Geschäftsbericht 2007 - Regierungsrat - Kanton Zürich
Geschäftsbericht 2007 - Regierungsrat - Kanton Zürich
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R e g i e r u n g s r a t d e s K a n t o n s Z ü r i c h<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong>
In den 171 politischen Gemeinden des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> leben<br />
über 1,3 Mio. Menschen auf rund 1700 km 2 . Damit ist <strong>Zürich</strong><br />
nicht nur der bevölkerungsreichste <strong>Kanton</strong> der Schweiz, sondern<br />
auch eine der am dichtesten bewohnten Regionen<br />
Europas. Unser <strong>Kanton</strong> befindet sich zurzeit in einer hervorragenden<br />
Wirtschaftslage. Die Arbeitslosenquote betrug im<br />
Berichtsjahr lediglich 2,6%. Dies haben wir diversen Standortvorteilen<br />
zu verdanken, wie dem sehr gut ausgebauten<br />
Verkehrsnetz mit dem interkontinentalen Flughafen, den<br />
weltweit renommierten Bildungs- und Forschungsstätten,<br />
dem moderaten Steuersystem und der einmaligen Lebensqualität.<br />
Es gilt, diese Dynamik und Wettbewerbsfähigkeit<br />
unseres Wirtschafts- und Lebensstandorts weiterhin voranzutreiben.<br />
Denn eine Stagnation – wenn auch auf hohem<br />
Niveau – bedeutet mittel- oder langfristig Degression. Um<br />
einen Rückschritt zu vermeiden, braucht es insbesondere<br />
flexible Strukturen und optimale Rahmenbedingungen.<br />
Diese zu schaffen, ist Aufgabe der Politik.<br />
<strong>2007</strong>: Ein Jahr der Neugestaltung<br />
Eine wichtige Erneuerung betraf die kantonalen Amtsträger,<br />
denn <strong>2007</strong> war ein Wahljahr. Nach seiner Neukonstituierung<br />
verabschiedete der <strong>Regierungsrat</strong> sogleich die<br />
Legislaturziele <strong>2007</strong>–2011. Darin bezeichnet er die Erhaltung<br />
der Standortfaktoren, insbesondere der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des internationalen Flughafens und der<br />
medizinischen Spitzenforschung, als seine derzeitigen<br />
Hauptanliegen. Gleichzeitig stellt er den Schutz der natürlichen<br />
Lebensgrundlagen und die Wahrung des gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalts in den Vordergrund seiner<br />
politischen Arbeit. Der <strong>Regierungsrat</strong> verpflichtet sich,<br />
eine nachhaltige Politik zu betreiben, die den Bedürfnissen<br />
der heutigen sowie der künftigen Generation dient und<br />
gleichzeitig Sozial- und Umweltverträglichkeit garantiert.<br />
Neben den personellen Neubesetzungen traf der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> auch Vorkehrungen für strukturelle und<br />
organisatorische Erneuerungen. Dabei strebt er nach einer<br />
Modernisierung von Staat und Verwaltung, verbunden mit<br />
dem Abbau überflüssiger Bürokratie. Staatliche Aufgaben<br />
V o r w o r t d e r P r ä s i d e n t i n<br />
3
4<br />
sollen effizient, serviceorientiert und in hoher Qualität<br />
erfüllt werden können. Dieses Anliegen manifestierte sich<br />
unter anderem in folgenden Geschäften:<br />
Organisation des <strong>Regierungsrat</strong>es und der kantonalen<br />
Verwaltung<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat das Gesetz über die Organisation des<br />
<strong>Regierungsrat</strong>es und der kantonalen Verwaltung (OG RR)<br />
sowie die zugehörige Verordnung in Kraft gesetzt.<br />
Diese dienen der modernen Verwaltungsführung und<br />
bezwecken, mehr Transparenz bezüglich der Regelung der<br />
internen Verfahrensabläufe in der Verwaltung sowie der<br />
Zuständigkeiten der jeweiligen Funktionsträger zu schaffen.<br />
Leitsätze für eine Reform der Gemeindestrukturen<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> weist einen beträchtlichen Anteil an<br />
kleinen Gemeinden auf: 63 der insgesamt 171 Gemeinden<br />
zählen weniger als 2000 Einwohnerinnen und Einwohner.<br />
Auf engem Raum werden unterschiedliche staatliche<br />
Leistungen in unterschiedlicher Qualität und zu unterschiedlichen<br />
Kosten angeboten. Um ihre Entwicklungspotenziale<br />
besser zu nutzen, die Dienstleistungen für die<br />
Bewohner und Bewohnerinnen effizient zu erbringen und<br />
letztlich die Zukunftsfähigkeit der Zürcher Gemeinden zu<br />
sichern, braucht es einfachere und leistungsfähigere Gebietsstrukturen.<br />
Daher hat der <strong>Regierungsrat</strong> 24 Leitsätze<br />
zur Reform der Gemeindestrukturen zuhanden der Vernehmlassung<br />
verabschiedet. Als Lösungsansatz steht der<br />
Zusammenschluss von Gemeinden im Vordergrund. Der<br />
<strong>Kanton</strong> sorgt für günstige Rahmenbedingungen, die den<br />
Gemeinden eine optimale Aufgabenerfüllung ermöglichen.<br />
e-Government<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> will seine gute Position im e-Government<br />
festigen und auch in Zukunft dafür sorgen, dass die<br />
Bevölkerung und die Wirtschaft die wichtigen und häufig<br />
anfallenden Behördengeschäfte bequem und für beide<br />
Seiten effizient elektronisch abwickeln können. Er hat die<br />
Stabsstelle e-Government beauftragt, eine e-Government-<br />
Strategie auszuarbeiten, die wichtigsten Projekte zu definieren<br />
und diese auch umzusetzen.
Die Bemühungen im Rahmen des e-Governments<br />
haben im Berichtsjahr bereits Früchte getragen. Das e-Voting-System<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> hat den Public Service<br />
Award der Vereinten Nationen <strong>2007</strong> in der Kategorie «Förderung<br />
der Teilnahme an politischen Entscheidungsprozessen<br />
durch innovative Mechanismen» gewonnen.<br />
Strukturbereinigung im Strassenbereich<br />
Die Aufgabenverteilung zwischen Volkswirtschaftsdirektion<br />
und Baudirektion im Bereich Verkehr wurde bereinigt.<br />
Die Volkswirtschaftsdirektion amtet als Bauherrin mit<br />
strategischer Gesamtverkehrsverantwortung, die Baudirektion<br />
hat die operative Kompetenz von der Projektierung<br />
bis zur Ausführung inne. In der Volkswirtschaftsdirektion<br />
sollen die Einheit «Verkehr und Infrastruktur<br />
Strasse» und das Amt für Verkehr zusammengeführt werden.<br />
Im Rahmen dieses Beschlusses wurden auch die Vorgaben<br />
aus dem Jahre 2006 erfüllt, die Aufgaben im<br />
Bereich Gesamtverkehr innerhalb der Volkswirtschaftsdirektion<br />
strukturell zu bündeln.<br />
Die oben genannten Geschäfte stehen beispielhaft<br />
für die Bestrebungen des <strong>Regierungsrat</strong>es, den Bürgerinnen<br />
und Bürgern einen optimalen Service zu bieten und<br />
für den Wirtschaftsstandort <strong>Zürich</strong> bedeutsame Entwicklungen<br />
voranzutreiben. Denn das einwandfreie Funktionieren<br />
der öffentlichen Verwaltung ist selbst ein wichtiger<br />
Standortfaktor im internationalen Wettbewerb. Effiziente<br />
Abläufe, zuverlässige Strukturen und Reglementierungen<br />
nach dem Prinzip «so viel wie notwendig – so wenig wie<br />
möglich» sind das beste Rezept für eine vielversprechende<br />
Zukunft unseres blühenden <strong>Kanton</strong>s.<br />
Im März 2008<br />
V o r w o r t d e r P r ä s i d e n t i n<br />
Rita Fuhrer<br />
Regierungspräsidentin<br />
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S-07.2 Silikon, Acryl, Aluminium, Holz (Reto Boller)<br />
Ohne Titel (Klaus Born)
Wandteppich mit Standes- und Gemeindewappen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (Lissy Funk-Düssel / Ernst Egli)<br />
Überblick<br />
Organisationsgesetze und –verordnungen von Regierungen und Verwaltungen<br />
erhalten in der Regel keine grosse Aufmerksamkeit, sind aber für<br />
das reibungslose Funktionieren der Regierungs- und Verwaltungstätigkeit<br />
von wesentlicher Bedeutung. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes über die<br />
Organisation des <strong>Regierungsrat</strong>es und der kantonalen Verwaltung (OG RR)<br />
und der im Berichtsjahr neu erlassenen Ausführungsverordnung (VOG RR)<br />
am 1. September krönt der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> die organisatorische Umsetzung<br />
der Errungenschaften aus den Reformen für eine moderne Verwaltungs-<br />
führung.<br />
Unspektakulär, aber notwendig<br />
für reibungsloses Regieren<br />
Die neu erlassene Verordnung über die Organisation des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
und der kantonalen Verwaltung konkretisiert die Vorgaben des gleichnamigen<br />
Gesetzes. Gesetz und Verordnung verfolgen die Zielsetzung,<br />
mehr Transparenz bezüglich der Regelung der internen Verfahrensabläufe<br />
in der Verwaltung sowie der Zuständigkeiten der jeweiligen Funktionsträger<br />
zu schaffen. Zudem soll die Ziel- und Wirkungsorientierung der<br />
Führung verstärkt und die Steuerungsfähigkeit staatlicher Tätigkeit<br />
erhöht werden. Das Zusammenspiel von Gesetz, das die wichtigsten organisatorischen<br />
Grundlagen regelt, und Verordnung gewährleistet eine<br />
bestmögliche Flexibilität, indem erforderliche Anpassungen auf Verordnungsstufe<br />
mit geringem Aufwand vorgenommen werden können.<br />
Zum ersten Mal umfassend und wegleitend regelt die VOG RR unter<br />
anderem den Bereich der Planung und Steuerung (Controlling) des <strong>Regierungsrat</strong>es,<br />
die Aussenbeziehungen von Regierung und Verwaltung, deren<br />
Kommunikationstätigkeit, das Verfahren des <strong>Regierungsrat</strong>es, die Zuständigkeiten<br />
und die Organisation der Direktionen und der weiteren Verwaltungseinheiten<br />
sowie die direktionsübergreifende Zusammenarbeit.<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
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8<br />
Querschnittbereiche<br />
Informatik<br />
Informatik wird sowohl direktionsintern als auch direktionsübergreifend betrieben. An dieser Stelle wird<br />
über die direktionsübergreifende Informatik informiert. Diese befasst sich einerseits im Rahmen des seit<br />
dem 1. Januar 2005 tätigen <strong>Kanton</strong>alen IT-Teams KITT mit primär strategisch orientierten Aufgaben, anderseits<br />
durch Stellen ausserhalb des KITT mit Informatikprojekten und Dienstleistungen mit Querschnittcharakter.<br />
Die Leistungen bestehen einerseits aus in Projekten erarbeiteten Erneuerungen und<br />
anderseits aus Tätigkeiten für den laufenden Betrieb.<br />
Das <strong>Kanton</strong>ale IT-Team KITT ist seit 1. Januar 2005 für die strategische Führung<br />
der direktionsübergreifenden Informatik verantwortlich. Es besteht aus je einem Vertreter<br />
der Direktionen und der Staatskanzlei sowie dem Leiter der KITT-Geschäftsstelle,<br />
der gleichzeitig KITT–Vorsitzender ist. Fachlich und administrativ unterstützt<br />
wird das KITT von der KITT-Geschäftsstelle, die eine Amtsstelle der Finanzdirektion ist.<br />
Arbeitsgrundlage für das KITT ist die «Verordnung über die direktionsübergreifende<br />
Informatik» vom 14. Dezember 2005 (KITT-Verordnung).<br />
Das KITT hat im Berichtsjahr folgende Geschäfte erfolgreich abgeschlossen:<br />
– Verminderung der Betriebskosten der kantonalen Lotus-Notes-Plattform<br />
– Zentralisierung des Betriebs der Groupwareplattformen auf der Grundlage der<br />
Groupwarestrategie (Projekt ZHcom: Konzeption und Wahl des Betreibers)<br />
– Erarbeitung eines Entwurfes für eine kantonale IT-Strategie (Projekt NOVIS)<br />
– Erneuerung und Kostenreduktion beim kantonalen Datennetzwerk LEUnet<br />
(Vertragsverlängerung mit Siemens, bessere Konditionen, Mehrleistungen)<br />
– Erneuerung des Domain-Name-Systems (DNS) und des IP-Adress-Management-<br />
Systems<br />
Weiter wurden folgende Geschäfte behandelt:<br />
– Ganzheitliche IT-Sicherheit (Sicherheitsinitiative <strong>Regierungsrat</strong>)<br />
– Vereinfachung Administration der Maildrehscheibe (zentralisierte Verrechnung)<br />
– Koordination amtsübergreifend genutzter Personendaten und Registerharmonisierung<br />
(Führung Gebäude- und Wohnungsregister, Einführung neue AHV-Versichertennummer,<br />
Harmonisierung der Register)<br />
– Informatikkennzahlen 2006 und Vergleich Kennzahlen von 13 <strong>Kanton</strong>en<br />
– Aufgaben des CC-Netzwerkdienste bei eskalierenden Störungsfällen<br />
– Planung und Grundsatzentscheide für den Aufbau eines Kompetenzzentrums für<br />
Projektmanagement<br />
– Standards für Dokumenten-Austauschformate im Office-Bereich<br />
– Geschäftsreglement für das KITT<br />
– Anforderungen des Öffentlichkeitsprinzips; Auswirkungen auf die Informatik<br />
– Stellenbeschriebe und Personalsituation in der KITT-Geschäftsstelle<br />
– Abstimmung der Informatikstrategie mit der e-Government-Strategie<br />
– Vorstudie für Identity- und Access-Management<br />
– Voice over IP: Abschluss Pilotprojekt und Festlegung Einsatzrichtlinien<br />
– Beurteilung von Beschaffungsvorhaben der Direktionsinformatik (Strategiekonformitätsprüfungen)
Querschnittbereiche<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
Das KITT steuert zwei Kompetenzzentren:<br />
Das «Competence Center Netzwerkdienste» ist organisatorisch der KITT-<br />
Geschäftsstelle angegliedert. Es führt unter anderem das Servicezentrum für das<br />
kantonale Datennetzwerk LEUnet, das durch die Siemens betrieben wird.<br />
Das Kompetenzzentrum «CC IT-Sicherheit» ist in der Direktion für Justiz und<br />
Inneres angesiedelt. Es führt ein Servicezentrum, das mit der Ausgabe von PKI-Zertifikaten<br />
für Anwender aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung beauftragt ist.<br />
Solche benötigen alle Mitarbeitenden, die über das Portal des EJPD auf Bundesapplikationen<br />
zugreifen.<br />
Das KITT hat im Berichtsjahr Abklärungen für die Schaffung oder Benennung<br />
weiterer Stellen als KITT-Kompetenzzentren vorgenommen. In Vorbereitung ist insbesondere<br />
ein Kompetenzzentrum Projektmanagement.<br />
Über die Arbeit der KITT-Geschäftsstelle und das ihr eingegliederte «Competence<br />
Center Netzwerkdienste» gibt der Abschnitt der KITT-GS (Teil Finanzdirektion)<br />
im <strong>Geschäftsbericht</strong> Auskunft.<br />
Durch die Informatikabteilungen der Direktionen werden neben den Informatikleistungen<br />
für die eigenen Bedürfnisse auch solche für direktionsübergreifende<br />
Bedürfnisse erbracht.<br />
Direktionsübergreifende Leistungen weiterer Informatikdienststellen sind den<br />
Direktionsberichten zu entnehmen.<br />
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10<br />
Querschnittbereiche<br />
Personal<br />
Das strategische Personalmanagement für die rund 38000 Mitarbeitenden im <strong>Kanton</strong> wird federführend<br />
vom Personalamt wahrgenommen. In enger Zusammenarbeit mit Personalverantwortlichen der Staatskanzlei,<br />
den Direktionen und Gerichten wurde hauptsächlich an fünf direktionsübergreifenden Projekten<br />
gearbeitet.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 12. Dezember die Personalmanagement-Strategie<br />
<strong>2007</strong>–2011 verabschiedet. Sie unterstützt die Umsetzung der Legislaturziele «Attraktivität<br />
als Arbeitgeber steigern» und «Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern».<br />
Die Strategie gründet auf der Überzeugung, dass der <strong>Kanton</strong> zur Erfüllung bestehender<br />
und neuer Herausforderungen kompetente und engagierte Mitarbeitende braucht,<br />
welche ihre Aufgaben eigenverantwortlich, effizient und kundenorientiert erfüllen.<br />
Die Personalmanagement-Strategie enthält Programme zur Stärkung der Führung, der<br />
Personalentwicklung, der Personalbereiche und der Marktpositionierung des <strong>Kanton</strong>s<br />
als Arbeitgeber.<br />
Im Rahmen der Teilrevision Lohnsystem (TLS) wurde im Berichtsjahr die Einreihung<br />
von einzelnen Richtpositionen überprüft und bewertet sowie ein flexibleres<br />
und verstärkt leistungsorientiertes Konzept der individuellen Lohnentwicklung erarbeitet.<br />
Vom Zwischenbericht hat der <strong>Regierungsrat</strong> im Oktober Kenntnis genommen,<br />
die Arbeiten können weitergeführt werden. Es ist geplant, das teilrevidierte Lohnsystem<br />
im Januar 2009 einzuführen.<br />
Im Verlaufe des Berichtsjahres wurde intensiv an Konzepten zur Einführung von<br />
Case Management gearbeitet. Im Oktober hat der <strong>Regierungsrat</strong> die Einführung des<br />
Case Managements in der ganzen kantonalen Verwaltung im April 2008 beschlossen.<br />
Zentral beim Case Management ist die frühzeitige Intervention. Sie setzt spätestens<br />
dann ein, wenn verunfallte oder erkrankte Mitarbeitende länger als zwei Monate<br />
arbeitsunfähig sind. Ziel ist es, den betroffenen Mitarbeitenden eine möglichst rasche<br />
Rückkehr in den Arbeitsprozess zu ermöglichen und damit Invalidisierungen zu vermeiden.<br />
Ein erweitertes und optimiertes Personalentwicklungs-Konzept wurde erarbeitet<br />
und von den Personalbeauftragten der Direktionen verabschiedet. Das Programm<br />
«Grundausbildung für Führungskräfte» und die Weiterbildung für das oberste Kader<br />
sind in der Realisierungsphase. Das Programm BeneFit für das obere und mittlere<br />
Kader wurde überarbeitet. Mit dem neuen Zertifikatslehrgang «CAS Betriebswirtschaft<br />
und Führungskompetenz in der öffentlichen Verwaltung» entstand in Zusammenarbeit<br />
mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ein massgeschneiderter,<br />
verwaltungsrelevanter Lehrgang für den kantonalen Kaderwuchs, der zu einem auf<br />
dem Arbeitsmarkt anerkannten Zertifikat führt.<br />
Die aktuelle Version (Release) des Personalmanagement- und Lohnabrechnungssystems<br />
(PALAS) wird nur noch bis Ende 2010 gewartet. Entsprechend stand im<br />
Berichtsjahr die Frage der Weiterentwicklung im Zentrum, wozu u.a. Soll-Prozesse<br />
und ein funktionaler Anforderungskatalog als Grundlagen definiert wurden. Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> beauftragte Ende des Berichtsjahres die Finanzdirektion, den Ersatz des<br />
Systems PALAS öffentlich auszuschreiben. Damit soll die Frage «Ablösung oder<br />
Modernisierung» auf Grund konkreter Offerten entschieden werden können.
Querschnittbereiche<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
Betriebsökologie in der kantonalen Verwaltung<br />
In der Betriebsökologie richtet sich das Augenmerk darauf, wie viele Umweltressourcen (einschliesslich<br />
Energie) die Verwaltung als Betrieb beansprucht, welche Emissionen sie dabei verursacht und welche<br />
ökologischen Rahmenbedingungen sie bei der Leistungserstellung beachtet. Die kantonale Verwaltung<br />
ist das grösste Dienstleistungsunternehmen im <strong>Kanton</strong>, und ihr Wirken und ihre Vorbildfunktion sind deshalb<br />
für die Umwelt von Bedeutung. Die Koordinationsstelle für Umweltschutz nimmt in diesem Bereich<br />
eine breit gefächerte Beratungstätigkeit wahr, sie hat verschiedene Hilfsmittel und Kurse initiiert und bei<br />
deren Realisierung mitgearbeitet.<br />
Hoher Anteil nichtlandwirtschaftlicher Bauvorhaben ausserhalb Bauzonen: Im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong> ist die Bautätigkeit ausserhalb der Bauzonen mit jährlich rund 1000 Baugesuchen<br />
nach wie vor hoch. Dabei sind nur noch 40% aller Gesuche zonenkonform.<br />
Darunter fallen Bauten und Anlagen für landwirtschaftliche Betriebe, wie Wohngebäude,<br />
Remisen, Silos, Stallbauten usw.<br />
Bei den Ausnahmebewilligungen ist ein Trend zu Anlagen für die Freizeit- und<br />
Erholungsnutzung wie beispielsweise für Pferde- und Hundesport oder Besenbeizen<br />
feststellbar. Vorhaben betreffend Nutzung von alternativen Energiequellen haben<br />
ebenfalls stark zugenommen.<br />
Für die bessere Information von Bauwilligen wurden Ende des Berichtsjahres<br />
Merkblätter zum Thema Bauen ausserhalb Bauzonen erarbeitet und unter www.baugesuche.zh.ch<br />
aufgeschaltet. Die Kundenorientierung im Baubewilligungswesen<br />
wurde dadurch weiter erhöht.<br />
Nachhaltigkeitsbericht und Strategie Nachhaltige Entwicklung <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>:<br />
Der erste Nachhaltigkeitsbericht <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wurde am 20. April veröffentlicht.<br />
Alle Direktionen äusserten sich im Rahmen der vorhergegangen Vernehmlassung<br />
positiv zum Bericht und billigten diesem zu, einen wertvollen Überblick über die Entwicklungen<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu geben. Der Nachhaltigkeitsbericht diente als wichtige<br />
Grundlage für die Erarbeitung der Legislaturziele des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
<strong>2007</strong>–2011. Die Leitlinien und Ziele der Legislatur orientieren sich am Gedanken der<br />
Nachhaltigkeit mit den drei Dimensionen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Im<br />
Berichtsjahr wurde mit der Erarbeitung der «Strategie Nachhaltige Entwicklung <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong>» begonnen, welche im ersten Quartal 2008 dem <strong>Regierungsrat</strong> vorgelegt<br />
wird. Diese Strategie beinhaltet neben den Leitlinien für die Politik der Nachhaltigen<br />
Entwicklung die folgenden Schwerpunkte zur Förderung der Nachhaltigen Entwicklung:<br />
Nachhaltigkeitskompass (ein Instrument zur Nachhaltigkeitsbeurteilung von<br />
wichtigen Vorhaben), Schaffung einer Anlaufstelle zur Unterstützung der Gemeinden<br />
bei der Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklung und die Weiterentwicklung des<br />
Nachhaltigkeitsberichts.<br />
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12<br />
Querschnittbereiche<br />
Gleichstellung von Frau und Mann<br />
Die Ziele der Beseitigung von Diskriminierungen auf Grund des Geschlechts und der Förderung der<br />
Gleichstellung von Frau und Mann sind gesetzlich verankert. Innerhalb der kantonalen Verwaltung übernimmt<br />
die Fachstelle für Gleichberechtigungsfragen (FFG) diese Aufgaben in federführender Funktion.<br />
Erwerbsleben: Für die Erreichung der Gleichstellung im Erwerbsleben ist eine gute Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie zentral. Die 2006 in Kraft getretene neue <strong>Kanton</strong>sverfassung<br />
definiert die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie als öffentliche<br />
Aufgabe (Art. 107). Da sich werdenden und jungen Eltern die Frage stellt, wie sie<br />
Kinderbetreuung, Erwerbsleben und Haushalt untereinander aufteilen, ist die FFG an<br />
Orten präsent, wo die zukünftigen und frischen Eltern sich aufhalten. Im Berichtsjahr<br />
trat die Fachstelle an der Hochzeitsmesse TrauDich! und an der Kinder- und Familienmesse<br />
FamExpo mit einem Informationsstand auf, an der Hochzeitsmesse zusätzlich mit<br />
einem Referat. So konnten mehrere hundert Personen auf spielerische Weise informiert,<br />
sensibilisiert und beraten werden.<br />
Auf Grund der Ergebnisse der letztjährigen Umfrage zum Stand der Gleichstellung<br />
in der Verwaltung räumt die FFG dem Thema Vereinbarkeit für kantonale Angestellte<br />
hohe Priorität ein. So beteiligt sie sich an mehreren Projekten des Personalamts,<br />
in welchen Massnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zur<br />
Förderung von Frauen in Führungspositionen entwickelt werden.<br />
Die FFG ist auch im Projekt Teilrevision Lohnsystem in allen Teilprojekten vertreten.<br />
Insbesondere arbeitet sie in den beiden Gruppen mit, welche die einzelnen<br />
Funktionen bewertet.<br />
Das Statistische Amt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> hat im Auftrag der FFG untersucht, wie<br />
gross die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in der Privatwirtschaft im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sind und wie diese zu Stande kommen. Die Analyse hat gezeigt, dass<br />
etwa zwei Drittel des durchschnittlichen geschlechtsspezifischen Lohnunterschieds von<br />
23% auf Unterschiede hinsichtlich Bildungshintergrund, berufliche Erfahrung, Position<br />
usw. zurückzuführen sind. 38% können damit jedoch nicht erklärt werden und entsprechen<br />
der Lohndiskriminierung auf Grund des Geschlechts. Lohnunterschiede sowie<br />
Lohndiskriminierung variieren stark zwischen den untersuchten Branchen.<br />
Das Projekt «Persönliche Grenzen respektieren» ist ein Kooperationsprojekt mit<br />
anderen Gleichstellungsfachstellen zu sexueller Belästigung an Berufsschulen. Es wurden<br />
verschiedene Schulungsmodule, Instrumente und Materialien zur Prävention und<br />
Intervention entwickelt und erprobt, die Schulleitungen und Lehrpersonen einen professionellen<br />
Umgang mit dem Thema sexuelle Belästigung ermöglichen. Zur Sensibilisierung<br />
von Schülerinnen und Schülern wurden Unterrichtsmaterialien entwickelt.<br />
Gewalt: Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fanden ein Solidaritätsparcours<br />
mit vielen Prominenten aus Politik, Kultur und Medien sowie ein<br />
Marktplatz für Interessierte mit Informationen zum Thema statt. Die FFG organisierte<br />
den Anlass gemeinsam mit der Stiftung Frauenhaus <strong>Zürich</strong> und der Fachstelle für<br />
Gleichstellung der Stadt <strong>Zürich</strong>. Für die Veranstaltung wurde mit einer Karte geworben,<br />
auf deren Rückseite alle Telefonnummern von Anlaufstellen bei Gewalt gegen<br />
Frauen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> vermerkt waren. Die Gratis-Karten richteten sich gezielt an<br />
junge Leute.
Querschnittbereiche<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
Allgemeine Dienstleistungen: Die FFG nimmt zu Gesetzesvorlagen, parlamentarischen<br />
Vorstössen, Berichten und Konzepten der <strong>Kanton</strong>s- und Bundesebene Stellung. Die<br />
thematische Bandbreite der Stellungnahmen reichte im Berichtsjahr von den<br />
Ausführungsbestimmungen zum Ausländerinnen- und Ausländergesetz über den<br />
Nachhaltigkeitsbericht des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> bis hin zur Neuregelung des Vaterschaftsurlaubs.<br />
Im Berichtsjahr wurden insgesamt über 15 000 Publikationen und Dokumente<br />
von der Website heruntergeladen. Die Publikationen, die am häufigsten verlangt wurden,<br />
betreffen die beiden Themenbereiche «Vereinbarkeit von Beruf und Familie» sowie<br />
«Scheidung und Sozialversicherungen».<br />
<strong>Kanton</strong>ale Gleichstellungskommission: Die Gleichstellungskommission, der Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft angehören, hat<br />
zum vierten Mal den Kinderbetreuungsindex veröffentlicht. Reportagen in allen grossen<br />
Zeitungen im <strong>Kanton</strong> sowie die zahlreichen Zugriffe auf die Website zeigen, dass<br />
das Bedürfnis an Informationen zum Betreuungsangebot im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> unverändert<br />
gross ist. Die Erhebung der Betreuungsdaten, die Berechnung des Indexes und die<br />
Aktualisierung der Website www.kinderbetreuung.zh.ch konnten weitgehend planmässig<br />
in der Bildungsdirektion und im Statistischen Amt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> institutionalisiert<br />
werden.<br />
Die Gleichstellungskommission plädiert dafür, dass die Themen Lohngleichheit<br />
und Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der neuen Legislaturperiode oberste Priorität<br />
haben. Sie plant einen regelmässigen Austausch mit den Regierungsrätinnen und<br />
Regierungsräten zur Umsetzung der Gleichstellung in den Direktionen. Die Gleichstellungskommission<br />
hält den Aufbau eines geeigneten Gleichstellungscontrollings in der<br />
kantonalen Verwaltung für wichtig und unterstützt die FFG dabei. Ein wichtiger<br />
Baustein, ein Auswertungstool zur Kontrolle des Frauenanteils in Kommissionen des<br />
<strong>Regierungsrat</strong>es, wird gemeinsam mit der Staatskanzlei in Angriff genommen.<br />
Schliesslich wurde eine Studie zur Lage der langzeiterwerbslosen Frauen in Auftrag<br />
gegeben.<br />
Informationen zu weiteren Aktivitäten der FFG sind unter Direktion der Justiz<br />
und des Innern > Fachstellen zu finden.<br />
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14<br />
Aussenbeziehungen des <strong>Kanton</strong>s<br />
Konferenz der <strong>Kanton</strong>sregierungen<br />
Die 1993 gegründete Konferenz der <strong>Kanton</strong>sregierungen (KdK) hat zum Zweck, die Zusammenarbeit<br />
unter den <strong>Kanton</strong>en in ihrem Zuständigkeitsbereich zu fördern und die erforderliche Koordination und<br />
Information der <strong>Kanton</strong>e bei der Willensbildung auf Bundesebene in jenen Bereichen sicherzustellen, die<br />
den unmittelbaren Interessen- und Kompetenzbereich der <strong>Kanton</strong>e berühren.<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist im Leitenden Ausschuss der KdK durch <strong>Regierungsrat</strong> Dr. Markus<br />
Notter vertreten. Der Leitende Ausschuss behandelte die laufenden Geschäfte und<br />
bereitete die vier ordentlichen sowie eine ausserordentliche Plenarversammlung vor.<br />
Schwergewichtig widmeten sich diese im Berichtsjahr der Europa- und Integrationspolitik,<br />
in der einerseits eine Konsolididerung, anderseits aber auch eine von Seiten<br />
vor allem der EU-Kommission intensiv geführte Auseinandersetzung um die kantonalen<br />
Steuerregime ihren Beginn nahm. Das Projekt «Haus der <strong>Kanton</strong>e» wurde mit der<br />
Standortwahl und der Finanzierung erfolgreich abgeschlossen und wird 2008 umgesetzt.<br />
Internationale Bodenseekonferenz<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist seit November 1998 Mitglied der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK). Diese<br />
will die Zusammenarbeit im Bodenseeraum durch grenzübergreifend gemeinsame Politiken fördern und<br />
damit auch die regionale Zusammengehörigkeit stärken.<br />
Die Konferenz der Regierungschefs, in welcher der <strong>Kanton</strong> durch Regierungspräsidentin<br />
Rita Fuhrer vertreten ist, trifft sich einmal im Jahr zu einer ordentlichen Plenumssitzung,<br />
in welcher die wichtigsten Beschlüsse gefasst sowie allfällige Empfehlungen<br />
verabschiedet werden. Im Ständigen Ausschuss, der in mehreren Sitzungen die laufenden<br />
Geschäfte der IBK besorgt, nimmt Staatsschreiber Beat Husi Einsitz. Der Ständige<br />
Ausschuss begleitet und koordiniert auch die Arbeit der sieben Fachkommissionen,<br />
welche die Sachprojekte erarbeiten. In diesen ist der <strong>Kanton</strong> durch ein Mitglied der<br />
jeweils betroffenen Direktion vertreten.<br />
Von allen Geschäften beschäftigte die Weiterentwicklung des IBK-Leitbildes im<br />
Berichtsjahr die IBK am intensivsten, vor allem aber den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, der über das<br />
Vorsitzjahr 2006 hinaus die Projektleitung unter dem Staatsschreiber Beat Husi<br />
innehatte. Es konnte in mehreren Sitzungen ein auf verschiedenen Ebenen akzeptierter<br />
Leitbildentwurf erarbeitet werden. Zusammen mit einem konkretisierenden Massnahmenkatalog<br />
wurde er im Dezember in eine Vernehmlassung bei den wichtigsten<br />
Organisationen im Bodenseeraum gegeben.
R e g i e r u n g s r a t<br />
Interkantonale Regierungskonferenzen<br />
Nachdem die Ostschweizer Regierungskonferenz (ORK, <strong>Kanton</strong>e: GL, SH, AR, AI, SG, GR, TG) 1998 mit<br />
dem Wunsch an den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> gelangt war, über einen Beitritt zu verhandeln, ist der <strong>Regierungsrat</strong><br />
2001 der ORK, aber auch weiteren an den <strong>Kanton</strong> angrenzenden Regierungskonferenzen wie der Zentralschweizer<br />
Regierungskonferenz (ZRK: LU, UR, SZ, OW, NW, ZG) beziehungsweise der Regionalkonferenz<br />
der Regierungen der Nordwestschweiz (NWRK: BE, SO, BS, BL, AG, JU) in Form einer «assoziierten<br />
Mitgliedschaft» beigetreten.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat diese Zusammenarbeit in der bisherigen Form (Beobachterstatus<br />
in allen drei Konferenzen) weitergeführt und intensiviert. Für die Region wichtig<br />
sind vor allem der Abschluss und die Inangriffnahme des Interreg IV-Förderungsprogramms<br />
ABH (Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein). Es ermöglicht mit Bundes- und<br />
EU-Geldern die Finanzierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.<br />
15
16<br />
Allgemeiner Geschäftsgang<br />
Am 21. Mai wählte der <strong>Regierungsrat</strong> Rita Fuhrer zu seiner Präsidentin und Dr. Markus Notter zu seinem<br />
Vizepräsidenten für das Amtsjahr <strong>2007</strong>/08.<br />
<strong>Regierungsrat</strong>ssitzungen<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
Sitzungen 45 45<br />
<strong>Regierungsrat</strong>sbeschlüsse 1982 1852<br />
Rekurse 549 622<br />
Geschäfte des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
Geschäftseingänge 3390 3188<br />
Parlamentarische Vorstösse<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
Einreichungen<br />
Motionen 42 36<br />
davon Leistungsmotionen – –<br />
Postulate 80 70<br />
davon dringlich erklärt 14 6<br />
Interpellationen 16 22<br />
Anfragen 182 196<br />
davon dringliche<br />
Überweisungen des <strong>Kanton</strong>srates<br />
35 19<br />
Motionen 6 14<br />
davon Leistungsmotionen – –<br />
davon als Postulat 4 9<br />
Postulate 25 47<br />
davon dringlich erklärt 15 6<br />
Volksinitiativen – –<br />
Einzelinitiativen (vorl. unterstützt) 1 3<br />
Behördeninitiativen (vorl. unterstützt)<br />
Stellungnahmen des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
1 3<br />
Motionen 27 10<br />
davon Leistungsmotionen – –<br />
Postulate 43 24<br />
davon dringliche<br />
Beantwortungen des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
19 6<br />
Interpellationen 13 22<br />
Anfragen 193 178<br />
davon dringliche 31 18
Berichte und Anträge des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
Rückzüge<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
Motionen – 2<br />
davon Leistungsmotionen – –<br />
Postulate 31 27<br />
davon dringliche 3 8<br />
Ergänzungsberichte 2 –<br />
Volksinitiativen 7 1<br />
Einzelinitiativen – 4<br />
Behördeninitiativen 1 –<br />
Motionen 2 1<br />
Postulate 1 3<br />
Interpellationen – 1<br />
Anfragen 1 2<br />
Volksinitiativen – –<br />
Einzelinitiativen – 1<br />
Behördeninitiativen – 1<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
17
18<br />
Rechtsetzung<br />
Gesetze<br />
Die Redaktionskommission des <strong>Regierungsrat</strong>es hat an 21 (17) Sitzungen insgesamt 44 (27) Vorlagen der<br />
Direktionen über Anträge zum Erlass von Gesetzen und Verordnungen behandelt. Davon betrafen sechs<br />
Vorlagen vollständig neue formelle Gesetze. Eine besondere Herausforderung bot die Anpassung des kantonalen<br />
Rechts ans Bundesrecht im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der<br />
Aufgabenteilung zwischen Bund und <strong>Kanton</strong>en (NFA). Die Umsetzung der NFA erforderte den Neuerlass<br />
und die Änderung von zahlreichen Gesetzen und Verordnungen. Sie begründet im Wesentlichen die<br />
grosse, im Vergleich mit den Vorjahren weit überdurchschnittliche Zahl an Vorlagen, welche die Redaktionskommission<br />
zu behandeln hatte.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat über folgende Gesetze und Verordnungen Beschluss gefasst:<br />
Gesetz über das Zentrum für Gehör und Sprache N<br />
Antrag <strong>Regierungsrat</strong><br />
14. Februar <strong>2007</strong><br />
Gesetz über die Anpassung der Zivil- und Strafrechtspflege an das Bundesgesetz N 14. Februar <strong>2007</strong><br />
Einführungsgesetz zum Zivilgesetzbuch, Persönlichkeitsschutz<br />
Einführungsgesetz zum Krankenversicherungsgesetz,<br />
Ä 7. März <strong>2007</strong><br />
Prämienverbilligung, Anpassung an NFA Ä 11. April <strong>2007</strong><br />
Gesundheitsgesetz, Spitexversorgung, Anpassung an NFA<br />
Einführungsgesetz zum Nationalstrassengesetz,<br />
Ä 11. April <strong>2007</strong><br />
Übernahme von Bundesaufgaben, Anpassung an NFA Ä 18. April <strong>2007</strong><br />
Einführungsgesetz AHVG/IVG, Anpassung an NFA Ä 18. April <strong>2007</strong><br />
Gesetz über Invalideneinrichtungen für erwachsene Personen, Anpassung an NFA N 18. April <strong>2007</strong><br />
Zusatzleistungsgesetz, Anpassung an NFA Ä 18. April <strong>2007</strong><br />
Hundegesetz<br />
Gesetz über die Ablösung der Leistungen der Invalidenversicherung<br />
N 18. April <strong>2007</strong><br />
an die Sonderpädagogik, Anpassung an NFA N 2. Mai <strong>2007</strong><br />
Bevölkerungsschutzgesetz<br />
Gesetz über die Haftung des Staates und der Gemeinden sowie<br />
N 2. Mai <strong>2007</strong><br />
ihrer Behörden und Beamten, Haftung von Privaten<br />
Gesetz über die Volkswahl der Mitglieder der Arbeitsgerichte<br />
Ä 4. Juli <strong>2007</strong><br />
und der Mietgerichte<br />
Gesetz über das <strong>Kanton</strong>sspital Winterthur, Anpassung an das<br />
N 22. August <strong>2007</strong><br />
Gesetz über die ärztlichen Zusatzhonorare<br />
Gesetz über das Universitätsspital <strong>Zürich</strong>, Anpassung an das<br />
Ä 12. September <strong>2007</strong><br />
Gesetz über die ärztlichen Zusatzhonorare Ä 12. September <strong>2007</strong><br />
Gesundheitsgesetz vom 2. April <strong>2007</strong><br />
Gesetz über den Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung über<br />
Ä 31. Oktober <strong>2007</strong><br />
die Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS-Konkordat) N 14. November <strong>2007</strong><br />
Gesetz zur administrativen Entlastung der Wirtschaftsunternehmen N 28. November <strong>2007</strong><br />
Anwaltsgesetz, Zulassung zur Anwaltsprüfung Ä 12. Dezember <strong>2007</strong><br />
Finanzkontrollgesetz<br />
N = Neuer Erlass<br />
Ä = Änderung<br />
Ä 12. Dezember <strong>2007</strong>
Verordnungen (Auswahl)<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
Beschluss <strong>Regierungsrat</strong><br />
Immobilienverordnung N 24. Januar <strong>2007</strong><br />
Verordnung über den ABC-Schutz N 28. Februar <strong>2007</strong><br />
Verordnung über das Inkasso von Gebühren und Kosten N 14. März <strong>2007</strong><br />
Einführungsverordnung zum eidgenössischen Lebensmittelgesetz Ä 2. Mai <strong>2007</strong><br />
Einführungsverordnung zum Bundesgesetz über Massnahmen zur Wahrung der inneren N 2. Mai <strong>2007</strong><br />
Sicherheit (Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen)<br />
Märkte- und Reisendengewerbeverordnung N 30. Mai <strong>2007</strong><br />
Verordnung über den Vollzug der Chemikaliengesetzgebung N 6. Juni <strong>2007</strong><br />
<strong>Kanton</strong>ale Tierseuchenverordnung Ä 13. Juni <strong>2007</strong><br />
Verordnung zum Bundesgesetz über genetische Untersuchungen beim Menschen N 13. Juni <strong>2007</strong><br />
Übergangsordnung für die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften N 27. Juni <strong>2007</strong><br />
Übergangsordnung für die Zürcher Hochschule der Künste N 27. Juni <strong>2007</strong><br />
Verordnung zur Erprobung neuer Strukturen der Jugendhilfe Ä 4. Juli <strong>2007</strong><br />
Reglement für die Aufnahme in die Fachmittelschulen Ä 4. Juli <strong>2007</strong><br />
Finanzverordnung zum Volksschulgesetz N 11. Juli <strong>2007</strong><br />
Verordnung über die sonderpädagogischen Massnahmen N 11. Juli <strong>2007</strong><br />
Lehrerpersonalverordnung Ä 11. Juli <strong>2007</strong><br />
Verordnung über Schulversuche an der Volksschule N 11. Juli <strong>2007</strong><br />
Verordnung über die Organisation des <strong>Regierungsrat</strong>es und der kantonalen Verwaltung N 18. Juli <strong>2007</strong><br />
Verordnung über die politischen Rechte, Verfahren bei Volksinitiativen Ä 15. August <strong>2007</strong><br />
Rechnungslegungsverordnung<br />
Verordnung über die Gewährung von Nothilfe an Personen<br />
N 29. August <strong>2007</strong><br />
ohne Aufenthaltsrecht (Nothilfeverordnung) N 24. Oktober <strong>2007</strong><br />
Vollzugsverordnung zum Personalgesetz Ä 24. Oktober <strong>2007</strong><br />
Statuten der Versicherungskasse für das Staatspersonal Ä 24. Oktober <strong>2007</strong><br />
Verordnung zum EG KVG N 28. November <strong>2007</strong><br />
Verordnung über die Gebühren- und Kostenansätze der Strafverfolgungsbehörden Ä 28. November <strong>2007</strong><br />
Verordnung über das kantonalrechtliche Ordnungsbussenverfahren Ä 28. November <strong>2007</strong><br />
Verordnung über die Finanzierung der Sonderschulung N 5. Dezember <strong>2007</strong><br />
Verordnung über die Jugendheime Ä 5. Dezember <strong>2007</strong><br />
Verordnung zum Jugendhilfegesetz Ä 5. Dezember <strong>2007</strong><br />
Verordnung über die berufliche Vorsorge und das Stiftungswesen Ä 5. Dezember <strong>2007</strong><br />
Verordnung über Invalideneinrichtungen für erwachsene Personen N 12. Dezember <strong>2007</strong><br />
Verordnung zum Gesetz über die Beitragsleistungen des Staates für<br />
Altersheime sowie Heime, Eingliederungsstätten und Werkstätten für Invalide<br />
Ä 12. Dezember <strong>2007</strong><br />
Verordnung über den Gewässerschutz Ä 12. Dezember <strong>2007</strong><br />
Verordnung über den Vollzug der Zwangsmassnahmen im Ausländerrecht Ä 19. Dezember <strong>2007</strong><br />
Verordnung zum Einführungsgesetz zum Nationalstrassengesetz, Anpassung an NFA<br />
N = Neuer Erlass<br />
Ä = Änderung<br />
Ä 19. Dezember <strong>2007</strong><br />
19
20<br />
Finanzvorlagen<br />
Anträge und Kreditbewilligungen für Ausgaben über 3 Mio. Franken<br />
Franken<br />
14. Februar Universitätsspital 8 736 044<br />
28. Februar<br />
Radio-Onkologie<br />
Universität<br />
August-Forel-Strasse<br />
3 880 000<br />
18. April Strassen<br />
Bülach, Schaffhauserstrasse<br />
3 560 000<br />
11. Juli Gewerbliche Berufsschule Wetzikon<br />
Schulanlage Wildbach, Umbau und Erneuerung<br />
3 100 000<br />
18. Juli Strassen<br />
Wetzikon, Pfäffiker-/Hinwilerstrasse S-2<br />
3 170 000<br />
5. September Durchmesserlinie und Bahnhof Löwenstrasse, Zusatzkredit<br />
Schreiben an den <strong>Kanton</strong>srat<br />
93 806 000<br />
5. September Altlastensanierung<br />
Kreditbewilligung, Submission<br />
8 600 000<br />
5. September Nationalstrassen, SN 1.4.1, <strong>Zürich</strong> Westast<br />
Kreditbewilligung<br />
149 000 000<br />
18. September <strong>Kanton</strong>sschule Hohe Promenade <strong>Zürich</strong><br />
Sanierung<br />
36 905 000<br />
14. November Sanierung und Umbau Y36<br />
Uni <strong>Zürich</strong>-Irchel<br />
24 895 000<br />
14. November Verlängerung des Schulversuchs mit der Grundstufe 3 069 000<br />
28. November Universitätsspital <strong>Zürich</strong><br />
Nordtrakt 1<br />
9 500 000
Abstimmungsergebnisse<br />
Abstimmungs- Abstimmungsgeschäfte <strong>2007</strong> <strong>Kanton</strong>ales Ergebnis Stimm- Eidgenössisches Ergebnis<br />
datum beteiligung<br />
Ja Nein % Ja Nein<br />
11. März Eidgenössische Volksabstimmung<br />
Volksinitiative vom 9. Dezember 2004:<br />
«Für eine soziale Einheitskrankenkasse»<br />
<strong>Kanton</strong>ale Volksabstimmung<br />
Keine Volksabstimmungen<br />
79471 286673 44,7 641 917 1 590213<br />
17. Juni Eidgenössische Volksabstimmung<br />
Änderung vom 6. Oktober 2006 des Bundesgesetzes<br />
über die Invalidenversicherung (IVG)<br />
<strong>Kanton</strong>ale Volksabstimmung<br />
Gesetz über die ärztlichen Zusatzhonorare<br />
183193 107 768 35,5 1 039282 719628<br />
vom 12. Juni 2006<br />
Gegenvorschlag von Stimmberechtigten<br />
zum Gesetz über die ärztlichen Zusatzhonorare<br />
Stichfrage (ohne Antwort 32 352,<br />
185632 61 095 32,8<br />
Gesetz 182 027, Gegenvorschlag 42 063)<br />
Volksinitiative vom 15. März 2004<br />
38673 193034 32,8<br />
«Chancen für Kinder» 89139 179486 34,0<br />
25. November Eidgenössische Volksabstimmung<br />
Keine Volksabstimmungen<br />
<strong>Kanton</strong>ale Volksabstimmung<br />
Steuergesetz (Änderung vom 9. Juli <strong>2007</strong>;<br />
Besteuerung von Beteiligungserträgen)<br />
Beschluss des <strong>Kanton</strong>srates über einen<br />
Staatsbeitrag an den Bau einer neuen Tramlinie<br />
in <strong>Zürich</strong> West zwischen Escher-Wyss-<br />
196229 161 995 43,4<br />
Platz und Bahnhof Altstetten<br />
Volksinitiative vom 7. Juli 2004<br />
257117 111 294 44,6<br />
«Für eine realistische Flughafenpolitik»<br />
Gegenvorschlag des <strong>Kanton</strong>srates:<br />
Flughafengesetz (Änderung vom 26. März <strong>2007</strong>)<br />
Stichfrage (ohne Antwort 27 418,<br />
Volksinitiative 125 595,<br />
133651 224433 45,0<br />
Gegenvorschlag 218 856) 220496 128339 45,0<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
21
22<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Lohnaufwand, Beschäftigungsumfang, Beschäftigte<br />
Lohnsumme Lohnsumme<br />
Amts-Nr./Bereich <strong>2007</strong> 2006<br />
Total Verwaltung gemäss Staatsrechnung 2 579 140 402 3 109 580 616<br />
Total mit unselbstständigen Unternehmungen 2 592 614 496 3 122 244 016<br />
9 Behörden 9 855 694 9 290 259<br />
9000 <strong>Kanton</strong>srat 6 373 031 5 871 747<br />
9020 Finanzkontrolle 3 482 663 3 418 512<br />
9 Rechtspflege 153 710 613 151 408 105<br />
9030 Obergericht 29 019 001 26 653 994<br />
9040 Bezirksgerichte 68 731 240 68 104 833<br />
9060 Notariate 40 677 471 40 694 440<br />
9061 Kassationsgericht 2 756 178 3 122 452<br />
9063 Verwaltungsgericht 4 403 036 4 481 270<br />
9064 Sozialversicherungsgericht 8 123 687 8 351 116<br />
9070 Ombudsmann 568 816 618 555<br />
Unselbstständige Unternehmungen 13 474 094 12 663 400<br />
9100 Beamtenversicherungskasse 3 580 200 2 741 786<br />
9200 Arbeitslosenkasse 5 513 844 5 792 478<br />
9300 Zürcher Verkehrsverbund 4 380 050 4 129 136<br />
1 Staatskanzlei 9 661 784 9 737 440<br />
2 Direktion der Justiz und des Innern 159 902 570 160 322 073<br />
2270 Kirchen 38 340 417 38 546 992<br />
3 Sicherheitsdirektion 383 834 701 373 271 516<br />
4 Finanzdirektion 92 847 877 90 676 917<br />
5 Volkswirtschaftsdirektion 65 221 652 61 385 516<br />
6 Gesundheitsdirektion 220 036 478 778 962 132<br />
7 Bildungsdirektion 1 313 123 651 1 298 567 116<br />
8 Baudirektion 132 036 148 136 793 996<br />
1 Ab 2000 ohne <strong>Regierungsrat</strong>
Personal- und Lohnstatistik<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte1 Übrige2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt3 teilbeschäftigt4 24 162 23 169 993 31 301 14 706 16 595 14 336 16 965<br />
24 285 23 291 994 31 432 14 772 16 660 14 440 16 992<br />
37 37 – 44 29 15 29 15<br />
13 13 – 17 5 12 10 7<br />
24 24 – 27 24 3 19 8<br />
1 487 1 378 109 1 651 724 927 1 088 563<br />
194 192 2 220 109 111 161 59<br />
684 682 2 773 300 473 542 231<br />
511 417 94 526 258 268 335 191<br />
14 14 – 20 13 7 5 15<br />
25 25 – 35 18 17 12 23<br />
59 48 11 77 26 51 33 44<br />
4 3 1 5 1 4 – 5<br />
123 122 1 131 66 65 104 27<br />
28 28 – 31 12 19 25 6<br />
65 65 – 67 30 37 54 13<br />
30 29 1 33 24 9 25 8<br />
68 61 7 69 49 20 53 16<br />
1 448 1 427 21 1 648 925 723 1 106 542<br />
348 347 1 444 297 147 244 200<br />
3 734 3 730 4 4 110 2 836 1 274 3 219 891<br />
934 816 118 890 506 384 721 169<br />
671 669 2 715 328 387 531 184<br />
2 672 2 390 282 3 079 1 194 1 885 1 516 1 563<br />
11 449 11 050 399 17 108 6 734 10 374 4 780 12 328<br />
1 311 1 262 49 1 538 1 083 455 1 049 489<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
23
24<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Personalaufwand<br />
<strong>2007</strong> 2006 Differenz<br />
Fr. Fr. %<br />
1.1 Löhne<br />
300 Behörden, Kommissionen und Richter*<br />
3000 Gehälter der Behörden und Richter 46 959 146 45 650 802 2,9<br />
3001 Vergütungen an Behörden und Richter 12 947 211 12 125 388 6,8<br />
301 Löhne des Verwaltungs- und Betriebspersonals<br />
3010 Gehälter des Verwaltungs- und Betriebspersonals 1 347 967 151 1 889 857 832 – 28,7<br />
3011 Dienstzulage an Polizeikorps 10 167 151 10 282 009 – 1,1<br />
302 Löhne der Lehrkräfte<br />
3020 Gehälter der Lehrkräfte 1 162 409 907 1 152 700 199 0,8<br />
Total Löhne 2 580 450 566 3 110 616 229 – 17,0<br />
1.2 Sozialversicherungen<br />
303 Sozialversicherungsbeiträge<br />
3030 Arbeitgeberbeiträge an Sozialversicherungsbeiträge 151 595 078 188 784 970 – 19,7<br />
3031 Verwaltungskostenbeiträge an Sozialversicherungsbeiträge 770 277 941 732 – 18,2<br />
304 Personalversicherungsbeiträge<br />
3040 Arbeitgeberbeiträge an Personalversicherungsbeiträge 252 263 847 288 922 042 – 12,7<br />
3041 Verwaltungskostenbeiträge an Personalversicherungsbeiträge 1 821 593 9 262 273 – 80,3<br />
305 Unfall- und Krankenversicherungsbeiträge<br />
3050 Unfall- und Krankenversicherungsbeiträge 16 478 155 19 361 325 – 14,9<br />
3051 Kaskoversicherungsprämien für das Personal 161 800 175 200 – 7,6<br />
Total Sozialversicherungen 423 090 750 507 447 541 – 16,6<br />
1.3 Übriger Personalaufwand<br />
306 Dienstkleider und Verpflegungszulagen 13 734 440 13 706 410 0,2<br />
307 Rentenleistungen (Ruhegehälter und vom Staat<br />
übernommene Rentenanteile) 39 137 546 38 340 402 2,1<br />
308 Temporäre Arbeitskräfte<br />
3080 Entschädigung für temporäre Arbeitskräfte 3 765 619 4 883 887 – 22,9<br />
3081 Entschädigung für temporäre Informatik-Arbeitskräfte 280 832 474 830 – 40,9<br />
309 Übriger Personalaufwand<br />
3091 Aus- und Weiterbildung des Personals 12 877 491 18 355 908 – 29,8<br />
3092 Personalwerbung 3 755 360 3 400 714 10,4<br />
3093 Heilungskosten aus Betriebsunfällen 82 766 34 977 136,6<br />
3094 Sanierungsprogramm 04 (San04) 328 278 6 945 297 – 95,3<br />
3099 Verschiedene Personalkosten 4 262 578 4 128 928 3,2<br />
Total übriger Personalaufwand 78 224 910 90 271 352 – 13,3<br />
Personalaufwand total gemäss Staatsrechnung 1 3 081 766 225 3 708 335 122 – 16,9<br />
Personalaufwand der unselbstständigen Unternehmungen 16 424 754 15 269 246 7,6<br />
* Inkl. Ständerat, <strong>Kanton</strong>srat, <strong>Regierungsrat</strong> und Bezirksrat.<br />
1 Auf Grund der Verselbstständigung des Universitätsspitals <strong>Zürich</strong> und des <strong>Kanton</strong>sspitals Winterthur reduziert sich der Personalaufwand im Jahr <strong>2007</strong><br />
im Vergleich zum Jahr 2006.
Altersaufbau <strong>2007</strong> (Anzahl beschäftigter Frauen und Männer pro Altersjahr)<br />
Anzahl<br />
700<br />
650<br />
600<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70<br />
Entwicklung des gesamten Personalaufwandes, 1991–<strong>2007</strong><br />
(Mio. Fr.)<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03<br />
Anstellungsverhältnisse (inkl. Lehrkräfte) nach Lohnklassen, <strong>2007</strong><br />
Anzahl<br />
5100<br />
4800<br />
4500<br />
4200<br />
3900<br />
3600<br />
3300<br />
3000<br />
2700<br />
2400<br />
2100<br />
1800<br />
1500<br />
1200<br />
900<br />
600<br />
300<br />
0<br />
04<br />
05 06 07<br />
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29<br />
Mann<br />
Frau<br />
Alter<br />
R e g i e r u n g s r a t<br />
Gesamter Personalaufwand<br />
Indexbereinigter Personalaufwand<br />
Basis 1982<br />
Mann<br />
Frau<br />
Klasse<br />
25
26<br />
Der weisse Berg (Wilfrid Moser)<br />
3 lost 4 won 1998 (Silva Reichwein)
Ohne Titel (Christoph Schreiber)<br />
Überblick<br />
S t a a t s k a n z l e i<br />
Im Nachgang zum Gesetz über die Organisation des <strong>Regierungsrat</strong>es und der kantonalen Verwaltung<br />
(OG RR) vom 6. Juni 2005 hat der <strong>Regierungsrat</strong> zu Mitte des Berichtsjahres eine entsprechende Verordnung<br />
über die Organisation des <strong>Regierungsrat</strong>es und der kantonalen Verwaltung (VOG RR) erlassen. Diese<br />
Verordnung gilt selbstverständlich für die ganze Verwaltung. Für die Staatskanzlei bringt sie aber eine<br />
ganze Reihe von wesentlichen Neuerungen.<br />
Mit neuer Verwaltungsverordnung fit für die Zukunft<br />
So werden die Bereiche der Planung und Steuerung, denen vor allem die Langfristplanung der regie-<br />
rungsrätlichen Politik obliegt, und die Aussenbeziehungen des <strong>Kanton</strong>s erstmals normativ festgehalten.<br />
Auch der ganze Prozess der Behandlung von Geschäften des <strong>Regierungsrat</strong>es ist kurz, aber umfassend<br />
festgehalten.<br />
Als Stabsstelle des <strong>Regierungsrat</strong>es hat die Staatskanzlei leitende und koordinierende Funktionen<br />
inne, die entsprechenden Unterstützungsarbeiten zu leisten und die Arbeit der Direktionen zu vernetzen.<br />
Die Geschäftsleitung der Staatskanzlei hat die interne Umsetzung dieser Bestimmungen in zwei Klausuren<br />
vorbereitet und an die Hand genommen.<br />
Neu in Kraft getreten ist in diesem Jahr auch das Antragsrecht des Staatsschreibers.<br />
27
28<br />
Abteilungen<br />
Zentrale Dienste<br />
Die Zentralen Dienste sind für das Finanz- und Rechnungswesen, das Controlling und die Personaladministration<br />
der Staatskanzlei verantwortlich. In der Abteilung Veranstaltungen und Repräsentation werden<br />
Veranstaltungen des <strong>Regierungsrat</strong>es und der Staatskanzlei vorbereitet und durchgeführt sowie verschiedene<br />
Behörden bei der administrativen Sitzungsvorbereitung und -durchführung unterstützt. Der<br />
Bereich Publikationen/Druckvorstufe fertigt die Beschlüsse des <strong>Regierungsrat</strong>es und weiterer Behörden<br />
in Form von Protokollauszügen, Anträgen, Berichten, Gesetzeserlassen und Publikationen aus. In der<br />
gesamten Zentralverwaltung wird der Postdienst erledigt. Die Zentralen Dienste unterstützen den<br />
Staatsschreiber zudem in seiner Führungsaufgabe.<br />
Finanz- und Rechnungswesen/Controlling: Im Rahmen der geplanten vollständigen<br />
Inkraftsetzung des Gesetzes über Controlling und Rechnungslegung vom 9. Januar<br />
2006 (CRG) wurden die Projektarbeiten für eine Zusammenlegung des heutigen<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong>s des <strong>Regierungsrat</strong>es und der Staatsrechnung aufgenommen.<br />
Veranstaltungen und Repräsentation: Der <strong>Regierungsrat</strong> hat im Verlauf des Jahres<br />
zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland empfangen. Die Organisation war ganz oder<br />
teilweise dem Bereich Veranstaltungen und Repräsentation übertragen:<br />
– Arbeitsbesuch von Direktoren der Regionsbehörden der Tschechischen Republik (Mai);<br />
– Staatsbesuch I. Exz. Dr. Michelle Bachelet, Präsidentin der Republik Chile (Juni);<br />
– Jahrestagung der Vereinigung der Bundes- und Standesweibel (Juni);<br />
– Empfang für Dr. Jiang Zuojun, Vize-Gesundheitsminister VR China (September);<br />
– Vortrag von Dr. Ursula Plassnik, Österreichische Aussenministerin (Oktober);<br />
– Besuch des <strong>Regierungsrat</strong>es des <strong>Kanton</strong>s Glarus (November).<br />
Postdienst: Das Projekt für die Ablösung der beiden vorhandenen Frankiermaschinen<br />
älterer Bauart konnte abgeschlossen werden. Im Sommer 2008 werden diese durch<br />
zwei Mietmaschinen der Schweizerischen Post ersetzt.<br />
Publikationen/Druckvorstufe: Die Beschlüsse des <strong>Regierungsrat</strong>es wurden in 163 879<br />
(239 649) Ausfertigungen, 268 (127) Dispositiven und 107 (108) Schreiben ausgefertigt<br />
und versandt. Durch die Einführung der elektronischen Zustellung von <strong>Regierungsrat</strong>sbeschlüssen<br />
innerhalb der Verwaltung konnte die Anzahl Papier-Ausfertigungen<br />
deutlich gesenkt werden. Das Amtsblatt erschien unverändert in 52 (52)<br />
Ausgaben. Der Umfang nahm vor allem durch die kantonalen und eidgenössischen<br />
Wahlen zu, nämlich von 1432 Seiten im Vorjahr auf 1520 Seiten.<br />
Rechtsdienst<br />
Der Rechtsdienst der Staatskanzlei steht an einer Schnittstelle zwischen Recht und Politik. Er trägt dazu<br />
bei, dass sich die Tätigkeit des <strong>Regierungsrat</strong>es im Rahmen der höherrangigen Rechtsnormen (<strong>Kanton</strong>sverfassung,<br />
kantonale Gesetze und Bundesrecht) bewegt. Er beobachtet und beurteilt die Anträge der<br />
Direktionen laufend in rechtlicher Hinsicht. Im Weiteren instruiert der Rechtsdienst der Staatskanzlei mit<br />
der Rekursabteilung die Rekursverfahren, die gegen Verfügungen der Direktionen an den <strong>Regierungsrat</strong><br />
erhoben werden. Dabei liegt das Schwergewicht bei den Verfahren aus den Amtsstellen der Sicherheitsdirektion,<br />
einerseits des Ausländerrechts und anderseits des Strassenverkehrsrechts.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
S t a a t s k a n z l e i<br />
Für die Berichterstattung wird auf die Rekursstatistik des <strong>Regierungsrat</strong>es (S. 34) und<br />
die Tätigkeit der Redaktionskommission (S.18) verwiesen. Aus dem Bereich der Rekurstätigkeit<br />
ist darauf hinzuweisen, dass Rekursentscheide des <strong>Regierungsrat</strong>es laufend<br />
unter www.zhentscheide.zh.ch publiziert werden. Diese Datenbank enthält wegleitende<br />
Entscheide des <strong>Regierungsrat</strong>es, der Direktionen sowie der direktionsabhängigen und<br />
–zugeordneten Gremien. Sie besteht seit 2002 und bezweckt, die Praxis der Rechtsprechung<br />
dieser Gremien öffentlich bekannt und damit transparent zu machen. Mit der<br />
laufenden Veröffentlichung von Rekursentscheiden über diese Internetseite wird dem<br />
Gebot der <strong>Kanton</strong>sverfassung Rechnung getragen, wonach Rechtspflegeentscheide auf<br />
angemessene Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen sind und die Entscheidpraxis<br />
zu veröffentlichen ist (Art. 78).<br />
Kommunikationsabteilung des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
Die Kommunikationsabteilung des <strong>Regierungsrat</strong>es orientiert über die aktuellen Geschäfte des<br />
<strong>Regierungsrat</strong>es. Sie ist verantwortlich für Medienanlässe und koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit des<br />
<strong>Regierungsrat</strong>es. Sie betreut die Homepage der kantonalen Verwaltung und dient als Drehscheibe für die<br />
interne Kommunikation.<br />
Im Berichtsjahr wurden drei Wahlgänge – die Regierungs- und <strong>Kanton</strong>sratswahlen im<br />
Fragen an die Verwaltung<br />
Frühjahr, die National- und Ständeratswahlen im Oktober und der zweite Wahlgang<br />
Rund 1100 Anfragen sind im Berichts-<br />
für das zweite Ständeratsmandat Ende November – durchgeführt. Die Kommunikatijahr<br />
bei der Kommunikationsabteilung<br />
onsabteilung organisierte jeweils ein Medienzentrum für drei Fernsehsender, die ihre<br />
des <strong>Regierungsrat</strong>es über die Kontakt-<br />
Studios dort aufbauten, richtete Installationen für ein halbes Dutzend Radiostationen<br />
formulare eingegangen, die auf dem<br />
ein und stellte zahlreiche Arbeitsplätze für Printmedien zur Verfügung. Am Wahl-<br />
Internetportal www.zh.ch sowie auf den<br />
sonntag vom 15. April besuchten beispielsweise gegen 150 Medienleute und rund 250<br />
Internetseiten des <strong>Regierungsrat</strong>es und<br />
Gäste das Medienzentrum im Walcheturm.<br />
der Staatskanzlei zu finden sind.<br />
Auf der kantonalen Website sind neu die Kurzbiografien zu sämtlichen Mitglie-<br />
Etwa ein Drittel dieser Anfragen sind<br />
dern des <strong>Regierungsrat</strong>es seit 1803 online verfügbar. Das Webangebot beruht auf<br />
von der Kommunikationsabteilung<br />
einer 2003 veröffentlichten Dissertation über die Entwicklung der Zürcher <strong>Kanton</strong>s-<br />
direkt beantwortet worden, die anderen<br />
regierung seit 1803. Übersichtstafeln geben Auskunft über die parteipolitische<br />
wurden zur Beantwortung an die jeweils<br />
Zusammmensetzung des <strong>Regierungsrat</strong>es zwischen 1869 und 2004, über die Präsi-<br />
zuständige Direktion weitergeleitet.<br />
dentinnen und Präsidenten des <strong>Regierungsrat</strong>es seit 1850 oder über die Staatsschrei-<br />
Das Spektrum ist sehr breit und geht von<br />
ber seit 1803 (abrufbar unter www.regierungsrat.zh.ch/biographien).<br />
der Anfrage betreffend Unterlagen über<br />
Die Kommunikationsabteilung veröffentlichte 360 (384) Medienmitteilungen,<br />
den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> bis zur Frage, an wen<br />
davon 74 (74) Verhandlungsberichte über die Sitzungen des <strong>Regierungsrat</strong>es. Insge-<br />
man sich wenden kann, wenn man ein<br />
samt wurden 87 (80) Medienkonferenzen und Medienanlässe, davon 8 (17) Medien-<br />
Stück Land, das dem <strong>Kanton</strong> gehört,<br />
konferenzen der Kommunikationsbeauftragten zu den <strong>Regierungsrat</strong>ssitzungen, ver-<br />
kaufen möchte. Viele Fragen drehen<br />
anstaltet. Insgesamt wurden 28 (37) Pressespiegel erstellt.<br />
sich um Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen<br />
oder andere Dokumente,<br />
die eingeholt werden müssen; häufig<br />
gelangen auch Schülerinnen und<br />
Schüler sowie Studierende mit Anliegen<br />
an die Verwaltung.<br />
29
30<br />
Abteilungen<br />
Informatik<br />
Die Informatikabteilung der Staatskanzlei stellt auf der technischen Ebene den Betrieb der Produktionssysteme<br />
sicher. Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist die Bereitstellung von Informationen in elektronischer<br />
Form für den <strong>Regierungsrat</strong>, die Verwaltung sowie die Öffentlichkeit. Zudem vertritt der Abteilungsleiter<br />
die Staatskanzlei in den übergeordneten Informatikgremien (KITT und Informatik-Projektgruppen).<br />
Im Berichtsjahr wurden die Vorbereitungsarbeiten für ein Projekt zur Ablösung aller<br />
Client-Systeme der Staatskanzlei durchgeführt. Die Clients werden 2008 auf ein<br />
neues Betriebssystem (MS Windows Vista) und eine neue Office-Umgebung (MS Office<br />
<strong>2007</strong>) migriert. Die personellen Ressourcen der Informatikabteilung wurden im<br />
Berichtsjahr um 50 Stellenprozente abgebaut (Pensionierung eines Mitarbeiters).<br />
Leistungscontrollerdienst<br />
Der Leistungscontrollerdienst ist eine Stabsstelle des <strong>Regierungsrat</strong>es und unterstützt diesen in direktionsübergreifenden<br />
Projekten sowie in der Umsetzung seiner übergeordneten Zielsetzungen.<br />
Die Abteilung beschäftigte sich in enger Zusammenarbeit mit der Direktion der Justiz<br />
und des Innern mit der Ausgestaltung des Teils «Planung und Steuerung» in der neuen<br />
Verordnung zum Organisationsgesetz des <strong>Regierungsrat</strong>es. Ebenso begleitete sie den<br />
<strong>Regierungsrat</strong> in der Erarbeitung seiner Legislaturziele <strong>2007</strong>–2011, die im September<br />
mit dem KEF der Öffentlichkeit vorgestellt wurden und die Politik des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
in dieser Legislatur strategisch prägen werden.<br />
Im Rahmen des Projektes Strukturbereinigung in der Zentralverwaltung, das Teil<br />
des ebenfalls von der Staatskanzlei geleiteten «Massnahmenplan Haushaltsgleichgewicht<br />
06» (MH 06) bildete, galt es, die letzten Schnittstellenbereinigungen vorzunehmen.<br />
Wichtigstes Ergebnis bildete dabei die Überführung der Liegenschaftenverwaltung<br />
von der Finanzdirektion ins neu geschaffene Immobilienamt der Baudirektion.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
S t a a t s k a n z l e i<br />
Koordination der Aussenbeziehungen<br />
Diese Fachstelle koordiniert direktionsübergreifende Geschäfte des <strong>Regierungsrat</strong>es, vornehmlich seine<br />
Aussenbeziehungen, und unterstützt die Mitglieder des <strong>Regierungsrat</strong>es in der Vertretung des <strong>Kanton</strong>s<br />
in interkantonalen und internationalen Gremien (Konferenz der <strong>Kanton</strong>sregierungen, Internationale<br />
Bodenseekonferenz, Regionale Regierungskonferenzen).<br />
Das Berichtsjahr galt zuerst der Erarbeitung einer Strategie der Aussenbeziehungen,<br />
die vom <strong>Regierungsrat</strong> am 22. August verabschiedet wurde. Im Weiteren brachte es<br />
die Verankerung der Fachstelle und vor allem des von ihr geleiteten Koordinationsgremiums<br />
für Aussenbeziehungen (KAB, vormals KEGEF) in der VOG RR. Die Umsetzungsarbeiten<br />
zu der neuen Verordnung waren deshalb in den Aussenbeziehungen<br />
besonders hoch.<br />
Breiten Raum nahm die Vorbereitung der Dossiers für die Sitzungen des Leitenden<br />
Ausschusses und der Plenarversammlung der KdK ein. Neu sind die Geschäfte dem<br />
<strong>Regierungsrat</strong> in Form eines RRB vorzulegen.<br />
Die Projektleitung für ein neues Leitbild der Internationalen Bodensee-Konferenz<br />
war erfolgreich: An der Regierungschefkonferenz vom Dezember in Vaduz konnte<br />
den Regierungschefs ein definitiver Entwurf eines modernen Leitbildes und eines<br />
dazugehörigen Massnahmenkataloges vorgelegt werden. Dieser wurde umgehend in<br />
eine dreimonatige externe Vernehmlassung gegeben.<br />
Infolge des gewachsenen Arbeitsanfalles wurde im Berichtsjahr eine wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterstelle ausgeschrieben, die im November mit Frau lic. phil.<br />
Seline Fischbacher besetzt wurde.<br />
31
32<br />
Abteilungen<br />
e-Government<br />
Im Berichtsjahr sind wichtige Weichenstellungen im e-Government sowohl auf Bundesebene als auch im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> vorgenommen worden. Im Januar wurde die «e-Government-Strategie Schweiz» vom<br />
Bundesrat verabschiedet, und im Herbst wurde die «öffentlichrechtliche Rahmenvereinbarung über die<br />
e-Government-Zusammenarbeit in der Schweiz (<strong>2007</strong>–2011)» zwischen dem Bundesrat und der Konferenz<br />
der <strong>Kanton</strong>sregierungen beschlossen sowie vom <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ratifiziert. Zusammen mit weiteren<br />
Grundlagen sind damit die Voraussetzungen für die koordinierte, staatsebenenübergreifende Planung<br />
und Umsetzung von e-Government in der Schweiz geschaffen worden.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat im April entschieden, die Stabsstelle e-Government unbefristet<br />
in der Staatskanzlei weiterzuführen, und sie mit der Erarbeitung einer kantonalen e-Government-Strategie<br />
und einem Projektportfolio beauftragt. Das entsprechende Projekt<br />
dazu wurde im Herbst begonnen.<br />
Im Berichtsjahr konnten einige Projekte abgeschlossen oder weiter vorangetrieben<br />
werden. Im April wurde der Pilotbetrieb des Umzugsservice www.umzug.zh.ch<br />
aufgenommen. Die Lösung entstand in einem Kooperationsprojekt mit den Partnern<br />
<strong>Kanton</strong> St. Gallen, den Städten <strong>Zürich</strong> und St. Gallen sowie der Siemens Schweiz und<br />
ermöglicht die elektronische Abwicklung von Umzugsmeldungen. Mit Unterstützung<br />
der Stabsstelle e-Government wurde das Stellenportal www.publicjobs.zh.ch im Sommer<br />
auf das nationale Portal www.ch.ch übergeführt. Es steht nun allen öffentlichen<br />
Verwaltungen der Schweiz für die Publikation ihrer Stellenangebote zur Verfügung.<br />
Mit dem Projekt ServicePortal soll eine Plattform für die Bereitstellung verschiedenster<br />
elektronischer Behördenangebote geschaffen werden. Dazu wurde die Konzeption<br />
erarbeitet und eine Ausschreibung durchgeführt.<br />
Der Betrieb der kantonalen Webinfrastruktur wurde weiter verbessert und ausgebaut.<br />
Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche neue Informationsangebote<br />
erstellt worden. Mittlerweile werden auf der Webinfrastruktur über 150 Internet- und<br />
Intranetauftritte von Ämtern und Fachstellen verwaltet.
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
S t a a t s k a n z l e i<br />
Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem <strong>Kanton</strong>srat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />
Behörden- und Volksinitiativen<br />
A.2 Abschreibungsanträge: eigene Vorlage, Gesetzesentwurf<br />
372/2004 Aufhebung oder Zusammenlegung von Verwaltungseinheiten<br />
21. März 2005 (Postulat Gabriela Winkler, Oberglatt, und Katharina Weibel, Seuzach). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird eingeladen, dem <strong>Kanton</strong>srat Vorschläge zu unterbreiten, welche Verwaltungseinheiten mit ähnlich<br />
gearteten Aufgaben aufgehoben oder mit anderen im Laufe der nächsten drei Jahre zusammengelegt<br />
werden können, um dabei rund 50 bis 100 Millionen Schweizer Franken jährlich wiederkehrend<br />
einzusparen, ohne dass vitale kantonalzürcherische Interessen vernachlässigt werden. Sollten Gesetzesoder<br />
Verordnungsänderungen nötig sein, so sind die entsprechenden Erlasse zu bezeichnen und dem<br />
<strong>Kanton</strong>srat zur Abstimmung zu unterbreiten.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> erstattete dem <strong>Kanton</strong>srat am 21. März Bericht (Vorlage 4387) und beantragte,<br />
das Postulat als erledigt abzuschreiben. Die Vorlage ist im <strong>Kanton</strong>srat pendent.<br />
B. Bericht über Vollzug unerledigter Vorstösse<br />
82/2005 Risikobericht für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
3. April 2006 (Postulat Heidi Bucher-Steinegger, <strong>Zürich</strong>, und Lucius Dürr, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird<br />
gebeten, alle zehn Jahre, erstmals im Jahre 2005, einen wissenschaftlich abgestützten Risikobericht zu<br />
präsentieren, welcher die Risiken, die insbesondere<br />
– den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
– den Angestellten der kantonalen Verwaltung<br />
– der Umwelt<br />
– den Vermögenswerten und<br />
– der Infrastruktur<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> drohen, systematisch evaluiert. Der Bericht soll ferner Ziele der Vorsorge aufzeigen<br />
und Massnahmen für die Zielerreichung festlegen. Ab dem zweiten Bericht soll zudem die Wirksamkeit<br />
des Risikomanagements überprüft werden.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
33
34<br />
Rekursstatistik<br />
Rekursstatistik des <strong>Regierungsrat</strong>es <strong>2007</strong><br />
Der Sachbereich weist auf die Herkunft der angefochtenen Verfügung oder auf die antragstellende Direktion<br />
hin.<br />
Pendenzen Eingänge Erledigungen Pendenzen<br />
1. 1. <strong>2007</strong> <strong>2007</strong> 31. 12. <strong>2007</strong><br />
Sachbereich Abweisung/ Gutheissung Rückzug/ Wieder- Total<br />
Nicht- gegen- erwägung<br />
eintreten teilweise ganz standslos<br />
Direktion der Justiz und<br />
des Innern<br />
Sicherheitsdirektion<br />
(inkl. Statthalterämter)<br />
45 41 23 3 5 4 – 35 51<br />
Migrationsamt 521 572 368 8 19 105 33 533 560<br />
Übrige 132 186 73 5 4 70 23 175 143<br />
Total 653 758 441 13 23 175 56 708 703<br />
Finanzdirektion 5 5 2 – – 2 – 4 6<br />
Volkswirtschaftsdirektion 22 32 9 1 4 5 – 19 35<br />
Gesundheitsdirektion 29 7 7 – – 5 – 12 24<br />
Bildungsdirektion 22 59 7 1 – 6 – 14 67<br />
Baudirektion 157 37 39 5 4 20 6 74 120<br />
Total der Direktionen 933 939 528 23 36 217 62 866 1006<br />
Vorjahr 997 764 479 34 42 202 71 828 933<br />
Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />
Bereich (Nr., Amt) <strong>2007</strong> 2006<br />
1 Staatskanzlei 9 661 784 9 737 440<br />
1000 <strong>Regierungsrat</strong> und Staatskanzlei 9 661 784 9 737 440
Personal- und Lohnstatistik<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
S t a a t s k a n z l e i<br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte 1 Übrige 2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt 3 teilbeschäftigt 4<br />
68 61 7 69 49 20 53 16<br />
68 61 7 69 49 20 53 16<br />
35
Salzgrotte (Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger)<br />
36<br />
Aus der Serie «Zeichen» (Anna-Maria Bauer)
Scomparsa (Rita Ernst)<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Überblick<br />
Die strategischen Ziele des Konsolidierten Entwicklungs- und Finanzplanes bildeten die Basis für die<br />
Arbeiten im Berichtsjahr. Doch auch über diese Ziele hinaus sind erfreuliche Entwicklungen auszu-<br />
machen.<br />
Grossbaustelle Verfassungsumsetzung,<br />
Neubau im Staatsarchiv<br />
Die <strong>Regierungsrat</strong>swahlen brachten in der Direktion der Justiz und des Innern keine Veränderungen, was<br />
die kontinuierliche Weiterarbeit an langfristigen Projekten begünstigte. Im Berichtsjahr gab es zudem<br />
wenige personelle Wechsel in den Schlüsselpositionen der Direktion.<br />
Die Koordinationsstelle für die Verfassungsumsetzung der Direktion der Justiz und des Innern hat<br />
sich zum eigentlichen Schrittmacher der Umsetzungsarbeiten entwickelt. Insbesondere auch die oftmals<br />
komplexen direktionsübergreifenden Anpassungen sind nicht zuletzt dank der ständigen Informationsarbeit<br />
durch das Generalsekretariat auf gutem Wege.<br />
Die neuen Prozessordnungen des Bundes in Straf- und Zivilsachen haben dazu geführt, dass die<br />
kantonale Gerichtsordnung als Ganzes überprüft werden muss. Ein entsprechendes Konzept ist in Arbeit<br />
und wird im Jahr 2008 in die Vernehmlassung geschickt.<br />
Auf gutem Weg befindet sich das Projekt «Optimierung des Finanz- und Lastenausgleichs». Das<br />
zuständige Gemeindeamt hat ein neues Modell erarbeitet, das den realen Verhältnissen in der Zürcher<br />
Gemeindelandschaft besser Rechnung trägt, ohne kleinere Gemeinden stark zu benachteiligen. Nach<br />
Abschluss der Vernehmlassung werden die Arbeiten daran fortgeführt. Zudem hat das Gemeindeamt mit<br />
dem Projekt zur Reform der Gemeindestrukturen die Grundlage für ein zukunftsweisendes Funktionieren<br />
der Zürcher Gemeinden gelegt.<br />
Das Projekt «Vote électronique» hat weitere Hürden genommen. Nach Abschluss des Pilotprojekts<br />
wurde das eigens entwickelte System in zwei Abstimmungen eingesetzt. Zudem übersiedelte der <strong>Kanton</strong><br />
Ende des Berichtsjahres das elektronische Wahlsystem von Bern nach <strong>Zürich</strong>. 2008 wird das Projekt auf<br />
acht weitere Gemeinden und drei zusätzliche Zürcher Stadtkreise ausgebaut.<br />
In Übereinstimmung mit den neuen Legislaturzielen des <strong>Regierungsrat</strong>es wurde die Integrationsarbeit<br />
als Schwerpunktthema definiert. Entsprechende Projekte, auch in Zusammenarbeit mit anderen<br />
<strong>Kanton</strong>en, sind derzeit in der Ausarbeitungs- und teilweise bereits in der Umsetzungsphase.<br />
Schliesslich konnte das Staatsarchiv im Berichtsjahr den neuen Erweiterungsbau beziehen und seine<br />
Leistungen, vor allem im Bereich der Beständeerhaltung, ausbauen. Es zählt heute zu den modernsten<br />
Archiven Europas.<br />
37
38<br />
Generalsekretariat: Führungsunterstützung / Juristischer Support<br />
Das Generalsekretariat (GS) unterstützt den Direktionsvorsteher in seiner Führungsaufgabe (Stabsfunktion).<br />
Es führt einen Gesetzgebungsdienst, die Koordinationsstelle zur Umsetzung der neuen <strong>Kanton</strong>sverfassung,<br />
bearbeitet parlamentarische Geschäfte und Rechtsmittelverfahren in Direktionskompetenz<br />
und bereitet die Entscheide vor. Zudem unterstützt das GS die einzelnen Organisationseinheiten der<br />
Direktion sowie die ihm organisatorisch angegliederte Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt, die<br />
Rekurskommission Gebäudeversicherung, die Rekurskommission für Grunderwerb und die Schlichtungsstelle<br />
gemäss Gleichstellungsgesetz bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Darüber hinaus nimmt es bei<br />
Wahlen und Abstimmungen verschiedene Supportfunktionen wahr.<br />
— Umsetzung <strong>Kanton</strong>sverfassung: Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 21. Dezember 2005 die<br />
Direktionen beauftragt, die notwendigen Anpassungen der kantonalen Erlasse an<br />
die neue <strong>Kanton</strong>sverfassung in ihrem Zuständigkeitsbereich voranzubringen. Die<br />
bei der Direktion der Justiz und des Innern eingerichtete Koordinationsstelle<br />
nimmt dabei Controllingaufgaben und halbjährlich eine Berichtsfunktion wahr.<br />
Zurzeit werden unter anderem die direktionsübergreifenden Anpassungen des<br />
Verwaltungsverfahrensrechts von allen Direktionen intensiv bearbeitet. Entsprechende<br />
Gesetzesanpassungen wurden dem <strong>Kanton</strong>srat jeweils laufend unterbreitet<br />
– so auch ein Gesetz über die Volkswahl der Mitglieder der Arbeits- und Mietgerichte.<br />
Ombudsstelle: In Gemeinden, deren Gemeindeordnung dies vorsieht, kann neu<br />
die kantonale Ombudsstelle gemäss Art. 81 Abs. 4 KV tätig werden. Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
verabschiedete am 27. September 2006 die zur Umsetzung dieser Verfassungsbestimmung<br />
erforderlichen Anpassungen des Gesetzes über den Rechtsschutz<br />
in Verwaltungssachen (Verwaltungsrechtspflegegesetz). Nachdem der<br />
<strong>Kanton</strong>srat am 9. Juli in zweiter Lesung über die Vorlage beschlossen hatte, wurden<br />
die Änderungen auf den 1. Januar 2008 in Kraft gesetzt.<br />
Gesetz über das <strong>Kanton</strong>s- und Gemeindebürgerrecht: Die Verfassung des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> legt in Art. 20 Abs. 2 fest, dass die Voraussetzungen für Erwerb und<br />
Verlust des <strong>Kanton</strong>s- und Gemeindebürgerrechts in einem Gesetz zu regeln sind.<br />
Diese Bestimmungen waren bislang nicht auf Gesetzesstufe geregelt. Eine<br />
Arbeitsgruppe hat unter der Leitung des Gemeindeamtes die Arbeit an diesem<br />
Gesetz begonnen. Ein Gesetzesentwurf wird in der ersten Hälfte 2008 in die Vernehmlassung<br />
gehen.<br />
— Anpassung der Gerichtsordnung: Aus den notwendigen Anpassungsarbeiten auf<br />
Grund der Verfassung, den Vorgaben des Bundesrechts (Rechtsweggarantie nach<br />
Art. 29a BV, Verfahrensbestimmungen des BGG) und den neuen Bundesprozessordnungen<br />
in Straf- und Zivilrecht ergab sich die Notwendigkeit, die Gerichtsordnung<br />
als Ganzes zu überprüfen. Hierzu wurde ein Konzept erarbeitet, welches<br />
im Berichtsjahr in die Vernehmlassung gegeben wurde. Die Auswertung der Vernehmlassung<br />
und die Erarbeitung der entsprechenden Anpassungsgesetzgebung<br />
folgen 2008.<br />
— Begleitung des Bauprojekts PJZ: Im Berichtsjahr wurde das siegreiche Projekt des<br />
Wettbewerbs für das auf dem Areal des Güterbahnhofs geplante Polizei- und<br />
Justizzentrum PJZ vom Planerteam in Zusammenarbeit mit den Nutzerdirektionen<br />
grundlegend überarbeitet. Zudem wurden allfällige Sparpotenziale und Nut-
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
zungsoptimierungen evaluiert. Durch die Begleitung dieser Prozesse konnten die<br />
Anforderungen der zur Direktion der Justiz und des Innern gehörenden Nutzereinheiten<br />
koordiniert werden. Zudem waren damit auch die Interessen des Amtes<br />
für Justizvollzug (Gefängnisbau) vertreten, vor allem vor und nach dem Wechsel<br />
der Amtsleitung. Es ist vorgesehen, dass das GS auch bei der weiteren Projektbearbeitung<br />
aktiv mitwirkt.<br />
— Projekt Vote électronique: Nach dem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts<br />
2006 wurde das für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> entwickelte elektronische System in den<br />
Abstimmungen vom 17. Juni und 25. November konsolidiert. Auf Ende Jahr übersiedelte<br />
der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sein elektronisches Wahlsystem von Bern nach <strong>Zürich</strong><br />
in die Informatikabteilung der Direktion der Justiz und des Innern. Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
beschloss sodann, die Versuche für 2008 im vom Bund zugelassenen<br />
Rahmen auf acht weitere Gemeinden sowie drei Stadtkreise auszubauen.<br />
— Totalrevision Organisationsgesetz des <strong>Regierungsrat</strong>es: Mit Beschluss vom 18. Juli<br />
hat der <strong>Regierungsrat</strong> eine Ausführungsverordnung für das neue Gesetz über die<br />
Organisation des <strong>Regierungsrat</strong>es und die kantonale Verwaltung verabschiedet<br />
und die Inkraftsetzung von Gesetz und Verordnung auf den 1. September<br />
beschlossen. Damit ist das neue Organisationsrecht unter Vorbehalt eines allfälligen<br />
Anpassungsbedarfs an das neue Gesetz über Rechnungslegung und Controlling<br />
(CRG) und dessen Ausführungsrecht, das auf 2009 in Kraft treten soll, umgesetzt.<br />
Die Direktion der Justiz und des Innern erarbeitet derzeit das für ihre<br />
Verwaltungseinheiten geltende Organisationsrecht, welchem ein gewisser Pilotcharakter<br />
für die anderen Direktionen zukommen wird.<br />
— Abtretungsgesetz: Im Zusammenhang mit der Totalrevision des Raumplanungsund<br />
Baurechts im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (PBG) beauftragte der <strong>Regierungsrat</strong> die Direktion<br />
mit der Überarbeitung des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Abtretungsgesetzes.<br />
Ein erster Entwurf lag bereits 2006 vor. Nachdem aber der <strong>Regierungsrat</strong><br />
auf eine Totalrevision des PBG verzichtete, musste der bereits<br />
bestehende Entwurf für ein neues Enteignungsgesetz, welcher auf das PBG ausgerichtet<br />
war, gänzlich überarbeitet werden. Der abgeänderte Entwurf wird 2008<br />
in die Vernehmlassung geschickt.<br />
— Anwaltsgesetz: Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 12. Dezember eine Änderung des<br />
Anwaltsgesetzes verabschiedet. Diese Änderung steht im Zusammenhang mit<br />
einer Änderung des eidgenössischen Anwaltsgesetzes (BGFA) vom 23. Juni 2006.<br />
Danach setzt der Eintrag in ein kantonales Anwaltsregister ein juristisches Studium<br />
voraus, das mit einem Master – oder wie bisher mit einem Lizenziat – einer<br />
schweizerischen Hochschule oder einem gleichwertigen Hochschuldiplom eines<br />
Staates abgeschlossen wurde, der mit der Schweiz die gegenseitige Anerkennung<br />
vereinbart hat.<br />
— Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs: Der<br />
<strong>Kanton</strong>srat hat über die Vorlage am 26. November beschlossen. Umsetzungsarbeiten<br />
wurden in die Wege geleitet.<br />
— Gebühren der Strafverfolgung: Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 28. November eine<br />
Änderung der Verordnung über die Gebühren- und Kostenansätze der Strafver-<br />
39
40<br />
GS: Führungsunterstützung / Juristischer Support<br />
folgungsbehörden beschlossen und die Änderung auf den 1. Januar 2008 in Kraft<br />
gesetzt. Mit der Änderung werden die bisher separat verrechneten Vorladungs-,<br />
Zustellungs- und Ausfertigungsgebühren sowie die Kosten der Telekommunikation<br />
in die Staatsgebühr eingebaut.<br />
— Strafmediation: Mit der Änderung der Strafprozessordnung vom 12. Februar<br />
wurde die gesetzliche Grundlage für die Mediation in der Erwachsenenstrafrechtspflege<br />
geschaffen. Diese Gesetzesänderung wurde auf den 1. Juli in Kraft<br />
gesetzt. Eine Ausführungsverordnung befindet sich in Ausarbeitung.<br />
— Staatsanwaltschaften: Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 18. Juli einen<br />
Antrag für einen Beschluss über die Zahl der ordentlichen Staatsanwältinnen und<br />
Staatsanwälte im <strong>Kanton</strong> und die Verteilung der Wahlstellen auf die Bezirke<br />
unterbreitet. Dieser Beschluss stützt sich auf den mit dem Gesetz über Änderungen<br />
im Strafverfahren vom 18. Juni 2006 geänderten und auf den 1. Januar des<br />
Berichtsjahres in Kraft gesetzten § 81 Abs. 3 GVG.<br />
— Neues Bezirksgericht Dietikon: Im Hinblick auf die Errichtung des Bezirksgerichts<br />
Dietikon auf den 1. Juli 2008 hat der <strong>Regierungsrat</strong> am 28. Februar beschlossen,<br />
dass die Wahl der Mitglieder des neuen Gerichts für die Amtsdauer 2008–2014<br />
vor dem Zeitpunkt der Erneuerungswahl der anderen Bezirksgerichte für die<br />
nächste Amtsdauer durchgeführt werden soll. Damit wurde ermöglicht, dass die<br />
Mitglieder des Bezirksgerichts Dietikon ausreichend Zeit für den Aufbau des<br />
neuen Gerichts haben.<br />
— Rechtsmittel gegen Haftentscheide im Jugendstrafrecht: Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
beantragte am 28. November dem <strong>Kanton</strong>srat, gegen Haftentscheide, die<br />
gegenüber Jugendlichen ergehen, das Rechtsmittel des Rekurses an das Obergericht<br />
vorzusehen (Vorlage 4453). Anlass dazu gab ein Entscheid des Bundesgerichts<br />
vom 23. August, in welchem beanstandet worden war, dass gegen haftrichterliche<br />
Entscheide im Jugendstrafverfahren kein kantonales Rechtsmittel<br />
gegeben sei.<br />
Indikatoren<br />
Wirkung/Effektivität<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Zufriedenheit Direktionsvorsteher > gut > gut > gut<br />
Zufriedenheit Supportfunktion durch Ämter<br />
Leistung/Effizienz<br />
> gut > gut > gut<br />
Anzahl begleiteter Gesetzesprojekte anderer Direktionen 40 50 50<br />
Rekurserledigungen 150–200 189 150–200<br />
Begnadigungen 5 6 5<br />
Beantwortung parlamentarischer Anfragen/Interpellationen 30 32 30<br />
Bearbeitung von Postulaten/Motionen/Initiativen<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
10 19 15<br />
Durchschnittliche Erledigungszeit spruchreifer Rekurse 1 Monat 22 Tage 1 Monat
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt <strong>2007</strong> (IST)<br />
Die Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt der Direktion der Justiz und des Innern<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> hat sich im Berichtsjahr vor allem mit der Einführung des Gewaltschutzgesetzes<br />
vom 19. Juni 2006 (LS 351) befasst. Die Polizeicorps der <strong>Kanton</strong>spolizei<br />
sowie der Stadtpolizei <strong>Zürich</strong> und Winterthur bildeten eine Arbeitsgruppe, welche<br />
die Vorarbeiten und die Umsetzung des Gesetzes in den polizeilichen Alltag<br />
vorbereitete. Nachdem alle notwendigen Unterlagen erarbeitet waren, wurde Schulungsmaterial<br />
bereitgestellt und wurden alle Corpsmitarbeitenden ausgebildet. Ebenfalls<br />
ausgebildet werden mussten die Mitarbeitenden der proaktiven Beratungsstellen.<br />
Ein «Behördenheft» wurde zuhanden der kommunalen Vormundschaftsbehörden und<br />
der Sozialbehörden bereitgestellt, um diese über das neue Gesetz zu informieren.<br />
Rekurskommissionen und Schlichtungsstelle gemäss Gleichstellungsgesetz<br />
Die Rekurskommission Gebäudeversicherung erledigte im Berichtsjahr 15 Rekurse<br />
(Vorjahr 10).<br />
Bei der Rekurskommission für Grunderwerb ging im Berichtsjahr 1 (1) Beschwerde<br />
ein, welche am Jahresende noch hängig war.<br />
Bei der Schlichtungsstelle nach Gleichstellungsgesetz wurden im Berichtsjahr 9<br />
(11) Schlichtungsbegehren eingereicht, die zusammen mit einer Vorjahrespendenz bis<br />
auf ein Verfahren in diesem Jahr erledigt werden konnten. 4 (2) Fälle betrafen ein<br />
öffentlichrechtliches Arbeitsverhältnis. Von den im Berichtsjahr insgesamt erledigten<br />
9 Verfahren konnte in 4 Fällen eine Einigung erzielt werden und in 2 Fällen wurden<br />
die Begehren zurückgezogen, wovon in einem Fall nach Einigung der Parteien vor der<br />
Schlichtungsverhandlung. In 3 Verfahren war Nichteinigung festzustellen, wovon in<br />
einem Fall zufolge Nichteinlassens der beklagten Partei.<br />
41
42<br />
GS: Zentrale Dienstleistung<br />
Personaldienstleistungen<br />
Der Personaldienst ist innerhalb der Direktion verantwortlich für die Umsetzung der Personalinstrumente<br />
sowie der kantonalen Personalpolitik. Im Sinne eines modernen Personalmanagements unterstützt der Personaldienst<br />
die Amtsstellen bei Personaladministration, -entwicklung, -information und -marketing. Er berät<br />
Mitarbeitende sowie das Kader. Ferner ist er für den Stellenplan und das Personalcontrolling zuständig.<br />
Das Berichtsjahr war geprägt durch allgemeine Personalarbeit, Führungsunterstützung<br />
sowie eine zeitintensive Mitarbeit in den Projekten des Personalamtes, namentlich der<br />
Teilrevision des Lohnsystems. Im Rahmen der Führungsunterstützung fiel die Begleitung<br />
von Rekrutierungsverfahren in kleineren Organisationseinheiten ins Gewicht.<br />
Zur weiteren Professionalisierung der Personalarbeit wurde das Probezeitformular<br />
überarbeitet, Standards zur Führung von Personaldossiers definiert und eine<br />
Checkliste zum Ein- und Austritt zuhanden der Personalverantwortlichen erstellt. Für<br />
die austretenden Mitarbeitenden wurde ein Merkblatt bereitgestellt.<br />
Das Personalprojekt «Rekrutierung» konnte abgeschlossen und die daraus resultierenden<br />
Massnahmen in Angriff genommen werden. Das Projekt «Laufbahnplanung»<br />
sowie der darin enthaltene Schwerpunkt «50+» wurden weiterverfolgt und die Massnahmen<br />
definiert. Diese sollen zu Beginn des kommenden Jahres umgesetzt werden.<br />
Im Rahmen der Umsetzung des Projektes «Feed back» wurden die Personalverantwortlichen<br />
zur Thematik geschult.<br />
Im Bereich der internen Kommunikation wurde die Intranetplattform der Direktion<br />
überarbeitet und der Auftritt des Personaldienstes mit Informationen und Hilfestellungen<br />
für Mitarbeitende und Linienvorgesetzte lanciert.<br />
Der Personaldienst hat im Berichtsjahr 6 Rechtsmittelverfahren in Personalsachen<br />
begleitet.<br />
Logistik- und Finanzdienstleistungen<br />
Die zentralen Dienstleistungen streben in den Bereichen Logistik, Informatik, Rechnungswesen und<br />
Finanzen/Controlling eine wirtschaftliche, dennoch qualitativ hochstehende und reaktionsschnelle<br />
Unterstützung aller Verwaltungsprozesse in der Direktion an.<br />
Logistik: Nach 3-jähriger Bauzeit konnte das Staatsarchiv die neu erstellten Archivund<br />
Arbeitsräume in Betrieb nehmen. Planmässig konnten auch die Jugendanwaltschaften<br />
der Bezirke Uster/Meilen und Hinwil/Pfäffikon die gemeinsamen Räumlichkeiten<br />
an der Wilstrasse 11 in Uster beziehen. Der Bau des neuen Bezirksgebäudes<br />
Dietikon begann im März des Berichtsjahres. Der Abschluss des Rohbaus ist auf Juni<br />
2008 vorgesehen und der Bezug im Jahr 2010. Im Hinblick auf die Abtretung der verschiedenen<br />
Kirchenliegenschaften wurde die Kirche Hirzel renoviert.<br />
Rechnungswesen/Controlling: Die neue Rechnungslegung nach IPSAS, welche<br />
auf 1. Januar 2009 in Kraft gesetzt wird, bedingt verschiedene Systemanpassungen<br />
und Systemweiterentwicklungen. Das Projekt JURIS-Harmonisierung konnte kurz vor<br />
Jahresende erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Direktionscontrolling: Das Direktionscontrolling bearbeitete vielfältige Aufgaben<br />
im Bereich Konsolidierung, Führungsinformationen, finanzielle Berichterstattung<br />
und nahm zu verschiedenen Vorlagen Stellung. Projektmässig stand die Umsetzung<br />
der neuen KEF-Berichterstattung im Vordergrund.
