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Ohne Titel (Vanessa Püntener) Ohne Titel (Carl Wegmann)

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<strong>Ohne</strong> <strong>Titel</strong> (<strong>Vanessa</strong> <strong>Püntener</strong>)<br />

<strong>Ohne</strong> <strong>Titel</strong> (<strong>Carl</strong> <strong>Wegmann</strong>)


W.n.w.m.e.K. (Olaf Breuning)<br />

Malerei Serie 1 (Pietro Mattioli)<br />

Die Gesundheitsdirektion sorgt für eine qualitativ hochstehende, gut<br />

zugängliche und effiziente Gesundheitsversorgung der Bevölkerung des<br />

Kantons Zürich. Sie ist dem Erhalt, der Förderung und der Wiederherstellung<br />

der Gesundheit in einem wettbewerbsfähigen und leistungsorientierten<br />

Versorgungssystem verpflichtet. Sie orientiert sich an Qualität,<br />

Transparenz und Wirtschaftlichkeit. Daneben erfüllt sie Aufsichtsauf-<br />

gaben und erteilt Bewilligungen in ihrem Zuständigkeitsbereich.<br />

Hochspezialisierte Medizin (HSM)<br />

Anfangs Jahr nahm die Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz<br />

(GDK) die Diskussion und die Arbeiten für eine interkantonale Vereinbarung<br />

zur Konzentration der hochspezialisierten Medizin (HSM) wieder auf.<br />

Im Mai beschloss die GDK, die Planung der HSM weiterhin gemeinsam<br />

durchzuführen, und legte den Kantonen im August einen neuen Konkordatsentwurf<br />

vor. Darin wurden die Forderungen des Kantons Zürich<br />

betreffend Organisationsstruktur sowie Entscheidungskriterien und -abläufe<br />

in vielen Punkten berücksichtigt. Der Regierungsrat legte den Entwurf<br />

im September den betroffenen Institutionen und Gremien zur Stellungnahme<br />

vor. In den Vernehmlassungsantworten wurde die Regelung<br />

der Konzentration der HSM über ein interkantonales Konkordat mit grosser<br />

Mehrheit begrüsst, zu verschiedenen Punkten wurden aber auch Präzisierungen<br />

und Verbesserungen beantragt. Im Dezember teilte der Regierungsrat<br />

in der Folge der GDK die Bereitschaft der Gesundheitsdirektion<br />

zur weiteren Mitwirkung an der Ausarbeitung des Konkordats sowie den<br />

aus Sicht des Kantons Zürich noch bestehenden Änderungsbedarf mit.<br />

Nach dem Fahrplan der GDK soll das Konkordat im Mai 2008 zur Ratifikation<br />

durch die Kantone verabschiedet werden.<br />

G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Überblick<br />

163


164<br />

Steuerung Gesundheitsversorgung<br />

Diese Leistungsgruppe umfasst die Steuerung aller Leistungsgruppen der Gesundheitsdirektion, die politischen<br />

und strategischen Geschäfte, die Aufsicht und Bewilligungen im Bereich der Gesundheitsberufe und<br />

-institutionen sowie die Planung, Sicherstellung und Steuerung der Gesundheitsversorgung. Diese Aufgaben<br />

werden vom Generalsekretariat, von der Rechtsabteilung, von den Abteilungen Planung und Investitionen,<br />

Dienste sowie Finanzen und Tarife, vom Kantonsärztlichen Dienst und vom Kantonszahnarzt wahrgenommen.<br />

Der Kantonsrat hat am 2. April das neue Gesundheitsgesetz (nGesG) verabschiedet,<br />

das insbesondere auch Bestimmungen über die Berufsausübung von Medizinalpersonen<br />

enthält. Auf den 1. September ist das neue Bundesgesetz über die universitären<br />

Medizinalberufe (MedBG) in Kraft getreten, welches das bisherige Bundesgesetz über<br />

die Freizügigkeit des Medizinalpersonals in der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

vom 19. Dezember 1877 ablöst. Vor diesem Hintergrund sind die Ärzteverordnung, die<br />

Zahnärzteverordnung, die Tierärzteverordnung, die Chiropraktorenverordnung und die<br />

bisher in der Heilmittelverordnung enthaltenen Bestimmungen betreffend die Berufsausübung<br />

der Apotheker zu erneuern. Anstelle von separaten Verordnungen pro<br />

Berufskategorie soll zur Umsetzung des MedBG eine einzige, einheitliche Verordnung<br />

über die universitären Medizinalberufe entstehen. Ein erster Entwurf wurde den<br />

betroffenen Berufsverbänden am 30. Oktober vorgestellt; sie erhielten Gelegenheit,<br />

sich bis Ende November dazu zu äussern. Nach Prüfung der eingereichten Stellungnahmen<br />

wurde am 21. Dezember ein überarbeiteter Entwurf der neuen Verordnung in<br />

die ordentliche Vernehmlassung gegeben. Die neue Verordnung soll gemeinsam mit<br />

dem nGesG voraussichtlich Mitte 2008 in Kraft gesetzt werden.<br />

Ein wichtiger Gesichtspunkt des nGesG ist allgemein die Bekämpfung des Suchtmittelmissbrauchs<br />

(§ 48 nGesG). In einer Verordnung über die Bekämpfung des Suchtmittelmissbrauchs,<br />

welche gleichzeitig mit dem Gesetz in Kraft treten soll, wird diese<br />

Aufgabenstellung näher ausgeführt, wobei sich die Verordnung am aktuellen Wortlaut<br />

des derzeit auf Bundesebene in der parlamentarischen Diskussion stehenden Gesetzes<br />

über den Schutz vor dem Passivrauchen orientiert. Weiter geregelt werden die Ausnahmen<br />

vom Rauchverbot sowie die Pflicht, an den Verkaufsstellen von Tabakwaren darauf<br />

hinzuweisen, dass die Abgabe von Tabak und Tabakerzeugnissen an Personen unter<br />

16 Jahren verboten ist. Der Entwurf für eine Verordnung über die Bekämpfung des<br />

Suchmittelmissbrauchs wurde am 20. Dezember in die Vernehmlassung gegeben.<br />

Der Ablauf der Übergangsfrist zur Anpassung des kantonalen Rechts an das<br />

Bundesgesetz vom 6. Oktober 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts<br />

(ATSG) sowie die Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung<br />

zwischen Bund und Kantonen (NFA) erforderte im Berichtsjahr eine Revision<br />

des Einführungsgesetzes vom 13. Juni 1999 zum Krankenversicherungsgesetz (EG KVG).<br />

Bei der Anpassung an das ATSG ging es um die Änderung der Bestimmungen zur<br />

Vereinheitlichung der Rechtspflege; die Kantone mussten bis Ende Jahr den Rechtsweg<br />

im Sozialversicherungsrecht vereinheitlichen. Mit der Änderung der §§ 26 bis 29a<br />

EG KVG hat der Kanton Zürich diese Vorgaben nun innerhalb der Übergangsfrist<br />

umgesetzt. Im Zuge der Anpassung des kantonalen Rechts an die NFA wurde im<br />

EG KVG auch der Grundsatz verankert, dass die Höhe des Kantonsbeitrags für die Verbilligung<br />

der Krankenversicherungsprämien mindestens jener des Bundesbeitrags entsprechen<br />

muss. Der Bund beteiligt sich an der Finanzierung der Prämienverbilligung


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

fortan mit einer Pauschale, die sich nach der Entwicklung der Bruttokosten im<br />

Gesundheitswesen und der Bevölkerungszahl richtet. Gleichzeitig wurden vereinzelte<br />

Bestimmungen der Verordnung vom 28. Juni 2000 zum EG KVG (VO EG KVG) über die<br />

Prämienverbilligung an Personen mit Wohnsitz in der Europäischen Gemeinschaft,<br />

Island oder Norwegen ins Gesetz überführt. Das wiederum machte eine Anpassung der<br />

Verordnung notwendig. Inhaltlich wurden vor allem die Voraussetzungen für die<br />

Antragsstellung auf Prämienverbilligung nach Ablauf der Antragsfrist sowie die Aufgaben<br />

der Gemeinden klarer umschrieben.<br />

Am 1. Juli ist das Bundesgesetz über die Transplantation von Organen in Kraft<br />

getreten. Damit verfügt die Schweiz erstmals über eine umfassende und landesweit<br />

geltende gesetzliche Regelung auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin. Die Kantone<br />

sind namentlich für die Erkennung und Betreuung potenzieller Spender von<br />

Organen, Geweben und Zellen sowie für die Todesfeststellung zuständig. Das Transplantationsgesetz<br />

verpflichtet die Kantone unter anderem, unabhängige Instanzen zu<br />

bestimmen, welche der Entnahme von regenerierbaren Geweben und Zellen bei urteilsunfähigen<br />

oder unmündigen Personen zustimmen müssen. Durch eine entsprechende<br />

Ergänzung des Patientinnen- und Patientengesetzes wird diese Funktion der Kantonalen<br />

Ethikkommission übertragen.<br />

Gegen das vom Kantonsrat am 12. Juni 2006 verabschiedete Gesetz über die<br />

ärztlichen Zusatzhonorare ist das Referendum ergriffen worden. An der Volksabstimmung<br />

vom 17. Juni wurde es mit grossem Mehr angenommen. Die Gesundheitsdirektion<br />

hat daraufhin das Gesetz umgesetzt, womit für die Kaderärztinnen und Kaderärzte<br />

ab 1. Januar 2008 ein zeitgemässes Entlöhnungssystem bereitsteht.<br />

Das komplett revidierte Lebensmittelrecht des Bundes erforderte eine Totalrevision<br />

der kantonalen Lebensmittelverordnung. Zu berücksichtigen waren dabei die<br />

Ausdehnung der materiellen Vorschriften auf die so genannte Primärproduktion, die<br />

Meldepflicht für alle Lebensmittelbetriebe, die lückenlose Schlachttieruntersuchung,<br />

die erhöhten Anforderungen an die Kontrollorgane sowie die Einführung von risikobasierten<br />

Kontrollen. Die Einführungsverordnung zum eidgenössischen Lebensmittelgesetz<br />

wurde auf den 1. Juli in Kraft gesetzt.<br />

Die eidgenössische Tierseuchenverordnung verpflichtet die Kantone, seuchenpolizeiliche<br />

Vorschriften über die Sömmerung, so genannte Alpfahrtsvorschriften, zu<br />

erlassen. Die entsprechende Änderung der kantonalen Tierseuchenverordnung trat am<br />

1. August in Kraft.<br />

Auf Grund der von der Gesundheitsdirektion durchgeführten Fallkostenberechnungen<br />

und der geplanten Einführung des SwissDRG (als schweizweit einheitliches<br />

Patientenklassifikations- und Abgeltungssystem) wird die medizinische Leistungserfassung<br />

der Spitäler immer bedeutender. Zur Überprüfung der von den Spitälern<br />

erfassten Diagnosen und Behandlungen wurde im Berichtsjahr ein Konzept für eine<br />

Kodierrevision erstellt. Dieses sieht vor, aus den abgeschlossenen stationären Behandlungsfällen<br />

eines Spitals eine repräsentative Zufallsstichprobe zu ziehen, deren Kodierung<br />

zu überprüfen und Fälle mit fehlerhafter Kodierung im Rahmen eines Fallgespräches<br />

mit dem Spital zu klären. In einem Revisionsbericht werden neben der<br />

Beurteilung der Spitalkodierung auch Empfehlungen zur Verbesserung der Kodierqua-<br />

165


166<br />

Steuerung Gesundheitsversorgung<br />

lität abgegeben. Im Berichtsjahr wurde bei drei Spitälern die Kodierung der Fälle des<br />

Jahres 2006 revidiert. Zu Beginn des Jahres 2008 wird bei zwei weiteren Spitälern<br />

eine Kodierrevision der Daten 2006 durchgeführt.<br />

Mit einer Medienmitteilung über die Fallkosten 2006 von 16 kantonalen oder<br />

subventionierten Akutspitälern informierte die Gesundheitsdirektion die Öffentlichkeit<br />

bereits zum dritten Mal über dieses zentrale Thema. Wie die Erfahrung zeigt, dient<br />

diese Transparenz zur Eindämmung des Kostenwachstums der Spitäler.<br />

Um die unterschiedlichen Leistungsspektren der Spitäler miteinander vergleichen<br />

zu können, wendet die Gesundheitsdirektion das Patientenklassifikations-<br />

System APDRG (All Patient Diagnosis Related Groups) mit rund 650 Fallgruppen an.<br />

