipteren- und Hymenopteren-Kollektionen<br />
neu aufzustellen und im erforderlichen Umfang zu erweitern. Mit Übernahme<br />
der Sammlung BEUTLER (Museum Beeskow) wurde die komplette Neuaufstellung<br />
der Odonaten-Sammlung notwendig. Die Arbeiten dazu begannen im Berichtsjahr.<br />
Leihverkehr<br />
Zahlreiche Nachfragen beziehen sich auf die Insektensammlung, die zu den bedeutenden<br />
Sammlungen der Welt gehört. Auch wegen ihres sehr guten Ordnungs- und Erschließungszustandes<br />
wird sie gern genutzt. Ihre Bedeutung kann anhand der zahlreichen Leihanfragen sowie<br />
die in- und ausländischen Wissenschaftler, die zu kurz- und mittelfristigen Arbeitsaufenthalten<br />
nach Eberswalde kommen, belegt werden.<br />
10. Öffentlichkeitsarbeit<br />
1991: 110 Leihsendungen mit 5.695 Exemplaren<br />
1992: 108 Leihsendungen mit 13.469 Exemplaren<br />
1993: 206 Leihsendungen mit 11.020 Exemplaren<br />
<strong>1994</strong>: 114 Leihsendungen mit 4.531 Exemplaren<br />
Ausstellung<br />
C. KLICHE, R. SCHWEBS, B. KATNIG<br />
Jährlich finden etwa 30 wissenschaftliche Institutsführungen statt, bei denen die Ausstellung<br />
eine zentrale Rolle spielt. Vor allem wurde die öffentliche Ausstellung des DEI “Insekten - Faszination<br />
in Natur, Sammlung und Buchkunst” genutzt, um die Aufgaben, wissenschaftlichen<br />
Zielsetzungen und Forschungsergebnisse des Instituts bekanntzumachen. Als weitere Zielgruppe<br />
unserer Ausstellung sind die Schulen von Eberswalde zu nennen, die mit ihren Schülern<br />
regelmäßig zu Projekttagen und Praktika kommen. <strong>1994</strong> wurde 5 Schüler je 2 Wochen von<br />
C. KUTZSCHER und anderen betreut. Die Ausstellung hatte folgenden Zuspruch:<br />
1993 Einzelbesucher: 1.934<br />
Führungen: 87 (1.582 Besucher) insgesamt 3.516 Besucher<br />
<strong>1994</strong> Einzelbesucher: 2.340<br />
Führungen: 83 (1.550 Besucher) insgesamt 3.890 Besucher<br />
Publikationsorgane<br />
K. ROHLFIEN, C. GRUNOW<br />
43
Die Mitarbeiter veröffentlichen vorzugsweise in den Fachzeitschriften des In- und Auslandes,<br />
die die Spezialisten einzelner Insektengruppen gezielt ansprechen, oder aber in Schriften von<br />
Institutionen, deren Bestände oder Sammelausbeuten Basis der Untersuchung waren. Das DEI<br />
hat in der Zeitschrift "Beiträge zur Entomologie" und in der Reihe "Nova Supplementa Entomologica"<br />
eigene Publikationsorgane, woraus sich aber weder eine Verpflichtung noch eine Berechtigung<br />
ableitet. Alle eingehenden Beiträge werden in der Verantwortung des internationalen<br />
Redaktionskollegiums rezensiert.<br />
Die Aufsätze in den “Beiträgen zur Entomlogie” werden in folgenden Zeitschriften referiert:<br />
Abstracts of Entomology; Bibliographie der Pflanzenschutzliteratur; Referativnyj Journal/ Entomologia;<br />
Review of Applied Entomology/Agricultural; Zoological Record. Sie sind ebenfalls in<br />
der Datenbank von BIOSIS enthalten.<br />
Beiträge zur Entomologie / <strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut. - Akademie Verlag: Berlin. -<br />