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Informatik: Nebst einer Vielzahl von Applikationsprojekten wie Einführung<br />
neue scope-Archiv-Lösung im Staatsarchiv, Focus-Verwaltung für grosse Fälle in der<br />
Staatsanwaltschaft III, Datenbank für Revisoren im Gemeindeamt, Inbetriebnahme<br />
neue Softwareversion Intranet, Ausbreitung einer neuen Version des Rechtsinformationssystems<br />
(RIS), Einführung der (GEM-)RIS-Geschäftskontrolle GAZ-Amtsleitung,<br />
zentrale RIS-Dokumentenablage für alle Untersuchungsbehörden wurde auch die<br />
gesamte Hardware im Rechenzentrum und am Back-up-Standort erneuert. Durch die<br />
Einführung neuer zentraler Speichersysteme mit dynamischer Zuordnung wurde der<br />
Betrieb weiter optimiert. In der zweiten Jahreshälfte konnte der Roll-out der neuen<br />
Druckerflotte (Standardisierung/Senkung auf 6 Druckertypen) in der Direktion<br />
termingerecht umgesetzt werden. Für den elektronischen Datenaustausch mit der<br />
Rechtspflege des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> wurde eine zertifikatsgeschützte Verbindung<br />
eingerichtet. Die IT-Umgebung des Statistischen Amtes wird im Auftrag des<br />
Direktionsvorstehers überprüft und optimiert, was erhebliche Einsparungen mit sich<br />
bringt. Die Vorbereitungsarbeiten für die Einführung der PKI-Lösung JI bei der <strong>Kanton</strong>spolizei<br />
(bis Ende 2008) beanpruchten zusätzliche Ressourcen.<br />
Im KITT arbeitete der Vertreter JI u.a. an der neuen IT-Strategie des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> und an Vorschlägen für eine neue Eigentümerstrategie Abraxas mit. Zudem hat<br />
LFC auf Anforderung des KITT eine Offerte für den gesamten Lotus-Notes-Betrieb in<br />
der kantonalen Verwaltung ausgearbeitet. Falls der <strong>Regierungsrat</strong> dem Vorhaben 2008<br />
zustimmt, kann der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> jährlich über 1 Mio. Franken einsparen.<br />
CC IT-Sicherheit: Unter Verantwortung des CC/SC IT-Sicherheit wurden im<br />
vergangenen Jahr weitgehend betriebliche Aufgaben wie Neuausstellungen von<br />
Zertifikaten, Zertifikatssperrungen bei Verlust von Chipkarten oder bei Austritten<br />
wahrgenommen. Sodann hat auch die Finanzkontrolle des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> ihre Microsoft-Zertifikatslösung<br />
auf die BIT-Lösung umgestellt und sich damit dem kantonalen<br />
Standard angepasst. Nach wie vor mangelt es aber an Key-Applikationen, mit welchen<br />
den Bürgern über Zertifikatslösungen sichere elektronische Geschäftsabwicklungen<br />
mit der Verwaltung angeboten werden könnten. Das Swisscom-Zertifikatsangebot im<br />
Rahmen des Projektes GUIDE/HUSKY wurde für Bürger produktiv geschaltet und auf<br />
Internetseiten publiziert.<br />
Das CC IT-Sicherheit hat zudem die KDMZ unterstützt und mitgeholfen, eine<br />
weitere Swisscom-Zertifikatsausgabestelle durch die KPMG zertifizieren zu lassen.<br />
Gegen Ende des Berichtsjahres wurden planerische Aufgaben im Hinblick auf die<br />
Umsetzung des Projektes AVAM durchgeführt, damit die RAV-Mitarbeiterinnen und<br />
-Mitarbeiter in der Volkswirtschaftsdirektion ab 2008 mit Zertifikaten ausgerüstet<br />
werden können.<br />
Indikatoren<br />
Leistung/Effizienz<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl PC-Arbeitsplätze<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
1442 1418 1420<br />
Kosten pro PC-Arbeitsplatz 8350 8342 8350<br />
43
44<br />
Strafverfolgung Erwachsene<br />
Im Bereich Strafverfolgung Erwachsene werden Strafverfahren geführt. Grundlage dafür bilden die<br />
Strafbestimmungen des Bundes, die Strafprozessordnung sowie das Gerichtsverfassungsgesetz.<br />
Mit den intensiven Vorarbeiten gelang die Umsetzung auf den neuen revidierten Allgemeinen<br />
Teil des Strafgesetzbuches ohne nennenswerte Probleme. Im Vordergrund<br />
steht derzeit die Konsolidierung. Nichtsdestotrotz wurde im Berichtsjahr bereits die<br />
Projektorganisation, welche die Vorarbeiten für die harmonisierte Schweizerische<br />
Strafprozessordnung an die Hand nimmt, bestimmt. Mit den Partnerorganisationen<br />
wurde die Planung der EURO 08 so weit vorangetrieben, dass das Einsatzkonzept<br />
anfangs 2008 verabschiedet werden kann.<br />
Mit Blick auf die positiven Erfahrungen in der Bearbeitung von «Raserfällen»<br />
wurde entschieden, die befristete Spezialisierung endgültig zu belassen. Organisatorisch<br />
optimiert wurde die «Diebstahlspezialistengruppe».<br />
Um eine noch effektivere Strafverfolgung und Verbesserungen im administrativen<br />
Bereich gewährleisten zu können, wurden folgende Projekte bearbeitet:<br />
– Vermögensabschöpfung<br />
– Versicherungsbetrug<br />
– Feedback<br />
– Umsetzung Aus- und Weiterbildungskonzept<br />
– Planung Polizei- und Justizzentrum Hard<br />
– VOSTRA<br />
– Brandtourkompensationsregelung<br />
Es wurden folgende Dienstanweisungen/Kreisschreiben und Richtlinien erlassen:<br />
– Kreisschreiben Strafregister-Informationssystem VOSTRA<br />
– Dienstanweisung Dokumentenverwaltung, Elektronisches Spruchbuch<br />
– Dienstanweisung Aktenverwaltung<br />
– Dienstanweisung Festsetzung der Vernichtungsdaten für Erkennungsdienstliches<br />
Material und der Löschungsdaten für DNA-Profile<br />
– Dienstanweisung Zusammenarbeit mit dem Strafregister-Informationssystem VOSTRA<br />
und der kantonalen Koordinationsstelle VOSTRA<br />
– Richtlinie Bearbeitung und Erledigung von Schadenfällen im Zusammenhang mit<br />
Strafverfahren<br />
– Richtlinien für Fälle häuslicher Gewalt<br />
– Richtlinien für den Einsatz der Diebstahl-Spezialistengruppe (DSG)<br />
– Richtlinien für die Bearbeitung von Strafanzeigen im Zusammenhang mit via Internet<br />
getätigten Kaufgeschäften<br />
– Richtlinien für den Einsatz der Verkehrsgruppe der Staatsanwaltschaften sowie das<br />
Vorgehen bei «Raserfällen» (Überarbeitung Kreisschreiben des Jahres 2005)<br />
– Richtlinien für den Umgang mit Gewaltdelikten<br />
– Richtlinien für die Festsetzung der Staatsgebühren
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die Geschäftseingänge netto (ohne vereinigte Strafuntersuchungen) nahmen um<br />
3,4% auf 26 915 Strafuntersuchungen ab. Ebenfalls um 3,4% abgenommen haben die<br />
Erledigungen auf 23 879. Verfahren mit Anklagen als arbeitsintensivste Erledigungsart<br />
nahmen um 4,2% zu. Die Pendenzen konnten um 10,3% auf 8780 gesenkt werden.<br />
Besonders erfreulich ist, dass es gelungen ist, die Altersstruktur der Pendenzen zu<br />
verbessern; der Anteil der «Pendenzen älter als 1 Jahr» beträgt 13,5% (Vorjahr<br />
14,6%).<br />
Indikatoren<br />
Anteil Einstellungen und Nichteintretensverfügungen<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
ohne Sistierungen (ab <strong>2007</strong>) � 35% 33,9% � 35%<br />
Anteil erstmaliger Strafbefehle (ab <strong>2007</strong>) � 75% 77,8% � 75%<br />
Zugelassene Anklagen (ab <strong>2007</strong>) � 95% 98,5% � 95%<br />
Anklagen 2 000 2 305 2 000<br />
Einstellungen der Verfahren (inkl. Sistierungen) 8 000 9 210 8 000<br />
Strafbefehle 11 500 12 364 11 500<br />
Total Erledigungen 21 500 23 879 21 500<br />
Rekurs- und Beschwerdeentscheide 200 140 200<br />
Pendenzen Total 10 000 8 780 10 000<br />
Pendenzen älter als 1 Jahr 12,0% 13,5% 13,1%<br />
Pendenzen älter als 2 Jahre 3,1% 3,9% 3,8%<br />
45
46<br />
Jugendstrafrechtspflege<br />
Die Jugendstrafrechtspflege befasst sich mit folgenden Aufgaben:<br />
– Untersuchung und Beurteilung von Straftaten Jugendlicher zwischen 10 und 18 Jahren, einschliesslich<br />
Verfahrensabschluss durch Erziehungsverfügung, Einstellung oder Anklageerhebung beim Jugendgericht<br />
sowie Rechtsmittelverfahren<br />
– Untersuchung und Beurteilung der Straftaten von Jugendlichen nach vollendetem 18. Altersjahr im<br />
Sinne von § 367 Abs. 2 StPO<br />
– Vollzug der durch die Jugendanwaltschaften und Jugendgerichte angeordneten Strafen und Schutzmassnahmen<br />
– Vollzug der durch die Übertretungsstrafbehörden angeordneten Bussenumwandlungen<br />
Indikatoren<br />
Wirkung/Effektivität<br />
Anteil der als sozial integriert aus dem<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
jugendstrafrechtlichen Massnahmenvollzug Entlassenen<br />
Von Angeschuldigten und Geschädigten eingelegte<br />
> 65% 66% > 60%<br />
Rechtsmittel (inkl. Rechtsbehelfe)<br />
Leistung/Effizienz<br />
< 5% 2,1% < 5%<br />
Anzahl verurteilte Personen 3 700 3 256 3 750<br />
Verfahrenserledigungen 12 000 11 731 12 000<br />
Stationäre Schutzmassnahmen 150 128 150<br />
Ambulante Schutzmassnahmen 420 386 420<br />
Vorsorgliche Schutzmassnahmen<br />
Haftfälle (Untersuchungshaft und<br />
160 369 175<br />
unbedingter Freiheitsentzug) 200 174 215<br />
Schutzaufsichten 200 317 300<br />
Pendenzen pro Jugendanwältin/Jugendanwalt < 110 115 < 105<br />
Durchschnittliches Pendenzenalter in Tagen < 190 191 < 180<br />
Anteil der Pendenzen >750 Tage<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
0% 2% 0%<br />
Durchschnittliche Untersuchungsdauer in Tagen < 190 141 < 180<br />
Anteil der innert 180 Tagen abgeschlossenen Untersuchungen > 60% 72% > 65%<br />
Nach einem Rückgang im Jahr 2006 stiegen die Geschäftseingänge gegenüber dem Vorjahr um 11%<br />
(–9,6%) von 10 405 im Jahr 2006 auf neu 11 555. Insgesamt wurden 11 731 (11024) Verfahren erledigt,<br />
was einer Zunahme von 6,4% (–11,2%) entspricht. Die Pendenzen stiegen damit um 16,4% (–3,1%). Im<br />
schriftlichen Verfahren erfolgten 31,7% (33%) der Verurteilungen, d. h. ohne vorgängige Einvernahme<br />
durch die Jugendanwältin oder den Jugendanwalt (so genannt «leichte Fälle» von Übertretungstatbeständen).<br />
Die Pendenzen pro Jugendanwältin und Jugendanwalt stiegen auf 115 (97) Fälle. Die durchschnittliche<br />
Untersuchungsdauer konnte auf 141 (149) Tage verringert werden. Insgesamt wurden von<br />
Angeschuldigten und Geschädigten 68 (119) Rechtsmittel gegen Entscheide und Urteile eingelegt. Der<br />
Anteil der als sozial integriert aus dem Massnahmenvollzug Entlassenen stieg im Berichtsjahr von 58%<br />
auf 66%.
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die Jugendanwaltschaften erliessen im Berichtsjahr 3205 Erziehungs- und Strafverfügungen<br />
sowie 2036 Einstellungs- bzw. Nichteintretensverfügungen. In 51 Fällen wurde Anklage erhoben.<br />
Jugendanwaltschaften und Jugendgerichte verhängten 3331 (3727) Strafen und Schutzmassnahmen.<br />
Von den 3256 (3327) Jugendlichen, die fehlbar erklärt oder mit Anklage an die Jugendgerichte zur Beurteilung<br />
überwiesen wurden, waren 2628 (2956) männlich und 628 (777) weiblich. Es handelte sich dabei<br />
um 2259 (2458) Schweizerinnen und Schweizer sowie 997 (1275) Ausländerinnen und Ausländer.<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr von den Jugendanwaltschaften und Jugendgerichten 151 (147)<br />
Schutzmassnahmen und 3180 (3367) Strafen ausgesprochen. Die Jugendgerichte ordneten 28 (46) stationäre<br />
Schutzmassnahmen an, die Jugendanwaltschaften und die Jugendgerichte 123 (101) ambulante<br />
Schutzmassnahmen (Aufsicht, Persönliche Betreuung, Ambulante Behandlung). Im Weiteren vollzogen<br />
die Jugendanwaltschaften 29 Bussenumwandlungen der Übertretungsstrafbehörden (10 persönliche<br />
Leistungen und 19 Freiheitsentzüge).<br />
Auf 31. Dezember befanden sich 89 (76) Jugendliche im Vollzug einer stationären und 299 (265)<br />
Jugendliche im Vollzug einer ambulanten Schutzmassnahme.<br />
Als Strafen wurden ausgesprochen: 1644 (1894) Verweise, 1032 (944) Persönliche Leistungen, 298<br />
(374) Bussen, 122 (155) Freiheitsentzüge. Bei 7 Verurteilten ordneten die Jugendanwaltschaften<br />
Erwachsenenstrafen an. In 77 Fällen wurde von einer Bestrafung abgesehen.<br />
Bei den 3256 (3733) mit Anklageerhebung beim Jugendgericht oder mit Erziehungs- oder Strafverfügung<br />
abgeschlossenen Untersuchungen haben sich die Anteile der verschiedenen Deliktsgruppen<br />
gegenüber dem Vorjahr nur leicht verändert. Die Vermögensdelikte machen einen Anteil von 48,7%<br />
(45,3%) aus, der Anteil der Drogendelikte nahm von 14% auf 15% leicht zu. Die Delikte gegen Leib und<br />
Leben (Körperverletzungen, Tätlichkeiten, Raufhandel usw.) sanken auf einen Anteil von 6,8% (8%).<br />
Einen Anstieg zu verzeichnen gibt es bei den Delikten gegen die Freiheit (Drohung, Nötigung, Hausfriedensbruch)<br />
auf anteilsmässig 7,6% (6,2%) und bei den Delikten gegen die sexuelle Integrität auf einen<br />
Anteil von 1,3% (1,2%).<br />
Das Berichtsjahr war geprägt durch die Einführung und Umsetzung des neuen Jugendstrafgesetzes<br />
(JStG), wovon alle Bereiche der kantonalen Jugendstrafrechtspflege betroffen waren. Erwähnenswert<br />
sind nebst der Anhebung der Strafmündigkeit und einer partiellen Ausdehnung des Strafrahmens insbesondere<br />
Änderungen in der Ausgestaltung der neuen Schutzmassnahmen, die Einführung des Dualismus<br />
und die Anordnung der Schutzaufsicht als Begleitung und Bewährungshilfe bei bedingten Strafen und<br />
bedingten Entlassungen aus dem Strafvollzug. Vor allem diese letzteren Änderungen wirkten sich auf die<br />
Geschäftszahlen im Massnahmenbereich und bei den Schutzaufsichten aus.<br />
In organisatorischer Hinsicht wurde die Jugendanwaltschaft See/Oberland, mit den bisherigen<br />
Zweigstellen in Uster und in Wetzikon, neu in Uster im Verwaltungsgebäude mit der <strong>Kanton</strong>spolizei und<br />
der Staatsanwaltschaft See/Oberland zusammengefasst. Die Jugendanwaltschaft der Bezirke Dietikon<br />
und Affoltern und die Jugendanwaltschaft des Bezirks Horgen wurden zur Jugendanwaltschaft Limmattal/Albis<br />
zusammengeführt; die beiden bestehenden Zweigstellen in Dietikon und Horgen sollen dereinst<br />
im neuen Bezirksgebäude in Dietikon zusammengefasst werden.<br />
Die Jugendstaatsanwaltschaft erliess intern unter anderem Weisungen betreffend Junge Intensivtäter<br />
und Juristische Sekretärinnen und Sekretäre. Zusammen mit den jeweiligen Partnern wurden Empfehlungen<br />
zur Zusammenarbeit zwischen den Jugendanwaltschaften, den Vormundschaftsbehörden und<br />
den Fachstellen der Jugendhilfe erarbeitet. Sodann wurde bei allen Amtsstellen die neue Mitarbeiterbeurteilung<br />
(MAB) mit Zielvereinbarung eingeführt.<br />
47
48<br />
Amt für Justizvollzug<br />
Das Amt für Justizvollzug (JuV) befasst sich mit folgenden Aufgaben:<br />
– Vollzug von Freiheitsstrafen, strafrechtlichen Massnahmen sowie Untersuchungs-/Sicherheitshaft<br />
und Vorbereitungs-/Ausschaffungshaft<br />
– Betrieb der für die Durchführung der Vollzüge notwendigen Institutionen und Dienste<br />
– Betreuung und Beschäftigung der inhaftierten Personen sowie Durchführung und Entwicklung geeigneter<br />
Vollzugs-, Beratungs-, Therapie- und Behandlungsformen<br />
– Vernetzung und Zusammenarbeit mit Justiz-, Sozial- und Gesundheitswesen<br />
Das Inkrafttreten des neuen StGB auf den 1. Januar hat die Aufgaben und Tätigkeiten<br />
des JuV in vielen Bereichen beeinflusst. Dank den umfangreichen Vorarbeiten der<br />
letzten Jahre und dem grossen Einsatz der Mitarbeitenden ist die Umsetzung des<br />
neuen Rechts erfolgreich angelaufen. Basierend auf den gesetzlichen Vorgaben wurden<br />
die kantonale Justizvollzugsverordnung sowie verschiedene Richtlinien und Weisungen<br />
überarbeitet und ergänzt. Besonders das neue Verwahrungsrecht sowie die nur<br />
schwierig prognostizierbaren Auswirkungen auf den Bedarf an Vollzugs- und Haftplätzen<br />
erfordern aber auch in Zukunft eine enge und intensive Zusammenarbeit zwischen<br />
allen beteiligten Arbeitspartnern.<br />
Bei der Belegung der JuV-Institutionen hat im Berichtsjahr eine leichte<br />
Entspannung stattgefunden. Gesamthaft wurden knapp 490 000 Aufenthaltstage<br />
gezählt, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von rund 2,5% entspricht. In<br />
Bezug auf die Vollzugskategorien wurden besonders beim geschlossenen Strafvollzug<br />
weniger Aufenthaltstage verzeichnet. Die durchschnittliche Auslastung über alle<br />
Institutionen hinweg betrug rund 96% und verbleibt damit besonders im gesamtschweizerischen<br />
Vergleich auf hohem Niveau. Bei den Fallzahlen sind erste Auswirkungen<br />
des neuen Sanktionensystems festzustellen. So wurde bei den Freiheitsstrafen<br />
ab Mitte des Jahres ein spürbarer Rückgang der neuen Fälle registriert. Dies ist mit<br />
grosser Wahrscheinlichkeit auf die Anordnung von Geldstrafen an Stelle kurzer Freiheitsstrafen<br />
zurückzuführen. Bei der Gemeinnützigen Arbeit haben die Fallzahlen<br />
dagegen zugenommen. Wegen der kürzeren durchschnittlichen Dauer der Arbeitseinsätze<br />
ist das Total der geleisteten Stunden jedoch nur leicht angestiegen.<br />
Auf personeller Ebene wurden zwei Führungsfunktionen im JuV neu besetzt.<br />
Mit Dr. Thomas Manhart als Amtsleiter und Hans-Jürg Patzen als Leiter der<br />
Bewährungs- und Vollzugsdienste konnten zwei ausgewiesene Fachleute für die<br />
herausfordernden Aufgaben gewonnen werden.<br />
Die Anstrengungen zu weiteren Qualitätsverbesserungen im Justizvollzug wurden<br />
konsequent weitergeführt. Die unabhängige Expertengruppe, welche beauftragt<br />
worden war, die Arbeit des JuV im Bereich des Umgangs mit gemeingefährlichen<br />
Straftätern zu überprüfen, würdigte in ihrem Schlussbericht das fachlich hohe Niveau<br />
und das grosse Engagement – insbesondere im interkantonalen Vergleich. Die auf<br />
Grund einzelner festgestellter Mängel ausgesprochenen Empfehlungen sollen geprüft<br />
und sukzessive umgesetzt werden. Auch die das JuV betreffenden offenen Fragen im<br />
Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt von Wetzikon vom September werden vertieft<br />
abgeklärt und die erforderlichen Massnahmen nötigenfalls ergriffen.
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die Evaluation von Leistungen und Wirkungen ist eine wichtige Aufgabe des<br />
JuV. Im Berichtsjahr konnten mit der «Zürcher Forensik Studie» des Psychiatrisch-Psychologischen<br />
Dienstes weitere Erkenntnisse zur Therapieevaluation und Prädiktorenforschung<br />
vorgestellt werden. Auch wenn beim Vollzug von Sanktionen und Massnahmen<br />
sowie der Betreuung straffällig gewordener Klienten immer ein Restrisiko<br />
bestehen bleibt, soll mit Hilfe von fundiertem Fachwissen und einer konsequenten<br />
Anwendung der gesetzlichen Vorgaben auch zukünftig alles Notwendige zur Vermeidung<br />
von Rückfällen und zum Schutz der Öffentlichkeit unternommen werden.<br />
49
50<br />
Gemeindeamt<br />
Das Gemeindeamt ist in organisatorischer und finanzieller Hinsicht eine Nahtstelle des <strong>Kanton</strong>s zu den<br />
Gemeinden. Es stellt sicher, dass sich die Gemeinden in Übereinstimmung mit dem kantonalen Recht<br />
organisieren und über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen, um ihre Grundaufgaben zu erfüllen.<br />
Daneben erfüllt das Gemeindeamt die kantonalen Zivilstands- und Einbürgerungsaufgaben.<br />
Im Rahmen des Vorprojekts zur Reform der Gemeindestrukturen wurden Leitsätze für<br />
eine Gemeindestrategie des <strong>Regierungsrat</strong>es erarbeitet und am alljährlich im November<br />
stattfindenden Gemeindeforum 372 Behördenmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitenden<br />
vorgestellt. Danach wurden die Leitsätze in die Vernehmlassung gegeben.<br />
Seit Jahren wird unter dem Titel «REFA» an der Reform des Finanzausgleichs<br />
zwischen den Zürcher Gemeinden gearbeitet. Im Berichtsjahr wurde der Entwurf für<br />
ein neues Finanzausgleichsgesetz vorgelegt und zur Vernehmlassung unterbreitet.<br />
Weiter befasste sich das Gemeindeamt mit der Umsetzung der organisations-,<br />
finanz- und aufsichtsrechtlichen Vorgaben der neuen Verfassung. Gegenstand waren<br />
insbesondere die Demokratisierung der Zweckverbände, die Fachkunde und Unabhängigkeit<br />
der Rechnungsprüfung sowie die Auflösung der Zivilgemeinden.<br />
Gemeinderecht<br />
Beschwerdestatistik Gemeindewesen/Erledigungen<br />
Im Berichtsjahr wurde das Vorprojekt zur Reform der Gemeindestrukturen mit der<br />
Erstattung des Schlussberichts an den <strong>Regierungsrat</strong> abgeschlossen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> genehmigte 24 Neufassungen und 9 Änderungen von politischen<br />
Gemeinde- und Schulgemeindeordnungen sowie 2 Vereinigungen von Zivilgemeinden<br />
mit ihrer politischen Gemeinde. Er erteilte ferner die Zustimmung zur Neubildung<br />
von 9 Zweckverbänden und zu 5 Änderungen von Zweckverbandsstatuten und<br />
nahm von der Auflösung von 2 Verbänden Kenntnis.<br />
Die Abteilung nahm sodann vorprüfungsweise zu 24 Entwürfen für neue oder<br />
geänderte politische Gemeinde- und Schulgemeindeordnungen und zu 14 Entwürfen<br />
für neue oder geänderte Zweckverbandsstatuten Stellung.<br />
Pendenzen am Eingänge Pendenzen<br />
31.12.2006 <strong>2007</strong> 31.12.<strong>2007</strong><br />
Abweisung/ Gutheissung Rückzug/ Wieder- Total<br />
Nicht- gegen- erwägung<br />
eintreten teilweise ganz standslos<br />
Abt. Gemeinderecht 9 19 13 1 2 – – 16 12
Gemeindefinanzen<br />
Revisionsdienste<br />
Einbürgerungen<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Im Januar wurde vom Vorstand der Finanzdirektorenkonferenz ein überarbeitetes<br />
Harmonisiertes Rechnungsmodell (HRM) vorgestellt und der Abteilung Gemeindefinanzen<br />
zur Vernehmlassung übergeben. Die Gemeinden des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> wurden<br />
daraufhin eingeladen, ebenfalls zum Vorschlag Stellung zu nehmen. Mitte des Jahres<br />
wurden die Vernehmlassungsantworten der Projektgruppe der Finanzdirektorenkonferenz<br />
zugestellt.<br />
Im zweiten Jahr nach den Gemeinderatswahlen wurden weniger Grundlagenkurse,<br />
aber mehr Fachkurse angeboten. 234 Vertreterinnen und Vertreter vor allem<br />
von Rechnungsprüfungskommissionen, Gemeinderäten und aus dem Schulbereich<br />
besuchten 13 Kurse an 15 Kurstagen.<br />
Die Erfassung, Analyse und Bereinigung der finanziellen Daten der politischen<br />
Gemeinden mündet in die Gemeindefinanzstatistik GEFIS. Sie zeigt die wesentlichen<br />
Kennzahlen zur finanziellen Entwicklung der politischen Gemeinden und wird vom<br />
Statistischen Amt in Zusammenarbeit mit dem Gemeindeamt erstellt.<br />
Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 623 Revisionen mit einem Gesamtvolumen von<br />
15 093 Stunden im Auftragsverhältnis nach GG 140a bei insgesamt 190 zürcherischen<br />
Gemeinden, Zweckverbänden und Anstalten durchgeführt. Die Themenbereiche<br />
umfassten im Wesentlichen die Kassen- und Buchführung (Ordentliche Revisionen),<br />
die KVG-Abrechnungen, die Sachbereiche Steuern, Sozial- und Asylwesen, Anschlussgebühren<br />
und Staatsbeiträge, Informatik- und Datenmanagement sowie verschiedene<br />
Spezialrevisionen. Die interne Organisation wurde weiter optimiert, um sowohl die<br />
Wissenstiefe als auch die Wissensbreite optimal entwickeln und pflegen zu können.<br />
Das 2002 neu entwickelte ganzheitliche Revisionskonzept wurde im Berichtsjahr<br />
leicht modifiziert. Die neue Sachbereichsrevision IDM (Informations- und Datenmanagement)<br />
wurde entwickelt und bei 13 politischen Gemeinden durchgeführt. Die<br />
angewandten Prüfmethoden und Prüfprogramme entsprechen den neusten Erkenntnissen<br />
des Berufsstandes. Durch die Anstellung einer Kundenbetreuerin konnte die<br />
Kommunikation mit den Gemeinden verbessert werden, was auch eine gezieltere<br />
Wahrnehmung der Kundenbedürfnisse erlaubt.<br />
Im Bereich der ordentlichen Einbürgerungen ist auf Grund leicht rückläufiger<br />
Gesuchseingänge (5947/–370) eine Stabilisierung auf hohem Niveau eingetreten. Auf<br />
1. Mai wurde die Zuständigkeit für die Bearbeitung der zivilstandsrechtlichen Belange<br />
einbürgerungswilliger Personen von der Abteilung an die Zivilstandsämter übertragen.<br />
Die Umsetzung dieser Änderung bewirkte zwar eine vorübergehend verminderte<br />
Geschäftserledigung (4662/–937), wird aber voraussichtlich bereits im kommenden<br />
Jahr steigende Erledigungszahlen ergeben. Dagegen konnten die bei der Abteilung in<br />
Bearbeitung befindlichen Gesuche abgebaut werden (1221/–931). Im Bereich der<br />
erleichterten Einbürgerungen und Wiedereinbürgerungen wurden mehr Geschäfte<br />
51
52<br />
Gemeindeamt<br />
Zivilstandswesen<br />
vom Bundesamt für Migration zur Bearbeitung überwiesen (2577/+108). Im Gegenzug<br />
gelang es, die Zahl der Antragstellungen und Berichterstattungen an diese Bundesstelle<br />
deutlich zu erhöhen (2487/+704).<br />
Die Einführung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft auf Bundesebene stiess auf<br />
grosse Akzeptanz. 702 gleichgeschlechtliche Partnerschaften wurden geschlossen<br />
(81,8% Männer, 18,2% Frauen). Alle 26 Zivilstandsämter wurden erfolgreich mit<br />
neuen Datenzugangsgeräten (PKI) ausgerüstet.<br />
Die Änderungen sowohl des Bundes- als auch des kantonalen Rechts lösten<br />
wiederum eine Schulung der Führungspersonen der zürcherischen Zivilstandsämter<br />
aus. Mit dem übrigen Schulungsangebot trug die Abteilung zur Rechtssicherheit in der<br />
Beurkundung des Personenstandes auch über die <strong>Kanton</strong>sgrenzen bei. Die durchschnittliche<br />
Bearbeitungsdauer der Namensänderungsverfahren konnte auf unter<br />
2 Monate verringert werden.<br />
Finanz- und Lastenausgleich<br />
Der einfache Steuerertrag der Gemeinden im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (ohne Stadt <strong>Zürich</strong>) hat<br />
sich seit dem Jahr 2003 stetig erhöht. Der Anteil der juristischen Personen am<br />
Gesamtertrag 2006 nahm im Vergleich zum Vorjahr von 9,2% auf 10,4% zu. Diese<br />
Erhöhung ist durch die guten Unternehmensabschlüsse begründet. Die positive Entwicklung<br />
der Steuererträge hatte eine Erhöhung des <strong>Kanton</strong>smittels der relativen<br />
Steuerkraft (ohne Stadt <strong>Zürich</strong>) von Fr. 2948 auf Fr. 2953 zur Folge. Die Aufteilung<br />
der Gemeinden in Gewinner (Zunahme der Steuerkraft bei 87 Gemeinden) und Verlierer<br />
(Abnahme der Steuerkraft bei 83 Gemeinden) zeigt, dass das Verhältnis bei fast<br />
50% liegt. Absolut betrachtet führte diese Entwicklung beim Steuerkraftausgleich<br />
<strong>2007</strong> bei gleichbleibenden Berechnungsfaktoren zu etwas tieferen Abschöpfungen<br />
und gleichzeitig etwas höheren Zuschüssen, was eine Auflösung des Ausgleichsfondsvermögens<br />
um rund 6,3 Mio. Franken zur Folge hatte. Der Spitzenwert der relativen<br />
Steuerkraft 2006 verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 986 auf 11779<br />
währenddem der tiefste Wert bei 1051 (Vorjahr 1085) lag. Die grossen Kunstinstitute<br />
der Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur erhielten Beiträge in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr.<br />
Der auf 1. Januar 2005 in Kraft gesetzte § 8 des Finanzausgleichsgesetzes konnte<br />
im Berichtsjahr erfüllt werden.<br />
Im Kalenderjahr stellten 26 Gemeinden ein Gesuch um Zusicherung von Steuerfussausgleichsbeiträgen<br />
für das Jahr 2008. Nach Prüfung der Voranschläge und Verhandlung<br />
mit Vertretern der Gemeinden wurde provisorisch ein Beitrag von 85,8 Mio.<br />
Franken (Vorjahr 78,5 Mio. Franken) zugesichert. Bei der endgültigen Festsetzung der<br />
Beiträge für 2006 auf der Grundlage der Jahresrechnungen wurden 21,6 Mio. Franken<br />
zurückgefordert bzw. verrechnet.<br />
Zu Lasten des Investitionsfonds mussten keine Beiträge zugesichert werden, da<br />
keine entsprechenden Gesuche gestellt wurden. Die Abgeltung der Sonderlasten an die<br />
Stadt <strong>Zürich</strong> blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert.
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Amt für berufliche Vorsorge und Stiftungen<br />
Das Amt für berufliche Vorsorge und Stiftungen (BVS) prüft als Aufsichtsorgan Pensionskassen und Stiftungen;<br />
neben der Prüfung und Genehmigung von Bestimmungen und Massnahmen gehören dazu auch<br />
die Revision der Einrichtungen und Rechtsmittelentscheide.<br />
Das Berichtsjahr war neben der Umsetzung der 1. BVG-Revision (insbesondere der<br />
Prüfung der als Folge der 1. BVG-Revision erforderlichen verschiedenen Reglemente)<br />
nur noch teilweise geprägt von der Thematik Unterdeckung von Vorsorgeeinrichtungen.<br />
Auf Grund der Jahresrechnungen 2006 präsentierte sich der finanzielle Zustand<br />
der von uns beaufsichtigten Vorsorgeeinrichtungen mit Sitz im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wie<br />
folgt: 1,46% (Vorjahr: 2,03%) der vom Amt beaufsichtigten Vorsorgeeinrichtungen<br />
mit Sitz im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, welche reglementarische Leistungen ausrichten und somit<br />
dem Freizügigkeitsgesetz (FZG) unterstehen, wiesen Ende 2006 eine Unterdeckung<br />
auf. Berücksichtigt man dabei diejenigen Vorsorgeeinrichtungen nicht, welche einen<br />
Kollektivversicherungsvertrag abgeschlossen haben, weisen 1,67% (2,21%) der<br />
beaufsichtigten Vorsorgeeinrichtungen eine Unterdeckung aus. Der durchschnittliche<br />
Deckungsgrad dieser Vorsorgeeinrichtungen beträgt 97,83% (96,06%).<br />
Auf 1. Januar hat das Amt auf Grund eines Leistungsvertrages mit dem <strong>Kanton</strong><br />
Schaffhausen auch die Vorsorgeeinrichtungen mit Sitz im <strong>Kanton</strong> Schaffhausen unter<br />
Aufsicht genommen.<br />
Stiftungsaufsicht<br />
Organisatorisches<br />
Am Jahresende umfasste das kantonale Register für die berufliche Vorsorge 488 (521)<br />
[ausgenommen SH: 21] zur Durchführung des Obligatoriums registrierte Vorsorgeeinrichtungen.<br />
Deren Rechtserlasse (insbesondere die Reglemente) wurden laufend<br />
gestützt auf die sich ändernden tatsächlichen und rechtlichen Grundlagen Teilrevisionen<br />
unterzogen, die aufsichtsrechtlich zu prüfen waren. Auf Grund der 1. BVG-Revision<br />
hatten die Vorsorgeeinrichtungen insbesondere ihre Vorsorge- und Anlagereglemente<br />
zu revidieren und neu Teilliquidations- und Rückstellungsreglemente zu erlassen.<br />
Unter der Aufsicht des BVS stehen 1360 (1447) [ausgenommen SH: 66] Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
einschliesslich 614 (609) [ausgenommen SH: 40] Wohlfahrtsfonds<br />
und reine Finanzierungsstiftungen mit Sitz im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, wobei die<br />
Einrichtungen mit reglementarischer Vorsorge Gesamtaktiven von 142,8 (132,4)<br />
[ausgenommen SH: 3,977] Mrd. Franken verwalten (die Mittel der BVK im Umfang<br />
von 21,0 [19,5] Mrd. Franken nicht eingerechnet). Dazu kommen noch 595 (608)<br />
klassische Stiftungen mit Gesamtaktiven von rund 3,8 (3,5) Mrd. Franken, 1 (1) Anlagestiftung<br />
mit 11,1 (11,4) Mrd. Franken sowie 4 (4) Freizügigkeitsstiftungen und Stiftungen<br />
der Dritten Säule mit 6,9 (6,7) Mrd. Franken Bruttovermögen.<br />
Insgesamt erliess das BVS 467 (442) [ausgenommen SH: 21] beschwerdefähige Verfügungen,<br />
davon 127 (95) [ausgenommen SH: 9] Genehmigungen von Teilliquidationsreglementen.<br />
Die anderen Verfügungen betrafen zur Hauptsache aufsichtsrechtliche<br />
Genehmigungen (Urkundenänderungen, Fusionen, Verteilungspläne bei Gesamtund<br />
Teilliquidationen und Ähnliches). Im dritten Jahr nach Inkrafttreten der 1. BVG-<br />
Revision wurden 385 (505) [ausgenommen SH: 15] Vorsorgereglemente, 293 (406)<br />
[ausgenommen SH: 10] Anlagereglemente und 57 (68) [ausgenommen SH: 8]<br />
53
54<br />
Amt für berufliche Vorsorge und Stiftungen<br />
Beschwerden<br />
Informationstage<br />
Anschlussvereinbarungen geprüft. Dabei wurden 145 (292) [ausgenommen SH: 5]<br />
Reglementbriefe versandt, mit welchen rechtswidrige Reglementbestimmungen beanstandet<br />
wurden (darunter 73 (170) [ausgenommen SH: 3] Anlagereglemente).<br />
Schliesslich merkte das BVS 1945 (2196) [ausgenommen SH: 60] Jahresrechnungen<br />
vor.<br />
Das BVS musste 1 (3) Ordnungsbusse aussprechen. Es mussten 5 (1) Stiftungsräte<br />
suspendiert bzw. abgesetzt und dafür ein Liquidator eingesetzt werden, wobei es<br />
sich in zwei Fällen um je zwei Stiftungen derselben Arbeitgeberfirma handelte.<br />
Im Berichtsjahr bestand erneut eine hohe Akzeptanz der vom BVS erlassenen Verfügungen.<br />
So wurden bei 467 (442) beschwerdefähigen Verfügungen lediglich in 4 (6)<br />
Fällen Rechtsmittel an das Bundesverwaltungsgericht ergriffen. 2 (1) Beschwerden<br />
haben sich in der Folge durch Rückzug/Abschreibung erledigt.<br />
Bei der ersten Rechtsmittelinstanz sind zurzeit 8 (7) Verfahren ausstehend. Beim<br />
Eidgenössischen Bundesgericht als letzter Instanz ist kein (2) Verfahren ausstehend<br />
und beim kantonalen Verwaltungsgericht 1 (0) Verfahren.<br />
Die Informationstage zur beruflichen Vorsorge (vier Veranstaltungen) verliefen auch<br />
im Berichtsjahr überaus erfolgreich. Themen waren u. a. die Praxis der Aufsichtsbehörden<br />
zum 3. Paket der 1. BVG-Revision, die Auswirkungen der 5. IV-Revision auf<br />
die Pensionskassen sowie Vermögensanlage, Loyalität und Pension Governance.<br />
Für klassische Stiftungen fand im Berichtsjahr eine Informationsveranstaltung<br />
statt, an welcher das Amt die neuen gesetzlichen Bestimmungen für Stiftungen, insbesondere<br />
die Revisionsstellenpflicht erläuterte. Ausserdem wurde auf die Publikation<br />
des Stiftungsverzeichnisses hingewiesen.
Das Handelsregisteramt ist eine staatliche Einrichtung zur amtlichen Feststellung und Veröffentlichung<br />
von für Dritte erheblichen Tatsachen zur Schaffung von Klarheit, Sicherheit und Vertrauen im Geschäftsverkehr.<br />
Im Handelsregisteramt <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> eingetragene Unternehmen <strong>2007</strong><br />
Bestand per Bestand per<br />
Bezeichnung 1.1. <strong>2007</strong> 31.12. <strong>2007</strong><br />
Einzelfirmen 24 482 25 231<br />
Kollektiv- und Kommanditgesellschaften 3 203 3 112<br />
Aktiengesellschaften 28 907 29 421<br />
Gesellschaften mit beschränkter Haftung 17 475 19 140<br />
Genossenschaften 1 452 1 397<br />
Vereine 1 220 1 266<br />
Stiftungen 3 603 3 561<br />
Zweigniederlassungen mit Hauptsitz Schweiz 1 061 1 062<br />
Zweigniederlassungen mit Hauptsitz im Ausland 508 568<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Wirkung/Effektivität<br />
Periodische Überprüfung der eingetragenen Tatsachen 80% 100% 80%<br />
Periodische Kundenumfrage bez. Zufriedenheit, 2-jährliche Gesamtwertung – – � gut<br />
Revisionsbericht EHRA � gut<br />
Kundenbefragung: Jur. Korrektheit, Beratungsqualität – – � gut<br />
Leistung/Effizienz<br />
Anzahl zu bewirtschaftende Gesellschaften 265 000 266 392 271 000<br />
Anzahl Rechtsauskünfte 20 500 19 837 20 000<br />
Anzahl Tagebucheintragungen 36 200 36 156 37 500<br />
Anzahl Registerauskünfte 77 000 77 684 60 000<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Handelsregisteramt<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Kostendeckung Leistungsgruppe Handelsregisteramt 125% 134% 125%<br />
Im Berichtsjahr wurden somit die Zielvorstellungen gemäss Konsolidiertem Entwicklungs-<br />
und Finanzplan gesamthaft betrachtet erfüllt.<br />
Das Jahr war insbesondere durch intensive Vorbereitungsarbeiten für das<br />
Inkrafttreten des neuen Gesellschaftsrechts (Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Aktiengesellschaft, Verordnung über das Handelsregister) auf 1. Januar 2008 geprägt.<br />
Es wurden für das Publikum auch auf dem Internet zugängliche neue Merkblätter, Formulare,<br />
Musterstatuten, FAQ usw. verfasst und die Mitarbeitenden des Handelsregisteramtes<br />
wurden im Herbst frühzeitig und umfassend geschult.<br />
55
56<br />
Statistisches Amt<br />
Das Statistische Amt beschafft und analysiert aktuelle Daten und Informationen zum <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> und<br />
stellt diese dienstleistungs- und kundengerecht als Entscheidungshilfen ihren Kunden zur Verfügung. Zu<br />
den Aufgaben des Statistischen Amts gehören zudem das Durchführen von Wahlen und Abstimmungen,<br />
die Prüfung von Initiativen und Referenden sowie weitere Dienstleistungen. Darüber hinaus führt das<br />
Amt den European Statistical Data Support <strong>Zürich</strong>, mit dem die Wirtschaft und die Öffentlichkeit mit<br />
Daten und Statistiken aus dem EU-Raum versorgt werden.<br />
Im Wahljahr <strong>2007</strong> wurde das neue Gesetz über die politischen Rechte (GPR) zum<br />
ersten Mal angewendet. Am 11. März fanden die Synodalwahlen statt, am 15. April<br />
die <strong>Kanton</strong>srats- und <strong>Regierungsrat</strong>swahlen, wo zum ersten Mal das neue Zürcher<br />
Zuteilungsverfahren (Pukelsheim) eingesetzt wurde, und am 21. Oktober die Nationalrats-<br />
und Ständeratswahlen mit dem zweiten Wahlgang für den Ständerat am 25. November.<br />
Im Wahljahr wurden überdurchschnittlich viele kantonale Volksinitiativen<br />
eingereicht. Am 17. Juni und am 25. November konnten die Stimmberechtigten in den<br />
Abstimmungen<br />
drei Testgemeinden Bertschikon, Bülach und Schlieren mit e-Voting abstimmen. Alle<br />
An den 3 (3) Wochenenden wurde über Wahlen und Abstimmungen verliefen ohne grössere Probleme. Die Resultate konnten<br />
2 (6) eidgenössische und 5 (3) kantonale in Rekordzeit ermittelt werden. Die neue Internetapplikation mit den Hochrechnun-<br />
Vorlagen abgestimmt. Die Stimmbeteiligen und der detaillierten sowie übersichtlichen Darstellung der Resultate fanden<br />
gung betrug bei den Vorlagen des Bun- Anklang und die anschliessenden Wahlanalysen stiessen auf grosses Interesse bei den<br />
des höchstens 44,7% (Eidgenössische Medien.<br />
Volksinitiative vom 9. Dezember 2004:<br />
Im Verlauf des Berichtsjahres erschienen neben der Broschüre «<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> in<br />
«Für eine soziale Einheitskranken-<br />
Zahlen» 16 Analysen zu zahlreichen Themen. Neben den Analysen im Zusammenhang<br />
kasse») und mindestens 35,5%<br />
mit dem Wahljahr sind auch die Aktualisierung der Bevölkerungsprognose und die<br />
(Änderung vom 6. Oktober 2006 des<br />
Durchführung zahlreicher Auftragsprojekte zu einem breiten Themenspektrum erwäh-<br />
Bundesgesetzes über die Invalidenvernenswert, das von den geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden bis zu den wirtsicherung),<br />
bei den kantonalen Vorlagen schaftlichen Beziehungen zwischen <strong>Zürich</strong> und Baden-Württemberg reicht. Die Appli-<br />
höchstens 45,0% (Volksinitiative vom kation zur elektronischen Einlesung der Handänderungs-Anzeigen konnte in Betrieb<br />
7. Juli 2004 «Für eine realistische Flug- genommen werden und neu das GWR-ZH als eidgenössisch anerkanntes Gebäudehafenpolitik»)<br />
und mindestens 32,8%<br />
und Wohnungsregister betrieben werden.<br />
(Gesetz über die ärztlichen Zusatzhonorare<br />
vom 12. Juni 2006).
Staatsarchiv<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Das Staatsarchiv übernimmt, erschliesst und konserviert die – hauptsächlich schriftlichen – Unterlagen<br />
der Zürcher Behörden und Verwaltungsstellen und ihrer Rechtsvorgänger seit dem neunten bzw. dreizehnten<br />
Jahrhundert. Es bewahrt die dauernd überlieferungswürdigen Unterlagen auf und hält sie für<br />
Behörden, Verwaltung, Öffentlichkeit und Forschung bereit. Es berät zudem die Gemeinden des <strong>Kanton</strong>s<br />
in Fragen des Archivwesens.<br />
Es waren zwei eindeutige Schwerpunkte, die das Berichtsjahr prägten: einerseits der<br />
Abschluss der Bauarbeiten, der Wiederbezug des Altbaus und die Aufnahme des Vollbetriebs<br />
in Alt- und Neubau mit Eröffnungsfeier und Tagen der offenen Tür am<br />
5./6. Oktober sowie anderseits die Umsetzung des <strong>Regierungsrat</strong>sbeschlusses Nr. 1560<br />
vom 8. November 2006 betreffend zusätzliche Personalressourcen. Beide Geschäfte<br />
konnten erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Weitere wichtige Geschäfte, die über den ordentlichen Archivbetrieb hinausgingen,<br />
wurden in den folgenden Bereichen abgewickelt:<br />
– Die neue Abteilung Beständeerhaltung nahm auf 1. Januar ihren Betrieb auf.<br />
– Die neue Software scopeArchiv wurde im Frühling eingeführt und nach entsprechender<br />
Schulung der Mitarbeitenden in Produktion gesetzt.<br />
– Die Vorarbeiten im Rahmen des Projekts Globus-Replik wurden im Februar begonnen<br />
und im Frühsommer abgeschlossen. Die Mittel für das Projekt wurden vom<br />
<strong>Regierungsrat</strong> am 3. Oktober bewilligt. Die Arbeiten im Rahmen des Hauptprojekts<br />
wurden unmittelbar danach in Angriff genommen.<br />
– Der Vorstand des Vereins der Freunde des Staatsarchivs sprach am 29. Oktober aus<br />
dem Legat Helfenstein bedeutende Mittel, mit denen in den nächsten Jahren im<br />
Rahmen verschiedener Projekte der Zugriff auf die Bestände des Staatsarchivs noch<br />
publikumsfreundlicher gestaltet werden.<br />
– Die Bände III.I und III.II der Reihe Kunstdenkmäler des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> wurden termingerecht<br />
fertig gestellt, am 8. November im Rahmen einer schönen Vernissage<br />
gefeiert und von der Öffentlichkeit mit viel Lob aufgenommen.<br />
57
58<br />
Staatsarchiv<br />
Indikatoren Ist 2006 Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Wirkung/Effektivität<br />
Gesamtzufriedenheit Kundensegment Ämter<br />
(abliefernde Stellen) mit den Dienstleistungen des Staatsarchivs – – – 90%<br />
Anzahl erreichte potenzielle Leser/innen: 100 000 erfüllt/ erfüllt/<br />
(neu ab 2006) 232 490 erfüllt 508 344 erfüllt<br />
Anzahl Internetbenützungen erfüllt/ erfüllt/<br />
Leistung/Effizienz<br />
162 528 150 000 168 552 150 000<br />
Anzahl Ablieferungen 96 50 126 80<br />
Anzahl Ablieferungsvereinbarungen 35 30 42 40<br />
Abgelieferte Mengen in Laufmetern 630 500 826 600<br />
Neuzugänge innerhalb Jahresfrist auf Endarchiv-Niveau erfasst 100% 100% 78% 100%<br />
Anzahl Benutzertage und schriftliche Anfragen (bis 2005) – – – –<br />
Anzahl Besucher/innen und schriftliche Anfragen (neu ab 2006) 1 816 1 600 1 993 1 600<br />
Schriftliche Anfragen sind innert 3 Wochen beantwortet > 95% 95% erfüllt 95%<br />
Anzahl katalogisierte Neueingänge (Bibliothek)<br />
Anzahl Konservierungsschachteln (Konservierung<br />
1 700 2 000 1 327 2 000<br />
älterer Archivalien)<br />
Anzahl erstellter Mikrofilmaufnahmen<br />
160 200 250 200<br />
(Sicherheits-/Schutzverfilmung) 454 909 400 000 460 000 400 000<br />
Anzahl Aufsicht/Fachberatungen für Gemeinden/Zweckverbände 5 20 19 20<br />
Kommentar zu den markanten Werten in der Tabelle:<br />
Durch die hohe Medienpräsenz des Projekts Globus-Replik und der Eröffnungsfeier<br />
wurde der Indikator «Anzahl erreichte potenzielle Leser/innen» mit 508 344 klar übertroffen;<br />
die Präsenz in den elektronischen Medien wird nicht gemessen.<br />
Die zu hohen Zahlen im Bereich Überlieferungsbildung (Indikatoren Ablieferungen,<br />
Ablieferungsvereinbarungen und Laufmeter) sind vor allem auf die Auflösung der<br />
12 Bezirksschulpflegen zurückzuführen.<br />
Die Vorgabe im Bereich der Aktenerschliessung, 100% der Akteneingänge innerhalb<br />
eines Jahres auf Endarchiv-Niveau zu erschliessen, konnte nicht erreicht werden.<br />
Die Verlangsamung der Erschliessungsarbeiten ist unter anderem auf die Umzugsarbeiten<br />
und die Umstellung bei der Ablösung der Archivsoftware zurückzuführen.<br />
Die Vorgaben für den Indikator «Anzahl katalogisierte Neueingänge (Bibliothek)»<br />
sinken ab 2009 um einen Viertel von 2000 auf 1500, da gemäss Bibliothekskonzept der<br />
Wert von 2000 langfristig sukzessive nach unten korrigiert werden muss. Der Wert für<br />
das Berichtsjahr liegt bei 1327.<br />
Die Entwicklung des Indikators «Anzahl Aufsicht/Fachberatungen» ist darin<br />
begründet, dass sich der Bereich Aufsicht/Fachberatungen für Gemeinden/Zweckverbände<br />
in einer strategischen Neuausrichtung befindet. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Indikator<br />
mittelfristig angepasst werden muss.
Fachstellen<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
<strong>Kanton</strong>ale Opferhilfestelle<br />
Die <strong>Kanton</strong>ale Opferhilfestelle beurteilt Gesuche von Opfern um finanzielle Hilfe. Ihr obliegt sodann die<br />
administrative Aufsicht über die anerkannten Opferberatungsstellen sowie die Finanzierung dieser Stellen.<br />
Insgesamt haben sich 8236 (7542) Personen an eine der anerkannten Opferberatungsstellen<br />
gewandt. Den elf Beratungsstellen wurden Staatsbeiträge in der Höhe<br />
von insgesamt Fr. 4 267050 ausgerichtet.<br />
Bei der <strong>Kanton</strong>alen Opferhilfestelle wurden im Berichtsjahr 676 (698)<br />
Geschäfte eröffnet, wovon 557 (584) Gesuche von Opfern um finanzielle Hilfe und<br />
24 (14) Geschäfte die Beaufsichtigung und Finanzierung der Beratungsstellen betrafen.<br />
In 74 (76) Fällen wurde ein Regressverfahren gegen den Täter eröffnet. In 4 (17)<br />
Fällen hat das Opfer gegen den Entscheid der <strong>Kanton</strong>alen Opferhilfestelle Beschwerde<br />
beim Sozialversicherungsgericht erhoben. 17 (7) Geschäfte wurden für verschiedene<br />
Angelegenheiten eröffnet.<br />
Von den im Berichtsjahr eröffneten Geschäften konnten 353 (326), von den vor<br />
dem Berichtsjahr eröffneten Geschäften 188 (223) endgültig erledigt werden. Insgesamt<br />
wurden somit im Berichtsjahr 541 (549) Geschäfte endgültig erledigt. Von den<br />
im Berichtsjahr eröffneten Geschäften sind 323 (372) Fälle noch hängig. Mit den in<br />
den Vorjahren zum Berichtsjahr eingegangenen 799 (620) noch offenen Geschäften<br />
sind damit bei der <strong>Kanton</strong>alen Opferhilfestelle insgesamt 1122 (992) Verfahren ausstehend.<br />
Es handelt sich dabei zu einem grossen Teil, nämlich bei 703 (617) Verfahren,<br />
um sistierte Opferhilfeverfahren, bei denen es den Ausgang der Strafverfahren<br />
bzw. der versicherungsrechtlichen Verfahren abzuwarten gilt. Ausstehend sind sodann<br />
221 (175) Regressverfahren.<br />
Im Berichtsjahr wurden insgesamt Entschädigungen (einschliesslich Vorschusszahlungen)<br />
in der Höhe von Fr. 827 466.50 (490124.80) und Genugtuungen im<br />
Betrag von Fr. 1 542 200.60 (1 440 807.40) ausgerichtet. Zudem wurden unter dem<br />
Titel «Weitere Kosten» Zahlungen in der Höhe von Fr. 287198.70 (320 497.00) und<br />
unter dem Titel «Soforthilfe» solche von Fr. 1 322 431.50 (1 349 806.90) erbracht.<br />
Insgesamt wurde somit Fr. 3 979 297.30 (3 601 236.10) direkte Opferhilfe geleistet.<br />
Die geleistete Entschädigung für unentgeltliche Rechtsvertretungen im Opferhilfeverfahren<br />
beläuft sich auf Fr. 38 695.15 (34172.60).<br />
59
60<br />
Fachstellen<br />
<strong>Kanton</strong>ale Fachstelle für Gleichberechtigungsfragen (FFG)<br />
Die Fachstelle für Gleichberechtigungsfragen (FFG) hat den Auftrag, die Gleichstellung von Frau und<br />
Mann in allen Lebensbereichen zu fördern und sich für die Beseitigung von Diskriminierungen auf Grund<br />
des Geschlechts einzusetzen.<br />
Die Fachstelle hat insgesamt 16 Projekte zur Verwirklichung der Gleichstellung von<br />
Frau und Mann innerhalb und ausserhalb der kantonalen Verwaltung lanciert bzw.<br />
weitergeführt.<br />
Erwerbsleben: Die FFG hat zusammen mit der Fachstelle für Gleichstellung der<br />
Stadt <strong>Zürich</strong> eine flexibel einsetzbare Kampagne zur Prävention sexueller Belästigung<br />
entwickelt. Interessierte Unternehmen können mit den zur Verfügung stehenden<br />
Materialien auf ihren Betrieb zugeschnittene Präventionsarbeit leisten.<br />
Für den Kurs «Wie beraten bei sexueller Belästigung?» war die Nachfrage gross:<br />
Der Kurs wurde deswegen mehrfach angeboten.<br />
Das Schulungsinstrument «Der Lohngleichheitsreport» der FFG besteht aus<br />
einem modular aufgebauten Dokumentarfilm und umfassendem Begleitmaterial. Das<br />
Instrument hilft, die Lohngleichheit zu verwirklichen, und eignet sich für unterschiedliche<br />
Aus- und Weiterbildungssituationen. Es zeigt Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmern sowie Arbeitgebenden, dass beide Seiten von Lohngleichheit profitieren.<br />
Der Lohngleichheitsreport wurde mit Finanzhilfen nach dem Gleichstellungsgesetz<br />
unterstützt und ist im Buchhandel erhältlich.<br />
Politik: Im Zusammenhang mit den kantonalen und nationalen Wahlen <strong>2007</strong><br />
hat die FFG eine Informationsplattform auf ihre Website geschaltet, denn zur tatsächlichen<br />
Gleichstellung gehört auch, dass Frauen und Männer mit einer ausgewogenen<br />
Vertretung die Politik gemeinsam gestalten. Die Plattform richtete sich an Wählerinnen<br />
und Wähler, Politikerinnen und Politiker sowie an interessierte Organisationen<br />
und hatte das Ziel, zu informieren und zu sensibilisieren.<br />
Vernetzung: Die Fachstelle hatte <strong>2007</strong>/2008 das Präsidium der Schweizerischen<br />
Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten inne. Die Konferenz ist der Zusammenschluss<br />
aller öffentlichen Gleichstellungsbeauftragten. Sie koordiniert Aktivitäten von<br />
nationaler Reichweite und nimmt im Rahmen von Vernehmlassungsverfahren Einfluss<br />
auf die Bundesgesetzgebung. Das Jahrespräsidium umfasste repräsentative Funktionen<br />
wie Ansprechpartnerin für die Medien, Teilnahme an der Jurierung des besten<br />
Fotos zum ersten Schweizer Vätertag, Expertinnentätigkeit sowie die Organisation<br />
einer Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten.<br />
Allgemeine Dienstleistungen: Die Fachstelle führt Beratungen zur Diskriminierung<br />
am Arbeitsplatz durch. Im Berichtsjahr waren Fragen betreffend Lohndiskriminierung<br />
am häufigsten, gefolgt von Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Erwerbstätigkeit<br />
bei Mutterschaft und an dritthäufigster Stelle Anfragen zum Thema sexuelle<br />
Belästigung.<br />
Informationen zu weiteren Aktivitäten der FFG sind unter Querschnittbereiche<br />
> Gleichstellung von Frau und Mann zu finden.
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
<strong>Kanton</strong>ale Fachstelle für Kultur<br />
Gemäss Kulturförderungsgesetz fördert der <strong>Kanton</strong> das geistige und kulturelle Leben zu Stadt und Land.<br />
Die Fachstelle Kultur richtet Subventionen an öffentliche und private Kulturinstitute und Beiträge an<br />
kulturelle Veranstaltungen von Gemeinden und öffentlich- oder privatrechtlichen Vereinigungen aus. Sie<br />
unterstützt einzelne Kulturschaffende, Projekte und Produktionen aus den Bereichen Bildende Kunst,<br />
Musik, Tanz, Theater und Literatur und tätigt Ankäufe von Kunstwerken für die kantonale Kunstsammlung.<br />
Die Fachstelle Kultur fördert das Filmschaffen mit einem jährlichen Beitrag an die Zürcher Filmstiftung<br />
und vergibt Auszeichnungen für herausragende kulturelle Leistungen. Als Leitfaden dient ihr das<br />
im Frühjahr 2002 vom <strong>Regierungsrat</strong> genehmigte Kulturförderungsleitbild.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> erteilte auf Antrag der Kulturförderungskommission den Kompositionsauftrag<br />
in Höhe von Fr. 25 000 der Zürcher Komponistin Iris Szeghy. Im Bereich<br />
Literatur wurden sieben Auszeichnungen in der Höhe von jeweils Fr. 10 000 an Pietro<br />
de Marchi für «Replica», Reto Hänny für «Flug», Hanna Johansen für «Der schwarze<br />
Schirm», Tim Krohn für «Vrenelis Gärtli», Annette Mingels für «Romantiker», Susanna<br />
Schwager für «Die Frau des Metzgers» sowie Peter Weber für «Die melodielosen Jahre»<br />
vergeben.<br />
Aus dem allgemeinen Kulturkredit wurden subsidiäre Beiträge und Defizitgarantien<br />
mit einer Gesamtsumme von rund 1,3 Mio. Franken für zahlreiche Einzelveranstaltungen<br />
und Veranstaltungsreihen aus den verschiedensten Kunstbereichen<br />
eingesetzt. Damit wurde ein reichhaltiges und interessantes Kulturleben im ganzen<br />
<strong>Kanton</strong>sgebiet gefördert.<br />
Die kantonale Kulturförderungskommission prüfte 482 Gesuche und entschied<br />
in 182 Fällen positiv: An 14 im <strong>Kanton</strong> wohnhafte Kunstschaffende wurden Werkbeiträge<br />
von insgesamt Fr. 252 000 vergeben. Mit Projektbeiträgen von gesamthaft<br />
Fr. 124 000 wurden zudem Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen von 30<br />
Zürcher Kunstschaffenden unterstützt. Aus den Musik-, Tanz-, Theater- und Literaturkrediten<br />
wurden Fr. 316 000 an 67 Musikprojekte, Fr. 160 500 an 18 Tanzprojekte,<br />
Fr. 377 500 an 45 Theaterprojekte und 8 Literatur-Werkbeiträge mit einer Gesamtsumme<br />
von Fr. 180 000 vergeben. Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist im Tanzbereich an einem<br />
neuen Fördermodell beteiligt: Zusammen mit der Stadt <strong>Zürich</strong> und der Kulturstiftung<br />
Pro Helvetia bestehen mit drei Zürcher Tanzkompanien kooperative Fördervereinbarungen.<br />
Der Anteil des <strong>Kanton</strong>s betrug im Berichtsjahr Fr. 110 000. Der <strong>Kanton</strong> erwarb<br />
zudem von 30 Kunstschaffenden Werke für die kantonale Kunstsammlung im Wert<br />
von Fr. 276 720. Für 40 private Kulturinstitute, einschliesslich Opernhaus <strong>Zürich</strong> AG<br />
und Genossenschaft Theater für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, wurden Subventionen in der Höhe<br />
von Fr. 75 640 876 gesprochen. In dieser Summe eingerechnet ist auch der jährliche<br />
Staatsbeitrag von 1,5 Mio. Franken für die 2004 gegründete Zürcher Filmstiftung.<br />
61
62<br />
Fachstellen<br />
Die Besucherfrequenz (Auslastung) des Opernhauses in der Spielzeit 2006/<strong>2007</strong><br />
nahm gegenüber dem Vorjahr ab. Sie betrug insgesamt 78% (Vorjahr 79,9%). Die<br />
anvisierte Auslastung von 80% wurde damit nur knapp verpasst. Im Bereich der<br />
Opern/Operetten sank die Besucherfrequenz auf 79,5% (Vorjahr 81,3%). Gleichwohl<br />
erhöhten sich die Vorstellungseinnahmen um Fr. 1 241 625. Diese Mehreinkünfte sind<br />
vor allem darauf zurückzuführen, dass in der Spielzeit 2006/<strong>2007</strong> 11 Vorstellungen<br />
mehr als im Vorjahr stattfanden. In der Sparte Ballett sank die Auslastung geringfügig<br />
auf 81,2% (Vorjahr 81,7%). Die Eigenwirtschaftlichkeit konnte auf 47,5% gesteigert<br />
werden (Vorjahr 46,8%).<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong>* Soll 2008<br />
Auslastung 80% 78% 80%<br />
Eigenwirtschaftlichkeit<br />
* Spielzeit 2006/<strong>2007</strong><br />
** 44,7% unter Ausklammerung der Nebenbetriebe<br />
44–46% 47,5%** 44–46%<br />
<strong>Kanton</strong>ale Beauftragte für Integrationsfragen<br />
Als Koordinations-, Vermittlungs- und Informationsstelle in generellen Fragen des Zusammenlebens der<br />
schweizerischen und ausländischen Bevölkerung steht die kantonale Beauftragte für Integrationsfragen<br />
Behörden, kantonalen Amtsstellen, Gemeinden sowie weiteren an Integrationsanliegen interessierten<br />
Kreisen beratend zur Seite. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> soll flächendeckend eine kohärente, einheitliche Integrationsförderung<br />
erreicht werden.<br />
Das Berichtsjahr war geprägt von einem strategischen Richtungswechsel in der Integrationspolitik.<br />
Neu orientiert sie sich am «Basler Modell», das auf das Prinzip «verbindlich<br />
Fördern und Fordern ab erstem Tag» ausgerichtet ist. Nach dem so genannten<br />
Potenzialansatz sollen die Fähigkeiten und Kompetenzen aller Zuziehenden rasch<br />
entfaltet, wo nötig gefördert und im Interesse der ganzen Gesellschaft genutzt werden.<br />
Ziel der Neuausrichtung der Integrationsförderung ist die Chancengleichheit aller<br />
Einwohnerinnen und Einwohner auf hohem Niveau; Chancengleichheit für alle<br />
umfasst auch die Gegenseitigkeit von Rechten und Pflichten. Mit dem Prinzip des Förderns<br />
und Forderns nimmt die kantonale Integrationspolitik alle gesellschaftlichen<br />
und politischen Akteure, auch die kantonale Verwaltung und die Gemeinden, in die<br />
Pflicht. Die Ressourcen der Migrationsbevölkerung sollen mit einer proaktiven und<br />
dynamischen Politik aktiviert und mit den Bedürfnissen der Einheimischen abgestimmt<br />
werden. Die Förderung von Projekten aus privater Initiative ist ein zentraler<br />
Pfeiler der Integrationspolitik. Unterstützt wurden 71 Projekte, welche die sprachliche,<br />
berufliche und soziale Integration förderten und Begegnungen der Migrationsbevölkerung<br />
mit der einheimischen Bevölkerung ermöglichten, damit diese die hiesigen<br />
gesellschaftlichen Verhältnisse und Lebensbedingungen kennenlernen und<br />
Vorurteile abbauen konnten.<br />
Im Berichtsjahr wurden alle organisatorischen und strukturellen Voraussetzungen<br />
geschaffen, um diese neue Strategie ab 2008 schrittweise im ganzen <strong>Kanton</strong><br />
umsetzen zu können.
Bezirksräte<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die zwölf vom Volk gewählten Bezirksräte sind als selbstständige Verwaltungsbehörden dezentraler Teil<br />
der kantonalen Verwaltung. Sie üben die Aufsicht über die Gemeinden (politische Gemeinden, Schulgemeinden,<br />
Kirchgemeinden, Zivilgemeinden und Zweckverbände) aus und wirken in zahlreichen Bereichen<br />
als Rekurs- und Beschwerdeinstanz (Sozialhilfe, Vormundschaftswesen, Kindesschutz, Jugendhilfe, Personalrecht,<br />
Wahlen und Abstimmungen, Gemeinderecht allgemein, Zusatzleistungen zur AHV/IV,<br />
Gebühren, Einbürgerungen, Gesundheitswesen, Gewässerschutz, Enteignungen usw.). Sie fällen erstinstanzliche<br />
Entscheide (Adoptionen, Vormundschaftswesen, Stiftungswesen, Grunderwerb durch Personen<br />
im Ausland, Bezirkswahlen, Gemeindebehörden) und visitieren Alters-, Invaliden- und Pflegeheime.<br />
Die Bezirksratskanzleien besorgen die dafür notwendige Geschäfts- und Aktenführung. Sie erteilen<br />
zudem Rechtsauskünfte und beraten die Gemeindebehörden.<br />
Gegenüber dem Vorjahr (1285) war mit 1289 Rechtsmitteleingängen gesamthaft eine<br />
nur sehr geringe Zunahme zu verzeichnen. Während in mehreren Bezirken weniger<br />
Rechtsmittel eingegangen sind, hat sich die Zahl der Rechtsmitteleingänge insbesondere<br />
in den Bezirken Andelfingen (+26,66%), Dielsdorf (+26,66%), Hinwil (+17,44%)<br />
und Winterthur (+33,73%) deutlich erhöht. Dank effizienter Geschäftserledigung<br />
entschieden die Bezirksräte im Geschäftsjahr über 1281 Beschwerden und Rekurse.<br />
Dass mit 64% fristgerecht erledigten Rechtsmitteln die Zielsetzung von 69% nicht<br />
erreicht werden konnte, liegt insbesondere an der weiterhin starken Zunahme der<br />
Komplexität der Fälle. Im Geschäftsjahr ist die Anzahl der erledigten Entscheide und<br />
Bewilligungen nochmals (+6,5%) gestiegen. Im Bereich Aufsicht und Genehmigungen<br />
konnte eine leichte Abnahme der zu erledigenden Geschäfte verzeichnet werden.<br />
Die Anzahl der spruchreifen ausstehenden Geschäfte hat sich nur leicht erhöht.<br />
Das Gesamttotal der ausstehenden Geschäfte auf Ende Geschäftsjahr hingegen verzeichnete<br />
wiederum eine erfreuliche Abnahme (–17,65%).<br />
Dank den hohen Erledigungszahlen kann gegenüber dem Voranschlag wiederum<br />
ein positives Jahresergebnis ausgewiesen werden.<br />
Indikatoren Soll 2006 Ist 2006 Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl erledigte Rechtsmittel 1 283 1 365 1 393 1 281 1 525<br />
Entscheide und Bewilligungen 1 215 1 169 1 205 1 245 1 205<br />
Aufsicht und Genehmigungen 12 323 13 961 12 442 13 702 12 752<br />
Prozentual fristgerecht erledigte Rechtsmittel (§ 27a VRG) 70% 67% 69% 64% 68%<br />
Anzahl spruchreife pendente Geschäfte 285 285 270 288 293<br />
Anzahl pendente Geschäfte total 750 1 133 785 933 850<br />
Auskünfte Gemeinden/Private 11 260 10 580 10 200 10 650 10 050<br />
63
64<br />
Rekurskommissionen<br />
Baurekurskommissionen<br />
Die vier Baurekurskommissionen (BRK) beurteilen als erste Rekursinstanz Anordnungen der Gemeinden<br />
sowie kantonaler Amtsstellen auf dem Gebiet des Raumplanungs-, des Bau- und des Umweltrechts. Sie<br />
sind in ihrer Rechtsprechung unabhängig.<br />
Im Berichtsjahr konnten die Erledigungen gegenüber dem Vorjahr um 6% gesteigert<br />
werden. Da zudem weniger Rekurseingänge zu verzeichnen waren, verringerten sich<br />
die Pendenzen auf Ende Jahr markant. Entsprechende Anstrengungen führten auch zu<br />
einem Abbau von langjährigen Pendenzen. Die durchschnittliche Dauer der mit<br />
begründeten materiellen Urteilen (vielfach nach Durchführung von Augenscheinen)<br />
erledigten Verfahren wurde von 6,8 auf 6,2 Monate gesenkt. Die so genannten Kurzverfahren<br />
(unbegründete Abschreibungen nach Rekursrückzug bzw. Projektänderung/Projektverzicht,<br />
teilweise nach durchgeführtem Augenschein) dauerten im<br />
Durchschnitt 2,8 Monate. Die Quote der Aufhebungen der Entscheide der BRK durch<br />
das Verwaltungsgericht ist ebenfalls tief. Nur 15 der insgesamt 140 beurteilten Verwaltungsgerichtsbeschwerden<br />
wurden gutgeheissen. Dazu kamen weitere 15 teilweise<br />
Gutheissungen (zumeist marginale Korrekturen der BRKE). Alle übrigen Urteile der<br />
BRK hielten einer Überprüfung durch das Verwaltungsgericht stand.<br />
Übersicht vom Vorjahr Eingänge total zu erledigt pendent<br />
pendent erledigen<br />
Planungsrecht<br />
Bau- und Zonenordnung, Erschliessungsplan 20 23 43 25 18<br />
Bau- und Niveaulinien, Ski- und Schlittellinien 9 19 28 9 19<br />
Quartierplan, Grenzbereinigung 38 21 59 27 32<br />
Natur- und Heimatschutz 32 32 64 37 27<br />
Baupolizei-, Umweltschutzrecht und baurechtliches Verfahren 530 756 1286 817 469<br />
UVP-pflichtige Vorhaben 11 16 27 16 11<br />
Vorhaben ausserhalb Bauzonen 33 92 125 76 49<br />
Verschiedenes 1 4 5 5 –<br />
Total 674 963 1637 1012 625<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Pendenzen (aus dem Jahr) 1 6 6 7 23 107 475<br />
davon sistiert 1 6 6 7 23 69 136
Erledigungsart Formelle Erledigung Materielle Erledigung Total<br />
Rückzug/ Nicht- Abweisung Gutheissung erledigt<br />
gegen- eintreten<br />
standslos ganz teilweise<br />
Planungsrecht<br />
Bau- und Zonenordnung, Erschliessungsplan 11 – 8 3 3 25<br />
Bau- und Niveaulinien, Ski-und Schlittellinien 5 – 3 1 – 9<br />
Quartierplan, Grenzbereinigung 10 5 6 2 4 27<br />
Natur- und Heimatschutz 19 3 12 1 2 37<br />
Baupolizei-, Umweltschutzrecht und baurechtliches Verfahren 453 43 166 94 61 817<br />
UVP-pflichtige Vorhaben 10 3 2 – 1 16<br />
Vorhaben ausserhalb Bauzonen 33 9 17 7 10 76<br />
Verschiedenes 1 3 – 1 – 5<br />
Total 542 66 214 109 81 1012<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Wirkung/Effektivität<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Weiterzüge an das Verwaltungsgericht < 15% 13,3% < 15%<br />
Vom Verwaltungsgericht korrigierte BRK-Entscheide<br />
(bezogen auf alle BRK-Entscheide)<br />
< 5% 3,0% < 5%<br />
Abweisung von Beschwerden durch das Verwaltungsgericht<br />
(bezogen auf alle materiell beurteilten Fälle)<br />
Leistung/Effizienz<br />
> 66% 75,8% > 66%<br />
Verhältnis Eingänge: Erledigungen 1:1 1,00:1,05 1:1<br />
Einhalten der Behandlungsfrist (§ 27a VRG)<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
> 80% 92,0% > 80%<br />
Kostendeckungsgrad 26,75% 30,0% 27,10%<br />
Kosten je Rekursverfahren in Franken (netto) 3550 3908 3550<br />
Steuerrekurskommissionen<br />
Die Aufgaben der Steuerrekurskommissionen umfassen die erstinstanzliche Rechtsprechung im Bereich<br />
von Abgaben, namentlich der direkten Steuern und Grundsteuern (Streiterledigung/Schlichtung).<br />
Die Jahresziele konnten überwiegend erreicht werden. Die Rekursparteien ergriffen<br />
gegen weniger Urteile der Steuerrekurskommissionen als prognostiziert ein Rechtsmittel.<br />
Die Oberinstanzen hoben zudem im Berichtsjahr ausserordentlich wenige Entscheide<br />
der Steuerrekurskommissionen auf. Die Verfahren konnten durchschnittlich<br />
innert kürzerer Frist als erwartet abgeschlossen werden, obgleich weniger Dispositivurteile<br />
als prognostiziert ergingen. Vor allem aber hat sich die Anzahl der Rechtsmitteleingänge<br />
und -erledigungen – nach dem markanten Einbruch im Jahr 2006 – im<br />
Berichtsjahr wieder den Planungswerten angenähert.<br />
Bei den Wirtschaftlichkeitsindikatoren sind die prognostizierten Nettokosten<br />
pro Verfahren unterschritten worden. Hierzu beigetragen haben Aufwandminderungen<br />
gegenüber dem Budget insbesondere im Bereich der Personalkosten (nachhaltige<br />
65
66<br />
Rekurskommissionen<br />
Nichtbesetzung einer Richterstelle sowie einer Stelle im juristischen Sekretariat,<br />
unbezahlte Urlaube, Verzicht auf den Beizug externer Mitglieder) sowie im Bereich der<br />
Sachkosten (Senkung der Miet-, Reinigungs- und EDV-Kosten). Einem noch besseren<br />
Ergebnis stand die markante Unterschreitung des Ertragsziels trotz der hohen Anzahl<br />
erledigter Fälle entgegen. Die Unterschreitung des Gebührenvolumens war Folge des<br />
ausserordentlich tiefen durchschnittlichen Streitwerts pro Fall. Der budgetierte<br />
Kostendeckungsgrad liess sich unter diesen Umständen trotz der vorgenannten Aufwandminderungen<br />
nicht erwirtschaften. Im Vergleich zum Vorjahr hat er sich indes<br />
wieder verbessert.<br />
Indikatoren<br />
Wirkung/Effektivität<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Geringe Anzahl Weiterzüge < 20% 16,66% < 20%<br />
Geringe Anzahl oberinstanzlicher Urteilsaufhebungen<br />
Leistung/Effizienz<br />
Verhältnis Eingänge/Erledigungen 1:1<br />
< 35 17 < 32<br />
Eingänge 800 772 750<br />
Erledigungen 800 762 750<br />
Pendenzen < 300 262 < 300<br />
Durchschnittliche Verfahrensdauer in Monaten < 6 4,60 < 6<br />
Anteil Dispositivurteile<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
> 30% 25,07% > 30%<br />
Kosten je Verfahren im Durchschnitt in Fr. (netto) 3500 3462 3800<br />
Kostendeckungsgrad 30,4% 24,9% 29,7%<br />
Gesamtübersicht der Rekurse und Beschwerden sowie deren Erledigung<br />
Steuerart Vom Vorjahr pendent Eingänge Total Erledigungen Pendent<br />
Staatssteuer 119 435 554 427 127<br />
Verrechnungssteuer 1 5 6 6 –<br />
Gemeindesteuer – – – – –<br />
Quellensteuer – 2 2 2 –<br />
Steuerbefreiung – – – – –<br />
Kirchensteuer – 1 1 – 1<br />
Grundsteuer 50 81 131 68 63<br />
Direkte Bundessteuer 82 247 329 258 71<br />
Wehrpflichtersatz – 1 1 1 –<br />
Total <strong>2007</strong> 252 772 1024 762 262<br />
Total 2006 260 659 919 667 252
Erledigungsart<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Steuerart Gegen- Rückzug, Nicht- Abweisung Gutheissung Total<br />
stands- Anerken- eintreten<br />
losigkeit nung und<br />
Einigung ganz teilweise<br />
Staatssteuer 7 85 64 192 21 58 427<br />
Verrechnungssteuer 2 2 – 1 – 1 6<br />
Gemeindesteuer – – – – – – –<br />
Quellensteuer – 1 – – 1 – 2<br />
Steuerbefreiung – – – – – – –<br />
Kirchensteuer – – – – – – –<br />
Grundsteuer – 32 2 19 3 12 68<br />
Direkte Bundessteuer 3 42 44 121 13 35 258<br />
Wehrpflichtersatz 1 – – – – – 1<br />
Total <strong>2007</strong> 13 162 110 333 38 106 762<br />
Total 2006 13 166 63 288 31 106 667<br />
Davon im Kurzverfahren nach § 150 Abs. 2 StG<br />
ohne nachträgliche Begründung 5 160 15 15 6 12 213<br />
mit nachträglicher Begründung – 2 – 2 – – 4<br />
67
68<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem <strong>Kanton</strong>srat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />
Behörden- und Volksinitiativen<br />
A. Abschreibungsanträge: eigene Vorlage, Gesetzesentwurf<br />
147/2004 Freiwillige Versicherung der beruflichen Vorsorge von Milizbehörden<br />
5. September 2005 (Motion Benedikt Gschwind, <strong>Zürich</strong>, Jacqueline Gübeli, Horgen, und Patrick Hächler,<br />
Gossau). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, die nötigen gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, um<br />
nebenamtliche Behördenmitglieder im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> auf deren Wunsch in der 2. Säule zu versichern,<br />
auch wenn deren Entschädigung unter dem BVG-Minimum von zurzeit Fr. 25 320 liegt.<br />
Umwandlung von einer Motion in ein Postulat. Mit Bericht vom 11. Juli (Vorlage 4417) beantragte<br />
der <strong>Regierungsrat</strong> dem <strong>Kanton</strong>srat, das Postulat als erledigt abzuschreiben. Die Vorlage ist im <strong>Kanton</strong>srat<br />
ausstehend.<br />
83/2005 Keine wirtschaftliche Besserstellung von straffälligen Ausländerinnen/Ausländern in deren Heimatland<br />
durch den Strafvollzug – Auszahlung des Arbeitsentgeltes nach Kaufkraft<br />
5. September 2005 (Postulat Thomas Vogel, Illnau-Effretikon, Barbara Steinemann, Regensdorf, und<br />
Regula Thalmann-Meyer, Uster). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, allenfalls durch Antrag im Ostschweizer<br />
Strafvollzugskonkordat, die von ausländischen Straftäterinnen/-täter durch Arbeitsentgelt (Pekulium)<br />
während des Strafvollzuges erwirtschaftete Rücklage bei Entlassung aus dem Strafvollzug gemäss<br />
Kaufkraft im Heimatland umzurechnen und auszubezahlen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 15. August seinen Bericht und seinen Antrag auf<br />
Abschreibung des Postulats unterbreitet (Vorlage 4424). Die Vorlage ist im <strong>Kanton</strong>srat ausstehend.<br />
240/2005 Beiblatt bei Gemeindewahlen<br />
31. Oktober 2005 (Einzelinitiative Peter S. Weiller). Im Gesetz über die politischen Rechte (GPR) sei der<br />
bestehende § 61 zu ergänzen mit dem folgenden Abs. 2: «Für Gemeindewahlen kann die Gemeindeordnung<br />
ein Beiblatt vorschreiben, sofern es weder zu einer stillen Wahl noch zum Einsatz gedruckter Wahlvorschläge<br />
kommt.»<br />
Der Vorstoss wird im Rahmen der Anpassung des Gesetzes über die politischen Rechte an die neue<br />
<strong>Kanton</strong>sverfassung bearbeitet.<br />
325/2005 Stimmabgabe an der Urne § 68 GPR<br />
27. Februar 2006 (Motion Hans Heinrich Raths, Pfäffikon, Werner Bosshard, Rümlang, und Bruno<br />
Walliser, Volketswil). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, die gesetzlichen Grundlagen und die Verordnung<br />
(§ 68 GPR, §§ 34 und 35 VPR) so zu ändern, dass alle Stimmrechtsausweise zu unterzeichnen sind.<br />
Der Vorstoss wird im Rahmen der Anpassung des Gesetzes über die politischen Rechte an die neue<br />
<strong>Kanton</strong>sverfassung bearbeitet.<br />
293/2005 Änderung des Gesetzes über die politischen Rechte<br />
29. Mai 2006 (Motion Robert Brunner, Steinmaur, und Esther Hildebrand, Illnau-Effretikon). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird beauftragt, den Paragrafen 61 des Gesetzes über die politischen Rechte so abzuändern,<br />
dass die Beilage eines Beiblattes gemäss Paragraf 60 bei Mehrheitswahlen ohne Vorverfahren obligatorisch<br />
wird.<br />
Der Vorstoss wird im Rahmen der Anpassung des Gesetzes über die politischen Rechte an die neue<br />
<strong>Kanton</strong>sverfassung bearbeitet.