Behandlungen von innerhalb einer Fallgruppe zusammengefassten Diagnosen verursachen<br />

in der Regel vergleichbare Kosten und sind auch in ihren klinischen Problemstellungen<br />

vergleichbar. Die Anwendung von APDRG trägt wesentlich dazu bei,<br />

Kostenunterschiede zwischen den Spitälern erklärbar zu machen.<br />

Der Schweregrad sämtlicher stationärer Fälle betrug 2006 durchschnittlich<br />

1,0614. Die Fallschwere lag rund 6% höher und damit deutlich über dem schweizerischen<br />

Durchschnittswert von 1,0 des APDRG-Normfalls. Gegenüber 2005 (1,0841)<br />

sank in den Zürcher Spitälern die Fallschwere um durchschnittlich 2,1%. Die Kosten<br />

je stationären Normfall betrugen 2006 durchschnittlich Fr. 8033, 3,2% weniger als<br />

2005 (Fr. 8296).<br />

Die Fallkosten 2006 bilden die Grundlage für die Festlegung der staatlichen<br />

Abgeltung der stationären Leistungen der Spitäler mit Fallpreispauschalen im Jahr<br />

2008. Spitäler mit tiefen Fallkosten erhalten damit die Möglichkeit, 2008 mehr<br />

finanzielle Mittel einzusetzen, wogegen kostspieligere Spitäler zur Senkung ihrer<br />

Kosten gezwungen werden. Für Universitätsspitäler kommt eine erhöhte Fallpreispauschale<br />

zur Anwendung.<br />

Im Auftrag des Regierungsrats wurde noch im Jahr 2006 eine Arbeitsgruppe<br />

eingesetzt, die verschiedene Massnahmen zur Liberalisierung der Zentralwäscherei<br />

Zürich entwickelt hat. Die Arbeitsgruppe schloss ihre Arbeiten im Sommer des<br />

Berichtsjahres ab. Die von ihr empfohlenen Massnahmen sollen spätestens auf das<br />

Jahr 2010 umgesetzt werden. Im Hinblick darauf prüft die Gesundheitsdirektion zurzeit<br />

gemeinsam mit den grössten Spitälern bzw. Wäschekunden, welche Änderungen<br />

bei der ZWZ möglich und sinnvoll sind.<br />

Vor der Genehmigung der für das Folgejahr vorgesehenen Prämientarife der<br />

Krankenkassen durch die Bundesbehörden kann die Gesundheitsdirektion jeweils im<br />

August Stellung nehmen. Die Gesundheitsdirektion hat sich im Berichtsjahr gegenüber<br />

dem BAG dafür eingesetzt, für das Jahr 2008 keine Prämienerhöhungen zu<br />

genehmigen. Das BAG ist dieser Empfehlung nur teilweise gefolgt. Immerhin dürften<br />

die aktuell stark überhöhten Reserven der Krankenversicherer im Kanton Zürich im<br />

Jahr 2008 nicht mehr weiter ansteigen.<br />

Die 2006 zum sechsten Mal durchgeführte repräsentative Befragung über die<br />

Zufriedenheit der Kantonsbevölkerung mit der Gesundheitsversorgung wurde im<br />

Berichtsjahr ausgewertet. Ihr Ergebnis fiel sehr gut aus; die entsprechenden Daten für<br />

das Berichtsjahr werden anfangs 2008 bearbeitet und ausgewertet.


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Im Rahmen der NFA wurden auch die Spitexbestimmungen im Gesundheitsgesetz<br />

überarbeitet. An der Vorgabe, dass die Gemeinden für die Sicherstellung der<br />

Spitexversorgung zuständig sind, wurde festgehalten. Die neuen Regelungen umfassen<br />

den Wechsel von der reinen Aufwandsubventionierung hin zu einer zeitgemässen,<br />

leistungsbasierten Finanzierung. Zudem erliess der Kanton erstmals kantonale Richtlinien<br />

zum Mindestumfang der Spitexversorgung und zu den anrechenbaren Kosten.<br />

Die neue Regelung ist am 1. Januar 2008 in Kraft getreten.<br />

Die Gesundheitsdirektion lancierte mit der Einsetzung eines «Medical Board» –<br />

einer unabhängigen Fachkommission für die wissenschaftliche Überprüfung diagnostischer<br />

und therapeutischer Verfahren – ein Pilotprojekt. Das Projekt beruht auf Expertenvorschlägen,<br />

die noch im Rahmen des Sanierungsprogramms 04 erarbeitet wurden,<br />

und stützt sich u. a. auf den im KVG verankerten Auftrag ab, periodisch Wirksamkeit,<br />

Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit kassenpflichtiger Leistungen zu prüfen. Die<br />

Aufgabe des Medical Board wird darin bestehen, die Effektivität und Effizienz ausgewählter<br />

medizinischer Behandlungen auf der Grundlage des aktuellen Standes des medizinischen<br />

Wissens nach den Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin (EBM) zu überprüfen.<br />

Mit entsprechenden Empfehlungen soll das Medical Board zu einem möglichst<br />

sinnvollen Ressourceneinsatz im Gesundheitswesen beitragen. Ausgestaltet als verwaltungsunabhängige<br />

Kommission wird das Gremium mit ausgewiesenen Fachpersonen für<br />

Medizin, Gesundheitsrecht, Gesundheitsökonomie und Ethik besetzt; seine Erkenntnisse<br />

sollen auch in Fachpublikationen veröffentlicht werden.<br />

Die von der Ärzteschaft lancierte Volksinitiative «Ja zur Wahlfreiheit beim<br />

Medikamentenbezug», die die Freigabe der ärztlichen Medikamentenabgabe im<br />

ganzen Kanton anstrebt, wurde im Frühjahr einem externen Experten zur Klärung ihrer<br />

Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht vorgelegt. Nachdem das Rechtsgutachten von<br />

der Gültigkeit der Volksinitiative ausgegangen war, stimmte der Regierungsrat dem<br />

Volksbegehren im Herbst grundsätzlich zu, beantragte beim Kantonsrat aber aus formellen<br />

Gründen einen Gegenvorschlag mit derselben inhaltlichen Stossrichtung.<br />

Für ambulante ärztliche Leistungen konnten sich die öffentlichen Spitäler im<br />

Kanton Zürich mit dem Verband der Krankenversicherer santésuisse für das Berichtsjahr<br />

auf einen Taxpunktwert von Fr. –.92 einigen. Die frei praktizierenden Ärztinnen<br />

und Ärzte und santésuisse haben für das Berichtsjahr einen Taxpunktwert von Fr. –.90<br />

vereinbart. Für ambulante Leistungen in den psychiatrischen Kliniken im Kanton<br />

Zürich kam eine Einigung auf ein Tarifsystem mit Pauschalabgeltungen zu Stande.<br />

Die Spitaltarife für stationäre Leistungen 2006 galten für das Berichtsjahr<br />

unverändert weiter.<br />

Gestützt auf die Gesetzesbestimmungen des Strafgesetzbuches vom 1. Oktober<br />

2002 sind bisher 143 Bewilligungen zur Durchführung des straflosen Schwangerschaftsabbruchs<br />

erteilt worden; 93% der Bewilligungen entfallen dabei auf Personen<br />

mit einem Facharzttitel Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Auswertung dieser Meldungen<br />

zur Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche, dem Wohnsitz der betroffenen<br />

Frauen und der angewandten Methode ergibt Folgendes:<br />

167


168<br />

Steuerung Gesundheitsvorsorge<br />

Anzahl Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2007<br />

Anzahl insgesamt 2391<br />

Wohnsitz in der Schweiz 2265 (95%)<br />

Wohnsitz im Ausland 126 (5%)<br />

Durchführung medikamentös 1452 (61%)<br />

Durchführung chirurgisch 924 (39%)<br />

Durchführung kombiniert 15<br />

Bewilligungen zur selbstständigen Berufsausübung<br />

Von den 2391 betroffenen Frauen waren 2382 (99,6%) über 16 Jahre alt. 91% der Frauen<br />

mit einem Wohnsitz in der Schweiz waren im Kanton Zürich wohnhaft. 145 Schwangerschaftsabbrüche<br />

wurden nach der 12. Schwangerschaftswoche vorgenommen (6%).<br />

Auch im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Bewilligungen für die selbstständige<br />

und unselbstständige Ausübung von Berufen im Gesundheitswesen erteilt.<br />

erteilte Bewilligungen 2007 Bestand Bestand<br />

unbefristet befristet Ende 2006 Ende 2007<br />

neue verlängert<br />

Ärzte und Ärztinnen (inkl. Chefärzte und<br />

-ärztinnen und eingeschränkte Bewilligungen) 861 – – 4262 42632 Zahnärzte und -ärztinnen<br />

(inkl. Schulzahnärzte und -ärztinnen) 53 – – 854 843<br />

Chiropraktoren/Chiropraktorinnen – – – 49 50<br />

Zahnprothetiker/innen – – – 67 65<br />

Hebammen – 20 31 241 252<br />

Physiotherapeuten/-therapeutinnen – 54 163 1001 1031<br />

Ergotherapeuten/-therapeutinnen – 7 33 177 179<br />

Podologen/Podologinnen – 12 31 197 204<br />

Leiter/innen von Laboratorien – 3 2 54 53<br />

Psychotherapeuten/-therapeutinnen – 44 103 1101 1139<br />

Augenoptiker/innen – 6 6 248 253<br />

Logopäden/Logopädinnen – 6 3 51 58<br />

Ernährungsberater/innen – 3 11 74 73<br />

Akupunkteure/Akupunkteurinnen – 50 38 249 282<br />

Dentalhygieniker/innen 2 – – 33 35<br />

1 0 (im Vorjahr 3) Bewilligungen sind nach den Bestimmungen vor dem 4. Juli 2002 erteilt worden. 17 (15) Bewilligungsinhaberinnen resp. Bewilligungsinhaber sind in<br />

den Ausstand getreten, d. h. sie verzichten auf die Abrechnung zu Lasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung. 68 (49) Bewilligungen sind auf Grundlage der<br />

gesetzlichen Bestimmungen ab dem 4. Juli 2002 erteilt worden. Davon sind 24 (3) Bewilligungen an Ärztinnen und Ärzte erteilt worden, die in Chefarztspitälern beschäftigt<br />

und für die Zeitdauer der Beschäftigung im Rahmen bewilligter privatärztlicher Tätigkeit als Leistungserbringerinnen resp. Leistungserbringer zu Lasten der obligatorischen<br />

Krankenpflegeversicherung zugelassen sind. 32 (28) Bewilligungen sind an Ärztinnen und Ärzte erteilt worden, welche eine Praxis übernommen haben und 12<br />

(18) Bewilligungen an Ärztinnen und Ärzte, welche die Zulassung mit einer praxisberechtigten Ärztin resp. einem bereits praxisberechtigten Arzt teilen.<br />

2 Von den total 4263 (im Vorjahr 4262) Praxisbewilligungen führen 357 (373) Ärztinnen resp. Ärzte eine eingeschränkte Praxis (Senioren), d. h. sie sind nur noch<br />

für die Verwandtschaft und den engsten Freundeskreis tätig. 107 (97) Ärztinnen resp. Ärzte sind derzeit nicht selbstständig tätig.