1. 1951 ff. - ISSN 0005-805X. [International anerkannte und verbreitete Fachzeitschrift.<br />
Sie erschien <strong>1994</strong> als Band 44 in 2 Heften in einem Umfang von 458 Seiten mit<br />
19 Beiträgen und 36 Besprechungen. Herausgeber und Akademie-Verlag arbeiten auf<br />
der Grundlage eines Kommissionsvertrages zusammen. Die Redaktion liefert die Manuskripte<br />
als druckreife Vorlagen an den Verlag. Chefredakteur: J. OEHLKE; Verantwortlicher<br />
Redakteur: K. ROHLFIEN. Ein international zusammengesetzter Redaktionsbeirat ist<br />
in die Gewinnung von Autoren und in die Begutachtung der Manuskripte einbezogen.<br />
Hauptabnehmer im Schriftentausch des Herausgebers sind Bibliotheken bzw. Redaktionen<br />
von Forschungsinstituten, Universitäten und Behörden sowie Spezialisten.]<br />
Nova Supplementa Entomologica / <strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut. - Akademie Verlag:<br />
Berlin. - 1. 1985 ff. [Zeitschriftenartige Reihe, welche in erster Linie Veröffentlichungen<br />
zur Erschließung der Institutsbestände und Bibliographien enthält. Sie erscheint bisher in<br />
unregelmäßigen Abständen. Chefredakteur: H. H. DATHE; Redakteur: K. ROHLFIEN. Bisher<br />
sind 5 Hefte erschienen, die Hefte 6 und 7 befinden sich in der Vorbereitung. Das<br />
Manuskriptangebot ist groß, so daß mindestens ein Heft im Jahr die Regel werden sollte.]<br />
Da die Periodika des DEI für Aufsätze aus aller Welt offen sind, die ihrem Profil entsprechen<br />
und ein gutachtlich anerkanntes Niveau aufweisen, sind sie nicht als "interne Zeitschriften" zu<br />
werten. Als intern gelten hier Forschungsberichte an die Projektträger, Vorträge auf Institutskolloquien<br />
oder Arbeits- und Ordnungsmittel zur Verwendung im Hause.<br />
Eine Publikationsliste der Jahre 1990-<strong>1994</strong> verzeichnet folgende Bilanz:<br />
Externe Veröffentlichungen 214 Interne Veröffentlichungen 22<br />
davon davon<br />
Monographien 17 Forschungsberichte u.a. 11<br />
44
Aufsätze 145 Vorträge 9<br />
Vorträge 52 <strong>Jahresbericht</strong>e 2<br />
Weitere Aktivitäten des DEI<br />
Als Mitveranstalter oder verantwortlicher Träger fungierte das DEI bei mehreren Tagungen, so<br />
bei Tagungen der Arbeitskreise "Systematik und Taxonomie" und "Parasitoide" der "Deutschen<br />
Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie e.V." (DGaaE). Es war im Herbst<br />
<strong>1994</strong> Ausrichter der Tagung des Bundesfachausschusses Entomologie, Naturschutzbund<br />
Deutschland, "Entomologischer Fachbeitrag zu Naturschutz und Landschaftsplanung " in Altenhof<br />
am Werbellinsee. Es bleibt weiterhin das Ziel, die traditionelle Tagungsreihe des DEI,<br />
die "Wanderversammlung deutscher Entomologen” zu restituieren.<br />
Den Möglichkeiten angemessen, wurden Gastforscher zu Fachdiskussionen, Spezialistenlehrgängen<br />
und gemeinsamen Arbeiten eingeladen. Determinationen und Literaturrecherchen<br />
sind - in einem bestimmten Rahmen - normale Dienstleistungen des Hauses. Zu den wesentlichen<br />