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
B. Bericht über Vollzug unerledigter Vorstösse<br />
336/2005 Pilotprojekt «Zusammenarbeit statt Zentralisierung» im Rahmen der Agglomerationsprogramme<br />
19. Juni 2006 (Postulat Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>, Dr. Dieter Kläy, Winterthur, und Thomas Vogel,<br />
Illnau-Effretikon). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, im Rahmen der Agglomerationsprogramme ein<br />
Pilotprojekt «Zusammenarbeit statt Zentralisierung» zu lancieren.<br />
Wird geprüft.<br />
61/2006 Abschaffung der prozentualen Wahlhürde für die <strong>Kanton</strong>sratswahlen<br />
19. Juni 2006 (Motion Peter Reinhard, Kloten, Esther Guyer, <strong>Zürich</strong>, und Lucius Dürr, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird beauftragt, dem <strong>Kanton</strong>srat eine Vorlage zur Abschaffung der prozentualen Wahlhürde für<br />
die <strong>Kanton</strong>sratswahlen in § 102 Abs. 3 des Gesetzes über die politischen Rechte (GPR) vorzulegen.<br />
Eine Listengruppe soll an der Sitzverteilung ungeachtet der Zahl der erreichten Parteistimmen in den einzelnen<br />
Wahlkreisen teilnehmen können.<br />
Der Vorstoss wird im Rahmen der Anpassung des Gesetzes über die politischen Rechte an die neue<br />
<strong>Kanton</strong>sverfassung bearbeitet.<br />
62/2006 Korrekturfaktoren im Finanzausgleich des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
19. Juni 2006 (Postulat Martin Arnold, Oberrieden, und Rolf Jenny, Herrliberg). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen,<br />
im Zusammenhang mit den Anpassungen am Finanzausgleichsgesetz die Korrekturfaktoren so<br />
festzusetzen, dass die Bezügergemeinden des Finanzausgleichs keine Schlechterstellung erleiden müssen.<br />
Weiter wird der <strong>Regierungsrat</strong> eingeladen, dem Parlament aufzuzeigen, wie er künftig diese Korrekturfaktoren<br />
transparent und – sowohl für Geber- wie auch Nehmergemeinden – nachvollziehbar festlegen will.<br />
Wird geprüft.<br />
63/2006 Wiederaufnahme der Investitionsbeiträge<br />
19. Juni 2006 (Postulat Martin Arnold, Oberrieden, und Rolf Jenny, Herrliberg). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird<br />
eingeladen, im Hinblick auf das Budget <strong>2007</strong> Investitionsbeiträge an finanzschwache Gemeinden wieder<br />
aufzunehmen. Der entsprechende Fonds ist so zu speisen, dass Gesuche von finanzschwachen Gemeinden<br />
wieder vermehrt geprüft und bewilligt werden können.<br />
Wird geprüft.<br />
183/2006 Massnahmenplan für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
6. November 2006 (Postulat Lucius Dürr, <strong>Zürich</strong>, Lisette Müller-Jaag, Knonau, und Cécile Krebs, Winterthur).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, einen umfassenden Massnahmenplan für die Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf zu erarbeiten. Dabei sind die Gemeinden und Fachstellen einzubeziehen.<br />
Wird geprüft.<br />
215/2006 Behandlung komplexer Wirtschaftsstrafrechtsfälle<br />
6. November 2006 (Einzelinitiative Hans-Jacob Heitz, Männedorf). Es seien die Gesetze für Strafuntersuchung,<br />
Strafprozess und Gerichtsorganisation derart anzupassen, dass auch die Bewältigung besonders<br />
komplexer und aufwendiger Wirtschaftsstrafrechtsfälle über alle Verfahrensinstanzen hinweg fachkundig<br />
und innert nützlicher Rechtsfristen gewährleistet ist.<br />
Wird geprüft.<br />
69
70<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
257/2006 Bericht zur Situation der muslimischen Bevölkerung im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
11. Dezember 2006 (Postulat Dr. Beat Walti, Zollikon, Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>, und Prof. Dr. Richard<br />
Hirt, Fällanden). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, einen Bericht zur Situation der muslimischen Bevölkerung<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu verfassen. Dabei ist auch auf die Stellung von muslimischen Familien, Frauen<br />
und Jugendlichen einzugehen. Im Bericht sollen zudem neben statistischen Angaben v. a. auch die Stellung<br />
und das Verhältnis der Muslime zu anderen Glaubensgemeinschaften und zum Staat dargestellt und<br />
bei Identifikation allfälliger Problembereiche Massnahmenvorschläge skizziert werden.<br />
Wird geprüft.<br />
270/2006 Online-Zugriff der Gerichte auf die Datenbanken der Personenmeldeämter<br />
18. Dezember 2006 (Postulat Thomas Vogel, IlInau-Effretikon, und Beat Badertscher, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird eingeladen, eine gesetzliche Grundlage für einen auf einen zu bestimmenden Kreis von<br />
Mitarbeitenden eingeschränkten Online-Zugriff der Gerichte auf die Daten der kommunalen Personenmeldeämter<br />
zu schaffen.<br />
Wird geprüft.<br />
10/<strong>2007</strong> Opernhaus der Zukunft<br />
16. April <strong>2007</strong> (Postulat Ueli Annen, IlInau-Effretikon, Romana Leuzinger, <strong>Zürich</strong>, und Ursula Braunschweig-Lütolf,<br />
Winterthur). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, einen Bericht zu erstellen, in welchem<br />
er Entwicklungsvarianten für das Zürcher Opernhaus skizziert, die jeweils zu erwartenden Folgen für den<br />
Kultur- und Wirtschaftsstandort aufzeigt und seine eigenen Vorstellungen für die Weiterführung des<br />
Hauses in der mittelfristigen Zukunft darlegt.<br />
Wird geprüft.<br />
156/<strong>2007</strong> Integrationsvereinbarung<br />
29. Oktober <strong>2007</strong> (Postulat Thomas Ziegler, Elgg, Thomas Weibel, Horgen, und Patrick Hächler, Gossau).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, die gesetzlichen Grundlagen für eine noch bessere Integration der<br />
bei uns lebenden Ausländerinnen und Ausländer zu schaffen. Insbesondere soll dabei auch die Möglichkeit<br />
von so genannten Integrationsvereinbarungen vorgesehen werden, die bei der Erteilung und Verlängerung<br />
von Aufenthaltsbewilligungen mit berücksichtigt werden können.<br />
Wird geprüft.<br />
244/<strong>2007</strong> Stärkung der behördlichen Zusammenarbeit<br />
26. November <strong>2007</strong> (Postulat Christoph Holenstein, <strong>Zürich</strong>, Thomas Vogel, IIlnau-Effretikon, und Thomas<br />
Maier, Dübendorf). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten zu prüfen, für welche notwendigen und sinnvollen<br />
im öffentlichen Interesse liegenden Datenflüsse zwischen Behörden rechtliche Grundlagen noch<br />
fehlen bzw. ungenügend sind und gegebenenfalls dem <strong>Kanton</strong>srat entsprechende Gesetzesanpassungen<br />
zu beantragen oder in seinem Kompetenzbereich seIber zu erlassen.<br />
Wird geprüft.
Gesetzgebungsprogramm<br />
Gesetzgebungsprogramm<br />
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Titel des Erlasses Stand Voraussichtliche Beratung im KR<br />
Anpassung Gerichtsordnung und Rechtspflege an E-StPO/E-ZPO/BGG/KV 1 2008<br />
Anpassung Rechtsmittelzug in Verwaltungssachen an KV, BV und BGG 1 2008<br />
Statistikgesetz 1 2008<br />
Gesetz über die politischen Rechte 1 2008<br />
Abtretungsgesetz<br />
Änderungen des Anwaltsgesetzes (Anpassung an die Änderung<br />
1 2008<br />
des Bundesgesetzes über die Freizügigkeit der Anwältinnen und Anwälte)<br />
Änderung des Gerichtsverfassungsgesetzes<br />
1 1. Quartal 2008<br />
(Assistenzstaatsanwältin und -anwalt, Wahlfähigkeitszeugnis) 1 2008<br />
Einbezug des <strong>Kanton</strong>srates in die Aushandlung von Konkordaten 1 2008<br />
Neues Finanzausgleichsgesetz 1 2008<br />
Totalrevision Gemeindegesetz 1 2008<br />
Gesetz über das <strong>Kanton</strong>s- und Gemeindebürgerrecht 1 2008<br />
Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs 5<br />
Anpassung des kantonalen Rechts an das Partnerschaftsgesetz 5<br />
Informations- und Datenschutzgesetz IDG 5<br />
Legende betreffend Stand<br />
0 = Arbeit noch nicht aufgenommen<br />
1 = in Ausarbeitung<br />
2 = in Vernehmlassung<br />
3 = vom <strong>Regierungsrat</strong> verabschiedet<br />
4 = von der Kommission des <strong>Kanton</strong>srates behandelt<br />
5 = vom <strong>Kanton</strong>srat verabschiedet<br />
6 = Referendumsfrist läuft<br />
7 = vor Volksabstimmung<br />
8 = zurückgezogen/abgeschrieben<br />
71
72<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />
Bereich (Nr., Amt) <strong>2007</strong> 2006<br />
2 Direktion der Justiz und des Innern (ohne Kirche) 5 159 902 570 160 322 073<br />
2201 Generalsekretariat 2 318 425 2 240 683<br />
2203 Zentrale Dienstleistungen 4 105 492 3 903 661<br />
2204 Strafverfolgung Erwachsene 39 207 391 39 559 956<br />
2205 Jugendstrafrechtspflege 7 830 360 7 765 731<br />
2206 Amt für Justizvollzug 71 450 999 71 439 010<br />
2207 Amt für Gemeinden und berufliche Vorsorge 6 760 722 6 650 121<br />
2221 Handelsregisteramt 4 959 694 4 956 414<br />
2223 Statistisches Amt 3 482 439 3 838 948<br />
2224 Staatsarchiv 2 894 739 2 644 545<br />
2225 Amt für berufliche Vorsorge und Stiftungen 2 111 230 2 093 405<br />
2231 Datenschutzbeauftragter 861 349 888 646<br />
2232 Fachstelle Opferhilfe 646 979 689 514<br />
2233 Fachstelle für Gleichberechtigung 456 623 497 927<br />
2234 Fachstelle Kultur 802 468 812 020<br />
2241 Fachstelle der kantonalen Beauftragten<br />
für Integrationsfragen 356 036 451 517<br />
2251 Bezirksräte (mit Personal) 5 550 147 5 622 094<br />
2262 Baurekurskommission 3 740 454 3 660 460<br />
2263 Steuerrekurskommissionen 2 367 025 2 607 421<br />
2270 Kirchen 38 340 417 38 546 992<br />
2271 Evangelisch reformierte Landeskirche 6 38 222 073 38 443 323<br />
2273 Christkatholische Kirchgemeinde 118 344 103 670
D i r e k t i o n d e r J u s t i z u n d d e s I n n e r n<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
5 Ohne Vorsorge und Stiftungen<br />
6 Bruttolohn, ohne Berücksichtigung des Gemeindeanteils<br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte 1 Übrige 2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt 3 teilbeschäftigt 4<br />
1 448 1 427 21 1 648 925 723 1 106 542<br />
15 15 – 20 6 14 8 12<br />
34 34 – 38 22 16 26 12<br />
312 310 2 339 147 192 271 68<br />
68 67 1 88 30 58 38 50<br />
731 722 9 797 556 241 586 211<br />
57 57 – 64 41 23 39 25<br />
53 53 – 64 19 45 39 25<br />
30 30 – 41 28 13 19 22<br />
25 25 – 39 19 20 13 26<br />
17 17 – 21 8 13 9 12<br />
3 3 – 9 3 6 1 8<br />
6 6 – 8 – 8 3 5<br />
3 3 – 6 – 6 1 5<br />
5 5 – 7 3 4 3 4<br />
3 3 – 5 1 4 3 2<br />
43 36 7 52 17 35 20 32<br />
28 26 2 32 12 20 16 16<br />
15 15 – 18 13 5 11 7<br />
348 347 1 444 297 147 244 200<br />
347 347 – 444 297 147 244 200<br />
1 – 1 – – – – –<br />
73
74<br />
Studio (Cat Tuong Nguyen)<br />
Leuchtturm (Gregor Lanz)
Aus der Sammlung «Colder» (Thomas Flechtner) Flight Paths and Destinations (Claudia Di Gallo)<br />
Nach den Wahlen für die Legislatur <strong>2007</strong>–2011 übernahm der bisherige<br />
Finanzdirektor, <strong>Regierungsrat</strong> Dr. Hans Hollenstein, als neuer Sicherheitsdirektor<br />
die Nachfolge des nicht mehr zur Wiederwahl angetretenen<br />
Dr. Ruedi Jeker.<br />
Sicher – Sozial – Sportlich<br />
Die neue Regierung hat am 12. September ihre Ziele für die Legis-<br />
latur <strong>2007</strong>–2011 festgelegt. Vor diesem Hintergrund hat der neue<br />
Direktionsvorsteher die Kernanliegen der Sicherheitsdirektion mit<br />
den Stichworten Sicher – Sozial – Sportlich umschrieben. Diese<br />
Stichworte prägten auch die gesamte, vielfältige Tätigkeit während<br />
des Berichtsjahres:<br />
Im Zentrum der mit der Wahrung öffentlicher Sicherheit<br />
betrauten Ämter stand das Anliegen, dass unsere Bevölkerung<br />
sicher ist und sich sicher fühlt. Von unveränderter Bedeutung war<br />
die vom <strong>Regierungsrat</strong> bereits im vergangenen Jahr erfolgte<br />
Schwerpunktbildung in der Strafverfolgung, speziell die Bekämpfung<br />
der Jugendkriminalität.<br />
Wichtige gesetzgeberische Vorhaben verfolgten das Ziel<br />
einer für alle Beteiligten fairen Sozial- und Ausländerpolitik. Speziell<br />
zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Teilrevision<br />
des Sozialhilfegesetzes und das zur Umsetzung der Neuordnung des<br />
Finanzausgleichs geschaffene neue Gesetz über Einrichtungen für<br />
invalide Personen (IEG).<br />
Die Aktivitäten der eng mit dem Zürcher <strong>Kanton</strong>alverband<br />
für Sport zusammenarbeitenden Fachstelle Sport waren geprägt<br />
durch das Anliegen, weitere Bevölkerungskreise zur eigenen sportlichen<br />
Tätigkeit zu animieren. Mit dem Sportanlagenkonzept wurde<br />
eine für <strong>Kanton</strong>, Gemeinden und Private wichtige Planungsgrundlage<br />
geschaffen.<br />
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Überblick<br />
75
76<br />
Generalsekretariat: Führungsunterstützung und zentrale Vollzugsaufgaben<br />
Das Generalsekretariat unterstützt den Direktionsvorsteher in der Führungsaufgabe; es berät die Ämter<br />
fachlich und koordiniert deren Aufgabenerfüllung. Dem Generalsekretariat zugeordnet ist die interne<br />
Revision.<br />
Das Generalsekretariat gliedert sich in die Bereiche Information, Rechtsdienst/Vollzugsaufgaben und<br />
Finanzen/Personal/Logistik:<br />
– Die Informationsbeauftragte der Direktion sorgt im Rahmen des Informationskonzepts für die Informationstätigkeit<br />
auf Stufe Direktion und die Koordination mit derjenigen der Amtsstellen.<br />
– Der Bereich Rechtsdienst/Vollzugsaufgaben ist zuständig für die Fach- und Rechtsfragen, welche<br />
nicht abschliessend und direkt in den einzelnen Amtsstellen bearbeitet werden können. Er leistet<br />
Unterstützungs- und Koordinationsaufgaben im Bereich der Rechtsmittelverfahren, der parlamentarischen<br />
Geschäfte, der Gesetzgebungsvorhaben und der Vernehmlassungen der Direktion.<br />
– Der Bereich Finanzen/Personal/Logistik umfasst die Querschnittaufgaben in den Bereichen Finanzund<br />
Personalwesen, Controlling, Informatik und Infrastruktur.<br />
– Im Auftrag des Direktionsvorstehers wird durch das Generalsekretariat die Aufsicht über die Statthalterämter<br />
als Teil der jeweiligen Bezirksverwaltung wahrgenommen. Das Generalsekretariat nimmt<br />
verschiedene zentrale Vollzugsaufgaben wahr, die aus unterschiedlichen Gründen keinem der grossen<br />
fünf Ämter zugewiesen wurden (Sport, Passwesen, Bewilligungen/Beglaubigungen, Messwesen).<br />
Sport<br />
Die Fachstelle Sport ist für die kantonalen Sportaufgaben im ausserschulischen Bereich (Jugend + Sport,<br />
Sportanlässe, Sportförderung/Sportfonds) zuständig. Betrieb und Führung des kantonalen Sportzentrums<br />
Kerenzerberg sind dem Zürcher <strong>Kanton</strong>alverband für Sport übertragen.<br />
Die Fachstelle Sport rechnete 1575 (1647) Jugend + Sport-Angebote mit 6466<br />
<strong>Kanton</strong>ales Sportanlagenkonzept<br />
(6491) Jugend + Sport-Kursen ab, für deren Durchführung Bundesbeiträge von<br />
Am 2. Mai hat der <strong>Regierungsrat</strong> das<br />
Fr. 6 168 390 (6 287 951) an zürcherische Sportvereine, Jugendorganisationen und<br />
Sportanlagenkonzept des <strong>Kanton</strong>s<br />
Schulen ausbezahlt wurden. Die Fachstelle Sport führte eigene Jugend + Sport-Kader-<br />
<strong>Zürich</strong> festgesetzt. Es enthält Aussagen<br />
bildungskurse für Coaches, Leitende sowie Expertinnen und Experten durch. An<br />
über die Versorgung und die Bedürfnisse<br />
76 (71) Aus- und Fortbildungskursen nahmen 2111 (2088) Personen teil.<br />
der Bevölkerung bezüglich Sportanlagen<br />
Die Fachstelle Sport führte 26 (25) Sportcamps durch, die von 912 (932)<br />
und dient dem <strong>Kanton</strong> als Grundlage für<br />
Jugendlichen besucht wurden. Am Zürcher Orientierungslauf nahmen 2057 (2198)<br />
künftige Entscheide in diesem Bereich.<br />
Personen teil. Das «Mitenand-Fürenand»-Lager wurde von 107 (98) Jugendlichen mit<br />
Zudem kann es von Gemeinden und Pri-<br />
und ohne Behinderung besucht.<br />
vaten als Instrument zur Koordination<br />
Aus dem kantonalen Sportfonds wurden der Zürcher <strong>Kanton</strong>alverband für Sport<br />
ihrer Tätigkeiten herangezogen werden.<br />
sowie Zürcher Sportverbände und -vereine mit Fr. 5 514 440 (5 301 383), 42 (35)<br />
Von den knapp 1700 im kantonalen<br />
Sportanlagen mit Fr. 1 726 876 (2 762 325) und 31 (37) Sportveranstaltungen mit<br />
Sportanlageninventar erfassten Sport-<br />
Fr. 92 500 (91 500) unterstützt.<br />
anlagen wurden rund 110 Anlagen als<br />
Das kantonale Sportzentrum Kerenzerberg und das dazugehörende Hotel beher-<br />
regional oder kantonal bedeutsam einbergten<br />
948 (946) Anlässe und Kurse mit 25 982 (25 890) Übernachtungen im Zengestuft.<br />
Sie sollen in Zukunft stärker mit<br />
trum und 3698 (5606) Übernachtungen im Hotel. Das Hotel und der Kraftschulungs-<br />
Mitteln aus dem kantonalen Sportfonds<br />
raum wurden saniert und umgebaut. Zudem wurde mit einer Schadstoffsanierung<br />
unterstützt werden. Das Konzept kann<br />
begonnen. Die Kosten für den Bau, Unterhalt und Betrieb belasteten den kantonalen<br />
unter www.sport.zh.ch heruntergeladen<br />
Sportfonds (Aufwand laufende Rechnung, einschliesslich Zinsen und Abschreibungen)<br />
oder bei der Fachstelle Sport bezogen<br />
werden.<br />
mit Fr. 2 688 043 (2 874 828).
Passwesen<br />
Dem Passbüro obliegt in erster Linie das Bearbeiten von Ausweisanträgen (Pässe und Identitätskarten).<br />
Indikator Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl bearbeiteter Ausweisgeschäfte 275000 208517 220000<br />
Die Zahl der Ausweisgeschäfte ist gegenüber dem Vorjahr (322 211) auf Grund verminderter<br />
Nachfrage erheblich zurückgegangen. Die Gesamteinnahmen im Berichtsjahr<br />
beliefen sich auf 11 274 555 Franken (Vorjahr: 16 535 753).<br />
Aufteilung der Ausweisgeschäfte:<br />
63 158 Pässe (ordentliche)<br />
9 825 Pässe (biometrische) 1<br />
13 250 Biometrieerfassungen 1<br />
10 294 Pässe (provisorische)<br />
111 990 Identitätskarten<br />
208 517 Total<br />
1 Seit September 2006 werden im Rahmen eines Pilotprojekts des Bundes Schweizerpässe mit biometrischen Daten<br />
ausgestellt. Die Erfassung der biometrischen Daten erfolgt gesamtschweizerisch in acht Zentren, wovon eines<br />
durch das Passbüro des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> betrieben wird. Im Anschluss an das Pilotprojekt, voraussichtlich im<br />
Spätherbst 2009, werden gestützt auf die internationalen Verpflichtungen und den Beitritt der Schweiz zum<br />
Schengener Assoziierungsabkommen nur noch biometrische Pässe ausgestellt werden.<br />
Bewilligungen/Beglaubigungen<br />
Das Generalsekretariat ist zuständig für gewerbepolizeiliche Bewilligungen und die Bewilligung<br />
von Lotterien. Zudem nimmt es im Auftrag der Staatskanzlei Beglaubigungen vor.<br />
Indikator Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Gewerbepolizeiliche Bewilligungen und Lotterien 1 000 1 333 1 000<br />
Beglaubigungen 20500 277501 24000<br />
1 Höhere Nachfrage auf Grund zunehmender internationaler Beziehungen (Firmen/Privatpersonen)<br />
Messwesen<br />
Als kantonale Aufsichtsbehörde über das Messwesen nimmt das Generalsekretariat die Aufsicht über<br />
fünf kantonale Eichämter nach den Bestimmungen des eidgenössischen Messrechts wahr. Die Inspektionen<br />
umfassen Messmittel und Fertigpackungen.<br />
Indikator Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl Inspektionen 15 800 18 0381 16 800<br />
1 Erhöhung der Kontrolltätigkeit<br />
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
77
78<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei<br />
Die <strong>Kanton</strong>spolizei wehrt Gefahren ab, verfolgt begangene Straftaten und leistet Hilfe, wozu sie die notwendige<br />
personelle und materielle Unterstützung bei kantonalen und kommunalen Behörden anfordern<br />
kann. Sie unterstützt die Behörden in der Durchsetzung der Rechtsordnung und gewährt Amts- und<br />
Rechtshilfe. Dabei beachtet sie die Grundsätze der Gesetz- und der Verhältnismässigkeit. Die Selbstverantwortung<br />
der einzelnen Mitarbeitenden ist von zentraler Bedeutung. Die <strong>Kanton</strong>spolizei umfasst die<br />
sechs Hauptabteilungen Kommandobereich, Kriminal-, Sicherheits-, Verkehrs-, Flughafen- sowie Regionalpolizei<br />
und wird nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführt.<br />
Auf Grund der im Jahr 2006 eingeleiteten Schwergewichtsbildungen wurde die<br />
Zusammenarbeit zwischen der Regionalpolizei und den spezialisierten Hauptabteilungen<br />
(Kriminal-, Sicherheits- und Verkehrspolizei) enger und die Verfügbarkeit von<br />
Einsatzkräften zu jeder Tages- und Nachtzeit deutlich höher. Neue Schwerpunkte der<br />
polizeilichen Tätigkeit bildeten die verstärkte Bekämpfung der Einbruchskriminalität,<br />
der Wirtschaftskriminalität, des Hooliganismus und der Jugendkriminalität.<br />
Von insgesamt 47 Kommunalpolizeien (ausgenommen die Stadtpolizeien <strong>Zürich</strong><br />
und Winterthur) sind zwischenzeitlich 13 am Polizeiinformationssystem POLIS angeschlossen,<br />
11 weitere Gesuche sind gestellt.<br />
Im Rahmen der Umsetzung der Vorgaben des Polizeiorganisationsgesetzes galt<br />
es, mit allen Gemeinden, die ein Gesuch um Durchführung von Geschwindigkeitskontrollen<br />
auf Staatsstrassen eingereicht hatten, einen entsprechenden verwaltungsrechtlichen<br />
Vertrag abzuschliessen. Zwischenzeitlich konnten 21 Verträge abgeschlossen<br />
werden, in 3 Fällen wurde keine Einigung erzielt.<br />
Zur Gewährleistung einer nachhaltigen Sicherheitsvorsorge werden laufend<br />
geeignete Präventionsmassnahmen geprüft. In Verbindung damit hat die Sicherheitspolizei<br />
Amoktaten im Ausland analysiert und in Zusammenarbeit mit den Polizeipsychologen<br />
Verhaltensvorschriften erlassen und die Fronteinsatzkräfte noch besser<br />
geschult. Ebenfalls im Sinne der Prävention hat die <strong>Kanton</strong>spolizei einen Pandemieplan<br />
erstellt. Die Pandemie gehört derzeit zu den bedrohlichsten Ereignissen, wenn<br />
man die Eintretenswahrscheinlichkeit und die Gefährlichkeit, d. h. das Schadenmass<br />
beim Eintreten, beurteilt.<br />
Zum Zwecke der kontinuierlichen Verbesserung der Dienstleistungen und der<br />
Zufriedenheit aller Betroffenen (Dienstleistungsempfangende und Mitarbeitende)<br />
betreibt die <strong>Kanton</strong>spolizei seit 2003 ein Qualitätsmanagementsystem (QMS). Nachdem<br />
die Kriminaltechnische Abteilung und der Unfallfotodienst, gründend auf den<br />
Führungsstrukturen des Polizeikommandos, im Jahre 2004 erfolgreich zertifiziert<br />
worden waren (gemäss ISO 9001: 2000), gelang im vergangenen Frühjahr mit Wiederholaudits<br />
die bis ins Jahr 2010 gültige Re-Zertifizierung. Im Frühjahr 2008 sollen<br />
die Führung und die Grundausbildung als neue Qualitätsbereiche eingebunden und<br />
zertifiziert werden. Die Grundausbildung erfüllt damit die Vorschriften des Bildungspolitischen<br />
Gesamtkonzeptes.<br />
Das 2006 gestartete Managementprojekt «Personaleinsatzplanung» (PEP)<br />
strebt die Vereinfachung der polizeispezifischen Einsatzplanung an. Ziel ist eine<br />
Reduktion der Planungsaufgaben und des Planungsumfanges in allen Organisationseinheiten<br />
der <strong>Kanton</strong>spolizei. Mit der schrittweisen Einführung konnte ab Frühjahr<br />
begonnen werden.
Der Personalbestand per Ende <strong>2007</strong>:<br />
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die Vorbereitungen für die Umsetzung des Schengen-Assoziierungsabkommens<br />
auf 1. November 2008 wurden im Berichtsjahr fortgeführt. Im Zusammenhang mit den<br />
Anforderungen von Schengen entschied die Flughafenbetreiberin Unique im Februar<br />
über das neue Benutzerkonzept für den Flughafen <strong>Zürich</strong>. Die Planungsarbeiten, in die<br />
auch die Flughafenpolizei einbezogen ist, konnten auf dieser Grundlage weiter konkretisiert<br />
werden. Im Vordergrund stehen dabei die Trennung der Schengen- und Non-<br />
Schengen-Zonen, neue Passagierwege und neu zu gestaltende Grenzschalter. Auch die<br />
Arbeitsprozesse der Grenzkontrolle sind anzupassen. Die Umgestaltung der Grenzkontrollen<br />
hat Auswirkungen auf die ganze <strong>Kanton</strong>spolizei. Entsprechende Fragen werden<br />
im Rahmen eines gesamtbetrieblichen Projektes unter Leitung der Flughafenpolizei<br />
bearbeitet. Ab Februar 2008 werden sämtliche Frontmitarbeitenden der <strong>Kanton</strong>spolizei<br />
in einem ganztägigen Instruktionstag im Bereich Schengen geschult.<br />
Personalkörper inklusive Teilzeitstellen Aspiranten Mitarbeitende Sollbestand<br />
Polizeikorps 1 647 1 727<br />
davon Aspirantinnen/Aspiranten 42<br />
Flughafen-Sicherheitspolizei 423 460<br />
davon Aspirantinnen/Aspiranten 22<br />
Zivilangestellte 350 351<br />
Total Voll- und Teilzeitbeschäftigte 2 420 2 538<br />
Zusätzlich wurden bei der Flughafen-Kontrollabteilung 805 Sicherheitsbeauftragte<br />
der Flughafenpolizei beschäftigt. Im Reinigungsdienst der <strong>Kanton</strong>spolizei standen<br />
gesamthaft 68 Mitarbeitende (Teilzeitstellen).<br />
Kriminalpolizei<br />
Die Aufgabe der Kriminalpolizei ist es, Verbrechen und Vergehen aufzuklären. Dabei geht es nicht nur um<br />
die Ermittlung und Überführung der Täterschaft, sondern auch um die Entlastung von Unschuldigen. Die<br />
Kriminalpolizei führt ihre spezialisierten Mitarbeitenden in nach kriminologischen Gesichtspunkten<br />
gebildeten Organisationsstellen.<br />
Die polizeilich erfasste Kriminalität hat um 2,7% abgenommen. Der Rückgang schlägt<br />
sich in erster Linie bei den Vermögensdelikten nieder. Signifikant ist die Abnahme vor<br />
allem beim sonstigen Diebstahl. Demgegenüber ist die Gesamtzahl der Einbruchdiebstähle<br />
marginal gestiegen (0,6%). Deutlicher haben die Einbrüche in Wohnobjekte<br />
zugenommen (6,5%), dies nach markanten Abnahmen in den vergangenen zwei Jahren.<br />
Erneut zugenommen haben die Gewaltdelikte, allen voran die schweren Delikte<br />
gegen Leib und Leben mit 17,1%, wogegen die sonstigen Delikte gegen Leib und<br />
Leben (einfache Körperverletzungen und Tätlichkeiten soweit Antragsdelikte) lediglich<br />
um 3,7% angestiegen sind. Auch die strafbaren Handlungen gegen die sexuelle<br />
Integrität haben zugenommen. Anteil an dieser unerfreulichen Entwicklung haben u. a.<br />
die jugendlichen Straftäterinnen und Straftäter, obwohl die von ihnen begangenen<br />
Delikte gegen Leib und Leben gesamthaft um 2,5% zurückgegangen sind. Darunter<br />
79
80<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei<br />
StGB insgesamt Vermögensdelikte insgesamt (137–172 ter )<br />
160 000<br />
140 000<br />
120 000<br />
100 000<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
0<br />
Betäubungsmitteldelikte insgesamt Einbrüche<br />
16 000<br />
14 000<br />
12 000<br />
10 000<br />
8 000<br />
6 000<br />
4 000<br />
2 000<br />
0<br />
03 04 05 06 07 03 04 05 06 07<br />
03 04 05 06 07<br />
befinden sich allerdings 5 Tötungsdelikte (2 vollendete und 3 versuchte). Markant<br />
zugelegt hat die Jugendkriminalität bei den Raubstraftaten (59,7%), den Delikten<br />
gegen die sexuelle Integrität (19,7%), den Sachbeschädigungen (15,2%) wie auch den<br />
strafbaren Handlungen gegen das Vermögen (10,9%).<br />
160 000<br />
140 000<br />
120 000<br />
100 000<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
0<br />
16 000<br />
14 000<br />
12 000<br />
10 000<br />
8 000<br />
6 000<br />
4 000<br />
2 000<br />
0<br />
03 04 05 06 07<br />
Delikte gegen Leib + Leben (Art. 111–136)<br />
Raub<br />
5500<br />
5000<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
03 04 05 06 07<br />
03 04 05 06 07<br />
Detaillierte Angaben zu den einzelnen Deliktegruppen sind der Kriminalstatistik des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> («KRISTA») zu entnehmen.<br />
Sicherheitspolizei<br />
Die sicherheitspolizeilichen Aufgaben umfassen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit sowie<br />
von Ruhe und Ordnung durch die Abwehr von Gefahren und die Beseitigung von Störungen. Die Sicherheitspolizei<br />
führt das Polizeigefängnis und betreibt die Einsatzzentrale <strong>Zürich</strong>.<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl Arrestanteneingänge 12 500 9 924 11 500<br />
Anzahl Notrufe 295 000 176 935 200 000<br />
Der Personalaufwand für die ausserordentlichen sicherheitspolizeilichen Einsätze im<br />
unfriedlichen Ordnungsdienst erhöhte sich auf 20 598 (16 134) Dienststunden.<br />
Insgesamt mussten 42 (20) Ordnungsdienst-Aufgebote erlassen werden, wobei die<br />
grössten Ereignisse die Unterstützung der <strong>Kanton</strong>spolizei Graubünden bei der Bewältigung<br />
der Sicherheitsaufgabe für das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos vom 18. bis<br />
28. Januar mit 44 Mitarbeitenden bzw. 3289 Dienststunden, der Stadtpolizei <strong>Zürich</strong> bei<br />
den 1.-Mai-Veranstaltungen mit 455 (430) Mitarbeitenden bzw. 5393 (5585) Dienststunden<br />
und der <strong>Kanton</strong>spolizei Schwyz in Brunnen im Zusammenhang mit den<br />
1.-August-Feierlichkeiten auf dem Rütli und einer unbewilligten Nachdemonstration<br />
am 5. August mit jeweils 118 (138) bzw. 119 Mitarbeitenden bzw. 1807 (2207) bzw.<br />
1308 Dienststunden darstellten. Ausserdem erfolgten 4 (3) Unterstützungseinsätze
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
mit Wasserwerferfahrzeugen zu Gunsten der <strong>Kanton</strong>spolizei Basel-Stadt anlässlich<br />
von Fussballspielen mit insgesamt 44 (39) Mitarbeitenden bzw. 517 (535) Dienststunden<br />
sowie ein solcher zu Gunsten der <strong>Kanton</strong>spolizei Thurgau im Rahmen einer<br />
Vermisstensuche mit 77 Mitarbeitenden bzw. 952 Dienststunden.<br />
In den Polizeigefängnissen mussten infolge überbelegter Haftanstalten im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong> vereinzelt Fristüberschreitungen hingenommen werden. Es kam zu keinen<br />
Überbelegungen.<br />
Verkehrspolizei<br />
Die verkehrspolizeilichen Aufgaben umfassen die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung im Verkehr<br />
auf öffentlichen Strassen und Gewässern sowie die Verfolgung der Verstösse gegen das Verkehrsrecht<br />
und vorbeugende Massnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.<br />
Die provisorische Verkehrsunfallbilanz für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (ohne die Städte <strong>Zürich</strong><br />
und Winterthur) weist gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang der Unfallzahlen<br />
um ca. 1% auf. Die Zahl der Verunfallten ist insgesamt um 33 gestiegen; hingegen<br />
nahm die Zahl der verunfallten Kinder um 3 ab. Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmenden<br />
ging um 14 auf ein historisches Tief von 28 Personen zurück.<br />
Dabei ist auch erfreulich, dass 3 Kinder weniger getötet wurden als im Vorjahr. Für die<br />
vollständigen Zahlen zum Unfallgeschehen und die dazugehörigen Erläuterungen wird<br />
auf die Verkehrsunfallstatistik (VUSTA) verwiesen.<br />
Mit der neuen Verkehrssicherheitskampagne «Hände weg vom Handy am<br />
Steuer» wurden die Verkehrsteilnehmenden hinsichtlich der Gefährlichkeit des Telefonierens<br />
am Steuer sensibilisiert. Die von verkehrspolizeilichen Kontrollmassnahmen<br />
begleitete Kampagne war medial breit angelegt. Sie hatte nicht nur eine verbesserte<br />
Information zum Ziel, sondern sollte bewusst auch abschreckend wirken. Weitere<br />
Schwerpunkte in der präventiven Tätigkeit der Verkehrspolizei waren der Schulbeginn,<br />
Aktionen gegen Raser, die Fahrfähigkeit und die Einhaltung eines genügenden<br />
Abstandes beim Hintereinanderfahren.<br />
Das Verhältnis zwischen den Geschwindigkeitskontrollen im Inner- und Ausserortsbereich<br />
bewegt sich praktisch im gleichen Rahmen wie im Vorjahr (Innerortsbereich:<br />
70,8% gegenüber 73,6%, Ausserortsbereich: 29,2% gegenüber 26,4% im Vorjahr).<br />
Im Ordnungsbussenverfahren wurden insgesamt 248 447 (327 101) Fälle erledigt.<br />
Daraus ergaben sich Einnahmen zu Gunsten der Staatskasse von rund 20,2 (21,7)<br />
Mio. Franken.<br />
Ein ständiger Schwerpunkt der verkehrspolizeilichen Tätigkeit ist die Bekämpfung<br />
von Geschwindigkeitsexzessen. Dabei erweist sich die Zusammenarbeit mit der<br />
Verkehrsgruppe der Staatsanwaltschaften als sehr positiv. Sie setzt nicht erst im konkreten<br />
Fall, sondern bereits dann ein, wenn es darum geht, die technischen Mittel der<br />
Verkehrspolizei zu optimieren und dem besonderen Einsatzbild der Raser laufend<br />
anzupassen. Im Berichtsjahr fielen denn auch wesentliche Projektentscheide zur<br />
gezielten Auf- und Nachrüstung der Patrouillenfahrzeuge.<br />
81
82<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei<br />
Kontrollierte<br />
Fahrzeuge Verzeigungen<br />
<strong>2007</strong> 2006 <strong>2007</strong> 2006<br />
Kontrollen aus Kabinen 46 539 196 49 735 688 90 025 107 612<br />
Mobile Kontrollen 1 436 373 1 528 867 88 799 100 589<br />
Automatische Rotlichtüberwachungen 6 509 600 7 903 485 2 651 2 510<br />
Flughafenpolizei<br />
Die Flughafenpolizei bearbeitet im Bereich des Flughafens <strong>Zürich</strong> sämtliche kriminal-, verkehrs-, sicherheits-<br />
und grenzpolizeilichen Aufgaben. Ein wesentlicher Teil dieser Aufgaben wird von der Flughafen-<br />
Sicherheitspolizei (Spezialformation innerhalb der <strong>Kanton</strong>spolizei) wahrgenommen. Ausserdem führt die<br />
Flughafenpolizei im Auftrag von Unique (Flughafen <strong>Zürich</strong> AG) die Sicherheitskontrolle der abfliegenden<br />
Passagierinnen und Passagiere, des Handgepäcks und des registrierten Gepäcks, der Post sowie (in Teilen)<br />
der Fracht durch.<br />
Der Zuwachs an Passagierinnen und Passagieren, welche den Flughafen <strong>Zürich</strong> benützten,<br />
hielt unvermindert an. Das Volumen stieg auf 20,0 (19,2) Mio. Die von der Flughafenpolizei<br />
betriebene Sicherheitskontrolle passierten 10,6 (9,6) Mio. Personen.<br />
Eine wichtige Aufgabe der Flughafenpolizei stellt die Kontrolle der einreisewilligen<br />
Passagierinnen und Passagiere und deren Dokumente dar. Es wurden im vergangenen<br />
Jahr 979 (1465) ausländische Personen an der Grenze zurückgewiesen, welche<br />
die schweizerischen Einreisevoraussetzungen nicht erfüllten. Diese markante Abnahme<br />
resultiert hauptsächlich aus dem Ausbleiben von Staatsangehörigen aus Rumänien und<br />
Bulgarien, welche seit <strong>2007</strong> der EU angehören. Aber auch eigene Anstrengungen der<br />
Polizei in der Form gezielter präventiver sowie repressiver Massnahmen vermochten<br />
den Zustrom der auf dem Luftweg illegal einreisender Peronen zu vermindern.<br />
Im Kampf gegen die illegale Einfuhr von Betäubungsmitteln konnte eine erhebliche<br />
Menge an Betäubungsmitteln sichergestellt werden. Im Vordergrund steht weiterhin<br />
der Kokainhandel, wobei 65 (51) sogenannte «Drogenkuriere» verhaftet wurden,<br />
welche insgesamt 190 (144) kg illegal einzuführen versuchten. Ausserdem wurden<br />
9 (20) kg Heroin und 94 (31) kg Haschisch sichergestellt.<br />
Die Flughafenpolizei betreibt mit über 800 (mehrheitlich in Teilzeitarbeit<br />
beschäftigten) Mitarbeitenden die Sicherheitskontrolle am Flughafen. Es wurden insgesamt<br />
10,2 (9,1) Mio. registrierte Gepäckstücke sicherheitskontrolliert, darunter<br />
400 400 (303 000) in einer vertieften, zeitaufwendigen Überprüfung (sog. «Level 3»).
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl sicherheitskontrollierte Flugpassagiere (in Mio.) 9,8 10,3 10,0<br />
Anzahl sichergestellte gefährliche Gegenstände<br />
im registrierten Gepäck<br />
15 000 13 074 15 000<br />
Regionalpolizei<br />
Die auf dem ganzen <strong>Kanton</strong>sgebiet in den 56 Polizeiposten eingesetzten Polizeiangehörigen (so genannte<br />
«Stationierte») sorgen für Ruhe und Ordnung und nehmen kriminal-, sicherheits- und verkehrspolizeiliche<br />
Aufgaben wahr. Sie arbeiten eng zusammen mit den Polizeiorganen der Gemeinden und der Städte.<br />
Organisatorisch ist die Regionalpolizei in die drei Regionen Winterthur/Unterland, See/Oberland und<br />
Limmattal/Albis gegliedert. Jeder Region sind ein bis zwei (insgesamt 5) spezialisierte Verkehrszüge<br />
angegliedert.<br />
Wie eine Befragung ergeben hat, beurteilen die Gemeindebehörden und die Kommunalpolizeien<br />
die Zusammenarbeit mit der <strong>Kanton</strong>spolizei vorwiegend positiv. Die im<br />
Sinne des Polizeiorganisationsgesetzes optimierten Netzwerke haben sich etabliert<br />
und gewährleisten eine nachhaltige Kontinuität.<br />
Die Einführung des Gewaltschutzgesetzes auf 1. April ist für die Regionalpolizei<br />
mit einem beträchtlichen Mehraufwand und zusätzlicher Verantwortung verbunden. Bis<br />
zum Jahresende mussten 591 Fälle mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von<br />
über 14 Arbeitsstunden bewältigt werden. Einen Hinweis auf die Notwendigkeit und<br />
Qualität der Polizeiarbeit gibt der Umstand, dass den bei 34% der polizeilichen Schutzmassnahmen<br />
beantragten haftrichterlichen Verlängerungen in über 88% der Fälle entsprochen<br />
wurde. Laufend wurden auch Schwerpunktaktionen (Bekämpfung der<br />
Jugendkriminalität, Massnahmen gegen die Einbruchkriminalität und gegen die Verkehrsdelinquenz<br />
usw.) durchgeführt. Dabei handelte es sich um 38 gross angelegte<br />
regionale Polizeiaktionen, über 265 punktuelle Kontrollen sowie 505 Aktionen gegen<br />
die Jugendkriminalität.<br />
83
84<br />
Strassenverkehrsamt<br />
Das Strassenverkehrsamt leistet einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung und Verbesserung der Verkehrssicherheit.<br />
Das Instrumentarium ist weitgehend durch Bundesrecht vorgegeben. Die Betriebssicherheit<br />
der im Verkehr stehenden oder neu zuzulassenden Fahrzeuge wird anlässlich der technischen<br />
Kontrollen überprüft. Für die Gewährleistung der Fahreignung und Verkehrstüchtigkeit der Fahrzeuglenkerinnen<br />
und -lenker stehen die theoretischen und praktischen Führerprüfungen, die verkehrsmedizinischen<br />
Kontrollen und das Massnahmerecht (Verwarnungen, Führerausweisentzüge, Fahrverbote, Verkehrsunterricht<br />
usw.) zur Verfügung. Neben den sich direkt auf die Verkehrssicherheit auswirkenden<br />
Aktivitäten übernimmt das Strassenverkehrsamt das Inkasso der kantonalen Verkehrsabgaben, die in den<br />
Strassenfonds fliessen, und der pauschalen Schwerverkehrsabgaben, die dem Bund abzuliefern sind. Das<br />
Strassenverkehrsamt betreut einen Fahrzeugpark für Selbstfahrer und ist zuständig für die Chauffeurfahrten<br />
des <strong>Regierungsrat</strong>es.<br />
Indikatoren<br />
Wirkung/Effektivität<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Kundenzufriedenheit gut (Erhebung alle 3–5 Jahre)<br />
Leistungen/Effizienz<br />
– – –<br />
Anzahl theoretische und praktische Führerprüfungen 62000 60228 62000<br />
Theoretische Führerprüfungen pro Verkehrsexperte/-in 260 245 260<br />
Praktische Führerprüfungen pro Verkehrsexperte/-in 240 249 240<br />
Anzahl Fahrzeugprüfungen 213000 207 971 215000<br />
Fahrzeugprüfungen pro Verkehrsexperte/-in 1 700 1 706 1 700<br />
Anzahl Nachprüfungen nach festgestellten Mängeln 43000 46993 43000<br />
Zulassungsgeschäfte pro Mitarbeiter/in<br />
Beantwortete Anfragen pro Mitarbeiter/in<br />
7 000 7 276 7 000<br />
(Fahrzeug- und Führerzulassung) 5 100 5 332 5 100<br />
Anzahl verarbeitete Polizeirapporte 50000 52871 50000<br />
Anzahl verkehrsmedizinische Aufforderungen<br />
Administrativrechtliche Anordnungen<br />
inkl. verkehrsmedizinischer Geschäftsfälle<br />
50000 54157 50000<br />
pro Mitarbeiter/in 1 670 1 830 1 750<br />
Verhältnis gutgeheissene/erledigte Rekurse < 5% 3,5% < 5%<br />
Verkehrsabgaben und Gebühren (in Mio. Franken) 366 370 368<br />
Anzahl erstellte Rechnungen 1 600000 1 621 274 1 600000<br />
Anzahl erstellte Inkassobelege<br />
Beantwortete Anfragen pro Mitarbeiter/in<br />
294000 271 402 294000<br />
(Rechnungswesen) 5 420 6 685 6 250<br />
Anzahl Chauffeurfahrten<br />
Anzahl Selbstfahrten von Mitarbeitern/-innen<br />
1 700 1 785 1 700<br />
der Zürcher Verwaltung 6 000 5 970 6 000
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Indikatoren<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Gesamtaufwand (in Franken) pro Mitarbeiter/in<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
(ohne Einlage in Strassenfonds)<br />
Gesamtertrag (in Franken) pro Mitarbeiter/in<br />
186 000 178141 179000<br />
(ohne Einlage in Strassenfonds) 243 000 246699 244000<br />
Debitorenverluste des fakturierten Umsatzes 0,3% 0,3% 0,3%<br />
Das Geschäftsjahr verlief weitgehend im erwarteten Rahmen. Die zahlreichen Verordnungsänderungen<br />
auf Bundesebene wurden dank flexiblen Arbeitsstrukturen zeitgerecht<br />
umgesetzt. Die gute Wirtschaftslage führte bei den meisten Geschäften gegenüber<br />
dem Vorjahr zu einer leichten Zunahme. Die laufenden Verbesserungen der<br />
Arbeitsprozesse und EDV-Applikationen ermöglichten es, den hohen Anforderungen,<br />
die die Kundschaft an einen modernen Dienstleistungsbetrieb stellt, gerecht zu werden.<br />
Im Bereich der technischen Verkehrssicherheit bewegte sich die Gesamtzahl der<br />
Führerprüfungen auf dem langjährigen Mittel. Bei den Theorieprüfungen wurde,<br />
nachdem die Senkung der Prüfungssprachen auf die drei Landessprachen (Deutsch,<br />
Französisch und Italienisch) plus Englisch bekannt gegeben war, gegen Ende des Jahres<br />
ein grösserer Andrang registriert. Die Anzahl Fahrzeugprüfungen konnte dank<br />
einer Aufstockung der personellen Ressourcen gesteigert werden.<br />
Im Bereich der administrativen Verkehrssicherheit nahm die Anzahl der Zulassungsgeschäfte<br />
gegenüber dem Vorjahr leicht zu. Die gute Konjunkturlage widerspiegelt<br />
sich auch im Umstand, dass die Anzahl der Versicherungsabmeldungen wegen<br />
Nichtbezahlens der Versicherungsprämie und daraus folgend der Entzüge von Fahrzeugausweis<br />
und Kontrollschildern etwas rückläufig war. Ebenso mussten weniger<br />
Mahnungen versandt und Betreibungen eingeleitet werden.<br />
Das auf den 1. Januar 2005 eingeführte neue Massnahmenrecht des Bundes<br />
kam erstmals richtig zum Tragen. Es mussten gegenüber dem Vorjahr wesentlich mehr<br />
Polizeirapporte verarbeitet und Administrativmassnahmen verhängt werden. Generell<br />
wurden die Geschäftsfälle komplexer und zeitaufwändiger.<br />
Die wöchentliche Versteigerung von attraktiven Kontrollschildern über das<br />
Internet (eAuktion) stiess bei der Kundschaft das ganze Jahr hindurch auf ein ungebrochenes<br />
Interesse. Ebenfalls gross war das Informationsbedürfnis, das dank einer<br />
umfassenden Internetplattform und starker Präsenz im Call-Center in hohem Mass<br />
befriedigt werden konnte.<br />
Das anspruchsvolle Ziel einer hohen Kundenzufriedenheit kann nur mit fachkundigem<br />
und engagiertem Personal erreicht werden. Dazu ist unter anderem eine<br />
ständige Aus- und Weiterbildung notwendig, die im Rahmen der Qualitätssicherung<br />
plangemäss durchgeführt wurde.<br />
85
86<br />
E-Government<br />
Fahrzeugbestand, jeweils am 30. September (Quelle: VIACAR) 1 <strong>2007</strong> 2006<br />
Personenwagen 634982 628057<br />
Kleinbusse 1 256 1 299<br />
Gesellschaftswagen 742 723<br />
Lieferwagen 40765 39769<br />
Lastwagen 5 149 5 024<br />
Übrige Nutzfahrzeuge 9 629 9 093<br />
Arbeitsmotorwagen 4 614 4 476<br />
Landwirtschaftsfahrzeuge 15466 15457<br />
Kleinmotorräder 6 521 6 917<br />
Motorräder 85452 82610<br />
Total<br />
Strassenverkehrsamt<br />
Motorfahrzeuge 804 576 793 425<br />
Anhänger 41 593 40815<br />
Motorfahrräder (Mofa) 16364 16982<br />
Schiffe 11 152 11 163<br />
1 Bis anhin wurde der Fahrzeugbestand vom Bundesamt für Statistik übernommen, der auf dem Wohnsitz des Halters beruht.<br />
Die vorliegenden Angaben stammen aus dem eigenen VIACAR-System und beziehen sich auf die Anzahl Kontrollschilder.<br />
E-Government wird im Strassenverkehrsamt<br />
laufend erweitert und ausgebaut.<br />
Die meisten Merkblätter und Formulare<br />
können auf der Homepage<br />
gelesen und bei Bedarf ausgedruckt<br />
werden. In ausgewählten Bereichen<br />
erfolgt die Rückmeldung durch die<br />
Kundschaft ebenfalls auf elektronischem<br />
Weg. So funktioniert die<br />
wöchentliche Versteigerung von besonderen<br />
Kontrollschildern im Rahmen der<br />
eAuktion seit zwei Jahren reibungslos.<br />
Mit Hilfe der Internetdisposition können<br />
die Termine für die Fahrzeug- oder Führerprüfung<br />
mit wenigen Mausklicks verschoben<br />
werden. Nicht zuletzt verdrängt<br />
das E-Mail den klassischen Brief oder<br />
die Anfrage per Telefon und beschleunigt<br />
so den Informationsaustausch.<br />
Wichtige Projekte bilden die auf den Sommer 2008 geplante produktive Anbindung<br />
an die zentrale Fahrzeug-Datenbank des Bundes zusammen mit der Einführung des<br />
elektronischen Versicherungsnachweises, die Umsetzung der neuen Fahrlehrerverordnung<br />
und die Vorarbeiten für einen erfolgreichen Vollzug der Chauffeurzulassungsverordnung.<br />
Die Einführung eines elektronisch lesbaren Fahrzeug-Prüfberichtes wird<br />
nicht nur eine positive Auswirkung auf die Qualität des Prüfungsprozesses entfalten,<br />
sondern auch eine einfachere Administration und rationellere Archivierung mit sich<br />
bringen. Die Schiffs-Theorieprüfungen werden inskünftig – ähnlich wie die Theorieprüfungen<br />
für Strassenfahrzeuge – papierlos am Computer absolviert.
Migrationsamt<br />
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Das Migrationsamt vollzieht das im Bundesgesetz über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer<br />
(ANAG) und in den zugehörigen Verordnungen und Kreisschreiben des Bundes sowie im Asylgesetz festgelegte<br />
Ausländerrecht des Bundes. Es kontrolliert und regelt die Anwesenheit von Personen ausländischer<br />
Nationalität. Es arbeitet dabei eng mit andern Behörden zusammen, namentlich mit den kommunalen<br />
Einwohnerkontrollen, der <strong>Kanton</strong>spolizei <strong>Zürich</strong> und den Stadtpolizeien <strong>Zürich</strong> und Winterthur,<br />
dem Amt für Wirtschaft und Arbeit, dem kantonalen Sozialamt und den kommunalen Sozialbehörden<br />
sowie dem Bundesamt für Migration (BFM).<br />
Im Berichtsjahr (Stand August) hielten sich 288 111 (Vorjahr 284 309) Ausländerinnen<br />
und Ausländer mit Anwesenheitsbewilligungen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> auf, davon<br />
170 508 (164 536) aus EU/EFTA-Staaten. 196 655 (198 739) Personen besassen eine<br />
Niederlassungsbewilligung (EU/EFTA: 116 194 [116 434]), 82 934 (78 167) eine Aufenthaltsbewilligung<br />
(EU/EFTA: 46 301 [41 041]) und 8522 (7403) eine Kurzaufenthaltsbewilligung<br />
(EU/EFTA: 8013 [7061]).<br />
Im Rahmen des seit 1. Juni 2002 in Kraft stehenden Abkommens zwischen der<br />
Schweizerischen Eidgenossenschaft einerseits und der Europäischen Gemeinschaft<br />
(EG) und ihren Mitgliedstaaten anderseits über die Freizügigkeit (FZA) bestand eine<br />
weiterhin grosse Nachfrage seitens Personen aus EU/EFTA-Staaten nach erstmaligen<br />
Aufenthaltsbewilligungen mit dem Zweck, eine Erwerbstätigkeit aufnehmen zu können.<br />
Dementsprechend nahm die aus diesem Raum stammende Wohnbevölkerung<br />
erneut mehr zu als jene aus Nicht-EU/EFTA-Staaten. Am 1. April 2006 trat das Protokoll<br />
über die Ausdehnung des FZA auf die neuen EG-Mitgliedstaaten (EU-8) zwischen<br />
der Schweizerischen Eidgenossenschaft einerseits und der Europäischen<br />
Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten anderseits in Kraft. Dieses Protokoll sieht für<br />
die neuen Mitgliedstaaten (Tschechien, Estland, Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn,<br />
Malta, Polen, Slowenien, Slowakei) eine spezielle Übergangsregelung für die Zulassung<br />
zur Erwerbstätigkeit vor.<br />
Am 1. Juni des Berichtsjahres wurde die Begrenzung der Höchstzahlen für Aufenthaltsbewilligungen<br />
zur Ausübung einer selbstständigen oder unselbstständigen<br />
Erwerbstätigkeit für Staatsangehörige von EU-15-/EFTA-Mitgliedsstaaten sowie von<br />
Zypern und Malta (EU-17/EFTA) aufgehoben. Staatsangehörige der am 1. Mai 2004<br />
beigetretenen EU-Mitgliedstaaten (EU-8) bleiben weiterhin der Übergangsregelung<br />
unterstellt. Sie profitieren aber seit dem 1. Juni von der neuen Regelung, sofern sie<br />
einer selbstständigen Erwerbstätigkeit nachgehen.<br />
Bewilligungsverfahren<br />
Dem Migrationsamt obliegen im Wesentlichen die Erteilung, Erneuerung sowie der Widerruf von Aufenthaltsbewilligungen<br />
und Niederlassungsbewilligungen, die Bewilligung des Stellenantritts sowie des<br />
Stellen- und Berufswechsels.<br />
87
88<br />
Migrationsamt<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl Einreisegesuche 24 000 20 155 24 000<br />
Anzahl Visageschäfte 50 000 59 618 50 000<br />
Anzahl Geschäfte zur Anwesenheitsregelung 130 000 138 953 135 000<br />
Anzahl Gesuche betreffend Erwerbstätigkeit (inkl. Grenzgänger) 16 000 15 892 16 000<br />
Durchschnittliche Anzahl Pendenzen pro Mitarbeitende/n 35 146 80<br />
Saldo pro Bewilligung –10 –3 –10<br />
Die Zielvorgabe «Pendenzen pro Mitarbeitende» konnte nicht eingehalten werden.<br />
Gründe hiefür waren: der zahlenmässig hohe Eingang an Bewilligungsgesuchen auch<br />
im Berichtsjahr, namentlich nachdem die Begrenzung der Höchstzahlen für Erwerbstätige<br />
aus den EU-17-/EFTA-Staaten weggefallen war; die daraus folgende im Vergleich<br />
zum Vorjahr erneute Zunahme des Ausländerbestands; geänderte und zunehmend<br />
komplexere Rechtslagen, die mit dem Freizügigkeitsabkommen und seiner<br />
Ausdehnung sowie dessen Verhältnis zum ANAG zusammenhängen; neue Bewilligungstatbestände<br />
auf Grund von Gesetzes- und Verordnungsrevisionen im Ausländerrecht<br />
(z. B. vorzeitige Erteilung der Niederlassungsbewilligung gestützt auf die Integrationsverordnung);<br />
die anhaltend stark beschäftigende Thematik der Missbräuche.<br />
All dies führte zwangsläufig quantitativ und qualitativ zu aufwändigeren Verfahren<br />
und damit zu einem stetig steigenden Verwaltungsaufwand. Am hohen Pendenzenstand<br />
vermochte die Personalaufstockung, die im Zusammenhang mit der im Berichtsjahr<br />
durchgeführten, auf 1. Januar 2008 in Kraft tretenden Reorganisation möglich<br />
wurde, noch nichts zu ändern, mussten doch die neu rekrutierten Mitarbeitenden<br />
zuerst ausgebildet werden.<br />
Asylverfahren<br />
Dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> werden entsprechend seinem Bevölkerungsanteil 17% aller gesamtschweizerisch<br />
registrierten Asylsuchenden zugewiesen. Neben der fürsorgerischen Betreuung obliegen dem <strong>Kanton</strong> im<br />
Rahmen des Vollzugs des Asylgesetzes zahlreiche fremdenpolizeiliche Aufgaben.<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anteil der genügenden Grundlagen für das BFM > 85% 86% 1<br />
Anzahl bearbeitete Asylfälle<br />
1entfällt ab 2008<br />
1 200 307 1<br />
Die dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zugewiesenen Asylsuchenden stammen aus 71 (76) Ländern.<br />
Im Vordergrund stehen Eritrea mit 17,3 (11,4)%, Irak mit 8,5 (8,5)%, Sri Lanka mit<br />
7,9 (4,2)%, Serbien mit 7,2 (11,4)%, Somalia mit 6,3 (3,0)%. Mit Inkrafttreten der<br />
Asylgesetzrevision auf 1. Januar 2008 übernimmt das Bundesamt für Migration sämtliche<br />
Anhörungen zu den Asylgründen. Diese Aufgabe war bisher den <strong>Kanton</strong>en übertragen.<br />
Im Hinblick auf diese Zuständigkeitsänderung übernahm das Bundesamt<br />
bereits im Lauf des Berichtsjahrs einen grossen Teil, ab 1. Oktober sämtliche Anhörungen.<br />
Die Zahl der vom <strong>Kanton</strong> zu bearbeitenden Asylfälle ging deshalb erheblich<br />
zurück.
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Administrativ- und Zwangsmassnahmen<br />
Den heikelsten Bereich der fremdenpolizeilichen Arbeit bildet der Vollzug der Wegweisung. Verlassen<br />
abgewiesene Asylsuchende oder andere Personen ausländischer Nationalität ohne Anwesenheitsrecht<br />
unser Land nicht selbstständig vor Ablauf der ihnen angesetzten Ausreisefrist, werden Zwangsmassnahmen<br />
(Ausschaffung nach eventueller vorgängiger Haft [Ausschaffungs-, Durchsetzungshaft] von bis zu<br />
24 Monaten, Rayonauflagen bei nicht durchführbarer Ausschaffung) unumgänglich. Administrativmassnahmen<br />
werden ergriffen bei Zuwiderhandlung gegen fremdenpolizeiliche Vorschriften. Bei schwerwiegenden<br />
Verstössen namentlich strafrechtlicher Art gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit kann<br />
eine Person ausländischer Nationalität ausgewiesen oder ihr die Ausweisung angedroht werden.<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anteil der gutgeheissenen Rekurse 5% 4% 5%<br />
Anzahl Massnahmen gegen ausländische Personen 7 000 6 437 6 000<br />
Im Zwangsmassnahmenbereich wurden bei insgesamt 1423 (1562) Haftanordnungen<br />
514 (457) Anträge an den Haftrichter auf Bestätigung (für länger als 96 Stunden<br />
dauernde Haft) und 265 (197) Anträge auf Verlängerung der Ausschaffungshaft<br />
gestellt. 1252 (1297) Ausschaffungen wurden vollzogen, 92 (146) Rayonauflagen<br />
wurden verfügt. Am 1. Januar traten die mit der Asylgesetzrevision (Volksabstimmung<br />
vom 24. September 2006) beschlossenen verschärften Zwangsmassnahmen wie<br />
verlängerte Ausschaffungshaft und Durchsetzungshaft in Kraft. Im Rahmen ihrer<br />
Umsetzung – insgesamt wurden in 16 Fällen Durchsetzungshaft angeordnet und 42 Anträge<br />
auf Verlängerung dieser Haft gestellt – zeigen sich nach einem Jahr noch keine<br />
signifikanten Auswirkungen. Eine aussagekräftige Beurteilung ihrer Wirksamkeit ist<br />
noch verfrüht. Nach wie vor ist feststellbar, dass eine grosse Zahl von ausreisepflichtigen<br />
ausländischen Personen nicht bereit ist, aktiv bei der Papierbeschaffung mitzuwirken,<br />
und dadurch einen erheblichen Verwaltungsaufwand verursacht. Trotz der<br />
vom Bund getroffenen Massnahmen zur Vollzugsunterstützung gestaltet sich der<br />
Wegweisungsvollzug nach wie vor als sehr schwierig. Probleme ergeben sich namentlich<br />
bei Angehörigen von Staaten, welche sich weigern, angebliche Staatsangehörige<br />
als solche anzuerkennen, kein Interesse an deren Rücknahme haben oder diese von<br />
Gegenleistungen seitens der Schweiz abhängig machen. Immerhin kann festgestellt<br />
werden, dass auf Grund der Vollzugsanstrengungen des Bundes (Rückübernahmeabkommen<br />
mit vollzugskritischen Staaten, vom Bund organisierte Sonderflüge) der<br />
Wegweisungsvollzug bei bestimmten Staatsangehörigen, bei denen dies früher von<br />
vornherein praktisch aussichtslos war, heute eher möglich ist. Aus sicherheits- und<br />
allgemeinpolizeilichen Gründen wurden 36 (17) Ausweisungen aus der Schweiz angeordnet.<br />
In 28 (32) Fällen wurde die Ausweisung angedroht. Ferner wurde in 41 (53)<br />
Fällen die Aufenthaltsbewilligung widerrufen oder nicht mehr erneuert. 1533 (1314)<br />
Personen wurden verwarnt.<br />
89
90<br />
Amt für Militär und Zivilschutz<br />
Das Amt für Militär und Zivilschutz vollzieht in den Bereichen des Militärwesens und des Zivilschutzes<br />
vor allem Bundesrecht.<br />
Militärwesen<br />
Die Abteilung Militärverwaltung-Kreiskommando <strong>Zürich</strong> (MVZ) dient wehrpflichtigen Schweizer Bürgern<br />
als Auskunftsstelle und führt die obligatorischen Orientierungstage für angehende Stellungspflichtige<br />
durch. Sie ist zuständig für die Behandlung von Dienstverschiebungs- und Dispensationsgesuchen aller<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wohnhaften Unteroffiziere und Soldaten sowie für die Überprüfung und Ahndung der<br />
Verstösse gegen die ausserdienstliche Schiesspflicht. Am Ende der Dienstpflicht ist die Abteilung verantwortlich<br />
für die Durchführung der zentral auf dem Militärflugplatz Dübendorf organisierten Entlassungsinspektionen.<br />
Die Abteilung Wehrpflichtersatzverwaltung sorgt für die Veranlagung und den Bezug der Wehrpflichtersatzabgabe<br />
der im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wohnhaften Ersatzpflichtigen. Weiter befasst sich die Abteilung<br />
namentlich mit dem Verfügen von Ersatzbefreiungen, Erlassen und Rückerstattungen bei Militärdienstnachholung.<br />
Sie behandelt ausserdem Einsprachen und erledigt das Inkasso von der Mahnung,<br />
Betreibung bis zum Rechtsöffnungsverfahren.<br />
Die Militärbetriebe (Zeughaus <strong>Zürich</strong> [Retablierungsstelle Logistikbasis der Armee] und Waffenplatz<br />
Reppischtal) sind zuständig für die materielle Versorgung, den Unterhalt und die Einsatzbereitschaft<br />
der persönlichen Ausrüstung der Armeeangehörigen im <strong>Kanton</strong>. Der kantonale Waffenplatz<br />
<strong>Zürich</strong>-Reppischtal dient als Ausbildungszentrum für angehende Kader der Infanterie sowie für Truppenkurse<br />
und beherbergt die Militärakademie an der ETH <strong>Zürich</strong> (MILAK).<br />
Indikatoren<br />
Erledigung von Dienstverschiebungsgesuchen<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
innert zwei Wochen 90% 96% 90%<br />
Kundenzufriedenheit im Zeughaus (Bewertung mind. gut) 80% 99% 80%<br />
Von den eingegangenen 9041 (10 387) Dienstverschiebungs- und Dispensationsgesuchen<br />
lagen 6344 (7413) Gesuche, inkl. 1078 (1357) Wiedererwägungen, im Zuständigkeitsbereich<br />
des <strong>Kanton</strong>s. Von diesen wurden 2272 (2906) Gesuche abgelehnt, was<br />
36% (39%) entspricht.<br />
Die Abteilung MVZ führte 108 (107) obligatorische Orientierungstage für 6742<br />
(6534) angehende Stellungspflichtige durch. 5705 (7233) Stellungspflichtige wurden<br />
an 42 (46) Rekrutierungszyklen aufgeboten.<br />
An 8 (8) Entlassungsinspektionen sowie im Zeughaus <strong>Zürich</strong> wurden 3797<br />
(3484) Angehörige der Armee der Jahrgänge 1973–1977 abgerüstet. 429 (417) Offiziere<br />
wurden individuell im Zeughaus abgerüstet und im Rahmen einer zentral durchgeführten<br />
schlichten Feier – die Höheren Unteroffiziere, Unteroffiziere und Soldaten<br />
auf dem Flugplatz Dübendorf; die Offiziere im Schützenhaus Albisgüetli – verabschiedet.<br />
Der Umsatz des Armee-Shops im <strong>Kanton</strong>alen Zeughaus betrug Fr. 292 242<br />
(Fr. 241 520). Davon brachte der Armee-Shop-Verkauf über das Internet<br />
(www.a-shop.ch) 102 612 Fr. (Fr. 69 738) ein. Es wurden 3500 (710) Sturmgewehre<br />
(Stgw) 90 in Stand gestellt und wieder der Rekrutenausrüstung zugeführt. Die im Jahr
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
2006 mit der Logistikbasis der Armee abgeschlossenen Leistungsverträge betreffend<br />
das <strong>Kanton</strong>ale Zeughaus («Retablierungsstelle <strong>Zürich</strong>») haben sich bewährt.<br />
Die Gesamtentschädigung des Bundes für den Waffenplatz Reppischtal für<br />
Infrastruktur-, Grund- und Belegungskosten sowie allgemeine Kosten betrug<br />
Fr. 3 188 442 (Fr. 2 865 580). Die Kaserne war über das ganze Jahr hinweg mit der<br />
Infanterie Anwärterschule 3B, den Infanterie Bereitschaftskompanien 104 und der<br />
Militärakademie an der ETH <strong>Zürich</strong> (MILAK) als Aus- und Weiterbildungsstätte für die<br />
Berufsoffiziere der Armee sowie als international anerkanntes Kompetenzzentrum für<br />
Militärwissenschaften gut belegt. Im November wurde die Infanterie Anwärter Schule<br />
3 B von der Infanterie Durchdienerschule 14 abgelöst, was die Belegungsdichte noch<br />
zusätzlich erhöhen wird. Mit der armasuisse und der Logistikbasis der Armee konnten<br />
in erfolgreichen Verhandlungen verbesserte Entschädigungsleistungen für die Zukunft<br />
vereinbart werden.<br />
Es wurden rund 37 500 (36 000) Ersatzpflichtige veranlagt, was zu einer Vereinnahmung<br />
von rund 26,2 (26,1) Mio. Franken führte. 20% fallen dem <strong>Kanton</strong> als<br />
Bezugsprovision zu (rund 5,2 [5,2] Mio. Franken).<br />
Zivilschutz<br />
Der Zivilschutz ist – neben der Polizei, der Feuerwehr, dem Gesundheitswesen und den technischen<br />
Betrieben – eine der fünf Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes. Grundsätzlich sind die <strong>Kanton</strong>e<br />
für den Zivilschutz bei Katastrophen und Notlagen zuständig. Die Kernkompetenzen des Zivilschutzes<br />
richten sich nicht mehr primär an den Erfordernissen eines bewaffneten Krieges, sondern an<br />
jenen zur Bewältigung von Katastrophen und Notlagen aus.<br />
Zu den Hauptaufgaben des Zivilschutzes gehören der Vollzug und die Sicherstellung der Bundesvorschriften<br />
im Auf- und Ausbau der Zivilschutzorganisationen in den Gemeinden (unter anderem Ausbildung<br />
der Mannschaft und Kader, Zuteilung des Materials, Ausrüstung der Formationen und Anlagen,<br />
Projektgenehmigung bei der Erstellung von Personenschutzräumen sowie Planung und Projektbegleitung<br />
bei Organisationsbauten, Unterhalt der bestehenden Infrastrukturanlagen). Ebenfalls kantonale Aufgaben<br />
im Zivilschutz bilden die Aufsicht über die Ausbildungsanlässe der Gemeinden sowie der Betrieb des<br />
kantonalen Ausbildungszentrums in Andelfingen.<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Mängelfreiheit: Schutzbauten/Material 80% 92,3% 80%<br />
Auslastung Ausbildungszentrum Andelfingen 80% 84,0% 90%<br />
Im kantonalen Ausbildungszentrum in Andelfingen sowie in den beiden kommunalen<br />
Ausbildungszentren in Winterthur und <strong>Zürich</strong> konnte die geforderte Ausbildung<br />
sichergestellt werden. Insgesamt wurden 1202 Personen ausgebildet. Davon besuchten<br />
686 die zwölf Tage dauernde Grundausbildung und 516 wurden zu Kader oder<br />
Spezialisten ausgebildet. Die auszubildenden Schutzdienstpflichtigen absolvierten<br />
insgesamt 9466 Diensttage.<br />
Zur Überprüfung der Vorbereitungen in den Gemeinden für Katastrophen- und<br />
Nothilfeeinsätze wurden mit zwölf Zivilschutzorganisationen Inspektionsübungen<br />
durchgeführt. Diese Standortbestimmung bildet die Grundlage für die nachfolgenden<br />
Wiederholungskurse.<br />
91
92<br />
Amt für Militär und Zivilschutz<br />
Die Einsatzbereitschaft des Zivilschutzes wurde mehrfach unter Beweis gestellt.<br />
Bei den starken Regenfällen im August wurde der Zivilschutz zur Unterstützung der<br />
Feuerwehr, der Gemeindewerke und der zivilen Behörden eingesetzt. Im Bereich<br />
Betreuung musste der Zivilschutz notfallmässig Alters- und Pflegeheime unterstützen,<br />
die von einem Grippevirus betroffen waren. Neben diesen Einsätzen leisteten die<br />
Zivilschutzorganisationen als Partner im Bevölkerungsschutz zahlreiche Diensttage zu<br />
Gunsten der Gemeinden. Gefragt waren die Kernbereiche Betreuung und Pflege, die<br />
allgemeine Unterstützung der Partner sowie der Werterhalt von Schutzbauten. Die<br />
Einsätze erfolgten für die Betreuung und Pflege in Alters- und Pflegeheimen mit 8460<br />
(12 900) Personentagen, für den Unterhalt und den Werterhalt von Schutzräumen<br />
und Anlagen für die Partner des Bevölkerungsschutzes mit 4940 (1700) Personentagen<br />
und für weitere Dienstleistungen zu Gunsten der Gemeinschaft wie die Instandstellung<br />
nach Unwettern von Wegen oder Bachverbauungen, das Betreuen von Teilnehmenden<br />
an Grossanlässen von regionaler, kantonaler und nationaler Bedeutung<br />
mit 5630 (6500) Personentagen.<br />
Im baulichen Zivilschutz besteht in 143 Gemeinden – entsprechend 94,5% der<br />
Einwohnerinnen und Einwohner im <strong>Kanton</strong> – ein Defizit von rund 176 000 vollwertigen<br />
Schutzplätzen.<br />
Die Reformarbeiten im Zivilschutz wurden weitergeführt und konnten bis auf<br />
sechs Gemeinden abgeschlossen werden. Nachdem sich weitere Gemeinden für die<br />
Erfüllung der Zivilschutzaufgaben zusammengeschlossen haben, hat sich die Anzahl der<br />
Zivilschutzorganisationen von 60 auf 58 verringert. Zuhanden der Zivilschutzorganisationen<br />
(ZSO) wurden im Rekrutierungszentrum Rüti 689 (703) Schutzdienstpflichtige<br />
rekrutiert, was knapp der Hälfte des von den ZSO angemeldeten Bedarfs entspricht. Das<br />
Projekt «Alarmierung der Bevölkerung» wurde abgeschlossen. Die 450 stationären Sirenen<br />
können nun von der Einsatzzentrale der <strong>Kanton</strong>spolizei aus ferngesteuert ausgelöst<br />
werden. Somit kann die Bevölkerung im Falle einer Katastrophe rasch gewarnt und über<br />
Radio informiert werden.
Sozialamt<br />
Das Sozialamt vollzieht die staatlichen Aufgaben im Sozialwesen.<br />
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Öffentliche Sozialhilfe<br />
Im Bereich der öffentlichen Sozialhilfe ist das Sozialamt gegenüber den Zürcher Gemeinden und weiteren<br />
Leistungserbringenden koordinierend, unterstützend und finanzierend tätig. Dabei obliegen ihm vor<br />
allem der Verkehr mit anderen <strong>Kanton</strong>en, dem Bund und dem Ausland, Entscheide über die Anerkennung<br />
der staatlichen Kostenersatzpflicht gegenüber Zürcher Gemeinden oder Dritten und über Zuständigkeitskonflikte<br />
sowie die Beratung der Gemeinden und die Festsetzung und Ausrichtung von Staatsbeiträgen<br />
an die wirtschaftliche Hilfe.<br />
Die von <strong>Kanton</strong> und Gemeinden insgesamt erbrachte wirtschaftliche Hilfe belief sich<br />
im Jahr 2006 (für das Berichtsjahr liegen diese Zahlen noch nicht vor) auf brutto<br />
Fr. 643 883 056, was einer Veränderung gegenüber dem Vorjahr von minus 0,2% entspricht,<br />
und netto Fr. 383 862 081. Die wirtschaftliche Hilfe des <strong>Kanton</strong>s setzt sich wie<br />
folgt zusammen:<br />
<strong>2007</strong> 2006 <strong>2007</strong> 2006<br />
Vergleich mit Vorjahr Anzahl Fälle Franken<br />
Hilfe an Auslandschweizerinnen 143 ¹ 142 ¹ 509 635 502 264<br />
und Auslandschweizer 195 ² 182 ²<br />
Hilfe an Zürcher Bürgerinnen und Bürger 46 ¹ 46 ¹ 5 848 425 354<br />
in Deutschland 46 ² 46 ²<br />
Kostenersatz für ausländische Staatsangehörige 13 090 ¹ 12 027 ¹ 71 833 944 69 963 375<br />
und Schweizerinnen und Schweizer ohne Wohnsitz 13 889 ² 12 730 ²<br />
Kostenersatz für Zürcher Bürgerinnen 666 ¹ 657 ¹ 5 469 243 5 728 528<br />
und Bürger in anderen <strong>Kanton</strong>en 1 386 ² 1 004 ²<br />
Staatsbeiträge an die Gemeinden 22 669 468 21 818 245<br />
¹ Jahresendbestand der Fälle ohne Abgänge<br />
2 tatsächliche Anzahl der Fälle (Bestand und Abgänge)<br />
Zum Schwerpunkt der Tätigkeit gehörten überdies folgende Projekte: Umsetzungsarbeiten<br />
im Zusammenhang mit der Teilrevision des Sozialhilfegesetzes, Einführung<br />
der Vollerhebung Sozialbericht, Weiterentwicklung Interinstitutionelle Zusammenarbeit<br />
(IIZ).<br />
Der Bereich Sozialhilfe für Flüchtlinge ist ein Teil der öffentlichen Sozialhilfe.<br />
Er stellt die Koordination zwischen Bund, <strong>Kanton</strong> und Gemeinden sicher, führt das<br />
Melde- und Abrechnungswesen durch und ist für Instruktion und Beratung zuständig.<br />
Im Berichtsjahr wurden im <strong>Kanton</strong> 509 (Vorjahr 554) Fälle von Flüchtlingen mit<br />
Aufenthaltsbewilligung geführt.<br />
93
94<br />
Sozialamt<br />
Asylkoordination<br />
Im Asylbereich organisiert und koordiniert das Sozialamt in Zusammenarbeit mit den Betreuungsorganisationen<br />
(Arbeitsgemeinschaft Asyl, ORS Service AG, Asyl-Organisation <strong>Zürich</strong>, Asylkoordination Winterthur)<br />
sowie mit allen Zürcher Gemeinden die Unterbringung und Betreuung der vom Bund zugewiesenen<br />
Asylsuchenden.<br />
Dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wurden im Rahmen seines Aufnahmekontingentes von 17% aller<br />
Asylsuchenden in der Schweiz im Berichtsjahr 1417 Personen zugewiesen. Dies entspricht<br />
einer Abnahme von rund 16% gegenüber dem Vorjahr. Die Unterbringungskapazität<br />
in der Erstphasenunterbringung betrug auf Ende Dezember total 968 Plätze.<br />
Das Aufnahmekontingent der Gemeinden betrug im Berichtsjahr 0,5% der Wohnbevölkerung.<br />
Personen mit einem rechtskräftigen Nichteintretensentscheid (NEE) werden aus<br />
der Sozialhilfe ausgeschlossen und gelten ab diesem Zeitpunkt als illegal anwesende<br />
Ausländer. Sie haben höchstens noch Anrecht auf Nothilfe. Die Unterbringungskapazität<br />
in entsprechenden Notunterkünften betrug per Ende Dezember total 407 Plätze.<br />
Soziale Einrichtungen<br />
Die Aufsicht, Beratung und Planung sowie die Entrichtung von Beiträgen im Investitions- und Betriebsbereich<br />
von Heimen und Einrichtungen für erwachsene Menschen mit einer Behinderung sowie für<br />
Sozialhilfeeinrichtungen fallen ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich des Sozialamtes. Diese Tätigkeiten<br />
werden von der Abteilung Soziale Einrichtungen (vormals: Abteilung Behinderten- und Sozialhilfeeinrichtungen)<br />
wahrgenommen.<br />
Für erwachsene Menschen mit einer Behinderung standen im Berichtsjahr dem <strong>Kanton</strong><br />
insgesamt 129 (Vorjahr 127) Einrichtungen mit 4460 (4452) Wohnheim- und<br />
807 (712) Eingliederungsplätzen sowie 5540 (5124) Plätzen für Tagesstruktur und<br />
Dauerbeschäftigung zur Verfügung. 1 Insgesamt 98 (97) Einrichtungen im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong> sind staatsbeitragsberechtigt. Sie verfügen über 3813 (3745) Wohnheim- und<br />
731 (640) Eingliederungsplätze sowie 5251 (4841) Plätze für Tagesstruktur und<br />
Dauerbeschäftigung. Hinzu kommen 21 (21) staatsbeitragsberechtigte ausserkantonale<br />
Einrichtungen mit 270 (268) Wohnheim- und 4 (7) Eingliederungsplätzen sowie<br />
236 (235) Plätzen für Tagesstruktur und Dauerbeschäftigung. Den beitragsberechtigten<br />
Einrichtungen wurden Investitionsbeiträge an Bauvorhaben von Fr. 7 935 000<br />
(4 156 000) und Betriebsbeiträge von Fr. 7 050 000 (5 978 000) ausgerichtet (Beiträge<br />
an das Restdefizit nach Beiträgen des Bundes). In diesen Zahlen sind die neun beitragsberechtigten<br />
stationären suchttherapeutischen Einrichtungen eingeschlossen. In<br />
den vom <strong>Kanton</strong> unterstützten 28 (27) Sozialhilfeeinrichtungen (dezentrale Drogenhilfe,<br />
Wohneinrichtungen für Randständige, Frauenhäuser) wurden 980 (939) Wohnplätze<br />
und 1987 (1675) Beschäftigungs-/Tagesstrukturplätze (inkl. Plätze in Kontaktund<br />
Anlaufstellen) angeboten. An das massgebliche Betriebsdefizit dieser Sozialhilfeeinrichtungen<br />
wurden Beiträge von Fr. 5 448 000 (5 461 000) geleistet, davon<br />
Fr. 4 564 000 (4 541 000) an das Defizit der Einrichtungen der dezentralen Drogenhilfe.<br />
1 Neue Zählweise im Zusammenhang mit der erstmaligen Erhebung des Angebotsinventars <strong>2007</strong> für Behinderteneinrichtungen.
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Zusatzleistungen zur AHV/IV<br />
Die Ausrichtung der Zusatzleistungen zur AHV/IV ist Sache der Gemeinden (Ergänzungsleistungen, Beihilfen<br />
und wo vorgesehen Gemeindezuschüsse). Der <strong>Kanton</strong> übernimmt Kostenanteile von 38% und übt<br />
die Aufsicht aus (Revision und Beratung).<br />
Vergleich mit Vorjahr (in Franken) <strong>2007</strong> 2006<br />
Gesamtleistungen der Gemeinden 563 051 498 544 227 742<br />
davon Ergänzungsleistungen 506678946 488240045<br />
davon Beihilfen 56372552 55987697<br />
Leistungen an Betagte 292 479 169 284 491 625<br />
Leistungen an Hinterlassene 9 585 540 8 692 366<br />
Leistungen an Invalide 260 986 789 251 043 751<br />
Bundesbeitrag an die Ergänzungsleistungen 50 696 301 48 861 868<br />
Staatsbeitrag an die Ergänzungsleistungen und Beihilfen 194 712 000 189 077 602<br />
Gegenüber dem Vorjahr wurden 3,5% mehr Zusatzleistungen ausgerichtet. Dabei stiegen<br />
die Ergänzungsleistungen um 3,8%, die Beihilfen um 0,7%. Während sich die<br />
Zunahme bei den Versichertengruppen der Betagten mit 2,8% und der Invaliden mit<br />
4,0% in der Grössenordnung der durchschnittlichen Steigerung hielt, stiegen die<br />
Zusatzleistungen an Hinterlassene um überdurchschnittliche 10,3% an. Diese Feststellung<br />
relativiert sich durch den Umstand, dass die Zusatzleistungen an Hinterlassene nur<br />
2% der Gesamtleistungen ausmachten, während Betagte einen Anteil von 52% und<br />
Invalide einen solchen von 46% beanspruchten. Die überdies an zusatzleistungsberechtigte<br />
Personen ausgerichteten Prämienverbilligungen werden später über die<br />
Gesundheitsdirektion abgerechnet. Sie belaufen sich auf rund 152 Mio. Franken.<br />
Sozialversicherungen des Bundes (AHV/IV/FL)<br />
Die <strong>Kanton</strong>e haben 3,64% der Gesamtausgaben der AHV und 12,5% der Gesamtausgaben der IV zu übernehmen.<br />
Auf Grund der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund<br />
und <strong>Kanton</strong>en (NFA) fällt der Beitrag an die AHV ab 2008 vollständig weg. An die IV haben die <strong>Kanton</strong>e<br />
2008 noch einen einmaligen Betrag von 490 Mio. Franken zu zahlen für Leistungen, welche Vorjahre<br />
betreffen. Der Anteil des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> daran beträgt knapp 111 Mio. Franken. Danach werden auch die<br />
Beiträge an die IV vollständig entfallen. Die <strong>Kanton</strong>e haben jedoch weiterhin ihren Anteil an den Familienzulagen<br />
in der Landwirtschaft zu leisten.<br />
Vergleich mit Vorjahr (in Franken) <strong>2007</strong> 2006<br />
Beitrag an die AHV 270 527 260 269 253 830<br />
Beitrag an die IV 309 525 031 317 080 626<br />
Beitrag an die Familienzulagen in der Landwirtschaft 1 906 876 2 199 730<br />
Total 581 959 167 588 534 186<br />
95
96<br />
Sozialamt<br />
Der <strong>Kanton</strong>santeil an den Sozialversicherungen des Bundes ist gegenüber dem Vorjahr<br />
um Fr. 6 575 019 gesunken (–1,1%). Grund dafür sind jedoch nicht die Ausgaben<br />
der AHV und der IV im laufenden Jahr, sondern die Schlussabrechnung 2006 der<br />
Sozialversicherungen. Aus den 2006 geleisteten Beiträgen wurden dem <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong> knapp 30 Mio. Franken zurückerstattet und direkt mit den im Berichtsjahr<br />
anfallenden Beiträgen verrechnet.<br />
Anpassung der kantonalen Erlasse im Sozialwesen an die NFA<br />
Das Berichtsjahr war geprägt von den Vorbereitungen für die Umsetzung der Neugestaltung<br />
des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und <strong>Kanton</strong>en<br />
(NFA). Dabei stand die Anpassung von Gesetzen und Verordnungen im Vordergrund.<br />
Das neue Gesetz über Einrichtungen für invalide Personen (IEG) und die entsprechende<br />
Verordnung (IEV) bilden ab 1. Januar 2008 die gesetzliche Grundlage für Aufsicht,<br />
Bewilligung, Steuerung, Planung und Finanzierung der Invalideneinrichtungen. Im<br />
Bereich der Invalideneinrichtungen mussten zudem die Vorbereitungen für den Beitritt<br />
zur Interkantonalen Vereinbarung für Soziale Einrichtungen (IVSE) getroffen werden.<br />
Die neu in den Zusatzleistungen zur AHV/IV enthaltene kantonalrechtliche Leistungsart<br />
der Zuschüsse sowie die von den <strong>Kanton</strong>en zu regelnde Vergütung der Krankheitsund<br />
Behinderungskosten erforderten Anpassungen im Zusatzleistungsgesetz (ZLG)<br />
und die Schaffung einer Zusatzleistungsverordnung (ZLV). Mit der Revision des Einführungsgesetzes<br />
zur AHV/IV wurde die Regelung umgesetzt, dass die Beiträge des<br />
<strong>Kanton</strong>s an die Sozialversicherungen des Bundes mit Inkrafttreten der NFA wegfallen.
Statthalterämter<br />
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die zwölf Statthalterämter des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> vollziehen das Übertretungsstrafrecht von Bund und <strong>Kanton</strong>.<br />
Als Rechtsmittel-, Beschwerde- und Aufsichtsinstanz erledigen die Statthalter Rekurse in Polizeiund<br />
Feuerwehrangelegenheiten sowie Aufsichtsbeschwerden gegen Gemeinden in diesen Bereichen. Die<br />
Aufsichtstätigkeit umfasst zudem die Kontrolle der feuerpolizeilichen Arbeit der Gemeinden sowie die<br />
Inspektion der Feuerwehren. Zur Verwaltungstätigkeit zählen im Wesentlichen das Ausstellen von Invalidenbegleitkarten,<br />
die Ausgabe von Mofavignetten und die Abnahme von Handgelübden. Im Weiteren<br />
nehmen die Statthalterämter Meldungen von Brand- und Elementarschäden für die kantonale Gebäudeversicherung<br />
entgegen. Die Statthalter wirken als Präsidenten der Schätzungskommission bei der<br />
Abschätzung grösserer Schadenereignisse mit. Im Bereich des Waffenrechtes sind die Statthalterämter<br />
für das Ausstellen von Waffentragbewilligungen und die Beschlagnahme von Waffen zuständig.<br />
Die mit dem Inkrafttreten des neuen Allgemeinen Teils des Strafgesetzbuches auf den<br />
1. Januar verbundenen Änderungen haben auch im Bereich des Übertretungsstrafrechtes<br />
einen wesentlichen Einfluss auf das Verfahren, die Formulare und den Vollzug<br />
des Busseninkassos, einschliesslich Vollzug von Ersatzfreiheitsstrafen. Namentlich die<br />
Tatsache, dass Beschuldigte unter gewissen Umständen für ihre Übertretungen nicht<br />
mehr gebüsst, sondern zur Leistung gemeinnütziger Arbeit verurteilt werden, hat<br />
manche Abläufe verändert und auch bereits zu Mindereinnahmen geführt. Mit der<br />
Anpassung der Strafprozessordnung (StPO) an das neue Recht wurde den Gemeinden<br />
in § 333 StPO die Möglichkeit gegeben, die Handhabung des Übertretungsstrafrechtes<br />
vollständig an die Statthalterämter zu übertragen. Von dieser Möglichkeit haben<br />
bereits viele Gemeinden Gebrauch gemacht, was die einheitliche und korrekte Rechtsanwendung<br />
im gesamten Bereich des Übertretungsstrafrechts verbessert.<br />
Im Berichtsjahr nahm der Eingang der Verzeigungen gegenüber dem Vorjahr um<br />
0,37% auf 50 554 ab. Dabei wurden 2085 (4,25%) Begehren um gerichtliche Beurteilung<br />
von Strafverfügungen gestellt. Die Anzahl der Begehren nahm damit um 110<br />
ab. Die sorgfältige Bearbeitung der Übertretungsstraffälle durch die 12 Statthalterämter<br />
entlastet die Gerichte wirksam. Auch die Zahl der Strafverfolgungen mit<br />
einer Erledigungsdauer von über sechs Monaten konnte dank effizienter Pendenzenbewirtschaftung<br />
auf dem tiefen Vorjahresniveau gehalten werden. Die Zahl der Bussenbezugshandlungen<br />
nahm demgegenüber um 4323 ab, weil nach den Bestimmungen<br />
des revidierten Strafgesetzbuches die Ersatzfreiheitsstrafen sofort festzulegen<br />
sind und deshalb der spätere Erlass von Umwandlungsverfügungen entfällt. Als Folge<br />
dieser veränderten Bussenvollzugsabläufe fallen bei den Statthalterämtern hohe<br />
Abschreibungen von Bussen- und Gebührenerträgen mit entsprechenden Auswirkungen<br />
auf den Kostendeckungsgrad an.<br />
97
98<br />
Statthalterämter<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl Strafverfügungen 1. Instanz 52 000 49 074 52 000<br />
Bewilligungen und Ausweise 2 000 3 482 2 000<br />
Aufsichtstätigkeit und Amtshandlungen 3 000 3 327 3 000<br />
Rechtsmittelverfahren 40 36 40<br />
Anzahl Bussenbezugsmassnahmen 80 000 90 321 90 000<br />
Erledigungsdauer Strafverfolgung > 6 Monate (Anzahl Fälle) 1 700 1 360 1 500<br />
In % der erledigten Fälle 3,30% 2,77% 2,80%<br />
Bussenertrag (Fr.) 13 193 000 12 713 976 13 215 000<br />
Kostendeckungsgrad Strafverfolgung (nur Gebühren) 67% 73% 66%
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem <strong>Kanton</strong>srat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />
Behörden- und Volksinitiativen<br />
A. 2 Abschreibungsanträge: eigene Vorlagen, Gesetzesentwurf<br />
204/2003 Lastwagen-Transitverkehr bei Ortschaften mit Umfahrungen<br />
11. April 2005 (Postulat Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>, Prof. Dr. Willy Furter, <strong>Zürich</strong>, und Reto Cavegn,<br />
Oberengstringen). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert zu prüfen, wie Ortschaften mit Umfahrungen<br />
vom Lastwagen-Transitverkehr entlastet werden können.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 28. März Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4390).<br />
84/2005 Finanzierung Asylwesen<br />
27. Juni 2005 (Postulat Andreas Burger, Urdorf, Willy Haderer, Unterengstringen, und Urs Lauffer,<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> setzt sich bei den Bundesbehörden dafür ein, dass der Bund die den <strong>Kanton</strong>en<br />
übertragenen Aufgaben im Asylwesen kostendeckend entschädigt. Zusätzlich verpflichtet sich der <strong>Regierungsrat</strong><br />
gegenüber den Gemeinden, für übertragene Aufgaben im Asylbereich eine kostendeckende Entschädigung<br />
zu entrichten, wenn er diese Aufgaben nicht selbst wahrnimmt.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 14. Februar Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage<br />
4382).<br />
207/2004 Sperrung von Strassenstücken für Freizeitzwecke<br />
29. August 2005 (Postulat Dr. Ueli Annen, Illnau-Effretikon, Thomas Hardegger, Rümlang, und Patrick<br />
Hächler, Gossau). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, dafür zu sorgen, dass unsere Strassen teilweise und<br />
temporär einer breiteren Nutzung zugeführt werden. <strong>Kanton</strong> und Gemeinden sollen angespornt werden,<br />
Strassenstücke, die sich für die Freizeitnutzung von Kindern und Erwachsenen eignen, an Wochenenden<br />
vermehrt für den motorisierten Verkehr zu sperren und für Sport- und Vergnügungszwecke freizugeben.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 11. Juli Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4418).<br />
229/2004 Erschwerung des Waffenerwerbs bei für den Waffenbesitz ungeeigneten Personen<br />
21. November 2005 (Postulat Thomas Hardegger, Rümlang, Martin Arnold, Oberrieden, und Renate Büchi-<br />
Wild, Richterswil). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen zu prüfen, wie mittels Weisung an die Bewilligungsbehörden<br />
das Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition beziehungsweise die dazugehörige<br />
Verordnung über Waffen, Waffenzubehör und Munition so konkretisiert wird, dass der Waffenerwerb bei<br />
Personen, die für den Waffenerwerb wenig geeignet sind, erschwert wird. Dabei soll auch der Gruppe der<br />
jungen Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller eine besondere Beachtung geschenkt werden.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 7. November Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage<br />
4450).<br />
7/2006 Einreichung einer Standesinitiative zu einer Änderung der Bundesgesetzgebung über die AHV<br />
26. Juni 2006 (Einzelinitiative Peter Marti, <strong>Zürich</strong>). Dem <strong>Kanton</strong>srat des Eidgenössischen Standes <strong>Zürich</strong><br />
wird beantragt, eine Standesinitiative einzureichen mit dem Ziel, die Gleichbehandlung bei der Bemessung<br />
der AHV-Altersrenten zu erwirken, unabhängig von der Lebensform der Anspruchsberechtigten.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 15. November 2006 Bericht und Antrag unterbreitet<br />
(Vorlage 4363).<br />
99
100<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
346/2005 Leinenobligatorium/Maulkorbtragepflicht für Kampfhunde<br />
28. August 2006 (Postulat Stefan Dollenmeier, Rüti, Peter Reinhard, Kloten, und Gerhard Fischer, Bäretswil).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, gesetzliche Bestimmungen zu erarbeiten, welche vorschreiben, dass<br />
so genannte Kampfhunde, insbesondere Rottweiler, Stafford Terrier, Pitbulls und Bullterrier, auf öffentlichem<br />
Grund nicht mehr von der Leine gelassen werden dürfen bzw. Maulkörbe tragen müssen.<br />
Die Abschreibung erfolgt im Rahmen der Vorlage 4402 betreffend Hundegesetz (der <strong>Regierungsrat</strong><br />
hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 18. April Bericht und Antrag unterbreitet).<br />
B. Bericht über Vollzug unerledigter Vorstösse<br />
416/2004 Fan-Betreuung an der EURO 2008<br />
6. Februar 2006 (Postulat Natalie Vieli-Platzer, <strong>Zürich</strong>, Reto Cavegn, Oberengstringen, und Adrian Hug,<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, einen Massnahmenplan sowie ein Finanzierungskonzept zu<br />
erarbeiten, wie im Falle einer Austragung von EM-Spielen 2008 in <strong>Zürich</strong> die Fan-Betreuung in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bund, den anderen Austragungsorten, den lokalen Clubs und dem Schweizerischen<br />
Fussballverband sichergestellt werden kann. Für die Konzepterarbeitung, den Aufbau von Fan-Betreuungsstrukturen,<br />
die eigentliche Fan-Betreuung während der EM und die Auswertung des Projekts<br />
sollen die erforderlichen finanziellen Mittel bereitgestellt werden.<br />
Bericht und Antrag werden vorbereitet.<br />
451/2004 Schuldenberatung und -prävention<br />
6. Februar 2006 (Postulat Prof. Katharina Prelicz-Huber, <strong>Zürich</strong>, Heidi Bucher-Steinegger, <strong>Zürich</strong>, und<br />
Peter Schulthess, Stäfa). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, einen Bericht über die Schuldenberatung und<br />
-prävention im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu erstellen. Dabei ist insbesondere zu prüfen,<br />
– welche Massnahmen und Angebote nötig sind, damit Menschen mit Schuldenproblemen früher Hilfe<br />
in Anspruch nehmen,<br />
– welche Schuldenpräventions- und Beratungsangebote erforderlich sind, um Jugendliche und junge<br />
Erwachsene zu erreichen.<br />
Bericht und Antrag werden vorbereitet.<br />
37/2005 Neuregelung der Kosten für die Erteilung der Verkehrserziehung durch die <strong>Kanton</strong>spolizei (KAPO)<br />
6. Februar 2006 (Postulat Johannes Zollinger, Wädenswil, Vinzenz Bütler, Wädenswil, und Martin Kull,<br />
Wald). Wir bitten den <strong>Regierungsrat</strong> um Bericht und Antrag über alternative, verursachergerechte Finanzierungsmöglichkeiten<br />
für die Verkehrserziehung der KAPO. Dabei soll auch geprüft werden, ob die<br />
Kosten über die Motorfahrzeugsteuer zu decken wären.<br />
Bericht und Antrag werden vorbereitet.<br />
110/2005 Kosteneinsparungen bei der <strong>Kanton</strong>spolizei ohne Beeinträchtigung der Sicherheit<br />
6. Februar 2006 (Postulat Dr. Regine Sauter, <strong>Zürich</strong>, Thomas Vogel, Illnau-Effretikon, und Regula Thalmann-Meyer,<br />
Uster). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, die im Rahmen des Massnahmenplans Haushaltsgleichgewicht<br />
2006 beabsichtigten Massnahmen aufzulisten sowie aufzuzeigen, wie die geplanten<br />
Einsparungen bei der <strong>Kanton</strong>spolizei <strong>Zürich</strong> dazu genutzt werden können, organisatorische Erneuerungen<br />
vorzunehmen, sodass die Sicherheit für die Zürcher Bevölkerung gewährleistet bleibt. Dabei sind<br />
auch Erkenntnisse umzusetzen, wie sie die Wissenschaft für die heutige Polizeiarbeit liefert.<br />
Bericht und Antrag werden vorbereitet.