Bewilligungen zur unselbstständigen Berufsausübung<br />

G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

erteilte Bewilligungen<br />

2006 2007<br />

Arztstellvertreter/innen 232 236<br />

Assistenten/Assistentinnen in Arztpraxen 146 205*<br />

Zahnarztassistenten/-vertreter/-assistentinnen/-vertreterinnen 105 103<br />

Chiropraktorenassistenten/-vertreter/-assistentinnen/-vertreterinnen – –<br />

* Davon 15 im Rahmen des Projektes betreffend Förderung von Praxisassistenzen in Grundversorgerpraxen gemäss Verfügung der Gesundheitsdirektion vom<br />

9. Januar.<br />

Als Folge der im Jahr 2005 in Kraft getretenen Verordnung über die nichtärztlichen<br />

Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten wurde im Jahr 2006 eine relativ hohe<br />

Zahl von 363 neuen Bewilligungen zur Beschäftigung von nichtärztlichen Psychotherapeutinnen<br />

und Psychotherapeuten ausgestellt. Im Berichtsjahr ist die Zahl auf<br />

103 Bewilligungserteilungen zurückgegangen. Zudem wurde eine Bewilligung zur<br />

Beschäftigung einer Vertretung erteilt.<br />

Der Kantonsärztliche Dienst erteilte drei Betriebsbewilligungen zur Führung von<br />

Pflegewohngruppen an private bzw. privat-gemeinnützige Trägerschaften sowie eine<br />

Bewilligung zur Führung eines privaten Krankenhauses. Einer bestehenden Pflegewohngruppe,<br />

die von einer öffentlichen Trägerschaft geführt wird, sind neue Räumlichkeiten<br />

an einem neuen Ort bewilligt worden. Die Anzahl Betten in bestehenden<br />

Institutionen ist im Berichtsjahr in insgesamt neun Betrieben erhöht worden.<br />

Der Zuzug von Zahnärzten mit EU-Diplom hat sich wie bereits im Vorjahr auf<br />

hohem Niveau stabilisiert. Gesamthaft ist jedoch ein leichter Rückgang der Praxiseröffnungen<br />

zu verzeichnen.<br />

Praxisbewilligungen Zahnärzte 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Schweizer Zahnarzt-Diplom 38 29 20 17 28 24<br />

EU-Zahnarzt-Diplom 21 22 30 32 28 26<br />

EU-anerkanntes Zahnarzt-Diplom aus Drittstaaten – 1 4 2 7 3<br />

90-Tage-Dienstleister (Praxis in EU-Mitgliedstaat) – – 2 2 9 14<br />

Für das kantonale zahnärztliche Schlichtungsverfahren liegen seit der Neuregelung<br />

der Abläufe erstmals die Zahlen für das ganze Berichtsjahr vor; es wurden 34 Schlichtungsverfahren<br />

eingeleitet (ab Juni 2006: 20). Im Unterschied zu den Vorjahren wurden<br />

nur noch Fälle erfasst, in denen ein eigentliches Schlichtungsverfahren beantragt<br />

wurde; Anfragen, die direkt telefonisch beantwortet werden konnten, wurden nicht<br />

mehr erfasst.<br />

169


170<br />

Aufsicht, Bewilligungen<br />

Diese Leistungsgruppe umfasst die Aufsicht sowie die Erteilung, die Verweigerung, die Einschränkung<br />

und den Entzug von Bewilligungen in den Bereichen Heilmittel, Apotheken, Tiere und Lebensmittel. Diese<br />

Aufgaben werden von der Heilmittelkontrolle, dem Kantonalen Labor und dem Veterinäramt wahrgenommen.<br />

Kantonale Heilmittelkontrolle Zürich<br />

Die Kantonale Heilmittelkontrolle überwacht den Verkehr mit Heilmitteln. Als regionale Fachstelle ist ihr<br />

zudem die periodische Inspektion der pharmazeutischen Herstellungs- und Grosshandelsbetriebe in<br />

13 Kantonen der Ost- und Zentralschweiz sowie im Fürstentum Liechtenstein übertragen.<br />

Leistungen<br />

Inspektionen<br />

2006 2007<br />

Herstellungsbetriebe 80 63<br />

Grosshandelsbetriebe 97 130<br />

Kleinhandelsbetriebe 209 161<br />

Bewilligungen<br />

Verfügungen 231 326<br />

Mutationen 741 646<br />

Arzneimittelprüfungen 1236 1144<br />

Verwaltungsmassnahmen<br />

Einziehungsverfügungen 82 64<br />

Strafanzeigen 52 24<br />

Die Inspektionen in Grosshandelsbetrieben haben deutlich zugenommen. Die Zunahme<br />

ist auf einen durch den Bund vorgegebenen, verkürzten Inspektionsrhythmus für<br />

Betriebe mit Bewilligung zur Marktfreigabe zurückzuführen. Bei den Kleinhandelsbetrieben<br />

wurden auf Grund der vermehrten Beanspruchung durch Grosshandelsbetriebe<br />

einerseits und wegen vorübergehend knapper Ressourcen ausgelöst durch Personalund<br />

Führungswechsel anderseits weniger Inspektionen als im Vorjahr durchgeführt.


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Kantonales Labor<br />

Dem Kantonalen Labor obliegen der Verbraucherschutz (Sicherheit von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen,<br />

Kontrolle von Badewasser), der Vollzug der Chemikaliengesetzgebung und die Kontrolle<br />

der Selbstkelterer.<br />

2006 2007<br />

Analysen<br />

Trinkwasserproben 6626 6630<br />

Proben aus Seewasserwerken 797 824<br />

Badewasserproben 1588 1520<br />

übrige Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände 11 222 10 218<br />

Proben Qualitätssicherung 250 276<br />

gesamte Probenzahl 20 483 19 468<br />

Inspektionen<br />

Inspektionen durch das Lebensmittelinspektorat 379 476<br />

Inspektionen Trinkwasser 19 26<br />

Inspektionen durch die Abteilung Chemikalien 376 259<br />

Kontrollen Selbstkelterer 6 39<br />

Infolge der Totalrevision des bundesrechtlichen Lebensmittelrechtes per 1. Januar<br />

2006 sind sämtliche Lebensmittelbetriebe seit 2006 beim Kantonalen Labor meldepflichtig.<br />

Bis anhin sind lediglich 71% der Betriebe ordnungsgemäss gemeldet. Die<br />

Zahl der Inspektionen durch das kantonale Lebensmittelinspektorat stieg gegenüber<br />

dem Vorjahr wieder an.<br />

Um der eidgenössischen Akkreditierungsanforderung gerecht zu werden,<br />

schliessen sich die kommunalen Kontrollbehörden zu grösseren Organisationen<br />

zusammen oder beauftragen das Kantonale Labor gegen Bezahlung mit den Aufgaben<br />

der örtlichen Kontrolle. Als Folge dieser Entwicklung wird das Kantonale Labor im Jahr<br />

2008 für 19 Gemeinden die Kontrollen durchführen.<br />

Auf Anfang Juli wurde die neu erarbeitete kantonale Verordnung über den Vollzug<br />

der Chemikaliengesetzgebung in Kraft gesetzt. Die Einhaltung der Bestimmungen<br />

über das Inverkehrbringen von Chemikalien wurde bei Herstellern und Importeuren durch<br />

Betriebs- und Produktkontrollen überprüft. Mit Kleinkampagnen wurden auch stoffspezifische<br />

Verbote und Beschränkungen für besondere Produktgruppen kontrolliert.<br />

Auch im Berichtsjahr wurde die Analytik von Tierarzneimitteln, Pestiziden,<br />

Schwermetallen, Materialien im Kontakt mit Lebensmitteln (Lebensmittelverpackungen)<br />

und Produkten, die mit der Haut in Kontakt kommen (Modeschmuck, Kinderspielwaren)<br />

sowie die Genanalytik schwerpunktmässig bearbeitet. Insbesondere wurde<br />

eine Methode entwickelt, welche in einem Analysegang über hundert verschiedene<br />

Arzneimittelrückstände in tierischem Gewebe erfasst. Zentrale Bedeutung kommt der<br />

mikrobiologischen Analytik zu, welche Rückschlüsse auf einen sorgfältigen oder<br />

ungenügenden Umgang mit den Lebensmitteln, insbesondere im Gastgewerbe erlaubt.<br />

Das im Vorjahr eingeführte Hygienekontrollkonzept hat sich sehr bewährt.<br />

171


172<br />

Aufsicht, Bewilligungen<br />

Veterinäramt<br />

Die Tätigkeiten des Veterinäramts umfassen den Vollzug der Gesetzgebung im Bereich des Tierschutzes,<br />

der Tierseuchen sowie der für die Tierhaltung relevanten Bestimmungen des Lebensmittel-, Gesundheitsund<br />

Heilmittelrechts. Es setzt Teile der kantonalen Hundegesetzgebung um, betreibt die Meldestelle für<br />

Findeltiere und prüft die Gesuche für Tierversuche.<br />

Der Bund hat auf Ratschlag der Kantone den Start des Programms zur Ausrottung des<br />

infektiösen Rinderdurchfalls (BVD) um ein Jahr auf 2008 zurückgestellt. Zur Vorbereitung<br />

der Kampagne fielen im Berichtsjahr bereits umfassende Optimierungs-, Ausführungs-<br />

und Kommunikationsarbeiten an.<br />

Die Blauzungenkrankheit, die Schafe und alle anderen Wiederkäuer massenweise<br />

befällt, näherte sich von Norden her rasant, so dass der Kanton Zürich ab Beginn<br />

Oktober zur Überwachungszone erklärt wurde. Im Weiteren war eine starke Zunahme<br />

von Sauerbrutfällen (infektiöser Befall) bei Bienen zu verzeichnen. Beides machte eine<br />

verstärkte Aufklärung der Viehhalter bzw. der Imker notwendig, um im Schadensfall<br />

rechtzeitig handeln zu können. Die Massnahmen zur Überwachung der Vogelgrippe<br />

wurden im praktisch identischen Ausmass aufrechterhalten.<br />

Auf Grund der Angleichung der Rechtsordnung an die einschlägigen Normen<br />

der EU hatte das Veterinäramt bei Milchviehbeständen erstmals die Bestimmungen<br />

über die Milchhygiene und -qualität zu vollziehen. Durch das harmonisierte Lebensmittelrecht<br />

ist zudem die Schlachttieruntersuchung obligatorisch geworden; hier<br />

stiess der Vollzug auf einen gewissen Widerstand bei den betroffenen Kreisen.<br />

Der Vollzugsbereich «öffentliche Sicherheit vor Hunden» konnte personell verstärkt<br />

werden und hat sich im Berichtsjahr weiter etabliert. Insgesamt waren 1108<br />

Meldungen zu Beissvorfällen und auffälligen Hunden sowie 195 Gesuche für Ausnahmebewilligungen<br />

von der Maulkorb- und Leinenpflicht zu bearbeiten. In diesem<br />

sich oft mit Tierschutzaufgaben überschneidenden Bereich waren überdurchschnittlich<br />

viele Tiere zu beschlagnahmen und durch einschränkende Massnahmen das Schadensrisiko<br />

für Mensch und Tier zu verkleinern.<br />

Im Heim- und Wildtiervollzug war erneut eine Zunahme der Bewilligungsverfahren,<br />

aber auch der Verstösse gegen Tierschutzbestimmungen zu verzeichnen. Ebenfalls<br />

hat der Umfang der zu bewilligenden Tierversuchsprojekte wieder leicht zugenommen.<br />

Der Tierseuchenfonds dient der Finanzierung der Staatsleistungen an die<br />

Bekämpfung von Tierseuchen und anderen übertragbaren Tierkrankheiten. Der<br />

Bestand hat sich nur unwesentlich verändert und beträgt 4,9 Mio. Franken.