Leistungen müssen ebenso eine umfangreiche Gutachtertätigkeit und Fachberatung für<br />
Gesetzesvorlagen, Naturschutzeinrichtungen, land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Forschungsinstitutionen<br />
gezählt werden. Ein Mitarbeiter des DEI leitet die Fachgruppe Entomologie<br />
Eberswalde des Naturschutzbundes. Interne Schriften in Arbeitskreisen (Rundschreiben)<br />
richten sich besonders an Faunisten und Privatforscher in Gesellschaften. Ein Datenerfassungssystem<br />
wird für den gleichen Nutzerkreis vorbereitet. Für weitere Interessenten, z. B. die<br />
Medizinische Fachschule Neuss, die Bildungsstätte Lebus des Landesumweltamtes oder für<br />
Fachpräparatoren, werden Lehrveranstaltungen zur Weiterbildung oder zum Fernstudium<br />
angeboten.<br />
Das DEI nutzt alle Möglichkeiten, die interessierte Öffentlichkeit - auch über das Fach hinaus -<br />
mit Ergebnissen seiner Tätigkeit bekanntzumachen. Artikel erschienen in Schriftenreihen von<br />
verschiedenen Institutionen, so in Journalen von Hochschulen, Naturschutzverbänden oder<br />
Vereinen, es wurden Vortragsveranstaltungen und die Medien - Presse, Rundfunk und Fernsehen<br />
- gezielt bedient. Hierbei ging es vor allem um die Selbstdarstellung des Instituts, aber<br />
auch um die Positionierung zu Problemen des Arten- und Naturschutzes aus der Sicht der<br />
Entomologie. Die Palette reichte von Fernsehsendungen (Ozon, B1) über Interviews in großen<br />
deutschen Tageszeitungen (Berliner Morgenpost, Neue Zeit, Tagesspiegel) und Zeitschriften<br />
(GEO, Grünstift, Hochschule Ost) bis zu regelmäßigen Informationen in der Regionalpresse<br />
(Märkische Oderzeitung, Eberswalder Monatsblatt, Oberbarnimer Kreisblatt).<br />
Auskünfte, Beratung, Betreuung<br />
Aus der Vielzahl von erteilten Auskünften kann hier nur eine Auswahl genannt werden. Auskünfte<br />
und Determinationen für agrarwissenschaftliche Institutionen ergingen an:<br />
45
Abteilung für Ökologie und Morphologie der Tiere, Universität Ulm; Academy of Agriculture,<br />
Department of Forest Entomology, Kraków; Agriculture Faculty, Plant Protection Department,<br />
Ege University; Biologische Bundesanstalt, Braunschweig; Dept. d’Agriculture, Ramaderie i<br />
Pesca, Servei de Protecció dels Vegetals, Barcelona; Fachbereich Gartenbau, Fachhochschule<br />
Geisenheim; Fachbereich Forstwissenschaften Tharandt, Technische Universität Dresden;<br />
Fachbereich Gartenbau, Universität Hannover; Forschungsstelle für Ökosystemforschung und<br />
Ökotechnik, Universität Kiel; Institut für biologische Schädlingsbekämpfung, BBA Darmstadt;<br />
Institut für allgemeine und angewandte Entomologie, Hardegsen; Institut für integrierten Pflanzenschutz,<br />
BBA Kleinmachnow; Institute of Soil ASCR, „eské Budejovice; Ludwig-<br />
Boltzmann-Institut für biologischen Landbau und angewandte Ökologie, Wien; Institut für<br />
Pflanzenproduktion, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Pflanzenschutzamt Berlin;<br />
Pflanzenschutzamt Bonn; Sezione Entomologia Agraria, Universitá de Pisa.<br />