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
119/2005 Reduktion von Feinstaubemissionen (PM10) durch Einführung eines Bonussystems bei Verkehrsabgaben<br />
dieselbetriebener Fahrzeuge mit Feinstaubpartikel-Filtern<br />
27. März 2006 (Motion Esther Hildebrand, Illnau-Effretikon, Ralf Margreiter, <strong>Zürich</strong>, und Susanne Rihs-<br />
Lanz, Glattfelden). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, das Verkehrsabgabengesetz und die Verkehrsabgabenverordnung<br />
anzupassen und die rechtlichen Grundlagen für die Einführung eines Bonussystems<br />
zu schaffen, welches die Abgaben für dieselbetriebene Fahrzeuge mit Feinstaubpartikel-Filtern reduziert.<br />
Wird geprüft.<br />
176/2005 Einführung einer reduzierten Motorfahrzeugsteuer für Erdgas/Kompogas betriebene Fahrzeuge<br />
27. März 2006 (Postulat Susanne Rihs-Lanz, Glattfelden, Patrick Hächler, Gossau, und Prof. Dr. Willy<br />
Furter, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, das Verkehrsabgabegesetz und die Verkehrsabgabeverordnung<br />
dahingehend zu ändern, dass Halterinnen und Halter von Erdgas- und insbesondere Naturgas-(z.B.<br />
Kompogas-)Fahrzeugen von einer reduzierten Motorfahrzeugsteuer profitieren können.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat den <strong>Kanton</strong>srat am 12. Dezember ersucht, die Frist für Berichterstattung und<br />
Antragstellung um ein Jahr bis zum 27. März 2009 zu erstrecken (Vorlage 4457).<br />
226/2005 Aktualisierung von Daten im Polizeiorganisationssystem (POLIS)<br />
28. August 2006 (Motion Susanne Rihs-Lanz, Glattfelden, Thomas Ziegler, Elgg, und Dr. Christoph<br />
Holenstein, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen,<br />
dass die Aktualisierung von Daten im Polizeiorganisationssystem (POLIS) gewährleistet wird. Dafür muss<br />
die Justiz verpflichtet werden, den Ausgang von Strafverfahren der Polizei weiterzuleiten.<br />
Wird geprüft.<br />
242/2005 Bezeichnung einer Direktion für Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
28. August 2006 (Postulat Cécile Krebs, Winterthur, Lucius Dürr, <strong>Zürich</strong>, und Gabriela Winkler, Oberglatt).<br />
Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, wird der <strong>Regierungsrat</strong> eingeladen, eine<br />
Direktion zu bezeichnen, welche für Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zuständig ist und die<br />
direktionsübergreifenden Aufgaben koordiniert.<br />
Wird geprüft.<br />
351/2006 Differenzierte Datensysteme im POLIS<br />
23. April <strong>2007</strong> (Postulat Geschäftsprüfungskommission). In einem Gesetz im formellen Sinn ist zu<br />
regeln:<br />
Daten des PolizeiInformationssystems POLIS mit personenbezogenem Inhalt dürfen polizeilich nur<br />
erfasst und eingetragen werden, sofern sich deren Funktion klar aus den dazugehörigen Eintragungen<br />
ergibt. Sie werden in zwei Gefässen erstellt:<br />
Zum einen in einem operativen System, welches die aktuellen Fahndungsdaten umfasst. Nach<br />
Abschluss der Ermittlungen oder des Verfahrens werden ausschliesslich Daten über rechtskräftig verurteilte<br />
Personen im operativen System gespeichert. Andere Personendaten werden archiviert und damit<br />
im operativen System gelöscht.<br />
Zum anderen in einem archivarischen System, welches die gesetzliche Dokumentationspflicht<br />
erfüllt. Zugriff auf dieses System hat ein kleiner, gesetzlich klar definierter Personenkreis.<br />
Die Daten des operativen Systems sind innert 14 Tagen nach eingestelltem Ermittlungs- und<br />
Untersuchungsverfahren, nach Sistierung eines Verfahrens, nach Inkrafttreten der Rechtskraft eines<br />
Urteils oder einer Verfügung von Amtes wegen zu aktualisieren.<br />
Wird geprüft.<br />
101
102<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
352/2006 Kontrolle der POLIS-Nachführung<br />
23. April <strong>2007</strong> (Motion Geschäftsprüfungskommission). Der <strong>Regierungsrat</strong> unterbreitet dem Parlament<br />
eine Vorlage in einem Gesetz im formellen Sinn, wie in Zukunft Aktualität, Nachführungspflicht und Datentransfer<br />
der POLIS-Datenbank sichergestellt und diese Aktualität und Nachführung durch eine unabhängige<br />
Behörde in regelmässigen Abständen und aus gegebenem Anlass kontrolliert werden können.<br />
Wird geprüft.<br />
416/2006 Einzelinitiative Fachstelle Alterspolitik<br />
18. Juni <strong>2007</strong> (Einzelinitiative Anton Schaller, <strong>Zürich</strong>). Es sind die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen,<br />
dass im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> eine Fachstelle Alterspolitik eingerichtet werden kann.<br />
Der <strong>Kanton</strong>srat hat die Einzelinitiative am 18. Juni vorläufig unterstützt und dem <strong>Regierungsrat</strong> zur<br />
Berichterstattung und Antragstellung überwiesen.<br />
199/<strong>2007</strong> Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für eine gemeinsame Trägerschaft für die kriminaltechnischen<br />
Dienste der Stadt- und <strong>Kanton</strong>spolizei <strong>Zürich</strong><br />
26. November <strong>2007</strong> (Postulat Thomas Vogel, IIlnau-Effretikon, René Isler, Winterthur, und Martin Naef,<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, eine gesetzliche Grundlage für eine gemeinsame Trägerschaft<br />
für den Wissenschaftlichen Dienst der Stadtpolizei <strong>Zürich</strong> und der Kriminaltechnischen Abteilung der<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei <strong>Zürich</strong> zu schaffen.<br />
Wird geprüft.
Gesetzgebungsprogramm<br />
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Titel des Erlasses Stand Voraussichtliche Beratung im KR<br />
Polizeigesetz 7<br />
Revision Verkehrsabgabengesetz 1<br />
Totalrevision Hundegesetz 4 2008<br />
Bevölkerungsschutzgesetz<br />
Revision Sozialhilfegesetz<br />
4 2008<br />
(auf Grund RRB Nr. 1917/2003)<br />
Gesetz über die Anpassung des kantonalen Rechts<br />
an das Bundesgesetz über den allgemeinen Teil<br />
5<br />
des Sozialversicherungsrechts * 5<br />
Revision Einführungsgesetz AHVG/IVG(Anpassung an NFA) 5<br />
Revision Zusatzleistungsgesetz (Anpassung an NFA)<br />
Totalrevision Gesetz über die Beitragsleistungen des Staates<br />
für Altersheime sowie Heime, Eingliederungsstellen und<br />
5<br />
Werkstätten für Invalide (Anpassung an NFA)<br />
Totalrevision des Kinderzulagengesetzes<br />
(Einführungsgesetz zum Bundesgesetz<br />
5<br />
über die Familienzulagen) 2 2008<br />
Verordnung zum Polizeigesetz 1 2008<br />
* Mitbeteiligung Volkswirtschaftsdirektion, Gesundheitsdirektion<br />
Legende betreffend Stand per 31. Dezember<br />
0 = Arbeit noch nicht aufgenommen<br />
1 = in Ausarbeitung<br />
2 = in Vernehmlassung<br />
3 = vom <strong>Regierungsrat</strong> verabschiedet<br />
4 = von der Kommission des <strong>Kanton</strong>srates behandelt<br />
5 = vom <strong>Kanton</strong>srat verabschiedet<br />
6 = Referendumsfrist läuft<br />
7 = vor Volksabstimmung<br />
8 = zurückgezogen/abgeschrieben<br />
103
104<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />
Bereich (Nr., Amt) <strong>2007</strong> 2006<br />
3 Sicherheitsdirektion 383 834 701 373 271 516<br />
3000 Generalsekretariat 4 994 074 4 966 187<br />
3100 <strong>Kanton</strong>spolizei 313 004 004 302 936 935<br />
3200 Strassenverkehrsamt 29 944 601 29 427 298<br />
3300 Migrationsamt 10 383 764 9 680 655<br />
3400 Amt für Militär und Zivilschutz 12 842 737 13 527 458<br />
3500 Sozialamt 5 450 730 5 675 588<br />
3600 Statthalterämter 7 214 791 7 057 395
S i c h e r h e i t s d i r e k t i o n<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte1 Übrige2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt3 teilbeschäftigt4 3 734 3 730 4 4 110 2 836 1 274 3 219 891<br />
44 44 – 50 24 26 34 16<br />
2 992 2 991 1 3 305 2 385 920 2 572 733<br />
336 336 – 347 215 132 319 28<br />
123 123 – 139 53 86 113 26<br />
128 125 3 136 92 44 99 37<br />
49 49 – 54 29 25 41 13<br />
61 61 – 79 38 41 41 38<br />
105
106<br />
Einhundert Träume ohne jeglichen Wahnsinn (Dominique Lämmli)<br />
Dream on tracks (Nicoletta West)
Arbeitsplatz 1 (Pascale Wiedemann)<br />
Überblick<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Der grösste Teil der Aufgaben in der Finanzdirektion lässt sich unter dem Begriff Querschnittaufgaben<br />
zusammenfassen. Die meisten dieser Dienstleistungen kommen der Bevölkerung nicht direkt, sondern<br />
höchstens indirekt zu, indem die übrige Verwaltung bei ihrer Aufgabenerfüllung unterstützt wird. Die<br />
Querschnittaufgaben lassen sich in Planung und Steuerung einerseits sowie interne Dienstleistungen<br />
anderseits unterteilen. Aufgaben mit Aussenbeziehungen – das heisst ein direkter Kontakt mit natürlichen<br />
und juristischen Personen – bestehen ausgeprägt nur beim Steueramt.<br />
Personalmanagement-Strategie<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat Ende des Berichtsjahres die Personalmanagement-Strategie <strong>2007</strong>–2011 verabschiedet.<br />
Sie unterstützt die Umsetzung der Legislaturziele «Attraktivität als Arbeitgeber steigern» und<br />
«Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern». Die Strategie basiert auf der Überzeugung, dass der<br />
<strong>Kanton</strong> zur Erfüllung bestehender und neuer Herausforderungen kompetente und engagierte Mitarbeitende<br />
braucht, welche ihre Aufgaben eigenverantwortlich, effizient und kundenorientiert erfüllen. Die<br />
Personalmanagement-Strategie enthält Programme zur Stärkung der Führung, der Personalentwicklung,<br />
der Personalbereiche und der Marktpositionierung des <strong>Kanton</strong>s als Arbeitgeber.<br />
Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über die Ziele und Programme der Personalmanagement-Strategie,<br />
welche bis zum Jahr 2011 umzusetzen sind. Die kursiv geschriebenen Programme werden<br />
zuerst realisiert.<br />
Führung:<br />
– Standards für Kernprozess Personalgewinnung definieren;<br />
– Kader-Forum für oberstes Kader etablieren;<br />
Personalentwicklung:<br />
– Führungskräfte-Entwicklung aller Stufen ausbauen;<br />
– Direktionsübergreifende Laufbahnplanung einführen;<br />
Personalbereiche:<br />
– Steuerungsinstrumente/Personalcontrolling einführen;<br />
– Qualitätsstandards zu Dienstleistungen der Personalbereiche definieren;<br />
Marktpositionierung:<br />
– Konzepte zur Stärkung der Leistungsorientierung und Mitarbeiterbindung<br />
erarbeiten (leistungsorientierte Entlöhnung, konkrete Angebote familienergänzender<br />
Kinderbetreuung);<br />
– Positionierung auf dem Arbeitsmarkt stärken.<br />
107
108<br />
Generalsekretariat<br />
Hauptaufgabe des Generalsekretariats sind die Unterstützung der Direktionsvorsteherin in ihrer Führungsaufgabe<br />
sowie die Koordination der Ämter, unter anderem in Vernehmlassungsverfahren. Hinzu kommt<br />
die fallweise Mitwirkung bei Amtsgeschäften, namentlich durch juristische Unterstützung. Einzelne Mitarbeitende<br />
des Generalsekretariats vertreten den <strong>Kanton</strong> oder die Finanzdirektion in verschiedenen Institutionen<br />
und arbeiten in Kommissionen und Arbeitsgruppen mit.<br />
Nebst den üblichen Unterstützungsleistungen zu Gunsten des Direktionsvorstehers /<br />
der Direktionsvorsteherin bzw. der Ämter beschäftigte sich das Generalsekretariat im<br />
Berichtsjahr insbesondere mit den folgenden Schwerpunkten: Wechsel in der Direktionsleitung,<br />
Einbindung des Universitätsspitals <strong>Zürich</strong> und des <strong>Kanton</strong>sspitals Winterthur<br />
in das Versicherungskonzept des <strong>Kanton</strong>s, Überprüfung der Eigentümerstrategie<br />
Abraxas AG, Wechsel der Liegenschaftenverwaltung zur Baudirektion, Neunutzung der<br />
Inselklinik Rheinau.<br />
Versicherungsfachstelle und weitere unmittelbare Aufgabenbereiche<br />
Das Generalsekretariat bearbeitet auch die Aufgaben der Finanzdirektion, für die nicht eines ihrer Ämter<br />
zuständig ist. Insbesondere ist es die Versicherungsfachstelle des <strong>Kanton</strong>s; das Generalsekretariat führt<br />
die Submissionen durch, verwaltet die Policen und informiert die Amtsstellen und die Mitarbeitenden,<br />
wie sie versichert sind. Es bearbeitet alle Schadenersatzforderungen gegen den Staat, sowohl in den<br />
versicherten als auch in den nicht versicherten Bereichen.<br />
Das Universitätsspital <strong>Zürich</strong> und das <strong>Kanton</strong>sspital Winterthur wurden auf den 1. Januar<br />
verselbstständigt. Sowohl aus Gesamtsicht des <strong>Kanton</strong>s als auch aus Sicht der Spitäler<br />
ergeben sich bedeutende finanzielle und fachliche Vorteile, wenn die beiden Betriebe<br />
ins Versicherungskonzept des <strong>Kanton</strong>s eingebunden bleiben. Gestützt auf die Vorarbeiten<br />
der Versicherungsfachstelle haben der <strong>Regierungsrat</strong> und die beiden Spitalräte<br />
der Fortführung der bisherigen Einbindung zugestimmt.<br />
Die Zahl der neu eingegangenen Schadenersatzforderungen gegen den Staat wich<br />
nur gering vom Vorjahreswert ab (212 gegenüber 203 im Vorjahr). Ebenso lag die Zahl<br />
der Erledigungen in der Grössenordnung des Vorjahres (vgl. Tabelle). 11 Staatshaftungsfälle<br />
waren am Ende des Berichtsjahres vor Gericht hängig (Vorjahr 13).<br />
Zahl und Aufwand der Geschäfte dieses Bereichs hängen weitgehend von externen<br />
Faktoren ab. Dagegen sind Zahl und Ergebnis der Weiterzüge an die Gerichte ein Indiz<br />
für die Richtigkeit der Beurteilung und deren überzeugende Begründung:<br />
Bereiche Erledigungen Erledigungen Wesentliche Änderung<br />
mit Rechtsprechungsfunktion Total durch Gericht durch Gericht<br />
Anzahl in % der Anzahl in % der<br />
Erledigungen Erledigungen<br />
Schadenersatzforderungen 209 9 4,3 1 0,5<br />
(Vorjahr) (219) (5) (2,2) (–) (–)<br />
Notariatsgebührenrekurse 8 1 12,5 – –<br />
(Vorjahr) (18) (–) (–) (–) (–)<br />
Im Regalbereich hat das Generalsekretariat eine umfassende Stellungnahme zur<br />
Parlamentarischen Initiative betreffend Abschaffung des kantonalen Salzmonopols<br />
(KR-Nr. 13/2006) erarbeitet.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Lotteriefonds<br />
Diesem Fonds werden auf Gesuch hin durch den Regierungs- bzw. <strong>Kanton</strong>srat Beiträge für gemeinnützige,<br />
vor allem soziale und kulturelle Organisationen entnommen. Der Fonds wird durch die Gewinne von<br />
SWISSLOS (Interkantonale Landeslotterie, Schweizer Zahlenlotto und Euro-Millions) geäufnet.<br />
Im Berichtsjahr betrugen die Fondseinnahmen (inkl. Zinsen) rund 67 Mio. Franken, die<br />
Entnahmen rund 32 Mio. Franken und das Vermögen auf 31. Dezember rund 194 Mio.<br />
Franken. Der <strong>Kanton</strong>rat bewilligte fünf Beiträge mit der Gesamtsumme von 44 Mio.<br />
Franken (worunter ein Rahmenkredit von 32 Mio. Franken für die Ausland- und die<br />
Inlandhilfe im Zeitraum <strong>2007</strong> bis 2010), der <strong>Regierungsrat</strong> 99 Beiträge mit der<br />
Gesamtsumme von rund 15 Mio. Franken (inkl. 43 Beiträge in der Gesamtsumme von<br />
6,58 Mio. Franken für die Ausland-/Inlandhilfe). Es wurden 392 (424) Gesuche eingereicht.<br />
271 (363) Gesuche wurden abgelehnt, weitergeleitet oder durch die<br />
Gesuchsteller zurückgezogen.<br />
109
110<br />
Finanzverwaltung<br />
Die Finanzverwaltung nimmt die Aufgaben des Finanzcontrollerdienstes für die Finanzdirektion und den<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wahr. Sie bereitet den Konsolidierten Entwicklungs- und Finanzplan (KEF), das Budget und<br />
den Rechnungsabschluss für die Festsetzung vor. Ebenso liegt die Weiterentwicklung der finanziellen<br />
Controllinginstrumente in ihrer Verantwortung. Weitere Aufgaben sind die Ausarbeitung von Stellungnahmen<br />
zu finanzrechtlichen und finanzpolitischen Geschäften sowie die Bearbeitung von parlamentarischen<br />
Vorstössen. Die Staatsbuchhaltung organisiert und koordiniert das Rechnungswesen für die<br />
Gesamtverwaltung und erstellt die Staatsrechnung. Das Buchungszentrum nimmt die operativen Aufgaben<br />
des Rechnungswesens (Kreditoren- und Debitorenbewirtschaftung, Zahlungsverkehr, Buchhaltung<br />
für unselbstständige Rechnungsstellen) wahr. Das Kompetenzzentrum SAP (CCC SAP) ist für den Betrieb,<br />
den Support und die Weiterentwicklung der SAP-Systeme der <strong>Kanton</strong>alen Verwaltung und der Psychiatrischen<br />
Kliniken verantwortlich.<br />
Ziel/Indikator<br />
Mittelfristiger Ausgleich der Laufenden Rechnung<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Kumulierter Saldo (in Mio. Franken) der Jahre 2000–<strong>2007</strong> 864 1590<br />
2001–2008 1219<br />
2003–2010 104 830<br />
2004–2011 1576<br />
Tiefe Verschuldung<br />
Fremdkapital – Finanzvermögen (in Mrd. Franken)<br />
Angemessene Selbstfinanzierung gemäss Planung<br />
Durchschnittlicher Selbstfinanzierungsgrad<br />
4,9 3,7 4,0<br />
der letzten 8 Jahre (gewichtet)<br />
Keine Revisionsbemerkungen auf Stufe RR bezüglich zeit- und<br />
sachgerechter Buchführung und Zahlungsverkehr<br />
137% 162% 125%<br />
Anzahl Revisionsbemerkungen – – –<br />
Das Projekt ZERZE (Zentrales Rechnungswesen Zentralisieren) ist Teil des Sanierungsprogramms<br />
2004 (San04) und des Massnahmenplans Haushaltsgleichgewicht 2006<br />
(MH06). Im Berichtsjahr wurden weitere SAP-Einführungen realisiert (u.a. im Strassenverkehrsamt).<br />
Die Zentralisierung von kantonalen Rechnungswesenaufgaben (insbesondere<br />
in den Bereichen Kreditoren und Debitoren) im Buchungszentrum der Finanzverwaltung<br />
wurde vorangetrieben.<br />
Am 9. Januar 2006 hat der <strong>Kanton</strong>srat das Gesetz über Controlling und Rechnungslegung<br />
(CRG, Vorlage 4148) verabschiedet. Das CRG verankert die wirkungsorientierte<br />
Steuerung von Finanzen und Leistungen des <strong>Kanton</strong>s und schafft neue<br />
Grundlagen für die Rechnungslegung. Am 29. August hat der <strong>Regierungsrat</strong> die Rechnungslegungsverordnung<br />
verabschiedet. Sie führt – zusammen mit der Finanzcontrollingverordnung<br />
(in Erarbeitung) sowie der Verordnung über die Organisation des<br />
<strong>Regierungsrat</strong>es und der kantonalen Verwaltung (in Kraft seit 1. September) – die<br />
Bestimmungen des CRG aus. Die Rechnungslegungsverordnung regelt die wichtigsten<br />
Grundsätze der Rechnungslegung gemäss den International Public Sector Accounting<br />
Standards (IPSAS) sowie weitere Themengebiete, die eng mit der Rechnungslegung
Aufgaben und Ergebnisse<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
zusammenhängen. Die zuständige <strong>Kanton</strong>sratskommission hat die wichtigsten Festlegungen<br />
der Rechnungslegungsverordnung beraten, der <strong>Kanton</strong>srat wird voraussichtlich<br />
Anfang 2008 darüber befinden. Die Inkraftsetzung des CRG und der Ausführungsbestimmungen<br />
(Rechnungslegungsverordnung und Finanzcontrollingverordnung) und<br />
damit die Einführung der neuen Rechnungslegung gemäss IPSAS sind für die Budgetierung<br />
2009 geplant.<br />
Die Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen<br />
Bund und <strong>Kanton</strong>en (NFA) tritt am 1. Januar 2008 in Kraft. Die Umsetzung auf<br />
<strong>Kanton</strong>sebene ist erfolgreich abgeschlossen worden. Die politische Steuerung lag in<br />
den Händen eines Projektausschusses, in dem neben dem <strong>Regierungsrat</strong> auch die<br />
Gemeinden vertreten waren. Die operationelle Umsetzung wurde von einer Projektgruppe<br />
unter Leitung der Finanzverwaltung koordiniert. Im Berichtsjahr sind die notwendigen<br />
NFA-Gesetzesanpassungen in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Bildung<br />
und Verkehr vom <strong>Kanton</strong>srat beschlossen und nach Ablauf der Referendumsfrist vom<br />
<strong>Regierungsrat</strong> auf 1. Januar 2008 in Kraft gesetzt worden. Parallel dazu sind auch die<br />
entsprechenden Verordnungen angepasst worden.<br />
Mit dem Entlastungsprogramm E08 soll die Laufende Rechnung <strong>2007</strong>–2010<br />
gegenüber dem KEF vom September 2006 um jährlich 125 Mio. Franken entlastet<br />
werden, ohne dass Leistungseinbussen verursacht werden. Bei dieser Entlastungsvorgabe<br />
ging der <strong>Regierungsrat</strong> von der Erfahrung aus, dass die Rechnungsabschlüsse<br />
ohne Steuern und ohne weitere finanzielle Leistungsgruppen regelmässig deutlich<br />
besser ausfallen als die entsprechenden Budgets. Mit Entlastungen von insgesamt<br />
510 Mio. Franken konnte das gesteckte Ziel gemeinsam mit den Direktionen erreicht<br />
werden. Die Entlastungen für 2008–2010 sind im KEF vom September des Berichtsjahres<br />
umgesetzt worden.<br />
Die Finanzdirektion sowie die Direktion der Justiz und des Innern haben Vorschläge<br />
erarbeitet, um die bestehende «Ausgabenbremse» des <strong>Kanton</strong>s in ein «System<br />
zur Sicherung des Haushaltsgleichgewichts» zu integrieren. Das Ziel eines ausgeglichenen<br />
Finanzhaushaltes soll erreicht werden, indem die Aufwandentwicklung, die<br />
Investitionen, die Neuverschuldung sowie das Fremdkapital mit klaren Kriterien<br />
begrenzt werden. Die Auswertung der im Berichtsjahr durchgeführten Fachvernehmlassung<br />
hat aber gezeigt, dass das zur Diskussion gestellte System weitgehend abgelehnt<br />
wird.<br />
111
112<br />
Liegenschaftenverwaltung<br />
Die Liegenschaftenverwaltung stellt die fachgerechte Abwicklung der Geschäfte im Immobilienbereich<br />
sicher, bewirtschaftet die Liegenschaften des allgemeinen Finanzvermögens in Zusammenarbeit mit der<br />
Kantag Liegenschaften AG und hat bis 31. August die Vermögensanlage im Bereich der Liegenschaften<br />
der BVK Personalvorsorge des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> getätigt. Für die Beschaffung von Räumen für staatliche<br />
Zwecke in Privatliegenschaften erfüllt die Liegenschaftenverwaltung eine Querschnittfunktion.<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong><br />
Leistung/Effizienz<br />
Leistungsgruppe 4940, Liegenschaftenerfolg,<br />
Saldo Laufende Rechnung (in Mio. Franken)<br />
davon Buchgewinne aus Desinvestitionen des Finanzvermögens<br />
19,9 49,5<br />
(in Mio. Franken)<br />
Verwaltungskosten für Liegenschaftenbewirtschaftung<br />
14,6 47,0<br />
(in Relation zum Ertrag) 2,75% 2,86<br />
Nettorendite Liegenschaften des Finanzvermögens 4,5% 4,0<br />
Anlagewert Liegenschaften des Finanzvermögens (in Mio. Franken) 205,2 255,6<br />
davon überbaute Grundstücke 112,5 151,7<br />
davon Baulandreserven 67,6 79,2<br />
davon landwirtschaftliche Grundstücke 25,1 24,7<br />
Das Geschäftsjahr war geprägt durch personelle Veränderungen und die Neuzuordnung<br />
der Aufgaben im Immobilienbereich. Peter Meierhans, seit 2005 Chef a.i. der<br />
Liegenschaftenverwaltung, hat nach über 33 Dienstjahren eine neue berufliche Herausforderung<br />
angenommen. Die Mitarbeitenden sowie die Aufgaben der Liegenschaftenverwaltung<br />
wurden auf 1. Oktober in das Immobilienamt der Baudirektion integriert<br />
und die Amtsstelle «Liegenschaftenverwaltung der Finanzdirektion» nach rund<br />
100 Jahren gleichzeitig aufgelöst. Dank grossem Einsatz aller Mitarbeitenden konnten<br />
trotz der organisatorischen Veränderungen die Zielvorgaben erreicht bzw. hinsichtlich<br />
der Buchgewinne beim Finanzvermögen weit übertroffen werden. Am 1. September<br />
hat die BVK die Vermögensverwaltung ihrer Liegenschaften von der<br />
Liegenschaftenverwaltung übernommen.<br />
In Rheinau wurde über das Areal Pflug ein privater Gestaltungsplan festgesetzt,<br />
welcher der Stiftung Fintan als Pächterin die Erstellung eines Laufstalles an Stelle der<br />
abgebrannten Chorbscheune sowie zwei Wohngebäude für Behinderte ausserhalb des<br />
Baugebietes ermöglicht.<br />
Auf Grund der vom <strong>Regierungsrat</strong> genehmigten Veräusserungslisten konnten<br />
aus dem Finanzvermögen fünf Baulandparzellen in Hinwil, Horgen, Urdorf, Wädenswil<br />
und Wald, vier Wohnhäuser in <strong>Zürich</strong> (Gladbachstrasse 89, Hinterbergstrasse 11<br />
und 19, Zwinglistrasse 14) sowie ein ehemaliges Ferienheim in Siat GR verkauft werden.<br />
Der seit langer Zeit hängige Abtausch von insgesamt zwölf Liegenschaften mit<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong> im Zusammenhang mit der <strong>Kanton</strong>alisierung der Hochschule für<br />
Gestaltung und Kunst (HGKZ) wurde vollzogen. Von der Gesundheitsdirektion nicht<br />
mehr benötigte Liegenschaften in Rheinau, Laufen-Uhwiesen und <strong>Zürich</strong> (Bolley-
Aufgaben und Ergebnisse<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
strasse 34/36, Culmannstrasse 26) sind vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen überführt<br />
worden. Umgekehrt wurde die Liegenschaft Bolleystrasse 45 in <strong>Zürich</strong> ins Verwaltungsvermögen<br />
der Gesundheitsdirektion übertragen. Insbesondere infolge des<br />
kurzfristig möglich gewordenen Verkaufs einer Baulandparzelle in Wädenswil konnte<br />
der budgetierte Buchgewinn von 14,6 Mio. Franken um rund 32 Mio. Franken übertroffen<br />
werden. Der Anlagewert der Liegenschaften des Finanzvermögens verringerte<br />
sich von 256,8 Mio. Franken auf 255,6 Mio. Franken Ende des Berichtsjahres (Bilanzierung<br />
zum Beschaffungswert nach Finanzhaushaltsgesetz).<br />
Im Bereich Raumbeschaffung wurde das Geschäftsjahr durch die Mietverhandlungen<br />
mit der Zürcher <strong>Kanton</strong>albank über die Anmietung von rund 70 000 m2 Schulund<br />
Bürofläche in der Liegenschaft Toni-Areal, <strong>Zürich</strong> für die Zürcher Hochschule der<br />
Künste (ZHdK) sowie Teile der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
(ZHAW) geprägt. Der Mietvertrag konnte unterzeichnet werden. Er steht unter den<br />
Vorbehalten der Genehmigung durch den <strong>Regierungsrat</strong> sowie der Bewilligung des<br />
Kredits für die Amortisation und die Verzinsung des Mieterausbaus durch den <strong>Kanton</strong>srat.<br />
Im Zusammenhang mit der Übernahme der Hochschule Wädenswil durch den<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wurde eine grössere Anzahl von Mietverhältnissen mit Dritten ins<br />
Fremdmieten-Portfolio aufgenommen. Derzeit bestehen rund 390 Mietverträge mit<br />
einer Fläche von etwa 263 000 m2 und einer jährlichen Nettomiete von rund 60,5 Mio.<br />
Franken.<br />
113
114<br />
Amt für Tresorerie<br />
Das Amt für Tresorerie sorgt für die stete Zahlungsbereitschaft des Staates. Dazu werden überschüssige<br />
Mittel am Geldmarkt angelegt bzw. fehlende Mittel am Geld- oder Kapitalmarkt aufgenommen. Es<br />
nimmt des Weitern die administrative Führung des ihm zugewiesenen Finanz- und Verwaltungsvermögens<br />
wahr. Zudem ist es zuständig für die Neu- oder Wiederanlage der Mittel der Legate und Stiftungen.<br />
Ebenso unterstützt es die Finanzdirektion in Kapitalmarktfragen.<br />
Kapitaldienst<br />
Der Kapitalbedarf bezifferte sich auf Grund der Budgetzahlen und der anstehenden<br />
Fälligkeiten auf über 1,6 Mrd. Franken. Dieser wurde durch Verbesserungen der Laufenden<br />
Rechnung und der Investitionsrechnung im Verlauf des Jahres deutlich verringert.<br />
Der verbleibende Bedarf konnte vollumfänglich aus der vorhandenen Liquidität<br />
gedeckt werden. Diese war insbesondere auf Grund der Ausschüttung der überschüssigen<br />
Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank im Jahr 2005 auf einem sehr<br />
hohen Stand. So musste kein zusätzliches Fremdkapital auf dem Kapitalmarkt aufgenommen<br />
werden.<br />
Infolge des stabilen Zinsniveaus am Geld- und Kapitalmarkt bestand erneut kein<br />
Bedarf zur Absicherung der variabel verzinslichen Darlehen in Form von Zinssatzswaps.<br />
Finanz- und Verwaltungsvermögen<br />
Am 5. November stimmte der <strong>Kanton</strong>srat für das Projekt «Messezentrum Basel 2012»<br />
einem zinsvergünstigten, rückzahlbaren Darlehen zuhanden der MCH Messe Schweiz<br />
(Holding) AG über nominal 20 Mio. Franken zu. Die Auszahlung des Darlehens erfolgt<br />
voraussichtlich im Jahr 2009 und unter der Voraussetzung, dass die Stadt <strong>Zürich</strong> ein<br />
gleichwertiges Darlehen zur Verfügung stellt.<br />
Der <strong>Kanton</strong> beteiligt sich überdies im Rahmen seiner bisherigen prozentualen<br />
Beteiligung, aber mit höchstens 2 Mio. Franken, an der geplanten Aktienkapitalerhöhung<br />
der MCH Messe Schweiz (Holding) AG. Die Beteiligung erfolgt voraussichtlich<br />
im Jahr 2008 und unter Voraussetzung der Zustimmung der Generalversammlung<br />
der Gesellschaft.<br />
Der Stiftung Zurich International School wurde ein zinsvergünstigtes, rückzahlbares<br />
Darlehen über nominal 5,5 Mio. Franken gewährt. Die Finanzdirektion erneuerte<br />
zu Marktkonditionen ein Darlehen über nominal 8 Mio. Franken zuhanden der Abraxas<br />
Informatik AG. Die fälligen Grundkapitaltranchen der Zürcher <strong>Kanton</strong>albank wurden<br />
wie üblich zu den jeweiligen Refinanzierungskosten des <strong>Kanton</strong>s erneuert.
Steueramt<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Das kantonale Steueramt ist mit rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das grösste Amt der<br />
Finanzdirektion. Seine Hauptaufgaben sind die Veranlagung der direkten Steuern von Bund, <strong>Kanton</strong> und<br />
Gemeinden sowie der Erbschafts- und Schenkungssteuern des <strong>Kanton</strong>s. Das Steueramt bezieht die<br />
direkte Bundessteuer, die Erbschafts- und Schenkungssteuern und führt das Quellensteuerverfahren für<br />
ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie im <strong>Kanton</strong> arbeitende Personen mit Wohnsitz<br />
im Ausland durch.<br />
Allgemeines<br />
Veranlagungsverfahren<br />
Das Berichtsjahr stand im Zeichen der Konsolidierung von Organisation und Abläufen<br />
am neuen Standort in <strong>Zürich</strong>-Altstetten. Die Einführung einer produktiven elektronischen<br />
Aktenarchivierung brachte eine markante Effizienzsteigerung und Vereinfachung<br />
beim Zugriff auf Steuerakten der Vorperioden. Die im Vorjahr neu geschaffene<br />
zentrale Aktenkanzlei konnte dank dem Einsatz der Mitarbeitenden die anfänglich<br />
bestehenden Schwierigkeiten überwinden und gewährleistete mit ihrer Arbeit einen<br />
zuverlässigen Betrieb.<br />
Der neue Chef Steueramt trat Anfang Mai sein Amt an und stellte Mitte Juli die<br />
endgültige Organisation des Steueramts vor. Eine Verbreiterung der Geschäftsleitung<br />
schafft für die zahlreichen Projekte und Veränderungsschritte die benötigte Managementkapazität,<br />
während durch den Wegfall von Mehrfachfunktionen bei den Chefinnen<br />
und Chefs von Organisationseinheiten eine bessere Betreuung des Kerngeschäfts<br />
resultiert. Die Reorganisation wurde auf Anfang Dezember durch die Ernennung von<br />
fünf neuen Chefinnen und Chefs von Organisationseinheiten abgeschlossen, wobei<br />
auch der Anteil von Frauen im oberen Kader des Steueramts signifikant erhöht werden<br />
konnte.<br />
Die Anzahl der durch den <strong>Kanton</strong> eingeschätzten Steuererklärungen verringerte sich<br />
geringfügig von 332 000 auf 328 000. Die Anzahl der durch die Gemeinden vorgenommenen<br />
Einschätzungen liegt – vorwiegend auf Grund von Verzögerungen durch<br />
umfangreiche IT-Projekte in einzelnen Gemeinden – mit 442 000 rund 96 000 unter<br />
derjenigen des Vorjahrs, und damit liegt auch das Gesamttotal der vorgenommenen<br />
Einschätzungen mit 771 000 deutlich unter dem Vorjahresergebnis. Es kann jedoch<br />
davon ausgegangen werden, dass die Gemeinden den Rückstand Anfang 2008 weitgehend<br />
ausgleichen können. Die tiefere Erledigungsquote hat sich auf die Erhöhung<br />
des Pendenzenstands ausgewirkt. Die 170 000 offenen Veranlagungen auf Ende Jahr<br />
liegen jedoch im langjährigen Vergleich immer noch innerhalb der normalen Bandbreite.<br />
115
116<br />
Steueramt<br />
Entwicklung der Einschätzungen und Pendenzen 2003–<strong>2007</strong><br />
1 100 000<br />
1 000 000<br />
900 000<br />
800 000<br />
700 000<br />
600 000<br />
500 000<br />
400 000<br />
300 000<br />
200 000<br />
100 000<br />
0<br />
2003 2004 2005 2006<br />
Steuererträge<br />
<strong>2007</strong><br />
Total aller Einschätzungen<br />
Durch den <strong>Kanton</strong> eingeschätzt<br />
Durch Gemeinden eingeschätzt<br />
Pendenzen<br />
Die Erträge bei den Staatssteuern des laufenden Jahres belaufen sich auf 3811 Mio.<br />
Franken und liegen damit um 188 Mio. Franken bzw. 4,7% unter dem budgetierten<br />
Steuersoll von 3999 Mio. Franken. Die Nachträge an direkten Steuern liegen dagegen<br />
deutlich über dem Budget (+290 Mio. Franken). Die im Berichtsjahr erwarteten grösseren<br />
Mehrerträge für die älteren Steuerperioden 2005 und 2006 konnten vereinnahmt<br />
werden.<br />
Die Einnahmen der direkten Bundessteuern sind markant auf 704 Mio. Franken<br />
angestiegen. Das Budget von 543 Mio. Franken wurde somit um 161 Mio. Franken<br />
übertroffen. Der Hauptgrund für diesen grossen Zuwachs sind ebenfalls Mehrerträge<br />
für die älteren Steuerperioden. Bei den Quellensteuern wurde mit 147 Mio. Franken<br />
das Budget knapp (–15 Mio. Franken) unterschritten. Der Grund liegt im steigenden<br />
Anteil gut verdienender Quellensteuerpflichtiger, die wegen ihres hohen Einkommens<br />
der nachträglichen Veranlagung im ordentlichen Steuerverfahren unterliegen. Bei den<br />
Erbschafts- und Schenkungssteuern ist ein erneuter Rückgang der Steuereinnahmen<br />
auf 182 Mio. Franken zu verzeichnen.<br />
Mit einem Total von 5626 Mio. Franken entwickelt sich der Steuerertrag insgesamt<br />
sehr positiv. Das Budget wurde um 250 Mio. Franken übertroffen.
Steuern des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>2007</strong><br />
Personalwesen<br />
Steuergesetzgebung<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Nettosteuererträge in Mio. Fr.<br />
Staatssteuern und Verrechnungssteuern<br />
Quellensteuern<br />
Direkte Bundessteuern<br />
Erbschafts- und Schenkungssteuern<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
4593<br />
147<br />
704<br />
182<br />
Im Berichtsjahr haben insgesamt 73 (79) Personen das kantonale Steueramt verlassen.<br />
In Zusammenarbeit mit der Personalabteilung der Finanzdirektion konnten die<br />
vakanten Stellen weitgehend innert nützlicher Frist neu besetzt werden. Insbesondere<br />
bei Steuerrevisoren, Steuerkommissären und verschiedenen Funktionen im IT-Bereich<br />
ist es jedoch äusserst schwierig, gute Bewerberinnen und Bewerber zu rekrutieren. Die<br />
Konkurrenz der Privatwirtschaft ist auf Grund des arbeitnehmerfreundlichen Arbeitsmarktes<br />
deutlich zu spüren, was sich bei diesen Positionen auch negativ auf die Fluktuationsrate<br />
auswirkt. Die eigene Nachwuchsförderung bzw. die Investition in die Personalentwicklung<br />
sowie die Stärkung des <strong>Kanton</strong>s im Arbeitsmarkt als attraktiver<br />
Arbeitgeber mit interessanten Laufbahnmöglichkeiten vermögen dem Druck des<br />
Arbeitsmarkts nur ungenügend zu begegnen.<br />
Auch im Berichtsjahr hat sich das kantonale Steueramt mit der Vorbereitung und<br />
Umsetzung von zahlreichen Projekten in der Steuergesetzgebung auseinandergesetzt.<br />
Für das kantonale Steuergesetz kann insbesondere auf die Änderung vom 9. Juli zur<br />
Milderung der wirtschaftlichen Doppelbelastung hingewiesen werden. Nachdem<br />
gegen diese Änderung das <strong>Kanton</strong>sratsreferendum ergriffen worden war, stimmten ihr<br />
die Stimmberechtigten am 25. November zu; sie wurde darauf auf 1. Januar 2008 in<br />
Kraft gesetzt.<br />
Weitere Änderungen des Steuergesetzes vom 9. Juli, die ebenfalls auf den 1. Januar<br />
2008 in Kraft gesetzt wurden, hängen mit dem Gesetz über die Anpassung des kantonalen<br />
Rechts an das Partnerschaftsgesetz des Bundes und dem neuen Gesetz über<br />
die anerkannten jüdischen Gemeinden zusammen. Die Änderung des Steuergesetzes<br />
vom 5. November zur Anpassung an geändertes Bundesrecht konnte wegen der Ende<br />
Jahr noch laufenden Referendumsfrist noch nicht in Kraft gesetzt werden.<br />
Zudem waren auch die Stellungnahmen des <strong>Regierungsrat</strong>es zu den Volksinitiativen<br />
«Schluss mit Steuerprivilegien für ausländische Millionärinnen und Millionäre<br />
(Abschaffung der Pauschalsteuer)» und «Steuersystem-Reform EasySwissTax» (Einreichung<br />
einer Standesinitiative) vorzubereiten.<br />
117
118<br />
Personalamt<br />
Das Personalamt bearbeitet die personalpolitischen Fragen für den <strong>Regierungsrat</strong> und erarbeitet die<br />
Grundlagen für eine sozialpartnerschaftliche Personalpolitik, unterstützt die Direktionen bei der Umsetzung<br />
der regierungsrätlichen Personalpolitik, bereitet personalrechtliche Erlasse vor und wirkt auf den<br />
rechtsgleichen und einheitlichen Vollzug des Personalrechts in der Gesamtverwaltung hin. Die aktuelle<br />
Personalmanagement-Strategie umschreibt, unter Berücksichtigung der dezentralen Organisation, die<br />
strategischen Aufgaben und Stossrichtungen des Personalamtes.<br />
Rechtsabteilung<br />
Personalcontrolling<br />
Die Rechtsabteilung hatte die Projektleitung inne für den Beschluss des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
über die Einführung von Case Management für das kantonale Personal. Neu<br />
übernahm sie die Federführung im Projekt «Massnahmen familienergänzende Kinderbetreuung<br />
für das kantonale Personal». Sie erstattete in 28 (42) Rekursverfahren Mitbericht<br />
an die zuständigen Direktionen und an die Rekursabteilung der Staatskanzlei.<br />
Die Rechtsabteilung wirkte bei der Ausarbeitung der drei vom <strong>Regierungsrat</strong> verabschiedeten<br />
Sozialpläne mit und regelte die Rechtsfragen im Zusammenhang mit deren<br />
Vollzug. Weiter besorgte sie die Nachführung des Handbuchs Personalrecht, die Herausgabe<br />
der Zeitschrift PaRat, führte personalrechtliche Weiterbildungskurse durch,<br />
bereitete Antworten auf parlamentarische Vorstösse vor und bearbeitete eine grosse<br />
Zahl rechtlicher Anfragen seitens der Personaldienste des <strong>Kanton</strong>s und der Gemeinden<br />
sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zudem unterstützte sie die KDMZ<br />
bei der Neukonzeption des Stellenportals Publicjobs.<br />
Die Erarbeitung der neuen Personalmanagement-Strategie <strong>2007</strong>–2011 konnte erfolgreich<br />
abgeschlossen werden. Die Personalmanagement-Strategie wurde Ende des<br />
Berichtsjahres vom <strong>Regierungsrat</strong> festgelegt. Ein weiterer Schwerpunkt bestand in der<br />
Leitung des Projektes zur Erarbeitung eines flexibleren und verstärkt leistungsorientierten<br />
Konzeptes der Individuellen Lohnentwicklung im Rahmen der Teilrevision des<br />
bestehenden Lohnsystems. Es wurde eine Vorlage als Entwurf zur Vernehmlassung<br />
ausgearbeitet. Die auch von der Geschäftsprüfungskommission empfohlene Standardisierung<br />
von Austrittsgesprächen und -prozessen wurde in Angriff genommen und<br />
steht in der Planungsphase. Die Etablierung des Erfa-Gefässes «Personalcontrolling»<br />
mit Vertreterinnen und Vertretern der <strong>Kanton</strong>e und des Bundes hat massgeblich zur<br />
Stärkung der interkantonalen Zusammenarbeit beigetragen. Mittels PALAS konnten<br />
neue Berichte (bspw. Beförderungen) konzipiert und bestehende standardisierte<br />
Berichte in unterschiedlichen Bereichen (bspw. Personalstatistik) erweitert werden.<br />
Schliesslich wurden Modelle zur systematischen Berechnung von Rotationsgewinnen<br />
erarbeitet, die Rotationsgewinne berechnet und erste provisorische Resultate mit den<br />
Direktionen besprochen und der Regierung vorgelegt.
Personalentwicklung<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Der Bereich Weiterbildung führte im vergangenen Jahr 192 ein- bis dreitägige Weiterbildungsseminare<br />
(+10% im Vergleich zum Vorjahr) zu verschiedenen Themen<br />
durch, die von 2937 Personen besucht wurden. Die Auslastung des kantonalen Schulungszentrums<br />
«Vordere Au» lag bei 88,6% (74,7%), damit wurde die Kapazitätsgrenze<br />
erreicht. Mit dem neuen Zertifikatslehrgang «CAS Betriebswirtschaft und<br />
Führungskompetenz in der öffentlichen Verwaltung» entstand ein verwaltungsrelevanter<br />
Lehrgang für den kantonalen Kadernachwuchs, der zu einem auf dem Arbeitsmarkt<br />
anerkannten Zertifikat führt.<br />
Der Bereich Management Development bot im Berichtsjahr erstmals das 11,5tägige<br />
Programm «Grundausbildung für Führungskräfte» an, welches von insgesamt<br />
16 Frauen und 38 Männern besucht wurde. Erfolgreich absolvierten 5 Frauen und<br />
14 Männer das Auffrischungsprogramm für mittlere Kader «BeneFit». Der zweite<br />
Kaderzirkel mit 60 Fach- und Führungskräften aller Direktionen, zwei HR-Tagungen<br />
für die kantonalen Personalfachleute und das erstmals durchgeführte HR-Forum mit<br />
dem HR-Kader der Direktionen leisteten einen Beitrag zum Wissensaustausch und zur<br />
direktionsübergreifenden Vernetzung. Das KaderForum vom 3. Oktober zum Thema<br />
«Teamspirit – was zeichnet erfolgreiche Teams aus» vermochte die rund 60 Teilnehmenden<br />
zu fesseln und regte zu Diskussionen an.<br />
Der Bereich Kaufmännische Grundbildung betreut 127 (116) KV-Lernende und<br />
konnte für den Lehrbeginn 2008 43 (46) Lernende rekrutieren. 25 KV-Absolventinnen<br />
und -Absolventen fanden eine Anstellung oder besuchen eine Anschlussausbildung.<br />
Der Informatik-Grundausbildung gelang es, 15 IT-Berufseinsteigerinnen und -Berufseinsteiger<br />
für den Lehrbeginn 2008 zu gewinnen und zusätzlich drei Lehrstellen für die<br />
neue Attestausbildung «Infopraktiker» zu schaffen. Damit erhöhte sich die Anzahl<br />
Informatik-Ausbildungsplätze von 29 im Jahr 2006 auf 47.<br />
Lohnadministration/Finanzen<br />
Die aktuelle Version (Release) des PALAS von IBM wird nur noch bis Ende 2010 gewartet.<br />
Entsprechend stand im Berichtsjahr die Frage der Weiterentwicklung (Ablösung<br />
oder Modernisierung) im Zentrum. Eine Studie von IBM hatte ergeben, dass ein Releasewechsel<br />
mit vergleichbaren Kosten verbunden wäre wie die Ablösung der Applikation<br />
durch eine neue. Darauf hatte der <strong>Regierungsrat</strong> der Finanzdirektion den Auftrag<br />
erteilt, in einer Vorstudie die Anforderungen und administrativen Prozesse im Personalbereich<br />
auf Vereinfachungs- und Einsparpotenzial zu überprüfen. Im Dezember hat<br />
der <strong>Regierungsrat</strong> vom Ergebnis der Studie, welche mit der Darstellung der wichtigsten<br />
Soll-Prozesse und einem 170 Punkte umfassenden funktionalen Anforderungskatalog<br />
ergänzt wurde, Kenntnis genommen. Er beauftragte die Finanzdirektion, die<br />
Weiterentwicklung des Systems PALAS öffentlich auszuschreiben, um die Frage<br />
«Releasewechsel oder Ersatz» auf Grund konkreter Offerten entscheiden zu können.<br />
Für den schweizweit vorgeschriebenen neuen Lohnausweis wurden die damit<br />
verbundenen rechtlichen Vorschriften in enger Zusammenarbeit mit dem Steueramt<br />
umgesetzt. Der <strong>Kanton</strong> ist davon insbesondere bezüglich Deklaration von Spesenentschädigungen<br />
und Beiträgen an Aus- und Weiterbildung betroffen.<br />
119
120<br />
Personalamt<br />
Personalabteilung Finanzdirektion<br />
Die Personalabteilung der Finanzdirektion führte im Berichtsjahr in fast allen Ämtern<br />
Personalmanagement-Prozesse ein. Im Bereich der Personalgewinnung hat sich<br />
gezeigt, dass sich die Rekrutierung von passenden Bewerberinnen und Bewerbern je<br />
länger, je schwieriger gestaltet. Die Konkurrenz der Privatwirtschaft ist auf Grund des<br />
arbeitnehmerfreundlichen Arbeitsmarktes deutlich zu spüren, was sich bei gewissen<br />
Positionen zudem negativ auf die Fluktuationsrate auswirkt. In der Personalentwicklung<br />
hat sich ein grosser Nachholbedarf herauskristallisiert. Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten<br />
zählen zu den häufigsten Austrittsgründen der austretenden Mitarbeitenden.<br />
Erste Weichen zur Verbesserung dieser Situation wurden gestellt. Der<br />
Change-Management-Prozess durch die Sanierungsmassnahmen im Steueramt legte<br />
den Schwerpunkt in der Mitarbeiterbetreuung, doch auch in andern Ämtern war der<br />
Betreuungsbedarf hoch. Die Personaladministrationsprozesse konnten laufend überarbeitet<br />
werden, was eine grosse Effizienzsteigerung zur Folge hatte.
KITT-Geschäftsstelle<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Die KITT-Geschäftsstelle unterstützt das kantonale IT-Team (KITT) fachlich in der strategischen Führung<br />
der direktionsübergreifenden Informatik und administrativ bei der Vorbereitung und Umsetzung der<br />
KITT-Beschlüsse. Sie erarbeitet die Entscheidungsgrundlagen für die ihr zugewiesenen Geschäfte und<br />
wirkt aktiv bei der Umsetzung der entsprechenden Beschlüsse mit. Die finanziellen Mittel für die Aufgaben<br />
werden bei der KITT-Geschäftsstelle in den Voranschlag eingestellt. Die Geschäftsstelle beschäftigt<br />
acht Mitarbeitende, davon arbeiten vier Personen für das Competence Center (CC) Netzwerkdienste, das<br />
in die Geschäftsstelle integriert ist.<br />
Projekt NOVIS<br />
Nach der Neupositionierung des Projekts Ende 2006 konnten die Arbeiten auf Ende<br />
Juni zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Das Ergebnis besteht aus dem<br />
Strategiepapier, das die mittelfristige Ausrichtung der Informatik festlegt, die vorrangigen<br />
und übergreifenden Informatikziele definiert und den strategischen Rahmen für<br />
die Bereiche Führung und Steuerung, Leistungserbringung und Finanzierung festlegt.<br />
In einer zugeordneten Planung wurde die Massnahme zur Umsetzung der Strategie für<br />
die folgenden vier Jahre erarbeitet. Im Verlauf des daran anschliessenden Zustimmungsverfahrens<br />
wurde eine Anpassung von Strategie und Umsetzungsplanung an die<br />
veränderten Auffassungen des <strong>Regierungsrat</strong>es gewünscht. Zudem soll geprüft werden,<br />
ob die Eigentümerstrategie des <strong>Kanton</strong>s für die Abraxas Informatik AG in der<br />
Informatikstrategie zu berücksichtigen ist. Die Arbeiten waren am Jahresende noch<br />
nicht abgeschlossen.<br />
Projekt ZHcom<br />
Mit diesem Projekt soll eine Standardisierung und Konsolidierung der elektronischen<br />
Kollaborationsplattform (Anwendungs- und Kommunikationsplattform) erreicht werden.<br />
Im Herbst hat das KITT auf der Grundlage von erarbeitetem Grobkonzept und<br />
Pflichtenheft den Entscheid für den zukünftigen Betrieb der Lotus-Plattform gefällt.<br />
Klare wirtschaftliche Vorteile sprachen für das Angebot der Direktion der Justiz und<br />
des Innern. Die Generalsekretärenkonferenz unterstützte dieses Vorgehen; der Entscheid<br />
des <strong>Regierungsrat</strong>es ist noch hängig.<br />
Mitarbeit in interkantonalen Gremien (SIK, IK Ost, eCH)<br />
Die Mitarbeitenden der KITT-Geschäftsstelle vertraten den <strong>Kanton</strong> wie in den Vorjahren<br />
in Fachgruppen der Schweizerischen Informatikkonferenz (SIK), der Informatikkonferenz<br />
Ost (IK Ost) sowie im Verein eCH, der e-Government-Standards fördert<br />
und verabschiedet. Sie sind zudem im Vorstand und in der Fachgruppe Identity &<br />
Access Management (eCH) und in Fachgremien der Kommunikation Bund – <strong>Kanton</strong>e<br />
vertreten.<br />
121
122<br />
KITT-Geschäftsstelle<br />
Competence Center (CC) Netzwerkdienste<br />
Aufgaben und Schwerpunkte<br />
Das Jahr war geprägt von folgenden Hauptaktivitäten:<br />
– Vertragsverlängerung LEUnet<br />
– Vorstudie Identity- und Accessmanagement<br />
– Erneuerung der IP-Adressverwaltung und DNS mit neuer Hard- und Software<br />
LEUnet<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat im Mai der Vertragsverlängerung des LEUnet-Vertrags mit<br />
wesentlich verbesserten Konditionen zugestimmt. Dank dieser vorzeitigen Vertragsverlängerung<br />
können die meisten Kunden von deutlichen Senkungen der LEUnet-<br />
Dienstleistungspreise profitieren. Die Laufzeit des Vertrages gilt neu mindestens bis<br />
zum 31. August 2012. Auf Grund dieser Laufzeit konnten weitere Modernisierungsprojekte<br />
für das LEUnet in Angriff genommen werden, die zu Beginn 2008 in die Produktion<br />
überführt werden. Damit präsentiert sich das LEUnet, das kantonale Datennetzwerk,<br />
wieder auf einem technisch modernen, zeitgemässen Stand.<br />
ZHdirectory/ZHidentity<br />
Mit dem Einsatz der Produkte DirX (Verzeichnisdienst) und DirX Identity (Identitätsmanagement)<br />
verfügt der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> über moderne Lösungen im Bereich<br />
Identity & Access Management (IAM). Die Nutzung der Software wurde in zwei Leistungsbereichen<br />
ausgebaut:<br />
1. ZHdirectory – die Datenquelle für Stellen und Personen im öffentlichen Sektor des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (LEUnet-Bereich). Nutzung: etwa 20 000 Suchzugriffe pro Arbeitstag.<br />
2. ZHidentity – die integrierte Software für Identitätsmanagement – bedient über<br />
automatisierte Schnittstellen andere Systeme, übernimmt Benutzerverwaltung,<br />
Berechtigungssteuerung, Passwortmanagement für definierte Anwendungen.<br />
Durch die Nutzung der Einträge in ZHdirectory – auch aller Gemeindeverwaltungen –<br />
und den Einsatz von ZHidentity wurden Abläufe vereinfacht, Administrationsaufwand<br />
vermindert und Kosten gespart.<br />
Die Erkenntnisse aus diesen Pionierarbeiten flossen in die Projektinitialisierung<br />
«IAM-PKI» (Public Key Infrastruktur) ein, die das KITT in Auftrag gegeben hatte. Damit<br />
werden weiter gehende Grundlagen für ein umfassendes IAM-Konzept erarbeitet. Dies<br />
ist eine wichtige Voraussetzung für zukünftige e-Government-Dienste aller Ebenen<br />
der öffentlichen Verwaltung.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Messaging Services<br />
Die Arbeitsgruppe Betriebskoordination Lotus Notes, die sich aus Vertretern von fünf<br />
Direktionen, welche die Standard-Applikations- und Kommunikationsplattform einsetzen,<br />
zusammensetzt, erarbeitete zusammen mit dem Dienstleister Abraxas Informatik<br />
AG Optimierungen in den Bereichen Maildrehscheibe, Ausdehnung des Standards<br />
auf Teile der Bildungsdirektion, Begrenzung Mail- und Mailpostfachgrössen.<br />
Zudem arbeitete sie intensiv im Projekt ZHcom mit.<br />
Betriebskoordination Netzwerkdienste<br />
Der Betriebskoordinator Netzwerkdienste koordiniert die Belange von ADS, DNS, IP<br />
und der Firewall-Freischaltungen für LEUnet. Zudem ist er bei Beratungen im Bereich<br />
der logischen Netzwerke im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> tätig.<br />
Das Active Directory (ADS) des <strong>Kanton</strong>s ist ein windowsbasierter Verzeichnisdienst,<br />
welcher die zentrale Verwaltung von Informatikbetriebsmitteln (Computer,<br />
Benutzer, Anwendungen usw.) sowie von Netzwerkdiensten und Zugriffsrechten der<br />
Informatikbetriebe der kantonalen Verwaltung ermöglicht. Dieser wurde nach Bedarf<br />
der Kunden ausgebaut und mit weiteren Services ergänzt (Eventloging, KMS Server),<br />
auch wurden weitere Ämter auf das ADS migriert.<br />
Im Bereich Domain Name System (DNS ist die Namensauflösung für das Internet<br />
und das Intranet) wurde die gesamte DNS-Infrastruktur ausgewechselt. Neu werden<br />
auch die IP-Adressen mit dieser neuen Software vergeben.<br />
Die IP-Adressenverwaltung ist das zentrale Element in der Netzwerkstruktur.<br />
Eine Verwechslung oder eine falsche Vergabe kann zu grösseren Komplikationen im<br />
Datenverkehr führen.<br />
123
124<br />
<strong>Kanton</strong>ale Drucksachen- und Materialzentrale (KDMZ)<br />
Die KDMZ ist zuständig für die kostengünstige, effiziente und ökologisch vertretbare Beschaffung aller<br />
für eine Verwaltung im administrativen Bereich notwendigen Produkte sowie für die Erbringung von<br />
damit zusammenhängenden Dienstleistungen.<br />
Die KDMZ-Kunden (Amtsstellen und Dritte) bezogen gesamthaft für rund 45,3 (42,4)<br />
Mio. Franken Büromaterial und -maschinen, Reinigungsmittel, Informatikmittel sowie<br />
Druck- und Buchbindereiprodukte und Beratungsdienstleistungen. Oberste Priorität<br />
kam im Berichtsjahr wiederum der Optimierung von e-Business und e-Formular zu,<br />
d. h., den Lösungen für einen medienbruchfreien Workflow.<br />
EPSA (European Public Sector Award)<br />
In Anerkennung besonderer Verdienste bei der Modernisierung der Verwaltung wurde<br />
der KDMZ im Rahmen des EPSA <strong>2007</strong> ein Diplom im Themenfeld «Zielerreichung mit<br />
knappen Mitteln» verliehen.<br />
E-Shop<br />
Im Sommer konnte die KDMZ den 5000. Kunden im e-Shop begrüssen. Gegenwärtig<br />
sind 5400 Besteller aktiv aufgeschaltet.<br />
Nach den positiven Erfahrungen mit der Auslagerung des Konsignationslagers<br />
Büromaterial des Universitätsspitals <strong>Zürich</strong> wurde im Berichtsjahr auch das Konsignationslager<br />
Druck mit rund 600 Drucksachen erfolgreich in die KDMZ ausgelagert. Es<br />
handelt sich hierbei um eine e-Procurement-Lösung, wobei der gesamte Druckprozess<br />
einschliesslich Budgetverwaltung automatisiert abläuft. Dank den Erfahrungen mit<br />
diesen Auslagerungen konnte die Entwicklung dieser e-Procurement-Lösung weiter<br />
perfektioniert werden; sie kann nun weiteren Benutzern angeboten werden.<br />
Optimierungsprojekte e-Business<br />
Das e-Business etabliert sich mehr und mehr. Die KDMZ gilt für viele Kunden, auch<br />
ausserkantonale, als zuverlässiger Partner.<br />
– Mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (Wirtschaftsingenieurwesen) wird eine<br />
Vereinfachung des Zahlungsverkehrs angestrebt.<br />
– Mit dem Competence-Center e-Business Basel, Hochschule für Wirtschaft, hat die<br />
KDMZ ein weiteres KTI-Projekt «Pers ECAII» (KTI = Kommission für Technologie<br />
und Innovation, Förderagentur des Bundes; PersECA = Personalisierung von<br />
e-Commerce-Applikationen) aufgenommen.<br />
– Mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) wurde eine<br />
weitere Projektarbeit durchgeführt mit dem Ziel, einen medienbruchfreien Workflow<br />
bis hin zur Archivierung zu verwirklichen.<br />
– Die KPMG Schweiz hat die KDMZ als Registration Authority (RA) für die Ausgabe<br />
von digitalen Unterschriften zertifiziert. Die KDMZ ist so zur Ausgabe von digitalen<br />
Signaturen berechtigt, die den höchsten Qualifizierungsgrad haben und somit<br />
den medienbruchfreien Workflow bis und mit integrierter digitaler Signatur ermöglichen,<br />
da die qualifizierte Signatur rechtlich der Handunterschrift gleichgestellt ist.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
– Im Vorjahr hat die KDMZ zusammen mit dem Bund das Projekt Publicjobs für ein<br />
nationales Online-Stellenportal gestartet. Im Berichtsjahr wurde die Internetseite<br />
www.publicjobs.ch erfolgreich aufgeschaltet. Bereits drei Monate nach dem Start<br />
waren 600 Stellen aktiv ausgeschrieben.<br />
– Simap ist das Informationssystem über das öffentliche Beschaffungswesen in der<br />
Schweiz. Die KDMZ ist beauftragt, die Geschäftsleitung des Vereins Simap zu<br />
führen und beim vorgesehenen Neustart aktiv im Projekt mitzuwirken.<br />
Beschaffungsmanagement<br />
Das Projekt e-Procurement (Teilprojekt des e-Government) bezweckt die Einführung<br />
eines modernen Beschaffungsmanagements, das grosse Einsparungen bewirken soll.<br />
Die Projektfortschritte waren je nach Teilprojekt sehr unterschiedlich. Insbesondere<br />
die Erfassung der Basisdaten hat teilweise länger gedauert als geplant.<br />
Ökologische Aspekte<br />
Unter der Leitung der KDMZ ist die Trägergruppe Büroökologie schwergewichtig damit<br />
beschäftigt, Lösungen zu erarbeiten, die den kantonalen Verwaltungen ermöglichen<br />
sollen, eine Vorbildrolle im Bereich Büroökologie zu erfüllen. Zusammen mit der Kofu<br />
(Koordinationsstelle für Umweltschutz) wurde der Gebrauch von umwelt- und klimaschonendem<br />
Recyclingpapier gefördert.<br />
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)<br />
Die KVP-Philosophie der KDMZ hat nach wie vor ihre wichtige Stellung nicht eingebüsst.<br />
Über 25% der Mitarbeitenden stehen in einer Zusatzausbildung und haben verschiedene<br />
Prüfungen erfolgreich abgelegt.<br />
Im Rahmen des Qualitätsmanagements (ISO 9001:2000) konnte wiederum ein<br />
Audit erfolgreich durchgeführt werden. Eine Strukturanalyse lieferte zudem wertvolle<br />
Erkenntnisse für weitere organisatorische und technische Optimierungen, die jetzt<br />
umgesetzt werden.<br />
125
126<br />
Die BVK ist die Vorsorgeeinrichtung (Pensionskasse) des <strong>Kanton</strong>s. Sie versichert das kantonale Personal<br />
gegen die wirtschaftlichen Folgen des Altersrücktritts sowie gegen die Risiken von Tod und Invalidität.<br />
Über Versicherungsverträge ist auch das Personal vieler Gemeinden, subventionierter Spitäler, gemeinnütziger<br />
Organisationen mit Sitz im <strong>Kanton</strong> sowie privatwirtschaftlicher Unternehmungen bei der BVK<br />
versichert, wenn der <strong>Kanton</strong> an diesen Unternehmungen kapitalmässig wesentlich beteiligt ist.<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
Anzahl Versicherte 68 172 66 352<br />
Risikoversicherte unter 24 Jahren 2 224 2 072<br />
Anzahl vollversicherte Männer 26 435 26 078<br />
Anzahl vollversicherte Frauen 39 513 38 202<br />
Anzahl Rentenbezüger 23 880 22 805<br />
Altersrenten 16 654 15 622<br />
Invalidenrenten 2 346 2 394<br />
Ehegattenrenten 3 441 3 315<br />
Übrige Renten 1 439 1 474<br />
Bilanz <strong>2007</strong> (in Franken) 2006 (in Franken)<br />
Total Vermögensanlagen 21 747 085 586 21 049 285 260<br />
Total Aktive Rechnungsabgrenzung 11 709 218 11 405 292<br />
Total Aktiven 21 758 794 804 21 060 690 552<br />
Passiven<br />
Total Verbindlichkeiten – 137 972 392 – 5 234 790<br />
Total Vorsorgekapital und techn. Rückstellungen – 21 463 100 507 – 20 757 961 072<br />
Wertschwankungsreserve – 157 721 905 – 297 494 690<br />
Unterdeckung 0 0<br />
Total Passiven – 21 758 794 804 – 21 060 690 552<br />
Betriebsrechnung<br />
Beamtenversicherungskasse (BVK)<br />
Nettoergebnis aus dem Versicherungsteil – 699 347 823 – 668 253 935<br />
Nettoergebnis aus Vermögensanlage 567 322 953 1 440 870 640<br />
Sonstiger Ertrag 919 736 194 843<br />
Sonstiger Aufwand 0 – 39 506<br />
Aufwand Versichertenverwaltung – 8 667 651 – 7 352 772<br />
Die Jahresrechnung wurde dem Anlagekonzept angepasst. Dank dieser Umstellung ist die Verständlichkeit jetzt auch im Anhang zur Jahresrechnung grösser.<br />
Weitere Informationen liefern der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong> der BVK (erhältlich unter Tel. 043 259 42 00 oder bvk@bvk.zh.ch) und die Internetseite www.bvk.ch.
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem <strong>Kanton</strong>srat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />
Behörden- und Volksinitiativen<br />
A.2 Abschreibungsanträge: eigene Vorlage, Gesetzesentwurf<br />
199/2003 Konjunkturpolitisch bedingte Lockerung des Haushaltsgleichgewichtes<br />
10. November 2003 (Einzelinitiative Fritz Gurtner, <strong>Zürich</strong>). Das kantonale Finanzhaushaltsgesetz vom<br />
2. September 1979 ist so abzuändern, dass die Bestimmungen von § 4, § 6 Abs. 2 und § 21 in einer Phase<br />
des Wirtschaftsabschwungs ausgesetzt werden können.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 20. April 2005 Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage<br />
4250).<br />
8/2006 Änderung des Steuergesetzes<br />
26. Juni 2006 (Behördeninitiative). § 13 Abs. 2 des Steuergesetzes wird gestrichen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 18. Juli Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4422).<br />
146/2006 Kostenpflichtige Tests in der Lehrlingsselektion der kantonalen Verwaltung und kantonaler Betriebe<br />
21. August 2006 (Postulat Ralf Margreiter, Oberrieden, Karin Maeder-Zuberbühler, Rüti, und Esther<br />
Guyer, <strong>Zürich</strong>). Im Zusammenhang mit kostenpflichtigen privaten Tests bei der Lehrlingsselektion wird<br />
der <strong>Regierungsrat</strong> gebeten darzulegen, in welchen Ämtern und Btrieben der kantonalen Verwaltung und<br />
in welchen Unternehmen, die auf der Grundlage von kantonalen Leistungsaufträgen arbeiten, solche<br />
Tests Verwendung finden, sowie darüber hinaus zu prüfen, ob es nicht angebracht wäre, diesen öffentlichen<br />
Anbietern von beruflicher Grundbildung die Verwendung von kostenpflichtigen privaten Tests bei<br />
der Lehrlingsselektion zu untersagen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 15. August Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage<br />
4425).<br />
4414/<strong>2007</strong> Schluss mit der Schuldenwirtschaft zu Lasten unserer Kinder<br />
Veröffentlichung ABI 2006, 231 vom 27. Juni <strong>2007</strong> (Volksinitiative)<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 27. Juni Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4414).<br />
4422/<strong>2007</strong> Schluss mit Steuerprivilegien für ausländische Millionärinnen und Millionäre (Abschaffung der<br />
Pauschalsteuer)<br />
Veröffentlichung ABI 2006, 1846 vom 20. Oktober 2006 (Volksinitiative)<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 18. Juli Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4422).<br />
4447/<strong>2007</strong> Steuersystem-Reform EasySwissTax<br />
Veröffentlichung ABI <strong>2007</strong>, 992 vom 4. April <strong>2007</strong> (Volksinitiative)<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 31. Oktober Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage<br />
4447).<br />
127
128<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
B. Bericht über Vollzug unerledigter Vorstösse<br />
337/2005 Periodische Überprüfung der Staatsbeiträge bzw. Leistungsaufträge an Private und öffentlichrechtliche<br />
Institutionen<br />
27. Februar 2006 (Postulat Hans-Peter Portmann, Kilchberg, und Gabriela Winkler, Oberglatt). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, im Zeitraum von fünf Jahren alle kantonalen Staatsbeiträge (Subventionen)<br />
an Private sowie öffentlichrechtliche Institutionen auf die Leistungsbedürfnisse hin zu überprüfen,<br />
diese entsprechend der Zweckerfüllung zu definieren und die Leistungsaufträge in Abstimmung mit den<br />
Bundessubventionen auf einen Stichtag hin wiederum befristet zu erteilen. Dabei dürfen die privaten<br />
Leistungsanbieter gegenüber den staatlichen Institutionen nicht benachteiligt werden.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
320/2005 Zeitgemässe Abgangsleistungen für Mitglieder des <strong>Regierungsrat</strong>es (Ersatz der Sonderregelung für<br />
Pensionskassenbezüge)<br />
3. Juli 2006 (Motion Ralf Margreiter, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, die rechtlichen Voraussetzungen<br />
dafür zu schaffen, dass für Mitglieder des <strong>Regierungsrat</strong>es nach ihrem (freiwilligen oder<br />
unfreiwilligen) Ausscheiden aus dem Amt an Stelle der heutigen Rente gemäss Sonderregelung künftig<br />
eine angemessene Abgangsleistung vorgesehen wird. Das heutige, grosszügig bemessene Privileg soll<br />
durch eine zeitgemässe Regelung ersetzt werden, die durchaus den besonderen Umständen eines Exekutivamtes<br />
gerecht werden soll; auf einen Einkauf zu Lasten der Staatskasse ist jedoch ganz zu verzichten.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
ABI 2006, Schluss mit goldenen Fallschirmen für Mitglieder des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
1845 Veröffentlichung ABI 2006, 1845 vom 9. Oktober 2006 (Volksinitiative)<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
184/2006 Familienergänzende Kinderbetreuung für das kantonale Personal<br />
6. November 2006 (Postulat Lisette Müller-Jaag, Knonau, Cécile Krebs, Winterthur, und Lucius Dürr,<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, die familienergänzende Kinderbetreuung für seine Angestellten<br />
zu fördern und auszubauen. Dabei ist das Angebot von Gemeinden und Privaten einzubeziehen. Den kantonalen<br />
Angestellten sollen genügend Krippenplätze zur Verfügung stehen, indem der <strong>Kanton</strong> eigene<br />
Krippen betreibt oder für seine Angestellten Plätze in bereits bestehenden Krippen einkauft.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
200/2006 Massnahmen gegen Missbrauch des steuerrechtlichen Wochenaufenthaltsstatus im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
6. November 2006 (Postulat Yves de Mestral, <strong>Zürich</strong>, und Dr. Christoph Holenstein, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird ersucht, einen Bericht darüber zu verfassen, in welchem Umfang der steuerrechtliche<br />
Wochenaufenthaltsstatus im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zwischen den einzelnen Gemeinden (innerkantonal) einerseits<br />
sowie zwischen anderen <strong>Kanton</strong>en und dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (interkantonal) anderseits von sog.<br />
Wochenaufenthalterinnen und -aufenthaltern missbraucht wird und mit welchen gesetzgeberischen<br />
und verwaltungsinternen Massnahmen vermehrt und effizient dagegen vorgegangen werden könnte.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
246/2006 Auszeit für frische Väter<br />
27. November 2006 (Postulat Johannes Zollinger, Wädenswil, Patrick Hächler, Gossau, und Thomas<br />
Weibel, Horgen). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen zu prüfen, ob «frischgebackenen» Vätern eine<br />
bezahlte Auszeit von mindestens zehn Arbeitstagen gewährt werden könnte.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
399/2006 Massnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Lohnsituation der Staatsangestellten ab <strong>2007</strong>/2008<br />
5. Februar <strong>2007</strong> (Postulat Monika Spring, <strong>Zürich</strong>, Esther Guyer, <strong>Zürich</strong>, und Peter Reinhard, Kloten). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, darzulegen, wie und in welchem Zeitraum er die Löhne der Staatsangestellten<br />
angesichts des ausgewiesenen Lohnrückstandes substanziell erhöhen und der verbesserten<br />
Wirtschaftslage anpassen will. Dabei sind die aufgelaufene Teuerung, die nicht erfolgten Stufenanstiege<br />
und nicht vorgenommenen Beförderungen, die gekürzten Dienstaltersgeschenke, aber auch das allgemein<br />
gestiegene Lohnniveau zu berücksichtigen. Insbesondere soll aufgezeigt werden, wie die nach wie<br />
vor herrschende Ungleichheit bei den Frauenlöhnen rasch ausgeglichen werden kann.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
129
130<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
101/<strong>2007</strong> Zürcher Steuerbelastungsindex: Transparente Grundlagen für eine wettbewerbsorientierte Steuerstrategie<br />
2. April <strong>2007</strong> (Postulat Beat Walti, Zollikon, Martin Arnold, Oberrieden, und Robert Marty, Affoltern a. A.).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, dem <strong>Kanton</strong>srat jährlich (bspw. anlässlich der Präsentation der<br />
Staatsrechnung) Bericht über die Position des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> im interkantonalen Steuerwettbewerb zu<br />
erstatten.<br />
Der Bericht soll durch die Aufbereitung steuerstatistischer Daten und Vergleichszahlen eine kontinuierliche,<br />
quantitativ abgestützte und objektive Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> bei der Besteuerung von natürlichen Personen und Unternehmen ermöglichen. Für natürliche Personen<br />
wäre beispielsweise die Steuerbelastung durch Staats- und Gemeindesteuern im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> für<br />
verschiedene Einkommensklassen absolut und im Vergleich zu den Nachbarkantonen aufzuzeigen (z. B.<br />
jeweils für die Gemeinden mit dem höchsten, dem durchschnittlichen und dem tiefsten Gemeindesteuerfuss).<br />
Die Verarbeitung der interkantonalen Vergleichszahlen in einem «Steuerbelastungsindex» würde<br />
eine Beobachtung der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> über die Jahre ermöglichen<br />
und damit eine Grundlage für steuerpolitische Diskussionen liefern.<br />
Im Bericht sollen jeweils auch wettbewerbsrelevante Veränderungen (beschlossene und geplante)<br />
in den Nachbarkantonen aufgeführt werden und welche Massnahmen aus Sicht des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
kurz-, mittel- und langfristig umzusetzen oder zu prüfen sind, damit die Wettbewerbsposition des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> angesichts dieser Veränderungen gesichert oder verbessert werden kann.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.
Gesetzgebungsprogramm<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Titel des Erlasses Stand Voraussichtliche Beratung im KR<br />
Haftungsgesetz 4 1. Hälfte 2008<br />
Notariatsgesetz und Notariatsgebührenverordnung 1 2. Hälfte 2008<br />
Verordnung über die Rechnungslegung 4 1. Hälfte 2008<br />
Steuergesetz (Entlastung der natürlichen Personen) 1 2. Hälfte 2008<br />
Legende betreffend Stand<br />
0 = Arbeit noch nicht aufgenommen<br />
1 = in Ausarbeitung<br />
2 = in Vernehmlassung<br />
3 = vom <strong>Regierungsrat</strong> verabschiedet<br />
4 = von der Kommission des <strong>Kanton</strong>srates behandelt<br />
5 = vom <strong>Kanton</strong>srat verabschiedet<br />
6 = Referendumsfrist läuft<br />
7 = vor Volksabstimmung<br />
8 = zurückgezogen/abgeschrieben<br />
131
132<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />
Bereich (Nr., Amt) <strong>2007</strong> 2006<br />
4 Finanzdirektion 92 847 877 90 676 917<br />
4000 Generalsekretariat 1 513 936 1 525 924<br />
4100 Finanzverwaltung 4 091 922 3 560 937<br />
4200 Liegenschaftenverwaltung 686 902 652 835<br />
4300 Amt für Tresorerie 567 352 565 309<br />
4400 Steueramt 74 393 158 73 912 201<br />
4500 Personalamt 7 6 044 515 4 965 742<br />
4600 Geschäftsstelle des KITT 973 745 931 607<br />
4700 <strong>Kanton</strong>ale Drucksachen- und Materialzentrale 4 576 346 4 562 361
Personal- und Lohnstatistik<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
7 Mit unterstellten Auszubildenden<br />
F i n a n z d i r e k t i o n<br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte1 Übrige2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt3 teilbeschäftigt4 934 816 118 890 506 384 721 169<br />
11 11 – 14 8 6 7 7<br />
33 33 – 36 19 17 26 10<br />
5 5 – 3 2 1 3 –<br />
4 4 – 4 4 – 4 –<br />
669 667 2 726 411 315 594 132<br />
154 38 116 46 17 29 35 11<br />
7 7 – 7 5 2 6 1<br />
51 51 – 54 40 14 46 8<br />
133
Weiler am Irchel (Georg Bretscher)<br />
134<br />
Ohne Titel (Pierre Haubensak)
Verliebt in die Planeten – über den Hang gedrängt (Dominique Lämmli)<br />
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Überblick<br />
Im Berichtsjahr setzte sich die wirtschaftliche Dynamik fort. Die Zürcher Volkswirtschaft ist<br />
in guter Verfassung. Es konnten einige wichtige Ansiedlungen von Unternehmen verzeich-<br />
net werden. Auch auf dem Arbeitsmarkt war die Entspannung spürbar.<br />
Wachstum und Konsolidierung: Wirtschaft und Verkehr<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Im November wurden die Weichen für eine pragmatische Struktur des Bereichs Gesamt-<br />
verkehr in der Direktion gestellt. Das Amt für Verkehr und die Organisationseinheit Verkehr<br />
und Infrastruktur Strasse (VIS) werden in einem «neuen» Amt für Verkehr zusammengefasst.<br />
Damit wird die gesamte strategische Planung des Verkehrs im <strong>Kanton</strong> in<br />
einem Amt gebündelt.<br />
Das Agglomerationsprogramm «Siedlung und Verkehr» wurde im Herbst überarbeitet<br />
und im Dezember dem Bund zur Mitfinanzierung eingereicht. Mit dem Engagement in<br />
kantonsübergreifenden Agglomerationsprogrammen können die Interessen von <strong>Zürich</strong><br />
auch über die Grenzen hinaus gewahrt werden.<br />
Der öffentliche Verkehr verzeichnete im Berichtsjahr weiteres Wachstum. Die<br />
Frequenzen auf der S-Bahn stiegen an: Pro Werktag passierten durchschnittlich 354 000<br />
(Vorjahr 326 000) Personen die Zürcher Stadtgrenzen, entsprechend konnten auch die<br />
Verkehrserträge gesteigert werden. Im November genehmigte die kantonale Stimmbevölkerung<br />
einen Kredit über 90 Mio. Franken für den Bau des Trams <strong>Zürich</strong>-West. Die letzten<br />
Ausbauten der 3. Teilergänzungen der S-Bahn wurden dem Betrieb übergeben.<br />
Auch im Berichtsjahr fanden intensive Bemühungen statt, die von Deutschland<br />
einseitig erlassenen Einschränkungen bei der Benützung des süddeutschen Luftraums so<br />
weit wie möglich zu beseitigen. Es fanden verschiedene Sitzungen einer Arbeitsgruppe<br />
mit Schweizer und deutscher Beteiligung statt. Eine Lösung steht allerdings noch aus.<br />
Der unter Federführung der Volkswirtschaftsdirektion erarbeitete Zürcher Fluglärm-Index<br />
(ZFI) wurde im November als Gegenvorschlag zur so genannten Plafonierungsinitiative<br />
vom Volk mit deutlichem Mehr angenommen. Damit verfügen Regierung<br />
und Parlament über ein wirksames Instrument, um die Bevölkerung vor übermässiger<br />
Belästigung durch Fluglärm zu schützen.<br />
Im Koordinationsprozess Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) fand am 6. Juli<br />
das zweite Koordinationsgespräch statt. Danach entsprach der Bund den Wünschen des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> und schlug zwei Betriebsvarianten zur Optimierung vor, je eine auf dem<br />
bestehenden und eine auf einem ausgebauten Pistensystem. Die von <strong>Kanton</strong>, Bund und<br />
Flughafen gemeinsam erarbeiteten Optimierungen werden im Frühjahr 2008 auf politischer<br />
Ebene diskutiert.<br />
135
136<br />
Generalsekretariat<br />
Das Generalsekretariat nimmt als Stabsstelle führungsunterstützende Funktionen für die Direktionsvorsteherin<br />
und die Volkswirtschaftsdirektion wahr. Zudem erbringt es für die Ämter jene Dienstleistungen,<br />
deren Zusammenfassung zu einer rationelleren Aufgabenerfüllung führt (z. B. Basisdienstleistungen in<br />
der Informatik).<br />
Das Generalsekretariat umfasst die Bereiche Fach- und Rechtsdienst (FRD), Europafachstelle (EFS),<br />
Kommunikation, Finanzen+Controlling (F+C), Personal (P) sowie Informatik (VDI).<br />
Der Fach- und Rechtsdienst erarbeitet mit den Ämtern Grundlagen für die politische und strategische<br />
Planung und Steuerung der Politikfelder Wirtschaft und Verkehr. Er unterstützt die Direktionsvorsteherin<br />
insbesondere bei parlamentarischen Geschäften, bei Vernehmlassungen der Direktion sowie bei<br />
der Behandlung von Rekursen.<br />
Die Abteilung Finanzen+Controlling unterstützt und koordiniert die Planung und die Abläufe des<br />
Rechnungswesens für die Direktion. Neben der Erarbeitung der externen Planungs- und Finanzdaten<br />
(Budget, KEF, Globalrechnung) unterstützt die Abteilung die Direktionsvorsteherin mit internen<br />
Planungs- und Steuerungsinstrumenten.<br />
Die Organisationseinheit Personal betreut die im Generalsekretariat angesiedelten Personalgeschäfte.<br />
Weiter bietet sie den Ämtern fachliche Unterstützung in Personalfragen an und ist direktionsintern<br />
die Koordinationsstelle für die Personalverantwortlichen der Ämter.<br />
Der Bereich Kommunikation verfolgt in enger Absprache mit der Direktionsvorsteherin eine transparente<br />
und sachgerechte Kommunikation. Diese informiert die Bürgerinnen und Bürger über das politische<br />
Handeln der Direktion. Er sorgt zudem für ein einheitliches Erscheinungsbild der Direktion und<br />
informiert die Mitarbeitenden über wichtige Entwicklungen.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Europainstitut <strong>Zürich</strong> bildet die Europafachstelle (EFS) kantonsintern<br />
sowie nach aussen ein Kompetenzzentrum für Europafragen mit Schwergewicht auf wirtschaftlichen<br />
und verkehrspolitischen Fragen. Ferner wirkt sie als kantonale Interreg-Stelle. Die EFS unterstützt die<br />
Direktionsvorsteherin bei ihren Aufgaben im Rahmen der Konferenz der <strong>Kanton</strong>sregierungen (KdK,<br />
Arbeitsgruppe Grenzkantone Schweiz-Deutschland).<br />
Im Berichtsjahr war das Generalsekretariat insbesondere durch die Vorbereitung der<br />
Volksabstimmungen über die Volksinitiative «für eine realistische Flughafenpolitik»<br />
und den kantonalen Anteil an den Baukredit von 90 Mio. Franken für das Tram<br />
<strong>Zürich</strong>-West gefordert.<br />
Die Direktion informierte ausführlich über den Planungsstand verschiedener<br />
Aus- und Neubauten auf dem Strassen- und Radwegnetz. Die Flughafenpolitik bildete<br />
wie in den vergangenen Jahren einen weiteren Schwerpunkt der Informationen.<br />
Die hohe Zustimmung der Bevölkerung zum Zürcher Fluglärm-Index im November<br />
zeigt, dass die Direktion im Vorfeld transparent und informativ kommunizierte.<br />
Durch periodische Newsletter zur Flughafenpolitik, die Konsultative Konferenz sowie<br />
das Info-Forum konnte ein konstanter Informationsfluss gewährleistet werden.<br />
Während des vergangenen Geschäftsjahres wurden in der Abteilung Finanzen<br />
+ Controlling sämtliche Prozesse aufgezeichnet, überprüft und optimiert. Das<br />
Direktionscontrolling als Führungsunterstützung wurde in den Bereichen Finanzund<br />
Leistungscontrolling ausgebaut und im Generalsekretariat mit einem Projektcontrolling<br />
erweitert.