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Meldungen und Bewilligungen über Tierversuche<br />

Bewilligungspflichtige Tierversuche (518 gültige Bewilligungen, davon 489 mit Einschränkungen) Meldepflichtige<br />

Tierversuche<br />

Anzahl Tiere nach Versuchsziel (110 Verfügungen)<br />

Tiergruppe Grundlagen- Entwicklung Toxikologische Krankheits- Ausbildung Anderer Total in Total in nicht<br />

forschung Prüfung Diagnostik Zusammen- bewilligungs- bewilligungshang<br />

pflichtigen pflichtigen<br />

Versuchen Versuchen<br />

eingesetzt eingesetzt<br />

Mäuse 62 246 2 219 – 139 1 105 – 65 709 12 043<br />

Ratten 4 679 173 30 – 1 202 – 6 084 2 223<br />

Meerschweinchen – – – – 35 – 35 –<br />

Hamster 23 – – – 22 – 45 –<br />

andere Nager – – – 69 – – 69 –<br />

Kaninchen 152 16 – – 70 – 238 –<br />

Hunde 49 – – 8 6 – 63 181<br />

Katzen 74 53 – 4 – – 131 25<br />

Primaten 105 – – – 8 – 113 49<br />

Rindvieh 39 55 – 29 800 – 923 786<br />

Schafe, Ziegen 31 171 – 30 – – 232 213<br />

Schweine (inkl. Minipigs) 121 – – – 259 – 380 248<br />

Pferde – 1 – 24 24 – 49 236<br />

Vögel (inkl. Geflügel) 112 388 – 8 53 327 888 16<br />

Amphibien 354 – – – – 354 412<br />

Fische 60 – 304 – – 2 113 2 477 8<br />

diverse 691 – 137 6 834 271<br />

Total 68 736 3 076 334 448 3 590 2 440 78 624 16 711<br />

in % 87,4% 3,9% 0,4% 0,6% 4,6% 3,1% 100% 100%<br />

220 Bewilligungen wurden 2006 neu erteilt, davon 190 mit Einschränkungen.<br />

0 Gesuche wurden zurückgezogen. 0 Gesuche wurden nicht als Tierversuch eingestuft. 0 Gesuche wurden abgelehnt.<br />

Die Tierversuchskommission bearbeitete alle bewilligungspflichtigen Gesuche, besprach an 12 Sitzungen neben allgemeinen Fragestellungen 18<br />

Gesuche mit erhöhtem Schweregrad. Die Tierversuchskommission reichte zwei Rekurse gegen die Tierversuchsbewilligungen mit Primaten ein.<br />

Die Mitglieder kontrollierten zweimal alle Versuchstierhaltungen.<br />

173


174<br />

Prävention und Gesundheitsförderung<br />

Diese Leistungsgruppe umfasst die Sicherstellung und direktionsübergreifende Koordination der Prävention<br />

und Gesundheitsförderung, insbesondere der Suchtprävention, die Aufrechterhaltung einer wirksamen<br />

epidemiologischen Überwachung übertragbarer Krankheiten sowie die Ermöglichung und Unterstützung<br />

von Impfungen für die Bevölkerung. Diese Aufgaben werden vom Kantonsärztlichen Dienst,<br />

insbesondere von der Fachstelle für Aids- und Drogenfragen, und der Schul- und Jugendzahnpflege<br />

wahrgenommen. Die Vollzugsaufgaben liegen beim Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität<br />

Zürich (ISPMZ).<br />

Das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich (ISPMZ) hat entsprechend<br />

seinem Leistungsauftrag den Bericht «Gesundheit im Kanton Zürich 2000-<br />

2006» veröffentlicht. Der Gesundheitszustand der Zürcher Bevölkerung konnte dabei<br />

allgemein als gut bis sehr gut beurteilt werden. Es gab aber Unterschiede zwischen<br />

Männern und Frauen oder zwischen der Migrations- und der einheimischen Bevölkerung.<br />

Auf Grund der erhobenen Daten sind im Bericht sechs Massnahmenbereiche formuliert<br />

worden, die weitere Verbesserungen ermöglichen sollen.<br />

Die Umsetzung des Konzepts für Prävention und Gesundheitsförderung stellte<br />

weiterhin einen Tätigkeitsschwerpunkt dar. Im Bereich der Strategie 1 zur verbesserten<br />

Information und Kommunikation wurde neu dreimal jährlich ein Veranstaltungskalender<br />

zu den Aktivitäten im Bereich von Prävention und Gesundheitsförderung<br />

herausgegeben. Im breit beachteten Gesundheits-Tram Zürich, das auf den Linien 8<br />

und 15 verkehrt, ist ein Bildschirm mit Gesundheitstipps eingebaut sowie fünf Broschüren<br />

mit vielfältigen Gesundheitsinformationen aufgelegt worden. Wer weitere<br />

Informationen zu Prävention und Gesundheitsförderung wünschte, fand diese unter<br />

www.gesundheitsfoerderung-zh.ch. Zur Erleichterung der Projektarbeit hat das ISPMZ<br />

zudem die Broschüre «Prävention und Gesundheitsförderung – Einführung mit Leitfaden<br />

für die Projektplanung» herausgegeben. Die Strategie 2 umfasst die Umsetzung<br />

von Schwerpunktprogrammen: Nach der Pilotphase im 2006 konnte das Schwerpunktprogramm<br />

zu Bewegung, Ernährung, Entspannung im Berichtsjahr in fünf<br />

Regionen gestartet werden. Gleichzeitig wurde die Medienkampagne «Der Alltag prägt<br />

Ihre Gesundheit. Mit Bewegung, Ernährung, Entspannung.» weiterentwickelt. Der<br />

2006 erstmals verteilte Flyer «Gesundheitstipps für Familien» ist im Berichtsjahr in<br />

sechs Sprachen übersetzt und über die Schulen an die Eltern abgegeben worden. Das<br />

Schwerpunktprogramm «Betriebliche Gesundheitsförderung» wird in Zusammenarbeit<br />

mit vier anderen Kantonen umgesetzt. Im Berichtsjahr wurden 6000 Zürcher Betriebe<br />

auf schriftlichem Weg über die Tabakprävention im Betrieb informiert. Zunehmend<br />

nutzen die Betriebe auch von sich aus das Angebot des Beratungszentrums für<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement (www.bgm-zh.ch). Mit rund 70 Betrieben sind<br />

Erstgespräche durchgeführt worden und in 25 Betrieben konnten Programme zur<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung bereits umgesetzt werden. Ende Jahr wurde an<br />

rund 8000 Betriebe zudem die Ausschreibung des Zürcher Preises für Gesundheitsförderung<br />

im Betrieb verschickt.<br />

Für die Beratung von Politik und Verwaltung in gesundheitsrelevanten<br />

Gesichtspunkten (Strategie 3) kam der erweiterten Sanitätskommission in der Vergangenheit<br />

eine Steuerungsfunktion zu. Das vom Kantonsrat im Frühjahr verabschiedete<br />

neue Gesundheitsgesetz sieht keine Sanitätskommission mehr vor. Für die im


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Konzept vorgesehenen Aufgaben ist neu eine Kommission aus Fachleuten der Prävention<br />

und Gesundheitsförderung vorgesehen. Zur Weiterentwicklung der Präventionsund<br />

Gesundheitsförderungsstrukturen (Strategie 4) wurde das «Zürcher Forum<br />

Prävention und Gesundheitsförderung» im Berichtsjahr zweimal mit den Schwerpunktthemen<br />

«Zürcher Gesundheitsbericht» und «Betriebliche Gesundheitsförderung»<br />

durchgeführt. Dieses Forum diente der Information, Diskussion und Vernetzung von<br />

interessierten Personen. Neu ist ein «Winterthurer Forum Gesundheit und Prävention»<br />

lanciert worden. Der 18. Präventionstag war dem Motto «Gesundheits-Boom: Markt<br />

und Prävention» gewidmet.<br />

In Fortsetzung des Jahresthemas 2006 «Frühintervention – die Schulen handeln!»<br />

der Zürcher Stellen für Suchtprävention ist die Erarbeitung von Früherkennungs-<br />

und Interventionskonzepten in vier Oberstufenschulen der Stadt Zürich und in<br />

verschiedenen Landgemeinden fortgeführt worden. Aus diesen Pilotprojekten konnten<br />

wichtige Ergebnisse für die Ausarbeitung des geplanten Leitfadens zur Suchtprävention<br />

für alle Zürcher Schulen gewonnen werden. In allen Bezirken konnte die<br />

Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit und den Stellen für Suchtprävention verbessert<br />

werden. Hingegen stellte sich die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern<br />

von stark suchtgefährdeten Schülerinnen und Schülern als schwierige Herausforderung<br />

heraus. Im Weiteren zeigten die Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich in<br />

Kinos, im Lokalfernsehen, auf den Bildschirmen im Zürcher Hauptbahnhof und an der<br />

Streetparade Spots, die unter dem Motto «Setz eine Grenze» auf die Risiken des<br />

unkontrollierten Konsums von Alkohol und Cannabis und des übertriebenen<br />

Gebrauchs des Internets aufmerksam machten. Ergänzend dazu konnten weiterhin<br />

unter www.suchtpraevention-zh.ch Tests zur Eigenbeurteilung durchgeführt und<br />

Tipps für Verhaltensänderungen sowie Adressen für Beratungen abgerufen werden.<br />

Ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Jugendlichen konsumiert Alkohol in bedenklichen<br />

Mengen. Zusammen mit der noch fehlenden Systematik in der Suchtprävention<br />

an der Volksschule bildet dies die Herausforderungen der kommenden Jahre.<br />

Die Analyse der neusten zur Verfügung stehenden Daten zu den Todesursachen<br />

im Kanton Zürich ergab für das Jahr 2005 mit 10 240 Sterbefällen einen geringen<br />

Anstieg gegenüber dem Vorjahr (10 096). Auch 2005 stellten die Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen mit 3752 Todesfällen die häufigste Todesursache dar (2004: 3825). An<br />

zweiter Stelle lagen Malignome mit 2584 Sterbefällen (2004: 2462). Zudem nahmen<br />

sich 258 Personen das Leben, das waren 6 Suizide weniger als 2004.<br />

Die Anzahl der im Berichtsjahr gemeldeten Aidserkrankungen im Kanton Zürich<br />

war mit 22 Personen gegenüber dem Vorjahr rückläufig (2006: 44 Personen). Wie im<br />

Vorjahr haben sich die meisten der betroffenen Personen über homosexuelle Kontakte<br />

infiziert (50%). Der Anteil von Ansteckungen über heterosexuellen Kontakt betrug<br />

45,5% und jener durch Drogenkonsum 4,5%.<br />

Im Berichtsjahr sind durch Bestätigungslabors 172 positive HIV-Testergebnisse<br />

aus dem Kanton Zürich gemeldet worden. Im Vergleich zum Vorjahr (186 Meldungen)<br />

ist dies ein leichter Rückgang. Im nationalen Vergleich liegt der Kanton Zürich mit<br />

jährlich 14,1 positiven HIV-Tests pro 100 000 Einwohner zusammen mit den Kantonen<br />

Genf, Waadt und neuerdings auch Basel-Stadt weiterhin im Vorderfeld. Der<br />

175


176<br />

Prävention und Gesundheitsförderung<br />

nationale Durchschnitt liegt mit einem Wert von 10,3 etwas höher als letztes Jahr<br />

(2006: 9,6). Berücksichtigt man den Ansteckungsweg, sind wiederum vor allem Männer,<br />

welche sexuelle Kontakte mit Männern haben (MSM), am stärksten betroffen<br />

(59,5% der HIV-Meldungen, 2006: 62%). Gegenüber dem Vorjahr wurde eine leichte<br />

Zunahme der HIV-Meldungen bei den heterosexuellen Personen beobachtet (34% versus<br />

28% im 2006); der Wert liegt aber weiterhin unter demjenigen aus dem Jahr<br />

2005. Bei den Ansteckungen unter Drogenkonsumierenden verharrte die Rate auf<br />

einem relativ tiefen Niveau bei 5,3% der HIV-Meldungen (2006: 6,1%). Auf nationaler<br />

Ebene zeigte sich ein Anstieg der HIV-Meldungen bei der Migrationsbevölkerung.<br />

Auf Grund dieser Trendentwicklungen bildeten dann auch die Verhinderung von<br />

Ansteckungen im MSM-Bereich sowie die Aufklärungsarbeit bei der Migrationsbevölkerung<br />

die Schwerpunkte der Präventionsarbeit. Fortschritte wurden auch im schulischen<br />

Bereich erzielt. Die HIV/Aids-Prävention ist inzwischen fester Bestandteil an den<br />

Berufs- und Mittelschulen.<br />

Krankheitsfälle<br />

Von Ärzten und Laboratorien gemeldete übertragbare Krankheiten.<br />

Krankheit Gemeldete Erkrankungsfälle<br />

Darminfektionen<br />

Tuberkulose<br />

2005 2006 2007<br />

Abdominaltyphus 5 4 8<br />

Paratyphus 5 3 7<br />

Erkrankungen total 101 109 84<br />

davon offene Lungen-TB 55 64 47<br />

Infektiöse Leberentzündungen<br />

Hepatitis A 34 31 9<br />

Hepatitis B 274 290 219<br />

Hepatitis C und andere 318 306 234<br />

Hirnhautentzündungen (Meningokokken) 21 12 15<br />

Tropenkrankheiten<br />

Malaria 33 24 24<br />

Erworbenes Immunmangelsyndrom (Aids) 71 44 22


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Die Fachstelle für Suchtmittelfragen sicherte auftragsgemäss die kommunale, kantonale<br />

und nationale Vernetzung im Suchtbereich. Die Häufung von kombiniertem Alkohol-,<br />

illegalem Suchtmittel- und Medikamentenmissbrauch in verschiedenen Szenen<br />

stellte dabei eine besondere Herausforderung dar. Wie in den vergangenen Jahren hat<br />

die Fachstelle Auskünfte, Informationen, Kurzberatungen für Betroffene, Angehörige,<br />