Weitere Auskünfte erhielten u.a.:<br />
Projektgruppe Pflege- und Entwicklungspläne des Ökologischen Berufsförderungs-, Bildungsund<br />
Forschungswerkes Brandenburg e.V., Britz; Gesellschaft Märkische Eiszeitstraße, Eberswalde;<br />
University of East Anglia, School of Biological Sciences, Norwich; University of<br />
Helsinki; Technische Universität Braunschweig, Zoologisches Institut; Universität Bielefeld,<br />
Abt. Biologie; Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; Universität Leipzig, Institut für Zoologie;<br />
Naturkundemuseum Erfurt; Museum der Natur Gotha; Dr. WITHERS, Charnay, Frankreich;<br />
J. DANIELZIK, Bottrop; T. KEIL, Dresden; Dr. J. GELBRECHT, Königs Wusterhausen; C. SAURE,<br />
Berlin; G. JAESCHKE, Berlin; Dr. J. R. WALTHER, Berlin; Eidgenössische Technische Hochschule<br />
Zürich, Institut für Terrestrische Ökologie; Institut für Biologie und Bodenkunde Vladivostok;<br />
Institut für Wildbienenkunde, Tübingen; Dr. V. FELIX, Prag; M. GERSTBERGER, Berlin;<br />
A. SCHOLZ, Vöhringen-Illerberg; R. SUTTER, Bitterfeld; Dr. G. BALDIZZONE, Astí; O. KARS-<br />
HOLT, Naturhistorisches Museum Kopenhagen; Dr. M. LÖDL, Naturhistorisches Museum Wien;<br />
Prof. A. REIPRICH, Spišska Nová Ves; H. VAN DER WOLF, Nuenen; W. ACHTEN, Forstzoologisches<br />
Institut der Albert-Ludwig-Universität Freiburg; Dr. M. DOMINGUEZ, Universitat de Valencia,<br />
Burjassot; E. BETTAG, Dudenhofen; Prof. L. SANTINI, Universita di Pisa, Pisa; F. FÄNGER,<br />
Forschungsinstitut und Museum A. Koenig, Bonn; Dr. V. SARTO I MONTEYS, Servei de Proteccio<br />
dels Vegetals, Barcelona; V. ASSING, Hannover; P. WUNDERLE, Mönchengladbach; A.<br />
PÜTZ, Eisenhüttenstadt; Dr. R. OUTERELO, Universidad Complutense Madrid, Faculdad de<br />
Biologia, Catedra de Entomologia; W. H. LUCHT, Langen; Dr. I. LÖBL, Muséum d'Histoire naturelle,<br />
Genf; Dr. J. KODADA, Comenius Universität Bratislava, Faculty of Sciences, Department<br />
of Zoology.<br />
11. Verein der Freunde und Förderer des DEI e. V.<br />
K. ROHLFIEN, B. STORKAN<br />
Der Verein der Freunde und Förderer des Deutschen Entomologischen Instituts e.V. besteht<br />
gegenwärtig aus 55 Mitgliedern. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, dieses Institut auch de jure<br />
wieder entstehen zu lassen. Seine Vereinszwecke als gemeinnütziger Verein laut Statut sind:<br />
46
die Unterstützung und Förderung der entomologischen Forschung im DEI<br />
die Förderung aller Vorhaben des DEI zur Bekanntgabe dieser Forschung<br />
die Unterstützung des ständigen weiteren Ausbaus der für die Öffentlichkeit bestimmten<br />
Ausstellung zu aktuellen Themen des Fachgebietes, zur Vermittlung eines Umweltbewußtseins<br />
und zur Rolle der Insekten im Naturhaushalt und für den Menschen<br />
die Unterstützung und Förderung des weiteren Ausbaus der entomologischen Sammlungen<br />
und der Bibliothek des DEI als Basis für die wissenschaftlichen Forschungen und<br />
die Ausbildung.<br />