Rekursstatistik <strong>2007</strong><br />
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die Abteilung Personal des Generalsekretariats konnte sich im Berichtsjahr<br />
konsolidieren, Prozesse wurden vereinheitlicht und Standards festgelegt. Durch die<br />
Neubesetzung der Personalleitungsstellen im AWA und VIS/AfV auf Januar des<br />
Berichtsjahres konnte sodann eine gute und kompetente Zusammenarbeit sichergestellt<br />
werden.<br />
Die Abteilung Informatik (VDI) hat im Berichtsjahr die Neuausrichtung konsequent<br />
weiterverfolgt und konsolidiert. Die Hauptstossrichtungen sind verstärkte<br />
Kundenorientierung, professionelles Projektmanagement und gezielte Verbesserungen<br />
in der Informatik-Sicherheit.<br />
Neben den üblichen Supporttätigkeiten hat die VDI im Berichtsjahr die lange<br />
zurückgestellte Gesamterneuerung der Informatik-Arbeitsplätze der Direktion konzipiert<br />
und mit ihrer Umsetzung begonnen. Alle Arbeitsplätze werden bis April 2008<br />
neu ausgerüstet. Dies ist u. a. notwendig, damit im Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />
(AWA) die schweizweit einheitliche Anwendung NK AVAM für den Vollzug des<br />
Arbeitslosenwesens ab 2008 eingesetzt werden kann.<br />
Pendenzen Eingänge Abwei- Nicht- Gutheissung Abschreiber Total Pendenzen<br />
31. 12. 2006 <strong>2007</strong> sungen eintreten teilweise ganz erledigt 31. 12. <strong>2007</strong><br />
14 28 9 2 1 – 8 20 22<br />
137
138<br />
Amt für Verkehr<br />
Das Amt für Verkehr (AFV) hat den Auftrag, die integrale Planung und Steuerung des Politikfeldes Verkehr<br />
sicherzustellen.<br />
Mit <strong>Regierungsrat</strong>sbeschluss vom 14. November wurde festgelegt, die Aufgabenteilung zwischen<br />
der Volkswirtschaftsdirektion und der Baudirektion im Themenfeld Strassenverkehr noch einmal anzupassen<br />
und gleichzeitig die bereits mit <strong>Regierungsrat</strong>sbeschluss vom 1. März 2006 vorgesehene Neuorganisation<br />
des Themenfeldes Verkehr innerhalb der Volkswirtschaftsdirektion endgültig umzusetzen. Mit<br />
diesem Beschluss wechselt die Zuständigkeit für die Projektierung von Vorhaben im Bereich der Staatsstrassen<br />
von der Volkswirtschaftsdirektion in die Baudirektion. Die Verantwortung über den Strassenfonds<br />
und alle strategischen Fragestellungen im Zusammenhang mit den Strassen verbleiben in der<br />
Volkswirtschaftsdirektion.<br />
Gleichzeitig wurde entschieden, dass das Amt für Verkehr und die Organisationseinheit Verkehr<br />
und Infrastruktur Strasse zu einem neuen Amt für Verkehr zusammengeführt werden. Bereits Anfang<br />
Dezember wurden diese beiden Einheiten unter eine gemeinsame Führung gestellt. Die Neuorganisation<br />
soll bis spätestens Mitte 2008 umgesetzt werden.<br />
Gesamtverkehr<br />
Das AFV hat das Agglomerationsprogramm «Siedlung und Verkehr <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>» auf<br />
Grund der Vorprüfung des Bundes überarbeitet und aktualisiert. Neben der vertieften<br />
regionalen Betrachtung der vier Regionen Limmattal, Stadt <strong>Zürich</strong>, Glattal sowie Winterthur<br />
und Umgebung wurden auch die Kapazitätsengpässe im übergeordneten<br />
Strassennetz und bei der S-Bahn berücksichtigt. Damit deckt das Massnahmenpaket<br />
weitgehend das ganze <strong>Kanton</strong>sgebiet ab. Der <strong>Regierungsrat</strong> hat das Agglomerationsprogramm<br />
rechtzeitig Ende Jahr verabschiedet und als Grundlage für die Verhandlungen<br />
zur Mitfinanzierung gemäss Infrastrukturgesetz dem Bund eingereicht. Der Bund<br />
hat einen Beitrag von 50% an die Kosten des Trams <strong>Zürich</strong>-West (Gesamtkosten<br />
150 Mio. Franken) gesprochen. Dieser Beitrag ist aber an die Auflage geknüpft, dass<br />
der Baubeginn im Jahr 2008 stattfindet. Darüber hinaus engagierte sich das AFV auch<br />
bei der Erarbeitung der grenzüberschreitenden Agglomerationsprogramme «Schaffhausen<br />
Plus» und «Obersee». Mit dem <strong>Kanton</strong> Aargau erfolgte eine Abstimmung mit<br />
dem Agglomerationsprogramm «Aargau-Ost».<br />
Auf Grund der guten ersten Erfahrungen mit dem Verkehrsmodell für den<br />
öffentlichen Verkehr hat das AFV die Arbeiten für ein kantonales Gesamtverkehrsmodell<br />
aufgenommen. Dieses wird den öffentlichen Verkehr und den motorisierten<br />
Individualverkehr abbilden sowie die Wechselwirkung dieser Verkehrsmittel untereinander<br />
unter Einbezug des Fuss- und Veloverkehrs. Dieses neue Instrument wird<br />
nicht nur die Verkehrsplanung unterstützen, sondern auch eine wichtige Grundlage<br />
für das Gesamtverkehrscontrolling darstellen.<br />
Die SBB haben die Arbeiten für das Vorprojekt zum geplanten Gateway<br />
Limmattal aufgenommen. Nach eingehenden Analysen und Verhandlungen einigten<br />
sich SBB Cargo und der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> auf einen Standort, der sich weitgehend mit<br />
dem Areal des bestehenden Rangierbahnhofs Limmattal deckt. Dadurch wird, entgegen<br />
der ursprünglichen Absicht der SBB, das Areal Niderfeld der Gemeinde Dietikon<br />
nur am Rande berührt.
Flughafen und Luftverkehr<br />
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Im Prozess zur Erarbeitung des Objektblatts Flughafen <strong>Zürich</strong> im Rahmen des Sachplans<br />
Infrastruktur der Luftfahrt (SIL-Prozess Flughafen <strong>Zürich</strong>) fand am 6. Juli unter<br />
Leitung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) das zweite Koordinationsgespräch<br />
mit den zuständigen Bundesstellen, den raumplanerisch betroffenen <strong>Kanton</strong>en <strong>Zürich</strong>,<br />
Aargau und Schaffhausen sowie der Flughafen <strong>Zürich</strong> AG (FZAG) statt. Diskussionsgegenstand<br />
bildeten die 19 Betriebsvarianten, die das BAZL Ende 2006 veröffentlicht<br />
hatte. Gestützt auf die kantonale Flughafenpolitik und die im Vorfeld des Koordinationsgesprächs<br />
durchgeführten Konsultationen sprach sich der <strong>Regierungsrat</strong> dafür<br />
aus, Varianten auf dem bestehenden Pistensystem und auf einem Pistensystem mit<br />
Pistenverlängerungen weiter zu verfolgen; die Raumsicherung für ein Parallelpistensystem<br />
lehnte er dagegen ab. Auf dem bestehenden Pistensystem bevorzugte der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> Varianten mit hauptsächlicher Nordausrichtung, auf einem Pistensystem<br />
mit Pistenverlängerungen eine Variante mit einer Kombination von Nord- und<br />
von Ostanflügen; Letzteres mit dem Ziel, die Lande- und die Startwellen von Interkontinentalflugzeugen<br />
von bzw. nach Norden auszurichten.<br />
Auf Grund der Ergebnisse des Koordinationsgesprächs legte der Bund folgende<br />
Grundsätze für die im zweiten Semester des Berichtsjahres durchgeführte Optimierungsphase<br />
fest:<br />
a) Auf dem bestehenden Pistensystem ist zu prüfen, ob auf der Grundlage von Variante<br />
E (Betrieb nach vorläufigem Betriebsreglement, d. h. einschliesslich Einschränkungen<br />
durch Deutschland) und mit Elementen der Varianten A (Betrieb 2000, d. h.<br />
ohne Einschränkungen durch Deutschland) und B (Hauptlanderichtung von Norden,<br />
Starts nach Westen und Süden, gekröpfter Nordanflug während den durch Deutschland<br />
verfügten Sperrzeiten) eine optimierte Lösung gefunden werden kann.<br />
b) Pistensysteme mit Pistenverlängerungen sind eine denkbare Option für die künftige<br />
Flughafenentwicklung. Im Vordergrund stehen Varianten mit einer Kombination<br />
von Nord- und Ostkonzepten. Sie sollen weiterbearbeitet und optimiert werden.<br />
c) Die Betriebsvarianten auf dem Parallelpistensystem werden vorläufig nicht weiterbearbeitet.<br />
Die Auswirkungen der raumplanerischen Sicherung einer Betriebsvariante<br />
mit Parallelpisten, die auf Ost- und Nordkonzepten beruht, sind jedoch vertieft<br />
zu prüfen.<br />
Das Ergebnis dieser Phase wird Thema des dritten Koordinationsgesprächs sein,<br />
das im Frühjahr 2008 stattfinden wird.<br />
Die Verkehrsminister der Schweiz und Deutschlands hatten an einem Treffen am<br />
31. Oktober 2006 in Berlin vereinbart, dass eine aus Vertreterinnen und Vertretern<br />
beider Länder zusammengesetzte Arbeitsgruppe Lösungsvorschläge für eine Regelung<br />
des Flugverkehrs im Zusammenhang mit dem Betrieb des Flughafens <strong>Zürich</strong> über süddeutschem<br />
Gebiet suchen soll. Ziel ist eine Regelung, die für die Bevölkerung auf beiden<br />
Seiten der Grenze sowie für den Flughafen <strong>Zürich</strong> eine Verbesserung bringt. Im<br />
Verlauf des Berichtsjahres fanden verschiedene Sitzungen der Arbeitsgruppe statt. Bis<br />
heute stehen jedoch Lösungen noch aus.<br />
Die weltweite Nachfrage im Luftverkehr nahm dank der guten wirtschaftlichen<br />
Lage erneut zu. So stieg das Passagieraufkommen in <strong>Zürich</strong> um 7,8% und überschritt<br />
mit 20,7 Millionen Passagieren erstmals seit 2001 wieder die 20-Millionen-Grenze.<br />
139
140<br />
Amt für Verkehr<br />
Auch die Zahl der Flugbewegungen nahm erstmals seit der Luftfahrtkrise des Jahres<br />
2001 deutlich zu (+2,9% gegenüber dem Vorjahr).<br />
Am 25. November lehnten rund 63% der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> die Volksinitiative «für eine realistische Flughafenpolitik» (Plafonierungsinitiative)<br />
ab und stimmten dem Gegenvorschlag des <strong>Kanton</strong>srates zu. Dieser<br />
sieht die Einführung des Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) vor. Zudem wird bei Erreichen<br />
von 320 000 Flugbewegungen pro Jahr eine neue Lagebeurteilung vorgenommen.<br />
Dabei entscheiden der <strong>Kanton</strong>srat bzw. via fakultatives Referendum die Stimmberechtigten<br />
auf Antrag des <strong>Regierungsrat</strong>es, ob der <strong>Kanton</strong> beim Bund auf eine Bewegungsbeschränkung<br />
hinwirken soll. Zudem wird sich der <strong>Regierungsrat</strong> für eine Nachtsperrordnung<br />
von sieben Stunden einsetzen. Nach der Annahme des Gegenvorschlags zur<br />
Plafonierungsinitiative hat die Volkswirtschaftsdirektion die Umsetzung des ZFI an die<br />
Hand genommen. Ein erster Bericht wird im Frühling 2008 vorgelegt.<br />
Das von der FZAG überarbeitete und dem BAZL Ende Oktober 2006 zur Genehmigung<br />
eingereichte Gesuch für den gekröpften Nordanflug ist laut Mitteilung des<br />
BAZL vom 23. Januar in technischer Hinsicht komplett. Im März fand auf Fachebene<br />
ein weiteres Gespräch zwischen der Schweiz und Deutschland über die Benutzung des<br />
süddeutschen Luftraumes für An- und Abflüge zum und vom Flughafen <strong>Zürich</strong> statt.<br />
Im Mai legte das BAZL das Gesuch der FZAG für den gekröpften Nordanflug öffentlich<br />
auf, worauf Dutzende von Privaten und Gemeinden Einsprache beim Bund erhoben.<br />
Zwar ist die Sicherheitsüberprüfung des ausschliesslich über der Schweiz liegenden<br />
Luftraumes grundsätzlich positiv ausgefallen, doch wird das BAZL vor seinem Entscheid<br />
über die Einführung dieses neuen Anflugverfahrens noch eine umfassende<br />
Sicherheitseinschätzung vornehmen. Erst wenn die Sicherheit des gesamten Verfahrens<br />
nachgewiesen ist, kann das BAZL den gekröpften Nordanflug genehmigen. Am<br />
19. Dezember meldete das BAZL, dass sich im Rahmen der Arbeiten am gekröpften<br />
Nordanflug auf den Flughafen <strong>Zürich</strong> der Bedarf nach einer Anpassung einzelner technischer<br />
Unterlagen ergeben habe. Solange diese Dokumente nicht vorliegen, kann das<br />
BAZL über das Gesuch der FZAG nicht abschliessend entscheiden. Gemäss Skyguide<br />
(Flugsicherung) sollten diese Unterlagen im Januar 2008 vorliegen.
Verkehr und Infrastruktur Strasse<br />
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die Organisationseinheit Verkehr und Infrastruktur Strasse (VIS) ist verantwortlich für die Planung, die<br />
Projektentwicklung und die Projektierung im Themenfeld Strassenverkehr. Zudem ist sie auch zuständig<br />
für das strategische Verkehrsmanagement, die strassenhoheitlichen Aufgaben und das Beitragswesen.<br />
Im Rahmen der Umsetzung des regierungsrätlichen Strukturentscheides vom 1. März 2006 wurde<br />
die Aufgabenteilung zwischen der Volkswirtschaftsdirektion und der Baudirektion im Themenfeld Strassenverkehr<br />
weiter umgesetzt. Mit dem Entscheid des <strong>Regierungsrat</strong>es vom 14. November, die Aufgabe<br />
der Projektierung von der Volkswirtschaftsdirektion wieder in die Baudirektion zu verschieben, werden<br />
erneut Anpassungen notwendig, welche eine klare Aufgabenteilung und effiziente Zusammenarbeit zwischen<br />
Volkswirtschaftsdirektion und Baudirektion erlauben werden. Gleichzeitig werden das Amt für Verkehr<br />
und VIS zu einem neuen Amt für Verkehr zusammengefasst. Die neue Struktur wird bis Mitte 2008<br />
umgesetzt sein.<br />
Umsetzung Richtplan<br />
Der <strong>Kanton</strong>srat hat am 26. März den Richtplan Teil Verkehr festgesetzt. Gemeinsam mit der Gesamtverkehrskonzeption<br />
von 2006 bildet er die Vorgabe für die Strategie Strassen. Die Strategie Strassen<br />
wird seit dem Berichtsjahr überarbeitet und berücksichtigt die definierten Massnahmen des Richtplans<br />
sowie weitere Gesichtspunkte wie Netzbildung und Netzcharakteristik. Priorisierung und Realisierungszeitpunkte<br />
werden darin genauer definiert. Die Ergebnisse sind die Grundlagen für die<br />
Kurzfristplanung und das Bauprogramm Staatsstrassen und sollen bis im Herbst 2008 vorliegen.<br />
Das Nationalstrassennetz stellt das Rückgrat für den Strassenverkehr im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> dar. Der<br />
Bund ist derzeit daran, dieses Netz im Rahmen des Projektes Weiterentwicklung Nationalstrassennetz<br />
(WEN) zu überarbeiten und zu ergänzen. Grundlage dazu bildet der am 26. April 2006 vom Bundesrat<br />
beschlossene Sachplan Verkehr. Der <strong>Kanton</strong> hatte verschiedentlich Gelegenheit, die wichtigen Vorhaben<br />
zur Aufnahme anzumelden. Dazu gehören unter anderem die Schlüsselvorhaben Glattalautobahn,<br />
Oberlandautobahn, Stadttunnel, der Kapazitätsausbau im Raum Winterthur (Südostumfahrung<br />
Winterthur bzw. Ausbau der bestehenden A1) sowie, im Sinne der langfristigen Trasseesicherung, die<br />
äussere Nordumfahrung. Alle diese Vorhaben sind auch bereits im Richtplan berücksichtigt worden.<br />
Es ist davon auszugehen, dass die Programmbotschaft des Bundes anfangs 2008 den <strong>Kanton</strong>en zur<br />
Vernehmlassung unterbreitet wird.<br />
Planung und Projektierung der Strasseninfrastruktur<br />
Bei der planerischen Behandlung des Hauptverkehrsstrassennetzes sind für wesentliche Massnahmen<br />
Zweckmässigkeitsuntersuchungen (ZMB) durchgeführt oder vorbereitet worden. Dies betrifft vor<br />
allem die folgenden Vorhaben:<br />
– ZMB Umfahrung Fällanden/Schwerzenbach:<br />
Abschluss der fachlichen Bearbeitung und Vernehmlassung bei den betroffenen Gemeinden<br />
– ZMB Ortsdurchfahrt Pfäffikon ZH:<br />
Start der Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Pfäffikon<br />
– ZMB Entlastung Ortskern Grüningen:<br />
Durchführung der Ingenieursubmission und Etablierung der Projektorganisation in Zusammenarbeit<br />
mit der Gemeinde Grüningen<br />
– Strategieplanung Hirzelverbindung:<br />
Koordination der Richtplanungen der <strong>Kanton</strong>e <strong>Zürich</strong> und Zug bezüglich der Verbindung zwischen<br />
A4a und A3<br />
141
142<br />
Verkehr und Infrastruktur Strasse<br />
– Autobahnzubringer Anschluss Affoltern:<br />
Mit <strong>Regierungsrat</strong>sbeschluss vom 5. Dezember wurde festgelegt, dass die Ortsumfahrung von<br />
Ottenbach realisiert werden soll, auf die Umfahrung von Bickwil (Obfelden) verzichtet wird und<br />
stattdessen der Zubringerverkehr zum Anschluss Affoltern durch die Ortsdurchfahrt Bickwil<br />
geführt wird. Die Projektierung dieser Vorhaben und die Planung der flankierenden Massnahmen<br />
sowie von flankierenden Übergangsmassnahmen wird nun rasch weitergeführt.<br />
– Uster, Ortsumfahrung West und Aufhebung Niveauübergang Werrikon:<br />
Grundsatzentscheid des <strong>Regierungsrat</strong>es betreffend Vorgehen und Finanzierung, Weiterführung<br />
der Projektierung<br />
– Adliswil: Projektierung von Verkehrsmanagementmassnahmen auf der <strong>Zürich</strong>strasse und in der<br />
Ortsdurchfahrt<br />
– Sihltalstrasse: Projektierung von Massnahmen zur funktionalen Anpassung der Strasse nach<br />
Eröffnung der Autobahn N4 Knonaueramt<br />
– Regionale Verkehrssteuerung (RVS): Abschluss der Synthese für alle bisherigen Räume im Limmattal,<br />
im Glattal und in Winterthur<br />
Langsamverkehr<br />
– Radwegstrategie: Projektierung von Massnahmen gemäss der Strategie<br />
– <strong>Zürich</strong>seeweg: Wädenswil–Richterswil, Antrag des <strong>Regierungsrat</strong>es an den <strong>Kanton</strong>srat zur Bewilligung<br />
des Objektkredites<br />
Strassenfinanzierung <strong>2007</strong> (2006): Beträge in Mio. Franken<br />
89 (90)<br />
<strong>Kanton</strong>santeil<br />
an eidg. Verkehrsabgaben<br />
178 (171)<br />
Kapitalfolgekosten<br />
aus Invest.<br />
und -beiträgen<br />
Ertrag 377 (374)<br />
Aufwand 345 (373)<br />
122 (133)<br />
Unterhalt und<br />
Betrieb<br />
(Nettoaufwand)<br />
279 (274)<br />
Reinertrag der<br />
kantonalen Verkehrsabgaben<br />
Strassenfonds<br />
41 (64)<br />
Unterhaltsbeiträge<br />
und<br />
Abgeltungen<br />
9 (10)<br />
Zinsgutschriften<br />
und<br />
Buchgewinne<br />
4 (5)<br />
Schuldzinsen,<br />
Steuern und<br />
Abgaben<br />
0 (0)<br />
Entnahme aus<br />
Bestandeskonto<br />
Strassenfonds<br />
32 (1)<br />
Einlage in<br />
Bestandeskonto<br />
Strassenfonds
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Auswirkungen NFA<br />
Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und <strong>Kanton</strong>en<br />
(NFA) geht auf 1. Januar 2008 die alleinige Verantwortung für die Planung und Projektierung des<br />
Nationalstrassennetzes an den Bund über. Er trägt ab dem 1. Januar 2008 aber auch die vollen<br />
Kosten. Zur Übernahme der Projekte baut der Bund am neuen Standort Winterthur eine Filiale auf,<br />
welche für die Projektierung und Realisierung im Raum Ostschweiz und im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zuständig<br />
sein wird.<br />
Mit der ASTRA-Filiale wurden die Zeitpunkte für die Übergabe der verschiedenen Projekte je<br />
nach Stand der Vorhaben vereinbart. Dabei wurde eine Übergangsfrist von rund einem Jahr angestrebt,<br />
innerhalb derer alle Projekte dem Bund übergeben werden sollen.<br />
Von der Übergabe sind die folgenden Vorhaben betroffen:<br />
– Ausbau Nordumfahrung <strong>Zürich</strong> mit dritter Röhre Gubristtunnel<br />
– Einhausung Schwamendingen<br />
– Lärmschutz Grünau<br />
– Verkehrsbeeinflussungsanlage Winterthur<br />
– Verkehrsbeeinflussungsanlage Limmattal<br />
Von der Übergabe nicht betroffen sind die Projekte der Netzfertigstellung, d. h. die im Bau befindlichen<br />
Projekte Westumfahrung, N4.1.6 Knonaueramt sowie der Umbau der Pfingstweidstrasse.<br />
Bau, Betrieb und Unterhalt der Strasseninfrastruktur<br />
Gemäss Aufgabenteilung zwischen VIS und TBA fallen der Bau sowie Betrieb und Unterhalt der<br />
Strasseninfrastruktur in den Aufgabenbereich des TBA. Vorliegend wird ein Überblick über die<br />
wesentlichen anstehenden Aufgaben und Projekte aus Besteller-Sicht gegeben.<br />
Schwerpunkt beim Bau ist die rechtzeitige Eröffnung der Schlüsselprojekte Westumfahrung<br />
und N4.1.6 Knonaueramt zur Sicherstellung der Erreichbarkeit des Wirtschaftsraums <strong>Zürich</strong> und zur<br />
Entlastung der Bevölkerung von Verkehrsimmissionen. Der Eröffnungszeitpunkt der Westumfahrung<br />
musste dabei um einige Monate auf Frühjahr 2009 verschoben werden. Die Fertigstellung der N4.1.6<br />
Knonaueramt kommt gemäss Zeitprogramm voran und soll im Frühjahr 2010 erfolgen.<br />
Diese beiden Projekte werden nach der alten Aufgabenteilung zwischen Bund und <strong>Kanton</strong>en<br />
durch den <strong>Kanton</strong> erstellt und entsprechend dem früher geltenden Kostenteiler zu 80% durch den<br />
Bund und zu 20% durch den <strong>Kanton</strong> finanziert. Mit der Eröffnung erfolgt aber die Eigentumsübertragung<br />
an den Bund.<br />
Im Projekt Umbau der Pfingstweidstrasse im Zusammenhang mit dem Bau des Trams <strong>Zürich</strong>-<br />
West konnten wichtige Meilensteine erfolgreich erreicht werden. Am 25. November genehmigten die<br />
Stimmberechtigten des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> mit einer deutlichen Mehrheit von 70% den Kredit für den<br />
Bau der Tramlinie. Die Kredite für den Bau der Pfingstweidstrasse wurden bereits vorher durch den<br />
Bund bzw. durch den <strong>Regierungsrat</strong> genehmigt. Verschiedene Beschwerden blockieren derzeit einen<br />
raschen Baubeginn.<br />
143
144<br />
Verkehr und Infrastruktur Strasse<br />
Verkehrsfinanzierung<br />
Mit dem Gesamtverkehrskonzept vom 13. September 2006 hat der <strong>Regierungsrat</strong> die Volkswirtschaftsdirektion<br />
und die Sicherheitsdirektion u. a. beauftragt, ein Gesetzeskonzept zur Strassenfinanzierung<br />
vorzulegen, das die mittelfristige Ablösung des heutigen starren Systems der Motorfahrzeugabgaben<br />
durch ein verursachergerechteres (ökologischeres) System ersetzt. Eine Neuausrichtung<br />
der Verkehrsabgabenerhebung wird auch durch verschiedene parlamentarische Vorstösse gefordert.<br />
Die Volkswirtschaftsdirektion wurde zudem beauftragt, dem <strong>Regierungsrat</strong> eine Vorlage zur Anpassung<br />
des Strassengesetzes zu unterbreiten. Im Rahmen der Revision soll das heutige Strassenbauprogramm<br />
abgelöst werden und die Bereitstellung der Infrastruktur für den Strassenverkehr soll<br />
künftig über einen Rahmenkreditbeschluss des <strong>Kanton</strong>srates (kurzfristig, für eine Periode von zwei<br />
bis vier Jahren) und über einen gleichzeitig zu treffenden Strategiebeschluss (mittel-/langfristig,<br />
sechs bis zwanzig Jahre) gesteuert werden. Es ist zu prüfen, welche Auswirkungen diese Neuerung<br />
auf die Übertragung von Zuständigkeiten bei den Strassen von überkommunaler Bedeutung in den<br />
Städten <strong>Zürich</strong> und Winterthur zur Folge hat. Weiter sind anlässlich dieser Revision auch Themen<br />
wie LSVA, Public Private Partnership (PPP) und Mobility Pricing zu prüfen. Ferner sind folgende<br />
Themen Gegenstand der Untersuchungen: die heutigen Staatsbeiträge an kommunale Strassen, die<br />
Erhebung von Grundeigentümerbeiträgen, gewisse Finanzierungen im Lärmsanierungsbereich, die<br />
Finanzierung von Infrastrukturen für den strassengebundenen öffentlichen Verkehr sowie die Zweckbindung<br />
von Globalbeiträgen des Bundes. Von der Gesetzesrevision sind insbesondere das Strassengesetz,<br />
das Verkehrsabgabengesetz sowie das Einführungsgesetz zum Nationalstrassengesetz betroffen.<br />
Letzteres soll soweit nötig in das Strassengesetz integriert werden. Es ist vorgesehen, die Vorlage<br />
dem <strong>Kanton</strong>srat 2009 vorzulegen.
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Zürcher Verkehrsverbund ZVV / Öffentlicher Verkehr<br />
Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) nimmt die strategische Führung des gesamten öffentlichen Verkehrs<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wahr. Ihm sind acht marktverantwortliche Verkehrsunternehmen unterstellt, die<br />
zusammen mit weiteren Verkehrsunternehmen und Transportbeauftragten die eigentlichen Verkehrsleistungen<br />
erbringen. Das oberste Organ des ZVV ist der Verkehrsrat, dem unter dem Vorsitz der Volkswirtschaftsdirektorin<br />
insgesamt neun Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, <strong>Kanton</strong> und Gemeinden<br />
angehören. Der ZVV steht unter Aufsicht des <strong>Regierungsrat</strong>es und ist administrativ der Volkswirtschaftsdirektion<br />
angegliedert.<br />
Der ZVV war auch im vergangenen Jahr auf Wachstumskurs. Die Zahl der ZVV-Abonnentinnen<br />
und -Abonnenten (inkl. Z-Pass) stieg auf rund 330 000 (Vorjahr 317000).<br />
Die Frequenzen auf der S-Bahn stiegen analog: Pro Werktag wurden an der Zürcher<br />
Stadtgrenze im Durchschnitt 354 000 Fahrgäste gezählt (Vorjahr 326 000). Die finanzielle<br />
Entwicklung verlief ebenfalls erfreulich. Der Tarifaufschlag auf das Fahrplanjahr<br />
<strong>2007</strong> von durchschnittlich 2,8% wurde vom Markt sehr gut aufgenommen. Die Verkehrserträge<br />
weisen dank den gesteigerten Frequenzen sogar eine Wachstumsrate auf,<br />
welche über den Tarifaufschlag hinausgeht. Andererseits konnte die Kostenentwicklung<br />
trotz steigender Energiepreise begrenzt werden. Das wirtschaftliche Ergebnis im<br />
Berichtsjahr dürfte damit deutlich besser ausfallen als geplant.<br />
Die Nachfrage auf der S-Bahn ist im Berichtsjahr um rund 7% gewachsen, was<br />
auf einzelnen Linien zur Verschärfung der Kapazitätsengpässe führte. Im Dezember<br />
wurden die letzten Ausbauten der 3. Teilergänzungen der S-Bahn <strong>Zürich</strong> dem Betrieb<br />
übergeben. So wird nun im Knonaueramt zwischen Affoltern a. A. und <strong>Zürich</strong> ein<br />
integraler Viertelstundentakt sowie im Furttal zwischen Otelfingen und <strong>Zürich</strong> HB ein<br />
Halbstundentakt angeboten.<br />
Die verschiedenen Entwicklungsschritte für die neuen Ticketautomaten wurden<br />
abgeschlossen. Eine erste Kleinserie der neuen Automatengeneration und Chauffeurverkaufsgeräte<br />
wurde bestellt. Wegen Softwareproblemen verzögert sich die Einführung.<br />
Die Hervorhebung des Nutzens des ZVV-Netzes wurde im Berichtsjahr mit der<br />
seit sieben Jahren laufenden Kampagne «Ich bin auch ein…» fortgesetzt. Im Vordergrund<br />
stand die Botschaft, dass der ZVV (auch) Zubringer zu Freizeiterlebnissen in<br />
städtischen Zentren ist.<br />
Die Werbemassnahmen zur Förderung des Freizeit- und Einkaufsverkehrs, für<br />
Schulen und für neu Zugezogene wurden fortgesetzt. Das Nachtnetz wurde zum zweiten<br />
Mal seit der Einführung im Jahr 2002 beworben. Auf dieses primär für Jugendliche<br />
und Junggebliebene bestimmte Angebot wurde mittels Anzeigen und Plakaten<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> setzte auf 1. Januar eine Verordnung über die Videoüberwachung<br />
im öffentlichen Verkehr in Kraft. Diese Verordnung ermöglicht dem ZVV den<br />
Einsatz von Videoüberwachung in Fahrzeugen und auf Haltestellen. Das neue Instrument<br />
wird nun im Auftrag des <strong>Kanton</strong>srates gezielt genutzt, um weitere Verbesserungen<br />
hinsichtlich Sicherheit, Sauberkeit und Vandalismusprävention zu erreichen.<br />
145
Spatenstich im Herzen <strong>Zürich</strong>s<br />
Regierungspräsidentin Rita Fuhrer,<br />
Stadtrat Martin Waser und SBB CEO<br />
Andreas Meyer begannen mit einem<br />
symbolischen Spatenstich am 20. September<br />
im Berichtsjahr die Bauarbeiten<br />
an der Durchmesserlinie Altstetten–<br />
<strong>Zürich</strong> Hauptbahnhof–Oerlikon. Vor<br />
zahlreichen Kameras und unter den<br />
Augen von rund 200 geladenen Gästen<br />
führten sie den Spatenstich in der<br />
Haupthalle des Bahnhofs symbolisch in<br />
einem mit Sand gefüllten Kubus aus.<br />
Der Bau der Durchmesserlinie kostet<br />
insgesamt gut 1,8 Mrd. Franken und<br />
bringt ab 2013/2015 einen spürbaren<br />
Angebotsausbau. Davon wird nicht nur<br />
<strong>Zürich</strong>, sondern die ganze Schweiz<br />
profitieren.<br />
146<br />
Zürcher Verkehrsverbund ZVV / Öffentlicher Verkehr<br />
Am 20. September begannen die Arbeiten an der Durchmesserlinie mit einem<br />
symbolischen Spatenstich im Zürcher Hauptbahnhof. Die Fertigstellung ist in Etappen<br />
für die Jahre 2013/2015 vorgesehen. Beeinflusst durch die gute Konjunkturlage<br />
mussten die Hauptbaulose deutlich teurer als vorgesehen an die Bauunternehmen vergeben<br />
werden. Die Endkostenprognose liegt mit 1822 Mio. Franken teuerungsbereinigt<br />
um 16% höher als der in der Volksabstimmung im Jahr 2001 bewilligte Kredit.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> bewilligte am 5. September einen Zusatzkredit. Der <strong>Kanton</strong>srat<br />
wurde schriftlich informiert.<br />
Die erste Etappe der Glattalbahn zwischen Hallenstadion und Auzelg wurde auf<br />
das Fahrplanjahr <strong>2007</strong> planmässig eröffnet. Die Arbeiten an der 2. und 3. Etappe verlaufen<br />
programmgemäss. Am 25. November haben die Stimmberechtigten dem kantonalen<br />
Anteil an den Baukredit von 90 Mio. Franken für die Tramnetzerweiterung<br />
<strong>Zürich</strong>-West mit knapp 70% zugestimmt. Die Eröffnung ist für Dezember 2011 vorgesehen.<br />
Im Berichtsjahr wurde der Rahmenkredit des ZVV 2005/2006 mit einem Betrag<br />
von 565,8 Mio. Franken abgerechnet. Damit wurde der vom <strong>Kanton</strong>srat genehmigte<br />
Kredit von 650,5 Mio. Franken deutlich unterschritten. Neben einer erfreulichen<br />
Ertragsentwicklung haben auch die im Rahmen des Massnahmenpakets Haushaltsgleichgewicht<br />
getroffenen Massnahmen zu diesem Ergebnis beigetragen. Die Kostenunterdeckung<br />
im Jahr 2006 ist mit 286,5 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahr<br />
geringfügig angestiegen. Von kleinen Schwankungen abgesehen konnte das Rechnungsergebnis<br />
des ZVV in den Jahren 2003 bis 2006 stabil gehalten werden.<br />
Mit Beschluss vom 26. Februar im Berichtsjahr hat der <strong>Kanton</strong>srat den Rahmenkredit<br />
<strong>2007</strong>/2008 mit einem Betrag von 674,9 Mio. Franken bewilligt. Im Rahmenkredit<br />
<strong>2007</strong>/2008 berücksichtigt ist die Mehrbelastung, die aus der Inkraftsetzung der<br />
Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und<br />
<strong>Kanton</strong>en (NFA) auf 2008 entsteht. Dabei werden die Beitragssätze des Bundes an den<br />
Regionalverkehr gesenkt. Die Mehrbelastung für den ZVV dürfte rund 26 Mio. Franken<br />
pro Jahr betragen. Zusätzliche Kosten sind auch für das in der Fahrplanperiode<br />
<strong>2007</strong>/2008 verbesserte Verkehrsangebot entstanden. Im Voranschlag <strong>2007</strong> war mit<br />
einer Kostenunterdeckung von 315,3 Mio. Franken gerechnet worden.
Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) unterstützt die Bestrebungen, <strong>Zürich</strong> als attraktiven Arbeitsund<br />
Wirtschaftsraum zu fördern und zu entwickeln. Durch seine Dienstleistungen trägt es zu einem günstigen<br />
Wirtschaftsklima für die Unternehmen bei. In seinen 17 Regionalen Arbeitsvermittlungszentren<br />
(RAV) setzt es sich für die rasche und dauerhafte Wiedereingliederung Stellensuchender ein (Vollzug<br />
AVIG). Es überwacht die Unfallverhütung und die Gesundheitsvorsorge in den Betrieben (Vollzug ArG und<br />
UVG) und fördert den Bau preisgünstiger Wohnungen.<br />
Die wirtschaftliche Dynamik setzte sich fort. Die Zürcher Volkswirtschaft ist in guter<br />
Verfassung. Es konnten einige wichtige Ansiedlungen von Unternehmen verzeichnet<br />
werden. Auch auf dem Arbeitsmarkt war die Entspannung spürbar. Die Arbeitslosigkeit<br />
lag unter dem Landesdurchschnitt und nahm im Jahresverlauf um 21% ab.<br />
Standortattraktivität des Wirtschaftsraums <strong>Zürich</strong> bzw. der Schweiz<br />
Rang 1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
WEF: World Economic Forum<br />
Growth Competitiveness Index<br />
(Rangierung Schweiz weltweit)<br />
WEF: World Economic Forum<br />
Business Competitiveness Index<br />
(Rangierung Schweiz weltweit)<br />
WEF: World Economic Forum<br />
Global Competitiveness Index<br />
(Rangierung Schweiz weltweit)<br />
IMD: World Competitiveness Report<br />
(Rangierung Schweiz weltweit)<br />
H & B: Healy & Baker Best European Cities<br />
for Business (<strong>Zürich</strong> europaweit)<br />
Mercer: Quality of Life (<strong>Zürich</strong> weltweit)<br />
02 03 04 05 06 07<br />
Standortförderung (SF)<br />
Das AWA liefert Anstösse zur Standortentwicklung, unterstützt Unternehmensgründungen, Innovationen<br />
sowie Technologietransfers und erleichtert ansässigen Unternehmen den Gang durch die Verwaltung.<br />
Es erteilt Arbeitsbewilligungen für ausländische Personen. Ansiedlungsinteressierte Unternehmen<br />
werden beim Standortentscheid und in Bewilligungsverfahren unterstützt. Im Auftrag des <strong>Kanton</strong>s<br />
betreibt die Stiftung Greater Zurich Area (GZA) das Standortmarketing gemeinsam mit Nachbarkantonen<br />
und privaten Unternehmen, damit der Wirtschaftsraum im verschärften internationalen Standortwettbewerb<br />
im Ausland stärker auftreten kann.<br />
Sowohl der internationale als auch der innerschweizerische Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte<br />
verschärfen sich. Die SF erfährt dies in ihren Akquisitionsbemühungen<br />
unmittelbar. Zunehmend wenden sich Ansiedlungsinteressenten auch an private<br />
Unternehmensberater, die ihnen «aus einer Hand» einen Vergleich verschiedener<br />
Standorte anbieten.<br />
Die wirtschaftspolitische Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg wurde weiter<br />
intensiv gepflegt. In Stuttgart fand das fünfte Unternehmensforum statt, das<br />
jeweils zum Ziel hat, grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen zu fördern. Neben<br />
gemeinsamen Projekten zur Unternehmensgründung und Finanzierung von Jungunternehmen<br />
fand eine Schulung zu Cluster-Initiativen statt.<br />
147
148<br />
Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />
Im Rahmen des Interreg-Programms Next Business Generation zum Thema<br />
Unternehmensnachfolge wurden zwei Veranstaltungen in der Schweiz und eine<br />
Schlussveranstaltung in Brüssel durchgeführt.<br />
Italien ist nach Deutschland der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Regierungspräsidentin<br />
Rita Fuhrer hat im Juni im Centro Svizzero in Mailand den Wirtschafts-<br />
und Technologiestandort <strong>Zürich</strong> vorgestellt. Auch zu Russland wurden die<br />
wirtschaftlichen Kontakte vertieft. Rund 70 Unternehmerinnen und Unternehmer aus<br />
dem Wirtschaftsraum <strong>Zürich</strong> informierten sich im September über die Geschäftsmöglichkeiten<br />
in Russland. Diese Reise wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen<br />
Botschaft in Moskau organisiert, um Geschäftsleuten den Kontakt zu russischen Partnern<br />
zu ermöglichen und <strong>Zürich</strong> in Moskau als Wirtschaftsstandort zu präsentieren.<br />
Im Rahmen der Bestandespflege wurden verschiedene Unternehmen von der<br />
Regierungspräsidentin und Mitarbeitenden der Standortförderung besucht.<br />
Am 1. Juni trat die Personenfreizügigkeit in eine neue Phase. Die Kontingentierung<br />
der Arbeitsbewilligungen für Angehörige der 15 alten EU-Staaten und der EFTA-<br />
Staaten sowie die Grenzzonen für diese Personen wurden aufgehoben. Die Nachfrage<br />
nach Arbeitsbewilligungen für ausländische Personen ist nach wie vor hoch. Sie ist das<br />
Abbild der guten konjunkturellen Entwicklung. Die gute Wirtschaftslage zeigt sich<br />
auch in der Zahl der Dienstleistungserbringer mit ausländischem Arbeitgeber: Insgesamt<br />
meldeten sich 4283 (3852) Personen zwecks Erbringung einer Dienstleistung an.<br />
Das Kontingent für Personen aus Ländern der EU-Osterweiterung wurde nicht ausgenutzt,<br />
da hier der Inländervorrang nach wie vor gilt und nur für qualifiziertes Personal<br />
Bewilligungen erteilt werden.<br />
Indikatoren<br />
Ansiedlungsprojekte<br />
Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
1<br />
– Projekte mit Entscheid für den Standort <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> 20 242 – damit verbundene Arbeitsplätze<br />
20<br />
– kurzfristig (gerundet) 400 360 400<br />
– zusätzlich längerfristig (gerundet)<br />
Anzahl Arbeitsbewilligungen für ausländische Personen<br />
inkl. Meldeverfahren von EU/EFTA-Bürger/innen<br />
400 270 400<br />
– Arbeitsbewilligungen 21 000 29 980 16 000<br />
– Meldeverfahren 26 000 44 338 40 000<br />
1 Ausgewiesen werden Projekte, bei denen die kantonale Standortförderung Beratung und Unterstützung mit grösserem<br />
Aufwand bot, teilweise in Zusammenarbeit mit der GZA. Angaben zur Arbeitsplatzzahl gemäss Businessplan<br />
der Unternehmen.<br />
2 Davon 12 aus EU-Ländern, 12 aus Nicht-EU-Ländern.
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Das AWA überwacht die Arbeitssicherheit in den Betrieben (betriebliche Unfallverhütung, Gesundheitsvorsorge,<br />
Arbeits- und Ruhezeit). Hinzu kommen Teilaufgaben im betrieblichen Umweltschutz (Lärmbekämpfung,<br />
Umweltverträglichkeit, Gefahrgutbeauftragte), bei der Umsetzung der flankierenden Massnahmen<br />
zur Personenfreizügigkeit sowie verschiedene gewerberechtliche Aufsichtsfunktionen (private<br />
Stellenvermittlung, Konsumkreditwesen).<br />
Schwerpunkt bilden die Kontrollen der Managementsysteme zur Arbeitssicherheit und<br />
zum Gesundheitsschutz in den Betrieben (EKAS-Richtlinie Nr. 6508). Es wurden 1377<br />
(1290) Betriebskontrollen durchgeführt. Zehntausende kleine Betriebe wurden durch<br />
die revidierte EKAS-Richtlinie administrativ entlastet. Die Arbeitsinspektoren unterstützten<br />
vor allem die KMU der Risikobranchen, damit sie die erforderlichen Massnahmen<br />
mit einfachen Mitteln in die Praxis umsetzen konnten.<br />
Auf Grund der eingereichten Baugesuche wurden 46 (36) Plangenehmigungen,<br />
bzw. Betriebsbewilligungen erteilt und 241 (242) Planbegutachtungen durchgeführt.<br />
Insgesamt wurden 1121 (1225) befristete Arbeitszeitbewilligungen für Nachtund<br />
Sonntagsarbeit erteilt.<br />
Im Vollzug der flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit wurden<br />
weitere Fortschritte erzielt. Die Kontrolltätigkeit wurde entsprechend den gesetzlichen<br />
Vorgaben ausgebaut. Sie konzentriert sich auf das Baunebengewerbe, den Gartenbau,<br />
die Landwirtschaft, den Detailhandel, das Transportgewerbe sowie den Personalverleih.<br />
Die Arbeitskontrollstelle führte insgesamt 7698 (7274) Kontrollen der Arbeitsund<br />
Lohnbedingungen durch.<br />
Für den Vollzug des Bundesgesetzes über Massnahmen zur Bekämpfung der<br />
Schwarzarbeit ab 2008 wurde mit den beteiligten Stellen eine schlanke, effiziente<br />
Organisation aufgebaut.<br />
Im Vollzug der Verordnung über Gefahrgutbeauftragte wurde in 31 (33) Betrieben<br />
die Umsetzung kontrolliert. Die meisten Besuche konnten mit der Kontrolle der<br />
Umsetzung der EKAS-Richtlinie Nr. 6508, Projektabnahmen oder der Überprüfung der<br />
Arbeitszeiten bzw. Arbeitsbedingungen kombiniert werden.<br />
Ende Jahr verfügten 1339 (1280) Firmen über eine Bewilligung zur privaten<br />
Arbeitsvermittlung und zum Personalverleih. 59 (55) Betriebe hatten eine Bewilligung<br />
zur gewerbsmässigen Vermittlung und Vergabe von Konsumkrediten.<br />
Beim kantonalen Einigungsamt sind 2 (2) Verfahren bezüglich Einsetzung eines<br />
unabhängigen Kontrollorgans eingegangen. Weiter wurde in 1 Fall (2) zu einem<br />
Gesuch um Allgemeinverbindlicherklärung einer Zusatzvereinbarung für einen Gesamtarbeitsvertrag<br />
Stellung genommen und das Verfahren um Allgemeinverbindlicherklärung<br />
begleitet.<br />
149
150<br />
Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />
Vollzug Arbeitslosenversicherungsgesetz (AVIG)<br />
Die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) fördern stellensuchende Personen im Hinblick auf eine<br />
rasche und dauerhafte Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Ein qualitativ und quantitativ gutes<br />
Angebot an geeigneten Weiterbildungs- und Beschäftigungsmassnahmen unterstützt sie dabei. Die<br />
Abteilung Arbeitslosenversicherung prüft in Zweifelsfällen, ob die Voraussetzungen für den Bezug von<br />
Leistungen erfüllt sind, und verfügt vorübergehende Einstellungen in der Anspruchsberechtigung, wenn<br />
Versicherte ihre Pflichten nicht erfüllen. Sie entscheidet auch über Kurzarbeits- und Schlechtwetterentschädigungen.<br />
Arbeitslosigkeit im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
40 000<br />
30 000<br />
20 000<br />
10 000<br />
0<br />
02 03 04 05 06 07<br />
Eingeschriebene Stellensuchende<br />
Eingeschriebene Arbeitslose<br />
Davon Langzeitarbeitslose<br />
Jahresdurchschnitte 2006 <strong>2007</strong><br />
Eingeschriebene Stellensuchende 33 370 26 951<br />
Eingeschriebene Arbeitslose 24 174 19 032<br />
Arbeitslosenquote 3,3% 2,6%<br />
Jugendarbeitslosenquote (15–24-Jährige) 4,4% 3,3%<br />
Anmeldungen zur Stellensuche pro Monat 4 079 3 652<br />
Abmeldungen von der Stellensuche pro Monat 4 665 4 135<br />
Am Jahresende waren in den RAV im <strong>Kanton</strong> 25 838 Stellensuchende registriert,<br />
18,2% weniger als vor Jahresfrist. Die gute Konjunktur führte insbesondere zu einer<br />
Entspannung bei der Jugendarbeitslosigkeit: die durchschnittliche Arbeitslosenquote<br />
der 15-24-Jährigen verminderte sich auf 3,3% (4,4%).<br />
Wegen der positiven Entwicklung der Arbeitslosenzahlen wurden die Dienstleistungen<br />
der RAV optimiert, indem die beiden kleinsten RAV in Affoltern am Albis und<br />
Andelfingen Ende März geschlossen und deren Aufgaben in grössere RAV integriert<br />
wurden.<br />
Die RAV haben die Kontakte mit Unternehmen weiter intensiviert, um bei der<br />
Stellenakquisition und -vermittlung deren Bedürfnissen noch besser Rechnung zu tragen.<br />
Speziell für Arbeitgeber organisierte Anlässe stiessen auf grosses Interesse.<br />
Im landesweiten Vergleich der RAV bezüglich der vier Wirkungsziele (rasche<br />
Wiedereingliederung der Stellensuchenden, Langzeitarbeitslosigkeit, Aussteuerungen<br />
und Wiederanmeldungen vermeiden) erreichte der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> 2006 101 Punkte<br />
(CH-Durchschnitt: 100).<br />
08
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die Programme zur vorübergehenden Beschäftigung und die Motivationssemester<br />
für Schulabgänger wurden analog einer WTO-Ausschreibung vergeben. Die Ausschreibung<br />
im Berichtsjahr basierte auf einer neuen Finanzweisung für Beschäftigungsmassnahmen,<br />
die detailliert regelt, welche Kosten die Anbieter von Beschäftigungsmassnahmen<br />
dem <strong>Kanton</strong> verrechnen können. Der vom Bund vorgegebene Finanzplafond von<br />
Fr. 3500 pro stellensuchende Person für Qualifizierungsmassnahmen kann voraussichtlich<br />
ohne Qualitätsverluste oder Beschränkungen eingehalten werden.<br />
Die Interinstitutionelle Zusammenarbeit (IIZ) bezweckt, durch optimierte<br />
Zusammenarbeit und Früherkennung Personen, die aus gesundheitlichen oder sozialen<br />
Gründen arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind, rasch und nachhaltig in<br />
den Arbeitsprozess zu (re-)integrieren oder einen Stellenverlust zu vermeiden. In den<br />
Städten Uster, Winterthur und <strong>Zürich</strong> ist je ein Zentrum in Betrieb. Weitere Zentren<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> werden in der nächsten Zeit eröffnet. Damit ist die Grundlage für<br />
verbreitete Aktivitäten zu Gunsten einer möglichst raschen Wiedereingliederung<br />
gelegt.<br />
Im Rahmen der Arbeitsmarktbeobachtung AMOSA wurde das Thema Langzeitarbeitslosigkeit<br />
untersucht. Jeder fünfte registrierte Stellensuchende meldet sich erst<br />
nach einem Jahr oder später bei der öffentlichen Arbeitsvermittlung ab und ist damit<br />
langzeitarbeitslos. Dreizehn <strong>Kanton</strong>e analysierten Risikofaktoren und formulierten<br />
Gegenmassnahmen (www.amosa.net).<br />
Die Abteilung Arbeitslosenversicherung hat in 28 670 (37 372) Fällen über Anspruchsberechtigung,<br />
Leistungskürzung, Rückforderung, Kurzarbeits- und Schlechtwetterentschädigung<br />
usw. entschieden.<br />
Leistungen an Ausgesteuerte (EG AVIG)<br />
Das AWA steuert und subventioniert Weiterbildungs- und Beschäftigungsprogramme für Personen, die<br />
bei der Arbeitslosenversicherung nicht (mehr) anspruchsberechtigt sind.<br />
Für 1028 (1269) Personen wurde die Teilnahme an einem Programm im Jahr 2006<br />
(2005) mit insgesamt rund 3,7 (4,4) Mio. Franken subventioniert. Im Gegensatz zu<br />
früheren Berichten sind diese Werte endgültig, weshalb sie mit den Vorjahreszahlen<br />
nicht vergleichbar sind.<br />
Wohnbauförderung<br />
Der <strong>Kanton</strong> fördert den Mietwohnungsbau durch zinsgünstige Wohnbaudarlehen sowie selbst genutztes<br />
Wohneigentum durch die Übernahme von Bürgschaftsgebühren. Er überprüft die Zweckerhaltung der<br />
geförderten Wohnungen und legt deren höchstmögliche Mieten fest.<br />
Gestützt auf das Wohnbauförderungsgesetz wurden 6 Gesuche um Wohnbaudarlehen<br />
für 168 Wohnungen im Betrag von rund 9 Mio. Franken zugesichert. Der Bestand an<br />
unterstützten Wohnungen nahm weiterhin ab, da viele Anträge auf Auskäufe gestellt<br />
wurden.<br />
151
152<br />
Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Wirkung/Effektivität<br />
Wohnungsbelegung gemäss Subventionsanforderungen<br />
(andernfalls wird die Verbilligung der Subventionsleistung aufgehoben,<br />
ausser bei Leerständen)<br />
90% 94,8% 93%<br />
1<br />
Bestand an staatlich unterstützten Wohnungen (Jahresende)<br />
Leistung/Effizienz<br />
5000 5600 5400<br />
Anzahl neue Zusicherungen für Mietwohnungen<br />
Anzahl neue Zusicherungen für Wohneigentumsobjekte<br />
200 168 200<br />
(Übernahme der Bürgschaftsgebühren) 5 0 5<br />
Zusatzverbilligungen des Bundes (Mio. Franken)<br />
1 von 1179 im Geschäftsjahr überprüften Wohnungen<br />
11,0 9,4 10,5<br />
Grundstückerwerb durch Personen im Ausland<br />
Insgesamt wurden 83 (56) Bezirksratsbeschlüsse über Handänderungen geprüft. In 67<br />
(54) Fällen wurde festgestellt, dass das Geschäft keiner Bewilligung bedarf. Eine<br />
Bewilligungspflicht wurde in 16 (2) Fällen festgestellt.<br />
Arbeitslosenkasse des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
Die Arbeitslosenkasse zahlt die Leistungen der Arbeitslosenversicherung aus. Das<br />
Geschäftsvolumen ging mit der Arbeitslosigkeit zurück. Die Anzahl Abrechnungen für<br />
Arbeitslosenentschädigung verminderte sich um 23%. Die ausbezahlte Summe für<br />
Arbeitslosen-, Kurzarbeits-, Schlechtwetter- und Insolvenzentschädigung sank auf<br />
264,7 (357,1) Mio. Franken.<br />
Indikatoren Soll <strong>2007</strong> Ist <strong>2007</strong> Soll 2008<br />
Anzahl Abrechnungen Arbeitslosenentschädigung 100000–120000 95 454 95000–115000
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem <strong>Kanton</strong>srat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />
Behörden- und Volksinitiativen<br />
A. 2 Abschreibungsanträge: eigene Vorlage, Gesetzesentwurf<br />
150/2002 Massnahme gegen die Verkehrsüberlastung des Limmattals<br />
23. August 2004 (Postulat Willy Haderer, Unterengstringen, Reto Cavegn, Oberengstringen, und Hans-Peter<br />
Züblin, Weiningen). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, zeitgerecht flankierende Massnahmen und nötige<br />
Kapazitätsanpassungen nach der Eröffnung der dritten Bareggtunnelröhre zur Verhinderung eines totalen<br />
Verkehrskollapses auf dem Weininger Kreuz sowie gegen den Ausweichverkehr auf das übrige kantonale und<br />
kommunale Strassennetz des Limmattales zu planen und der Realisierung zuzuführen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 16. August 2006 Bericht und Antrag unterbreitet<br />
(Vorlage 4343).<br />
177/2005 Prioritäten des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> für das HLS-Netz<br />
29. August 2005 (Postulat Adrian Bergmann, Meilen, Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>, und Urs Hany, Niederhasli).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, gegenüber dem Bund die HLS-Prioritäten in nachfolgender Reihenfolge<br />
zu vertreten:<br />
a) Fertigstellung der sich im Bau befindenden und initierten Projekte im Knonauer Amt mit dem Üetlibergtunnel<br />
und Realisierung der 3. Gubristtunnelröhre sowie der Einhausung Schwamendingen.<br />
b) Aufnahme in den Sachplan Verkehr des Bundes, Projektierung und Realisierung der nachstehenden<br />
HLS-Vorhaben mit folgendem Realisierungshorizont:<br />
Kurzfristig:<br />
– Oberlandautobahn Oberuster–Betzholz<br />
– Stadttunnel Brunau-Neugut<br />
– Entlastung <strong>Zürich</strong> Nord / Kloten (Brüttiseller Kreuz–Kloten, z. B. K10)<br />
Mittelfristig:<br />
– Ostast an den Stadttunnel mit Anbindung Forchstrasse<br />
– SE-Umfahrung Winterthur<br />
– Hirzeltunnel<br />
c) Aufnahme der äusseren Nordumfahrung als HLS, im Sinne einer Vororientierung (Trasseesicherung).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 16. August 2006 Bericht und Antrag unterbreitet<br />
(Vorlage 4342).<br />
159/2005 Liberalisierung des kantonalen Binnenmarktes<br />
26. September 2005 (Postulat Dr. Regine Sauter, <strong>Zürich</strong>, und Dr. Lukas Briner, Uster). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird eingeladen, aufzuzeigen, welche Berufszweige im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> spezial-kantonalen Vorschriften<br />
unterstehen respektive einer kantonalen Bewilligung bedürfen, und Massnahmen vorzuschlagen, welche<br />
zu einem Abbau dieser kantonalen Schranken und damit einer Liberalisierung des kantonal-zürcherischen<br />
Binnenmarktes führen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 13. Juni Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4413).<br />
153
154<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
4419/<strong>2007</strong> Schutz vor Passivrauchen<br />
26. Juni 2006 (Volksinitiative). Die Initiative verlangt die Änderung des Gastgewerbegesetzes dahingehend,<br />
dass das Rauchen in Innenräumen von Gastwirtschaftsbetrieben verboten bzw. nur in zum Rauchen<br />
zur Verfügung gestellten, abgetrennten Räumlichkeiten erlaubt ist.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 11. Juli Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4419)<br />
und beantragt, in Zustimmung zur Initiative das Gastgewerbegesetz zu ändern.<br />
4454/<strong>2007</strong> KMU-Entlastungsinitiative; <strong>Kanton</strong>ale Volksinitiative zum Abbau von Vorschriften und administrativer<br />
Belastung von kleinen und mittleren Unternehmen<br />
2. August 2006 (Volksinitiative). Die Initiative verlangt ein Gesetz, das die Regelungsdichte und die<br />
administrative Belastung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vermindert.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 28. November Bericht und Antrag sowie einen Gegenvorschlag<br />
unterbreitet (Vorlage 4454) und beantragt, die Initiative abzulehnen sowie dem Gegenvorschlag<br />
zuzustimmen.<br />
4455/<strong>2007</strong> Mit dem Tram direkt zum Zoo; Rahmenkredit für die Verlängerung der Tramlinie direkt zum Haupteingang<br />
des Zoo <strong>Zürich</strong> und zur Masoala-Halle<br />
14. Februar <strong>2007</strong> (Volksinitiative). Die Initiative verlangt die Bewilligung eines Rahmenkredits in Höhe<br />
von 14 Mio. Franken für den Bau einer Verlängerung der Tramstrecke von der heutigen Endstation beim<br />
Friedhof Fluntern bis zum Eingang des Zoo <strong>Zürich</strong> bzw. der Masoala-Halle.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 5. Dezember Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage<br />
4455) und beantragt, die Initiative abzulehnen.<br />
4459/<strong>2007</strong> Für eine faire und ausgewogene Verteilung des Fluglärms um den Flughafen <strong>Zürich</strong>; Verteilungsinitiative<br />
10. April <strong>2007</strong> (Volksinitiative). Die Initiative verlangt eine Änderung des Flughafengesetzes dahingehend,<br />
dass die An- und Abflüge zum bzw. vom Flughafen <strong>Zürich</strong> Kloten mittels Zeitfenstern und Rotation<br />
auf die verschiedenen Pisten verteilt werden.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 12. Dezember Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage<br />
4459) und beantragt, die Initiative abzulehnen.
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
B. Bericht über Vollzug unerledigter Vorstösse und Initiativen<br />
266/2004 Ganzheitliche Politik für Wirtschaft und Arbeit<br />
27. Juni 2005 (Motion Lucius Dürr, <strong>Zürich</strong>, Urs Hany, Niederhasli, und Germain Mittaz, Dietikon). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, gesetzliche Grundlagen zu einer ganzheitlichen Politik für Wirtschaft<br />
und Arbeit für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> auszuarbeiten und dem <strong>Kanton</strong>srat vorzulegen. Insbesondere sind die<br />
Bereiche Festigung der Standortattraktivität, Arbeitsmarkt, insbesondere auch für jugendliche Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer,<br />
Steuerpolitik und Wirtschaftsförderung einzubeziehen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
392/2004 Ausbau und Finanzierung von Berufs- und Sozialintegrationsprojekten für arbeitslose junge Erwachsene<br />
nach der Lehre<br />
23. Januar 2006 (Postulat Ursula Braunschweig-Lütolf, Winterthur, Ralf Margreiter, <strong>Zürich</strong>, und<br />
Susanna Rusca Speck, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, die Kapazität schon bestehender kommunaler<br />
und privater Berufs- und Sozialintegrationsprojekte für junge Erwachsene, die nach Beendigung<br />
der Lehre arbeitslos sind, auszubauen.<br />
Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4469).<br />
393/2004 Praktikumsplätze und Anreize für die Beschäftigung von Lehrabgängerinnen/-abgängern<br />
23. Januar 2006 (Postulat Ralf Margreiter, <strong>Zürich</strong>, Susanna Rusca Speck, <strong>Zürich</strong>, und Julia Gerber Rüegg,<br />
Wädenswil). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, Massnahmen für die Verbesserung der Beschäftigungschancen<br />
von Lehrabgängerinnen/-abgängern zu ergreifen. Dabei sollen, wo möglich unter Einbezug der<br />
Sozialpartner, Anreize für die Beschäftigung von Lehrabgängerinnen/-abgängern in der Privatwirtschaft<br />
geprüft und besonders jene Betriebe in die Verantwortung einbezogen werden, die selbst keinen Berufsbildungsbeitrag<br />
leisten. Ebenso sind die Einrichtung und der Ausbau von (zusätzlichen) Praktikumsplätzen<br />
in der kantonalen Verwaltung sowie in Betrieben zu prüfen, die vom <strong>Kanton</strong> mit öffentlichen Geldern<br />
subventioniert oder (mit-)finanziert werden.<br />
Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4469).<br />
315/2004 Bau einer dritten Tunnelröhre beim Gubrist<br />
27. Februar 2006 (Postulat Willy Haderer, Unterengstringen, Hanspeter Haug, Weiningen, und Reto<br />
Cavegn, Oberengstringen). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, sich beim Bund mit Nachdruck für die dringliche<br />
Realisierung und die Einhaltung des vorgesehenen Terminplanes für den Bau einer dritten Tunnelröhre<br />
am Gubrist einzusetzen.<br />
Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4471).<br />
178/2005 Verwendung der LSVA-Gelder<br />
27. März 2006 (Postulat Marcel Burlet, Regensdorf, Willy Germann, Winterthur, und Dr. Matthias<br />
Gfeller, Winterthur). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, mindestens 40% der Gelder aus der «Leistungsabhängigen<br />
Schwerverkehrsabgabe» (LSVA) für die Förderung von Bahn-, Bus- und Veloverkehr zu verwenden<br />
und diese Aufteilung der LSVA-Gelder punkto Finanzierung in der Rechnung klar auszuweisen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung. Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 19. Dezember<br />
Antrag auf Fristerstreckung bis 27. März 2009 gestellt (Vorlage 4461).<br />
155
156<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
43/2006 Stand der Technik bei der Reinigung von Tunnelabluft<br />
22. Mai 2006 (Postulat der Kommission für Planung und Bau). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, in<br />
einem Bericht darzulegen, mit welchen geeigneten technischen Vorkehrungen die Luft-Situation – vor<br />
allem NOx- und Feinstaubwerte – bei Tunnelportalen und Entlüftungskaminen verbessert werden kann.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
124/2006 Busbeschleunigung Maur – Fällanden – S-Bahnhof Stettbach (Linie 743)<br />
21. August 2006 (Postulat Prof. Dr. Richard Hirt, Fällanden, Heinz Jauch, Dübendorf, und Peter Anderegg,<br />
Dübendorf). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, das Projekt mit Busspur und lichtsignalgesteuerter<br />
Pförtneranlage vor dem Siedlungsgebiet Fällanden (Neuhaus) weiter zu bearbeiten und baldmöglichst zu<br />
realisieren.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
29/2005 Projektierungs- und Vorbereitungsarbeiten für die Ostumfahrung (Stadttunnel Brunau-Neugut,<br />
Ostast und Waidhaldetunnel)<br />
11. September 2006 (Postulat Adrian Bergmann, Meilen, Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>, und Adrian Hug,<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, auf der Grundlage des vom <strong>Kanton</strong>srat zu verabschiedenden<br />
Richtplanes<br />
a) das Ausführungsprojekt «Ostumfahrung» (Stadttunnel Brunau–Neugut, Ostast und Waidhaldetunnel)<br />
mit Umweltverträglichkeitsbericht, die Projektgenehmigungs- und Einwendungsverfahren sowie die<br />
weiteren notwendigen Vorarbeiten, mit dem Ziel Baubeginn im Jahre 2010, voranzutreiben.<br />
b) sich weiterhin aktiv für die möglichst schnelle Anpassung der Linienführung der Zürcher Ostumfahrung<br />
mit einem Stadttunnel und dem Anschluss Ostast und Waidhaldetunnel im «Sachplan Strasse»<br />
des Bundes, zwecks Finanzierung durch den Bund, einzusetzen.<br />
c) die zeitgleiche Umsetzung der entsprechenden flankierenden Massnahmen zur Eindämmung des<br />
zusätzlichen Zielverkehrs voranzutreiben.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
112/2005 Elektronik vor Beton<br />
11. September 2006 (Postulat Willy Germann, Winterthur, Dr. Christoph Holenstein, <strong>Zürich</strong>, und Lisette<br />
Müller-Jaag, Knonau). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, im Zusammenhang mit der Richtplanung aufzuzeigen,<br />
wo und wie mit marktwirtschaftlichen und elektronischen Instrumenten teure Strassenbauten<br />
vermieden werden könnten.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
185/2005 Flankierende Massnahmen zum Gateway Limmattal<br />
18. September 2006 (Postulat Elisabeth Scheffeldt Kern, Schlieren, und Thomas Hardegger, Rümlang).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, in einem Bericht aufzuzeigen, welche flankierenden Massnahmen er<br />
ergreifen wird, damit die Belastung der Limmattaler Bevölkerung bezüglich Lärm und Luftverschmutzung<br />
im Falle einer Realisierung des Projektes Gateway Limmattal nicht zunimmt.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
144/2006 Änderung des Einführungsgesetzes zum Nationalstrassengesetz<br />
6. November 2006 (Behördeniniative). Die Initiative verlangt eine Änderung des Einführungsgesetzes<br />
zum Nationalstrassengesetz dahingehend, dass vor einer Erweiterung des Nationalstrassennetzes zur<br />
Umfahrung und verkehrlichen Entlastung von Siedlungsgebieten zusammen mit dem Baubeschluss<br />
geeignete Kompensationsmassnahmen in den Siedlungsgebieten vorgesehen werden, um den Transitverkehr<br />
zwingend auf diesen Umfahrungen zu führen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
145/2006 Änderung des Strassengesetzes<br />
6. November 2006 (Behördeniniative). Die Initiative verlangt eine Änderung des Strassengesetzes<br />
dahingehend, dass vor einer Erweiterung des Hochleistungsstrassennetzes zur Umfahrung und verkehrlichen<br />
Entlastung von Siedlungsgebieten zusammen mit dem Baubeschluss geeignete Kompensationsmassnahmen<br />
in den Siedlungsgebieten vorgesehen werden, um den Transitverkehr zwingend auf diesen<br />
Umfahrungen zu führen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
195/2006 Änderung des Gesetzes über den Flughafen <strong>Zürich</strong><br />
6. November 2006 (Behördeniniative). Die Initiative verlangt eine Änderung des Flughafengesetzes<br />
dahingehend, dass sich der Staat für eine Regelung einsetzt, wonach die jährliche Zahl der Flugbewegungen<br />
auf dem Flughafen <strong>Zürich</strong> 320 000 nicht überschreitet und die Nachtflugsperre mindestens acht<br />
Stunden beträgt.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
8/<strong>2007</strong> Westumfahrung/N4 und Verkehrskonzept Öffentlicher Verkehr<br />
5. März <strong>2007</strong> (Dringliches Postulat Christoph Holenstein, <strong>Zürich</strong>, Eva Torp, Hedingen, und Lisette Müller-Jaag,<br />
Knonau). Im Zusammenhang mit der Eröffnung der Zürcher Westumfahrung und der N4 Knonauer<br />
Amt wird der <strong>Regierungsrat</strong> gebeten darzulegen, wie das Verkehrskonzept Öffentlicher Verkehr im<br />
Raum <strong>Zürich</strong> Süd und <strong>Zürich</strong> West aussieht.<br />
Bericht und Antrag unterbreitet (Vorlage 4470).<br />
382/2006 Änderung des Gesetzes über den Flughafen <strong>Zürich</strong> («Keine Neu- und Ausbauten von Pisten»)<br />
16. April <strong>2007</strong> (Behördeniniative). Die Initiative verlangt eine Änderung des Flughafengesetzes dahingehend,<br />
dass sich der Staat dafür einsetzt, dass Neubauten oder Ausbauten von Pisten unterbleiben.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
190/<strong>2007</strong> Erstellung eines Massnahmenplans für den öffentlichen Verkehr in und um Affoltern a. A.<br />
20. August <strong>2007</strong> (Dringliches Postulat Eva Torp, Hedingen, Hans Läubli, Affoltern a. A., und Lisette<br />
Müller-Jaag, Knonau). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, zeitgerecht einen Massnahmenplan vorzulegen,<br />
um das Funktionieren des ÖV auch nach Eröffnung der A4 in Affoltern a. A. zu gewährleisten.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
157
158<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
Halbstündliche S-Bahn für Alle; für eine halbstündliche Bedienung aller S-Bahnstrecken des Zürcher<br />
Verkehrsverbundes (ZVV) im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
3. September <strong>2007</strong> (Volksinitiative). Die Initiative verlangt die Änderung des Gesetzes über den öffentlichen<br />
Personenverkehr dahingehend, dass die Grundversorgung im regionalen S-Bahnnetz eine mindestens<br />
halbstündliche Bedienung aller im kantonalen Richtplan eingetragenen Stationen und Haltestellen<br />
umfasst.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
264/<strong>2007</strong> Gesamtkonzept für die Tourismusförderung und Investitionsplanung im Areal Schloss Laufen (Rheinfall)<br />
29. Oktober <strong>2007</strong> (Dringliches Postulat Markus Späth-Walter, Feuerthalen, Inge Stutz-Wanner, Marthalen,<br />
und Anita Simioni-Dahm, Andelfingen). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, die in seiner Antwort<br />
auf die Anfrage KR-Nr. 221/2005 angekündigten Investitionen in die Restaurationsbetriebe Schloss Laufen<br />
auf der Grundlage eines Gesamtkonzepts der Tourismusförderung in der Rheinfallregion und in enger<br />
Kooperation mit den anderen wesentlichen Beteiligten (<strong>Kanton</strong> Schaffhausen, Anliegergemeinden, Privaten)<br />
zu planen und dabei insbesondere eine attraktivere Anbindung des Rheinfalls an den öffentlichen<br />
Verkehr und eine verbesserte ökonomische Wertschöpfung des Rheinfalltourismus zu berücksichtigen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
Für mehr Veloverkehr; Förderung des Veloverkehrs im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
21. November <strong>2007</strong> (Volksinitiative). Die Initiative verlangt den Erlass eines Gesetzes mit dem Zweck,<br />
die Benutzung des Velos als Verkehrsmittel im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu fördern.<br />
Wird geprüft.
Gesetzgebungsprogramm<br />
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Titel des Erlasses Stand Voraussichtliche Beratung im KR<br />
Revision Strassengesetz (Umsetzung GVK und Anpassung NFA) 1 2009<br />
Schutz vor Passivrauchen (KR-Nr. 4419/<strong>2007</strong>) 3 2009<br />
KMU-Entlastungsinitiative (KR-Nr. 4454/<strong>2007</strong>) 3 2009<br />
Legende betreffend Stand per 31.12.<strong>2007</strong><br />
0 = Arbeit noch nicht aufgenommen<br />
1 = In Ausarbeitung<br />
2 = In Vernehmlassung<br />
3 = Vom <strong>Regierungsrat</strong> verabschiedet<br />
4 = Von der Kommission des <strong>Kanton</strong>srates behandelt<br />
5 = Vom <strong>Kanton</strong>srat verabschiedet<br />
6 = Referendumsfrist läuft<br />
7 = Vor Volksabstimmung<br />
8 = Zurückgezogen/abgeschrieben<br />
159
160<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />
Bereich (Nr., Amt) <strong>2007</strong> 2006<br />
5 Volkswirtschaftsdirektion 65 221 652 61 385 516<br />
5000 Generalsekretariat 4 324 032 3 917 983<br />
5200 Amt für Verkehr 1 840 527 1 898 995<br />
5205 Verkehr und Infrastruktur Strassen (VIS) 7 030 755 –<br />
5300 Amt für Wirtschaft und Arbeit 5 52 026 339 55 568 538
V o l k s w i r t s c h a f t s d i r e k t i o n<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
5 Werte ohne Arbeitslosenkasse<br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte 1 Übrige 2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt 3 teilbeschäftigt 4<br />
671 669 2 715 328 387 531 184<br />
35 35 – 36 19 17 32 4<br />
12 12 – 14 11 3 10 4<br />
59 57 2 62 40 22 53 9<br />
565 565 – 603 258 345 436 167<br />
161
162<br />
Ohne Titel (Vanessa Püntener)<br />
Ohne Titel (Carl Wegmann)
W.n.w.m.e.K. (Olaf Breuning)<br />
Malerei Serie 1 (Pietro Mattioli)<br />
Die Gesundheitsdirektion sorgt für eine qualitativ hochstehende, gut<br />
zugängliche und effiziente Gesundheitsversorgung der Bevölkerung des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>. Sie ist dem Erhalt, der Förderung und der Wiederherstellung<br />
der Gesundheit in einem wettbewerbsfähigen und leistungsorientierten<br />
Versorgungssystem verpflichtet. Sie orientiert sich an Qualität,<br />
Transparenz und Wirtschaftlichkeit. Daneben erfüllt sie Aufsichtsauf-<br />
gaben und erteilt Bewilligungen in ihrem Zuständigkeitsbereich.<br />
Hochspezialisierte Medizin (HSM)<br />
Anfangs Jahr nahm die Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz<br />
(GDK) die Diskussion und die Arbeiten für eine interkantonale Vereinbarung<br />
zur Konzentration der hochspezialisierten Medizin (HSM) wieder auf.<br />
Im Mai beschloss die GDK, die Planung der HSM weiterhin gemeinsam<br />
durchzuführen, und legte den <strong>Kanton</strong>en im August einen neuen Konkordatsentwurf<br />
vor. Darin wurden die Forderungen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
betreffend Organisationsstruktur sowie Entscheidungskriterien und -abläufe<br />
in vielen Punkten berücksichtigt. Der <strong>Regierungsrat</strong> legte den Entwurf<br />
im September den betroffenen Institutionen und Gremien zur Stellungnahme<br />
vor. In den Vernehmlassungsantworten wurde die Regelung<br />
der Konzentration der HSM über ein interkantonales Konkordat mit grosser<br />
Mehrheit begrüsst, zu verschiedenen Punkten wurden aber auch Präzisierungen<br />
und Verbesserungen beantragt. Im Dezember teilte der <strong>Regierungsrat</strong><br />
in der Folge der GDK die Bereitschaft der Gesundheitsdirektion<br />
zur weiteren Mitwirkung an der Ausarbeitung des Konkordats sowie den<br />
aus Sicht des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> noch bestehenden Änderungsbedarf mit.<br />
Nach dem Fahrplan der GDK soll das Konkordat im Mai 2008 zur Ratifikation<br />
durch die <strong>Kanton</strong>e verabschiedet werden.<br />
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Überblick<br />
163
164<br />
Steuerung Gesundheitsversorgung<br />
Diese Leistungsgruppe umfasst die Steuerung aller Leistungsgruppen der Gesundheitsdirektion, die politischen<br />
und strategischen Geschäfte, die Aufsicht und Bewilligungen im Bereich der Gesundheitsberufe und<br />
-institutionen sowie die Planung, Sicherstellung und Steuerung der Gesundheitsversorgung. Diese Aufgaben<br />
werden vom Generalsekretariat, von der Rechtsabteilung, von den Abteilungen Planung und Investitionen,<br />
Dienste sowie Finanzen und Tarife, vom <strong>Kanton</strong>särztlichen Dienst und vom <strong>Kanton</strong>szahnarzt wahrgenommen.<br />
Der <strong>Kanton</strong>srat hat am 2. April das neue Gesundheitsgesetz (nGesG) verabschiedet,<br />
das insbesondere auch Bestimmungen über die Berufsausübung von Medizinalpersonen<br />
enthält. Auf den 1. September ist das neue Bundesgesetz über die universitären<br />
Medizinalberufe (MedBG) in Kraft getreten, welches das bisherige Bundesgesetz über<br />
die Freizügigkeit des Medizinalpersonals in der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
vom 19. Dezember 1877 ablöst. Vor diesem Hintergrund sind die Ärzteverordnung, die<br />
Zahnärzteverordnung, die Tierärzteverordnung, die Chiropraktorenverordnung und die<br />
bisher in der Heilmittelverordnung enthaltenen Bestimmungen betreffend die Berufsausübung<br />
der Apotheker zu erneuern. Anstelle von separaten Verordnungen pro<br />
Berufskategorie soll zur Umsetzung des MedBG eine einzige, einheitliche Verordnung<br />
über die universitären Medizinalberufe entstehen. Ein erster Entwurf wurde den<br />
betroffenen Berufsverbänden am 30. Oktober vorgestellt; sie erhielten Gelegenheit,<br />
sich bis Ende November dazu zu äussern. Nach Prüfung der eingereichten Stellungnahmen<br />
wurde am 21. Dezember ein überarbeiteter Entwurf der neuen Verordnung in<br />
die ordentliche Vernehmlassung gegeben. Die neue Verordnung soll gemeinsam mit<br />
dem nGesG voraussichtlich Mitte 2008 in Kraft gesetzt werden.<br />
Ein wichtiger Gesichtspunkt des nGesG ist allgemein die Bekämpfung des Suchtmittelmissbrauchs<br />
(§ 48 nGesG). In einer Verordnung über die Bekämpfung des Suchtmittelmissbrauchs,<br />
welche gleichzeitig mit dem Gesetz in Kraft treten soll, wird diese<br />
Aufgabenstellung näher ausgeführt, wobei sich die Verordnung am aktuellen Wortlaut<br />
des derzeit auf Bundesebene in der parlamentarischen Diskussion stehenden Gesetzes<br />
über den Schutz vor dem Passivrauchen orientiert. Weiter geregelt werden die Ausnahmen<br />
vom Rauchverbot sowie die Pflicht, an den Verkaufsstellen von Tabakwaren darauf<br />
hinzuweisen, dass die Abgabe von Tabak und Tabakerzeugnissen an Personen unter<br />
16 Jahren verboten ist. Der Entwurf für eine Verordnung über die Bekämpfung des<br />
Suchmittelmissbrauchs wurde am 20. Dezember in die Vernehmlassung gegeben.<br />
Der Ablauf der Übergangsfrist zur Anpassung des kantonalen Rechts an das<br />
Bundesgesetz vom 6. Oktober 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts<br />
(ATSG) sowie die Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung<br />
zwischen Bund und <strong>Kanton</strong>en (NFA) erforderte im Berichtsjahr eine Revision<br />
des Einführungsgesetzes vom 13. Juni 1999 zum Krankenversicherungsgesetz (EG KVG).<br />
Bei der Anpassung an das ATSG ging es um die Änderung der Bestimmungen zur<br />
Vereinheitlichung der Rechtspflege; die <strong>Kanton</strong>e mussten bis Ende Jahr den Rechtsweg<br />
im Sozialversicherungsrecht vereinheitlichen. Mit der Änderung der §§ 26 bis 29a<br />
EG KVG hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> diese Vorgaben nun innerhalb der Übergangsfrist<br />
umgesetzt. Im Zuge der Anpassung des kantonalen Rechts an die NFA wurde im<br />
EG KVG auch der Grundsatz verankert, dass die Höhe des <strong>Kanton</strong>sbeitrags für die Verbilligung<br />
der Krankenversicherungsprämien mindestens jener des Bundesbeitrags entsprechen<br />
muss. Der Bund beteiligt sich an der Finanzierung der Prämienverbilligung
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
fortan mit einer Pauschale, die sich nach der Entwicklung der Bruttokosten im<br />
Gesundheitswesen und der Bevölkerungszahl richtet. Gleichzeitig wurden vereinzelte<br />
Bestimmungen der Verordnung vom 28. Juni 2000 zum EG KVG (VO EG KVG) über die<br />
Prämienverbilligung an Personen mit Wohnsitz in der Europäischen Gemeinschaft,<br />
Island oder Norwegen ins Gesetz überführt. Das wiederum machte eine Anpassung der<br />
Verordnung notwendig. Inhaltlich wurden vor allem die Voraussetzungen für die<br />
Antragsstellung auf Prämienverbilligung nach Ablauf der Antragsfrist sowie die Aufgaben<br />
der Gemeinden klarer umschrieben.<br />
Am 1. Juli ist das Bundesgesetz über die Transplantation von Organen in Kraft<br />
getreten. Damit verfügt die Schweiz erstmals über eine umfassende und landesweit<br />
geltende gesetzliche Regelung auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin. Die <strong>Kanton</strong>e<br />
sind namentlich für die Erkennung und Betreuung potenzieller Spender von<br />
Organen, Geweben und Zellen sowie für die Todesfeststellung zuständig. Das Transplantationsgesetz<br />
verpflichtet die <strong>Kanton</strong>e unter anderem, unabhängige Instanzen zu<br />
bestimmen, welche der Entnahme von regenerierbaren Geweben und Zellen bei urteilsunfähigen<br />
oder unmündigen Personen zustimmen müssen. Durch eine entsprechende<br />
Ergänzung des Patientinnen- und Patientengesetzes wird diese Funktion der <strong>Kanton</strong>alen<br />
Ethikkommission übertragen.<br />
Gegen das vom <strong>Kanton</strong>srat am 12. Juni 2006 verabschiedete Gesetz über die<br />
ärztlichen Zusatzhonorare ist das Referendum ergriffen worden. An der Volksabstimmung<br />
vom 17. Juni wurde es mit grossem Mehr angenommen. Die Gesundheitsdirektion<br />
hat daraufhin das Gesetz umgesetzt, womit für die Kaderärztinnen und Kaderärzte<br />
ab 1. Januar 2008 ein zeitgemässes Entlöhnungssystem bereitsteht.<br />
Das komplett revidierte Lebensmittelrecht des Bundes erforderte eine Totalrevision<br />
der kantonalen Lebensmittelverordnung. Zu berücksichtigen waren dabei die<br />
Ausdehnung der materiellen Vorschriften auf die so genannte Primärproduktion, die<br />
Meldepflicht für alle Lebensmittelbetriebe, die lückenlose Schlachttieruntersuchung,<br />
die erhöhten Anforderungen an die Kontrollorgane sowie die Einführung von risikobasierten<br />
Kontrollen. Die Einführungsverordnung zum eidgenössischen Lebensmittelgesetz<br />
wurde auf den 1. Juli in Kraft gesetzt.<br />
Die eidgenössische Tierseuchenverordnung verpflichtet die <strong>Kanton</strong>e, seuchenpolizeiliche<br />
Vorschriften über die Sömmerung, so genannte Alpfahrtsvorschriften, zu<br />
erlassen. Die entsprechende Änderung der kantonalen Tierseuchenverordnung trat am<br />
1. August in Kraft.<br />
Auf Grund der von der Gesundheitsdirektion durchgeführten Fallkostenberechnungen<br />
und der geplanten Einführung des SwissDRG (als schweizweit einheitliches<br />
Patientenklassifikations- und Abgeltungssystem) wird die medizinische Leistungserfassung<br />
der Spitäler immer bedeutender. Zur Überprüfung der von den Spitälern<br />
erfassten Diagnosen und Behandlungen wurde im Berichtsjahr ein Konzept für eine<br />
Kodierrevision erstellt. Dieses sieht vor, aus den abgeschlossenen stationären Behandlungsfällen<br />
eines Spitals eine repräsentative Zufallsstichprobe zu ziehen, deren Kodierung<br />
zu überprüfen und Fälle mit fehlerhafter Kodierung im Rahmen eines Fallgespräches<br />
mit dem Spital zu klären. In einem Revisionsbericht werden neben der<br />
Beurteilung der Spitalkodierung auch Empfehlungen zur Verbesserung der Kodierqua-<br />
165
166<br />
Steuerung Gesundheitsversorgung<br />
lität abgegeben. Im Berichtsjahr wurde bei drei Spitälern die Kodierung der Fälle des<br />
Jahres 2006 revidiert. Zu Beginn des Jahres 2008 wird bei zwei weiteren Spitälern<br />
eine Kodierrevision der Daten 2006 durchgeführt.<br />
Mit einer Medienmitteilung über die Fallkosten 2006 von 16 kantonalen oder<br />
subventionierten Akutspitälern informierte die Gesundheitsdirektion die Öffentlichkeit<br />
bereits zum dritten Mal über dieses zentrale Thema. Wie die Erfahrung zeigt, dient<br />
diese Transparenz zur Eindämmung des Kostenwachstums der Spitäler.<br />
Um die unterschiedlichen Leistungsspektren der Spitäler miteinander vergleichen<br />
zu können, wendet die Gesundheitsdirektion das Patientenklassifikations-<br />
System APDRG (All Patient Diagnosis Related Groups) mit rund 650 Fallgruppen an.<br />
Behandlungen von innerhalb einer Fallgruppe zusammengefassten Diagnosen verursachen<br />
in der Regel vergleichbare Kosten und sind auch in ihren klinischen Problemstellungen<br />
vergleichbar. Die Anwendung von APDRG trägt wesentlich dazu bei,<br />
Kostenunterschiede zwischen den Spitälern erklärbar zu machen.<br />
Der Schweregrad sämtlicher stationärer Fälle betrug 2006 durchschnittlich<br />
1,0614. Die Fallschwere lag rund 6% höher und damit deutlich über dem schweizerischen<br />
Durchschnittswert von 1,0 des APDRG-Normfalls. Gegenüber 2005 (1,0841)<br />
sank in den Zürcher Spitälern die Fallschwere um durchschnittlich 2,1%. Die Kosten<br />
je stationären Normfall betrugen 2006 durchschnittlich Fr. 8033, 3,2% weniger als<br />
2005 (Fr. 8296).<br />
Die Fallkosten 2006 bilden die Grundlage für die Festlegung der staatlichen<br />
Abgeltung der stationären Leistungen der Spitäler mit Fallpreispauschalen im Jahr<br />
2008. Spitäler mit tiefen Fallkosten erhalten damit die Möglichkeit, 2008 mehr<br />
finanzielle Mittel einzusetzen, wogegen kostspieligere Spitäler zur Senkung ihrer<br />
Kosten gezwungen werden. Für Universitätsspitäler kommt eine erhöhte Fallpreispauschale<br />
zur Anwendung.<br />
Im Auftrag des <strong>Regierungsrat</strong>s wurde noch im Jahr 2006 eine Arbeitsgruppe<br />
eingesetzt, die verschiedene Massnahmen zur Liberalisierung der Zentralwäscherei<br />
<strong>Zürich</strong> entwickelt hat. Die Arbeitsgruppe schloss ihre Arbeiten im Sommer des<br />
Berichtsjahres ab. Die von ihr empfohlenen Massnahmen sollen spätestens auf das<br />
Jahr 2010 umgesetzt werden. Im Hinblick darauf prüft die Gesundheitsdirektion zurzeit<br />
gemeinsam mit den grössten Spitälern bzw. Wäschekunden, welche Änderungen<br />
bei der ZWZ möglich und sinnvoll sind.<br />
Vor der Genehmigung der für das Folgejahr vorgesehenen Prämientarife der<br />
Krankenkassen durch die Bundesbehörden kann die Gesundheitsdirektion jeweils im<br />
August Stellung nehmen. Die Gesundheitsdirektion hat sich im Berichtsjahr gegenüber<br />
dem BAG dafür eingesetzt, für das Jahr 2008 keine Prämienerhöhungen zu<br />
genehmigen. Das BAG ist dieser Empfehlung nur teilweise gefolgt. Immerhin dürften<br />
die aktuell stark überhöhten Reserven der Krankenversicherer im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> im<br />
Jahr 2008 nicht mehr weiter ansteigen.<br />
Die 2006 zum sechsten Mal durchgeführte repräsentative Befragung über die<br />
Zufriedenheit der <strong>Kanton</strong>sbevölkerung mit der Gesundheitsversorgung wurde im<br />
Berichtsjahr ausgewertet. Ihr Ergebnis fiel sehr gut aus; die entsprechenden Daten für<br />
das Berichtsjahr werden anfangs 2008 bearbeitet und ausgewertet.
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Im Rahmen der NFA wurden auch die Spitexbestimmungen im Gesundheitsgesetz<br />
überarbeitet. An der Vorgabe, dass die Gemeinden für die Sicherstellung der<br />
Spitexversorgung zuständig sind, wurde festgehalten. Die neuen Regelungen umfassen<br />
den Wechsel von der reinen Aufwandsubventionierung hin zu einer zeitgemässen,<br />
leistungsbasierten Finanzierung. Zudem erliess der <strong>Kanton</strong> erstmals kantonale Richtlinien<br />
zum Mindestumfang der Spitexversorgung und zu den anrechenbaren Kosten.<br />
Die neue Regelung ist am 1. Januar 2008 in Kraft getreten.<br />
Die Gesundheitsdirektion lancierte mit der Einsetzung eines «Medical Board» –<br />
einer unabhängigen Fachkommission für die wissenschaftliche Überprüfung diagnostischer<br />
und therapeutischer Verfahren – ein Pilotprojekt. Das Projekt beruht auf Expertenvorschlägen,<br />
die noch im Rahmen des Sanierungsprogramms 04 erarbeitet wurden,<br />
und stützt sich u. a. auf den im KVG verankerten Auftrag ab, periodisch Wirksamkeit,<br />
Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit kassenpflichtiger Leistungen zu prüfen. Die<br />
Aufgabe des Medical Board wird darin bestehen, die Effektivität und Effizienz ausgewählter<br />
medizinischer Behandlungen auf der Grundlage des aktuellen Standes des medizinischen<br />
Wissens nach den Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin (EBM) zu überprüfen.<br />
Mit entsprechenden Empfehlungen soll das Medical Board zu einem möglichst<br />
sinnvollen Ressourceneinsatz im Gesundheitswesen beitragen. Ausgestaltet als verwaltungsunabhängige<br />
Kommission wird das Gremium mit ausgewiesenen Fachpersonen für<br />
Medizin, Gesundheitsrecht, Gesundheitsökonomie und Ethik besetzt; seine Erkenntnisse<br />
sollen auch in Fachpublikationen veröffentlicht werden.<br />
Die von der Ärzteschaft lancierte Volksinitiative «Ja zur Wahlfreiheit beim<br />
Medikamentenbezug», die die Freigabe der ärztlichen Medikamentenabgabe im<br />
ganzen <strong>Kanton</strong> anstrebt, wurde im Frühjahr einem externen Experten zur Klärung ihrer<br />
Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht vorgelegt. Nachdem das Rechtsgutachten von<br />
der Gültigkeit der Volksinitiative ausgegangen war, stimmte der <strong>Regierungsrat</strong> dem<br />
Volksbegehren im Herbst grundsätzlich zu, beantragte beim <strong>Kanton</strong>srat aber aus formellen<br />
Gründen einen Gegenvorschlag mit derselben inhaltlichen Stossrichtung.<br />
Für ambulante ärztliche Leistungen konnten sich die öffentlichen Spitäler im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> mit dem Verband der Krankenversicherer santésuisse für das Berichtsjahr<br />
auf einen Taxpunktwert von Fr. –.92 einigen. Die frei praktizierenden Ärztinnen<br />
und Ärzte und santésuisse haben für das Berichtsjahr einen Taxpunktwert von Fr. –.90<br />
vereinbart. Für ambulante Leistungen in den psychiatrischen Kliniken im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong> kam eine Einigung auf ein Tarifsystem mit Pauschalabgeltungen zu Stande.<br />
Die Spitaltarife für stationäre Leistungen 2006 galten für das Berichtsjahr<br />
unverändert weiter.<br />
Gestützt auf die Gesetzesbestimmungen des Strafgesetzbuches vom 1. Oktober<br />
2002 sind bisher 143 Bewilligungen zur Durchführung des straflosen Schwangerschaftsabbruchs<br />
erteilt worden; 93% der Bewilligungen entfallen dabei auf Personen<br />
mit einem Facharzttitel Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Auswertung dieser Meldungen<br />
zur Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche, dem Wohnsitz der betroffenen<br />
Frauen und der angewandten Methode ergibt Folgendes:<br />
167
168<br />
Steuerung Gesundheitsvorsorge<br />
Anzahl Schwangerschaftsabbrüche im Jahr <strong>2007</strong><br />
Anzahl insgesamt 2391<br />
Wohnsitz in der Schweiz 2265 (95%)<br />
Wohnsitz im Ausland 126 (5%)<br />
Durchführung medikamentös 1452 (61%)<br />
Durchführung chirurgisch 924 (39%)<br />
Durchführung kombiniert 15<br />
Bewilligungen zur selbstständigen Berufsausübung<br />
Von den 2391 betroffenen Frauen waren 2382 (99,6%) über 16 Jahre alt. 91% der Frauen<br />
mit einem Wohnsitz in der Schweiz waren im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wohnhaft. 145 Schwangerschaftsabbrüche<br />
wurden nach der 12. Schwangerschaftswoche vorgenommen (6%).<br />
Auch im vergangenen Jahr wurden zahlreiche Bewilligungen für die selbstständige<br />
und unselbstständige Ausübung von Berufen im Gesundheitswesen erteilt.<br />
erteilte Bewilligungen <strong>2007</strong> Bestand Bestand<br />
unbefristet befristet Ende 2006 Ende <strong>2007</strong><br />
neue verlängert<br />
Ärzte und Ärztinnen (inkl. Chefärzte und<br />
-ärztinnen und eingeschränkte Bewilligungen) 861 – – 4262 42632 Zahnärzte und -ärztinnen<br />
(inkl. Schulzahnärzte und -ärztinnen) 53 – – 854 843<br />
Chiropraktoren/Chiropraktorinnen – – – 49 50<br />
Zahnprothetiker/innen – – – 67 65<br />
Hebammen – 20 31 241 252<br />
Physiotherapeuten/-therapeutinnen – 54 163 1001 1031<br />
Ergotherapeuten/-therapeutinnen – 7 33 177 179<br />
Podologen/Podologinnen – 12 31 197 204<br />
Leiter/innen von Laboratorien – 3 2 54 53<br />
Psychotherapeuten/-therapeutinnen – 44 103 1101 1139<br />
Augenoptiker/innen – 6 6 248 253<br />
Logopäden/Logopädinnen – 6 3 51 58<br />
Ernährungsberater/innen – 3 11 74 73<br />
Akupunkteure/Akupunkteurinnen – 50 38 249 282<br />
Dentalhygieniker/innen 2 – – 33 35<br />
1 0 (im Vorjahr 3) Bewilligungen sind nach den Bestimmungen vor dem 4. Juli 2002 erteilt worden. 17 (15) Bewilligungsinhaberinnen resp. Bewilligungsinhaber sind in<br />
den Ausstand getreten, d. h. sie verzichten auf die Abrechnung zu Lasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung. 68 (49) Bewilligungen sind auf Grundlage der<br />
gesetzlichen Bestimmungen ab dem 4. Juli 2002 erteilt worden. Davon sind 24 (3) Bewilligungen an Ärztinnen und Ärzte erteilt worden, die in Chefarztspitälern beschäftigt<br />
und für die Zeitdauer der Beschäftigung im Rahmen bewilligter privatärztlicher Tätigkeit als Leistungserbringerinnen resp. Leistungserbringer zu Lasten der obligatorischen<br />
Krankenpflegeversicherung zugelassen sind. 32 (28) Bewilligungen sind an Ärztinnen und Ärzte erteilt worden, welche eine Praxis übernommen haben und 12<br />
(18) Bewilligungen an Ärztinnen und Ärzte, welche die Zulassung mit einer praxisberechtigten Ärztin resp. einem bereits praxisberechtigten Arzt teilen.<br />
2 Von den total 4263 (im Vorjahr 4262) Praxisbewilligungen führen 357 (373) Ärztinnen resp. Ärzte eine eingeschränkte Praxis (Senioren), d. h. sie sind nur noch<br />
für die Verwandtschaft und den engsten Freundeskreis tätig. 107 (97) Ärztinnen resp. Ärzte sind derzeit nicht selbstständig tätig.