Arbeitgeber, Behörden und Medienschaffende abgegeben.<br />

Am 31. Dezember befanden sich 3151 Personen in einem Methadonprogramm<br />

(Vorjahr: 3162). 593 Ärztinnen und Ärzte hatten die allgemeine Bewilligung, Betäubungsmittelabhängige<br />

mit Methadon zu behandeln (2006: 610). In einem ärztlich<br />

betreuten Heroinabgabeprogramm befanden sich 362 Personen (2006: 369).<br />

Gestützt auf Empfehlungen des nationalen Pandemieplans ist die kantonale<br />

Vorsorgeplanung weiterentwickelt worden. Es liegt nun ein Konzept vor, wie im Vorfeld<br />

einer eigentlichen Pandemiewelle die Identifikation von einzelnen Patienten und<br />

allfälligen Kontaktpersonen erfolgen kann. Eine Arbeitsgruppe widmete sich den Vorbereitungen<br />

für eine Massenimpfung mit dem vom Bund beschafften, präpandemischen<br />

Impfstoff. Neben der Abklärung möglicher Abgabeorte der Impfmodule sind<br />

auch Szenarien zur Beschaffung des Materials und zur Rekrutierung des notwendigen<br />

Personals erarbeitet worden. Neben dem Gesundheitsbereich bilden die betrieblichen<br />

Vorkehrungen in den Direktionen und den Gemeinden einen weiteren Gesichtspunkt<br />

der Vorsorgeplanung. Basierend auf Bundesvorgaben sind entsprechende Planungen<br />

aufgenommen worden.<br />

Zu den 39 Zürcher Gemeinden, die im letzten Schuljahr am Pilotprojekt «Schulzahnmedizin<br />

2005» beteiligt waren, haben sich im Schuljahr 2007/2008 Affoltern<br />

a. A., Wald und Winkel gesellt. Das Gutscheinsystem wie auch die standardisierte<br />

«Zürcher Schulzahnuntersuchung» haben sich im Rahmen der Schulzahnpflege etabliert.<br />

Die 15. kantonale Informations- und Fortbildungstagung für Schulzahnpflege-<br />

Instruktorinnen (SZPI) fand am 6. September in Illnau statt (165 Teilnehmerinnen).<br />

Hauptthema der diesjährigen Veranstaltung war die Gesundheitsförderung in den<br />

Schulen. Die Massnahmen zur Förderung der Kariesvorbeugung bei Kleinkindern wurden<br />

weitergeführt: Die im Kanton Zürich tätigen Mütterberaterinnen können Merkblätter<br />

wie auch Zahnbürsten gratis beziehen. Überdies erhalten alle Krippenkinder<br />

(rund 15 000) kostenlos Kinderzahnpasta und Zahnbürsten (für ein Jahr). Um die<br />

Information von Schülern und Eltern weiter zu verbessern, wurde das Merkblatt<br />

«Gesunde Zähne» herausgegeben. Die im Dezember erschienene, neu überarbeitete<br />

Broschüre «Zahnschäden sind vermeidbar» bietet zudem umfassende Informationen<br />

und klare Empfehlungen zum Erhalt der Zahngesundheit in jedem Alter.<br />

177


178<br />

Somatische Akutversorgung und Rehabilitation<br />

Diese Leistungsgruppe umfasst die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung für die<br />

Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten bei somatischen Erkrankungen und Unfällen<br />

mit einer bedarfsgerechten Planung sowie Festlegung der Leistungserbringer und des jeweiligen Leistungsspektrums.<br />

Diese Aufgaben werden von den Abteilungen Planung und Investitionen sowie Finanzen<br />

und Tarife, von den kantonalen und staatsbeitragsberechtigten Akutspitälern sowie von der<br />

Kantonsapotheke und der Zentralwäscherei wahrgenommen.<br />

Das Gesetz über das Universitätsspital Zürich (USZG) und das Gesetz über das Kantonsspital<br />

Winterthur (KSWG) wurden vom Regierungsrat auf den 1. Januar in Kraft<br />

gesetzt. Der Übergang der beiden Spitäler in die neue Rechtsform als selbstständige<br />

öffentlichrechtliche Anstalten verlief reibungslos. Die Spitalräte des USZ und des KSW<br />

haben ihre Tätigkeit aufgenommen und die notwendigen organisatorischen Folgearbeiten<br />

auf Anstaltsebene eingeleitet. Im Weiteren wurden die Grundlagen für die<br />

vom Regierungsrat rückwirkend auf den 1. Januar festzulegenden Eröffnungsbilanzen<br />

der beiden Anstalten erarbeitet.<br />

Das als Folgeprojekt des Sanierungsprogramms 04 verabschiedete Konzept zur<br />

Leistungskonzentration in der Wirbelsäulenchirurgie wurde vom Krankenhaus Sanitas<br />

mit Rekurs beim Regierungsrat angefochten. Um eine einvernehmliche, sachgerechte<br />

Lösung zu suchen, wurden eine Sistierung des Verfahrens beim Regierungsrat veranlasst<br />

und die konzeptionellen Arbeiten wieder aufgenommen. Der Abschluss ist für<br />

2008 vorgesehen.<br />

Für die Umsetzung des Projekts Palliative Care wurde das noch im Jahr 2006 verabschiedete<br />

Palliative-Care-Konzept für den Kanton Zürich in den Teilbereichen «Leistungsaufträge/Standards»,<br />

«Aus- und Weiterbildung», «Unterstützung und Koordination»<br />

sowie «Tarife» weiter konkretisiert. Der im Konzept vorgesehene allgemeine<br />

Leistungsauftrag aller staatsbeitragsberechtigten Akutspitäler in Palliative Care konnte<br />

bereits in die Leistungsaufträge des Berichtsjahres aufgenommen werden. Auch die<br />

Arbeiten zum Schnittstellen-Management und die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme<br />

einer telefonischen Helpline für Leistungserbringende sowie Betroffene bzw. deren<br />

Angehörige wurden im Berichtsjahr abgeschlossen.<br />

Neben zahlreichen kleineren und mittleren Investitionsvorhaben genehmigte der<br />

Kanton im Berichtsjahr auch grössere Investitionsbeiträge an die energetische Sanierung<br />

des Nordtraktes 1 des Universitätsspitals (9,5 Mio. Franken), die Erweiterung der Radio-<br />

Onkologie am Universitätsspital (8,7 Mio. Franken), die Überbrückungsmassnahmen am<br />

Kinderspital bis zum Bezug eines Neubaus (4,4 Mio. Franken), den Neubau des Bettenhauses<br />

und die Sanierung des Hochhauses des Triemlispitals Zürich (10,1 Mio. Franken)<br />

sowie den Neubau des Personalparkhauses und der Notfallgarage am Waidspital Zürich<br />

(8,2 Mio. Franken).


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Kantonsapotheke<br />

Die Hauptaufgabe der Kantonsapotheke ist die pharmazeutische Betreuung der Kliniken des Universitätsspitals<br />

Zürich, des Kantonsspitals Winterthur sowie weiterer Spitäler und Institute. Dies umfasst<br />

insbesondere die Medikamentenversorgung, die Fachberatung, die Herstellung von Spezialprodukten und<br />

die Notfallvorsorge.<br />

Das Berichtsjahr war von einem starken Nachfragewachstum nach den Leistungen der<br />

Kantonsapotheke geprägt. Der Gesamtumsatz der KAZ lag im Berichtsjahr erstmals<br />

über 110 Mio. Franken, wobei dieser mit konstantem Personalbestand erarbeitet<br />

wurde. Im Berichtsjahr wurden die Arbeiten des für die Kantonsapotheke zentralen<br />

Grossprojektes APIS 2009 (Apotheken Informations-System 2009) begonnen. Im Juni<br />

konnte die öffentliche Ausschreibung für den Ersatz und den Betrieb des gesamten<br />

EDV-Systems erfolgreich abgeschlossen werden. Auf Wunsch der Spitäler wurde im<br />

Rahmen der personellen Möglichkeiten die Präsenz und die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

von Apothekern der Kantonsapotheke direkt auf den Stationen des Universitätsspitals<br />

und des Kantonsspitals Winterthur ausgebaut. Im ambulanten Bereich<br />

bewährten sich der noch im Jahr 2006 getätigte Umbau des Poliklinikschalters und<br />

der Einbau eines halbautomatischen Medikamentenroboters. Der Service für die Patienten<br />

konnte dadurch nochmals verbessert und die Wartezeiten verkürzt werden. Im<br />

Berichtsjahr konnten in der Folge 3200 zusätzliche Rezepte am Poliklinikschalter eingelöst<br />

werden (9% Zunahme).<br />

Der sich seit Jahren abzeichnende Trend zu patientenindividuell zubereiteten<br />

Arzneimitteln hat sich weiter verstärkt. Ab 2008 wird die zentrale Zubereitung der<br />

Chemotherapien (Zytostatikatherapien) am neuen Tumorzentrum im Kantonsspital<br />

Winterthur, wie schon am Universitätsspital Zürich, durch ein Team der Kantonsapotheke<br />

durchgeführt werden. Am Standort Zürich wurde der Kredit zur Erweiterung der<br />

zentralen Zytostatikazubereitung genehmigt; die baulichen Erweiterungen und technischen<br />

Anpassungen sollten im Frühjahr 2008 abgeschlossen werden können. In den<br />

gleichen Räumen, in denen 1995 1000 Zubereitungen jährlich erfolgten, waren es im<br />

Berichtsjahr mehr als 12 000. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr wieder einer<br />

Zunahme von mehr als 1000 Therapien.<br />

Die Kantonsapotheke hat sich als Kompetenzzentrum für klinische Studien etabliert.<br />

Die Anfragen zur Mitarbeit oder Unterstützung von klinischen Studien verstärkten<br />

sich weiter. Im Berichtsjahr konnte sich die Kantonsapotheke an der Durchführung<br />

von mehr als 40 lokalen, nationalen oder internationalen Studien beteiligen.<br />

Im Qualitätsmanagement wurde mit der Umsetzung der anlässlich der behördlichen<br />

Inspektion im Jahr 2006 gemachten Auflagen begonnen. Dies umfasst auch<br />

erste Vorarbeiten zu einer grösseren baulichen und technischen Anpassung der Produktionsräumlichkeiten,<br />

welche am Ende ihres Lebenszyklus angelangt sind und nur<br />

noch mit grossem personellen Zusatzaufwand im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen<br />

betrieben werden können.<br />

179


180<br />

Somatische Akutversorgung und Rehabilitation<br />

Zentralwäscherei Zürich<br />

Die Zentralwäscherei Zürich (ZWZ) besorgt die Wäsche für zahlreiche kantonale, staatsbeitragsberechtigte<br />

und private Institutionen.<br />

Das Wäschevolumen wurde bei der Flach- und Trockenwäsche um 84,5 Tonnen<br />

(+1,6%) und bei den Berufskleidern um 126 300 Stück (+2,6%) gesteigert. Der<br />

Dampf-, Strom- und Wasserverbrauch pro Tonne Wäsche konnte dagegen dank rigoroser<br />

Prozessoptimierung um rund 10% gesenkt werden. Dank der gesteigerten Produktivität<br />

und der Kostensenkung wurden die Waschpreise per 1. Januar um 5% und<br />

per 1. Oktober nochmals um 4% gesenkt. Trotz der Preissenkungen erwirtschaftete die<br />

ZWZ wiederum einen Gewinn.<br />

Im Juni feierte die ZWZ ihr 40-Jahre-Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde im<br />

September eine Fachtagung für die Kundinnen und Kunden und ein Tag der offenen<br />

Tür für die Öffentlichkeit durchgeführt.