Die <strong>Jahresbericht</strong>e des DEI werden z. B. über den Verein finanziert. Ebenso gab er Zuschüsse<br />
für den Druck der Institutszeitschrift "Beiträge zur Entomologie", für eine Publikation über das<br />
DEI in der Lokalpresse und für den Ausbau eines Laborraumes.<br />
Der Verein ruft dazu auf, durch Beiträge, Spenden geldlicher und gegenständlicher Art (Entomologennachlässe:<br />
wissenschaftliche Korrespondenz, Sammlungen mit dazugehörenden<br />
schriftlichen Unterlagen, Typenmaterial, Spezialbibliotheken, Fachbücher, Entomologenportraits,<br />
unveröffentlichte Kataloge und Manuskripte) den Vereinszweck erfüllen zu helfen.<br />
Gerade jetzt, wo eine fachliche Bewertung des Bestandes und der Leistungen des Instituts<br />
durch den Wissenschaftsrat erfolgt und die Gestaltung seiner weiteren Existenz ansteht, bedarf<br />
das DEI jedweder Unterstützung, auch gegenüber den verantwortlichen Politikern.<br />
In diesem Zusammenhang möchte sich der Vorstand bei all denen bedanken, die durch ihren<br />
Rat, ihre Spende, ihr Eintreten für die Belange des Deutschen Entomologischen Instituts Hilfe<br />
gegeben haben. Sie haben dazu beigetragen, daß das Institut faktisch noch existiert, obwohl<br />
juristisch nur eine Projektgruppe Entomologie vorhanden ist.<br />
Wollen Sie Mitglied des Vereins werden oder wegen einer Unterstützung mit uns in Verbindung<br />
treten, so wenden Sie sich bitte an folgende Anschrift:<br />
Dr. Klaus Rohlfien, Verein der Freunde und Förderer des Deutschen Entomologischen<br />
Instituts e.V., Postfach 100238, D-16202 Eberswalde (Tel.: 03334-22936,<br />
Fax: 03334-212379); Hausanschrift: Schicklerstraße 5.<br />
Bei Ihrem Wunsch, Mitglied zu werden, würden wir Ihnen einen Aufnahmeantrag und ein Statut<br />
zusenden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 20.- DM im Jahr, ist aber natürlich nicht begrenzt.<br />
Bankverbindung: Sparkasse Barnim, BLZ 17052000, Kto. 3001032200<br />
12. Publikationen<br />
Einzelveröffentlichungen und Aufsätze<br />
BEHNE, L.: Superfamilie Curculionoidea. - In: LOHSE, G.A.; LUCHT, W.H. - Die Käfer Mitteleuropas.<br />
3. Supplementband mit Katalogteil. - Krefeld: Goecke & Evers. - S. 181-246.<br />
BEHNE, L.: Checklist der Rüsselkäfer (Coleoptera, Curculionoidea) Thüringens. - In: Check-<br />
Listen Thüringer Insekten. Teil 2. - Thüringer Entomologenverband e. V. - 28-45.<br />
47
BEHNE, L. & GRÄF, H.: Faunistische Mitteilungen Nr. 2140 - 2143. - Ent. Blätter, Krefeld 90:<br />
125-126.<br />
BRAUN, W. & BEHNE, L.: Neue Arten der Gattung Lathrotiorhynchus Voss aus Pakistan (Insecta:<br />
Coleoptera: Curculionidae: Otiorhynchinae). - Reichenbachia, Mus. Tierk. Dresden 30:<br />
153-161.<br />
BURGER, F. & TAEGER, A.: Aktuelle Nachweise von Orussus abietinus (Scopoli, 1763) (Hymenoptera,<br />
Orussidae). - Brandenburg. Ent. Nachr., Potsdam 2: 61-62.<br />
DATHE, H. H.: Der Zeitgeist mag die Bienen. - Eberswalder Jahrbuch für Heimat-, Kultur- und<br />
Naturgeschichte <strong>1994</strong>/95, Eberswalde: 148-153.<br />
DATHE, H. H.: Studien zur Systematik und Taxonomie der Gattung Hylaeus F. (Colletidae, Apoidea).<br />