Bewilligungen zur unselbstständigen Berufsausübung<br />
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
erteilte Bewilligungen<br />
2006 <strong>2007</strong><br />
Arztstellvertreter/innen 232 236<br />
Assistenten/Assistentinnen in Arztpraxen 146 205*<br />
Zahnarztassistenten/-vertreter/-assistentinnen/-vertreterinnen 105 103<br />
Chiropraktorenassistenten/-vertreter/-assistentinnen/-vertreterinnen – –<br />
* Davon 15 im Rahmen des Projektes betreffend Förderung von Praxisassistenzen in Grundversorgerpraxen gemäss Verfügung der Gesundheitsdirektion vom<br />
9. Januar.<br />
Als Folge der im Jahr 2005 in Kraft getretenen Verordnung über die nichtärztlichen<br />
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten wurde im Jahr 2006 eine relativ hohe<br />
Zahl von 363 neuen Bewilligungen zur Beschäftigung von nichtärztlichen Psychotherapeutinnen<br />
und Psychotherapeuten ausgestellt. Im Berichtsjahr ist die Zahl auf<br />
103 Bewilligungserteilungen zurückgegangen. Zudem wurde eine Bewilligung zur<br />
Beschäftigung einer Vertretung erteilt.<br />
Der <strong>Kanton</strong>särztliche Dienst erteilte drei Betriebsbewilligungen zur Führung von<br />
Pflegewohngruppen an private bzw. privat-gemeinnützige Trägerschaften sowie eine<br />
Bewilligung zur Führung eines privaten Krankenhauses. Einer bestehenden Pflegewohngruppe,<br />
die von einer öffentlichen Trägerschaft geführt wird, sind neue Räumlichkeiten<br />
an einem neuen Ort bewilligt worden. Die Anzahl Betten in bestehenden<br />
Institutionen ist im Berichtsjahr in insgesamt neun Betrieben erhöht worden.<br />
Der Zuzug von Zahnärzten mit EU-Diplom hat sich wie bereits im Vorjahr auf<br />
hohem Niveau stabilisiert. Gesamthaft ist jedoch ein leichter Rückgang der Praxiseröffnungen<br />
zu verzeichnen.<br />
Praxisbewilligungen Zahnärzte 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Schweizer Zahnarzt-Diplom 38 29 20 17 28 24<br />
EU-Zahnarzt-Diplom 21 22 30 32 28 26<br />
EU-anerkanntes Zahnarzt-Diplom aus Drittstaaten – 1 4 2 7 3<br />
90-Tage-Dienstleister (Praxis in EU-Mitgliedstaat) – – 2 2 9 14<br />
Für das kantonale zahnärztliche Schlichtungsverfahren liegen seit der Neuregelung<br />
der Abläufe erstmals die Zahlen für das ganze Berichtsjahr vor; es wurden 34 Schlichtungsverfahren<br />
eingeleitet (ab Juni 2006: 20). Im Unterschied zu den Vorjahren wurden<br />
nur noch Fälle erfasst, in denen ein eigentliches Schlichtungsverfahren beantragt<br />
wurde; Anfragen, die direkt telefonisch beantwortet werden konnten, wurden nicht<br />
mehr erfasst.<br />
169
170<br />
Aufsicht, Bewilligungen<br />
Diese Leistungsgruppe umfasst die Aufsicht sowie die Erteilung, die Verweigerung, die Einschränkung<br />
und den Entzug von Bewilligungen in den Bereichen Heilmittel, Apotheken, Tiere und Lebensmittel. Diese<br />
Aufgaben werden von der Heilmittelkontrolle, dem <strong>Kanton</strong>alen Labor und dem Veterinäramt wahrgenommen.<br />
<strong>Kanton</strong>ale Heilmittelkontrolle <strong>Zürich</strong><br />
Die <strong>Kanton</strong>ale Heilmittelkontrolle überwacht den Verkehr mit Heilmitteln. Als regionale Fachstelle ist ihr<br />
zudem die periodische Inspektion der pharmazeutischen Herstellungs- und Grosshandelsbetriebe in<br />
13 <strong>Kanton</strong>en der Ost- und Zentralschweiz sowie im Fürstentum Liechtenstein übertragen.<br />
Leistungen<br />
Inspektionen<br />
2006 <strong>2007</strong><br />
Herstellungsbetriebe 80 63<br />
Grosshandelsbetriebe 97 130<br />
Kleinhandelsbetriebe 209 161<br />
Bewilligungen<br />
Verfügungen 231 326<br />
Mutationen 741 646<br />
Arzneimittelprüfungen 1236 1144<br />
Verwaltungsmassnahmen<br />
Einziehungsverfügungen 82 64<br />
Strafanzeigen 52 24<br />
Die Inspektionen in Grosshandelsbetrieben haben deutlich zugenommen. Die Zunahme<br />
ist auf einen durch den Bund vorgegebenen, verkürzten Inspektionsrhythmus für<br />
Betriebe mit Bewilligung zur Marktfreigabe zurückzuführen. Bei den Kleinhandelsbetrieben<br />
wurden auf Grund der vermehrten Beanspruchung durch Grosshandelsbetriebe<br />
einerseits und wegen vorübergehend knapper Ressourcen ausgelöst durch Personalund<br />
Führungswechsel anderseits weniger Inspektionen als im Vorjahr durchgeführt.
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
<strong>Kanton</strong>ales Labor<br />
Dem <strong>Kanton</strong>alen Labor obliegen der Verbraucherschutz (Sicherheit von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen,<br />
Kontrolle von Badewasser), der Vollzug der Chemikaliengesetzgebung und die Kontrolle<br />
der Selbstkelterer.<br />
2006 <strong>2007</strong><br />
Analysen<br />
Trinkwasserproben 6626 6630<br />
Proben aus Seewasserwerken 797 824<br />
Badewasserproben 1588 1520<br />
übrige Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände 11 222 10 218<br />
Proben Qualitätssicherung 250 276<br />
gesamte Probenzahl 20 483 19 468<br />
Inspektionen<br />
Inspektionen durch das Lebensmittelinspektorat 379 476<br />
Inspektionen Trinkwasser 19 26<br />
Inspektionen durch die Abteilung Chemikalien 376 259<br />
Kontrollen Selbstkelterer 6 39<br />
Infolge der Totalrevision des bundesrechtlichen Lebensmittelrechtes per 1. Januar<br />
2006 sind sämtliche Lebensmittelbetriebe seit 2006 beim <strong>Kanton</strong>alen Labor meldepflichtig.<br />
Bis anhin sind lediglich 71% der Betriebe ordnungsgemäss gemeldet. Die<br />
Zahl der Inspektionen durch das kantonale Lebensmittelinspektorat stieg gegenüber<br />
dem Vorjahr wieder an.<br />
Um der eidgenössischen Akkreditierungsanforderung gerecht zu werden,<br />
schliessen sich die kommunalen Kontrollbehörden zu grösseren Organisationen<br />
zusammen oder beauftragen das <strong>Kanton</strong>ale Labor gegen Bezahlung mit den Aufgaben<br />
der örtlichen Kontrolle. Als Folge dieser Entwicklung wird das <strong>Kanton</strong>ale Labor im Jahr<br />
2008 für 19 Gemeinden die Kontrollen durchführen.<br />
Auf Anfang Juli wurde die neu erarbeitete kantonale Verordnung über den Vollzug<br />
der Chemikaliengesetzgebung in Kraft gesetzt. Die Einhaltung der Bestimmungen<br />
über das Inverkehrbringen von Chemikalien wurde bei Herstellern und Importeuren durch<br />
Betriebs- und Produktkontrollen überprüft. Mit Kleinkampagnen wurden auch stoffspezifische<br />
Verbote und Beschränkungen für besondere Produktgruppen kontrolliert.<br />
Auch im Berichtsjahr wurde die Analytik von Tierarzneimitteln, Pestiziden,<br />
Schwermetallen, Materialien im Kontakt mit Lebensmitteln (Lebensmittelverpackungen)<br />
und Produkten, die mit der Haut in Kontakt kommen (Modeschmuck, Kinderspielwaren)<br />
sowie die Genanalytik schwerpunktmässig bearbeitet. Insbesondere wurde<br />
eine Methode entwickelt, welche in einem Analysegang über hundert verschiedene<br />
Arzneimittelrückstände in tierischem Gewebe erfasst. Zentrale Bedeutung kommt der<br />
mikrobiologischen Analytik zu, welche Rückschlüsse auf einen sorgfältigen oder<br />
ungenügenden Umgang mit den Lebensmitteln, insbesondere im Gastgewerbe erlaubt.<br />
Das im Vorjahr eingeführte Hygienekontrollkonzept hat sich sehr bewährt.<br />
171
172<br />
Aufsicht, Bewilligungen<br />
Veterinäramt<br />
Die Tätigkeiten des Veterinäramts umfassen den Vollzug der Gesetzgebung im Bereich des Tierschutzes,<br />
der Tierseuchen sowie der für die Tierhaltung relevanten Bestimmungen des Lebensmittel-, Gesundheitsund<br />
Heilmittelrechts. Es setzt Teile der kantonalen Hundegesetzgebung um, betreibt die Meldestelle für<br />
Findeltiere und prüft die Gesuche für Tierversuche.<br />
Der Bund hat auf Ratschlag der <strong>Kanton</strong>e den Start des Programms zur Ausrottung des<br />
infektiösen Rinderdurchfalls (BVD) um ein Jahr auf 2008 zurückgestellt. Zur Vorbereitung<br />
der Kampagne fielen im Berichtsjahr bereits umfassende Optimierungs-, Ausführungs-<br />
und Kommunikationsarbeiten an.<br />
Die Blauzungenkrankheit, die Schafe und alle anderen Wiederkäuer massenweise<br />
befällt, näherte sich von Norden her rasant, so dass der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ab Beginn<br />
Oktober zur Überwachungszone erklärt wurde. Im Weiteren war eine starke Zunahme<br />
von Sauerbrutfällen (infektiöser Befall) bei Bienen zu verzeichnen. Beides machte eine<br />
verstärkte Aufklärung der Viehhalter bzw. der Imker notwendig, um im Schadensfall<br />
rechtzeitig handeln zu können. Die Massnahmen zur Überwachung der Vogelgrippe<br />
wurden im praktisch identischen Ausmass aufrechterhalten.<br />
Auf Grund der Angleichung der Rechtsordnung an die einschlägigen Normen<br />
der EU hatte das Veterinäramt bei Milchviehbeständen erstmals die Bestimmungen<br />
über die Milchhygiene und -qualität zu vollziehen. Durch das harmonisierte Lebensmittelrecht<br />
ist zudem die Schlachttieruntersuchung obligatorisch geworden; hier<br />
stiess der Vollzug auf einen gewissen Widerstand bei den betroffenen Kreisen.<br />
Der Vollzugsbereich «öffentliche Sicherheit vor Hunden» konnte personell verstärkt<br />
werden und hat sich im Berichtsjahr weiter etabliert. Insgesamt waren 1108<br />
Meldungen zu Beissvorfällen und auffälligen Hunden sowie 195 Gesuche für Ausnahmebewilligungen<br />
von der Maulkorb- und Leinenpflicht zu bearbeiten. In diesem<br />
sich oft mit Tierschutzaufgaben überschneidenden Bereich waren überdurchschnittlich<br />
viele Tiere zu beschlagnahmen und durch einschränkende Massnahmen das Schadensrisiko<br />
für Mensch und Tier zu verkleinern.<br />
Im Heim- und Wildtiervollzug war erneut eine Zunahme der Bewilligungsverfahren,<br />
aber auch der Verstösse gegen Tierschutzbestimmungen zu verzeichnen. Ebenfalls<br />
hat der Umfang der zu bewilligenden Tierversuchsprojekte wieder leicht zugenommen.<br />
Der Tierseuchenfonds dient der Finanzierung der Staatsleistungen an die<br />
Bekämpfung von Tierseuchen und anderen übertragbaren Tierkrankheiten. Der<br />
Bestand hat sich nur unwesentlich verändert und beträgt 4,9 Mio. Franken.
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Meldungen und Bewilligungen über Tierversuche<br />
Bewilligungspflichtige Tierversuche (518 gültige Bewilligungen, davon 489 mit Einschränkungen) Meldepflichtige<br />
Tierversuche<br />
Anzahl Tiere nach Versuchsziel (110 Verfügungen)<br />
Tiergruppe Grundlagen- Entwicklung Toxikologische Krankheits- Ausbildung Anderer Total in Total in nicht<br />
forschung Prüfung Diagnostik Zusammen- bewilligungs- bewilligungshang<br />
pflichtigen pflichtigen<br />
Versuchen Versuchen<br />
eingesetzt eingesetzt<br />
Mäuse 62 246 2 219 – 139 1 105 – 65 709 12 043<br />
Ratten 4 679 173 30 – 1 202 – 6 084 2 223<br />
Meerschweinchen – – – – 35 – 35 –<br />
Hamster 23 – – – 22 – 45 –<br />
andere Nager – – – 69 – – 69 –<br />
Kaninchen 152 16 – – 70 – 238 –<br />
Hunde 49 – – 8 6 – 63 181<br />
Katzen 74 53 – 4 – – 131 25<br />
Primaten 105 – – – 8 – 113 49<br />
Rindvieh 39 55 – 29 800 – 923 786<br />
Schafe, Ziegen 31 171 – 30 – – 232 213<br />
Schweine (inkl. Minipigs) 121 – – – 259 – 380 248<br />
Pferde – 1 – 24 24 – 49 236<br />
Vögel (inkl. Geflügel) 112 388 – 8 53 327 888 16<br />
Amphibien 354 – – – – 354 412<br />
Fische 60 – 304 – – 2 113 2 477 8<br />
diverse 691 – 137 6 834 271<br />
Total 68 736 3 076 334 448 3 590 2 440 78 624 16 711<br />
in % 87,4% 3,9% 0,4% 0,6% 4,6% 3,1% 100% 100%<br />
220 Bewilligungen wurden 2006 neu erteilt, davon 190 mit Einschränkungen.<br />
0 Gesuche wurden zurückgezogen. 0 Gesuche wurden nicht als Tierversuch eingestuft. 0 Gesuche wurden abgelehnt.<br />
Die Tierversuchskommission bearbeitete alle bewilligungspflichtigen Gesuche, besprach an 12 Sitzungen neben allgemeinen Fragestellungen 18<br />
Gesuche mit erhöhtem Schweregrad. Die Tierversuchskommission reichte zwei Rekurse gegen die Tierversuchsbewilligungen mit Primaten ein.<br />
Die Mitglieder kontrollierten zweimal alle Versuchstierhaltungen.<br />
173
174<br />
Prävention und Gesundheitsförderung<br />
Diese Leistungsgruppe umfasst die Sicherstellung und direktionsübergreifende Koordination der Prävention<br />
und Gesundheitsförderung, insbesondere der Suchtprävention, die Aufrechterhaltung einer wirksamen<br />
epidemiologischen Überwachung übertragbarer Krankheiten sowie die Ermöglichung und Unterstützung<br />
von Impfungen für die Bevölkerung. Diese Aufgaben werden vom <strong>Kanton</strong>särztlichen Dienst,<br />
insbesondere von der Fachstelle für Aids- und Drogenfragen, und der Schul- und Jugendzahnpflege<br />
wahrgenommen. Die Vollzugsaufgaben liegen beim Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität<br />
<strong>Zürich</strong> (ISPMZ).<br />
Das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität <strong>Zürich</strong> (ISPMZ) hat entsprechend<br />
seinem Leistungsauftrag den Bericht «Gesundheit im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> 2000-<br />
2006» veröffentlicht. Der Gesundheitszustand der Zürcher Bevölkerung konnte dabei<br />
allgemein als gut bis sehr gut beurteilt werden. Es gab aber Unterschiede zwischen<br />
Männern und Frauen oder zwischen der Migrations- und der einheimischen Bevölkerung.<br />
Auf Grund der erhobenen Daten sind im Bericht sechs Massnahmenbereiche formuliert<br />
worden, die weitere Verbesserungen ermöglichen sollen.<br />
Die Umsetzung des Konzepts für Prävention und Gesundheitsförderung stellte<br />
weiterhin einen Tätigkeitsschwerpunkt dar. Im Bereich der Strategie 1 zur verbesserten<br />
Information und Kommunikation wurde neu dreimal jährlich ein Veranstaltungskalender<br />
zu den Aktivitäten im Bereich von Prävention und Gesundheitsförderung<br />
herausgegeben. Im breit beachteten Gesundheits-Tram <strong>Zürich</strong>, das auf den Linien 8<br />
und 15 verkehrt, ist ein Bildschirm mit Gesundheitstipps eingebaut sowie fünf Broschüren<br />
mit vielfältigen Gesundheitsinformationen aufgelegt worden. Wer weitere<br />
Informationen zu Prävention und Gesundheitsförderung wünschte, fand diese unter<br />
www.gesundheitsfoerderung-zh.ch. Zur Erleichterung der Projektarbeit hat das ISPMZ<br />
zudem die Broschüre «Prävention und Gesundheitsförderung – Einführung mit Leitfaden<br />
für die Projektplanung» herausgegeben. Die Strategie 2 umfasst die Umsetzung<br />
von Schwerpunktprogrammen: Nach der Pilotphase im 2006 konnte das Schwerpunktprogramm<br />
zu Bewegung, Ernährung, Entspannung im Berichtsjahr in fünf<br />
Regionen gestartet werden. Gleichzeitig wurde die Medienkampagne «Der Alltag prägt<br />
Ihre Gesundheit. Mit Bewegung, Ernährung, Entspannung.» weiterentwickelt. Der<br />
2006 erstmals verteilte Flyer «Gesundheitstipps für Familien» ist im Berichtsjahr in<br />
sechs Sprachen übersetzt und über die Schulen an die Eltern abgegeben worden. Das<br />
Schwerpunktprogramm «Betriebliche Gesundheitsförderung» wird in Zusammenarbeit<br />
mit vier anderen <strong>Kanton</strong>en umgesetzt. Im Berichtsjahr wurden 6000 Zürcher Betriebe<br />
auf schriftlichem Weg über die Tabakprävention im Betrieb informiert. Zunehmend<br />
nutzen die Betriebe auch von sich aus das Angebot des Beratungszentrums für<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement (www.bgm-zh.ch). Mit rund 70 Betrieben sind<br />
Erstgespräche durchgeführt worden und in 25 Betrieben konnten Programme zur<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung bereits umgesetzt werden. Ende Jahr wurde an<br />
rund 8000 Betriebe zudem die Ausschreibung des Zürcher Preises für Gesundheitsförderung<br />
im Betrieb verschickt.<br />
Für die Beratung von Politik und Verwaltung in gesundheitsrelevanten<br />
Gesichtspunkten (Strategie 3) kam der erweiterten Sanitätskommission in der Vergangenheit<br />
eine Steuerungsfunktion zu. Das vom <strong>Kanton</strong>srat im Frühjahr verabschiedete<br />
neue Gesundheitsgesetz sieht keine Sanitätskommission mehr vor. Für die im
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Konzept vorgesehenen Aufgaben ist neu eine Kommission aus Fachleuten der Prävention<br />
und Gesundheitsförderung vorgesehen. Zur Weiterentwicklung der Präventionsund<br />
Gesundheitsförderungsstrukturen (Strategie 4) wurde das «Zürcher Forum<br />
Prävention und Gesundheitsförderung» im Berichtsjahr zweimal mit den Schwerpunktthemen<br />
«Zürcher Gesundheitsbericht» und «Betriebliche Gesundheitsförderung»<br />
durchgeführt. Dieses Forum diente der Information, Diskussion und Vernetzung von<br />
interessierten Personen. Neu ist ein «Winterthurer Forum Gesundheit und Prävention»<br />
lanciert worden. Der 18. Präventionstag war dem Motto «Gesundheits-Boom: Markt<br />
und Prävention» gewidmet.<br />
In Fortsetzung des Jahresthemas 2006 «Frühintervention – die Schulen handeln!»<br />
der Zürcher Stellen für Suchtprävention ist die Erarbeitung von Früherkennungs-<br />
und Interventionskonzepten in vier Oberstufenschulen der Stadt <strong>Zürich</strong> und in<br />
verschiedenen Landgemeinden fortgeführt worden. Aus diesen Pilotprojekten konnten<br />
wichtige Ergebnisse für die Ausarbeitung des geplanten Leitfadens zur Suchtprävention<br />
für alle Zürcher Schulen gewonnen werden. In allen Bezirken konnte die<br />
Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit und den Stellen für Suchtprävention verbessert<br />
werden. Hingegen stellte sich die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern<br />
von stark suchtgefährdeten Schülerinnen und Schülern als schwierige Herausforderung<br />
heraus. Im Weiteren zeigten die Stellen für Suchtprävention im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> in<br />
Kinos, im Lokalfernsehen, auf den Bildschirmen im Zürcher Hauptbahnhof und an der<br />
Streetparade Spots, die unter dem Motto «Setz eine Grenze» auf die Risiken des<br />
unkontrollierten Konsums von Alkohol und Cannabis und des übertriebenen<br />
Gebrauchs des Internets aufmerksam machten. Ergänzend dazu konnten weiterhin<br />
unter www.suchtpraevention-zh.ch Tests zur Eigenbeurteilung durchgeführt und<br />
Tipps für Verhaltensänderungen sowie Adressen für Beratungen abgerufen werden.<br />
Ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Jugendlichen konsumiert Alkohol in bedenklichen<br />
Mengen. Zusammen mit der noch fehlenden Systematik in der Suchtprävention<br />
an der Volksschule bildet dies die Herausforderungen der kommenden Jahre.<br />
Die Analyse der neusten zur Verfügung stehenden Daten zu den Todesursachen<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ergab für das Jahr 2005 mit 10 240 Sterbefällen einen geringen<br />
Anstieg gegenüber dem Vorjahr (10 096). Auch 2005 stellten die Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen mit 3752 Todesfällen die häufigste Todesursache dar (2004: 3825). An<br />
zweiter Stelle lagen Malignome mit 2584 Sterbefällen (2004: 2462). Zudem nahmen<br />
sich 258 Personen das Leben, das waren 6 Suizide weniger als 2004.<br />
Die Anzahl der im Berichtsjahr gemeldeten Aidserkrankungen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
war mit 22 Personen gegenüber dem Vorjahr rückläufig (2006: 44 Personen). Wie im<br />
Vorjahr haben sich die meisten der betroffenen Personen über homosexuelle Kontakte<br />
infiziert (50%). Der Anteil von Ansteckungen über heterosexuellen Kontakt betrug<br />
45,5% und jener durch Drogenkonsum 4,5%.<br />
Im Berichtsjahr sind durch Bestätigungslabors 172 positive HIV-Testergebnisse<br />
aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> gemeldet worden. Im Vergleich zum Vorjahr (186 Meldungen)<br />
ist dies ein leichter Rückgang. Im nationalen Vergleich liegt der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> mit<br />
jährlich 14,1 positiven HIV-Tests pro 100 000 Einwohner zusammen mit den <strong>Kanton</strong>en<br />
Genf, Waadt und neuerdings auch Basel-Stadt weiterhin im Vorderfeld. Der<br />
175
176<br />
Prävention und Gesundheitsförderung<br />
nationale Durchschnitt liegt mit einem Wert von 10,3 etwas höher als letztes Jahr<br />
(2006: 9,6). Berücksichtigt man den Ansteckungsweg, sind wiederum vor allem Männer,<br />
welche sexuelle Kontakte mit Männern haben (MSM), am stärksten betroffen<br />
(59,5% der HIV-Meldungen, 2006: 62%). Gegenüber dem Vorjahr wurde eine leichte<br />
Zunahme der HIV-Meldungen bei den heterosexuellen Personen beobachtet (34% versus<br />
28% im 2006); der Wert liegt aber weiterhin unter demjenigen aus dem Jahr<br />
2005. Bei den Ansteckungen unter Drogenkonsumierenden verharrte die Rate auf<br />
einem relativ tiefen Niveau bei 5,3% der HIV-Meldungen (2006: 6,1%). Auf nationaler<br />
Ebene zeigte sich ein Anstieg der HIV-Meldungen bei der Migrationsbevölkerung.<br />
Auf Grund dieser Trendentwicklungen bildeten dann auch die Verhinderung von<br />
Ansteckungen im MSM-Bereich sowie die Aufklärungsarbeit bei der Migrationsbevölkerung<br />
die Schwerpunkte der Präventionsarbeit. Fortschritte wurden auch im schulischen<br />
Bereich erzielt. Die HIV/Aids-Prävention ist inzwischen fester Bestandteil an den<br />
Berufs- und Mittelschulen.<br />
Krankheitsfälle<br />
Von Ärzten und Laboratorien gemeldete übertragbare Krankheiten.<br />
Krankheit Gemeldete Erkrankungsfälle<br />
Darminfektionen<br />
Tuberkulose<br />
2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Abdominaltyphus 5 4 8<br />
Paratyphus 5 3 7<br />
Erkrankungen total 101 109 84<br />
davon offene Lungen-TB 55 64 47<br />
Infektiöse Leberentzündungen<br />
Hepatitis A 34 31 9<br />
Hepatitis B 274 290 219<br />
Hepatitis C und andere 318 306 234<br />
Hirnhautentzündungen (Meningokokken) 21 12 15<br />
Tropenkrankheiten<br />
Malaria 33 24 24<br />
Erworbenes Immunmangelsyndrom (Aids) 71 44 22
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Die Fachstelle für Suchtmittelfragen sicherte auftragsgemäss die kommunale, kantonale<br />
und nationale Vernetzung im Suchtbereich. Die Häufung von kombiniertem Alkohol-,<br />
illegalem Suchtmittel- und Medikamentenmissbrauch in verschiedenen Szenen<br />
stellte dabei eine besondere Herausforderung dar. Wie in den vergangenen Jahren hat<br />
die Fachstelle Auskünfte, Informationen, Kurzberatungen für Betroffene, Angehörige,<br />
Arbeitgeber, Behörden und Medienschaffende abgegeben.<br />
Am 31. Dezember befanden sich 3151 Personen in einem Methadonprogramm<br />
(Vorjahr: 3162). 593 Ärztinnen und Ärzte hatten die allgemeine Bewilligung, Betäubungsmittelabhängige<br />
mit Methadon zu behandeln (2006: 610). In einem ärztlich<br />
betreuten Heroinabgabeprogramm befanden sich 362 Personen (2006: 369).<br />
Gestützt auf Empfehlungen des nationalen Pandemieplans ist die kantonale<br />
Vorsorgeplanung weiterentwickelt worden. Es liegt nun ein Konzept vor, wie im Vorfeld<br />
einer eigentlichen Pandemiewelle die Identifikation von einzelnen Patienten und<br />
allfälligen Kontaktpersonen erfolgen kann. Eine Arbeitsgruppe widmete sich den Vorbereitungen<br />
für eine Massenimpfung mit dem vom Bund beschafften, präpandemischen<br />
Impfstoff. Neben der Abklärung möglicher Abgabeorte der Impfmodule sind<br />
auch Szenarien zur Beschaffung des Materials und zur Rekrutierung des notwendigen<br />
Personals erarbeitet worden. Neben dem Gesundheitsbereich bilden die betrieblichen<br />
Vorkehrungen in den Direktionen und den Gemeinden einen weiteren Gesichtspunkt<br />
der Vorsorgeplanung. Basierend auf Bundesvorgaben sind entsprechende Planungen<br />
aufgenommen worden.<br />
Zu den 39 Zürcher Gemeinden, die im letzten Schuljahr am Pilotprojekt «Schulzahnmedizin<br />
2005» beteiligt waren, haben sich im Schuljahr <strong>2007</strong>/2008 Affoltern<br />
a. A., Wald und Winkel gesellt. Das Gutscheinsystem wie auch die standardisierte<br />
«Zürcher Schulzahnuntersuchung» haben sich im Rahmen der Schulzahnpflege etabliert.<br />
Die 15. kantonale Informations- und Fortbildungstagung für Schulzahnpflege-<br />
Instruktorinnen (SZPI) fand am 6. September in Illnau statt (165 Teilnehmerinnen).<br />
Hauptthema der diesjährigen Veranstaltung war die Gesundheitsförderung in den<br />
Schulen. Die Massnahmen zur Förderung der Kariesvorbeugung bei Kleinkindern wurden<br />
weitergeführt: Die im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> tätigen Mütterberaterinnen können Merkblätter<br />
wie auch Zahnbürsten gratis beziehen. Überdies erhalten alle Krippenkinder<br />
(rund 15 000) kostenlos Kinderzahnpasta und Zahnbürsten (für ein Jahr). Um die<br />
Information von Schülern und Eltern weiter zu verbessern, wurde das Merkblatt<br />
«Gesunde Zähne» herausgegeben. Die im Dezember erschienene, neu überarbeitete<br />
Broschüre «Zahnschäden sind vermeidbar» bietet zudem umfassende Informationen<br />
und klare Empfehlungen zum Erhalt der Zahngesundheit in jedem Alter.<br />
177
178<br />
Somatische Akutversorgung und Rehabilitation<br />
Diese Leistungsgruppe umfasst die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung für die<br />
Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten bei somatischen Erkrankungen und Unfällen<br />
mit einer bedarfsgerechten Planung sowie Festlegung der Leistungserbringer und des jeweiligen Leistungsspektrums.<br />
Diese Aufgaben werden von den Abteilungen Planung und Investitionen sowie Finanzen<br />
und Tarife, von den kantonalen und staatsbeitragsberechtigten Akutspitälern sowie von der<br />
<strong>Kanton</strong>sapotheke und der Zentralwäscherei wahrgenommen.<br />
Das Gesetz über das Universitätsspital <strong>Zürich</strong> (USZG) und das Gesetz über das <strong>Kanton</strong>sspital<br />
Winterthur (KSWG) wurden vom <strong>Regierungsrat</strong> auf den 1. Januar in Kraft<br />
gesetzt. Der Übergang der beiden Spitäler in die neue Rechtsform als selbstständige<br />
öffentlichrechtliche Anstalten verlief reibungslos. Die Spitalräte des USZ und des KSW<br />
haben ihre Tätigkeit aufgenommen und die notwendigen organisatorischen Folgearbeiten<br />
auf Anstaltsebene eingeleitet. Im Weiteren wurden die Grundlagen für die<br />
vom <strong>Regierungsrat</strong> rückwirkend auf den 1. Januar festzulegenden Eröffnungsbilanzen<br />
der beiden Anstalten erarbeitet.<br />
Das als Folgeprojekt des Sanierungsprogramms 04 verabschiedete Konzept zur<br />
Leistungskonzentration in der Wirbelsäulenchirurgie wurde vom Krankenhaus Sanitas<br />
mit Rekurs beim <strong>Regierungsrat</strong> angefochten. Um eine einvernehmliche, sachgerechte<br />
Lösung zu suchen, wurden eine Sistierung des Verfahrens beim <strong>Regierungsrat</strong> veranlasst<br />
und die konzeptionellen Arbeiten wieder aufgenommen. Der Abschluss ist für<br />
2008 vorgesehen.<br />
Für die Umsetzung des Projekts Palliative Care wurde das noch im Jahr 2006 verabschiedete<br />
Palliative-Care-Konzept für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> in den Teilbereichen «Leistungsaufträge/Standards»,<br />
«Aus- und Weiterbildung», «Unterstützung und Koordination»<br />
sowie «Tarife» weiter konkretisiert. Der im Konzept vorgesehene allgemeine<br />
Leistungsauftrag aller staatsbeitragsberechtigten Akutspitäler in Palliative Care konnte<br />
bereits in die Leistungsaufträge des Berichtsjahres aufgenommen werden. Auch die<br />
Arbeiten zum Schnittstellen-Management und die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme<br />
einer telefonischen Helpline für Leistungserbringende sowie Betroffene bzw. deren<br />
Angehörige wurden im Berichtsjahr abgeschlossen.<br />
Neben zahlreichen kleineren und mittleren Investitionsvorhaben genehmigte der<br />
<strong>Kanton</strong> im Berichtsjahr auch grössere Investitionsbeiträge an die energetische Sanierung<br />
des Nordtraktes 1 des Universitätsspitals (9,5 Mio. Franken), die Erweiterung der Radio-<br />
Onkologie am Universitätsspital (8,7 Mio. Franken), die Überbrückungsmassnahmen am<br />
Kinderspital bis zum Bezug eines Neubaus (4,4 Mio. Franken), den Neubau des Bettenhauses<br />
und die Sanierung des Hochhauses des Triemlispitals <strong>Zürich</strong> (10,1 Mio. Franken)<br />
sowie den Neubau des Personalparkhauses und der Notfallgarage am Waidspital <strong>Zürich</strong><br />
(8,2 Mio. Franken).
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
<strong>Kanton</strong>sapotheke<br />
Die Hauptaufgabe der <strong>Kanton</strong>sapotheke ist die pharmazeutische Betreuung der Kliniken des Universitätsspitals<br />
<strong>Zürich</strong>, des <strong>Kanton</strong>sspitals Winterthur sowie weiterer Spitäler und Institute. Dies umfasst<br />
insbesondere die Medikamentenversorgung, die Fachberatung, die Herstellung von Spezialprodukten und<br />
die Notfallvorsorge.<br />
Das Berichtsjahr war von einem starken Nachfragewachstum nach den Leistungen der<br />
<strong>Kanton</strong>sapotheke geprägt. Der Gesamtumsatz der KAZ lag im Berichtsjahr erstmals<br />
über 110 Mio. Franken, wobei dieser mit konstantem Personalbestand erarbeitet<br />
wurde. Im Berichtsjahr wurden die Arbeiten des für die <strong>Kanton</strong>sapotheke zentralen<br />
Grossprojektes APIS 2009 (Apotheken Informations-System 2009) begonnen. Im Juni<br />
konnte die öffentliche Ausschreibung für den Ersatz und den Betrieb des gesamten<br />
EDV-Systems erfolgreich abgeschlossen werden. Auf Wunsch der Spitäler wurde im<br />
Rahmen der personellen Möglichkeiten die Präsenz und die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
von Apothekern der <strong>Kanton</strong>sapotheke direkt auf den Stationen des Universitätsspitals<br />
und des <strong>Kanton</strong>sspitals Winterthur ausgebaut. Im ambulanten Bereich<br />
bewährten sich der noch im Jahr 2006 getätigte Umbau des Poliklinikschalters und<br />
der Einbau eines halbautomatischen Medikamentenroboters. Der Service für die Patienten<br />
konnte dadurch nochmals verbessert und die Wartezeiten verkürzt werden. Im<br />
Berichtsjahr konnten in der Folge 3200 zusätzliche Rezepte am Poliklinikschalter eingelöst<br />
werden (9% Zunahme).<br />
Der sich seit Jahren abzeichnende Trend zu patientenindividuell zubereiteten<br />
Arzneimitteln hat sich weiter verstärkt. Ab 2008 wird die zentrale Zubereitung der<br />
Chemotherapien (Zytostatikatherapien) am neuen Tumorzentrum im <strong>Kanton</strong>sspital<br />
Winterthur, wie schon am Universitätsspital <strong>Zürich</strong>, durch ein Team der <strong>Kanton</strong>sapotheke<br />
durchgeführt werden. Am Standort <strong>Zürich</strong> wurde der Kredit zur Erweiterung der<br />
zentralen Zytostatikazubereitung genehmigt; die baulichen Erweiterungen und technischen<br />
Anpassungen sollten im Frühjahr 2008 abgeschlossen werden können. In den<br />
gleichen Räumen, in denen 1995 1000 Zubereitungen jährlich erfolgten, waren es im<br />
Berichtsjahr mehr als 12 000. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr wieder einer<br />
Zunahme von mehr als 1000 Therapien.<br />
Die <strong>Kanton</strong>sapotheke hat sich als Kompetenzzentrum für klinische Studien etabliert.<br />
Die Anfragen zur Mitarbeit oder Unterstützung von klinischen Studien verstärkten<br />
sich weiter. Im Berichtsjahr konnte sich die <strong>Kanton</strong>sapotheke an der Durchführung<br />
von mehr als 40 lokalen, nationalen oder internationalen Studien beteiligen.<br />
Im Qualitätsmanagement wurde mit der Umsetzung der anlässlich der behördlichen<br />
Inspektion im Jahr 2006 gemachten Auflagen begonnen. Dies umfasst auch<br />
erste Vorarbeiten zu einer grösseren baulichen und technischen Anpassung der Produktionsräumlichkeiten,<br />
welche am Ende ihres Lebenszyklus angelangt sind und nur<br />
noch mit grossem personellen Zusatzaufwand im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen<br />
betrieben werden können.<br />
179
180<br />
Somatische Akutversorgung und Rehabilitation<br />
Zentralwäscherei <strong>Zürich</strong><br />
Die Zentralwäscherei <strong>Zürich</strong> (ZWZ) besorgt die Wäsche für zahlreiche kantonale, staatsbeitragsberechtigte<br />
und private Institutionen.<br />
Das Wäschevolumen wurde bei der Flach- und Trockenwäsche um 84,5 Tonnen<br />
(+1,6%) und bei den Berufskleidern um 126 300 Stück (+2,6%) gesteigert. Der<br />
Dampf-, Strom- und Wasserverbrauch pro Tonne Wäsche konnte dagegen dank rigoroser<br />
Prozessoptimierung um rund 10% gesenkt werden. Dank der gesteigerten Produktivität<br />
und der Kostensenkung wurden die Waschpreise per 1. Januar um 5% und<br />
per 1. Oktober nochmals um 4% gesenkt. Trotz der Preissenkungen erwirtschaftete die<br />
ZWZ wiederum einen Gewinn.<br />
Im Juni feierte die ZWZ ihr 40-Jahre-Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde im<br />
September eine Fachtagung für die Kundinnen und Kunden und ein Tag der offenen<br />
Tür für die Öffentlichkeit durchgeführt.
Psychiatrische Versorgung<br />
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Diese Leistungsgruppe umfasst die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung für die<br />
Behandlung und Betreuung psychisch Kranker und Suchtkranker mit einer bedarfsgerechten Planung<br />
sowie die Festlegung der Leistungserbringer und des jeweiligen Leistungsspektrums. Diese Aufgaben<br />
werden von der Abteilung Planung und Investitionen sowie von den kantonalen und privaten<br />
staatsbeitragsberechtigten psychiatrischen Kliniken wahrgenommen.<br />
Im Zürcher Psychiatriekonzept von 1998 wurden unter anderem auch die strukturellen<br />
Lücken in der psychiatrischen Versorgung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> benannt. Diese Mängel<br />
konnten – bis auf die tagesklinische Versorgung des Zürcher Unterlandes – im Laufe<br />
der Jahre sukzessive behoben werden. In der Berichtsperiode genehmigte der <strong>Regierungsrat</strong><br />
das Konzept und die notwendigen Kredite für die Einrichtung einer vom Psychiatrie-Zentrum<br />
Hard betriebenen psychiatrischen Tagesklinik in Bülach. Die Eröffnung<br />
der Tagesklinik ist für April 2008 vorgesehen. Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> verfügt damit<br />
nunmehr über ein flächendeckendes Versorgungsnetz von stationären, teilstationären<br />
und ambulanten Institutionen.<br />
In der Berichtsperiode konnten zwei weitere wichtige Bedürfnisse gedeckt werden:<br />
Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren nahm im Sommer der neue Sicherheitstrakt<br />
für die Forensik am Psychiatrie-Zentrum Rheinau den Betrieb auf. Er ersetzt den<br />
alten Trakt, der nur ein Drittel der Kapazität des Neubaus aufwies. Auf Grund der grossen<br />
Nachfrage konnten die 27 dort vorhandenen Betten bis zum Ende der Berichtsperiode<br />
vollständig belegt werden. Im Dezember wurde zudem die neue Adoleszentenstation<br />
der Integrierten Psychiatrie Winterthur eröffnet. Damit konnten die Kapazitäten<br />
für die stationäre psychiatrische Betreuung von Jugendlichen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> von 18<br />
auf 30 Betten erhöht werden.<br />
Schliesslich wurde im Berichtsjahr auch im Bereich der medizinischen Leistungserfassung<br />
ein wichtiger Fortschritt erzielt: Die in der Akutsomatik seit Jahren<br />
unter anderem im Kosten-Benchmarking eingesetzten Fallgruppierungssysteme konnten<br />
bis anhin auf Grund der unzureichenden Leistungsbeschreibung in der Psychiatrie<br />
nicht eingesetzt werden. Dies führte zu suboptimalen Kostenvergleichen unter den<br />
Betrieben. Zur Behebung dieser Situation hatte die Gesundheitsdirektion eine Arbeitsgruppe<br />
eingesetzt mit dem Auftrag, Grundlagen für eine Fallgruppierung in der Psychiatrie<br />
zu entwickeln. Die Vorbereitungen konnten im Berichtsjahr mit einer Vernehmlassung<br />
abgeschlossen werden. Die Fallgruppierung wird nun im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
ab 2008 als Pilot eingeführt werden. Die ersten Auswertungen sind für 2009 zu<br />
erwarten.<br />
181
182<br />
Psychiatrische Versorgung<br />
Psychiatrische Universitätsklinik <strong>Zürich</strong><br />
Die Psychiatrische Universitätsklinik (PUK) besitzt einen universitären Lehr- und Forschungsauftrag<br />
sowie den Versorgungsauftrag für die Psychiatrieregion <strong>Zürich</strong> und behandelt Psychiatrie-, Gerontopsychiatrie-<br />
und Suchtpatientinnen und -patienten stationär, ambulant und teilstationär.<br />
Die Zahl der stationären Eintritte sowie der ambulanten und teilstationären Behandlungen<br />
ist bei erneut rückläufiger durchschnittlicher Aufenthaltsdauer gegenüber<br />
dem Vorjahr nochmals gestiegen. Die Bettenbelegung im stationären Bereich lag bei<br />
95%. Die Geschäftsleitung der PUK hat mit drei neuen Mitgliedern (Urs Humm, Leiter<br />
Finanzen und Betriebswirtschaft; Matthias Walser, Direktor Pflege, Therapien und<br />
Sozialdienst; Niklaus Baumgartner, stellvertretender Spitaldirektor) einen grundlegenden<br />
Wandel erfahren. Erich Baumann hat per 1. Juni die Aufgabe als Spitaldirektor<br />
und Vorsitzender der GL von Kurt Trösch, der auf diesen Zeitpunkt in den Ruhestand<br />
getreten ist, übernommen.<br />
Im Bereich der medizinischen Angebote hat die PUK mit neuen Behandlungsmodellen,<br />
so zum Beispiel mit der Eröffnung einer besonderen Modellstation, einen<br />
wesentlichen Fortschritt erzielt. Weitere Meilensteine stellten das Dienstleistungsangebot<br />
«supported employment», die Eröffnung der Tagesklinik als Teil des Zentrums<br />
für Depressions- und Angstbehandlungen sowie die Prozessinitiierung der dualen<br />
Führung dar. Die Implementierung der dualen Führung auf allen Stationen der PUK ist<br />
für 2008 geplant.<br />
Mit der Einführung von SAP sowie einer «Balanced Scorecard» wurde die<br />
Grundlage für eine zukunftsgerichtete und systemunterstützte Unternehmensführung<br />
gelegt.<br />
Psychiatriezentrum Rheinau<br />
Das Psychiatriezentrum Rheinau stellt die forensische Psychiatrie für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sicher und bietet<br />
überregionale psychiatrische Spezialangebote an.<br />
Der Neubau der Klinik für Forensische Psychiatrie mit drei Sicherheitsstationen konnte<br />
planmässig auf Ende April fertig gestellt werden. Bis im Juli wurden die bauliche Inbetriebnahme<br />
und die technische Überprüfung des neuen Gebäudes durchgeführt. Am<br />
13. Juli erfolgte eine feierliche Bauübergabe und Eröffnung, die mit zwei Tagen der<br />
offenen Tür (14./15. Juli) gefeiert wurde. Rund 4500 Personen besuchten dabei die<br />
neuen Räumlichkeiten. Obwohl gemäss Kalkulation erst für März 2008 eine Vollauslastung<br />
geplant war, wurde bereits Ende Jahr die Vollbelegung der drei Sicherheitsstationen<br />
erreicht. Die hohe Nachfrage hält unvermindert an.<br />
Im Massnahmenbereich wurden die Änderungen des Strafgesetzbuches in<br />
Zusammenarbeit mit den Vollzugsbehörden und der Fachkommission in die Praxis<br />
umgesetzt. Im Bereich der Forensischen Begutachtungen stellte die ebenfalls durch die<br />
StGB-Revision bedingte Überprüfung von verwahrten Straftätern eine verantwortungsvolle<br />
und zentrale Aufgabe dar. Das Hauptanliegen der Klinik für Psychiatrische<br />
Rehabilitation im Berichtsjahr war die Optimierung der Stationsgrössen und deren<br />
Einteilung in wirtschaftliche Einheiten. Konkret bedeutete dies, acht Stationen mit<br />
insgesamt 111 Betten bei gleich bleibender Belegung auf sieben Stationen zu vermin-
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
dern. Dazu mussten zwei Stationen zusammengelegt, bei anderen die Bettenzahl aufgestockt<br />
und rund 20 pflegebedürftige Patienten in externe Einrichtungen wie Altersund<br />
Pflegeheime oder andere betreute Wohneinrichtungen verlegt werden. Das<br />
Behandlungsangebot wurde auf allen Stationen weiter verfeinert und den Bedürfnissen<br />
der Patienten und deren Krankheitsbildern angepasst. Zu diesem Zweck wurde<br />
auch das Personal entsprechend geschult und weitergebildet.<br />
Unter den Stichworten «Veränderungen und Anpassungen» lassen sich die Aktivitäten<br />
des Wohnheims Tilia kurz zusammenfassen. Im Rahmen der Aufgabenteilung<br />
zwischen Bund und <strong>Kanton</strong>en wechselt auch die direkte Zuständigkeit vom Bundesamt<br />
für Sozialversicherungen zur Sicherheitsdirektion des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>. Diese wichtige<br />
Änderung ist per 1. Januar 2008 im Rahmen des neuen Finanzausgleichs in Kraft<br />
getreten.<br />
Integrierte Psychiatrie Winterthur<br />
Die zur Integrierten Psychiatrie Winterthur (ipw) zusammengefassten Einrichtungen sind zuständig für<br />
die Versorgung der Psychiatrieregion Winterthur.<br />
Mitte Dezember wurde in der Klinik Schlosstal die neue Adoleszentenstation in Betrieb<br />
genommen. Diese ermöglicht die adäquate Unterbringung und Betreuung von bisher in<br />
der Erwachsenenpsychiatrie hospitalisierten 14- bis 18-jährigen psychisch erkrankten<br />
Jugendlichen. Die Triage für die stationäre Zuweisung von Jugendlichen erfolgt nach wie<br />
vor über den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst in <strong>Zürich</strong>.<br />
Die Veröffentlichung einer Studie der ipw zur Versorgungslage von Kindern psychisch<br />
kranker Eltern fand schweizweit Beachtung. Untersucht wurde die Psychiatrieregion<br />
Winterthur in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Soziale Arbeit <strong>Zürich</strong><br />
und dem Sozialpädiatrischen Zentrum der Kinderklinik am <strong>Kanton</strong>sspital Winterthur.<br />
Allein in der Region Winterthur sind 700 (hochgerechnet auf den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> 4000<br />
Kinder) betroffen. Die Studie verdeutlicht den Bedarf nach präventiven Massnahmen<br />
für die Betreuung der Kinder sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen<br />
Facheinrichtungen für Erwachsene und solcher für Kinder. Die Erarbeitung geeigneter<br />
Instrumente zur Umsetzung ist im Gange. Erfreulich sind die Behandlungserfolge eines<br />
neu erarbeiteten, hoch strukturierten Therapieprogramms für Kokainabhängige. Eine<br />
Auswertung zeigt, dass von 78% der Personen mit regelmässigem bis mehrmals täglichem<br />
Konsum nach sechs Monaten 30% abstinent sind und 70% nur noch gelegentlich<br />
konsumieren. Das in der ipw entwickelte, spezialisierte Case Management zur<br />
Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und des Arbeitsplatzes nach psychischen Erkrankungen<br />
wird mit Unterstützung der ipw in einem eigenständigen Unternehmen «Arsana<br />
GmbH» fortgeführt. Damit wird ein flexibles und marktadäquates Handeln sichergestellt.<br />
Im Zuge des Aufbaus eines professionellen Qualitätsmanagements konnte ein<br />
Pilotprojekt zur Einführung des Prozessmanagements bei der Patientenaufnahme für<br />
die stationären Eintritte abgeschlossen werden. Dies hat nicht nur eine Verbesserung<br />
der Datenqualität, sondern auch der Abläufe zwischen den involvierten Schnittstellen<br />
bewirkt. Die Anzahl Betten lag Ende Berichtsjahr bei 174. Insgesamt wurden 1552<br />
(2006: 1414) Personen stationär behandelt. Trotzdem sank die Anzahl Pflegetage um<br />
183
184<br />
Psychiatrische Versorgung<br />
3744 auf 55 688. Die beiden Tageskliniken waren durchschnittlich zu 98,4% ausgelastet.<br />
Die 210 behandelten Fälle entsprechen 7646 Behandlungstagen, knapp 600<br />
weniger als 2006. Ambulante Fälle waren insgesamt 3643 zu verzeichnen, 253 mehr<br />
als im Vorjahr. Damit stieg die Anzahl Konsultationen auf 27 742 (+1014). Die Entwicklung<br />
weg von den stationären und hin zu den ambulanten Angeboten ist damit<br />
auch im Berichtsjahr zu beobachten.<br />
Psychiatriezentrum Hard<br />
Das Psychiatriezentrum Hard (PZH) stellt die psychiatrische Versorgung der Psychiatrieregion Unterland<br />
sicher.<br />
Das Psychiatrie-Zentrum Hard (PZH) vermietete dem Krankenheimverband Zürcher<br />
Unterland (KZU) den gesamten Gebäudekomplex der Alterspsychiatrie und übergab ihm<br />
drei Alterspsychiatrie-Langzeitstationen sowie einen Teil der bisher im PZH hospitalisierten<br />
Langzeitpatienten. Im Zusammenhang mit den Veränderungen im Altersbereich<br />
wird auch der somatische Dienst ausgebaut: Neben der Versorgung der PZH-Patienten<br />
übernimmt er zusätzlich die Heimarztfunktion für den KZU und die Versorgung der<br />
Patienten des Psychiatriezentrums Rheinau. Durch die Nutzung von Synergien im Psychiatrieverbund<br />
Winterthur und Zürcher Unterland (PVZ) konnten für die Bereiche<br />
Labor und Apotheke Kooperationen mit dem <strong>Kanton</strong>sspital Winterthur eingegangen<br />
werden, woraus sich Spareffekte im fünfstelligen Bereich ergaben.<br />
Im Versorgungsbereich Zürcher Unterland bezog das Ambulatorium Dielsdorf<br />
zusammen mit der Suchtberatungsstelle des Bezirks neue Räumlichkeiten. In Bülach ist<br />
eine zentral gelegene Liegenschaft des <strong>Kanton</strong>s dazugemietet worden. Nach dem<br />
Umbau der Räumlichkeiten werden künftig an diesem Standort das bisherige Ambulatorium<br />
Bülach, die Memory-Clinic und die neu zu eröffnende Tagesklinik unter einem<br />
Dach betrieben (voraussichtlicher Eröffnungstermin: April 2008). Sehr aktiv war das<br />
PZH in der Weiter- und Fortbildung sowie im fachlichen Austausch mit anderen Institutionen:<br />
Es fanden Kadertreffen mit dem Regionalspital und mit dem Bezirksgericht<br />
Bülach statt. Im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung wurde ausführlich über die<br />
Themen Versicherungsmedizin und -psychiatrie informiert. Zudem erfolgte die Reorganisation<br />
der Fachbibliothek und die Schaffung eines zeitgemässen Informationszentrums<br />
mit Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen.<br />
Mit grossem Erfolg absolvierten 18 Studierende der Pflege an unserer Schule die<br />
höhere Fachausbildung mit Schwerpunkt in der psychiatrischen Pflege. Der Nachdiplomkurs<br />
wurde durch die Schweizerische Bildungskommission Pflege für die nächsten<br />
Jahre erneut zertifiziert.
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />
Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst (KJPD) stellt die ambulante, teilstationäre und stationäre<br />
kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung der Bevölkerung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> sicher. Er besitzt<br />
zudem einen universitären Lehr- und Forschungsauftrag.<br />
Die Kinderstation Brüschhalde in Männedorf konnte dank zusätzlichen Effizienzsteigerungen<br />
die Ein- und Austritte der Kinder gegenüber dem Vorjahr um über 10% steigern<br />
und bei gleichzeitiger Erhöhung der Pflegetage die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />
weiter senken. Die beiden Jugendlichenstationen im Zentrum <strong>Zürich</strong><br />
erreichten eine hohe Belegungsquote von 98%, wobei die Anzahl Austritte knapp über<br />
jener des Vorjahres lag. Um die anhaltenden Versorgungsengpässe zu beseitigen, wurden<br />
mit der Klinik Sonnenhof in Ganterschwil ein Vertrag über die Aufnahme von Kindern<br />
aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ausgehandelt, die dritte Jugendlichenstation in der ipw<br />
in Winterthur in Betrieb genommen und die Arbeiten am Projekt «Ausbau Brüschhalde»<br />
vorangetrieben.<br />
Im halbstationären Bereich erreichte die Tagesklinik für Jugendliche die budgetierten<br />
Aufenthaltstage fast vollständig, während die Tagesklinik für Kinder unter den<br />
budgetierten Werten lag. Dies ist u. a. eine Folge eines vermehrten Wechsels der Kinder<br />
(im Berichtsjahr stieg die Anzahl Austritte von 24 auf 30). In der Poliklinik in<br />
<strong>Zürich</strong> sowie in den acht Regionalstellen konnten mit dem gleichen Personalbestand<br />
nochmals deutlich mehr Kinder und Jugendliche abgeklärt und behandelt werden. Die<br />
Anzahl Konsultationen stieg um 4% auf 21 200. Neben der Grundversorgung wurde<br />
insbesondere das Spezialangebot ausgebaut: So hat sich der KJPD in den letzten Jahren<br />
für autistische Kinder aus der ganzen Deutschschweiz zu einem Anlauf- und Kompetenzzentrum<br />
entwickelt. Markant und erfreulich ist auch die Entwicklung der Fachstelle<br />
Forensik, die mehr Gutachten und Therapien durchführen konnte, was zu<br />
deutlich höheren Einnahmen führte.<br />
Neben dem Tagesgeschäft stand die Einführung des KIS (Klinikinformationssystem)<br />
im Zentrum der Tätigkeiten. Die Aufschaltung in der Jahresmitte gelang ohne<br />
erwähnenswerte Schwierigkeiten. Bereits im Berichtsjahr konnte ein zentrales Anliegen<br />
des KJPD erfüllt werden: Rund 50 Mitarbeitende in den Regionalstellen, die bisher<br />
von den Jugendsekretariaten angestellt waren, werden per 1. Januar 2008 in den<br />
KJPD integriert, der zukünftig auch für die Infrastruktur der Regionalstellen verantwortlich<br />
sein wird.<br />
185
186<br />
Langzeitversorgung<br />
Die Leistungsgruppe Langzeitversorgung umfasst die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit<br />
Pflegeplätzen in Alters- und Pflegeheimen sowie mit Spitex-Dienstleistungen. Diese Aufgabe wird durch<br />
die Abteilung Planung und Investitionen wahrgenommen.<br />
Die Zahl der Betten in Alters- und Pflegeheimen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> hat im Berichtsjahr<br />
leicht zugenommen (+2%). Für Heimbewohnerinnen und -bewohner mit mittlerem bis<br />
hohem Pflegebedarf wurden rund 2,6 Mio. Pflegetage geleistet, etwas weniger als im Vorjahr.<br />
Die Staatsbeiträge an den Betrieb verminderten sich damit leicht von 2,4 auf knapp<br />
2,3 Mio. Franken.<br />
In der spitalexternen Kranken- und Gesundheitspflege kam es zu weiteren Fusionen<br />
von gemeinnützigen Spitex-Organisationen, wodurch deren Zahl auf 117 sank. Die Berechnung<br />
der im Berichtsjahr ausbezahlten Staatsbeiträge erfolgte auf der Grundlage der<br />
Betriebsrechnung 2006 der Spitex-Organisationen. Der Gesamtaufwand der Spitex-Organisationen<br />
hatte im Berichtsjahr rund 164,9 Mio. Franken betragen, was einer Zunahme<br />
gegenüber dem Vorjahr um rund 8 Mio. Franken bzw. 5,1% entspricht. Dementsprechend<br />
nahm im Berichtsjahr auch der Staatsbeitrag an die Betriebskosten von 14,1 auf 14,7 Mio.<br />
Franken zu. Dies entspricht einem Anteil von 8,7% der Betriebseinnahmen der Organisationen.<br />
Gemäss der Leistungsstatistik des Spitex Verbandes <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wurden von den<br />
gemeinnützigen und den kommerziellen Spitex-Organisationen mit 4900 Mitarbeitenden<br />
(1900 Vollstellen) insgesamt rund 32100 Klientinnen und Klienten betreut, etwa 1750<br />
mehr als im Vorjahr. Verrechnet wurden gut 2,2 Mio. Leistungsstunden, davon knapp 55%<br />
für kassenpflichtige Leistungen. Der Anteil der nicht kassenpflichtigen hauswirtschaftlichen<br />
Leistungen betrug knapp 45%, derjenige der übrigen Dienstleistungen wie Mahlzeitendienst,<br />
Vermietung von Krankenmobilien und Fahrdienst rund 0,3%. Dies entspricht<br />
einer Zunahme der kassenpflichtigen Leistungen um rund 18%.<br />
Die Investitionsbeiträge des Staates für alle laufenden Bauvorhaben im Langzeitbereich<br />
(Alters- und Pflegeheime, Krankenheime, Spitex-Zentren) beliefen sich insgesamt<br />
auf rund 7,5 Mio. Franken.
Beiträge an Krankenkassenprämien<br />
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Diese Leistungsgruppe umfasst gestützt auf das Krankenversicherungsgesetz (KVG) und das Einführungsgesetz<br />
zum KVG die Ausrichtung von Prämienverbilligungen an Personen, die in bescheidenen<br />
wirtschaftlichen Verhältnissen leben, zur Senkung der Prämienbelastung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung.<br />
Im Berichtsjahr wurde an rund 328 000 Personen eine individuelle Prämienverbilligung<br />
ausgerichtet. Die Anzahl der Bezügerinnen und Bezüger der individuellen Prämienverbilligung<br />
verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 2%. Auch die<br />
Anzahl der Begünstigten im Bereich der Sozialhilfe und der Zusatzleistungen nahm<br />
leicht ab. Insgesamt erhielten 386 000 Personen Leistungen der Prämienverbilligung<br />
(d. h. individuelle Prämienverbilligung und/oder im Bereich der Sozialhilfe oder Zusatzleistungen).<br />
Dies entspricht 30% der Gesamtbevölkerung.<br />
Nachdem die Verbilligungsbeiträge für alle Erwachsenen im Jahr 2006 als Beitrag<br />
zum Massnahmenplan Haushaltsgleichgewicht 06 (MH 06) im Bereich der individuellen<br />
Prämienverbilligung um 120 Franken verringert worden waren, sind sie im<br />
Berichtsjahr wieder auf das Niveau von 2005 gesetzt worden.<br />
Wie bereits im Vorjahr blieb die Verbilligung der Kinderprämien auf Grund der<br />
Tatsache, dass die effektive Prämienteuerung für Kinder tiefer ausfiel als prognostiziert,<br />
im Berichtsjahr unverändert. Nach wie vor konnten mit den ausgerichteten<br />
Beiträgen die Kinderprämien um die gesetzlich vorgeschriebenen 85% verbilligt werden.<br />
Im Unterschied zu den vorangegangenen Jahren wurden gemäss einem neuen<br />
bundesgesetzlichen Auftrag (Art. 65 Abs. 1bis KVG) auch die Prämien von jungen<br />
Erwachsenen in Ausbildung um 50% verbilligt.<br />
Die Ausschöpfungsquote der Bundesgelder betrug auch dieses Jahr 80%. Der<br />
Wert sämtlicher Leistungen im Bereich der Prämienverbilligung beträgt rund 550 Mio.<br />
Franken und liegt damit 3% tiefer als der Voranschlagswert. Diese Abweichung lässt<br />
sich zum einen mit moderateren Wachstumsraten im Bereich der Prämienverbilligung<br />
an Zusatzleistungsbezügerinnen und -bezüger, zum anderen auf tiefere Aufwendungen<br />
für die Prämienübernahmen bei Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern<br />
erklären. Letztere Entwicklung ist auf die gute Arbeitsmarktlage zurückzuführen. Im<br />
Bereich der Prämienübernahmen für Verlustscheine ist eine Stabilisierung des Aufwandes<br />
zu verzeichnen. Der Anteil der Mittel für Bezügerinnen und Bezüger von<br />
Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen und Beihilfen sowie für Verlustscheine am Gesamtaufwand<br />
für die Prämienverbilligung verringerte sich von 47% auf 44%.<br />
187
188<br />
Beiträge an Krankenkassenprämien<br />
Obligatorische Krankenversicherung, Befreiungsgesuche<br />
(inkl. Gesuche von Personen mit Wohnsitz in einem EU-Mitgliedstaat)<br />
Bearbeitete Gesuche <strong>2007</strong> Vergleich Vorjahr<br />
Pendente Gesuche per 1.1.<strong>2007</strong> 1168 1064<br />
Eingegangene Gesuche <strong>2007</strong> 11 376 8999<br />
davon Grenzgängerinnen und Grenzgänger 490 215<br />
Anzahl Gesuche insgesamt 12 544 10 063<br />
Erledigt 10 716 8895<br />
davon befreit 7539<br />
abgelehnt 2576<br />
gegenstandslos 601<br />
Pendent per 31.12.<strong>2007</strong> 1828 1168<br />
Ausserkantonale Hospitalisationen, Gesuche um Kostengutsprache (KG)<br />
Kostengutsprachen <strong>2007</strong> Vergleich Vorjahr<br />
Neu eingegangene KG-Gesuche <strong>2007</strong> 3900 3047<br />
Aus dem Vorjahr übernommene hängige Verfahren 2167 2020<br />
Anzahl bearbeitete KG-Gesuche insgesamt 6067 5067<br />
Erledigt 6045 5050<br />
davon erteilt, noch nicht bezahlt 1516<br />
erteilt und bezahlt 3422<br />
abgelehnt 1107<br />
Pendente Rechnungen per 31.12.<strong>2007</strong>, für die noch kein Gesuch vorliegt 22 17
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem <strong>Kanton</strong>srat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />
Behörden- und Volksinitiativen<br />
B. Bericht über Vollzug unerledigter Vorstösse<br />
334/2005 Informationspflicht und Qualitätssicherung bei Mammographie-Screenings<br />
27. Februar 2006 (Postulat Erika Ziltener, <strong>Zürich</strong>, Blanca Ramer-Stäubli, Urdorf, und Heidi Bucher-Steinegger<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, dafür zu sorgen, dass Mammographie-Screenings nur<br />
nach umfassender «evidenzbasierter» Information und unter strengster Einhaltung der internationalen<br />
Qualitätsstandards der EU-Kommission durchgeführt werden. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist die Einhaltung der<br />
Qualitätskriterien insbesondere auch wegen des Überangebots an Leistungserbringenden von Mammographie-Screenings<br />
sicherzustellen.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />
312/2006 Interkantonale Zusammenarbeit im Bereich von grenzübergreifenden Spitalregionen wie auch des<br />
kantonsübergreifenden Rettungsdienstes<br />
6. November 2006 (Postulat Oskar Denzler, Winterthur, Willi Haderer, Unterengstringen, und Blanca Ramer-<br />
Stäubli, Urdorf). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, zu überprüfen, wie die interkantonale Zusammenarbeit mit<br />
Spitälern angrenzender <strong>Kanton</strong>e im grenznahen Bereich gestaltet werden kann unter Einschluss der entsprechenden<br />
Rettungsdienste. Die Potenziale wie auch Probleme solcher interkantonalen Spitalregionen sind<br />
aufzuzeigen bis hin zu Leistungsaufträgen an medizinische ausserkantonale Leistungserbringer.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />
402/2006 Arbeitsstellen und deren Ausgestaltung der Fachangestellten Gesundheit<br />
2. April <strong>2007</strong> (Postulat Erika Ziltener, <strong>Zürich</strong>, Blanca Ramer-Stäubli, Urdorf, und Heidi Bucher-Steinegger,<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, einen Bericht über die Arbeitsstellen sowie deren Ausgestaltung<br />
bzw. die Einsatzgebiete von Fachangestellten Gesundheit, die Ihre Ausbildung abgeschlossen<br />
haben, zu erstellen. Zudem ist aufzuzeigen, wie die Schnittstelle zur Pflege (Diplomierte und HF) festgelegt<br />
werden kann und mit welchen Massnahmen die Sicherung der Pflegequalität (Berufsfeldanalyse)<br />
gewährleistet werden kann.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />
71/<strong>2007</strong> Versicherungslücke im KVG bei nicht bezahlten Prämien<br />
7. Mai <strong>2007</strong> (Postulat Markus Brandenberger, Uetikon a. S., Katharina Prelicz-Huber, <strong>Zürich</strong>, und Hans Fahrni,<br />
Winterthur). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, in einem Bericht darzulegen, wie sich die «Leistungssperre»<br />
wegen nicht bezahlter Krankenkassenprämien auf Versicherte im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> auswirkt – wie viele Personen<br />
sind betroffen, welches sind die Auswirkungen, welche Kosten verursacht die Leistungssperre dem <strong>Kanton</strong><br />
– und welche Möglichkeiten er sieht, zu verhindern, dass ihnen Leistungen vorenthalten werden.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />
4449/<strong>2007</strong> Ja zur Wahlfreiheit beim Medikamentenbezug<br />
Veröffentlichung ABI 2006, 1381 vom 3. Juli <strong>2007</strong> (Volksinitiative)<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dem <strong>Kanton</strong>srat am 31. Oktober Bericht und Antrag unterbreitet.<br />
251/<strong>2007</strong> Reservebildung der Krankenversicherungen<br />
10. September <strong>2007</strong> (Postulat Erika Ziltener, <strong>Zürich</strong>, Heidi Bucher-Steinegger, <strong>Zürich</strong>, und Hans Fahrni,<br />
Winterthur). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, in einem jährlichen Bericht aufzuzeigen, welche Mass-<br />
189
190<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
nahmen zu ergreifen sind, damit die Krankenversicherungen gezwungen werden, die Überdeckung bei<br />
den Reserven abzubauen, wie dies die bundesrätliche Verordnung vorschreibt. Es soll aufgezeigt werden,<br />
wie der <strong>Regierungsrat</strong> in diesem Sinne beim Bund interveniert hat und welchen Erfolg er damit in der<br />
Vergangenheit hatte.<br />
Zudem soll aufgezeigt werden, welchen Abbaupfad die Regierung für die Reserven vorsieht, in welchen<br />
Schritten die Prämien gesenkt werden sollen und welche Prämiensenkung die Regierung beantragt.<br />
Der Bericht soll Auskunft geben, was die Regierung unternimmt, damit sich die Krankenversicherungen<br />
an die gesetzlichen Bestimmungen zur Reservebildung halten. Schliesslich soll ersichtlich sein,<br />
welche Einflussmöglichkeit die Regierung bei der Anlagepolitik der Krankenversicherungen und der<br />
Transparenz derselben hat.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />
259/<strong>2007</strong> Verrechnung der Reserven von Zürcher Prämienzahlenden bei den Krankenversicherungen<br />
17. September <strong>2007</strong> (Postulat Willy Haderer, Unterengstringen, Oskar Denzler Winterthur, und Jürg Leuthold,<br />
Aeugst a. A.). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, die notwendigen Schritte in die Wege zu leiten,<br />
damit die von den Zürcher Prämienzahlenden erbrachten Krankenkassenprämien, die in die Reserven der<br />
Krankenkassen eingeflossen sind, auch wirklich zu Gunsten der Zürcher Versicherten verwendet werden.<br />
Zudem soll alles daran gesetzt werden, die notwendige Transparenz bei der Reservebildung zu verbessern.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />
9/2005 Mehr Wettbewerb für die Zentralwäscherei<br />
29. Oktober <strong>2007</strong> (Postulat Dr. Regine Sauter, <strong>Zürich</strong>, und Urs Hany, Niederhasli). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird<br />
eingeladen, dem <strong>Kanton</strong>srat eine Änderung der Verordnung über die Staatsbeiträge an die Krankenpflege<br />
vorzulegen, die den Wettbewerb im Wäschereiwesen ermöglicht. Die Liberalisierung soll zu einer Aufhebung<br />
der gesetzlich abgestützten Monopolsituation der Zentralwäscherei <strong>Zürich</strong> führen, ohne dass die<br />
Verordnungsänderung nachteilige Auswirkungen auf die Staatsbeitragsberechtigung von bereits heute<br />
kosteneffizient arbeitenden Spitälern und Heimen hat. Der Zentralwäscherei ist eine liberale Rechtsform<br />
zu geben, die ihr auch unter Wettbewerbsbedingungen eine faire Ausgangslage gewährleistet.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />
90/2006 Bewilligungspflicht und Qualitätssicherung für die Beihilfe zum Suizid<br />
29. Oktober <strong>2007</strong> (Motion Barbara Bussmann, Volketswil, Gerhard Fischer, BäretswiI, und Patrick Hächler,<br />
Gossau). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, die gesetzlichen Grundlagen im Patientinnen- und Patientengesetz<br />
oder im Gesundheitsgesetz zu schaffen, damit eine gesundheitspolizeiliche Bewilligungspflicht<br />
für die Beihilfe zum Suizid gesetzlich geregelt und auch die Qualitätssicherung gewährleistet wird.<br />
Auch sind die Verfahrensabläufe für die Untersuchungsbehörden zu regeln.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung<br />
266/<strong>2007</strong> Einheitliches patientenorientiertes Qualitätssystem für die Listenspitäler des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> sowie<br />
Veröffentlichung der Ergebnisqualität<br />
17. Dezember <strong>2007</strong> (Postulat Oskar Denzler, Winterthur, Theresia Weber-Gachnang, Uetikon a. S., und<br />
Regine Sauter, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, in den Spitälern und Kliniken der kantonalen Spitalliste<br />
ein einheitliches, einfaches und patientenorientiertes Qualitätssicherungssystem zur Verbesserung<br />
der Transparenz und der Wettbewerbsfähigkeit einzuführen. Die daraus resultierende Ergebnisqualität ist<br />
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />
Bericht und Antrag in Vorbereitung
Gesetzgebungsprogramm<br />
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Titel des Erlasses Stand Voraussichtliche Beratung im KR<br />
Revision Gesundheitsgesetz «Spital 100» 1/2<br />
(Finanzausgleichsgesetz)<br />
Legende betreffend Stand<br />
0 = Arbeit noch nicht aufgenommen<br />
1 = in Ausarbeitung<br />
2 = in Vernehmlassung<br />
3 = vom <strong>Regierungsrat</strong> verabschiedet<br />
4 = von der Kommission des <strong>Kanton</strong>srates behandelt<br />
5 = vom <strong>Kanton</strong>srat verabschiedet<br />
6 = Referendumsfrist läuft<br />
7 = vor Volksabstimmung<br />
8 = zurückgezogen/abgeschrieben<br />
191
192<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />
Bereich (Nr., Amt) <strong>2007</strong> 2006<br />
6 Gesundheitsdirektion 220 036 478 778 962 132<br />
6000 Steuerung Gesundheitsversorgung 10 323 787 10 043 275<br />
6100 Aufsicht und Bewilligungen 11 603 679 11 175 389<br />
6110 <strong>Kanton</strong>ale Heilmittelkontrolle 1 913 432 1 902 825<br />
6120 <strong>Kanton</strong>ales Laboratorium 7 178 276 7 175 105<br />
6130 Veterinäramt 2 511 971 2 097 459<br />
6300 Somatische Akutversorgung und Rehabilitation 5 17 313 485 579 975 754<br />
6320 <strong>Kanton</strong>sapotheke 6 935 243 6 772 784<br />
6330 Zentralwäscherei 10 378 242 10 340 713<br />
6340 Universitätsspital <strong>Zürich</strong> 5 – 429 783 100<br />
6350 <strong>Kanton</strong>sspital Winterthur 5 – 133 079 157<br />
6400 Psychiatrische Versorgung 180 230 168 177 434 551<br />
6420 Psychiatrische Universitätsklinik <strong>Zürich</strong> 66 001 060 64 288 664<br />
6440 Psychiatrische Klinik Rheinau 31 892 191 31 008 592<br />
6450 Integrierte Psychiatrie Winterthur 33 179 986 32 071 490<br />
6460 Psychiatrie-Zentrum Hard, Embrach 31 352 359 32 788 129<br />
6480 Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst 17 804 572 17 277 676<br />
6999 Lohnnachzahlungen Gesundheitswesen 565 360 333 163
G e s u n d h e i t s d i r e k t i o n<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
5 Verselbstständigung des Universitätsspitals <strong>Zürich</strong> und <strong>Kanton</strong>sspital Winterthur ab dem Jahr <strong>2007</strong><br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte1 Übrige2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt3 teilbeschäftigt4 2 672 2 390 282 3 079 1 194 1 885 1 516 1 563<br />
73 73 – 89 35 54 50 39<br />
114 106 8 121 49 72 87 34<br />
18 17 1 17 8 9 15 2<br />
76 69 7 81 34 47 54 27<br />
20 20 – 23 7 16 18 5<br />
253 253 – 309 94 215 205 104<br />
79 79 – 93 33 60 67 26<br />
174 174 – 216 61 155 138 78<br />
– – – – – – – –<br />
– – – – – – – –<br />
2 232 1 958 274 2 560 1 016 1 544 1 174 1 386<br />
899 750 149 972 365 607 469 503<br />
382 350 32 439 213 226 219 220<br />
396 344 52 459 167 292 208 251<br />
369 340 29 429 188 241 203 226<br />
186 174 12 261 83 178 75 186<br />
– – – – – – – –<br />
193
194<br />
Bibliothèque TH-02-A-48 (Thomas Huber)<br />
Glockenläuten II (Thomas Huber)
Vokale und Konsonanten, Dallas (Warja Lavater)<br />
Überblick<br />
Am 28. September 1832 erliess der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ein zukunftsweisendes<br />
Unterrichtsgesetz und legte damit den Grundstein für das heutige Schul-<br />
system.<br />
175 Jahre Volksschule im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Im Jubiläumsjahr organisierte das Volksschulamt verschiedenste Aktivitä-<br />
ten unter dem Motto «Die Schule lebt!». Schülerinnen und Schüler aus<br />
dem ganzen <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> trafen am 25. Mai auf dem Hof des Landesmuseums<br />
ein, wo sie zusammen mit Bildungsdirektorin Regine Aeppli das<br />
Eröffnungsfest feierten.<br />
Der Künstler Antonio Catalano hatte mit Klassenfotos, alten<br />
Schulgegenständen und überlieferten Geschichten einen magischen<br />
Raum, das Karussell der Zeit, gestaltet. Die Zeitreise mit dem hölzernen<br />
Poesie-Karussell führte in die Zürcher Volksschulgeschichte und durch alle<br />
12 Bezirke des <strong>Kanton</strong>s.<br />
Rund 1500 Zürcher Schülerinnen und Schüler aus 66 Klassen<br />
setzten sich mit dem Thema «Rohstoffe» auseinander. An Projekttagen von<br />
April bis Juni experimentierten sie und hinterfragten die Bedeutung von<br />
Rohstoffen in unserem Alltag. Ihre Erkenntnisse zeigten die Schülerinnen<br />
und Schüler in einer anregenden Ausstellung in fünf Zelten auf dem Zürcher<br />
Platzspitz.<br />
Am 28. September fand im Hof des Landesmuseums der offizielle<br />
Festakt statt. Eine viel beachtete, vom Lehrmittelverlag des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong> herausgegebene Jubiläumsschrift «Schule macht Geschichte»<br />
feierte Vernissage. Die Schrift zeigt überraschende Einblicke in die faszinierende<br />
175-jährige Geschichte der Zürcher Volksschule im Zusammenhang<br />
mit den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Veränderungen<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>.<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
195
196<br />
Bildungsrat<br />
Der Bildungsrat beschäftigt sich vor allem mit pädagogischen Fragen aus den Bereichen Volksschule und<br />
Mittelschule, indem er die Lehrpläne und Reglemente erlässt und Lehrmittel bewilligt.<br />
Am 12. Januar wurde beschlossen, auf der Primarschulstufe ein neues Zeugnis einzuführen.<br />
Dieses wird den Schülerinnen und Schülern erstmals im Januar 2008 abgegeben.<br />
Am 30. April stimmte der Bildungsrat im Rahmen der gesamtschweizerischen<br />
Koordination des Sprachenunterrichts dem Konzept zur Einführung des Europäischen<br />
Sprachenportfolios – einem Instrument für Lernende zur Selbstbeurteilung der erworbenen<br />
Sprachkompetenzen – an der Volksschule zu. Die Einführung erfolgt in zwei<br />
Phasen, ab Schuljahr 2009/10 ist die Verwendung obligatorisch.<br />
Am 29. Juni legte er die Rahmenbedingungen für die Einführung des Faches<br />
«Religion und Kultur» auf der Primarstufe fest.<br />
Für die Kindergartenstufe wurde in Zusammenarbeit mit der PHZH und Vertretungen<br />
der Kindergartenstufe ein Lehrplan erarbeitet. Die Erprobungsfassung wurde<br />
am 10. September beschlossen, die freiwillige Erprobung wurde damit gestartet. Im<br />
Hinblick auf die <strong>Kanton</strong>alisierung des Kindergartens wurde am 10. Dezember die<br />
Stundentafel für das Schuljahr 2008/09 beschlossen.<br />
Über die zahlreichen Neuerlasse und Aufhebungen von Reglementen und Lehrplänen<br />
– oft im Rahmen der Umsetzung der Volksschulreform – und die verschiedenen<br />
Beschlüsse bezüglich Zulassung und Schaffung von Lehrmitteln gibt die Website<br />
des Bildungsrates Auskunft. www.bi.zh.ch > Bildungsrat, Beschlüsse <strong>2007</strong>.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Generalsekretariat und Bildungsplanung<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Die Abteilung Bildungsplanung des Generalsekretariats stellt die Planungsgrundlagen für das Zürcher<br />
Bildungswesen bereit. Die erhobenen Leistungs- und Wirkungsdaten dienen dem Bildungscontrolling<br />
und der Rechenschaftslegung. Zur nachhaltigen Qualitätssicherung werden bildungsstufenübergreifende<br />
Querschnittaufgaben bearbeitet.<br />
Bildungscontrolling und Bildungsstatistik<br />
Das Bildungscontrolling überprüft die Qualität und Wirkung des Zürcher Bildungswesens. Zu diesem<br />
Zweck werden regelmässig Untersuchungen zu fachlichen und überfachlichen Leistungen von Schülerinnen<br />
und Schülern wie auch zur Wirkung von Schulen und von Reformmassnahmen durchgeführt. Mit<br />
der Durchführung werden in der Regel externe Vertragspartner beauftragt.<br />
Auf der Volksschulstufe hatte der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> mit einer repräsentativen Stichprobe<br />
an PISA 2006 teilgenommen. Der Schwerpunkt lag in den Naturwissenschaften. Die<br />
nationale Auswertung zeigt, dass die 15-Jährigen in der Schweiz bei PISA 2006 im<br />
internationalen Vergleich in allen getesteten Fachbereichen signifikant über dem<br />
OECD-Durchschnitt liegen. Die Ergebnisse der kantonalen Auswertung werden Ende<br />
2008 erwartet. Eine Teilnahme des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> an PISA 2009 (Schwerpunkt: Lesekompetenzen)<br />
wurde beschlossen. Die kantonale Lernstandserhebung wurde fortgeführt:<br />
Die Teilstichprobe von Schülerinnen und Schülern aus Kleinklassen A, die im<br />
Jahr 2003 beim Eintritt in die ersten Klassen getestet wurden, wurden nun am Ende<br />
der dritten Klassen erneut befragt. Der Schlussbericht der gesamten Lernstandserhebung<br />
wird 2008 vorliegen.<br />
Im Bereich der Mittelschulen zeigte eine Befragung ehemaliger Mittelschülerinnen<br />
und Mittelschüler, dass rückblickend 90% von ihnen mit ihrer ehemaligen Mittelschule<br />
vorwiegend zufrieden sind.<br />
Im Bereich der Berufsfachschulen beteiligte sich der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> mit der<br />
«Ergänzungsstudie Berufsschulen» am Projekt des Schweizerischen Nationalfonds zum<br />
Übergang von Schülerinnen und Schülern aus der Volksschule in die Berufsbildung.<br />
Das Projekt liefert Erkenntnisse, welchen Beitrag Eltern in Ergänzung zur Ausbildung<br />
in Berufsfachschule und Lehrbetrieb zum Schulerfolg von Lehrlingen leisten. Der<br />
Bericht wird im Jahr 2008 vorliegen.<br />
Die Bildungsstatistik ist für die zentrale Bewirtschaftung aller Bildungsdaten<br />
verantwortlich und erhebt regelmässig Leistungsdaten sowie weitere bildungsstatistische<br />
Daten des Zürcher Bildungswesens zuhanden des Bundesamtes für Statistik und<br />
des kantonalen Statistischen Amtes. Seit Mitte 2006 führt sie diesen Auftrag gegen<br />
Verrechnung auch für den Nachbarkanton Thurgau aus. Sie veröffentlicht regelmässig<br />
bildungsstatistische Daten und unterhält einen statistischen Auskunftsdienst, verbunden<br />
mit elektronischem Datenservice für statistische Anfragen. Auf der Webplattform<br />
www.bista.zh.ch sind sämtliche Bildungsdaten von der Vorschulstufe bis zur<br />
Tertiärstufe online verfügbar.<br />
Erstmals wurde die Erhebung zu den familienergänzenden Betreuungsangeboten<br />
durch die Abteilung Bildungsstatistik durchgeführt. Die Ergebnisse werden wie bis<br />
anhin dem Statistischen Amt zur Berechnung des Betreuungsindexes zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
197
198<br />
Generalsekretariat und Bildungsplanung<br />
Gesamtübersicht der Lernendenzahlen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Total Total Frauen Ausländer/innen Öffentliche Schulen<br />
2006 <strong>2007</strong> Anzahl % Anzahl % Anzahl %<br />
Vorschulstufe 24 982 25 160 12 309 48,9 6 984 27,8 24 029 95,5<br />
Regelkindergarten 22 745 22 856 11 348 49,6 6 196 27,1 22 155 96,9<br />
Sprachheilkindergarten 459 449 123 27,4 204 45,4 449 100,0<br />
Sonderkindergarten 312 320 104 32,5 122 38,1 320 100,0<br />
Alternativer Kindergarten 1 367 407 184 45,2 240 59,0 – 0,0<br />
Projekt Grundstufe 1 099 1 128 550 48,8 222 19,7 1 105 98,0<br />
Primarstufe 80 650 80 839 38 901 48,1 21 257 26,3 76 952 95,2<br />
Primarschule 73 802 73 991 36 148 48,9 17 846 24,1 72 183 97,6<br />
Sonderklassen 3 027 2 662 982 36,9 1 502 56,4 2 628 98,7<br />
Sonderschulen 1 559 1 655 554 33,5 540 32,6 1 534 92,7<br />
Alternativer Lehrplan 1 1 702 1 910 941 49,3 1 236 64,7 – 0,0<br />
Projekt Grundstufe 560 621 276 44,4 133 21,4 607 97,7<br />
Sekundarstufe I 41 513 41 370 20 295 49,1 8 921 21,6 37 839 91,5<br />
Sekundarschule 32 421 32 131 15 611 48,6 7 189 22,4 30 068 93,6<br />
Sonderklassen 753 621 247 39,8 364 58,6 595 95,8<br />
Sonderschulen 923 956 322 33,7 231 24,2 840 87,9<br />
Gymnasien 6 398 6 551 3 551 54,2 519 7,9 6 182 94,4<br />
Übrige Mittelschulen 2 143 154 82 53,2 11 7,1 154 100,0<br />
Alternativer Lehrplan 1 875 957 482 50,4 607 63,4 – 0,0<br />
Sekundarstufe II 56 308 56 893 27 334 48,0 8 911 15,7 50 868 89,4<br />
Brückenangebote 2 444 2 477 1 416 57,2 818 33,0 2 214 89,4<br />
Gymnasien 8 028 8 106 4 667 57,6 542 6,7 7 486 92,4<br />
Übrige Mittelschulen 3 1 039 1 081 754 69,8 56 5,2 1 012 93,6<br />
Berufslehren (inkl. BMS I) 41 873 42 497 19 216 45,2 6 687 15,7 38 415 90,4<br />
Anlehren 728 586 180 30,7 188 32,1 586 100,0<br />
BMS II 4 1 112 1 014 541 53,4 52 5,1 973 96,0<br />
Sonderschulen 193 194 70 36,1 58 29,9 182 93,8<br />
Alternativer Lehrplan 1 891 938 490 52,2 510 54,4 – 0,0<br />
Tertiärstufe 52 277 53 150 27 933 52,6 7 402 13,9 43 607 82,0<br />
Vorbereitung Berufsprüfung 5 5 401 5 305 2 269 42,8 828 15,6 2 684 50,6<br />
Vorbereitung Fachprüfung 3 027 3 494 1 640 46,9 663 19,0 1 756 50,3<br />
Technikerschule 1 415 1 432 92 6,4 170 11,9 1 062 74,2<br />
Höhere Fachschulen 6 5 945 5 293 3 452 65,2 681 12,9 2 035 38,4<br />
Fachhochschulen 7 12 579 13 395 7 047 52,6 1 349 10,1 11 839 88,4<br />
Universität 23 910 24 231 13 433 55,4 3 711 15,3 24 231 100,0<br />
Total 255 730 257 412 126 772 49,2 53 475 20,8 233 295 90,6<br />
1 Private Bildungseinrichtungen mit Abweichung vom Zürcher Lehrplan (z.B. ausländische Schulprogramme, Rudolf Steiner Schulen)<br />
2 Diplommittelschule, Handelsmittelschule, Informatikmittelschule, Fachmittelschule (ab <strong>2007</strong>)<br />
3 Diplommittelschule, Handelsmittelschule, Informatikmittelschule, Fachmittelschule (ab <strong>2007</strong>), Passarellenlehrgang (erstmals <strong>2007</strong>, 25 Lernende)<br />
4 Ungefähr 200 Lernende konnten bis Redaktionsschluss <strong>Geschäftsbericht</strong> noch nicht erhoben werden; das definitive Total für <strong>2007</strong> beträgt voraussichtlich etwa 1200.<br />
5 Ungefähr 90 Lernende konnten bis Redaktionsschluss <strong>Geschäftsbericht</strong> noch nicht erhoben werden; das definitive Total für <strong>2007</strong> beträgt voraussichtlich etwa 5400.<br />
6 Ausseruniversitäre Ausbildungen der Tertiärstufe, deren Lehrgänge nicht durch das BBT reglementiert sind (inkl. Gesundheitsberufe). Ungefähr 150 Lernende konnten<br />
bis Redaktionsschluss <strong>Geschäftsbericht</strong> noch nicht erhoben werden; das definitive Total für <strong>2007</strong> beträgt voraussichtlich etwa 5450.<br />
7 Fachhochschulen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (ZFH, HfH), ohne Kalaidos <strong>Zürich</strong>.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Zu Beginn des Schuljahres <strong>2007</strong>/08 waren 257 412 Lernende in einer öffentlichen oder privaten<br />
Bildungsinstitution im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> eingeschrieben, einschliesslich der Vorschulstufe (Kindergärten)<br />
sowie der Fachhochschulen1 und der Universität. Insgesamt hat die Zahl der Lernenden leicht um 1682<br />
zugenommen (+0,7%) 2 .<br />
Auf Vorschulstufe (+0,7%), auf Primarstufe (+0,2%) und auf Sekundarstufe I (–0,3%) blieb die<br />
Zahl der Lernenden praktisch konstant; insgesamt wurden auf diesen drei Stufen 224 Lernende mehr verzeichnet<br />
als im Vorjahr. Dabei setzte sich für die obligatorische Schulzeit der Trend zu integrativem<br />
Unterricht fort (weniger Schülerinnen und Schüler in Sonderklassen, vermehrter integrativer Unterricht<br />
in Regelklassen). Auf der Sekundarstufe II, die 57093 Lernenden umfasst, wurde eine Steigerung von<br />
1,0% festgestellt. Die Lernenden auf der tertiären Stufe legten gegenüber dem Vorjahr um mehr als 1,7%<br />
zu. Dabei fiel vor allem das erneute Wachstum an den Fachhochschulen (+6,5%) ins Gewicht.<br />
1 ohne Kalaidos <strong>Zürich</strong><br />
2 Die Daten von Berufsmittelschülerinnen und -schülern, die berufsbegleitend eine Berufsmaturität erwerben (BMS II), sowie die<br />
Daten von Lernenden in der Vorbereitung zur Berufsprüfung und in höheren Fachschulen konnten bis zum Redaktionsschluss<br />
des <strong>Geschäftsbericht</strong>es nicht vollständig erhoben werden. Berücksichtigt man die zusätzlichen schätzungsweise 440 Lernenden,<br />
ergibt sich eine Zunahme um 2122 bzw. 0,8%.<br />
199
200<br />
Generalsekretariat und Bildungsplanung<br />
Querschnittaufgaben zur Qualitätsentwicklung<br />
Für eine nachhaltige Qualitätssicherung und -entwicklung des Bildungswesens werden Themen und Aufgaben<br />
bearbeitet, die für alle Bildungsstufen wichtig sind.<br />
Die erste Phase der Validierung des Handbuchs «Schulqualität bei Institutionen und<br />
Verbänden im Volksschulbereich» wurde abgeschlossen: Geprüft wurden die Qualitätsbereiche<br />
Klassenführung, Beurteilung der Schülerinnen und Schüler, Gleichstellung,<br />
schulinterne Zusammenarbeit und Schulführung.<br />
Auf der Sekundarstufe II beurteilte die Interkantonale Fachstelle für externe<br />
Schulevaluation der Universität <strong>Zürich</strong> vier Mittelschulen und zwei Berufsfachschulen.<br />
Die Erhebung zum «Stand der Informatikintegration an der Volksschule des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong>» zeigt, dass die empfohlene ICT-Infrastruktur in fast allen Schulhäusern der<br />
Volksschule vorhanden ist. Weitere Verbesserungen sind im Bereich der Informatikkenntnisse<br />
der Lehrpersonen sowie bei der Umsetzung im Unterricht anzustreben.<br />
Eine repräsentative Wiederholungsstudie der Kriminologen Eisner & Ribeaud bei<br />
Neuntklässlern zum Ausmass der Jugendgewalt in dieser Altersgruppe zeigt im Vergleich<br />
zu 1999 für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> keine massive Zunahme von Gewalterfahrungen.<br />
Der Anteil an Opfern blieb seit 1999 stabil, das Ausmass an erfahrener Gewalt<br />
hat aber um 20% zugenommen. Das bedeutet, Opfer sind heute vermehrt Mehrfachopfer.<br />
Zudem hat die Anzeigebereitschaft von Jugendlichen weiter stark zugenommen.