Psychiatrische Versorgung<br />

G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Diese Leistungsgruppe umfasst die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung für die<br />

Behandlung und Betreuung psychisch Kranker und Suchtkranker mit einer bedarfsgerechten Planung<br />

sowie die Festlegung der Leistungserbringer und des jeweiligen Leistungsspektrums. Diese Aufgaben<br />

werden von der Abteilung Planung und Investitionen sowie von den kantonalen und privaten<br />

staatsbeitragsberechtigten psychiatrischen Kliniken wahrgenommen.<br />

Im Zürcher Psychiatriekonzept von 1998 wurden unter anderem auch die strukturellen<br />

Lücken in der psychiatrischen Versorgung des Kantons Zürich benannt. Diese Mängel<br />

konnten – bis auf die tagesklinische Versorgung des Zürcher Unterlandes – im Laufe<br />

der Jahre sukzessive behoben werden. In der Berichtsperiode genehmigte der Regierungsrat<br />

das Konzept und die notwendigen Kredite für die Einrichtung einer vom Psychiatrie-Zentrum<br />

Hard betriebenen psychiatrischen Tagesklinik in Bülach. Die Eröffnung<br />

der Tagesklinik ist für April 2008 vorgesehen. Der Kanton Zürich verfügt damit<br />

nunmehr über ein flächendeckendes Versorgungsnetz von stationären, teilstationären<br />

und ambulanten Institutionen.<br />

In der Berichtsperiode konnten zwei weitere wichtige Bedürfnisse gedeckt werden:<br />

Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren nahm im Sommer der neue Sicherheitstrakt<br />

für die Forensik am Psychiatrie-Zentrum Rheinau den Betrieb auf. Er ersetzt den<br />

alten Trakt, der nur ein Drittel der Kapazität des Neubaus aufwies. Auf Grund der grossen<br />

Nachfrage konnten die 27 dort vorhandenen Betten bis zum Ende der Berichtsperiode<br />

vollständig belegt werden. Im Dezember wurde zudem die neue Adoleszentenstation<br />

der Integrierten Psychiatrie Winterthur eröffnet. Damit konnten die Kapazitäten<br />

für die stationäre psychiatrische Betreuung von Jugendlichen im Kanton Zürich von 18<br />

auf 30 Betten erhöht werden.<br />

Schliesslich wurde im Berichtsjahr auch im Bereich der medizinischen Leistungserfassung<br />

ein wichtiger Fortschritt erzielt: Die in der Akutsomatik seit Jahren<br />

unter anderem im Kosten-Benchmarking eingesetzten Fallgruppierungssysteme konnten<br />

bis anhin auf Grund der unzureichenden Leistungsbeschreibung in der Psychiatrie<br />

nicht eingesetzt werden. Dies führte zu suboptimalen Kostenvergleichen unter den<br />

Betrieben. Zur Behebung dieser Situation hatte die Gesundheitsdirektion eine Arbeitsgruppe<br />

eingesetzt mit dem Auftrag, Grundlagen für eine Fallgruppierung in der Psychiatrie<br />

zu entwickeln. Die Vorbereitungen konnten im Berichtsjahr mit einer Vernehmlassung<br />

abgeschlossen werden. Die Fallgruppierung wird nun im Kanton Zürich<br />

ab 2008 als Pilot eingeführt werden. Die ersten Auswertungen sind für 2009 zu<br />

erwarten.<br />

181


182<br />

Psychiatrische Versorgung<br />

Psychiatrische Universitätsklinik Zürich<br />

Die Psychiatrische Universitätsklinik (PUK) besitzt einen universitären Lehr- und Forschungsauftrag<br />

sowie den Versorgungsauftrag für die Psychiatrieregion Zürich und behandelt Psychiatrie-, Gerontopsychiatrie-<br />

und Suchtpatientinnen und -patienten stationär, ambulant und teilstationär.<br />

Die Zahl der stationären Eintritte sowie der ambulanten und teilstationären Behandlungen<br />

ist bei erneut rückläufiger durchschnittlicher Aufenthaltsdauer gegenüber<br />

dem Vorjahr nochmals gestiegen. Die Bettenbelegung im stationären Bereich lag bei<br />

95%. Die Geschäftsleitung der PUK hat mit drei neuen Mitgliedern (Urs Humm, Leiter<br />

Finanzen und Betriebswirtschaft; Matthias Walser, Direktor Pflege, Therapien und<br />

Sozialdienst; Niklaus Baumgartner, stellvertretender Spitaldirektor) einen grundlegenden<br />

Wandel erfahren. Erich Baumann hat per 1. Juni die Aufgabe als Spitaldirektor<br />

und Vorsitzender der GL von Kurt Trösch, der auf diesen Zeitpunkt in den Ruhestand<br />

getreten ist, übernommen.<br />

Im Bereich der medizinischen Angebote hat die PUK mit neuen Behandlungsmodellen,<br />

so zum Beispiel mit der Eröffnung einer besonderen Modellstation, einen<br />

wesentlichen Fortschritt erzielt. Weitere Meilensteine stellten das Dienstleistungsangebot<br />

«supported employment», die Eröffnung der Tagesklinik als Teil des Zentrums<br />

für Depressions- und Angstbehandlungen sowie die Prozessinitiierung der dualen<br />

Führung dar. Die Implementierung der dualen Führung auf allen Stationen der PUK ist<br />

für 2008 geplant.<br />

Mit der Einführung von SAP sowie einer «Balanced Scorecard» wurde die<br />

Grundlage für eine zukunftsgerichtete und systemunterstützte Unternehmensführung<br />

gelegt.<br />

Psychiatriezentrum Rheinau<br />

Das Psychiatriezentrum Rheinau stellt die forensische Psychiatrie für den Kanton Zürich sicher und bietet<br />

überregionale psychiatrische Spezialangebote an.<br />

Der Neubau der Klinik für Forensische Psychiatrie mit drei Sicherheitsstationen konnte<br />

planmässig auf Ende April fertig gestellt werden. Bis im Juli wurden die bauliche Inbetriebnahme<br />

und die technische Überprüfung des neuen Gebäudes durchgeführt. Am<br />

13. Juli erfolgte eine feierliche Bauübergabe und Eröffnung, die mit zwei Tagen der<br />

offenen Tür (14./15. Juli) gefeiert wurde. Rund 4500 Personen besuchten dabei die<br />

neuen Räumlichkeiten. Obwohl gemäss Kalkulation erst für März 2008 eine Vollauslastung<br />

geplant war, wurde bereits Ende Jahr die Vollbelegung der drei Sicherheitsstationen<br />

erreicht. Die hohe Nachfrage hält unvermindert an.<br />

Im Massnahmenbereich wurden die Änderungen des Strafgesetzbuches in<br />

Zusammenarbeit mit den Vollzugsbehörden und der Fachkommission in die Praxis<br />

umgesetzt. Im Bereich der Forensischen Begutachtungen stellte die ebenfalls durch die<br />

StGB-Revision bedingte Überprüfung von verwahrten Straftätern eine verantwortungsvolle<br />

und zentrale Aufgabe dar. Das Hauptanliegen der Klinik für Psychiatrische<br />

Rehabilitation im Berichtsjahr war die Optimierung der Stationsgrössen und deren<br />

Einteilung in wirtschaftliche Einheiten. Konkret bedeutete dies, acht Stationen mit<br />

insgesamt 111 Betten bei gleich bleibender Belegung auf sieben Stationen zu vermin-


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

dern. Dazu mussten zwei Stationen zusammengelegt, bei anderen die Bettenzahl aufgestockt<br />

und rund 20 pflegebedürftige Patienten in externe Einrichtungen wie Altersund<br />

Pflegeheime oder andere betreute Wohneinrichtungen verlegt werden. Das<br />

Behandlungsangebot wurde auf allen Stationen weiter verfeinert und den Bedürfnissen<br />

der Patienten und deren Krankheitsbildern angepasst. Zu diesem Zweck wurde<br />

auch das Personal entsprechend geschult und weitergebildet.<br />

Unter den Stichworten «Veränderungen und Anpassungen» lassen sich die Aktivitäten<br />

des Wohnheims Tilia kurz zusammenfassen. Im Rahmen der Aufgabenteilung<br />

zwischen Bund und Kantonen wechselt auch die direkte Zuständigkeit vom Bundesamt<br />

für Sozialversicherungen zur Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich. Diese wichtige<br />

Änderung ist per 1. Januar 2008 im Rahmen des neuen Finanzausgleichs in Kraft<br />

getreten.<br />

Integrierte Psychiatrie Winterthur<br />

Die zur Integrierten Psychiatrie Winterthur (ipw) zusammengefassten Einrichtungen sind zuständig für<br />

die Versorgung der Psychiatrieregion Winterthur.<br />

Mitte Dezember wurde in der Klinik Schlosstal die neue Adoleszentenstation in Betrieb<br />

genommen. Diese ermöglicht die adäquate Unterbringung und Betreuung von bisher in<br />

der Erwachsenenpsychiatrie hospitalisierten 14- bis 18-jährigen psychisch erkrankten<br />

Jugendlichen. Die Triage für die stationäre Zuweisung von Jugendlichen erfolgt nach wie<br />

vor über den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst in Zürich.<br />

Die Veröffentlichung einer Studie der ipw zur Versorgungslage von Kindern psychisch<br />

kranker Eltern fand schweizweit Beachtung. Untersucht wurde die Psychiatrieregion<br />

Winterthur in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich<br />

und dem Sozialpädiatrischen Zentrum der Kinderklinik am Kantonsspital Winterthur.<br />

Allein in der Region Winterthur sind 700 (hochgerechnet auf den Kanton Zürich 4000<br />

Kinder) betroffen. Die Studie verdeutlicht den Bedarf nach präventiven Massnahmen<br />

für die Betreuung der Kinder sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen<br />

Facheinrichtungen für Erwachsene und solcher für Kinder. Die Erarbeitung geeigneter<br />

Instrumente zur Umsetzung ist im Gange. Erfreulich sind die Behandlungserfolge eines<br />

neu erarbeiteten, hoch strukturierten Therapieprogramms für Kokainabhängige. Eine<br />

Auswertung zeigt, dass von 78% der Personen mit regelmässigem bis mehrmals täglichem<br />

Konsum nach sechs Monaten 30% abstinent sind und 70% nur noch gelegentlich<br />

konsumieren. Das in der ipw entwickelte, spezialisierte Case Management zur<br />

Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und des Arbeitsplatzes nach psychischen Erkrankungen<br />

wird mit Unterstützung der ipw in einem eigenständigen Unternehmen «Arsana<br />

GmbH» fortgeführt. Damit wird ein flexibles und marktadäquates Handeln sichergestellt.<br />

Im Zuge des Aufbaus eines professionellen Qualitätsmanagements konnte ein<br />

Pilotprojekt zur Einführung des Prozessmanagements bei der Patientenaufnahme für<br />

die stationären Eintritte abgeschlossen werden. Dies hat nicht nur eine Verbesserung<br />

der Datenqualität, sondern auch der Abläufe zwischen den involvierten Schnittstellen<br />

bewirkt. Die Anzahl Betten lag Ende Berichtsjahr bei 174. Insgesamt wurden 1552<br />

(2006: 1414) Personen stationär behandelt. Trotzdem sank die Anzahl Pflegetage um<br />

183


184<br />

Psychiatrische Versorgung<br />

3744 auf 55 688. Die beiden Tageskliniken waren durchschnittlich zu 98,4% ausgelastet.<br />

Die 210 behandelten Fälle entsprechen 7646 Behandlungstagen, knapp 600<br />

weniger als 2006. Ambulante Fälle waren insgesamt 3643 zu verzeichnen, 253 mehr<br />

als im Vorjahr. Damit stieg die Anzahl Konsultationen auf 27 742 (+1014). Die Entwicklung<br />

weg von den stationären und hin zu den ambulanten Angeboten ist damit<br />

auch im Berichtsjahr zu beobachten.<br />

Psychiatriezentrum Hard<br />

Das Psychiatriezentrum Hard (PZH) stellt die psychiatrische Versorgung der Psychiatrieregion Unterland<br />

sicher.<br />

Das Psychiatrie-Zentrum Hard (PZH) vermietete dem Krankenheimverband Zürcher<br />

Unterland (KZU) den gesamten Gebäudekomplex der Alterspsychiatrie und übergab ihm<br />

drei Alterspsychiatrie-Langzeitstationen sowie einen Teil der bisher im PZH hospitalisierten<br />