1. Hylaeus annulatus (L.) eine holarktische, Hylaeus aborigensis sp.n. eine neue<br />
sibirische Art. - Beitr. Ent., Berlin 44 (2): 441-445.<br />
DATHE, H. H.: Käfer zählen - was soll das? Entomologische Inventarforschung im Biosphärenreservat<br />
Schorfheide-Chorin. - Adebar, Zeitung für das Biosphärenreservat Schorfheide-<br />
Chorin 2/3 . - S. 6.<br />
DATHE, H. H. & OEHLKE, J.: Zum Problem Lindenblüte und Insektensterben . - Insecta, Berlin 1<br />
(1993): 161-165.<br />
DATHE, H. H. & ROHLFIEN, K.: Das Deutsche Entomologische Institut in Eberswalde. - Hochschule<br />
Ost, Leipzig 4 (5): 68-81.<br />
DATHE, H. H. & WESTENDORFF, M.: Anmerkungen zum zoo-ökologischen Fachbeitrag, speziell<br />
der Entomologie, zur Landschaftsplanung im Bundesland Brandenburg. - Kolloquium der<br />
ÖNU-GmbH, in Seelow, 21.1.<strong>1994</strong>. In: Naturraumerkundung - Voraussetzung für die Landschaftsplanung.<br />
- Prädikow: Eigenverlag der ÖNU GmbH. - S. 67-68.<br />
DIECKMANN, L. & BEHNE, L.: 93. Familie: Curculionidae. - In: LOHSE, G.A.; LUCHT, W.H. - Die<br />
Käfer Mitteleuropas. 3. Supplementband mit Katalogteil. - Krefeld: Goecke & Evers. - S.<br />
246-298.<br />
GAEDIKE, R.: A new species of Acrolepiopsis and the description of the female of A. californica<br />
(Lepidoptera: Acrolepiidae). - Journ. Lep. Soc., Lawrence 48 (1): 46-50, 5 Fig.<br />
GAEDIKE, R. Dr. GÜNTHER PETERSEN 70 Jahre. - Beitr. Ent. Berlin 44(2): 259 - 260, 1 Fig.<br />
GAEDIKE, R. Zur Kenntnis der ostpaläarktischen Acrolepiidae (Lepidoptera). - Beitr. Ent. Berlin<br />
44(2): 319 - 328, 11 Fig.<br />
KÜHNE, S.; SCHRAMEYER, R; MÜLLER, R. & MENZEL, F.: Räuberische Fliegen - ein wenig beachteter<br />
Nützlingskomplex in Gewächshäusern. - Mitt. Biol. Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft<br />
Berlin-Dahlem 302. - Berlin; Wien: Blackwell Wissenschafts-Verlag. 1 - 75.<br />
KUTZSCHER, C.: Bemerkenswertes zum Hornissenkäfer Velleius dilatatus F., 1787 (Coleoptera,<br />
Staphylinidae). - Ent. Nachr. Ber., Dresden 38 (1): 63-64.<br />
48
LOHSE, U. & ZERCHE, L.: Bibliographie der koleopterologischen Arbeiten GUSTAV ADOLF LOH-<br />
SES. - Entomol. Blätter, Krefeld 90: 142-152.<br />
MENZEL, F.: Checklist der Trauermücken (Diptera, Sciaridae) Thüringens. - In Thüringer Entomologenverband<br />
e.V. (LFA des Naturschutzbundes Deutschland e.V.) [Hrsg.]: Check-Listen<br />
Thüringer Insekten, Jena 2: 74-79.<br />
MOHRIG, W. & MENZEL, F.: Revision der paläarktischen Arten von Phytosciara FREY (Diptera:<br />
Sciaridae). - Beitr. Ent., Berlin 44 (1): 167-210.<br />
ROHLFIEN, K.: SIGMUND SCHENKLINGs Konvolut und sein "Faunistischer Führer durch die Coleopterenlitaratur".<br />
- Beitr. Ent., Berlin 44 (1): 157-166.<br />
ROHLFIEN, K.: Prof. Dr. sc. WERNER EBERT zum Geburtstag. - Beitr. Ent., Berlin 44 (2): 447-448.<br />
ROHLFIEN, K.: Zur Geschichte der Dipterensammlung des Deutschen Entomologischen Instituts.<br />
- Studia dipterologica, Halle/Saale 1 (1): 3-32.<br />