Fachstelle für Schulbeurteilung<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Die Fachstelle für Schulbeurteilung (FSB) begann gemäss der Übergangsordnung zum Volksschulgesetz<br />
zu Beginn des Schuljahres 2006/07 mit ihrer Arbeit. Im ersten Jahr nahm die Fachstelle ihren Auftrag zur<br />
Überprüfung der Schulqualität in vermindertem Umfang wahr. Mit Beginn des Schuljahres <strong>2007</strong>/08 löste<br />
die Fachstelle die Bezirksschulpflege ab und übt nun ihren Auftrag gemäss Volksschulgesetz im vollen<br />
Umfang aus. In einem Vierjahresrhythmus werden alle Volksschulen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> extern evaluiert.<br />
Die externe Schulevaluation gibt Schulpflegen, Schulleitungen und Schulteams Hinweise<br />
und Anregungen für die Schulentwicklung und trägt innerhalb des <strong>Kanton</strong>s zur<br />
Sicherung der Schulqualität bei. Die Fremdbeurteilung der Volksschule ist neben dem<br />
schulinternen Qualitätsmanagement (Individualfeedback, Selbstevaluation der Schule,<br />
Schulprogrammarbeit) und dem Systemmonitoring ein wichtiges Element der Qualitätssicherung.<br />
Der Bildungsrat legt den Qualitätsrahmen und die Grundzüge des Beurteilungsverfahrens<br />
fest. Das Verfahren der Fachstelle für Schulbeurteilung richtet sich nach<br />
dem Handbuch Schulqualität und dem Handbuch Verfahrensschritte der Externen<br />
Schulevaluation. Die Arbeit der Fachstelle wird seit Beginn des Schuljahres <strong>2007</strong>/08<br />
begleitet durch eine neue Kommission des Bildungsrates, in der die wichtigsten<br />
Anspruchsgruppen vertreten sind.<br />
Im laufenden Schuljahr werden rund 90 Schulen beurteilt. An allen Schulen wird<br />
neu ein Qualitätsprofil evaluiert, das exemplarische Qualitätsmerkmale aus verschiedenen<br />
Bereichen der Schul- und Unterrichtsqualität untersucht. Die externe Beurteilung<br />
des Qualitätsprofils vermittelt den Schulen ein umfassenderes Feedback und<br />
bildet die Grundlage für eine systematischere Auswertung der Schulqualitätsdaten mit<br />
Vergleichsmöglichkeiten. Zusätzlich wird der Qualitätsbereich Sprachförderung Deutsch<br />
in allen Schulen untersucht und die Schulen wählen ein weiteres Thema aus.<br />
Für die Schulen ist diese Form der externen Schulbeurteilung neu. Der Grossteil<br />
der besuchten Schulen begrüsste die externe Evaluation als qualifizierte fachliche<br />
Rückmeldung und leitete aus den Ergebnissen konkrete Entwicklungsmassnahmen ab.<br />
Die Fachstelle für Schulbeurteilung trägt so nicht nur zur Qualitätssicherung, sondern<br />
auch zur Weiterentwicklung der Schulqualität bei.<br />
201
202<br />
Volksschulamt<br />
Das Volksschulamt ist für schulorganisatorische Aufgaben, die Verwaltung des Lehrpersonals und der<br />
Finanzen, Rechtsdienstaufgaben, Unterrichts- und Lehrplanfragen sowie Entwicklungs-, Koordinations-,<br />
Aufsichts- und Beratungsaufgaben im Volksschulbereich zuständig. Von besonderer Bedeutung sind die<br />
Schulprojekte, die Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes und im Berichtsjahr das Jubiläum «175<br />
Jahre Volksschule <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>».<br />
Volksschulgesetz/Verordnungen<br />
Am 11. Juli verabschiedete der <strong>Regierungsrat</strong> die neue Finanzverordnung, die Verordnung<br />
über die sonderpädagogischen Massnahmen und änderte die Lehrerpersonalverordnung.<br />
Die Finanzverordnung tritt auf den 1. Januar 2008 in Kraft, die sonderpädagogische<br />
Verordnung in drei Etappen zwischen dem Schuljahr 2008/09 und<br />
2010/11. Nach dem Abschluss der kantonalen Gesetzgebung als Folge der NFA konnte<br />
der <strong>Regierungsrat</strong> am 5. Dezember auch die Verordnung über die Finanzierung der<br />
Sonderschulung erlassen. Diese tritt am 1. Januar 2008 in Kraft. Mit diesen Verordnungen<br />
ist der Gesetzgebungsprozess im Zusammenhang mit dem neuen Volksschulgesetz<br />
abgeschlossen.<br />
Umsetzung Volksschulgesetz<br />
Die Umsetzung des Volksschulgesetzes ist im Berichtsjahr gut vorangeschritten. Dies<br />
bestätigte unter anderem eine zufällig ausgewählte Stichprobe von befragten<br />
Gemeinden, die übers Ganze eine hohe Akzeptanz der Umsetzung auswies. Auf kantonaler<br />
Ebene konnte die Erarbeitung der Unterstützungsmaterialien nahezu abgeschlossen<br />
werden und die Unterstützungsleistungen und Weiterbildungsangebote<br />
wurden in enger Zusammenarbeit mit der PHZH und der HfH bereitgestellt. Sie können<br />
von Schulen und Gemeinden abgerufen werden. Auf Gemeindeebene waren in<br />
dieser ersten Umsetzungsphase die Behörden stark gefordert. Ihnen oblag die Aufgabe,<br />
den Umsetzungsprozess mit entsprechenden Projektstrukturen und Umsetzungsplänen<br />
in gute Bahnen zu lenken.
Kalenderjahr<br />
Schuljahr<br />
Der Umsetzungszeitplan im Detail<br />
Geleitete Schulen<br />
Schulleitung<br />
Mitwirkung Eltern / Schülerinnen und Schüler<br />
Sonderpädagogisches Angebot<br />
QUIMS<br />
Blockzeiten<br />
Tagesstrukturen<br />
<strong>Kanton</strong>alisierung Kindergarten<br />
Bezirksschulpflege (BSP) / Bezirksrat<br />
Fachstelle Schulbeurteilung<br />
Finanzierungssystem<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
2006 <strong>2007</strong> 2008 2009 2010 2011 2012<br />
2006/07 <strong>2007</strong>/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12<br />
TaV- und gemeindeeigene<br />
geleitete Schulen<br />
Alle Schulen geleitet<br />
Anstellungsbedingungen Schulleitung gemäss kantonalen Vorgaben<br />
Zwei Jahre nach Einsetzung der Schulleitung installiert<br />
1. bis 3.<br />
Primarklasse<br />
Abklärung<br />
Bedarf<br />
Vorbereitung/<br />
Überführung<br />
Auflösung BSP<br />
per 15.8.<strong>2007</strong><br />
Aufbau/red.<br />
Betrieb<br />
Vorbereitung<br />
Gestaffelte Einführung<br />
1. Staffel 2. Staffel 3. Staffel<br />
Gestaffelte Einführung<br />
1. Staffel 2. Staffel<br />
Umgesetzt<br />
Alle Stufen der Volksschule<br />
Aufbau Infrastruktur<br />
Eingeführt<br />
<strong>Kanton</strong>alisiert, Schulpflicht ab Schuljahr 2008/09<br />
Lohnauszahlung durch <strong>Kanton</strong> ab 1.1.2008<br />
Umgesetzt<br />
Rekurs- und Beschwerdeverfahren werden durch den Bezirksrat behandelt<br />
Normalbetrieb und neue Schulaufsicht<br />
im 4-Jahres-Rhythmus im ganzen <strong>Kanton</strong><br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Neues Finanzierungssystem <strong>Kanton</strong> – Gemeinde<br />
Im Berichtsjahr erreichte Meilensteine:<br />
– Einführung der Blockzeiten im Sommer auf allen Stufen.<br />
– Im Hinblick auf die Bereitstellung der erforderlichen Tagesstrukturen haben alle<br />
Gemeinden eine Bedarfserhebung durchgeführt.<br />
– Gemeinden ohne geleitete Schulen sind dabei, ihr Organisationsstatut zu erarbeiten<br />
und Schulleitungen anzustellen.<br />
– Die erste Staffel hat mit der Umsetzung von QUIMS begonnen.<br />
– Seitens des <strong>Kanton</strong>s wurde Mitte Juli die sonderpädagogische Verordnung vom<br />
<strong>Regierungsrat</strong> beschlossen, sodass in der Folge die Gemeinden mit Kickoff-Veranstaltungen<br />
und Informationsbroschüren auf deren Umsetzung vorbereitet werden<br />
konnten.<br />
– Hinsichtlich der kantonalen Anstellung der Kindergartenlehrpersonen auf 1. Januar<br />
2008 wurden für alle Betroffenen neue Anstellungsverfügungen erarbeitet.<br />
– Die Bezirksschulpflege wurde auf Ende des Berichtsjahres aufgehoben.<br />
– Der <strong>Kanton</strong> hat die Aufsicht über die Privatschulen übernommen.<br />
«Qualität in multikulturellen Schulen (QUIMS)»<br />
Das Programm QUIMS, das in Schulen mit einem sehr hohen Fremdsprachigenanteil<br />
die Förderung der Sprachkompetenzen, des Schulerfolgs und der sozialen Integration<br />
verstärkt, wurde in 33 Schulen der Stadt <strong>Zürich</strong> neu eingeführt. Als Hilfsmittel wurden<br />
Broschüren mit Qualitätsmerkmalen und mit erprobten Praxisbeispielen geschaffen.<br />
Die Schulen werden mit Weiterbildungen der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong><br />
und mit finanziellen Beiträgen unterstützt.<br />
203
204<br />
Volksschulamt<br />
Projekt «Grundstufe»<br />
Seit Schuljahr <strong>2007</strong>/08 beteiligen sich 78 Versuchsklassen aus 27 Gemeinden oder<br />
Stadtkreisen am Schulversuch Grundstufe. Der Schulversuch Grundstufe ist Teil des<br />
interkantonalen Schulentwicklungsprojekts «Bildung und Erziehung in Kindergarten<br />
und Unterstufe / Projekt 4bis8» der EDK-Ost. Die Grundstufe (2 Jahre Kindergarten,<br />
1. Klasse Primarstufe) oder die Basisstufe (2 Jahre Kindergarten, 1. und 2. Klasse Primarstufe)<br />
wird in 156 Schulversuchsklassen erprobt und von 2004 bis 2010 wissenschaftlich<br />
begleitet und evaluiert.<br />
Am 14. November hat der <strong>Regierungsrat</strong> beschlossen, den Schulversuch mit der<br />
Grundstufe bis Ende Schuljahr 2011/12 zu verlängern. Während der Verlängerung<br />
werden keine weiteren Gemeinden und Klassen in den Versuch aufgenommen. Ausschlaggebend<br />
für die Verlängerung des Projektes war der Zeitpunkt der Publikation der<br />
Evaluationsergebnisse. Im Frühjahr 2008 werden ein ausführlicher Zwischenbericht<br />
der interkantonalen Evaluation sowie Berichte von kantonalen Studien erwartet. Ein<br />
Schlussbericht wird 2010 erscheinen. Diese Evaluationsergebnisse dienen als wichtige<br />
Entscheidgrundlagen für eine allfällige flächendeckende Einführung.<br />
Projekt «Neugestaltung des 9. Schuljahres»<br />
Auf Grund des positiven Zwischenberichts wurden weitere Sekundarschulen in das<br />
Pilotprojekt aufgenommen und das Projekt bis Ende Schuljahr 2008/09 verlängert.<br />
Der praxisbezogene Erfahrungsaustausch zwischen den Pilotschulen wird in Form von<br />
Netzwerkveranstaltungen und regionalen Schulpartnerschaften unterstützt. Die<br />
Fördermassnahmen im 9. Schuljahr beruhen auf der Lernstandbestimmung mit dem<br />
Stellwerktest in der 8. Klasse. Um die Schülerinnen und Schüler gezielter auf den<br />
Übergang in die Sekundarstufe II vorzubereiten, haben die Pilotschulen den Entwicklungsschwerpunkt<br />
auf die Umsetzung neuer Lehr- und Lernformen gelegt und verschiedene<br />
Materialien für den individualisierten Unterricht zusammengestellt. Dabei<br />
werden interaktive Plattformen wie das educanet2 für den Austausch von entsprechenden<br />
Unterstützungsmaterialien genutzt.<br />
Der Bildungsrat hat vom Schlussbericht Kenntnis genommen. Alle Ergebnisse<br />
weisen darauf hin, dass das Rahmenkonzept zur Neugestaltung des 9. Schuljahres in<br />
der Praxis gut umsetzbar ist und bei den befragten Eltern, Schülerinnen und Schülern<br />
und Berufsberatenden mehrheitlich eine hohe Zustimmung erreicht. Eine flächendeckende<br />
Einführung an der Sekundarstufe der Volksschule wird der Bildungsrat<br />
Anfang 2008 prüfen.
Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />
Lehrpersonen<br />
Interkulturelle Pädagogik<br />
Schule & Kultur<br />
Sonderpädagogisches<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Die <strong>Kanton</strong>alisierung der Anstellungen der Kindergarten-Lehrpersonen auf 1. Januar<br />
2008 konnte Ende Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Für einige Stellen auf der<br />
Sekundarstufe mussten auf Beginn des Schuljahres <strong>2007</strong>/08 provisorische Lösungen<br />
gesucht werden. Auch im Vikariatsdienst konnten nicht sämtliche offenen Stellen<br />
rechtzeitig besetzt werden.<br />
Zu Beginn des Schuljahres <strong>2007</strong>/08 besuchten 22 856 Kindergarten-, 73 991<br />
Primar- und 32131 Sekundarschülerinnen und -schüler die zürcherische Volksschule.<br />
Insgesamt wurden dafür folgende Anzahl Vollzeiteinheiten bewilligt: Kindergartenstufe<br />
(ab 2008) 1293, Primarstufe (einschliesslich Handarbeit) 4537 und Sekundarstufe<br />
(einschliesslich Handarbeit und Hauswirtschaft) 2033.<br />
Mit der Verordnung über die sonderpädagogischen Massnahmen hat der <strong>Regierungsrat</strong><br />
neue Regelungen für die Deutschförderung von Schülerinnen und Schülern mit<br />
nichtdeutscher Erstsprache beschlossen. Damit wird die Förderung in Deutsch als<br />
Zweitsprache insbesondere im Kindergarten verstärkt. In Kooperation mit allen<br />
Deutschschweizer <strong>Kanton</strong>en wurde die Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong> beauftragt,<br />
ein Instrumentarium zu schaffen, das dazu dient, den Sprachstand von Schülerinnen<br />
und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache einzuschätzen und die Förderung zielgerichtet<br />
zu planen. Ein Pilotversuch «Spielgruppen plus», in dem eine gezielte frühe<br />
Sprachförderung schon vor dem Kindergarten erprobt wird, erhielt den nationalen<br />
Integrationspreis der Eidgenössischen Kommission für Ausländerfragen (EKA).<br />
«Blickfelder tanzt aus der Reihe» fand von März bis Mai zum zweiten Mal statt, mit<br />
dem Ziel, zeitgenössischen Tanz für alle Schulstufen zugänglich zu machen. Mit<br />
Tanzaufführungen professioneller Compagnien, Workshops für Schulklassen und<br />
Weiterbildungskursen für Lehrpersonen wurde ein Angebot geschaffen, das eine anregende<br />
Auseinandersetzung mit Tanz ermöglicht. «Band it <strong>2007</strong>», das kantonale Nachwuchsband-Festival,<br />
unterstützte initiative Schülerbands und freie Formationen, die<br />
in ihrer Freizeit eigene Songs schreiben und Coverversionen spielen. Zehn Vorausscheidungen,<br />
juriert von musikalischen Fachpersonen, wurden von April bis Juni<br />
regional durchgeführt. Im Rahmen der Winterthurer Musikfestwochen im August<br />
fand das Finale statt.<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> haben 177 (162) Schulgemeinden die integrative Schulungsform<br />
eingeführt. In den Sonderschulen und Schulheimen des <strong>Kanton</strong>s blieb die Anzahl<br />
Schülerinnen und Schüler nahezu konstant. In den Tagessonderschulen für Lern- und<br />
Verhaltensbeeinträchtigte war eine leichte Zunahme zu verzeichnen. 459 (446) Kinder<br />
besuchten einen der 48 Sprachheilkindergärten.<br />
205
206<br />
Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />
Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) ist für die Schulen und übrigen Bildungseinrichtungen<br />
im Bereich der Sekundarstufe II zuständig. Dazu zählen auch die höhere Berufsbildung und die berufsorientierte<br />
Weiterbildung. Schwerpunkte in diesem Verwaltungsbereich bilden die Schulaufsicht und<br />
Schulberatung, die Personaladministration und das Rechnungswesen für die Mittel- und Berufsschulen,<br />
die Aufsicht über sämtliche Lehrverhältnisse im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (einschliesslich Prüfungswesen) sowie<br />
Koordinationsarbeiten in verschiedenen Fachstellen und Projekten.<br />
Mittelschulen<br />
Die Anzahl der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten hat sich leicht erhöht (+1,3%;<br />
Stichtag 15. September <strong>2007</strong>).<br />
Gymnasium Kunst und Sport Liceo Artistico<br />
<strong>2007</strong>/08 2006/07 <strong>2007</strong>/08 2006/07 <strong>2007</strong>/08 2006/07<br />
Schülerzahl 13449 13255 194 202 214 217<br />
Die Anzahl Maturitätsabschlüsse war mit 2132 (2138) fast konstant, davon waren<br />
143 (122) zweisprachige Abschlüsse.<br />
Zentrale Aufnahmeprüfung an Mittelschulen<br />
Im Mai wurden die Aufnahmeprüfungen an die Langgymnasien erstmals einheitlich<br />
durchgeführt. Die Prüfungsergebnisse lagen im Rahmen der letzten Jahre. Von insgesamt<br />
3536 Sechstklässlern, die an den Prüfungen teilgenommen hatten, bestanden<br />
43,2% die schriftlichen Prüfungen (Deutsch und Mathematik).<br />
Bildungsdirektorin Regine Aeppli präsentierte die Ergebnisse am 24. Mai an<br />
einer Medienkonferenz. Während in den Bezirken Uster, Hinwil und Pfäffikon prozentual<br />
mehr Jugendliche die Aufnahmeprüfung bestanden, lag dieser Wert in den Bezirken<br />
<strong>Zürich</strong> und Meilen leicht tiefer als in den Vorjahren. Gemessen an der Gesamtzahl<br />
der Sechstklässler war die Zahl der erfolgreichen Prüflinge ebenfalls stabil: Sie lag,<br />
ähnlich wie in den letzten Jahren, bei 11,6%.<br />
Hochschulreife und selbst organisiertes Lernen<br />
Die Arbeitsgruppe Hochschule-Gymnasium führt ein Projekt «Hochschulreife und Studierfähigkeit<br />
– Treffpunkte an der Schnittstelle» durch. Lehrende beider Schulstufen<br />
beschäftigen sich mit der Frage, wie die Vorbereitung der Studierenden auf die Hochschulen<br />
auf fächerübergreifender Ebene besser bewältigt werden kann.<br />
Die Planungsphase für das Projekt «Selbst organisiertes Lernen an gymnasialen<br />
Mittelschulen – neue Lehr- und Lernformen» ist abgeschlossen. Im Projekt sollen im<br />
Hinblick aufs Hochschulstudium die überfachlichen Kompetenzen und das selbstverantwortliche<br />
Lernen der Schülerinnen und Schüler an den Mittelschulen gefördert<br />
werden.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Führung und Organisation der Zürcher Mittelschulen<br />
Ende 2006 wurde dem Bildungsrat unter Berücksichtigung der erstellten Gutachten –<br />
und begleitet durch einen Beirat Mittelschulen – Bericht über den Stand und die Entwicklung<br />
der Zürcher Mittelschulen erstattet. Der Bericht enthält Aussagen zum<br />
Management von Mittelschulen. Die Bildungsdirektion erteilte dem Amt den Auftrag,<br />
zusammen mit Vertretern der Schulen und der Schulkommissionen Vorschläge für die<br />
Optimierung der Führung und der Organisation der Zürcher Mittelschulen auszuarbeiten.<br />
Maturanden-Zufriedenheitsbefragung<br />
Die Ergebnisse der jüngsten Maturanden-Zufriedenheitsbefragung stellen den Gymnasien<br />
im Hinblick auf die Hochschulvorbereitung ein gutes Zeugnis aus. Das Umfrageresultat<br />
beim ersten, vollständigen Schülerjahrgang nach neuem Maturitätsreglement<br />
erreicht den Zufriedenheitsindikator von 75% bezüglich spezifisch fachlicher<br />
Hochschulvorbereitung knapp (74,8%).<br />
Teilrevision Maturitätsanerkennungsreglements (MAR)<br />
Die im August beschlossene Teilrevision des Maturitätsanerkennungsreglements<br />
(MAR 95) wird für Schülerinnen und Schüler wirksam, welche im Sommer 2008 in die<br />
Mittelschule eintreten. Neu werden die naturwissenschaftlichen Fächer (Biologie,<br />
Physik und Chemie) wieder als Einzelfächer bewertet. Einzeln bewertet werden künftig<br />
auch die Fächer Geschichte und Geografie. Die Maturarbeit wird benotet und zählt<br />
für das Bestehen der Maturität; Informatik wird in den Katalog der Ergänzungsfächer<br />
aufgenommen.<br />
Einführungsgesetz zum Berufsbildungsgesetz - Harmonisierung der Brückenangebote<br />
Das Schweizer Bildungssystem sieht vor, dass auf die obligatorische Schulzeit der<br />
Übertritt in die Sekundarstufe II folgt, das heisst der Eintritt in die berufliche Grundbildung<br />
oder in eine weiterführende Schule. Leistungsschwächere und ausländische<br />
Jugendliche haben Schwierigkeiten, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden.<br />
Rund 20% der Schulabgänger im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> absolvierten in den letzten Jahren ein<br />
staatlich unterstütztes Brückenangebot.<br />
Die Brückenangebote im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> bilden bisher jedoch weder rechtlich<br />
und finanziell noch inhaltlich und strukturell ein einheitliches System. Dies hat Nachteile<br />
zur Folge: Unübersichtlichkeit des Angebots, ungleiche Finanzierungsmodalitäten<br />
und damit ungleiche Kostenbeteiligungen, uneinheitliche Rahmenbedingungen,<br />
verschiedene gesetzliche Grundlagen. Das neue EG BBG bezeichnet den Inhalt des<br />
Berufsvorbereitungsjahres und weist den Gemeinden die Aufgabe zu, entsprechende<br />
Angebote zur Verfügung zu stellen. Auf die Einführung des EG BBG wurden drei Angebotstypen<br />
mit einem kantonalen Rahmenlehrplan vorbereitet. Weiter werden einheitliche<br />
Zulassungsvoraussetzungen, eine systematische individuelle Begleitung der<br />
Jugendlichen und eine gleiche Abschlussbewertung vorbereitet. Die finanzielle<br />
Harmonisierung soll über eine Schülerpauschale erfolgen.<br />
207
208<br />
Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />
Reorganisation der Berufsbildung im Gesundheitswesen – Projekt ReBeGe<br />
Das Projekt ReBeGe wurde Ende des Berichtsjahres erfolgreich abgeschlossen. Die<br />
inhaltliche Reorganisation wurde mit der Einführung der Ausbildung zur bzw. zum<br />
Fachangestellten Gesundheit, der Überführung der Ausbildungen Pflege, Medizinisches<br />
Labor, Medizinisch-technische Radiologie, Operationstechnik, Dentalhygiene<br />
und Aktivierungstherapie auf Stufe höhere Fachschule umgesetzt. Die strukturelle<br />
Reorganisation bestand aus der Reduktion von 25 Schulen auf zwei Zentren für Bildung<br />
im Gesundheitswesen – das Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong>, ZAG, und die Careum AG, Bildungszentrum für Gesundheitsberufe <strong>Zürich</strong>.<br />
Von den altrechtlichen Schulen wurden wie geplant zwei kantonale geschlossen und<br />
drei staatsbeitragsberechtigten der Leistungsauftrag entzogen.<br />
Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> und Careum AG, Bildungszentrum<br />
für Gesundheitsberufe <strong>Zürich</strong><br />
Der Aufbau der beiden 2005 neu eröffneten Zentren für Bildung im Gesundheitswesen<br />
gestaltete sich problemlos. Der Know-how-Transfer von den altrechtlichen Schulen zu<br />
den neuen Zentren konnte mit der Übernahme des Personals sichergestellt werden, die<br />
Umsetzung der neuen Lehrpläne durch die Mitarbeit der Betroffenen in den entsprechenden<br />
Arbeitsgruppen. Die beiden Zentren konnten sich in der kantonalen Bildungslandschaft<br />
etablieren und übernahmen auch national eine führende Rolle in der<br />
Berufsbildung im Gesundheitswesen. Die Auslastung der Zentren entspricht noch<br />
nicht den Erwartungen, da die Schaffung von Ausbildungsplätzen durch die Institutionen<br />
im Gesundheitswesen im Beruf Fachangestellte/r Gesundheit deutlich unter<br />
den Erwartungen liegt (Planung <strong>2007</strong>: 480, Ist: 359).<br />
<strong>Kanton</strong>ale Lehrstellenkonferenzen<br />
An der zweiten Zürcher Lehrstellenkonferenz vom 25. Oktober im Rahmen der Berufsmesse<br />
in <strong>Zürich</strong>-Oerlikon konnte eine erste positive Bilanz über die bisherigen Erfahrungen<br />
mit der zweijährigen Grundbildung mit Berufsattest gezogen werden:<br />
Zunahme der Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge, hohe Motivation der Jugendlichen,<br />
Entlastung der Betriebe durch die fachkundige individuelle Begleitung, wenig<br />
Lehrabbrüche, gute Bestehquote an der Lehrabschlussprüfung und anschliessende<br />
Integration in den Arbeitsmarkt.<br />
Der Erfahrung einen Wert verleihen: Validierungsverfahren von Bildungsleistungen<br />
Erstmals wurden im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> für einen Beruf Eidgenössische Fähigkeitszeugnisse<br />
(EFZ) auf Grund der Validierung informell erworbener Bildungsleistungen ausgestellt.<br />
Mit dem Pilotprojekt «Validierungsverfahren Fachangestellte/r Gesundheit» hat der<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> Neuland beschritten. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugend und<br />
Berufsberatung (Zentrum für Kompetenzenbilanz) wurde ein computerunterstütztes<br />
Verfahren erarbeitet, das auf grossen Anklang und breite Akzeptanz stösst. Der Pilotdurchgang<br />
wurde vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) im März<br />
anerkannt. Im Rahmen dieses Pilots absolvierten 146 Personen eine Kompetenzenbilanzierung,<br />
eine Nachholbildung haben 97 Personen in Angriff genommen.
Berufsbildungsmarketing<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Nach dem Erlass des nationalen Leitfadens «Validierung von Bildungsleistungen»<br />
durch das BBT im September wurde das Verfahren überarbeitet und für den Beruf<br />
Fachangestellte/r Gesundheit in den regulären Betrieb überführt. Sobald die entsprechenden<br />
nationalen Qualifikationsprofile und Bestehensregeln vorliegen, wird das<br />
Verfahren auch für weitere Berufsabschlüsse zur Verfügung stehen.<br />
Ende Jahr überstieg die Anzahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge erstmals seit<br />
20 Jahren wieder die Marke von 11 000. Die Zunahme um rund 30% seit dem Tiefpunkt<br />
Mitte der Neunzigerjahre ist zum einen der konjunkturellen Entwicklung zu<br />
verdanken. Zum andern wurde sie von den Massnahmen zur Gewinnung von Lehrstellen<br />
unterstützt. Die Bildungsdirektion legte ein Rahmenkonzept zum Berufsbildungsmarketing<br />
für die Jahre <strong>2007</strong> bis 2009 vor. Dieses sieht vor, dass ein besonderer<br />
Schwerpunkt bei der Förderung der Ausbildungsbereitschaft der Lehrbetriebe gesetzt<br />
wird. Es werden Massnahmen geprüft, wie der Verlust von Lehrbetrieben vermieden<br />
und die Anzahl Lehrvertragsauflösungen und Prüfungsmisserfolge gesenkt werden<br />
können.<br />
Berufsbildung – Lehraufsicht<br />
Die Mitarbeitenden der Abteilung Berufsbildung überwachten die Qualitätsstandards<br />
der Bildung in beruflicher Praxis in rund 12 800 Lehrbetrieben, erteilten Bildungsbewilligungen<br />
an 932 (875) neue Lehrbetriebe, genehmigten 11 028 (10 751) neue<br />
Lehrverträge, führten 1132 (1129) Beratungsgespräche in den Lehrbetrieben und<br />
915 (899) auf dem Amt durch, erteilten rund 80 000 telefonische Auskünfte und<br />
dozierten in 175 (174) Berufsbildner/innen-Kursen über die rechtlichen Grundlagen<br />
der Berufsbildung.<br />
Von 949 (893) Gesuchen zur erstmaligen Ausbildung von Lernenden konnten<br />
932 (875) bewilligt werden. Hauptsächlich wegen regionalen Lehrstellenmangels<br />
wurden geeigneten Lehrbetrieben in bestimmten Branchen Bewilligungen zur Ausbildung<br />
von 106 (184) zusätzlichen Lernenden erteilt. 1001 (968) Lernenden wurde aus<br />
individuellen Gründen die Lehrzeit verkürzt oder verlängert. Mit 499 (358) Kandidaten<br />
wurden im Beisein des verantwortlichen Berufsbildners und der Eltern die Ursachen<br />
des Nichtbestehens der Abschlussprüfung besprochen und nach Lösungen<br />
gesucht. 2773 (2597) Lehrverhältnisse wurden durch die Parteien aufgelöst; davon<br />
konnten schätzungsweise 90% der betroffenen Lernenden ihre Lehre, vielfach dank<br />
Vermittlung durch die Abteilung Berufsbildung, in einem anderen Beruf oder in einem<br />
anderen Betrieb fortsetzen.<br />
209
210<br />
Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />
Neu genehmigte Lehrver- Bestand an Lehrver-<br />
hältnisse im Berichtsjahr hältnissen Ende Jahr<br />
Total m w Total m w<br />
Landwirtschaft 339 208 131 876 509 367<br />
Industrielle und handwerkliche Berufe 3 614 3 193 421 10 817 9 571 1 246<br />
Berufe der Informationstechnik 394 351 43 1 313 1 197 116<br />
Technische Berufe 475 347 128 1 773 1 317 456<br />
Büroberufe 2 152 815 1 337 6 000 2 302 3 698<br />
Verkaufsberufe 1 272 359 913 3 550 1 017 2 533<br />
Gastgewerbliche Berufe 674 299 375 1 813 819 994<br />
Körperpflege 307 23 284 927 82 845<br />
Heilbehandlung 765 51 714 2 151 158 1 993<br />
Übrige Berufe 1 036 513 523 2 345 1 225 1 120<br />
Total Berufslehren <strong>2007</strong> 11 028 6159 4869 31 565 18197 13368<br />
2006 10 517 5900 4617 30 071 17558 12513<br />
Anlehren <strong>2007</strong> 231 205 26 331 273 58<br />
2006 234 198 36 486 379 107<br />
Abschlussprüfungen<br />
Abschlussprüfungen fanden in 380 verschiedenen Berufen (Fachrichtungen und Branchen) statt.<br />
Anzahl Prüflinge <strong>2007</strong> Prüfung nicht bestanden<br />
Total m w m w % %m %w<br />
Landwirtschaft 267 142 125 26 10 13,5 18,3 8,0<br />
Industrie/Handwerk 3 142 2 744 398 423 43 14,8 15,4 10,8<br />
Informationstechnik 468 418 50 42 4 9,8 10,0 8,0<br />
Technische Berufe 477 343 134 23 10 6,9 6,7 7,5<br />
Büroberufe 2 322 902 1 420 69 111 7,8 7,6 7,8<br />
Verkaufsberufe 1 011 291 720 35 58 9,2 12,0 8,1<br />
Gastgewerbe/Hauswirtschaft 604 277 327 57 34 15,1 20,6 10,4<br />
Körperpflege 419 18 401 5 73 18,6 27,8 18,2<br />
Heilbehandlung 736 40 696 8 56 8,7 20,0 8,0<br />
Übrige Berufe 515 348 167 33 6 7,6 9,5 3,6<br />
Total (inkl. Art. 32 BBV) 9 961 5 523 4 438 721 405 11,3 13,1 9,1<br />
Neben den Abschlussprüfungen wurden noch für 850 (817) Kandidatinnen und Kandidaten<br />
Teilprüfungen durchgeführt. Ausserdem nahmen 1788 (1805) Lernende mit<br />
Lehrort in einem anderen <strong>Kanton</strong> an den Abschlussprüfungen und 48 (45) an den Teilprüfungen<br />
teil.<br />
788 (807) Kandidatinnen und Kandidaten nahmen an den Abschlussprüfungen<br />
nach Art. 32 der Verordnung über die Berufsbildung teil; 691 (676) erhielten das eidgenössische<br />
Fähigkeitszeugnis (87,7%), 97 (131) bestanden diese Prüfung nicht<br />
(12,3 %). Die Gesamtübersicht über die Prüfungen nach Art. 32 BBV zeigt sich wie<br />
folgt:
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Anz. Prüflinge <strong>2007</strong><br />
nach Art. 32 BBV Prüfung nicht bestanden<br />
Total m w m w %<br />
Landwirtschaft 5 3 2 1 1 40,0<br />
Industrie/Handwerk 39 37 2 10 – 25,6<br />
Informationstechnik 153 144 9 22 2 15,7<br />
Technische Berufe 1 1 – – – –<br />
Büroberufe 336 154 182 9 12 6,3<br />
Verkaufsberufe 75 29 46 13 13 34,7<br />
Gastgewerbe/Hauswirtschaft 54 17 37 – 6 11,1<br />
Körperpflege 25 1 24 – 2 8,0<br />
Heilbehandlung 77 3 74 – 3 3,9<br />
Übrige Berufe 23 19 4 2 1 13,0<br />
Total 788 408 380 57 40 12,3<br />
Berufsfachschulen<br />
Bei den Prüfungskommissionen wurden 163 (148) Einsprachen gegen die Durchführung<br />
der Abschlussprüfungen oder die Beurteilung der Prüfungsleistungen eingereicht.<br />
Davon wurden 25 (29) gutgeheissen, 12 (6) teilweise gutgeheissen, 44 (71)<br />
abgewiesen, 81 (42) zurückgezogen. 1 (0) Entscheid ist noch offen.<br />
Die Kosten für Lehrabschluss- und Zwischenprüfungen beliefen sich auf<br />
netto Fr. 14 040 142 (Fr. 14 784 648); der Bundesbeitrag betrug Fr. 1 288 668<br />
(Fr. 1 248 639).<br />
An den kantonalen und nichtstaatlichen Berufsfachschulen wurde mit der Umsetzung<br />
der neuen Bildungsverordnungen von 24 Berufen gestartet und die laufende Umstellung<br />
in 24 weiteren Berufen wurde weiter geführt. Dabei ist für die Schulen eine gute<br />
Abstimmung mit den Branchenverbänden und Lehrbetrieben sehr wichtig. Ebenfalls<br />
gestartet wurde mit der Umsetzung der neuen Bildungsverordnung für den Allgemein<br />
Bildenden Unterricht an den gewerblich-industriellen Berufsfachschulen; in den spezifischen<br />
Schullehrplänen finden sich die Ergebnisse dieser Arbeiten.<br />
Vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) wurde die Vernehmlassung<br />
über die Revision der Berufsmaturitätsverordnung eingeleitet. Ziel ist es,<br />
darauf hinzuwirken, dass die Berufsbildung auch für die Leistungsstarken weiterhin<br />
attraktiv bleibt.<br />
Gut etabliert hat sich die Qualitätsentwicklung an den Schulen. So wurden bei<br />
der Berufsschule Rüti, dem Bildungszentrum <strong>Zürich</strong>see und der Berufsmaturitätsschule<br />
<strong>Zürich</strong> die Evaluation durch die Interkantonale Fachstelle für Externe Schulevaluation<br />
auf der Sekundarstufe II durchgeführt; an allen drei Schulen mit guten<br />
Ergebnissen.<br />
In einem Projekt «Personalentwicklung an Berufsfachschulen» sollen Hilfsmittel<br />
und Werkzeuge, welche die Schulleitung bei der Begleitung der Lehrpersonen<br />
unterstützen sollen, entwickelt werden.<br />
211
212<br />
Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />
Fach-, Handels- und Informatikmittelschulen<br />
Auf Beginn des Schuljahres <strong>2007</strong>/08 traten die ersten Schülerinnen und Schüler ihre<br />
Fachmittelschul-Ausbildung an. Nachdem der <strong>Regierungsrat</strong> 2006 die Umwandlung<br />
der Diplommittelschulen in Fachmittelschulen beschlossen hatte, war die Umsetzung<br />
vorzubereiten. Der Bildungsrat beschloss den Lehrplan, das Schulprogramm, das Prüfungs-<br />
und das Promotionsreglement. Mit dem zusätzlichen Beschluss des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
zum Aufnahmereglement ist die Grundlage für die Fachmittelschule gelegt.<br />
Die Handelsmittelschulen sind als Bildungsanbieter im eidgenössischen Berufsbildungsgesetz<br />
von 2002 weiterhin erwähnt. Die Bildungsgänge sind auf die Anforderungen<br />
der kaufmännischen Grundbildung abzustimmen. Den Absolvierenden ist<br />
der Erwerb eines Fähigkeitszeugnisses mit oder ohne Berufsmatura zu ermöglichen.<br />
Ein entsprechendes nationales Projekt für die Handelsmittelschulen der Verbundpartner<br />
wurde gestartet.<br />
Seit 2000 werden versuchsweise Informatikmittelschulen als besondere Schulform<br />
der Handelsmittelschule geführt. Die Auszubildenden erwerben nach vier Jahren<br />
das eidgenössische Fähigkeitszeugnis als Informatiker/in in Richtung Applikationsentwicklung<br />
sowie die eidgenössische kaufmännische Berufsmaturität. Eine Evaluation<br />
2004 zeigte eine grosse Akzeptanz dieser Informatikausbildung bei Unternehmen<br />
und Gewerbeverband.<br />
Fach- bzw. ehemals<br />
Diplommittelschulen<br />
Handelsmittelschulen Informatikmittelschulen<br />
Schuljahr <strong>2007</strong>/08 2006/07 <strong>2007</strong>/08 2006/07 <strong>2007</strong>/08 2006/07<br />
622 629 387 377 142 127<br />
Bauten <strong>Kanton</strong>sschule Rychenberg und <strong>Kanton</strong>sschule Küsnacht<br />
Im Oktober wurde der Erweiterungsbau der <strong>Kanton</strong>sschulen Rychenberg und Im Lee eingeweiht.<br />
Es wurden sechs neue Klassenzimmer, drei Musikzimmer, fünf Werkräume, eine<br />
Dreifachturnhalle sowie eine dreistöckige Mediathek in Betrieb genommen. Der Bau<br />
erfüllt die Minergie-Richtlinien und wird auch denkmalpflegerischen Anforderungen<br />
gerecht. Die <strong>Kanton</strong>sschule Küsnacht feierte im Jubiläumsjahr ihres 175-jährigen<br />
Bestehens auch den Bezug des Neubaus mit 16 Klassenzimmern und 10 Instrumentalräumen.<br />
Übergangslösung Finanzierung von Bildungsangeboten Dritter<br />
Nach einer vierjährigen Übergangszeit wird ab 2008 die pauschale Finanzierung<br />
gemäss neuem Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG) umgesetzt. Die Festsetzung<br />
der Beitragsleistungen an die Bildungsangebote Dritter obliegt den <strong>Kanton</strong>en. Im <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong> ist das Einführungsgesetz zum Berufsbildungsgesetz noch nicht 2008 in<br />
Kraft, weshalb eine Übergangslösung vorbereitet werden musste. An die Angebote der<br />
Jahre <strong>2007</strong> und 2008 erfolgen die Beitragsleistungen somit nach den bisherigen<br />
Bemessungsgrundlagen.
Hochschulamt<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Das Hochschulamt (HSA) steuert, koordiniert und unterstützt die kantonale Hochschulpolitik. Diese<br />
befasst sich mit der Universität <strong>Zürich</strong> ebenso wie mit der Zürcher Fachhochschule. Als grosser Hochschulstandort<br />
ist <strong>Zürich</strong> auch in die Entwicklungen der nationalen und europäischen Hochschullandschaft<br />
einbezogen. Das Ziel ist eine Stärkung des Hochschul- und Forschungsstandorts <strong>Zürich</strong>. In diesem<br />
Zusammenhang arbeiten Vertreterinnen und Vertreter des HSA in kantonalen, nationalen und grenzüberschreitenden<br />
Gremien mit. Die nachstehenden Ausführungen beschränken sich auf dieses Tätigkeitsfeld;<br />
die Hochschulen erstatten gesondert Bericht.<br />
Im Bereich der Zürcher Fachhochschule (ZFH) wurde das neue kantonale Fachhochschulgesetz<br />
(FaHG) vom <strong>Kanton</strong>srat verabschiedet und vom <strong>Regierungsrat</strong> in zwei<br />
Phasen in Kraft gesetzt (1. August <strong>2007</strong> und 1. Januar 2008). Auf Grund des FaHG<br />
konnten die Projekte zur Entwicklung der beiden Institutionen Zürcher Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) zum<br />
Abschluss gebracht werden. Die beiden Schulen stellten sich im Rahmen von Eröffnungsveranstaltungen<br />
im September der Öffentlichkeit vor; operativ in Betrieb sind<br />
sie ab dem 1. Januar 2008. Das strategische Führungsorgan der ZFH, der Fachhochschulrat,<br />
hat sich für seine neuen Aufgaben in Schritten neu organisiert; insbesondere<br />
die Strategiefunktion, die wesentlich von den ehemaligen Schulräten zu übernehmen<br />
war, erfordert neben den Plenarsitzungen weitere Arbeits- und Entscheidungsschritte.<br />
Im Bereich der Universität (UZH) waren die wichtigsten Geschäfte des HSA<br />
neben der Daueraufgabe der Führung des Aktuariats des Universitätsrats die Begleitung<br />
des Planungs- und Budgetierungsprozesses, die Mitwirkung beim Vollzug der<br />
Verordnung über die Zusammenarbeit mit den Universitätsspitälern (Abgeltungsrechnung),<br />
die Beantwortung parlamentarischer Vorstösse, die Wahrnehmung von Aufsicht<br />
in einzelnen Fällen sowie weitere zugewiesene Geschäfte.<br />
Gemäss Gesetz verpflichtet sich der <strong>Kanton</strong>, den kantonalen Hochschulen die<br />
benötigten Räume gegen Verrechnung der Kapitalkosten zur Verfügung zu stellen. Diese<br />
Aufgabe ist im Rahmen der kantonalen Hochschulpolitik von wachsender Bedeutung.<br />
Eine weitere Funktion des HSA beinhaltet die Formulierung der Zürcher Hochschulpolitik<br />
im Rahmen der Bundes- und der nationalen Hochschulpolitik sowie die<br />
Interessenvertretung des <strong>Kanton</strong>s in Hochschulräten innerhalb und ausserhalb der<br />
Zürcher Fachhochschule.<br />
Universität <strong>Zürich</strong><br />
Der Universitätsrat hat sich im Berichtsjahr mit zahlreichen Geschäften auseinandergesetzt.<br />
Schwerpunkte bildeten die Wahl bzw. Wiederwahl der Prorektoren für die<br />
Amtsdauer 2008–2010, die Überprüfung des Evaluationsverfahrens und der Abschluss<br />
der Reform der Organisations- und Leitungsstruktur der Universitätsleitung.<br />
Auf Antrag des Akademischen Senats wurde Prof. Heini Murer, Ordinarius<br />
für Physiologie, als Prorektor Medizin und Naturwissenschaften für die Amtsdauer<br />
2008—2010 wiedergewählt. Neu zum Prorektor Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
wurde Prof. Otfried Jarren, Ordinarius für Publizistikwissenschaft, gewählt. Er ersetzt<br />
Prof. Andreas Fischer, der ab 1. August 2008 als Rektor der Universität <strong>Zürich</strong> amten<br />
wird. Schliesslich wurde Prof. Egon Franck, Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre, als<br />
Prorektor Rechts- und Wirtschaftswissenschaften gewählt. Er übernimmt das Amt von<br />
Prof. Hans Caspar von der Crone, der auf 31. Juli 2008 als Prorektor zurücktreten wird.<br />
213
214<br />
Hochschulamt<br />
Studierende Universität <strong>Zürich</strong> pro Fakultät<br />
Den Wahlen ging ein Findungsverfahren voraus, in dessen Verlauf die Kandidierenden<br />
der engsten Auswahl u.a. Hearings im Universitätsrat und in allen sieben Fakultäten<br />
zu bestreiten hatten.<br />
Der Universitätsrat hat den Abschluss des ersten Evaluationszyklus zum Anlass<br />
genommen, das Evaluationsverfahren an der Universität <strong>Zürich</strong> selbst einer Überprüfung<br />
zu unterziehen. Er setzte zu diesem Zweck eine Arbeitsgruppe ein, die auf der Grundlage<br />
der Ergebnisse von Befragungen aller Verfahrensbeteiligten Massnahmen zur Verbesserung<br />
der Rahmenbedingungen für den zweiten Zyklus (2008–2016) erarbeitet hat. Der<br />
Universitätsrat hat gestützt darauf entschieden, den zweiten Evaluationszyklus<br />
grundsätzlich nach bisherigem Verfahrensmuster durchzuführen. Das Verfahren wird<br />
gestrafft, vorab in den Bereichen des Selbstevaluations- und Gesamtevaluationsberichts<br />
sowie des Prozessmanagements. So sollen die Dokumentation der Tätigkeiten und<br />
Leistungen der zu evaluierenden Einheiten und deren Rechenschaftslegung neu weitgehend<br />
auf der Grundlage der bisherigen akademischen Berichte erfolgen. Damit können<br />
Evaluationsverfahren künftig von der Ankündigung bis zur Beendigung des Follow-up-<br />
Verfahrens innerhalb von rund zwei Jahren abgeschlossen werden.<br />
Ziel der Reform der Organisations- und Leitungsstruktur der Universitätsleitung<br />
ist die Stärkung der direkten Führung der Fakultäten. Zu diesem Zweck wurden die<br />
Prorektorate neu ausgerichtet – sie sind nun für sämtliche akademischen und finanziellen<br />
Belange der ihnen zugeteilten Fakultäten zuständig. Jeweils eine Prorektorin<br />
oder ein Prorektor betreut diese ganzheitlich in Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung<br />
und Planung. Die Umsetzung der Reform erfolgte ab 2006 rollend und hat im<br />
Berichtsjahr mit der Zuordnung des Bereichs Akademische Dienste zum Prorektorat<br />
Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ihren formellen Abschluss gefunden.<br />
Der Universitätsrat hat sich sodann – neben rund 50 Berufungsanträgen – mit<br />
zahlreichen weiteren Geschäften auseinandergesetzt. Besonders zu erwähnen sind die<br />
Genehmigung von Forschungsverträgen und Vereinbarungen zu Stiftungsprofessuren,<br />
die Teilrevision der Personalverordnung, die Verabschiedung des Reglements zum<br />
Schutz vor sexueller Belästigung, die Anordnung von Zulassungsbeschränkungen in<br />
Human- und Veterinärmedizin sowie die Einrichtung der Internen Revision.<br />
Semester<br />
2006/07 <strong>2007</strong>/08 %<br />
Theologische Fakultät 240 238 1,0<br />
Rechtswissenschaftliche Fakultät 3 563 3 516 14,5<br />
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 3 053 2 987 12,3<br />
Medizinische Fakultät 2 246 2 345 9,7<br />
Vetsuisse-Fakultät 616 624 2,6<br />
Philosophische Fakultät 11 565 11 705 48,3<br />
Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät 2 627 2 816 11,6<br />
Gesamt Universität 23 910 24 231 100,0
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Zürcher Fachhochschule (ZFH)<br />
Mit der Verabschiedung des Fachhochschulgesetzes am 2. April hat der <strong>Kanton</strong>srat die<br />
gesetzlichen Grundlagen für die Zusammenführung der bisher acht Hochschulen der<br />
Zürcher Fachhochschule (ZFH) zu drei staatlichen Hochschulen mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />
geschaffen. Die Vorbereitungen für die Zusammenführung der Hochschule<br />
für Gestaltung und Kunst <strong>Zürich</strong> und der Hochschule Musik und Theater <strong>Zürich</strong><br />
zur Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie der Zürcher Hochschule Winterthur,<br />
der Hochschule Wädenswil und der Hochschulen für Soziale Arbeit und Angewandte<br />
Psychologie <strong>Zürich</strong> zur Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)<br />
erforderte von allen Beteiligten einen grossen Einsatz. Auf der Grundlage von Übergangsordnungen<br />
des <strong>Regierungsrat</strong>es wurden die Arbeiten für die Zusammenführung<br />
zu den zwei neuen Hochschulen und die damit verbundene Übernahme der drei bisher<br />
privaten Hochschulen durch den <strong>Kanton</strong> intensiv vorangetrieben. In mehreren Schritten<br />
wurden die Strukturen und die Organisationsform an die neuen gesetzlichen Vorgaben<br />
angepasst. Die Schulräte der staatlichen Hochschulen, die bisher das oberste<br />
Organ innerhalb der Schule waren, wurden auf Ende Jahr aufgelöst; ihre Aufgaben<br />
wurden den Hochschulleitungen und dem Fachhochschulrat der ZFH übertragen.<br />
Auch die Leitungsstrukturen der ZFH wurden gestützt auf das FaHG neu geordnet.<br />
Die bisherige Geschäftsleitung, die sich aus Leitungspersonen des Hochschulamts<br />
zusammensetzte und ihre Aufgaben in Absprache mit den Rektoren der Hochschulen<br />
wahrnahm, wurde auf 1. August abgelöst. Die Rektoren der ZHAW, ZHdK und PHZH<br />
schlossen sich in der Rektorenkonferenz, welche für die Koordination hochschulübergreifender<br />
Aufgaben zuständig ist, zusammen und nahmen mit beratender Stimme im<br />
Fachhochschulrat Einsitz.<br />
Im Zuge der gesamtschweizerischen Semesterharmonisierung im Hochschulbereich<br />
wurde mit dem Studienjahr <strong>2007</strong>/08 der Semesterbeginn an der ZFH auf die<br />
Kalenderwochen 38 (Herbstsemester) und 8 (Frühlingssemester) vorverlegt. Die Hochschulen<br />
führten neben den zu Ende gehenden altrechtlichen Fachhochschul-Diplomstudiengängen<br />
die seit 2005 eingeführten Bachelorstudiengänge weiter und bauten<br />
ihren Weiterbildungsbereich durch zusätzliche Angebote für Master of Advanced Studies<br />
(MAS) aus.<br />
Im Frühjahr wurden die Gesuche für 19 Masterstudiengänge der ZFH in neun<br />
Fachbereichen, über den Fachhochschulrat zur Genehmigung an den Bund weitergeleitet.<br />
Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement, das im Dezember über das<br />
Masterangebot an den Schweizer Fachhochschulen entschied, erteilte der ZFH die<br />
Bewilligung, ab Herbstsemester 2008/09 versuchsweise und befristet bis zum<br />
Abschluss der Akkreditierung und der Anerkennung der entsprechenden Masterdiplome<br />
13 Masterstudiengänge anzubieten in Engineering, Business Administration,<br />
Banking and Finance, Soziale Arbeit, Music Pedagogy, Music Performance, Specialized<br />
Music Performance, Composition & Theory, Theater, Fine Arts, Art Education, Multimedia<br />
und Angewandte Psychologie. Bei sechs Masterstudiengängen erfolgen im Hinblick<br />
auf den Entscheid des Bundes noch weitere Abklärungen.<br />
215
216<br />
Hochschulamt<br />
Studierende Zürcher Fachhochschule pro Fachbereich<br />
Semester<br />
2006/07 a <strong>2007</strong>/08 a %<br />
Architektur, Bau- und Planungswesen 402 427 3,6<br />
Technik und Informationstechnologie 1 205 1 327 11<br />
Chemie und Life Sciences 704 690 5,8<br />
Wirtschaft und Dienstleistungen 3 004 3 451 28,7<br />
Angewandte Linguistik 374 510 4,2<br />
Soziale Arbeit 531 537 4,5<br />
Angewandte Psychologie 270 230 1,9<br />
Lehrkräfteausbildung b 2 740 c 2 661 22,1<br />
Design 624 623 5,2<br />
Musik, Theater und andere Künste 1 118 1 091 9,1<br />
Gesundheit 217 469 3,9<br />
Gesamt ZFH 11 189 12 016 100,0<br />
a ohne Weiterbildung Master of Advanced Studies (MAS)<br />
Herbstsemester <strong>2007</strong>/08: insgesamt 13395 Studierende inkl. Weiterbildung MAS bzw. NDS<br />
(NDS = Nachdiplomstudiengänge, werden zurzeit durch MAS abgelöst)<br />
b inkl. 771 Studierende Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik <strong>Zürich</strong> (HfH)<br />
c inkl. 849 Studierende HfH<br />
Zürcher Fachhochschule: prozentuale Verteilung der Studierenden auf die Fachbereiche (HS 07/08)<br />
Architektur, Bau- und Planungswesen 3,6%<br />
Technik und Informationstechnologie 11,0%<br />
Chemie und Life Sciences 5,8%<br />
Wirtschaft und Dienstleistungen 28,7%<br />
Angewandte Linguistik 4,2%<br />
Soziale Arbeit 4,5%<br />
Angewandte Psychologie 1,9%<br />
Lehrkräfteausbildung 22,1%<br />
Design 5,2%<br />
Musik, Theater und andere Künste 9,1%<br />
Gesundheit 3,9%
Amt für Jugend und Berufsberatung<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Das Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) ist zuständig für den Bereich der subsidiären Bildungsleistungen.<br />
Die Aufgabe umfasst die Beratungs- und Unterstützungsleistungen im Bereich der Kinder-,<br />
Jugend- und Familienhilfe in den Bezirken, die allgemeine Berufsberatung sowie die akademische<br />
Berufs- und Studienberatung und die Stipendienvergabe. Zum Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />
gehören weiter die kantonale Zentralbehörde Adoption zum Vollzug des Haager Adoptionsübereinkommens<br />
und die Zentralstelle Mineurs Non Accompagnés zur Begleitung und Unterbringung der<br />
dem <strong>Kanton</strong> zugewiesenen unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden sowie die Fachstelle Sonderpädagogik<br />
Frühbereich, die ab 2008 für die bisher von der Invalidenversicherung verfügten sonderpädagogischen<br />
Massnahmen im Vor- und Nachschulalter zuständig ist.<br />
Jugendhilfereform<br />
Jugend- und Familienhilfe<br />
Die Reorganisation der Berufsberatung ist weitgehend abgeschlossen; die Erprobung<br />
neuer bezirksübergreifender Strukturen in Jugendhilfe und Berufsberatung schritt<br />
weiter voran.<br />
Auf Grund der Beratungen in den im Nachgang zur Vernehmlassung über das<br />
NFA-Gesetzespaket eingesetzten Arbeitsgruppen entschied der <strong>Regierungsrat</strong>, das<br />
Gesetz über die Finanzierung der Jugendhilfe und Sonderschulung, welches einzelne<br />
Elemente des Reformprojekts aufnahm, vorläufig zurückzustellen. Die zur Umsetzung<br />
der NFA unabdingbar notwendigen Regelungen wurden im Gesetz über die Ablösung<br />
der Leistungen der Invalidenversicherung an die Sonderpädagogik vorgenommen. Dieses<br />
tritt auf den 1. Januar 2008 in Kraft und stellt die gesetzliche Grundlage dar für<br />
die sonderpädagogischen Massnahmen im Vor- und Nachschulalter, welche die <strong>Kanton</strong>e<br />
zu gewährleisten haben.<br />
Ende November beschloss der <strong>Regierungsrat</strong> das Konzept für eine Revision des<br />
Jugendhilfegesetzes, durch die bezirksübergreifende Strukturen ermöglicht werden<br />
sollen. Ausserdem soll ein Mindestangebot an Schulsozialarbeit und familienergänzender<br />
Betreuung von Kindern im Vorschulalter durch <strong>Kanton</strong> und Gemeinden<br />
gewährleistet werden.<br />
Gestützt auf den Versuchsparagrafen des Jugendhilfegesetzes, wurden die drei<br />
Bezirksjugendsekretariate Affoltern, Dietikon und Horgen durch den <strong>Regierungsrat</strong><br />
auf 1. Juli zur Jugendhilferegion Süd zusammengeschlossen. Die fünf noch nicht einer<br />
Region angeschlossenen Bezirksjugendsekretariate haben ihre Bemühungen zu vermehrter<br />
bezirksübergreifender Zusammenarbeit deutlich verstärkt.<br />
Die internen Strukturen des Amtes wurden im Rahmen der Reform angepasst;<br />
die fachliche Führung wurde ebenso verstärkt wie die Einbindung der dezentralen<br />
Stellen ins Amt.<br />
Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund<br />
und <strong>Kanton</strong>en (NFA) ist der <strong>Kanton</strong> verpflichtet, die bisherigen Leistungen der Invalidenversicherung<br />
für sonderpädagogische Massnahmen im Vor- und Nachschulalter<br />
zu erbringen. Diese Massnahmen umfassen die logopädische, die psychomotorische<br />
und die audiopädagogische Therapie sowie die heilpädagogische Früherziehung. Um<br />
diese neuen Aufgaben ab 1. Januar 2008 übernehmen zu können, wurden in einer<br />
217
218<br />
Amt für Jugend und Berufsberatung<br />
ersten Projektphase die notwendigen Grundlagen erarbeitet. Dazu zählte eine Anpassung<br />
der Verordnung zum Jugendhilfegesetz, welche der <strong>Regierungsrat</strong> am 5. Dezember<br />
beschloss und auf den 1. Januar 2008 in Kraft setzte. Im November nahm die<br />
Fachstelle Sonderpädagogik Frühbereich (SPF) ihre Arbeit auf und bereitete in einem<br />
ersten Schritt die Ablösung der von der Invalidenversicherung ausgestellten Verfügungen<br />
vor. Damit konnte für Kinder mit Behinderung im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> eine nahtlose<br />
Weiterführung der erforderlichen Massnahmen sichergestellt werden.<br />
Am 10. November verlieh die Eidgenössische Kommission für Ausländerfragen<br />
(EKA) dem Projekt Spielgruppe-plus den Integrationspreis <strong>2007</strong> für herausragende<br />
und innovative Integrationsleistungen. Das vom Amt für Jugend und Berufsberatung<br />
und vom Volksschulamt getragene Projekt beschreitet neue Wege der Sprachförderung<br />
für zwei- bis fünfjährige Kinder. In vier Gemeinden werden Spielgruppen-plus<br />
geführt, in welchen die Kinder zweimal wöchentlich gezielt im Erwerb und in der<br />
Beherrschung der deutschen Sprache gefördert werden. Die Spielgruppenleiterinnen<br />
wenden dabei ein eigens zu diesem Zweck entwickeltes Programm an. Sie wurden<br />
durch Fachpersonen speziell auf diese Aufgabe vorbereitet und werden bei ihrer Arbeit<br />
von einer Assistentin unterstützt. Das Projekt dauert zwei Jahre und wird vom Marie-<br />
Meierhofer-Institut für das Kind wissenschaftlich begleitet. Erste Zwischenergebnisse<br />
zeigen, dass die Kinder grössere Fortschritte in der deutschen Sprache machen als Kinder<br />
in anderen Spielgruppen.<br />
Die Arbeiten zur kantonalen Regelung und Koordination der Schulsozialarbeit<br />
wurden in enger Zusammenarbeit mit den Regionalstellen der Jugend- und Familienhilfe<br />
weitergeführt. Sie mündeten unter anderem in den im Oktober als Broschüre<br />
veröffentlichten «Empfehlungen zur Einführung von Schulsozialarbeit». Die Empfehlungen<br />
richten sich besonders an Schulleitungen und Schulbehörden, die die Einführung<br />
von Schulsozialarbeit planen. Sie geben Hinweise auf den Einsatz und die<br />
Möglichkeiten von Schulsozialarbeit, beschreiben deren Angebote für die Schülerinnen<br />
und Schüler, die Lehrerschaft und die Schulbehörde und erläutern die Arbeitsweisen<br />
der Schulsozialarbeit. Etliche Gemeinden führten Schulsozialarbeit neu ein<br />
oder erweiterten und festigten ihr Angebot. Beraten und unterstützt wurden sie dabei<br />
auf Anfrage durch die Jugendsekretariate bzw. die Regionalstellen und durch die Projektstelle<br />
Schulsozialarbeit im AJB.<br />
Um der ständig wachsenden Zahl der Fälle in den verschiedenen Sparten der<br />
Jugendhilfe gerecht werden zu können, beschloss der <strong>Regierungsrat</strong> im Herbst zusätzliche<br />
Stellen für die Jugend- und Familienberatung, die Alimentenhilfe und die<br />
Elternbildung.
Entwicklung einzelner Leistungen der Jugend- und Familienhilfe<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
03 04 05<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
06<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Erziehungsberatung:<br />
Beratungen<br />
Erfasste Kinder<br />
Jugend- und Familienberatung:<br />
Beratungen über 4 Std. Dauer<br />
Kindesschutzmassnahmen<br />
Mütter- und Väterberatung:<br />
Beratungsgespräche<br />
Erfasste Kinder<br />
(Index 2000 =100)<br />
Berufs- und Studienberatung<br />
Die Berufsberatung konzentriert ihre Angebote für die Jugendlichen auf die im<br />
Rahmenkonzept «Zusammenarbeit Berufsberatung – Schule» definierten verbindlichen<br />
Elemente. Damit soll gewährleistet werden, dass die Jugendlichen die nötigen und<br />
richtigen Unterstützungsleistungen erhalten. Neben den Lehrpersonen haben die<br />
Eltern und die Lehrbetriebe eine entscheidende Funktion bei der Suche nach einer<br />
Anschlusslösung. Die Beratungsperson nimmt hier zunehmend die Funktion eines<br />
«Netzwerkers» ein, der dafür sorgt, dass eine wirkungsvolle Zusammenarbeit im<br />
Berufswahlprozess gewährleistet ist.<br />
Vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie wurde das «Case-Management<br />
Berufsbildung» initiiert, ein strukturiertes Verfahren, um Massnahmen für<br />
Jugendliche sicherzustellen, deren Einstieg in die Berufswelt stark gefährdet ist.<br />
Darauf gestützt wurde für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ein Konzept «Case-Management Berufsbildung»<br />
erarbeitet. Nun gilt es, zusammen mit der Berufsbildung eine Struktur zur<br />
systematischen Erfassung von Jugendlichen mit Schwierigkeiten im Berufswahlprozess<br />
aufzubauen. Auch für diejenigen Jugendlichen, die eine Laufbahn an der Universität<br />
oder an der Fachhochschule einschlagen wollen, wird ein gezieltes, auf den<br />
Studienwahlprozess konzentriertes Angebot an den Mittelschulen erarbeitet.<br />
Das im letzten Jahr eingerichtete Zentrum für Kompetenzenbilanz stösst auf<br />
grosses Interesse. 52 Teilnehmende absolvierten ein Kompetenzenbilanzseminar, das<br />
ihnen nun ermöglicht, in der beruflichen Weiterentwicklung da anzuknüpfen, wo es<br />
Sinn macht. Die Kompetenzenbilanz kann auch der erste Schritt in Richtung Validierung<br />
sein, um eine offizielle Anerkennung der eigenen Kompetenzen zu erlangen, die<br />
man sich ausserhalb von Schule und Ausbildung erworben hat. 354 Teilnehmende<br />
liessen sich im Berichtsjahr an Informationsveranstaltungen über die bestehenden<br />
Validierungsverfahren im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> informieren. 130 Personen nutzten in der<br />
Folge die Möglichkeit, sich bei der Erstellung ihrer Kompetenzenbilanz zum Erwerb des<br />
Eidgenössischen Zertifikats «Fachangestellte Gesundheit» von Fachpersonen des<br />
07<br />
219
220<br />
Amt für Jugend und Berufsberatung<br />
Stipendien<br />
Zentrums für Kompetenzbilanz begleiten zu lassen. In den nächsten Jahren sollen im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> die Validierungsverfahren für die Erlangung eines eidgenössischen Zertifikates<br />
in den Branchen Fachmann/Fachfrau Betreuung, Hauswirtschaft, Informatik,<br />
Gastgewerbe und Detailhandel entwickelt werden.<br />
Auf 1. November wurde die neue Struktur des kantonalen Fachbereichs Berufsberatung<br />
mit den zentral angebotenen Leistungen der spezialisierten Berufsberatung<br />
(bisherige Berufs- und Studienberatung und Laufbahnberatung Gesundheitsberufe),<br />
der Information/Dokumentation, der Stabstelle Projekte und Entwicklung und dem<br />
zentralen Sekretariat in Kraft gesetzt. Der Fachbereich ist das fachliche Führungsorgan<br />
der Berufsberatungen in den Regionen.<br />
Es wurden insgesamt 18 600 (18 300) Einzelberatungen durchgeführt; davon<br />
entfielen 1790 (1860) auf die Berufs- und Studienberatung und 410 (390) auf die<br />
Laufbahnberatung Gesundheitsberufe.<br />
Im Berichtsjahr hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> Ausbildungsbeiträge im Umfang von 32,9 Mio.<br />
Franken (Vorjahr: 31,5 Mio.) ausbezahlt. Diese kamen insgesamt 3686 Personen in<br />
Ausbildung zugut (Vorjahr 3938). Die Zahl der Gesuche ging mit 5499 leicht zurück<br />
(Vorjahr: 5751). Von diesen mussten 1322 Gesuche aus finanziellen Gründen und 491<br />
Gesuche aus anderen Gründen (fehlende Zuständigkeit, nicht stipendienberechtigte<br />
Ausbildung usw.) abgewiesen werden. Ausserdem wurden 207 Einsprachen behandelt<br />
(Vorjahr: 222).<br />
Obwohl die Zahl der Gesuche abgenommen hat, hat der Verwaltungsaufwand<br />
zugenommen: Es wurden rund 7540 Entscheide gefällt, während es im Vorjahr noch<br />
rund 7160 waren. Nebst der Erledigung der Ende 2006 in Bearbeitung stehenden<br />
Gesuche mussten in vielen Fällen die Bemessungen angepasst werden. Gründe dafür<br />
waren insbesondere geänderte persönliche finanzielle Verhältnisse, auf Grund derer<br />
die Einkommen der Personen in Ausbildung nicht mehr der dem Entscheid zu Grunde<br />
liegenden Prognose entsprechen. Schliesslich mussten auch Ausbildungsbeiträge<br />
zurückgefordert werden, wenn Ausbildungen abgebrochen wurden. Vermehrt mussten<br />
Überweisungen an Sozialämter verlangt werden.
Lehrmittelverlag<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Der Lehrmittelverlag produziert, erwirbt und vertreibt Lehrmittel sowie Unterrichtshilfen für die Zürcher<br />
Volksschule und weitere Bereiche des Bildungswesens. Ein Grossteil der Lehrmittelproduktion erfolgt im<br />
Rahmen einer interkantonalen Zusammenarbeit.<br />
Nach fast 39-jähriger Tätigkeit im Lehrmittelverlag, davon zwanzig Jahre als Verlagsleiter/Direktor,<br />
trat Peter Feller auf 31. Oktober in den Ruhestand. Seit dem 1. November<br />
führt Robert Fuchs die Geschäfte des Lehrmittelverlages.<br />
Für die 5. Klasse der Primarschule hat der Lehrmittelverlag in Zusammenarbeit<br />
mit der Interkantonalen Lehrmittelzentrale das auf den neuen Englischlehrplan der<br />
EDK-Ost ausgerichtete Lehrmittel «Explorers 2» herausgegeben. Im Zentrum steht die<br />
Entwicklung von sprachlich-kommunikativen Kompetenzen. Nicht die grammatische<br />
Progression bestimmt den Lernprozess, sondern die Interaktion im Zusammenhang mit<br />
Lernaufgaben. Neben dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> haben die <strong>Kanton</strong>e Zug und Schaffhausen<br />
«Explorers» eingeführt.<br />
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 175-Jahr-Jubiläum der Volksschule im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist im Lehrmittelverlag die Jubiläumsschrift «Schule macht Geschichte»<br />
erschienen. Der 336-seitige und reich bebilderte Band, der mit einem Beitrag des<br />
Lotteriefonds unterstützt wurde, schildert historisch fundiert und in lebendiger Sprache<br />
die Entwicklung der Volksschule im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> von 1832 bis <strong>2007</strong>. Als weiteren<br />
Beitrag zum Jubiläum schaltete der Lehrmittelverlag unter www.klassenfotoarchiv.ch<br />
das Fotoarchiv von Hubert und Walter Haagmans auf, das rund 51 000<br />
Klassenfotos vornehmlich aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> von 1927 bis 1995 einem breiten<br />
Publikum zugänglich macht. Die Website erfreut sich grosser Beliebtheit. Die Originalträger<br />
sind dem Staatsarchiv übergeben worden.<br />
Mit «Kinder begegnen Mathematik» ist eine Sammlung von Lernsituationen für<br />
den ersten Mathematikunterricht erschienen. Die Unterrichtsvorschläge berücksichtigen<br />
die unterschiedlichen Vorkenntnisse der Kinder und regen sie zu aktiver Auseinandersetzung<br />
mit Mathematik an. Die Unterlagen wurden im Rahmen des Projektes<br />
«Grundstufe» des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> entwickelt und eignen sich im Besonderen für altersgemischte<br />
Lerngruppen. Sie können in allen Schultypen für Kinder von vier bis acht<br />
Jahren verwendet werden.<br />
In Zusammenarbeit mit der Interkantonalen Lehrmittelzentrale und dem Lehrmittelverlag<br />
St. Gallen erschien eine Lernstandserhebung für Sprache und Mathematik<br />
bei Vier- bis Sechsjährigen. «wortgewandt & zahlenstark» ermöglicht eine differenzierte<br />
Erhebung des Lern- und Entwicklungsstandes in Sprache und Mathematik<br />
mit dem Ziel, Kinder besser zu fördern. Entwickelt wurden die Materialien vom Institut<br />
für Bildungsevaluation der Universität <strong>Zürich</strong> im Rahmen der Evaluation des<br />
Schulversuches Grund- und Basisstufe der EDK-Ost.<br />
Mit dem Prädikat «Besonders empfohlen» wurde die Liedersammlung «Dodo –<br />
Dschungel-Liederbuch» mit dem «Goldigen Chrönli» <strong>2007</strong> ausgezeichnet. Damit setzt<br />
der Lehrmittelverlag die Tradition herausragender Musiklehrmittel fort.<br />
Sortimentsentwicklung <strong>2007</strong> 2006 2005<br />
Neue Artikel aus Eigenverlag 86 67 97<br />
Nachgeführte Auflagen 169 180 120<br />
Übernahmen aus Fremdverlagen 98 71 205<br />
221
222<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem <strong>Kanton</strong>srat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />
Behörden- und Volksinitiativen<br />
A.2 Abschreibungsanträge: eigene Vorlage, Gesetzesentwurf<br />
153/2001 Anpassung der Schulbaurichtlinien an das «Schulhaus der Zukunft»<br />
28. Oktober 2002 (Postulat Esther Guyer, <strong>Zürich</strong>, und Felix Müller, Winterthur). Im Hinblick auf neue<br />
Bildungskonzepte wird der <strong>Regierungsrat</strong> eingeladen, die Schulbaurichtlinien zu flexibilisieren und den<br />
neuen Bedürfnissen anzupassen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 31. Januar Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4214b)<br />
(und in der Folge wurde das Geschäft abgeschrieben an der KR-Sitzung vom 14. Januar 2008).<br />
132/2003 Investitionskriterien für die Reihenfolge von Um- und Neubauten für die Sekundarstufe II und die<br />
Tertiärstufe<br />
25. August 2003 (Postulat Chantal Galladé, Winterthur, und Hanspeter Amstutz, Fehraltorf). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird ersucht, für Investitionen in Bauten im Bildungsbereich auf der Sekundarstufe II und der<br />
Tertiärstufe einen Bericht mit Strategie und Kriterien für Um- und Neubauten zu erstellen.<br />
Der Bericht soll aufzeigen, in welchen Schulen der <strong>Regierungsrat</strong> für die nächsten Jahre auf Grund<br />
der gegenwärtigen Raumverhältnisse und der künftigen Schulentwicklung einen Investitionsbedarf sieht<br />
und in welcher Reihenfolge die Bauten realisiert werden sollen. Dabei soll transparent dargelegt werden,<br />
wie zonenkonforme Entwicklungsmöglichkeiten sowie architektonische und bildungspolitische Überlegungen<br />
berücksichtigt werden können.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 17. August 2005 Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4275).<br />
101/2003 Brückenangebote (zwischen Volksschule und Sekundarstufe II)<br />
1. Dezember 2003 (Motion Susanna Rusca Speck, <strong>Zürich</strong>, und Thomas Hardegger, Rümlang). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird aufgefordert, im Rahmen des Einführungsgesetzes des Berufsbildungsgesetzes sämtliche<br />
Brückenangebote zwischen Volksschule und der Sekundarstufe II einheitlich zu regeln. Auch die Schnittstelle<br />
zu den gemäss dem Arbeitslosenversicherungsgesetz (AVIG) geführten Motivationssemestern ist dabei unter<br />
inhaltlichen und finanziellen Aspekten zu berücksichtigen. Der <strong>Kanton</strong> entwickelt Qualitätsstandards.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 30. August 2006 Bericht und Antrag für das neue EG BBG erstattet und<br />
die Abschreibung dieser Motion beantragt (Vorlage 4351).<br />
111/2004 Raumkonzept für Liegenschaften der Universität<br />
29. November 2004 (Postulat Barbara Steinemann, Regensdorf, Dr. Christoph Holenstein, <strong>Zürich</strong>, und<br />
Dr. Theo Toggweiler, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, die Raumkosten der universitären Einrichtungen<br />
deutlich zu senken und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Villen und Wohnungen in der Stadt<br />
<strong>Zürich</strong>, welche momentan durch universitäre Einrichtungen und Institute belegt sind, wieder für Wohnzwecke<br />
freizugeben. Dazu soll ein Bewirtschaftungs- und Nutzungskonzept für die Liegenschaften der<br />
Universität vorgelegt werden.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 16. November 2006 Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4364).
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
55/2003 Bessere Arbeitsbedingungen für Pflegefamilien<br />
7. Februar 2005 (Postulat Bettina Volland, <strong>Zürich</strong>, und Karin Maeder-Zuberbühler, Rüti). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird ersucht, aufzuzeigen, weshalb die Zahl der Pflegeverhältnisse im Vergleich zu Heimplatzierungen<br />
von Kindern und Jugendlichen abgenommen hat. Aufgezeigt werden soll auch, welche Gründe<br />
zu Abbrüchen von Pflegeverhältnissen geführt haben und wie ein bedürfnisgerechtes Angebot gewährleistet<br />
werden kann. Insbesondere sollen Massnahmen aufgezeigt werden, wie die Arbeitsbedingungen<br />
(Beratung, Ausbildung, Entschädigung) für Pflegeeltern verbessert werden können.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 31. Januar Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4376).<br />
93/2003 Überarbeitung des Lehrplans der Volksschule<br />
21. März 2005 (Postulat Esther Guyer, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, den Bildungsrat zu<br />
beauftragen, den Lehrplan der Volksschule umfassend zu überarbeiten und neu zu erlassen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 14. März Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4386).<br />
112/2004 Bericht zur nachuniversitären Weiterbildung für Kinder- und Jugendpsychologie<br />
26. September 2005 (Postulat Susanna Rusca Speck, <strong>Zürich</strong>, und Mitunterzeichnende). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
ist beauftragt, einen Bericht vorzulegen und aufzuzeigen, wie er einen Nachdiplomstudiengang (NDS)<br />
im Bereich der Kinder- und Jugendpsychologie einrichten kann.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 22. August Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4427).<br />
161/2004 Neue Finanzierungsmodelle für die Weiterbildung<br />
26. September 2005 (Postulat Jacqueline Gübeli, Horgen, Elisabeth Derisiotis-Scherrer, Zollikon, und<br />
Susanna Rusca Speck, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, aufzuzeigen, mit welchen finanziellen<br />
Anreizen die Investition in die Weiterbildung sowohl auf individueller als auch betrieblicher Ebene<br />
verstärkt werden kann.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 30. August 2006 Bericht und Antrag für das neue EG BBG erstattet und<br />
die Abschreibung dieser Motion beantragt (Vorlage 4351).<br />
188/2005 Aufnahmeprüfung Mittelschulen<br />
26. September 2005 (Postulat Dr. Ueli Annen, Illnau-Effretikon, und Ursula Brunschweig-Lütolf,<br />
Winterthur). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, in einem Bericht darzulegen, wie die Aufnahmeprüfung<br />
an die Mittelschulen weiterentwickelt werden kann. Für ein neues Testverfahren sollen stufengemässe<br />
Standards und Kompetenzniveaus sowie eine prognostische Beurteilung einbezogen werden.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 18. September Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4441).<br />
189/2005 Aufnahmeprüfung ins Gymnasium im siebten Schuljahr<br />
26. September 2005 (Postulat Matthias Hauser, Hüntwangen, Thomas Ziegler, Elgg, und Samuel<br />
Ramseyer, Niederglatt). Sekundarschülerinnen und Sekundarschüler können in ihrem siebten Schuljahr<br />
die Aufnahmeprüfung an das Langzeitgymnasium für Sechstklässler absolvieren. Der <strong>Regierungsrat</strong> wird<br />
gebeten zu prüfen, wie diese «Hintertüre in das Gymnasium» geschlossen werden kann.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 18. September Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4442).<br />
223
224<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
163/2004 Konzept für die quartäre Bildungsstufe<br />
3. Oktober 2005 (Postulat Susanna Rusca Speck, <strong>Zürich</strong>, Elisabeth Derisiotis Scherrer, Zollikon, und<br />
Jacqueline Gübeli, Horgen). Der <strong>Regierungsrat</strong> ist beauftragt, das im Jahre 1999 von der Bildungsdirektion<br />
erarbeitete Konzept «zur Förderung des lebenslangen Lernens: Weiterbildung im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>» vorzulegen,<br />
den aktuellen Erfordernissen anzupassen und umzusetzen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 30. August 2006 Bericht und Antrag für das neue EG BBG erstattet und<br />
die Abschreibung dieser Motion beantragt (Vorlage 4351).<br />
300/2004 Regelung der allgemeinen Weiterbildung im neuen Einführungsgesetz zum Berufsbildungsgesetz<br />
3. Oktober 2005 (Postulat Susanna Rusca Speck, <strong>Zürich</strong>, und Elisabeth Derisiotis-Scherrer, Zollikon). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> ist eingeladen, im zukünftigen kantonalen Einführungsgesetz zum Berufsbildungsgesetz<br />
neben der Berufsbildung und der berufsorientierten Weiterbildung auch die allgemeine Weiterbildung<br />
(Erwachsenenbildung) zu regeln und das Gesetz entsprechend zu betiteln (Gesetz über die Berufs- und<br />
Weiterbildung).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 30. August 2006 Bericht und Antrag für das neue EG BBG erstattet und<br />
die Abschreibung dieser Motion beantragt (Vorlage 4351).<br />
374/2005 Durchführung einer kantonalen Lehrstellenkonferenz<br />
9. Januar 2006 (Postulat Julia Gerber Rüegg, Wädenswil, Ralf Margreiter, <strong>Zürich</strong>, und Johannes Zollinger,<br />
Wädenswil). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, zusammen mit den Organisationen der Arbeitswelt und<br />
weiteren interessierten Kreisen eine kantonale Lehrstellenkonferenz zum Zwecke der Innovationsförderung<br />
in der Berufsbildung sowie zur Verbesserung der Berufsbildungs- und Lehrstellensituation im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> durchzuführen.<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> hat am 31. Januar Bericht und Antrag erstattet (Vorlage 4375).<br />
B. Bericht über den Vollzug unerledigter Vorstösse<br />
4234/2005 Gegen die Erhöhung der Klassengrössen<br />
22. Februar 2005 (Volksinitiative)<br />
Wird geprüft.<br />
355/2005 Aufwertung der Hausarztmedizin und Abbau von staatlichen Hürden bei Hausarztpraxen<br />
27. März 2005 (Postulat Anita Simioni-Dahm, Andelfingen, Inge Stutz-Wanner, Marthalen, und Marlies<br />
Zaugg-Brüllmann, Richterswil). Wir möchten den <strong>Regierungsrat</strong> bitten zu prüfen, wie einer absehbaren<br />
Unterversorgung durch Hausärzte – vor allem in ländlichen Gebieten – durch die Aufwertung der Hausarztmedizin<br />
und dem Abbau von staatlichen Hürden wirksam entgegengetreten werden kann.<br />
Wird geprüft.<br />
175/2005 Einführung einer Bewilligungs- und Aufsichtspflicht für private Vermittlung von Pflegekindern<br />
24. April 2006 (Motion Cécile Krebs, Winterthur, Lucius Dürr, <strong>Zürich</strong>, und Prof. Katharina Prelicz-Huber,<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, die Bewilligungs- und Aufsichtspflicht für die Vermittlung<br />
von Pflegekindern (Tages-, Wochen- und Dauerpflege) durch private Institutionen und Einzelpersonen<br />
gesetzlich festzulegen.<br />
Wird geprüft.
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
179/2005 Senkung des Schuleintrittsalters im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
24. April 2006 (Postulat Dr. Pia Holenstein Weidmann, Affoltern a. A., Prof. Andrea Widmer Graf, <strong>Zürich</strong>,<br />
und Yvonne Eugster, Männedorf). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten abzuklären, wie die Senkung des Schuleintrittsalters<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> bald realisierbar wäre und in welcher Grössenordnung sie am ehesten zu<br />
einer gesamtschweizerischen Einheitlichkeit führen würde.<br />
Wird geprüft.<br />
24/2006 Berufsauftrag der Lehrpersonen<br />
15. Mai 2006 (Postulat Ursula Braunschweig-Lütolf, Winterthur, Marianne Trüb Klingler, Dättlikon, und<br />
Marcel Burlet, Regensdorf). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, die Erarbeitung eines neuen Berufsauftrags<br />
für die Lehrpersonen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu entwickeln und einzuführen.<br />
Wird geprüft.<br />
46/2006 Aufwertung der Klassenlehrerfunktion im Rahmen eines neuen Berufsauftrags für Lehrpersonen an<br />
der Volksschule<br />
22. Mai 2006 (Postulat Hanspeter Amstutz, Fehraltorf, Samuel Ramseyer, Niederglatt, und Peter<br />
Reinhard, Kloten).<br />
Wird geprüft.<br />
255/2005 Angliederung des Schulpsychologischen Dienstes an das Volksschulamt<br />
25. September 2006 (Postulat Anita Simioni-Dahm, Andelfingen, Martin Kull, Wald, und Katharina Kull-<br />
Benz, Zollikon). Die Schulpsychologischen Dienste (SPD) sollen als Teil der Volksschule definiert werden<br />
und einen umfassenden Leistungsauftrag erhalten.<br />
Wird geprüft.<br />
199/2006 Mehr Kinderbetreuungseinrichtungen (Krippen und Horte) dank weniger Reglementierung<br />
13. November 2006 (Postulat Brigitta Johner-Gähwiler, Urdorf, Anita Simioni-Dahm, Andelfingen, und<br />
Dr. Beat Badertscher, <strong>Zürich</strong>). Wir ersuchen den <strong>Regierungsrat</strong>, die Verordnung über die Bewilligung von<br />
Kinder- und Jugendheimen, Kinderkrippen und -horten dahingehend zu revidieren, dass inskünftig zwischen<br />
Heim- und Tagesbetreuung deutlich unterschieden wird: Die Bewilligungsvoraussetzungen für die<br />
Betreuung in Kinder- und Jugendheimen einerseits und in Kinderkrippen und -horten anderseits sollen<br />
unterschiedlich geregelt werden.<br />
Ebenso sollen die entsprechenden Richtlinien dahingehend revidiert werden, dass die Eröffnung/Führung<br />
einer Kindertagesstätte im administrativen/organisatorischen Bereich künftig vereinfacht<br />
wird, ohne dass der Kindsschutz oder die sozialpädagogischen Grundsätze beeinträchtigt werden.<br />
Wird geprüft.<br />
201/2006 Kompetenzenbilanz als Zulassungskriterium zu einer verkürzten Ausbildung als Kleinkind- und<br />
Schülerbetreuende für Quer- und Wiedereinsteigende<br />
13. November 2006 (Postulat Gabriela Winkler, Oberglatt, Werner Scherrer, Bülach, und Katharina Kull-<br />
Benz, Zollikon). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, Quer- oder Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger<br />
mit einem entsprechend qualifizierenden Attest der Kompetenzenbilanz zu einer verkürzten, allenfalls<br />
modularen Ausbildung zum Kleinkindbetreuenden, Krippenleitenden oder Hortleitenden zuzulassen.<br />
Wird geprüft.<br />
225
226<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
79/<strong>2007</strong> Realisierung der längst geplanten Turnhalle für das Berufsbildungszentrum <strong>Zürich</strong>see (BZZ) am<br />
Standort Horgen<br />
7. Mai <strong>2007</strong> (Postulat Julia Gerber Rüegg, Wädenswil, Martin Arnold, Oberrieden, und Johannes<br />
Zollinger, Wädenswil). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, die Vorbereitung für die Realisierung des Baus der<br />
seit langem geplanten Turnhalle für die Schülerinnen und Schüler des BZZ am Standort Horgen umgehend<br />
an die Hand zu nehmen.<br />
Wird geprüft.<br />
141/<strong>2007</strong> Hochschule für Heilpädagogik<br />
21. Mai <strong>2007</strong> (Postulat Claudio Schmid, Bülach, Esther Guyer, <strong>Zürich</strong>, und Hanspeter Amstutz, Fehraltorf).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen, dass die Hochschule<br />
für Heilpädagogik (HfH) in die Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong> (PHZH) integriert werden kann.<br />
Wird geprüft.<br />
92/<strong>2007</strong> Finanzierung der Berufsausbildung<br />
25. Juni <strong>2007</strong> (Postulat Hansjörg Schmid, Dinhard, und Ernst Meyer, Andelfingen). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird eingeladen, dem <strong>Kanton</strong>srat darzulegen, wie er in Zukunft bei den zusätzlichen Bildungsausgaben<br />
die duale Berufsbildung mitberücksichtigen will. Wie und wo können für die Zukunft welche Anpassungen<br />
vorgenommen werden und in welcher Grössenordnung?<br />
Wird geprüft.<br />
114/<strong>2007</strong> Termine der Maturitätsprüfungen<br />
27. August <strong>2007</strong> (Postulat Marcel Burlet, Regensdorf, und Daniel Jositsch, Stäfa). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird gebeten, das Reglement für die Maturitätsprüfungen an den Gymnasien zu ändern, so dass die<br />
Maturitätsprüfungen künftig im Juli abgeschlossen sind.<br />
Wird geprüft.<br />
243/<strong>2007</strong> Frühe Sprachförderung Deutsch<br />
26. November <strong>2007</strong> (Postulat Anita Simioni-Dahm, Andelfingen, Katharina Kull-Benz, Zollikon, und Brigitta<br />
Johner-Gähwiler, Urdorf). Wir ersuchen den <strong>Regierungsrat</strong>, ein Konzept vorzulegen, wie die frühe<br />
Sprachförderung im Sinn eines intensiven Deutschunterrichts für unsere Jüngsten in den kantonalisierten<br />
Kindergärten realisiert werden könnte.<br />
Wird geprüft.