Langzeitpatienten. Im Zusammenhang mit den Veränderungen im Altersbereich<br />

wird auch der somatische Dienst ausgebaut: Neben der Versorgung der PZH-Patienten<br />

übernimmt er zusätzlich die Heimarztfunktion für den KZU und die Versorgung der<br />

Patienten des Psychiatriezentrums Rheinau. Durch die Nutzung von Synergien im Psychiatrieverbund<br />

Winterthur und Zürcher Unterland (PVZ) konnten für die Bereiche<br />

Labor und Apotheke Kooperationen mit dem Kantonsspital Winterthur eingegangen<br />

werden, woraus sich Spareffekte im fünfstelligen Bereich ergaben.<br />

Im Versorgungsbereich Zürcher Unterland bezog das Ambulatorium Dielsdorf<br />

zusammen mit der Suchtberatungsstelle des Bezirks neue Räumlichkeiten. In Bülach ist<br />

eine zentral gelegene Liegenschaft des Kantons dazugemietet worden. Nach dem<br />

Umbau der Räumlichkeiten werden künftig an diesem Standort das bisherige Ambulatorium<br />

Bülach, die Memory-Clinic und die neu zu eröffnende Tagesklinik unter einem<br />

Dach betrieben (voraussichtlicher Eröffnungstermin: April 2008). Sehr aktiv war das<br />

PZH in der Weiter- und Fortbildung sowie im fachlichen Austausch mit anderen Institutionen:<br />

Es fanden Kadertreffen mit dem Regionalspital und mit dem Bezirksgericht<br />

Bülach statt. Im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung wurde ausführlich über die<br />

Themen Versicherungsmedizin und -psychiatrie informiert. Zudem erfolgte die Reorganisation<br />

der Fachbibliothek und die Schaffung eines zeitgemässen Informationszentrums<br />

mit Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen.<br />

Mit grossem Erfolg absolvierten 18 Studierende der Pflege an unserer Schule die<br />

höhere Fachausbildung mit Schwerpunkt in der psychiatrischen Pflege. Der Nachdiplomkurs<br />

wurde durch die Schweizerische Bildungskommission Pflege für die nächsten<br />

Jahre erneut zertifiziert.


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />

Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst (KJPD) stellt die ambulante, teilstationäre und stationäre<br />

kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung der Bevölkerung des Kantons Zürich sicher. Er besitzt<br />

zudem einen universitären Lehr- und Forschungsauftrag.<br />

Die Kinderstation Brüschhalde in Männedorf konnte dank zusätzlichen Effizienzsteigerungen<br />

die Ein- und Austritte der Kinder gegenüber dem Vorjahr um über 10% steigern<br />

und bei gleichzeitiger Erhöhung der Pflegetage die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />

weiter senken. Die beiden Jugendlichenstationen im Zentrum Zürich<br />

erreichten eine hohe Belegungsquote von 98%, wobei die Anzahl Austritte knapp über<br />

jener des Vorjahres lag. Um die anhaltenden Versorgungsengpässe zu beseitigen, wurden<br />

mit der Klinik Sonnenhof in Ganterschwil ein Vertrag über die Aufnahme von Kindern<br />

aus dem Kanton Zürich ausgehandelt, die dritte Jugendlichenstation in der ipw<br />

in Winterthur in Betrieb genommen und die Arbeiten am Projekt «Ausbau Brüschhalde»<br />

vorangetrieben.<br />

Im halbstationären Bereich erreichte die Tagesklinik für Jugendliche die budgetierten<br />

Aufenthaltstage fast vollständig, während die Tagesklinik für Kinder unter den<br />

budgetierten Werten lag. Dies ist u. a. eine Folge eines vermehrten Wechsels der Kinder<br />

(im Berichtsjahr stieg die Anzahl Austritte von 24 auf 30). In der Poliklinik in<br />

Zürich sowie in den acht Regionalstellen konnten mit dem gleichen Personalbestand<br />

nochmals deutlich mehr Kinder und Jugendliche abgeklärt und behandelt werden. Die<br />

Anzahl Konsultationen stieg um 4% auf 21 200. Neben der Grundversorgung wurde<br />

insbesondere das Spezialangebot ausgebaut: So hat sich der KJPD in den letzten Jahren<br />

für autistische Kinder aus der ganzen Deutschschweiz zu einem Anlauf- und Kompetenzzentrum<br />

entwickelt. Markant und erfreulich ist auch die Entwicklung der Fachstelle<br />

Forensik, die mehr Gutachten und Therapien durchführen konnte, was zu<br />

deutlich höheren Einnahmen führte.<br />

Neben dem Tagesgeschäft stand die Einführung des KIS (Klinikinformationssystem)<br />

im Zentrum der Tätigkeiten. Die Aufschaltung in der Jahresmitte gelang ohne<br />

erwähnenswerte Schwierigkeiten. Bereits im Berichtsjahr konnte ein zentrales Anliegen<br />

des KJPD erfüllt werden: Rund 50 Mitarbeitende in den Regionalstellen, die bisher<br />

von den Jugendsekretariaten angestellt waren, werden per 1. Januar 2008 in den<br />

KJPD integriert, der zukünftig auch für die Infrastruktur der Regionalstellen verantwortlich<br />

sein wird.<br />

185


186<br />

Langzeitversorgung<br />

Die Leistungsgruppe Langzeitversorgung umfasst die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit<br />

Pflegeplätzen in Alters- und Pflegeheimen sowie mit Spitex-Dienstleistungen. Diese Aufgabe wird durch<br />

die Abteilung Planung und Investitionen wahrgenommen.<br />

Die Zahl der Betten in Alters- und Pflegeheimen des Kantons Zürich hat im Berichtsjahr<br />

leicht zugenommen (+2%). Für Heimbewohnerinnen und -bewohner mit mittlerem bis<br />

hohem Pflegebedarf wurden rund 2,6 Mio. Pflegetage geleistet, etwas weniger als im Vorjahr.<br />

Die Staatsbeiträge an den Betrieb verminderten sich damit leicht von 2,4 auf knapp<br />

2,3 Mio. Franken.<br />

In der spitalexternen Kranken- und Gesundheitspflege kam es zu weiteren Fusionen<br />

von gemeinnützigen Spitex-Organisationen, wodurch deren Zahl auf 117 sank. Die Berechnung<br />

der im Berichtsjahr ausbezahlten Staatsbeiträge erfolgte auf der Grundlage der<br />

Betriebsrechnung 2006 der Spitex-Organisationen. Der Gesamtaufwand der Spitex-Organisationen<br />

hatte im Berichtsjahr rund 164,9 Mio. Franken betragen, was einer Zunahme<br />

gegenüber dem Vorjahr um rund 8 Mio. Franken bzw. 5,1% entspricht. Dementsprechend<br />

nahm im Berichtsjahr auch der Staatsbeitrag an die Betriebskosten von 14,1 auf 14,7 Mio.<br />

Franken zu. Dies entspricht einem Anteil von 8,7% der Betriebseinnahmen der Organisationen.<br />

Gemäss der Leistungsstatistik des Spitex Verbandes Kanton Zürich wurden von den<br />

gemeinnützigen und den kommerziellen Spitex-Organisationen mit 4900 Mitarbeitenden<br />

(1900 Vollstellen) insgesamt rund 32100 Klientinnen und Klienten betreut, etwa 1750<br />

mehr als im Vorjahr. Verrechnet wurden gut 2,2 Mio. Leistungsstunden, davon knapp 55%<br />

für kassenpflichtige Leistungen. Der Anteil der nicht kassenpflichtigen hauswirtschaftlichen<br />

Leistungen betrug knapp 45%, derjenige der übrigen Dienstleistungen wie Mahlzeitendienst,<br />

Vermietung von Krankenmobilien und Fahrdienst rund 0,3%. Dies entspricht<br />

einer Zunahme der kassenpflichtigen Leistungen um rund 18%.<br />

Die Investitionsbeiträge des Staates für alle laufenden Bauvorhaben im Langzeitbereich<br />

(Alters- und Pflegeheime, Krankenheime, Spitex-Zentren) beliefen sich insgesamt<br />

auf rund 7,5 Mio. Franken.


Beiträge an Krankenkassenprämien<br />

G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Aufgaben und Ergebnisse<br />

Diese Leistungsgruppe umfasst gestützt auf das Krankenversicherungsgesetz (KVG) und das Einführungsgesetz<br />

zum KVG die Ausrichtung von Prämienverbilligungen an Personen, die in bescheidenen<br />

wirtschaftlichen Verhältnissen leben, zur Senkung der Prämienbelastung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung.<br />

Im Berichtsjahr wurde an rund 328 000 Personen eine individuelle Prämienverbilligung<br />

ausgerichtet. Die Anzahl der Bezügerinnen und Bezüger der individuellen Prämienverbilligung<br />

verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 2%. Auch die<br />

Anzahl der Begünstigten im Bereich der Sozialhilfe und der Zusatzleistungen nahm<br />

leicht ab. Insgesamt erhielten 386 000 Personen Leistungen der Prämienverbilligung<br />

(d. h. individuelle Prämienverbilligung und/oder im Bereich der Sozialhilfe oder Zusatzleistungen).<br />

Dies entspricht 30% der Gesamtbevölkerung.<br />

Nachdem die Verbilligungsbeiträge für alle Erwachsenen im Jahr 2006 als Beitrag<br />

zum Massnahmenplan Haushaltsgleichgewicht 06 (MH 06) im Bereich der individuellen<br />

Prämienverbilligung um 120 Franken verringert worden waren, sind sie im<br />

Berichtsjahr wieder auf das Niveau von 2005 gesetzt worden.<br />

Wie bereits im Vorjahr blieb die Verbilligung der Kinderprämien auf Grund der<br />

Tatsache, dass die effektive Prämienteuerung für Kinder tiefer ausfiel als prognostiziert,<br />

im Berichtsjahr unverändert. Nach wie vor konnten mit den ausgerichteten<br />

Beiträgen die Kinderprämien um die gesetzlich vorgeschriebenen 85% verbilligt werden.<br />

Im Unterschied zu den vorangegangenen Jahren wurden gemäss einem neuen<br />

bundesgesetzlichen Auftrag (Art. 65 Abs. 1bis KVG) auch die Prämien von jungen<br />

Erwachsenen in Ausbildung um 50% verbilligt.<br />

Die Ausschöpfungsquote der Bundesgelder betrug auch dieses Jahr 80%. Der<br />

Wert sämtlicher Leistungen im Bereich der Prämienverbilligung beträgt rund 550 Mio.<br />

Franken und liegt damit 3% tiefer als der Voranschlagswert. Diese Abweichung lässt<br />

sich zum einen mit moderateren Wachstumsraten im Bereich der Prämienverbilligung<br />

an Zusatzleistungsbezügerinnen und -bezüger, zum anderen auf tiefere Aufwendungen<br />

für die Prämienübernahmen bei Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern<br />

erklären. Letztere Entwicklung ist auf die gute Arbeitsmarktlage zurückzuführen. Im<br />

Bereich der Prämienübernahmen für Verlustscheine ist eine Stabilisierung des Aufwandes<br />

zu verzeichnen. Der Anteil der Mittel für Bezügerinnen und Bezüger von<br />

Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen und Beihilfen sowie für Verlustscheine am Gesamtaufwand<br />

für die Prämienverbilligung verringerte sich von 47% auf 44%.<br />

187


188<br />

Beiträge an Krankenkassenprämien<br />

Obligatorische Krankenversicherung, Befreiungsgesuche<br />

(inkl. Gesuche von Personen mit Wohnsitz in einem EU-Mitgliedstaat)<br />

Bearbeitete Gesuche 2007 Vergleich Vorjahr<br />

Pendente Gesuche per 1.1.2007 1168 1064<br />

Eingegangene Gesuche 2007 11 376 8999<br />

davon Grenzgängerinnen und Grenzgänger 490 215<br />

Anzahl Gesuche insgesamt 12 544 10 063<br />

Erledigt 10 716 8895<br />

davon befreit 7539<br />

abgelehnt 2576<br />

gegenstandslos 601<br />

Pendent per 31.12.2007 1828 1168<br />

Ausserkantonale Hospitalisationen, Gesuche um Kostengutsprache (KG)<br />

Kostengutsprachen 2007 Vergleich Vorjahr<br />

Neu eingegangene KG-Gesuche 2007 3900 3047<br />

Aus dem Vorjahr übernommene hängige Verfahren 2167 2020<br />

Anzahl bearbeitete KG-Gesuche insgesamt 6067 5067<br />

Erledigt 6045 5050<br />

davon erteilt, noch nicht bezahlt 1516<br />

erteilt und bezahlt 3422<br />

abgelehnt 1107<br />

Pendente Rechnungen per 31.12.2007, für die noch kein Gesuch vorliegt 22 17


Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />

G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem Kantonsrat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />

Behörden- und Volksinitiativen<br />

B. Bericht über Vollzug unerledigter Vorstösse<br />

334/2005 Informationspflicht und Qualitätssicherung bei Mammographie-Screenings<br />

27. Februar 2006 (Postulat Erika Ziltener, Zürich, Blanca Ramer-Stäubli, Urdorf, und Heidi Bucher-Steinegger<br />

Zürich). Der Regierungsrat wird gebeten, dafür zu sorgen, dass Mammographie-Screenings nur<br />

nach umfassender «evidenzbasierter» Information und unter strengster Einhaltung der internationalen<br />

Qualitätsstandards der EU-Kommission durchgeführt werden. Im Kanton Zürich ist die Einhaltung der<br />

Qualitätskriterien insbesondere auch wegen des Überangebots an Leistungserbringenden von Mammographie-Screenings<br />

sicherzustellen.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />

312/2006 Interkantonale Zusammenarbeit im Bereich von grenzübergreifenden Spitalregionen wie auch des<br />

kantonsübergreifenden Rettungsdienstes<br />

6. November 2006 (Postulat Oskar Denzler, Winterthur, Willi Haderer, Unterengstringen, und Blanca Ramer-<br />

Stäubli, Urdorf). Der Regierungsrat wird gebeten, zu überprüfen, wie die interkantonale Zusammenarbeit mit<br />

Spitälern angrenzender Kantone im grenznahen Bereich gestaltet werden kann unter Einschluss der entsprechenden<br />

Rettungsdienste. Die Potenziale wie auch Probleme solcher interkantonalen Spitalregionen sind<br />

aufzuzeigen bis hin zu Leistungsaufträgen an medizinische ausserkantonale Leistungserbringer.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />

402/2006 Arbeitsstellen und deren Ausgestaltung der Fachangestellten Gesundheit<br />

2. April 2007 (Postulat Erika Ziltener, Zürich, Blanca Ramer-Stäubli, Urdorf, und Heidi Bucher-Steinegger,<br />

Zürich). Der Regierungsrat wird eingeladen, einen Bericht über die Arbeitsstellen sowie deren Ausgestaltung<br />

bzw. die Einsatzgebiete von Fachangestellten Gesundheit, die Ihre Ausbildung abgeschlossen<br />

haben, zu erstellen. Zudem ist aufzuzeigen, wie die Schnittstelle zur Pflege (Diplomierte und HF) festgelegt<br />

werden kann und mit welchen Massnahmen die Sicherung der Pflegequalität (Berufsfeldanalyse)<br />

gewährleistet werden kann.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />

71/2007 Versicherungslücke im KVG bei nicht bezahlten Prämien<br />

7. Mai 2007 (Postulat Markus Brandenberger, Uetikon a. S., Katharina Prelicz-Huber, Zürich, und Hans Fahrni,<br />

Winterthur). Der Regierungsrat wird eingeladen, in einem Bericht darzulegen, wie sich die «Leistungssperre»<br />

wegen nicht bezahlter Krankenkassenprämien auf Versicherte im Kanton Zürich auswirkt – wie viele Personen<br />

sind betroffen, welches sind die Auswirkungen, welche Kosten verursacht die Leistungssperre dem Kanton<br />

– und welche Möglichkeiten er sieht, zu verhindern, dass ihnen Leistungen vorenthalten werden.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />

4449/2007 Ja zur Wahlfreiheit beim Medikamentenbezug<br />

Veröffentlichung ABI 2006, 1381 vom 3. Juli 2007 (Volksinitiative)<br />

Der Regierungsrat hat dem Kantonsrat am 31. Oktober Bericht und Antrag unterbreitet.<br />

251/2007 Reservebildung der Krankenversicherungen<br />

10. September 2007 (Postulat Erika Ziltener, Zürich, Heidi Bucher-Steinegger, Zürich, und Hans Fahrni,<br />

Winterthur). Der Regierungsrat wird aufgefordert, in einem jährlichen Bericht aufzuzeigen, welche Mass-<br />

189


190<br />

Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />

nahmen zu ergreifen sind, damit die Krankenversicherungen gezwungen werden, die Überdeckung bei<br />

den Reserven abzubauen, wie dies die bundesrätliche Verordnung vorschreibt. Es soll aufgezeigt werden,<br />

wie der Regierungsrat in diesem Sinne beim Bund interveniert hat und welchen Erfolg er damit in der<br />

Vergangenheit hatte.<br />

Zudem soll aufgezeigt werden, welchen Abbaupfad die Regierung für die Reserven vorsieht, in welchen<br />

Schritten die Prämien gesenkt werden sollen und welche Prämiensenkung die Regierung beantragt.<br />

Der Bericht soll Auskunft geben, was die Regierung unternimmt, damit sich die Krankenversicherungen<br />

an die gesetzlichen Bestimmungen zur Reservebildung halten. Schliesslich soll ersichtlich sein,<br />

welche Einflussmöglichkeit die Regierung bei der Anlagepolitik der Krankenversicherungen und der<br />

Transparenz derselben hat.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />

259/2007 Verrechnung der Reserven von Zürcher Prämienzahlenden bei den Krankenversicherungen<br />

17. September 2007 (Postulat Willy Haderer, Unterengstringen, Oskar Denzler Winterthur, und Jürg Leuthold,<br />

Aeugst a. A.). Der Regierungsrat wird aufgefordert, die notwendigen Schritte in die Wege zu leiten,<br />

damit die von den Zürcher Prämienzahlenden erbrachten Krankenkassenprämien, die in die Reserven der<br />

Krankenkassen eingeflossen sind, auch wirklich zu Gunsten der Zürcher Versicherten verwendet werden.<br />

Zudem soll alles daran gesetzt werden, die notwendige Transparenz bei der Reservebildung zu verbessern.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />

9/2005 Mehr Wettbewerb für die Zentralwäscherei<br />

29. Oktober 2007 (Postulat Dr. Regine Sauter, Zürich, und Urs Hany, Niederhasli). Der Regierungsrat wird<br />

eingeladen, dem Kantonsrat eine Änderung der Verordnung über die Staatsbeiträge an die Krankenpflege<br />

vorzulegen, die den Wettbewerb im Wäschereiwesen ermöglicht. Die Liberalisierung soll zu einer Aufhebung<br />

der gesetzlich abgestützten Monopolsituation der Zentralwäscherei Zürich führen, ohne dass die<br />

Verordnungsänderung nachteilige Auswirkungen auf die Staatsbeitragsberechtigung von bereits heute<br />

kosteneffizient arbeitenden Spitälern und Heimen hat. Der Zentralwäscherei ist eine liberale Rechtsform<br />

zu geben, die ihr auch unter Wettbewerbsbedingungen eine faire Ausgangslage gewährleistet.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />

90/2006 Bewilligungspflicht und Qualitätssicherung für die Beihilfe zum Suizid<br />

29. Oktober 2007 (Motion Barbara Bussmann, Volketswil, Gerhard Fischer, BäretswiI, und Patrick Hächler,<br />

Gossau). Der Regierungsrat wird gebeten, die gesetzlichen Grundlagen im Patientinnen- und Patientengesetz<br />

oder im Gesundheitsgesetz zu schaffen, damit eine gesundheitspolizeiliche Bewilligungspflicht<br />

für die Beihilfe zum Suizid gesetzlich geregelt und auch die Qualitätssicherung gewährleistet wird.<br />

Auch sind die Verfahrensabläufe für die Untersuchungsbehörden zu regeln.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />

266/2007 Einheitliches patientenorientiertes Qualitätssystem für die Listenspitäler des Kantons Zürich sowie<br />

Veröffentlichung der Ergebnisqualität<br />

17. Dezember 2007 (Postulat Oskar Denzler, Winterthur, Theresia Weber-Gachnang, Uetikon a. S., und<br />

Regine Sauter, Zürich). Der Regierungsrat wird gebeten, in den Spitälern und Kliniken der kantonalen Spitalliste<br />

ein einheitliches, einfaches und patientenorientiertes Qualitätssicherungssystem zur Verbesserung<br />

der Transparenz und der Wettbewerbsfähigkeit einzuführen. Die daraus resultierende Ergebnisqualität ist<br />

der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

Bericht und Antrag in Vorbereitung


Gesetzgebungsprogramm<br />

G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

<strong>Titel</strong> des Erlasses Stand Voraussichtliche Beratung im KR<br />

Revision Gesundheitsgesetz «Spital 100» 1/2<br />

(Finanzausgleichsgesetz)<br />

Legende betreffend Stand<br />

0 = Arbeit noch nicht aufgenommen<br />

1 = in Ausarbeitung<br />

2 = in Vernehmlassung<br />

3 = vom Regierungsrat verabschiedet<br />

4 = von der Kommission des Kantonsrates behandelt<br />

5 = vom Kantonsrat verabschiedet<br />

6 = Referendumsfrist läuft<br />

7 = vor Volksabstimmung<br />

8 = zurückgezogen/abgeschrieben<br />

191


192<br />

Personal- und Lohnstatistik<br />

Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />

Bereich (Nr., Amt) 2007 2006<br />

6 Gesundheitsdirektion 220 036 478 778 962 132<br />

6000 Steuerung Gesundheitsversorgung 10 323 787 10 043 275<br />

6100 Aufsicht und Bewilligungen 11 603 679 11 175 389<br />

6110 Kantonale Heilmittelkontrolle 1 913 432 1 902 825<br />

6120 Kantonales Laboratorium 7 178 276 7 175 105<br />

6130 Veterinäramt 2 511 971 2 097 459<br />

6300 Somatische Akutversorgung und Rehabilitation 5 17 313 485 579 975 754<br />

6320 Kantonsapotheke 6 935 243 6 772 784<br />

6330 Zentralwäscherei 10 378 242 10 340 713<br />

6340 Universitätsspital Zürich 5 – 429 783 100<br />

6350 Kantonsspital Winterthur 5 – 133 079 157<br />

6400 Psychiatrische Versorgung 180 230 168 177 434 551<br />

6420 Psychiatrische Universitätsklinik Zürich 66 001 060 64 288 664<br />

6440 Psychiatrische Klinik Rheinau 31 892 191 31 008 592<br />

6450 Integrierte Psychiatrie Winterthur 33 179 986 32 071 490<br />

6460 Psychiatrie-Zentrum Hard, Embrach 31 352 359 32 788 129<br />

6480 Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst 17 804 572 17 277 676<br />

6999 Lohnnachzahlungen Gesundheitswesen 565 360 333 163


G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />

Personal- und Lohnstatistik<br />

1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />

2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />

3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />

4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />

5 Verselbstständigung des Universitätsspitals Zürich und Kantonsspital Winterthur ab dem Jahr 2007<br />

Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember 2007<br />

Total Angestellte1 Übrige2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt3 teilbeschäftigt4 2 672 2 390 282 3 079 1 194 1 885 1 516 1 563<br />

73 73 – 89 35 54 50 39<br />

114 106 8 121 49 72 87 34<br />

18 17 1 17 8 9 15 2<br />

76 69 7 81 34 47 54 27<br />

20 20 – 23 7 16 18 5<br />

253 253 – 309 94 215 205 104<br />

79 79 – 93 33 60 67 26<br />

174 174 – 216 61 155 138 78<br />

– – – – – – – –<br />

– – – – – – – –<br />

2 232 1 958 274 2 560 1 016 1 544 1 174 1 386<br />

899 750 149 972 365 607 469 503<br />

382 350 32 439 213 226 219 220<br />

396 344 52 459 167 292 208 251<br />

369 340 29 429 188 241 203 226<br />

186 174 12 261 83 178 75 186<br />

– – – – – – – –<br />

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