ROHLFIEN, K.: Sacherschließung der Monographien, Serienwerke und Stücktitel der Entomologischen<br />
Bibliothek mit dem Literaturverwaltungssystem VCH-BIBLIO. - Mitt. Ges. Bibliotheksw.<br />
Dok. Landbau, Karlsruhe 50: 18-23.<br />
ROHLFIEN, K.: Eberswalde - Waldstadt am Rande des Barnim. (Kleiner Stadtführer). - Eberswalde:<br />
Stadtverwaltung - 55 S. [Darin auch Abschnitte über das DEI, über das Institutsgebäude<br />
und über die Geschichte der Forstfakultät]<br />
SOMMER, M.; TAEGER, A.; WESTENDORFF, M. & ZIEGLER, J.: Arthropodenarten der Roten Liste<br />
Brandenburgs im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. - Brandenburg. Ent. Nachr.,<br />
Potsdam 2: 63-77.<br />
UHLIG, M. & ZERCHE, L.: Bericht über die 8. Tagung "Staphylinidae" in Kloster/Hiddensee. -<br />
Entomol. Nachr. Ber., Dresden 38: 52.<br />
UHLIG, M. & ZERCHE, L.: Dr. med. dent. Dr. h.c. GUSTAV ADOLF LOHSE (27.12.1910 - 30.4.<strong>1994</strong>)<br />
zum Gedenken. - Entomol. Blätter, Krefeld 90: 129-141.<br />
ZERCHE, L.: Die Revision der Oxypoda-Typen aus der Sammlung CLAUDIUS REY im Musée<br />
Guimet d'Histoire naturelle de Lyon und einiger anderer Typen der Gattung sowie die Beschreibung<br />
von vier neuen Oxypoda-Arten (Coleoptera, Staphylinidae, Aleocharinae). - Coleoptera.<br />
Schwanfelder Coleopterologische Mitteilungen 6: 1-36.<br />
ZIEGLER, J.: Die Arten der Gattung Phasia, Untergattung Hyalomya R.-D., in Mitteleuropa (Diptera,<br />
Tachinidae). - Studia dipterologica, Halle/Saale 1 (2): 157-180.<br />
ZIEGLER, J.: Welche Chancen gibt es für die Ausarbeitung einer Dipterenfauna Deutschlands? -<br />
Ent. Nachr. Ber., Dresden 38: 200-201.<br />
Vorträge<br />
49
DATHE, H. H.: Inventarforschung zur Arthropodenfauna im Biosphärenreservat Schorfheide-<br />
Chorin. - 2. Herbsttagung des BFA Entomologie im Naturschutzbund Deutschland, Altenhof<br />
(Brandenburg) 7.-9.10.<strong>1994</strong>.<br />
DATHE, H. H.; TAEGER, A.; WESTENDORFF, M. & ZIEGLER, J.: Erste Ergebnisse von Untersuchungen<br />
der Arthropodenfauna im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg)<br />
1992-<strong>1994</strong>. - SIEEC XIV, München 4.-9.9.<strong>1994</strong>.<br />
DATHE, H. H. & WESTENDORFF, M.: Anmerkungen zum zoo-ökologischen Fachbeitrag, speziell<br />
der Entomologie, zur Landschaftsplanung im Bundesland Brandenburg. - ÖNU-Tagung,<br />
Seelow (Brandenburg), 21.1.<strong>1994</strong>.<br />
GROLL, E.: Über den Aufbau einer entomologischen Datenbank. - SIEEC XIV, München 4.-<br />
9.9.<strong>1994</strong>.<br />
MENZEL, F.: Revision der paläarktischen Trauermücken (Diptera, Sciaridae) - Ergebnisse einer<br />
5-jährigen Revisionsarbeit. - Kolloquium am Naturhistorischen Reichsmuseum Stockholm<br />
(Schweden) vom 4.10.-10.10.<strong>1994</strong>.<br />
ROHLFIEN, K.: Sacherschließung der Monographien, Serienwerke und Stücktitel der Entomologischen<br />
Bibliothek mit dem Literaturverwaltungssystem VCH-BIBLIO. - Tagung der Gesellschaft<br />
für Bibliothekswesen und Dokumentation des Landbaus vom 20.-22.4.<strong>1994</strong>.<br />