Gesetzgebungsprogramm<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Titel des Erlasses Stand Voraussichtliche Beratung im KR<br />
Änderung Jugendhilfegesetz 1<br />
Änderung Volksschulgesetz 1<br />
Legende betreffend Stand<br />
0 = Arbeit noch nicht aufgenommen<br />
1 = in Ausarbeitung<br />
2 = in Vernehmlassung<br />
3 = vom <strong>Regierungsrat</strong> verabschiedet<br />
4 = von der Kommission des <strong>Kanton</strong>srates behandelt<br />
5 = vom <strong>Kanton</strong>srat verabschiedet<br />
6 = Referendumsfrist läuft<br />
7 = vor Volksabstimmung<br />
8 = zurückgezogen/abgeschrieben<br />
227
228<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />
Bereich (Nr., Amt) <strong>2007</strong> 2006<br />
7 Bildungsdirektion 1 313 123 651 1 298 567 116<br />
7000 Bildungsverwaltung 38 252 622 36 022 711<br />
7100 Lehrmittelverlag 2 557 341 2 366 460<br />
7200 Volksschulen, inkl. Vikare 792 520 988 788 070 075<br />
7301 Mittelschulen 230 374 939 226 955 495<br />
7302 Schulen im Gesundheitswesen 5 22 179 539 23 060 448<br />
7303 Berufsschulen und Lehrabschlussprüfungen 165 881 057 162 840 069<br />
7501 Jugend- und Familienhilfe 6 48 817 236 46 539 682<br />
7502 Berufs- und Studienberatung 12 539 929 12 712 175
Personal- und Lohnstatistik<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad � 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
5 Mit unterstellten Auszubildenden<br />
6 Inkl. Zentrum für Gehör und Sprache<br />
B i l d u n g s d i r e k t i o n<br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte 1 Übrige 2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt 3 teilbeschäftigt 4<br />
11 449 11 050 399 17 108 6 734 10 374 4 780 12 328<br />
288 281 7 388 148 240 159 229<br />
26 25 1 28 18 10 21 7<br />
7 066 7 066 – 9 644 3 009 6 635 3 265 6 379<br />
1 759 1 756 3 3 034 1 620 1 414 672 2 362<br />
325 73 253 138 38 100 46 92<br />
1 403 1 294 109 2 868 1716 1 152 485 2 383<br />
468 443 25 831 143 688 105 726<br />
113 112 1 177 42 135 27 150<br />
229
230<br />
Miniaturmuseum: Hopper (Judit Villiger)<br />
Landmark (Gabriela Gerber; Lukas Bardill)
Unknown zone (Karim Noureldin)<br />
Überblick<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Die Baudirektion trägt in vielfältiger Weise dazu bei, dass der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ein nachhaltig<br />
attraktiver Standort ist. Sie plant und koordiniert die gesamträumliche Entwicklung,<br />
erstellt öffentliche Infrastruktur wie Spitäler, Schulen oder Verkehrswege, engagiert<br />
sich für die Zürcher Land- und Forstwirtschaft, gestaltet den Zürcher Lebens- und Wirtschaftsraum,<br />
birgt und untersucht archäologische Funde und betreibt Denkmalpflege. Sie<br />
setzt sich ein für Landschaft und Natur, für Wälder und bedrohte Tier- und Pflanzenarten,<br />
für saubere Flüsse, Seen und Luft sowie für eine effiziente Energienutzung.<br />
Beiträge an einen attraktiven Standort<br />
für Bevölkerung und Wirtschaft<br />
Die Baudirektion setzt sich ein für eine nachhaltige räumliche Entwicklung des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Zürich</strong>. Im vergangenen Jahr konnten wichtige Schritte in diese Zielrichtung realisiert<br />
werden mit der Festsetzung des Teilrichtplans «Verkehr» durch den <strong>Kanton</strong>srat, der<br />
öffentlichen Auflage des Bereichs «Gewässer, Gefahren, Ver- und Entsorgung» sowie mit<br />
dem Auftakt zur Gesamtüberprüfung des kantonalen Richtplans. Zudem konnte der<br />
Gestaltungsplan für das Polizei- und Justizzentrum <strong>Zürich</strong> festgesetzt werden.<br />
Für die Bevölkerung plant und erstellt die Baudirektion verschiedene Infrastrukturen<br />
sowie Bauten im Gesundheits-, Bildungs- und Kulturbereich. Im Berichtsjahr<br />
konnten die <strong>Kanton</strong>sschulen in Winterthur (Rychenberg / Im Lee) und in Küsnacht, die<br />
Erweiterung des Staatsarchivs, die Bezirksgerichte in <strong>Zürich</strong> (Wengistrasse) und in Uster<br />
sowie die Forensik Rheinau eingeweiht werden. Im Bereich Verkehr wurde unter anderem<br />
die Westumfahrung planmässig weitergebaut sowie der Autobahnabschnitt zwischen<br />
dem Limmattalerkreuz und Urdorf in Stand gesetzt.<br />
Im Energieplanungsbericht hat die Baudirektion die Strategie für die Sicherstellung<br />
der Energieversorgung und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien erarbeitet,<br />
welche vom <strong>Regierungsrat</strong> festgesetzt wurde.<br />
Mit der Feuerbrandbekämpfung und der Förderung von Holz als alternativer<br />
Energieträger konnte die lokale Land- und Forstwirtschaft unterstützt und für eine<br />
nachhaltige Nutzung der Kultur- und Waldflächen gesorgt werden.<br />
Mit den realisierten Hochwasserschutzmassnahmen im Knonaueramt, im<br />
Limmattal und im Zürcher Oberland konnte sichergestellt werden, dass die Bevölkerung<br />
in einem sicheren Umfeld wohnen und arbeiten kann.<br />
Mit der Schutzverordnung Aeugst, den Errungenschaften aus 20 Jahren Moorschutz<br />
und der Festlegung von Vogelschutzgebieten hat sich die Baudirektion dafür engagiert,<br />
dass die Bevölkerung weiterhin eine intakte Natur und ausreichend Naherholung<br />
vorfindet.<br />
231
232<br />
Generalsekretariat (GS)<br />
Das GS erbringt als Stabsstelle der Baudirektion sämtliche Management-Services und unterstützt die Ämter mit den erforderlichen<br />
internen Dienstleistungen. Zusätzlich nimmt es über die Baudirektion hinaus Steuerungs- und Koordinationsaufgaben insbesondere im<br />
Baubewilligungsverfahren, im Umweltschutz und im Submissionswesen wahr und ist das Kompetenzzentrum für die Nachhaltige Entwicklung<br />
des <strong>Kanton</strong>s. Es betreut zudem den Natur- und Heimatschutzfonds.<br />
Revision Planungs- und Baugesetz<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> beauftragte im März die Baudirektion, vier für sich umsetzbare<br />
Teilrevisionen des Planungs- und Baugesetzes (PBG, LS 700.1) bis April 2008 vorzulegen<br />
(Verfahren- und Rechtsschutz, Parkierungsregelungen und publikumsintensive<br />
Einrichtungen, Behindertengerechtes Bauen und Private Kontrolle). Für die beiden<br />
Teilprojekte Verfahren und Rechtsschutz sowie Behindertengerechtes Bauen können<br />
anfangs Februar 2008 eine Anhörung der Direktionen und der Staatskanzlei durchgeführt<br />
und dem <strong>Regierungsrat</strong> kann bis April 2008 Antrag gestellt werden.<br />
Public Private Partnership (PPP) als alternative Beschaffungsvariante<br />
In Zusammenarbeit mit einem externen Beraterunternehmen wurde an einem konkreten<br />
Projekt untersucht, ob die Beschaffung einer öffentlichen Hochbaute mit<br />
Erstellung und Betrieb als PPP einer herkömmlichen Beschaffung vorzuziehen ist. Im<br />
Eignungstest erwies sich, dass die Beschaffung als PPP grundsätzlich möglich, aber<br />
auch mit gewissen Rechtsunsicherheiten verbunden ist. Im nachfolgenden Wirtschaftlichkeitsvergleich<br />
wurden die Chancen und Risiken sowie die Kosten der beiden<br />
Beschaffungsvarianten einander gegenübergestellt. Dieser Vergleich wird im<br />
Februar 2008 abgeschlossen.<br />
Hoher Anteil nichtlandwirtschaftlicher Bauvorhaben ausserhalb Bauzonen<br />
Im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist die Bautätigkeit ausserhalb der Bauzonen mit jährlich rund<br />
1000 Baugesuchen nach wie vor hoch. Dabei sind nur noch 40% aller Gesuche<br />
zonenkonform. Darunter fallen Bauten und Anlagen für landwirtschaftliche Betriebe<br />
wie Wohngebäude, Remisen, Silos, Stallbauten usw.<br />
Bei den Ausnahmebewilligungen ist ein Trend zu Anlagen für die Freizeit- und<br />
Erholungsnutzung feststellbar. Vorhaben betreffend Nutzung von alternativen Energiequellen<br />
haben ebenfalls stark zugenommen.<br />
Für die bessere Information von Bauwilligen wurden Ende Berichtsjahr<br />
Merkblätter zum Thema Bauen ausserhalb Bauzonen erarbeitet und unter www.baugesuche.zh.ch<br />
aufgeschaltet.<br />
Nachhaltigkeitsbericht und Strategie Nachhaltige Entwicklung <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Der erste Nachhaltigkeitsbericht <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> wurde am 20. April veröffentlicht.<br />
Er diente als wichtige Grundlage für die Erarbeitung der Legislaturziele des <strong>Regierungsrat</strong>es<br />
<strong>2007</strong>–2011. Die Leitlinien und Ziele der Legislatur orientieren sich am<br />
Gedanken der Nachhaltigkeit mit den drei Dimensionen Wirtschaft, Umwelt und<br />
Gesellschaft. Im Berichtsjahr wurde mit der Erarbeitung der «Strategie Nachhaltige<br />
Entwicklung <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>» begonnen, welche im ersten Quartal 2008 dem <strong>Regierungsrat</strong><br />
vorgelegt wird.
Hochbauamt (HBA)<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Das HBA erbringt Leistungen sowohl im Bereich Planung und Bau für die durch kantonale Institutionen<br />
genutzten Räume und Bauten als auch für Begutachtungen von staatsbeitragsberechtigten Bauvorhaben<br />
von Gemeinden und weiteren Institutionen. Als zentrales Baufachorgan berücksichtigt es in einem ausgewogenen<br />
Verhältnis die Aspekte hohe Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit sowie<br />
gute gestalterische Qualität. Dabei nimmt es seine Rolle nicht nur als Planungs- und Realisierungsorgan<br />
mit der Verpflichtung zur möglichst hohen Transparenz der Abläufe wahr, sondern versteht sich auch als<br />
Koordinations- und Beratungsorgan gegenüber den weiteren Beteiligten. Mit der Betreuung der kantonalen<br />
Kunstsammlung sowie der Stiftung «Auszeichnung guter Bauten im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>» leistet auch<br />
das HBA im Sinne der Standortförderung einen kulturpolitischen Beitrag (www.hochbauamt.zh.ch).<br />
Mit dem zum Jahresende vollzogenen Umzug an die Stampfenbachstrasse 110 ist das HBA nicht<br />
nur zum ersten Mal unter einem Dach vereint, sondern es hat auch gleichzeitig das Sanierungsprogramm<br />
04 sowie den Massnahmenplan Haushaltsgleichgewicht 06 umgesetzt.<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Die Immobilienplanung für die Bedürfnisse der Nutzer erfolgt zukunftsbezogen und ganzheitlich<br />
Die im Rahmen der Globalisierung regelmässig durchgeführten Rankings betreffend<br />
Standortvorteil fordern auch die öffentliche Hand auf, ihre bauliche Infrastruktur<br />
fortlaufend dem aktuell gefragten Standard anzupassen. Um diesen steten Bedürfnissen<br />
insbesondere unter Berücksichtigung der in beschränktem Ausmass zur Verfügung<br />
stehenden Mittel gerecht werden zu können, ist eine entsprechend umsichtige<br />
und ressourcenbewusste Planung vonnöten.<br />
In diesem Sinne koordinierte das HBA im Auftrag der Direktionen sowie<br />
zusammen mit den involvierten Nutzerschaften und den beauftragten Planungsteams<br />
ein Investitionsvolumen in der Grössenordnung von ungefähr 400 Mio. Franken.<br />
Stellvertretend werden folgende Planungsprozesse genannt: In Laufen-Uhwiesen<br />
wurde zur Attraktivitätssteigerung des über dem Rheinfall thronenden<br />
historischen Schlossensembles ein touristisches Inszenierungskonzept verabschiedet.<br />
Die Berufsschule Uster konnte unter Ausschöpfung des Synergiepotenzials sowie<br />
Minimierung des Landverbrauchs mit der Erweiterung der <strong>Kanton</strong>sschule zu einem<br />
Bildungszentrum vereint werden. Die Berufsschule Anton Graff in Winterthur wurde<br />
als Zeitzeuge der Sechzigerjahre vorigen Jahrhunderts zeitgemäss und kosteneffizient<br />
umgeplant. Und in <strong>Zürich</strong> galt es, auf dem Universitätsgelände Irchel den<br />
Masterplan von 1969 im Rahmen der 5. Etappe für zukunftsweisende Labors und<br />
Tierhaltung fortzuschreiben.<br />
Die Bereitstellung der Immobilien erfolgt dank Innovation qualitäts- und kostenbewusst<br />
Im laufenden Jahr fand eine Reihe von Einweihungsfeierlichkeiten für einige Bauwerke<br />
statt, die in hohem Masse den Prinzipien der Nachhaltigkeit entsprechen und<br />
auf Grund ihrer projektspezifischen Innovation das Interesse verschiedener Fachkreise<br />
über die Landesgrenze hinaus auf sich ziehen. Dabei handelt es sich ausschliesslich<br />
um Bauvorhaben, die sich im anspruchsvollen Kontext mit der Erweiterung<br />
eines baukulturell hochwertigen Ensembles befinden.<br />
233
Polizei- und Justizzentrum <strong>Zürich</strong><br />
Die Planung des gegenwärtig wohl<br />
bedeutendsten Hochbauprojektes des<br />
<strong>Kanton</strong>s wird mit einem Planungsteam<br />
von rund 130 Beteiligten in engstem<br />
Terminrahmen weiterentwickelt. Im<br />
Frühjahr wurde der Gestaltungsplan<br />
von der Baudirektion festgesetzt,<br />
der infolge dreier Rekurse noch nicht<br />
rechtskräftig ist. Die Haupttätigkeit im<br />
laufenden Jahr umfasste die Konzeption<br />
und Fertigstellung des Vorprojektes, das<br />
nach Abschluss einer umfangreichen<br />
Vernehmlassung bei den Auftraggebern<br />
und Nutzern auf Grund einer tief greifenden<br />
Korrektur des Raumprogramms<br />
(Auslagerung der Polizeiausbildung) im<br />
Spätherbst einer intensiven Überarbeitung<br />
bedurfte. Diese nicht vorhersehbare<br />
neue Aufgabenstellung hat eine<br />
erhebliche Terminverzögerung zur Folge,<br />
die mit Bezug auf den Terminplan der<br />
Gesamtmassnahme zu kompensieren<br />
sein wird.<br />
234<br />
Hochbauamt (HBA)<br />
Im Zentrum stehen dabei die folgenden Bauten: Der neue Unterrichtstrakt für<br />
die <strong>Kanton</strong>sschule Küsnacht bereichert einerseits spannungsvoll das über 600 Jahre<br />
alte, historisch gewachsene Ensemble um einen Zeitzeugen und erweist anderseits<br />
infolge einer spezifischen Materialisierung seine Referenz an die ortsübliche Rebbaukultur.<br />
Beim Neubau der Forensischen Sicherheitsstationen in Rheinau gewährt<br />
die städtebauliche Idee verbunden mit der Materialwahl eine unprätentiöse Integration<br />
in die unter Denkmalschutz stehende Anlage, während das architektonische<br />
Konzept gleichzeitig in therapeutischer Hinsicht zu unterstützen vermag. Die Erweiterung<br />
der <strong>Kanton</strong>sschulen Rychenberg / Im Lee in Winterthur wiederum nimmt<br />
unter Einhaltung erhöhter ökologischer Anforderungen exemplarisch Rücksicht auf<br />
das bauliche und landschaftsgestalterische Umfeld. Und mit dem städtebaulich<br />
sowie funktional auf kontinuierliches Wachstum ausgelegten Erweiterungsbau des<br />
Staatsarchivs <strong>Zürich</strong> wird dessen Prosperität für viele Jahre sichergestellt.<br />
Mit den im Berichtsjahr nach den Maximen einer integralen Nachhaltigkeit<br />
vollendeten Bauwerken werden nicht nur die Jahresziele der Baudirektion konkret<br />
umgesetzt, sondern gleichzeitig die Legislaturziele des <strong>Regierungsrat</strong>es beispielhaft<br />
gelebt.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Amt für Raumordnung und Vermessung (ARV)<br />
Im Mittelpunkt der Leistungserbringung stehen die drei Geschäftsbereiche Raumplanung (Vollzug des<br />
Raumplanungsrechts), Geomatik (Vollzug der Amtlichen Vermessung und allgemein die Bewirtschaftung<br />
von Geoinformationen) sowie Archäologie und Denkmalpflege. Das ARV strebt in Zusammenarbeit mit<br />
öffentlichen Planungsträgern und mit der Zivilgesellschaft eine nachhaltige Raumentwicklung an. Insgesamt<br />
im Vordergrund stehen die Aufarbeitung und Abgabe von Informationen über den aktuellen<br />
Zustand und die Vergangenheit des Raums sowie über die räumliche Entwicklung, die Erstellung und<br />
Nachführung des kantonalen Richtplans und die Begleitung der regionalen und kommunalen Planungen<br />
(www.arv.zh.ch).<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Raumplanung als Daueraufgabe<br />
Die laufende Zusammenarbeit mit den regionalen Planungsvereinigungen und den<br />
Gemeinden in der Analyse der Raumentwicklung und bei der Evaluation der nötigen<br />
Anpassungen von Richt- und Nutzungsplänen bleibt umfangreiche und wichtigste<br />
Daueraufgabe des Bereichs Raumplanung im ARV.<br />
An einer Veranstaltung mit Vertretungen der Gemeinden, Regionen und den<br />
verschiedenen involvierten kantonalen Verwaltungsstellen erfolgte im Januar der<br />
Startschuss für die bundesrechtlich vorgeschriebene periodische Gesamtüberprüfung<br />
des kantonalen Richtplans. Nach Neufestsetzungen der Bereiche Landschaft (2001)<br />
sowie Verkehr und «Hochschulgebiet <strong>Zürich</strong> Zentrum» (<strong>2007</strong>) befindet sich eine Teilrevision<br />
im Bereich Gewässer, Gefahren, Ver- und Entsorgung vor dem Abschluss.<br />
Angesichts dieser bereits aktualisierten Festlegungen stehen deshalb als mögliche<br />
Folge der Gesamtüberprüfung vorab Anpassungen zur gezielten Förderung der Siedlungsentwicklung<br />
an S-Bahn nahen Standorten sowie allgemein die Unterstützung<br />
von Zentrumsentwicklungen durch öffentliche Bauten und Anlagen im Vordergrund,<br />
zumal das Siedlungsgebiet insgesamt im Grundsatz nicht ausgedehnt werden soll.<br />
Mit verschiedenen Gemeinden im näheren Umfeld des Flughafens Kloten wurden<br />
Perimetergespräche aufgenommen. Ziel ist die Erarbeitung einer gemeinsamen<br />
Sicht zu Ausgangslage und Perspektiven der kommunalen Gesamtentwicklung.<br />
Gestützt darauf sollen die nötigen Schlussfolgerungen für das noch ausstehende<br />
Kapitel «Flughafen <strong>Zürich</strong>» des Verkehrsrichtplans und für die Überprüfung des Siedlungsplans<br />
gezogen werden können. Auch im übrigen <strong>Kanton</strong>sgebiet hat sich der<br />
Trend verstärkt, dass neben der klassischen Nutzungsplanung verschiedene koordinierte<br />
Massnahmen zu treffen sind, wenn gezielt Umnutzungen angestossen oder<br />
Zentrumsentwicklungen gefördert werden wollen. Das ARV hat deshalb verschiedene<br />
grössere Umzonungsprojekte und Zentrumsplanungen begleitet und unterstützt. Mit<br />
der Festsetzung der Stadtbahn Limmattal im kantonalen Richtplan ist insbesondere<br />
auch im Limmattal zusätzliche Dynamik entstanden (z.B. Zentrumsplanung Schlieren,<br />
Umnutzung Limmatfeld in Dietikon). Auch ausserhalb der Bauzonen wird die gezielte<br />
Koordination und Entflechtung verschiedener Interessen immer wichtiger. So wurden<br />
grossräumige Vorhaben wie das Projekt «Agglomerationspark Limmattal» in<br />
Angriff genommen oder kleinräumige Lösungen gefunden für Fälle wie den Betrieb<br />
«Jucker Farmart» in Seegräben (Koordination Ortsbild, Landwirtschaft, Landschaftsschutz,<br />
Verkehr).<br />
235
236<br />
Amt für Raumordnung und Vermessung (ARV)<br />
Neue Standards zu Qualität und Verfügbarkeit im Bereich Geomatik<br />
Die Bedeutung von Geoinformationen als Grundlage für Planungen und Entscheidungen<br />
aller Art nimmt ständig zu, und zwar gleichermassen in Verwaltung, Politik,<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und für Private. Die eidgenössischen Räte haben am<br />
5. Oktober ein Bundesgesetz über Geoinformation (GeoIG) verabschiedet. Es schafft<br />
einen gesamtschweizerischen Rahmen für Geoinformationen aller Art und ist Grundlage<br />
für den Aufbau einer nationalen Geodaten-Infrastruktur (NGDI). Im Nachgang<br />
zur intensiven Mitarbeit auf Bundesebene wurde das Gesetzgebungskonzept für ein<br />
kantonales Geoinformationsgesetz (GiG) erstellt.<br />
Zentrale Grundlage für den zeitgemässen Umgang mit Geodaten ist die vollnumerische<br />
Vermessung (AV 93). Die Strategie 2008–2011 sieht deshalb in erster<br />
Priorität vor, die AV 93 flächendeckend abzuschliessen (Ausführungs-Stand im<br />
Berichtsjahr: 93% der Bauzonenflächen und 77% der <strong>Kanton</strong>sfläche). Seit 1. April<br />
steht für Grosskunden mit einem Dauerbenützungsvertrag zudem das Datenportal<br />
Amtliche Vermessung (DAV-ZH) zur Verfügung; diese zentrale Datenausgabe soll<br />
rasch auch für Einzelnutzer verfügbar gemacht werden. Eine hohe Nachfrage<br />
bestand erneut auch in den bereits gut eingeführten Bereichen GIS-ZH (Geographisches<br />
Informationssystem) und Datenlogistik ZH. Die Zugriffe auf das GIS-ZH haben<br />
erneut 20% zugenommen und die Datenlogistik ZH verzeichnete 235 000 Transaktionen<br />
(+66%) bzw. einen Austausch von 240 Gigabyte (+100%). Im Bereiche der<br />
IT-Sicherheit wurde für die Datenlogistik ZH das Zertifikat BSG ITSEC® erreicht. Mit<br />
einer Machbarkeitsstudie «Koordinierte Personenadressen <strong>Zürich</strong>» wurden die Möglichkeiten<br />
zur Nutzung der neuen AHV-Versichertennummer sowie der Harmonisierung<br />
der kommunalen Einwohnerregister ausgelotet. Mit der Verschiebung der<br />
Führung des Gebäude- und Wohnungsregisters <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (GWR-ZH) vom<br />
Statistischen Amt in das ARV wurde der Stellenwert der Datenlogistik ZH als<br />
Kompetenzzentrum bekräftigt.<br />
Konsolidierung des Bereichs Archäologie und Denkmalpflege (A&D)<br />
Nach der organisatorischen Zusammenführung von Archäologie und Denkmalpflege<br />
ab 1. Januar 2006 erfolgte im Berichtsjahr auch der räumliche Zusammenzug. In<br />
Dübendorf-Stettbach befinden sich seit anfangs Jahr sämtliche Arbeitsplätze sowie<br />
das umfangreiche Objekt- und Bildarchiv der Denkmalpflege. Die ehemals 10 Jahre<br />
voneinander getrennten Fachstellen arbeiten nun auf Projektebene wieder eng<br />
zusammen. Die Kooperation mit dem kantonalen Liegenschaften-Sektor wurde<br />
durch frühzeitigen Einbezug von A&D in Projekte des neuen Immobilienamts deutlich<br />
verbessert. Das interne Finanzcontrolling für die Beitragsbewirtschaftung<br />
(Subventionen an Umbauten und Renovationen) wurde völlig neu konzipiert und hat<br />
sich bereits eingespielt.<br />
Verschiedene wichtige Projekte konnten abgeschlossen werden. Besonders<br />
erwähnt sind die Renovation des Semperschen Stadthauses in Winterthur und die<br />
Rettungsgrabungen im römischen Gutshof mitten in Dietikon (Neubau Bezirksgebäude).<br />
Der Transfer der archäologischen Bodenfunde des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> aus den<br />
Depots des Schweizerischen Landesmuseums nach Stettbach ist zu einem guten Teil
Grundlagen:<br />
Als aktuelle Grundlage für die im<br />
Berichtsjahr angelaufene Gesamtüberprüfung<br />
des kantonalen Richtplans liegt<br />
seit Ende des Jahres mit dem Heft Nr. 25<br />
der Reihe «Raumbeobachtung<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>» eine Gesamtschau zur<br />
«Raumentwicklung» vor.<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
vollzogen, die baulichen Massnahmen zur fachgerechten Aufnahme des Kulturgutes<br />
eingeleitet. Mit den Publikationen «Rheinau III» und «Greifensee-Böschen» konnten<br />
langjährige Grossprojekte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Erstere<br />
behandelt die ganze vorbarocke Geschichte dieser bedeutenden Klosteranlage auf<br />
der Rheininsel, Letztere stellt ein spätbronzezeitliches Dorf vor, ein urgeschichtliches<br />
«Pompeji», das im Auftrag von der Stadtzürcher Tauchequipe dokumentiert worden<br />
war.<br />
Die Siedlungsentwicklung nach innen und die damit verbundene rege<br />
Umbautätigkeit auch an schützenswerten Bauten und in deren Umfeld erfordern<br />
eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den übrigen Planungsfachstellen.<br />
Es bleibt ein Anliegen, dass die kantonale Denkmalpflege auch bei kommunalen<br />
Denkmalschutzaufgaben wieder gezielt beratend zum Zug kommt, damit die nötige<br />
gesamtkantonale Denkmalschutzpolitik klar und kooperativ betrieben werden kann.<br />
237
238<br />
Tiefbauamt (TBA)<br />
Das Tiefbauamt zeigt sich für die Aufgabenschwerpunkte Bau + Werterhalt, Betrieb und Verkehrstechnik<br />
Strasse verantwortlich. Die Projektleitung der Tiefbauarbeiten an der Glattalbahn, die Projektleitung<br />
Westumfahrung bis zur Eröffnung der Bauwerke, die verschiedenen Fachdienste, das Baulabor sowie die<br />
Fachstelle Lärmschutz gehören ebenfalls zum Tiefbauamt. Es sichert die Mobilität des öffentlichen und<br />
privaten strassengebundenen Verkehrs durch eine hohe Verfügbarkeit der Strasseninfrastruktur.<br />
Bau und bauliche Anpassung der Strasseninfrastruktur<br />
Autobahnen: Schwerpunkt in diesem Aufgabenbereich ist die Lückenschliessung des<br />
Autobahnnetzes zur Sicherstellung leistungsfähiger Verbindungen und zur Entlastung<br />
der Bevölkerung von Verkehrsimmissionen.<br />
Hauptarbeiten an folgenden Strecken:<br />
– N 4.1.4 Brunau–Üetliberg<br />
– N 4.1.5 Üetliberg Ost–Filderen<br />
– N 20.1.3 Urdorf–Limmattalerkreuz<br />
– N 20.1.4 Bergermoos–Filderen<br />
– N 4.1.6 Filderen–Knonau<br />
– N 4.1.7 Knonau–<strong>Kanton</strong>sgrenze ZG<br />
Staatsstrassen: Teilaufgaben sind Anpassungen des Strassennetzes, die zur Verbesserung<br />
der Verkehrssicherheit beitragen (wie die Sanierung von Unfallschwerpunkten)<br />
und die Vervollständigung des Velowegnetzes (Schliessung der Lücken bis 2025<br />
gemäss den regionalen Verkehrsrichtplänen) zur Erhöhung der Sicherheit auf den<br />
Rad-, Wander-, Schul- und Arbeitswegen.<br />
Hauptarbeiten:<br />
– Glattalbahn: Thurgauerstrasse–Flughafen (2. Etappe); Rohbauarbeiten am Viadukt<br />
Balsberg und am Tunnel Stelzen; Trasseearbeiten im Strassenbereich<br />
Bewirtschaftung des National- und Staatsstrassennetzes<br />
Für die Bewirtschaftung unseres Strassennetzes stehen die Gewährleistung einer<br />
hohen Betriebsbereitschaft, einer langfristigen Werterhaltung der vorhandenen Infrastruktur<br />
und das Erreichen einer optimalen Verkehrssicherheit im Vordergrund.<br />
Betrieb und Unterhalt der Staats- und Nationalstrassen mittels einer kostenoptimierten<br />
Organisation zu garantieren stand auch in diesem Geschäftsjahr im Vordergrund.<br />
Das Strasseninspektorat konnte den für die Volkswirtschaft des <strong>Kanton</strong>s<br />
wichtigen Verkehrsfluss jederzeit gewährleisten. Der ausgesprochen milde Winter zu<br />
Beginn des Jahres machte grössere Winterdiensteinsätze überflüssig und erleichterte<br />
einen störungsfreien Betrieb der Strassen.<br />
Wichtige Entscheide konnten in organisatorischer Hinsicht gefällt werden. So<br />
führt namentlich in der Region Zürcher Oberland / See eine Reorganisation zu geografisch<br />
einfacherer Unterstellung und Senkung von Aussenstellen. Kaderstellen<br />
konnten mit sehr guten Nachfolgern besetzt werden, womit Konstanz und Knowhow-<br />
Transfer gewährleistet sind.
Kunstbauten<br />
Verkehrstechnik Strasse<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Aufwendig gestalteten sich die Vorbereitungsarbeiten für die NFA. Die Baudirektion<br />
offerierte dem Bund seine Leistungen für den Unterhalt und Betrieb der Autobahnen.<br />
Zu diesem Zwecke wurde eine Leistungsvereinbarung erarbeitet. Die schwierigen<br />
Randbedingungen wurden durch eine sehr gute Zusammenarbeit mit den<br />
zuständigen Personen des Bundes kompensiert. Daraus hervorgegangen ist eine tragfähige<br />
Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Mit regelmässigen Kontrollen und Inspektionen wird die Betriebsbereitschaft überprüft<br />
und das Unterhaltsprogramm erstellt. Als Indikator der Wirksamkeit der Unterhalts-<br />
und Erneuerungsarbeiten gilt der Anteil der Kunstbauten, welche in einem<br />
schlechten (grosse Schäden) und alarmierenden (Sicherheit gefährdet) Zustand sind.<br />
In einem schlechten Zustand sind noch 42 Objekte und in einem alarmierenden<br />
Zustand ist ein Objekt. Mit einem Anteil von 2,07% aller Objekte konnte das angestrebte<br />
Ziel von höchstens 2,5% erreicht werden.<br />
Hauptarbeiten:<br />
– Glattbrücke Winterthurerstrasse: Die Arbeiten konnten termingerecht abgeschlossen<br />
werden (mit rund 16 000 m2 eine der grössten Brücken im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>)<br />
Die Abteilung Verkehrstechnik Strasse deckt neben dem Betrieb und der Störfallbehebung<br />
aller elektromechanischen Anlagen im <strong>Kanton</strong> auch sämtliche Sanierungs- und<br />
Neubauprojekte in diesem Bereich ab. Neben den Betriebsaufgaben sind dies unter<br />
anderem folgende Projekte: Westumfahrung <strong>Zürich</strong>, Nordumfahrung <strong>Zürich</strong>, Einhausung<br />
Schwamendingen, Instandsetzung Milchbuck- und Gubristtunnel, Regionale<br />
Verkehrsmanagementsysteme, Rettungskonzepte, Übergeordnetes Leitsystem (UeLS),<br />
Verkehrsdatenaustausch mit den Städten (City-Link), Breitbandkommunikationsnetz<br />
(BKN) und verschiedene Verkehrs- und Systemüberwachungsanlagen.<br />
239
240<br />
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL)<br />
Das AWEL strebt einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und einen weitgehend<br />
geschlossenen Stoffkreislauf an. Es sorgt für optimale Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen und trägt<br />
dem Sicherheitsbedürfnis Rechnung (www.awel.zh.ch).<br />
Indikatoren (1. Übersicht) IST 2006 Budget <strong>2007</strong> IST <strong>2007</strong> Budget 2008<br />
Mio. Fr. Saldo Laufende Rechnung –66,7 –67,8 –66,1 –66,8<br />
Mio. Fr. Nettoinvestitionen –17,1 –26,4 –23,1 –22,5<br />
Überprüfung Altlasten-Verdachtsflächen aufsummiert 7 125 6 670 9 250 9 825<br />
Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
durchgeführt<br />
100 167 100<br />
Anzahl realisierte Hochwasserschutzprojekte –* 2 2 2<br />
Produktive Stunden Gewässerunterhalt<br />
Anzahl genehmigter Entwässerungs-,<br />
85620 89500 83770 89500<br />
Wasserversorgungs-, Energieplanungen 24/18/2 6/7/3 21/12/2 6/10/3<br />
Mitwirkung an UVP-pflichtigen Projekten 25 40 24 –**<br />
Anzahl neue Minergie-Labels jährlich 405 200 509 400<br />
Geprüfte Energiekonzepte / Jahresberichte Grossverbraucher<br />
Eingesetzter Franken pro Einwohner/in<br />
58 50 69 50<br />
(Förderprogramm Energie) 1.42 3.85 2.62 3.85<br />
* Kein Wert, da neuer Indikator<br />
** Indikator gestrichen<br />
Zu Gunsten von Bevölkerung und Umwelt sind einwandfreies Trinkwasser sichergestellt, die Wasserund<br />
Luftqualität verbessert sowie die Belastung durch Abfälle minimiert: «Qualität des Wassers stagniert<br />
– erfolgreiche Ansätze gegen den Feinstaub – Sanierungsbeginn in Kölliken»<br />
Indikatoren<br />
Anteil übermässig belasteter Bevölkerung<br />
IST 2006 Budget <strong>2007</strong> IST <strong>2007</strong> Budget 2008<br />
bezüglich NO2/PM10 (in %) NO2/PM10 NO2/PM10 NO2/PM10 NO2/PM10 – im KEF <strong>2007</strong>–2010 (Jahresmittelgrenzwert +15%) 7/– 6/– –/– 5/–<br />
– Neue Modellierung (Jahresmittelgrenzwert) 31/99 – 20/38 12/15<br />
Anteil Trinkwasser (ohne Seewasser) aus Grund- und<br />
Quellwasserfassung mit rechtskräftigen Schutzzonen<br />
(Ziel 2020 = 100%)<br />
95% 95% 96% 96%<br />
Die Anforderungen an ober-/ und unterirdische<br />
Gewässer sind bis 2020 zu 90% / an luftschadstoffemitierenden<br />
Anlagen bis 2010 zu 85% erfüllt<br />
60/79/75% 70/83/83% 72/79/73% 71/81/83%<br />
Verwertete + endgelagerte Abfälle / Gesamtabfall – 79% 79%<br />
Ausschöpfung NOx-Emissionsplafonds 2005: 59% 61%<br />
Bereich Flughafen (IST 2003 = 53% ) 52%<br />
Kostenanteil der Beteiligung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
an Ostluft (Fr. pro Kopf und Jahr). 2000: Fr. 1.47<br />
1.05 1.– –.95 –.94
Aufgaben und Ergebnisse<br />
Im Rahmen des Projekts «Strategie MicroPoll» wird in der Abwasserreinigungsanlage<br />
Wüeri, Regensdorf, die technische und ökonomische Eignung der Ozonbehandlung zur<br />
Elimination von Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser geprüft. Erste Untersuchungsergebnisse<br />
zeigen die grundsätzliche Tauglichkeit des Verfahrens.<br />
Holzfeuerungen erzeugen im Winter gleich viel Feinstaub (PM10) wie der Verkehr.<br />
Seit Oktober werden sie, wie die Öl- und Gasfeuerungen, kontrolliert. Parallel<br />
dazu wurde mit einer Kampagne auf die neuen Bestimmungen und auf korrektes<br />
Anfeuern aufmerksam gemacht. Bei den Feinstaub erzeugenden Baumaschinen auf<br />
kantonseigenen Baustellen waren gut 50% aller Maschinen mit Partikelfiltern ausgerüstet,<br />
bei Grossbaustellen sogar 95%.<br />
Bei der Sondermülldeponie Kölliken konnte im November mit der Sanierung<br />
begonnen werden. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> übernahm der Deponiefonds die Nachsorge von<br />
zwei Deponien in den Gemeinden Eglisau und Maur. Dank der Einführung eines<br />
Risikomanagements für die Verwaltung des Fonds sind Risiken früher erkennbar.<br />
Notwendige Massnahmen sind bei der Überarbeitung der Betriebsbewilligungen<br />
bereits eingeflossen.<br />
Die 2004 in die Wege geleiteten Optimierungen für die Sammlung und Entsorgung<br />
von Kleinmengen von Sonderabfällen hat sich bewährt. Deshalb konnte der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> am 30. Mai beschliessen, dass der Pro-Kopf-Beitrag, der den Gemeinden<br />
jeweils in Rechnung gestellt wird, von ursprünglich Fr. 6.50, heute Fr. 3, im Jahr<br />
2008 auf Fr. 1.20 gesenkt werden kann.<br />
Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt sind vor Hochwasser, Schadenereignissen Biologie/Chemie,<br />
Elektrosmog und menschenbedingten Klimaveränderungen geschützt: «Schwergewicht Hochwasserprävention<br />
– Strahlung nimmt nicht zu – Klimawandel beachten»<br />
Indikatoren IST 2006 Budget <strong>2007</strong> IST <strong>2007</strong> Budget 2008<br />
Anzahl biologischer oder chemischer Zwischenfälle<br />
mit Folgeschäden<br />
0 < 4 0 < 4<br />
Anzahl Einsätze des AWEL-Piketts bei C-Schadenfällen 162 130 159 130<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Die Gefahrenkarten für die Gebiete mit grösstem Schadenpotenzial wie die Stadt<br />
<strong>Zürich</strong> stehen programmgemäss kurz vor Fertigstellung und können im Jahr 2008<br />
festgesetzt werden. Das Fernziel, bis 2012 die Gefahrenkartierung für 95% der <strong>Kanton</strong>sbevölkerung<br />
erstellt zu haben, kann eingehalten werden.<br />
Beim Hochwassermanagement <strong>Zürich</strong>see-Sihl-Limmat konnten für die Massnahmenplanung<br />
die wesentlichsten Grundlagen bezüglich möglichen Regenereignissen,<br />
Hydrologie und Wasserabflüsse erarbeitet werden. Als ein Bestandteil künftiger<br />
Notmassnahmen laufen die Vorbereitungsarbeiten zum Frühwarnsystem für das Sihlgebiet.<br />
Die Nutzung des Sihlsees als Hochwasserrückhaltebecken wurde als Sofortmassnahme<br />
und im Hinblick auf die Baustelle SBB Bahnhof Löwenstrasse in die Wege<br />
geleitet.<br />
241
242<br />
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL)<br />
Im Wasserbau laufen die Planungsarbeiten zum Hochwasserrückhalteraum Hegmatten<br />
in Winterthur und Ausbau des Wüeribachs in Birmensdorf sowie der Kempt im<br />
Abschnitt Fehraltorf-Illnau. Die Regierungsräte von St. Gallen und Glarus genehmigten<br />
das Projekt Linth 2000. In den Thurauen liefen die Vorbereitungsarbeiten zur<br />
1. Etappe. Der 1. Teil am Chämtnerbach in Wetzikon konnte fertig gestellt werden.<br />
Abgeschlossen wurden Hochwasserprojekte am Jonenbach in Affoltern a. A. und an<br />
der Limmat in Unterengstringen.<br />
Die 1800 Mobilfunkanlagen sind lückenlos und grösstenteils unangemeldet<br />
kontrolliert, sie halten die Grenzwerte ein. Trotz hoher Antennendichte nimmt die<br />
Strahlung insgesamt nicht zu.<br />
Der in Zusammenarbeit mit der Internationalen Bodenseekonferenz erarbeitete<br />
Bericht zur Klimaveränderung zeigt, dass die Lebensraumsicherheit im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
zwar grundsätzlich nicht gefährdet ist, die wetterbedingten Extremereignisse aber<br />
zunehmen dürften.<br />
Bevölkerung und Wirtschaft verfügen über eine kostengünstige, sichere, ausreichende und benutzeroptimierte<br />
Energie- und Wasserversorgung sowie Abfall- und Abwasserentsorgung: «Ver- und<br />
Entsorgung gewährleistet – Klärschlammentsorgung optimiert – Gebühren abgesichert»<br />
Indikatoren IST 2006 Budget <strong>2007</strong> IST <strong>2007</strong> Budget 2008<br />
% der Bevölkerung mit genehmigter Entwässerungs-,<br />
Wasserversorgungs-, Energieplanung<br />
72/94/60 70/97/61 75/94/61 76/95/62<br />
% der ARA, welche die Einleitungsbedingungen erfüllen:<br />
organisch/Nitrifikation/Phosphorelimination<br />
(Ziel 2020 alle 100%)<br />
75/78/89 89/80/90 82/75/83 91/82/92<br />
Mit der Teilrevision des kantonalen Versorgungsplans wird die Standortsicherung der<br />
Ver- und Entsorgungsanlagen auf den neuesten Stand gebracht. Im Berichtsjahr fand<br />
die öffentliche Auflage statt.<br />
Die neue Wegleitung zum finanziellen Führungssystem der Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung wurde fertig erstellt und das ihr zu Grunde liegende Planungsmodell<br />
ausgiebig getestet.<br />
Die Baudirektion hat, zusammen mit sämtlichen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> mit der Entsorgung<br />
von Klärschlamm betrauten Körperschaften, die Entscheidungsgrundlagen<br />
für eine zukunftsgerichtete Klärschlammentsorgung zusammengetragen. Dies ermöglicht,<br />
die Infrastrukturanlagen weitsichtig zu planen und aufeinander abzustimmen.<br />
Zudem wird die Wirtschaftlichkeit optimiert und die Chancen der Energie- und der<br />
späteren Phosphornutzung genutzt.<br />
Die Schadstoffemissionen der sechs Kehrichtverbrennungsanlagen lagen deutlich<br />
unter den Grenzwerten.
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Mit Energie, Wasser und Rohstoffen wird haushälterisch umgegangen: «Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> weist<br />
bereits über 2,5 Mio. m2 an Minergiefläche aus – Hochkonjunktur bei Erdwärmesonden»<br />
Indikatoren IST 2006 Budget <strong>2007</strong> IST <strong>2007</strong> Budget 2008<br />
Verbrauchsabnahme fossiler Brennstoffe im Gebäudebereich<br />
(gegenüber Vorjahr, 2003 = 16 110 GWh)<br />
+2 GWh –20 GWh –65 GWh –20 GWh<br />
Erhöhung Nutzung erneuerbarer Energie und Abwärme<br />
(Basis Jahr 2000)<br />
3,6% 2,3% 4,2% 4,0%<br />
Jährlicher Zuwachs an Minergiefläche 423558 200000 481 000 200000<br />
Energieverbrauchsänderung Flughafen-Gebäude –9 GWh � 0 GWh –10 GWh � 0 GWh<br />
gegenüber 1994<br />
Energetische Wirkung pro Franken Subvention aus dem<br />
Förderprogramm (kWh/Fr.)<br />
400 > 300 330 > 300<br />
Ungebremstes Wachstum an Erdwärmesonden seit 2004:<br />
Anzahl<br />
Bewilligungen<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> genehmigte im Oktober den Energieplanungsbericht 2006. Darin<br />
wurde wiederum eine breite Auslegeordnung vorgenommen. Der Energieverbrauch pro<br />
Kopf im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist seit gut zehn Jahren konstant. Infolge der Bevölkerungszunahme<br />
steigt aber der Gesamtverbrauch nach wie vor an. Durch das Ausschöpfen der<br />
Effizienzpotenziale und erneuerbaren Energien soll der CO2-Ausstoss durch den Verbrauch<br />
fossiler Energien bis 2050 von heute rund sechs auf etwa zwei Tonnen pro Person<br />
und Jahr gesenkt werden. Der Strombedarf wird trotz grossen Effizienzsteigerungen<br />
in diesem Zeitraum nicht sinken, da die Substitution fossiler Energien oftmals<br />
einen höheren Strombedarf zur Folge hat.<br />
Der Bund regelt den Vollzug der Heizölrationierung im Rahmen der wirtschaftlichen<br />
Landesversorgung neu. An einer Tagung für grosse Gemeinden wurden sie eingeladen,<br />
konzeptionelle Überlegungen für den Vollzug anzustellen. Für den Vollzug<br />
stellt das AWEL den Gemeinden Daten aus dem Tankkataster zur Verfügung.<br />
Mit rund 2,7 Mio. Franken wurden auf Grund des «Förderprogramms Energie»<br />
Minergie-Gebäudesanierungen, grosse Holzheizungen und gebäudeexterne Abwärmenutzungen<br />
gefördert.<br />
92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07<br />
Heizölpreis<br />
in Fr.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Anzahl Bewilligungen<br />
für Erdwärmesonden<br />
Heizölpreis in<br />
Fr. pro 100 Liter<br />
(teuerungsbereinigt)<br />
243
244<br />
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL)<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> weist eine Vielzahl attraktiver Erholungs- und vielfältiger Lebensräume am Wasser<br />
auf: «Steter Tropfen …»<br />
Indikatoren IST 2006 Budget <strong>2007</strong> IST <strong>2007</strong> Budget 2008<br />
Aufwertung nicht natürlicher Fluss-,<br />
Bachabschnitte und Seeufer<br />
5,9 km 4 km 6,9 km 4 km<br />
An kantonalen Gewässern sind 1,75 km und an Gewässern in Zuständigkeit der<br />
Gemeinden 3,65 km aufgewertet. Zusätzlich erfolgten 1,5 km Aufwertungen als<br />
Ersatzmassnahmen für die Westumfahrung.<br />
Das AWEL erteilt kompetente Beratungen und hält straffe Termine in Bewilligungsverfahren ein:<br />
«Kataster der belasteten Standorte akzeptiert»<br />
Indikatoren IST 2006 Budget <strong>2007</strong> IST <strong>2007</strong> Budget 2008<br />
Anzahl abgeschlossener Bewilligungen BVV 808 750 613 750<br />
BVV-Verfahren: Einhaltung der Behandlungsfristen 90% > 95% 88% > 95%<br />
Durschnittl. Kosten pro abgeklärten belasteten Standort (Fr.) 2090 2000 1550 2000<br />
Ende des Berichtsjahres konnte die Überprüfung der knapp 7000 Ablagerungs- und<br />
Unfallstandorte im Altlastenverdachtsflächenkataster abgeschlossen werden. Davon<br />
wurden nach der Überprüfung 2400 Standorte in den Kataster der belasteten Standorte<br />
eingetragen. 330 Eigentümerinnen und Eigentümer (< 5%) von rund 7000 im<br />
KbS eingetragenen Grundstücken verlangten eine Feststellungsverfügung. Dazu sind<br />
zwischen 2001 und <strong>2007</strong> 21 Rekurse (< 0,5%) eingegangen.<br />
Das AWEL gewährleistet Rechtssicherheit und fördert die Harmonisierung der Standards: «Das kantonale<br />
Recht wird zukunftstauglich ausgestaltet»<br />
Mit dem Erlass der Verordnung über den ABC-Schutz am 28. Februar (LS 528.1) ist<br />
die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte bei Ereignissen mit Freisetzung radioaktiver<br />
Stoffe, gentechnisch veränderten und pathogenen Organismen sowie toxischen und<br />
umweltgefährdenden Stoffen klarer als bisher geregelt. Neu beteiligen sich die Verursacher<br />
vermehrt an der Finanzierung.<br />
Auf Grund der Revision der Gewässerschutzgesetzgebung des Bundes sind auf<br />
den 1. Januar die Vorschriften im Zusammenhang mit dem Umschlag und der Lagerung<br />
der wassergefährdenden Flüssigkeiten gestrafft worden. Zudem hat der Bund<br />
erhebliche Bereiche des Rechts der wassergefährdenden Flüssigkeiten dem kantonalen<br />
Recht zur Regelung zugewiesen. Der <strong>Regierungsrat</strong> hat dazu die Bewilligungs-,<br />
Melde-, Kontroll- und Sanierungspflichten bei den Tankanlagen am 12. Dezember mit<br />
einer Revision der Verordnung über den Gewässerschutz (LS 711.11) neu geordnet.<br />
Gleichzeitig wurden Vorschriften über Anlagen zur Erdwärmenutzung erlassen<br />
(OS 63, 2).
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Die Schweizerische Akkreditierungsstelle erneuerte am 22. Oktober die Akkreditierung<br />
des Gewässerschutzlabors als Prüfstelle für die Entnahme und die chemische,<br />
physikalische sowie biologische Untersuchung von Umweltproben für den Vollzug<br />
der Gewässerschutz- und Umweltschutzgesetzgebung nach der Norm ISO/ICE<br />
17025. Damit sind die Voraussetzungen für qualifizierte, unabhängige Fachgutachten<br />
weiterhin gegeben.<br />
Zur Wahrnehmung der behördlichen Aufsicht und Verantwortung, der im<br />
Rahmen des Sanierungsprogramms 04 ausgelagerten Vollzugsbereiche wurde in der<br />
Baudirektion ein abgestimmtes Controllingkonzept erstellt und umgesetzt. Der<br />
Controllingbericht des Berichtsjahres zeigt auf, dass u. a. in den Bereichen Liegenschaftsentwässerung<br />
und Landwirtschaft der ausgelagerte Vollzug gut funktioniert.<br />
Allgemein kann mittels der Weiterentwicklung des Controllings und dem Anordnen<br />
von gezielten Massnahmen das gewählte Vollzugskonzept bestätigt und auf Kurs<br />
gehalten werden.<br />
245
246<br />
Immobilienamt (IMA)<br />
Das IMA wirkt als Eigentümervertreter des <strong>Kanton</strong>s bei den Liegenschaften im Verwaltungsvermögen<br />
sowie seit Oktober auch bei den Liegenschaften im Finanzvermögen.<br />
Für die Liegenschaften der Zentral- und Bezirksverwaltung ist das IMA zudem für die Bewirtschaftung<br />
zuständig (sofern die Hauptnutzfläche für Büroarbeitsplätze mehr als die Hälfte der gesamten<br />
Hauptnutzfläche beansprucht).<br />
Basierend auf diesem Auftrag wurden im Berichtsjahr folgende Schwerpunkte umgesetzt:<br />
Der Standardprozess zur Planung und Umsetzung von Hochbauinvestitionen wurde<br />
konkretisiert. Er sorgt dafür, dass der Mitteleinsatz bei Investitionen zielgerichtet<br />
erfolgt sowie Kosten und Nutzen optimiert werden. Der Prozess lehnt sich an die SIA-<br />
Normen an und ist den Besonderheiten der öffentlichen Hand angepasst. Die betroffenen<br />
Direktionen werden bei der Projektentwicklung und der Projektorganisation<br />
durch das IMA unterstützt. Die Investitionsprojekte werden klassiert und ihre Realisierungsreihenfolge<br />
wird festgelegt. Die eingeführte Investitionsplanungssoftware<br />
unterstützt dabei als Steuerungs- und Informationssystem. Das Instrument gibt einen<br />
raschen Überblick über alle geplanten Hochbauinvestitionen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>.<br />
Die Liegenschaftenverwaltung der Finanzdirektion wurde auf 1. Oktober ins<br />
IMA transferiert. Die Liegenschaften des Finanzvermögens und deren Hochbauinvestitionen<br />
werden neu durch das IMA betreut und strategiekonform entwickelt. Die<br />
Zentralisierung der Eigentümervertretung für die kantonalen Immobilien zeigt schon<br />
heute Synergieeffekte. Ein bedeutendes laufendes Projekt betrifft die Klosterinsel<br />
Rheinau. Nach dem Scheitern des Projekts «Musikinsel» wurde die Entwicklung der<br />
Klosterinsel Rheinau Mitte des Jahres dem IMA übertragen. Auf Grund der Analysen<br />
wird versucht, eine Nutzungskombination zu finden, die mit kleinen Eingriffen in die<br />
bestehende Bausubstanz und damit relativ geringen Kosten realisiert werden kann.<br />
Damit kann das Investorenrisiko vermindert werden und gleichzeitig wird es einfacher,<br />
die Auflagen der Denkmalpflege zu berücksichtigen.<br />
Das bestehende Kompetenzzentrum für Enteignungen, welches die Direktionen<br />
in rechtlichen Fragen berät und welches Liegenschaftengeschäfte vorbereitet, hat ein<br />
vielfältiges Aufgabenspektrum. Aktuell ist das Thema «Fluglärmentschädigungen».<br />
Ende 2006 hat die Eidgenössische Schätzungskommission bei 18 Pilotliegenschaften<br />
in Opfikon in drei Fällen Entschädigungszahlungen zugesprochen. Alle 18 Fälle wurden<br />
von der Gegenseite ans Bundesgericht weitergezogen. Die Enteigner (<strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong> und Flughafen <strong>Zürich</strong> AG) erhoben Anschlussbeschwerde. Die Entscheide des<br />
Bundesgerichts standen Ende des Berichtsjahres noch aus.<br />
Beim Betrieb und der Bewirtschaftung der Gebäude werden vielseitige Dienstleistungen<br />
an Gebäuden, technischen Anlagen, Einrichtungen und Arbeitsplätzen<br />
erbracht. Hohe Ansprüche an Verfügbarkeit, Koordination, Ökologie und Ergonomie<br />
werden berücksichtigt. Dabei dienen Standards und Kennzahlen als Massstab zur<br />
Beurteilung der Effizienz der eingesetzten Mittel. Die definierten Standards für Ausstattung,<br />
Raum und Flächen werden laufend umgesetzt. Durch eine aktive Flächenbewirtschaftung<br />
wird der Flächenbedarf pro Arbeitsplatz optimiert (z. B. mit der Umsetzung<br />
des Rochadenkonzeptes für die Zentralverwaltung).
Zentrales Projektportfolio-<br />
Managementsystem<br />
In Anlehnung an die im Frühjahr durch<br />
den <strong>Regierungsrat</strong> genehmigte Immobilienverordnung<br />
(ImV) steuert der <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Zürich</strong> neu alle seine Hochbauinvestitionen<br />
mittels eines zentralen<br />
Projektportfolio-Managementsystems<br />
als Entscheidungs- und Führungsinstrument.<br />
Damit können jederzeit für über<br />
600 Hochbauvorhaben alle projektrelevanten<br />
Informationen den Nutzerdirektionen<br />
zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Der Aufbau einer Objektkostenrechnung pro Gebäude ermöglicht Transparenz<br />
über die Bewirtschaftungskosten. Mit Hilfe von marktüblichen Kennzahlen wie Reinigungskosten<br />
pro m2 oder Betriebskosten pro m2 werden die Kosten analysiert und<br />
beurteilt.<br />
Die Qualität der Leistungen der Bewirtschaftung wurde mit einer Befragung bei<br />
den Leistungsbezügern gemessen. Die Auswertung ergab bis auf wenige Ausnahmen<br />
(Unzufriedenheit im Bereich der Reinigung) ein gutes Ergebnis. Trotz einer markanten<br />
Verbesserung der Reinigungsqualität in den vergangenen Jahren sind weitere Massnahmen<br />
zur Optimierung der Reinigungsleistungen notwendig.<br />
247
248<br />
Amt für Landschaft und Natur (ALN)<br />
Das ALN sorgt für die Umsetzung der meist bundesrechtlich geregelten Aufgaben aus den Bereichen<br />
Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei sowie Natur- und Bodenschutz. Es koordiniert diese im Sinne<br />
eines integralen Grünraummanagements, welches auf die besonderen Verhältnisse im urbanen Wirtschaftsraum<br />
<strong>Zürich</strong> auszurichten ist. Das Amt unterstützt die Zürcher Landwirtschaft mit gezielten<br />
Strukturverbesserungen (Beiträge für landwirtschaftliche Hochbauten und Meliorationen). Der Strickhof<br />
bietet Landwirten und Bäuerinnen eine breite Palette von Lehrgängen und Kursen an. Das Amt fördert<br />
die Forstwirtschaft, sorgt für ein Gleichgewicht von Nutzung, Schutz und Pflege im Wald und bewirtschaftet<br />
den Staatswald. In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden wird das kantonale Naturschutz-<br />
Gesamtkonzept umgesetzt. Dabei geht es um das Erhalten der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt und<br />
ihrer Lebensräume (Biodiversität) und um den Schutz wertvoller Natur- und Kulturlandschaften in unserem<br />
<strong>Kanton</strong>. Das ALN hat zudem für den qualitativen Schutz der Böden zu sorgen sowie für eine nachhaltige<br />
Nutzung der Wild- und Fischbestände.<br />
Wirksame Unterstützung der Landwirtschaft in schwierigem Umfeld<br />
Nach jahrelangem Rückgang haben sich die landwirtschaftlichen Produktpreise auf<br />
Grund der Güterknappheit auf den europäischen Märkten teilweise erholt. Vor allem<br />
in der Milchwirtschaft konnten steigende Erlöse und eine verstärkte Bereitschaft zu<br />
Investitionen beobachtet werden. Auf der anderen Seite bewirkt die weitere Liberalisierung<br />
der Agrarpolitik Einkommenseinbussen. Der Vollzug der Agrargesetzgebung<br />
durch die Abteilung Landwirtschaft wird diesem schwierigen Umfeld gerecht. So wurden<br />
die kantonalen Vollzugshilfen frühzeitig auf die ab 2008 gültige Bundes-Agrarpolitik<br />
2011 ausgerichtet. Um den Ausstieg aus der Landwirtschaft nicht unnötig zu<br />
erschweren, wurde die Dauer der Rückerstattungspflicht von Subventionen für Ökonomiegebäude<br />
von 30 auf 20 Jahre, für Güllentröge von 20 auf 10 Jahre herabgesetzt.<br />
In den aus dem Projekt «Zukunftsfähige Landwirtschaft» hervorgegangenen<br />
Arbeitsgruppen wurden u. a. Fragen zum Gewässerschutzvollzug und des landwirtschaftlichen<br />
Bauens ausserhalb der Bauzone mit dem Zürcher Bauernverband einvernehmlich<br />
gelöst. Die 2006 zusammen mit dem kantonalen Veterinäramt Veta neu<br />
organisierte Qualitätssicherung bei der Milchproduktion – Qualitätskontrolle durch<br />
das Veta und Beratung durch den Strickhof – bewährte sich im ersten Jahr gut. Bei<br />
der Vorbereitung der kantonalen Umsetzung des Bundesprogramms zur Ausrottung<br />
der Bovinen Virus Diarrhoe (BVD) 2008 durch die Gesundheitsdirektion setzte sich das<br />
ALN für eine praxisnahe und kostengünstige Lösung ein. Schrittweise einfacher wird<br />
die Administration der Daten für die Ausrichtung von Direktzahlungen: Im Berichtsjahr<br />
gaben bereits 40% der Beitragsempfänger (2006: 8%) ihre Daten online über das<br />
Internet ein (www.landwirtschaft.zh.ch).<br />
Strickhof eröffnet kantonsweit modernsten Schweinestall mit Biogasanlage<br />
Anfang April konnte in Lindau der neue Schweinestall mit Biogasanlage in Betrieb<br />
genommen werden. Dieser Neubau ist ein erster Meilenstein in der Weiterentwicklung<br />
des Strickhofs zu einer kantons- und stufenübergreifenden landwirtschaftlichen Ausund<br />
Weiterbildungsstätte, wie sie im Schlussbericht des Projektes «Kompetenzzentrum<br />
Strickhof» vorgeschlagen wird. Die aktuelle, alle vier Jahre stattfindende Befragung<br />
aller Betriebsleiter im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ergab, dass auch 2006 nahezu 70% aller Zürcher<br />
Betriebsleiter über einen landwirtschaftlichen Berufsabschluss an einer Zürcher Land-
Anzahl Lernende am Strickhof (alle Lehrgänge)<br />
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
wirtschaftsschule verfügen. Die Bildungsangebote des Strickhofs sind weiterhin sehr<br />
gefragt. Die Anzahl der Lernenden am Strickhof hat sich in den letzten fünf Jahren<br />
mehr als verdoppelt. Diese hohe Nachfrage konnte mit baulichen Massnahmen und<br />
optimierter Nutzung der Schulinfrastruktur knapp bewältigt werden. Die Aufstockung<br />
der Pavillonanlage und die letzte Umbauetappe der Schulräume in Lindau stehen vor<br />
der Realisierung.<br />
Schuljahr 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 <strong>2007</strong>/08<br />
Anzahl Lernende 520 507 566 612 634 727 918 1170 1362<br />
Die attraktiven Weiterbildungs-Fachtage sind zu einem Strickhof-Markenzeichen<br />
mit starker Ausstrahlung geworden. Die Weiterbildungs-Teilnehmerstunden<br />
wurden um 25% auf rund 48 000 gesteigert. Die Zusammenarbeit mit den Partnerschulen<br />
in den <strong>Kanton</strong>en AG, GR und ZG wurde durch gemeinsame Tagungen und<br />
koordinierte Dienstleistungsangebote intensiviert. Mit zwei Unternehmertagen mit<br />
der deutschen landwirtschaftlichen Gesellschaft DLG und den ersten Schweizermeisterschaften<br />
im Melken hat der Strickhof den Austausch mit deutschen Partnern ausgebaut.<br />
Die Projektarbeiten für den Neubau eines gemeinsamen Rindviehzentrums von<br />
Strickhof, ETH und Universität <strong>Zürich</strong> haben begonnen (www.strickhof.ch).<br />
Schutzwaldflächen sind ausgeschieden<br />
Der Wald hat im Zusammenhang mit Naturgefahren auch im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> eine<br />
wichtige Schutzfunktion: 3% des Zürcher Waldes schützen Wohnhäuser und Strassen<br />
in rund der Hälfte der Zürcher Gemeinden, weitere 15% schützen Landwirtschaftsflächen<br />
vor Schäden. Mit Hilfe eines digitalen Geländemodells und unter Beizug der<br />
lokalen Forstfachleute wurden die Zürcher Schutzwaldflächen ausgeschieden. Vor der<br />
Festsetzung findet 2008 eine Vernehmlassung bei den Gemeinden statt.<br />
Die Borkenkäferschäden sind mit noch rund 29 000 m3 Schadholzmenge stark<br />
zurückgegangen. Im Berichtsjahr wurden folgende Waldpflegemassnahmen mit<br />
Beiträgen unterstützt: 623 ha Jungwaldpflege, 22 km Waldrandpflege, 85 ha Eichenförderung<br />
sowie 32 ha Eibenförderung. Zwölf Waldzusammenlegungen standen in<br />
Bearbeitung, fünf davon vor der Neuzuteilung. Die Waldentwicklungsplanung Greifensee<br />
Ost konnte abgeschlossen werden. Der Anteil der Fläche genehmigter Waldentwicklungspläne<br />
an der Gesamtwaldfläche stieg damit von 40% im Jahre 2006 auf<br />
41%. Für 25 Forstbetriebe konnten die revidierten Betriebspläne genehmigt werden.<br />
Die Holznutzung im <strong>Kanton</strong> kann weiterhin als nachhaltig beurteilt werden: Im<br />
Staatswald wird Holz im Umfang des jährlichen Zuwachses genutzt, während im<br />
Privatwald der nach wie vor grosse Vorrat u. a. dank steigender Holzpreise leicht abgebaut<br />
wurde.<br />
249
250<br />
Amt für Landschaft und Natur (ALN)<br />
Holznutzungen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> im Vergleich zum Zuwachs (in Prozenten)<br />
Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Nutzung im öffentlichen Wald 235 126 85 102 113 113 103 102<br />
Nutzung im Privatwald 240 103 81 101 115 126 114 115<br />
Nutzung gesamter Wald 237 115 83 101 114 119 108 109<br />
Zur Erhöhung der Sicherheit bei Waldarbeiten wurden im Berichtsjahr 16 Holzerkurse<br />
durchgeführt. 164 Waldbesitzer und Landwirte haben daran teilgenommen<br />
(www.wald.kanton.zh.ch).<br />
20 Jahre nach Rothenthurm – erfolgreicher Moorschutz im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Seit der Annahme der Rothenthurm-Initiative am 6. Dezember 1987 wurde im Schutz<br />
der Moorlandschaften und Moore schweizweit viel erreicht. Als moorreichster Mittellandkanton<br />
hat der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> eine grosse Verantwortung. Im Sommer des<br />
Berichtsjahres wurden den Medien in der Moorlandschaft Hirzel die Leistungen des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> aufgezeigt. Vier der sechs Zürcher Moorlandschaften sind heute mit<br />
aktuellen Schutzverordnungen nach Planungs- und Baugesetz umfassend gesichert<br />
(Hirzel, Pfäffikersee, Maschwander Allmend, Drumlinlandschaft Zürcher Oberland).<br />
Rund 80% der 1350 ha Moorflächen von nationaler Bedeutung im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sind<br />
heute im Einvernehmen mit Gemeinden und der lokalen Landwirtschaft geschützt. Vor<br />
20 Jahren lag dieser Anteil bei lediglich 8%.<br />
Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter von Naturschutzflächen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Jahr<br />
Anzahl Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter<br />
2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
von Naturschutzflächen<br />
Anteil der Landwirtschaftsbetriebe, die<br />
im Auftrag des ALN Naturschutzflächen<br />
2498 2501 2014 1661 1663 1671<br />
bewirtschaften 54% 57,5% 56% 40% 40% 42%<br />
Im Berichtsjahr pflegten und nutzten 1671 Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter<br />
Flächen in Naturschutzgebieten und trugen so massgeblich zu den Naturschutzerfolgen<br />
bei. Damit hat sich die Anzahl der Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter weiter stabilisiert,<br />
nachdem sie auf Grund der Umwandlung der kantonalen Obstgartenverträge in<br />
Verträge nach Bundes-Ökoqualitätsverordnung 2003/2004 deutlich abgenommen hat.<br />
Für 21 Vernetzungsprojekte wurde in der Mitte der Projektdauer eine Standortbestimmung<br />
vorgenommen. Zudem waren zwölf Schutzverordnungen in Erarbeitung; für das<br />
Landschaftsschutzgebiet Bachtel wurde gemeinsam mit dem ARV mit der Bearbeitung<br />
begonnen. Im Rahmen von Artenschutzmassnahmen wurden unter anderem der Braune<br />
Eichenzipfelfalter und das Sumpf-Knabenkraut gezielt gefördert. Auf der laufend ausgebauten<br />
Website der Fachstelle Naturschutz wird neu auch das Thema Erfolgskontrolle<br />
dargestellt (www.naturschutz.zh.ch).
Aufgaben und Ergebnisse<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Zwischenbilanz im Bodenschutz (FaBo)<br />
Das 20-jährige Bestehen der Fachstelle Bodenschutz (FaBo) bot Anlass für eine Zwischenbilanz.<br />
Im Herbst wurde an einer Medienveranstaltung auf den unverändert<br />
hohen qualitativen und quantitativen Verbrauch der Ressource Boden aufmerksam<br />
gemacht. Das Echo in den Medien bestätigt, dass Bodenschutz als dringende Aufgabe<br />
zunehmend erkannt wird.<br />
Die Bodenkarte des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>, zuvor nur in gedruckter Form zu beziehen,<br />
wurde im Frühjahr via Internet allgemein zugänglich gemacht. Im Rahmen eines Interreg-Projektes<br />
wurde die ETH beauftragt, ein Prognosewerkzeug zur qualitativen<br />
Abschätzung von Bodenbelastungen in Familiengärten zu entwickeln. Damit lässt sich<br />
via Internet-Homepage der FaBo für jedes Gartenareal abschätzen, ob mit Prüfwertüberschreitungen<br />
zu rechnen ist. Der erste Teil eines gemeinsamen Projektes mit den<br />
Abteilungen Wald und Landwirtschaft zur Abwehr von Bodenversauerungen im Wald<br />
wurde abgeschlossen: Von den analysierten 180 Waldstandorten sind rund ein Drittel<br />
so stark versauert, dass die Bodenfruchtbarkeit erheblich beeinträchtig ist.<br />
Im Rahmen der Richtplan-Gesamtüberprüfung durch die BD wurden verschiedene<br />
Vorschläge für eine bessere Koordination von qualitativem und quantitativem<br />
Bodenschutz skizziert. Der Anteil korrekt nach Bundesvorgabe verschobenen Bodens<br />
erhöhte sich im Berichtsjahr auf 70% (2006: 65%, 2005: 60%), womit der angestrebte<br />
Zielwert von 80% schrittweise näher rückt. Der Einsatz für Beratungen, Bewilligungsverfahren,<br />
Betreuungen bodenkundlicher Baubegleitungen auf Grossbaustellen<br />
und Gefährdungsabschätzungen bei chemischen Bodenbelastungen war weiterhin<br />
gross (www.boden.zh.ch).<br />
Neues Modell zur Berechnung der Jagdpachtzinse<br />
Für die Neuversteigerung der zürcherischen Jagdreviere im Jahr 2009 wurde ein<br />
neuartiges Bewertungsmodell entwickelt. Bisher wurden nur die Fläche des zu verpachtenden<br />
Reviers und der potenziell erzielbare Ertrag aus der Jagd zur Berechnung<br />
beigezogen. Neu werden mit einem GIS-basierten Modell naturräumliche Kenndaten<br />
und andere Parameter, wie die Frequentierung des Gebiets durch Erholungssuchende,<br />
erfasst und in Bezug auf die jagdlichen Möglichkeiten bewertet. Daraus ergibt sich das<br />
noch vorhandene Rehwildlebensraumpotenzial unter besonderer Berücksichtigung<br />
wildbiologischer Kriterien und der Jagdeinschränkungen.<br />
Gemeinsam mit Vertretern der Jägerschaft und der Landwirtschaft wurde das<br />
Projekt «Neues Wildschadenmanagement» erfolgreich abgeschlossen. Die neue Lösung<br />
kann bereits im laufenden Jahr umgesetzt werden. Die Fischereikommission für den<br />
<strong>Zürich</strong>see, Linthkanal und Walensee hat unter der Leitung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> für die<br />
Fischerei im <strong>Zürich</strong>see neue Fischereivorschriften erlassen, die ab dem Jahr 2008 Gültigkeit<br />
haben. Damit wird unter anderem die grenzübergreifende Fischerei auf dem<br />
ganzen See ermöglicht. Das neu entwickelte elektronische Wildbuch ist ein weiterer<br />
wichtiger Baustein, um die e-Governement-Lösung auch unter Jägern und Fischern zu<br />
etablieren (www.fjv.zh.ch).<br />
251
252<br />
Amt für Landschaft und Natur (ALN)<br />
Region Zürcher Berggebiet im Wirkungsbereich der neuen Bundesregionalpolitik<br />
Mit der Neuen Regionalpolitik des Bundes NRP wird die regionalpolitische Verantwortung<br />
ab 2008 den <strong>Kanton</strong>en übertragen, die sich mindestens zu 50% an den Förderungskosten<br />
beteiligen müssen. Um Bundesmittel auszulösen, waren die <strong>Kanton</strong>e<br />
angehalten, bis Mitte des Berichtsjahres beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO<br />
ein Umsetzungsprogramm einzureichen. Das SECO hat dem Gesuch der federführenden<br />
Volkswirtschaftsdirektion um Aufnahme des Zürcher Berggebiets in die NRP entsprochen<br />
und Ende Jahr das Umsetzungsprogramm, das von ALN und Pro Zürcher<br />
Berggebiet PZB erarbeitet wurde, genehmigt. Dabei steht die Weiterführung des Projekts<br />
«natürli» im Vordergrund. Mit dieser erfolgreichen Labelproduktion wird die<br />
Milchverarbeitung und -produktion im Zürcher Berggebiet unterstützt. Die erfolgreiche<br />
Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte aus dem Oberland ist eine wichtige<br />
Voraussetzung, dass die Landwirtschaft in dieser einzigartigen Landschaft auch<br />
weiterhin Pflegeleistungen für Natur und Landschaft erbringen kann.
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Vollzugsbericht zu Vorstössen aus dem <strong>Kanton</strong>srat (Motionen und Postulate) sowie zu<br />
Behörden- und Volksinitiativen<br />
A.2 Abschreibungsanträge: eigene Vorlage, Gesetzesentwurf<br />
179/2002 Änderung von § 237 PBG – öV-Verbindung nur bei grossen Anlagen mit erheblichem Publikumsverkehr<br />
23. August 2004 (Motion Dr. Thomas Heiniger, Adliswil, und Ulrich Isler, Seuzach). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird aufgefordert, für § 237 Abs. 1 Planungs- und Baugesetz (PBG) eine Formulierung zu wählen, die den<br />
privaten Bauherrschaften Klarheit gibt über die Anforderungen an die Erschliessbarkeit mit dem öffentlichen<br />
Verkehr, aber keine unverhältnismässigen und unsachgemässen Angebote verlangt, deren<br />
Abdeckung zudem nicht durch Private erbracht werden kann. Insbesondere Satz 2 von § 237 Abs. 1 PBG<br />
(«Bei grösseren Überbauungen muss überdies die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr gewährleistet<br />
sein.») ist so zu ändern, dass nur für grosse Anlagen mit erheblichem Publikumsverkehr die<br />
Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr geschaffen werden soll, sofern dies auch dem Nutzungszweck<br />
der Anlage folgt und verhältnismässig, technisch möglich sowie zumutbar ist.<br />
Gleichzeitig ist eine Wegleitung/Ausführungsvorschrift zu erlassen, welche die rechtsanwendenden<br />
Behörden vor willkürlichen Entscheiden bewahrt.<br />
Bericht und Antrag wurden am 15. August unterbreitet (Vorlage 4426).<br />
180/2002 Für eine massvolle Verkehrserschliessung<br />
– gegen ein Verbot beim Erstellen von Parkplätzen<br />
– gegen eine Einschränkung der Gewerbefreiheit<br />
23. August 2004 (Motion Adrian Bergmann, Meilen, Emil Manser, Winterthur, und Ueli Kübler, Männedorf).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird zu folgender Gesetzesänderung eingeladen:<br />
Das Planungs- und Baugesetz (PBG), insbesondere § 242, sei so anzupassen, dass normalerweise<br />
der Bau von Parkplätzen nicht mehr eingeschränkt beziehungsweise die Gesamtzahl der Parkplätze nicht<br />
mehr begrenzt werden darf.<br />
Einschränkungen sind nur möglich zum Schutze von Natur- und Heimatschutzobjekten sowie von<br />
Luft und Gewässern. In diesen Fällen kann die Zahl der erforderlichen Plätze tiefer angesetzt werden.<br />
Bericht und Antrag wurden am 15. August unterbreitet (Vorlage 4426).<br />
181/2002 Gegen eine Einschränkung der Gewerbefreiheit – für eine massvolle Verkehrserschliessung<br />
23. August 2004 (Motion Adrian Bergmann, Meilen, Werner Bosshard, Rümlang, und Ueli Kübler,<br />
Männedorf). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird zu folgender Gesetzesänderung eingeladen:<br />
Das Planungs- und Baugesetz (PBG), insbesondere § 237, sei so anzupassen, dass die Erreichbarkeit<br />
mit dem öffentlichen Verkehr nicht mehr zwingend gewährleistet sein muss, sondern entsprechend<br />
den Möglichkeiten des öffentlichen Verkehrs anzustreben ist.<br />
Bericht und Antrag wurden am 15. August unterbreitet (Vorlage 4426).<br />
269/2004 Befreiung von Bauvorschriften für Liftanbauten zur behindertengerechten Erschliessung<br />
29. November 2004 (Postulat Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>, Urs Lauffer, <strong>Zürich</strong>, und Dr. Thomas Heiniger,<br />
Adliswil). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen zu prüfen, wie mit der Revision von § 19 der Besonderen<br />
Bauverordnung II (BBV II) auch Liftbauten (Anbauten an Fassaden und Aufbauten) von den Bestim-<br />
253
254<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
mungen über die Geschosszahl, die Gebäude- und Firsthöhen sowie Abstandsvergrösserungen<br />
grundsätzlich befreit werden können.<br />
Bericht und Antrag wurden am 22. November 2006 unterbreitet (Vorlage 4367). Der <strong>Kanton</strong>srat hat<br />
den <strong>Regierungsrat</strong> beauftragt, ein Ergänzungsbericht vorzulegen.<br />
Ergänzungsbericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
131/2003 Bauwerkskategorien und Ausbaustandards für kantonale Hochbauten<br />
28. Februar 2005 (Postulat Dr. Beat Walti, Erlenbach, und Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird eingeladen, geeignete Massnahmen zu treffen, dass sämtliche neu zu erstellende, umzunutzende<br />
oder tiefgreifend zu renovierende kantonale Hochbauten in Zukunft im Rahmen der Projektierung<br />
standardisierten Bauwerkskategorien zugeordnet werden, für welche auf Grund der vorgesehenen<br />
Nutzung Ausbaustandards und maximale Kosten (zum Beispiel Fr./m3 , Fr./m2 analog SIA 102, oder in<br />
Zusammenarbeit mit der kantonalen Gebäudeversicherung oder vergleichbarer, den Regeln der Baukunde<br />
entsprechenden Normen) festgelegt werden. Die Kategorisierung soll die Abweichungen vom<br />
Kategoriestandard und allfällige Kostenfolgen transparent machen und die politische Diskussion über<br />
deren Wünschbarkeit erleichtern.<br />
Bericht und Antrag wurden am 21. November unterbreitet (Vorlage 4452).<br />
28/2005 Legitimation zur Verbandsbeschwerde nach § 338a PBG<br />
30. Mai 2005 (Motion Roland Munz, <strong>Zürich</strong>, Yves de Mestral, <strong>Zürich</strong>, und Ruedi Lais, Wallisellen). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen, dass ein Register der nach<br />
§338a PBG beschwerdeberechtigten Organisationen geführt wird.<br />
Bericht und Antrag wurden am 23. Mai unterbreitet (Vorlage 4408).<br />
94/2004 Förderung der Siedlungsentwicklung im Einzugsbereich der S-Bahn<br />
29. August 2005 (Postulat Andreas Burger, Urdorf, und Ueli Keller, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen<br />
zu prüfen, wie er die Siedlungsentwicklung nach innen fördern kann, damit sie besser an das<br />
vorhandene öV-System angepasst wird.<br />
Bericht und Antrag wurden am 22. August unterbreitet (Vorlage 4429).<br />
158/2005 Wärmeenergie aus Zürcher Wäldern<br />
26. September 2005 (Postulat Hanspeter Haug, Weiningen, Lorenz Habicher, <strong>Zürich</strong>, und Heinrich Frei,<br />
Kloten). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, sich im kommenden Energieplanungsbericht vertieft mit der<br />
Holzenergie zu befassen. Insbesondere möchten wir Aufschluss über die Auswirkungen der im EPB 2002<br />
aufgezeigten Fördermassnahmen zu Gunsten der Holzenergie und darausfolgend den aktuellen Stand der<br />
Holzenergienutzung. Welche zusätzlichen Massnahmen sind allenfalls geplant, wenn die im obgenannten<br />
Bericht angestrebte, möglichst vollständige Nutzung des Energieholzes nicht erreicht wird?<br />
Bericht und Antrag wurden am 26. September unterbreitet (Vorlage 4435).<br />
169/2004 Offenlegung der Rechnungen von verbandsbeschwerdelegitimierten Organisationen<br />
24. Oktober 2005 (Postulat Kurt Bosshard, Uster). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen zu prüfen, ob die<br />
verbandsbeschwerdelegitimierten Organisationen verpflichtet werden können, ihre Jahresrechnung<br />
(Bilanz und Erfolgsrechnung samt Belegen) gegenüber dem <strong>Kanton</strong>srat offen zu legen. Ist dies auf kantonaler<br />
Ebene nicht möglich, so wird der <strong>Regierungsrat</strong> ersucht, sich auf eidgenössischer Ebene in diesem<br />
Sinne einzusetzen.<br />
Bericht und Antrag wurden am 3. Oktober unterbreitet (Vorlage 4444).
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
B. Bericht über Vollzug unerledigter Vorstösse<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
298/2004 Beschwerdelegitimation der Verbände<br />
24. Oktober 2005 (Motion Dr. Thomas Heiniger, Adliswil, Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>, und Martin<br />
Mossdorf, Bülach). Das Gesetz über die Raumplanung und das öffentliche Baurecht des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />
vom 7. September 1975 (PBG) ist wie folgt neu zu fassen:<br />
§ 338a PBG ist insoweit abzuändern, dass die Rechtsmittellegitimation nur noch Vereinigungen<br />
zukommt, welchen gemäss Bundesrecht die Beschwerdeberechtigung zusteht.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
253/2004 Entwicklungskonzept für den Üetliberg<br />
16. Januar 2006 (Postulat Prof. Katharina Prelicz-Huber, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, in<br />
Zusammenarbeit mit den anliegenden Gemeinden und der Bevölkerung ein Entwicklungskonzept für den<br />
Üetliberg mit konkreten Massnahmen zu erarbeiten, das dem hohen Ruhe- und Erholungspotenzial,<br />
Rechnung trägt.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
267/2004 Förderung der erneuerbaren Energien im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
27. Februar 2006 (Motion Sabine Ziegler, <strong>Zürich</strong>, Lucius Dürr, <strong>Zürich</strong>, und Ueli Keller, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong><br />
wird aufgefordert, dem <strong>Kanton</strong>srat gesetzliche Grundlagen, verbunden mit einer allfälligen<br />
Kreditvorlage, zur umfassenden Förderung der erneuerbaren Energien im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> vorzulegen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
314/2004 Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende (Zigeunerinnen/Zigeuner)<br />
27. Februar 2006 (Postulat Prof. Katharina Prelicz-Huber, <strong>Zürich</strong>, und Prof. Peter Weber, Wald). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, eine Vorlage zur Richtplanänderung vorzulegen mit folgenden Zielsetzungen:<br />
1. Es sei ein kantonales Konzept für Durchgangs- und Standplätze für Fahrende (Zigeunerinnen/Zigeuner)<br />
vorzulegen.<br />
Auf Basis dieses Konzeptes seien im kantonalen Richtplan Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende<br />
(Zigeunerinnen/Zigeuner) auszuscheiden.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
370/2004 Schaffung gesetzlicher Grundlagen für rauchfreie Räume in öffentlichen Gebäuden<br />
20. März 2006 (Motion Hanspeter Amstutz, Fehraltorf, Susanne Rihs-Lanz, Glattfelden, und Patrick<br />
Hächler, Gossau). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht, die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, damit in<br />
öffentlichen Gebäuden sowie in Kinos und Theatern der Schutz der Nichtrauchenden gewährleistet ist.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
(Der Vorstoss wurde ursprünglich als Motion eingereicht und durch den <strong>Kanton</strong>srat als Postulat<br />
überwiesen.)<br />
255
256<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
383/2004 Wegleitung zur Regelung des Parkplatz-Bedarfs in kommunalen Erlassen<br />
3. April 2006 (Postulat Carmen Walker Späh, <strong>Zürich</strong>, Dr. Thomas Heiniger, Adliswil, und Max F. Clerici,<br />
Horgen). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen zu prüfen, ob die Wegleitung zur Regelung des Parkplatz-<br />
Bedarfs in kommunalen Erlassen ersatzlos aufgehoben werden kann. Ansonsten ist zu prüfen, wie sie<br />
geändert werden kann, damit neu auch das Entwicklungspotenzial und die Standortgunst eines Projektes<br />
sowie das Kundenverhalten berücksichtigt werden können; auf die Festlegung von Mindestabstellplätzen<br />
ist zu verzichten.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
395/2004 Machbarkeitsstudie zur Förderung der geothermischen Energienutzung<br />
3. April 2006 (Postulat Marcel Burlet, Regensdorf, André Bürgi, Bülach, und Sabine Ziegler, <strong>Zürich</strong>). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, mit einem Bericht eine Machbarkeitsstudie vorzulegen. Sie soll aufzeigen,<br />
wie die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zur geothermischen Stromerzeugung und<br />
Wärmenutzung im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> aussehen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
18/2005 Nachkontrollen bei Mobilfunkantennen<br />
22. Mai 2006 (Postulat Susanne Rihs-Lanz, Glattfelden, Prof. Dr. Willy Furter, <strong>Zürich</strong>, und Patrick Hächler,<br />
Gossau).<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
247/2006 Künftige Nutzung des Militärflugplatzes Dübendorf<br />
11. Dezember 2006 (Postulat Peter Anderegg, Dübendorf, Bruno Grossmann, Wallisellen, und Prof. Dr.<br />
Richard Hirt, Fällanden). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, seine Ideen darzulegen, wie er auf die künftige<br />
Nutzung des Militärflugplatzes Dübendorf Einfluss nehmen will.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
157/2005 Augen auf beim Holzkauf (nur FSC-zertifiziertes Holz zulassen)<br />
18. Dezember 2006 (Postulat Marcel Burlet, Regensdorf, Jacqueline Gübeli, Horgen, und André Bürgi,<br />
Bülach). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird ersucht zu prüfen, wie im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> in allen staatlichen Betrieben<br />
und bei Aufträgen der öffentlichen Hand nur noch zertifiziertes, so genanntes FSC-Holz verwendet werden<br />
darf.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
243/2005 <strong>Kanton</strong>ale Fahrzeuge mit Erdgas-/Naturgas-Antrieb<br />
18. Dezember 2006 (Postulat Susanne Rihs-Lanz, Glattfelden, Esther Hildebrand, Illnau-Effretikon, und<br />
Dr. Jürg Stünzi, Küsnacht). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, für die kantonale Verwaltung künftig<br />
prioritär nur noch mit Erdgas/Naturgas betriebene Fahrzeuge für die Verwaltung anzuschaffen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
264/2005 <strong>Kanton</strong>ale Fahrzeuge mit Gas-Antrieb<br />
18. Dezember 2006 (Postulat Gabriela Winkler, Oberglatt, Anita Simioni-Dahm, Andelfingen, und<br />
Gaston Guex, Zumikon). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten zu prüfen, ob bei Neu- und Ersatzanschaffungen<br />
für die kantonale Fahrzeugflotte sowie beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) aus Gründen der<br />
Kosteneffizienz und des Umweltschutzes nicht konsequent auf erd- und kompogas-betriebene Fahrzeuge<br />
umgestellt werden sollte, soweit nicht betriebliche Gründe dies ausschliessen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
306/2006 Vermehrte Nutzung von Biomasse für die Energieversorgung<br />
5. Februar <strong>2007</strong> (Postulat Robert Brunner, Steinmaur, Gerhard Fischer, Bäretswil, und Willy Germann,<br />
Winterthur). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, eine Strategie zur besseren Nutzung von Biomasse, insbesondere<br />
von Holz und weiteren Energiepflanzen aus der Land- und Forstwirtschaft des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>,<br />
zu entwickeln.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
278/2006 Einführung der individuellen Heizkostenabrechnung<br />
2. April <strong>2007</strong> (Einzelinitiative Martin Stalder, Rifferswil, und Thomas Büchi, <strong>Zürich</strong>). Auf dem Gebiet des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> ist in allen Liegenschaften mit vier oder mehr Mietobjekten die individuelle Heizkostenabrechnung<br />
einzuführen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
123/<strong>2007</strong> Sofortmassnahmen Borkenkäferbekämpfung<br />
7. Mai <strong>2007</strong> (Postulat Robert Brunner, Steinmaur, Peter Reinhard, Kloten, und Eva Torp, Hedingen). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen, Sofortmassnahmen zur Unterstützung der Borkenkäferbekämpfung im<br />
Zürcher Privatwald einzuleiten. Den Gemeinden sind Beiträge zuzusichern, damit insbesondere der<br />
Käferbefall im Privatwald durch die Revierförster kontrolliert und Bekämpfungsmassnahmen eingeleitet<br />
werden.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
ABI<strong>2007</strong>,1218 Für eine sichere und saubere Stromversorgung des <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
30. Mai <strong>2007</strong> (Volksinitiative, ABI <strong>2007</strong>, 1218)<br />
Wird geprüft.<br />
201/<strong>2007</strong> Beiträge für Ersatzpflanzungen an durch Feuerbrand abgegangene Hochstamm-Obstbäume<br />
2. Juli <strong>2007</strong> (Postulat Gerhard Fischer, Bäretswil, Michael Welz, Oberembrach, und Willy Germann, Winterthur).<br />
Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, die Ersatzpflanzungen von Hochstamm-Obstbäumen durch<br />
möglichst wenig feuerbrandanfällige Sorten mit einem angemessenen finanziellen Beitrag zu fördern.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
ABI<strong>2007</strong>,2047 2000-Watt-Gesellschaft für den Klimaschutz<br />
31. August <strong>2007</strong> (Volksinitiative. ABI <strong>2007</strong>, 2047)<br />
Wird geprüft.<br />
148/2005 Deckung des Energiebedarfs kantonaler Liegenschaften mit erneuerbaren Energien nach einer<br />
Gesamtrenovation, einem umfassenden Umbau oder nach einer Neuerstellung<br />
17. Dezember <strong>2007</strong> (Motion Heidi Bucher-Steinegger, <strong>Zürich</strong>, Lucius Dürr, <strong>Zürich</strong>, und Ueli Keller,<br />
<strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, eine Gesetzesvorlage zu präsentieren, auf Grund derer der Energiebedarf<br />
bei sämtlichen dem <strong>Kanton</strong> gehörenden und von ihm genutzten Liegenschaften im Rahmen<br />
einer vom <strong>Kanton</strong> zu bezahlenden anstehenden Gesamtrenovation, eines umfassenden Umbaus oder<br />
nach einer Neuerstellung, der Energiebedarf (Heizung, Klima, Warmwasser, Elektrizität usw.) vollumfänglich<br />
durch erneuerbare Energie zu decken ist. Sämtliche dem <strong>Kanton</strong>srat zur Genehmigung vorzulegenden<br />
Beschlüsse, die eine Gesamtrenovation, einen Um- oder Neubau kantonaler oder vom <strong>Kanton</strong><br />
genutzter Liegenschaften zum Ziel haben, beinhalten den Nachweis einer nachhaltigen Energieverwendung.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
257
258<br />
Parlamentarische Vorstösse und Initiativen<br />
356/2005 Bewirtschaftung der kantonalen Kunstsammlung<br />
17. Dezember <strong>2007</strong> (Postulat Brigitta Johner-Gähwiler, Urdorf, Samuel Ramseyer, Niederglatt, und<br />
Susanne Bernasconi-Aeppli, <strong>Zürich</strong>). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird eingeladen zu prüfen, ob über regelmässige<br />
öffentliche Versteigerungen von Werken der kantonalen Kunstsammlung das künstlerische Schaffen in<br />
unserem <strong>Kanton</strong> dem Publikum zugänglich gemacht und gleichzeitig der umfangreiche Kunstfundus von<br />
rund 10 000 Werken sinnvoll bewirtschaftet werden kann.<br />
Der aus dem Verkauf resultierende Erlös des <strong>Kanton</strong>s soll zur Förderung von Zürcher Künstlerinnen<br />
und Künstlern verwendet werden.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
366/05 Zeitgemässe Stadtentwicklung am Beispiel Glattal<br />
17. Dezember <strong>2007</strong> (Postulat Robert Brunner, Steinmaur, Peter Anderegg, Dübendorf, und Thomas Hardegger,<br />
Rümlang). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, die für die Stadtentwicklung Glattal notwendigen<br />
Planungsarbeiten zu veranlassen. Es sollen die vom Verein «glow. das Glattal» aufgezeigten Defizite<br />
in der institutionellen Zusammenarbeit aufgegriffen werden und es ist darzulegen, wie die Anstrengungen<br />
der Gemeinden bei der Entwicklung einer demokratisch breit abgestützten Zusammenarbeit gefördert<br />
werden können, mit welchen Mitteln die Ziele einer koordinierten Siedlungsentwicklung zu bestimmen<br />
und umzusetzen sind und welche planerischen und politischen Meilensteine für eine Integration der<br />
Ortschaften im Raum Dübendorf bis Rümlang notwendig sind, um die Identität und urbane Qualität zu<br />
erreichen, die für eine Stadtregion von dieser Grösse unerlässlich sind.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
185/2006 Klimaneutrale Verwaltungstätigkeit innert 15 Jahren<br />
17. Dezember <strong>2007</strong> (Postulat Eva Torp, Hedingen, Susanne Rihs-Lanz, Glattfelden, und Patrick Hächler<br />
Gossau). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird beauftragt, die Verwaltungstätigkeit so zu organisieren, dass sie innert<br />
15 Jahren klimaneutral ausgeführt wird. Der gesamte CO2- und Treibhausgasausstoss der Verwaltungseinheiten<br />
sowie der öffentlichen Institutionen mit Leistungsauftrag ist bis zum Jahr 2021 abzubauen,<br />
bzw. durch kompensierende Massnahmen wettzumachen.<br />
Bei der Umsetzung der Massnahmen soll möglichst das lokale Gewerbe berücksichtigt werden.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
364/2006 Einbezug der externen Kosten bei allen öffentlichen Bauvorhaben<br />
17. Dezember <strong>2007</strong> (Postulat Ueli Keller, <strong>Zürich</strong>, Monika Spring, <strong>Zürich</strong>, und Peter Weber, Wald). Der<br />
<strong>Regierungsrat</strong> wird gebeten, bei allen öffentlichen Bauten die Umweltkosten aus der Nutzung der Energieträger<br />
nach dem einheitlichen Berechnungsverfahren der SIA-Norm 480 auszuweisen.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.<br />
67/<strong>2007</strong> 100% Ökostrombezug durch den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />
17. Dezember <strong>2007</strong> (Postulat Heidi Bucher-Steinegger, <strong>Zürich</strong>, Susanne Rihs-Lanz, Glattfelden, und<br />
Esther Hildebrand, Illnau-Effretikon). Der <strong>Regierungsrat</strong> wird aufgefordert, 100% des Strombezugs der<br />
kantonalen Verwaltung, der kantonalen öffentlichrechtlichen Anstalten und der öffentlichen Beleuchtung<br />
mit Ökostrom des Labels Naturemade-Star zu decken.<br />
Bericht und Antrag sind in Vorbereitung.
Gesetzgebungsprogramm<br />
Titel des Erlasses Stand Voraussichtliche Beratung im KR<br />
Revision Strassengesetz (Umsetzung GVK und Anpassung NFA) 1 2009<br />
Schutz vor Passivrauchen (KR-Nr. 4419/<strong>2007</strong>) 3 2009<br />
KMU-Entlastungsinitiative (KR-Nr. 4454/<strong>2007</strong>) 3 2009<br />
Legende betreffend Stand<br />
0 = Arbeit noch nicht aufgenommen<br />
1 = In Ausarbeitung<br />
2 = In Vernehmlassung<br />
3 = Vom <strong>Regierungsrat</strong> verabschiedet<br />
4 = Von der Kommission des <strong>Kanton</strong>srates behandelt<br />
5 = Vom <strong>Kanton</strong>srat verabschiedet<br />
6 = Referendumsfrist läuft<br />
7 = Vor Volksabstimmung<br />
8 = Zurückgezogen/abgeschrieben<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
259
260<br />
Personal- und Lohnstatistik<br />
Personal- und Lohnstatistik Lohnsumme Lohnsumme<br />
Bereich (Nr., Amt) <strong>2007</strong> 2006<br />
8 Baudirektion 132 036 148 136 793 996<br />
8000 Generalsekretariat 10 695 387 11 510 302<br />
8100 Hochbauamt 12 320 817 19 312 497<br />
8300 Raumordnung und Vermessung 11 609 817 11 399 568<br />
8400 Tiefbauamt 36 497 044 45 067 821<br />
8500 AWEL 25 249 576 24 021 346<br />
5100 Amt für Landschaft und Natur 26 208 834 25 482 462<br />
8700 Immobilienamt 9 454 672
Personal- und Lohnstatistik<br />
1 Angestellte in Vollzeiteinheiten: Anstellungen gemäss PVO, Lehrpersonen (unbefristet und befristet) und Richter<br />
2 Übriges Personal: Mitglieder von Behörden, Lernende, Praktikanten<br />
3 Vollzeit = Beschäftigungsgrad �� 90%<br />
4 Teilzeit = Beschäftigungsgrad < 90%<br />
B a u d i r e k t i o n<br />
Beschäftigungsumfang während des Berichtsjahres Anzahl Angestellte am 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
Total Angestellte 1 Übrige 2 Total männlich weiblich vollbeschäftigt 3 teilbeschäftigt 4<br />
1 311 1 262 49 1 538 1 083 455 1 049 489<br />
91 87 4 95 56 39 76 19<br />
101 101 – 105 84 21 91 14<br />
101 101 – 118 83 35 69 49<br />
402 392 10 410 368 42 373 37<br />
237 229 8 254 194 60 196 58<br />
264 239 25 352 213 139 166 186<br />
115 113 2 204 85 119 78 126<br />
261