TAEGER, A.: Zum aktuellen Stand der Systematik der Megalodontidae (Hymenoptera, Symphyta).<br />
- SIEEC XIV, München 4.-9.9.<strong>1994</strong>.<br />
ZERCHE, L.: Eine entomologische Sammelreise in den Fernen Osten Rußlands. - IX. Tagung<br />
Staphylinidae in Quolsdorf, Kreis Niesky, 22.-24.4.<strong>1994</strong>.<br />
ZERCHE, L.: Revision der Oxypoda-Typen aus der Sammlung CLAUDIUS REY in Lyon (Staphylinidae).<br />
- <strong>Deutsches</strong> Koleopterologentreffen in Weinstadt-Beutelsbach, 28.-30.10.<strong>1994</strong>.<br />
ZERCHE, L.: Phylogenetische Systematik und Zoogeographie. - Treffen des Arbeitskreises Taxonomie<br />
und Systematik der DGaaE im DEI, Eberswalde, 22.10.<strong>1994</strong>.<br />
ZIEGLER, J.: Als Entomologe im Fernen Osten Rußlands. - Tagung der Sektion Diptera der<br />
EFG in Braunschweig, 26.-27.2.<strong>1994</strong>.<br />
ZIEGLER, J.: Diptera Germanica - Gedanken zur Ausarbeitung einer Dipterenfauna Deutschlands.<br />
- Tagung der EFG in Braunschweig, 26.-27.2.<strong>1994</strong>.<br />
Forschungsberichte, Zuarbeiten, Arbeitsmittel<br />
DATHE, H. H. (Redaktion): Antworten auf die Fragen des Wissenschaftsrates. Unterlagen zur<br />
Evaluierung. - Im Auftrag des Wissenschaftsrates, Köln. - 31 S. + 61 S. Anlagen.<br />
GAEDIKE, R. & ROHLFIEN, K.: Buchillustration in Insektenbüchern: vom Holzschnitt bis zur Lithographie.<br />
- Begleitheft für die Ausstellung. - 12 S.<br />
50
ZIEGLER, J. (Redaktion): Dokumentation zur Determination von Insekten im Projekt „Untersuchungen<br />
des Schädlings- und Nützlingsaufkommens in den Berliner Forsten“. - Im Auftrag<br />
der Forstlichen Forschungsanstalt Eberswalde e.V. - 51 S.<br />
Kolloquien im DEI<br />
BECHER, D. (Greifswald): Genetik und molekularbiologische Methoden für die entomologische<br />
Taxonomie.<br />
BLANK, S. (Röhrmoos): Morphologie, Ultrastruktur und funktionelle Aspekte der thorakalen<br />
Speicheldrüse bei der Ackerhummel (Bombus pascuorum).<br />
GAEDIKE, R.: Die Gattung Infurcitinea - taxonomische und phylogenetische Probleme.<br />
GROLL, E.: Datenbanken des DEI - Stand, Ziel und Entwicklung.<br />
MENZEL, F.: Die Morphologie der Sciaridae (Diptera: Nematocera) und Probleme bei der<br />
Merkmalsbewertung.<br />
ROHLFIEN, K.: Prof. Dr. HANS SACHTLEBEN als Direktor des DEI.<br />
SCHMID-EGGER, C. (Karlsruhe): Zur Bewertung von Fangmethoden am Beispiel aculeater Hymenopteren.<br />
TAEGER, A.: Zum Stand der systematischen Forschung bei den Megalodontidae.<br />
WESTENDORFF, M .: Konzeption zur Anwendung zytologischer, molekularbiologischer und biochemischer<br />
Methoden in der entomologischen Taxonomie.<br />
WESTRICH, P. (Tübingen): Forschungen zur Biologie von Wildbienen.<br />
ZERCHE, L.: Wissenschaftliche Untersuchungen zur Ermittlung repräsentativer Gliedertierarten<br />
bzw. -gruppen für ausgewählte Ökosystemtypen des Landes Brandenburg.<br />
ZIEGLER, J.: Zur Systematik der Tachinidae. Die Bewertung larvalmorphologischer, zoogeographischer<br />
und biologischer Merkmale.<br />
51