Messer in Hennen - Schauspielhaus Zürich
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MESSER IN HENNEN<br />
von David Harrower<br />
Regie: Heike M. Goetze<br />
Premiere: Donnerstag, 20.9.2012, 20.15 Uhr, Schiffbau/Box<br />
E<strong>in</strong> Dorf, e<strong>in</strong> Hof, ke<strong>in</strong>e Fragen. In David Harrowers Stück MESSER IN<br />
HENNEN liebt der Pflüger William (Nicolas Rosat) se<strong>in</strong>e Pferde,<br />
bestellt se<strong>in</strong> Feld und hat e<strong>in</strong>e junge, aus tiefster Seele gläubige<br />
Frau (Sarah Hostettler). Als ihr der im Dorf verhasste Müller Gilbert<br />
Horn (Jirka Zett) durch se<strong>in</strong> Schreiben e<strong>in</strong>e neue Sicht auf sich und<br />
die Welt ermöglicht, beg<strong>in</strong>nt der biblische Sündenfall von vorne …<br />
MESSER IN HENNEN wurde 1995 <strong>in</strong> David Harrowers Heimatstadt Ed<strong>in</strong>burgh<br />
uraufgeführt. Die Regisseur<strong>in</strong> Heike M. Goetze eröffnet mit dem Stück<br />
am 20. September die Spielzeit <strong>in</strong> der Box des Schiffbaus. Sie <strong>in</strong>szenierte<br />
am <strong>Schauspielhaus</strong> zuletzt „Volksvernichtung“, „Stiller“ und<br />
„Warum läuft Herr R. Amok?“.<br />
In e<strong>in</strong>em Dorf, <strong>in</strong> dem Gerüchte und Aberglauben die Atmosphäre vorgeben,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vagen Zeitlosigkeit: Ke<strong>in</strong> Ort für grosse Fragen, denn<br />
die Antworten stehen fest. Die junge Frau des Pflügers William glaubt<br />
noch aus tiefster Seele: „Es ist Gott, der alle D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> den Kopf tut,<br />
und er ist es auch, der sie wieder rausnimmt.“ Für ihre k<strong>in</strong>dlichen<br />
Fragen wird ihr wenig Verständnis entgegengebracht. Man weiss es nicht<br />
besser. Oder will ihr Mann ihr den Blick über den letzten Acker h<strong>in</strong>aus<br />
nicht zugestehen? Doch dann begegnet die junge Frau dem Müller Gilbert<br />
Horn: Ihr früherer Hass auf den Müller, der <strong>in</strong> der kollektiven Ablehnung<br />
auf den Aussenseiter begründet liegt, verwandelt sich <strong>in</strong> Fasz<strong>in</strong>ation<br />
und Lust: E<strong>in</strong> Kuss, e<strong>in</strong> Mord und die Erkenntnis, dass es der<br />
Mensch ist, der den D<strong>in</strong>gen ihre Bedeutung gibt: „Ich muss nur die<br />
Namen here<strong>in</strong>stossen, <strong>in</strong> das, was da ist, so wie ich me<strong>in</strong> <strong>Messer</strong> <strong>in</strong> den<br />
Magen e<strong>in</strong>er Henne stosse.“ Und dann wird der Müller <strong>in</strong> die Stadt<br />
gehen, <strong>in</strong> der alles S<strong>in</strong>n und Schrift ist …<br />
David Harrower, 1966 <strong>in</strong> Ed<strong>in</strong>burgh geboren, lebt heute <strong>in</strong> Glasgow.<br />
MESSER IN HENNEN ist se<strong>in</strong> erstes Theaterstück. Die Sprache se<strong>in</strong>er Figuren<br />
ist sowohl Mittel der Gewaltausübung als auch der Selbstbestim-
mung. H<strong>in</strong>ter den sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong>fachen, doch zupackend offenen Sätzen<br />
öffnet sich e<strong>in</strong>e philosophische Welt von E<strong>in</strong>- und Vieldeutigkeiten,<br />
die die Vertreibung aus dem Paradies des Unwissens vorführt.<br />
Heike M. Goetze, 1978 <strong>in</strong> Osnabrück geboren, studierte Regie an der<br />
Zürcher Hochschule der Künste. Für ihre Zürcher Diplom<strong>in</strong>szenierung von<br />
Juli Zehs Text „Spieltrieb“ gewann sie 2008 den Preis der Körber-<br />
Stiftung als beste Nachwuchsregisseur<strong>in</strong>. Goetze realisierte mehrere<br />
Projekte <strong>in</strong> der freien Szene (z.B. „Die sexuellen Neurosen unserer<br />
Eltern“ von Lukas Bärfuss), <strong>in</strong>szenierte am Landestheater Tüb<strong>in</strong>gen<br />
(„SumSum“ von Laura de Weck) und am Theater Basel („Mondsche<strong>in</strong>er“ von<br />
Andri Beyeler). Sie arbeitete am Schauspiel Essen („Blick zurück im<br />
Zorn“), am Schauspiel Hannover („Boys Don’t Cry“, „Woyzeck“) und am<br />
<strong>Schauspielhaus</strong> <strong>Zürich</strong> („Warum läuft Herr R. Amok?“ nach Fassb<strong>in</strong>der).<br />
Im Herbst 2010 kam am <strong>Schauspielhaus</strong> <strong>Zürich</strong> Heike M. Goetzes Inszenierung<br />
von „Stiller“ nach dem Roman von Max Frisch zur Premiere (e<strong>in</strong>geladen<br />
zum Festival „Radikal jung“ <strong>in</strong> München), <strong>in</strong> der Spielzeit<br />
2011/12 war <strong>in</strong> ihrer Regie „Volksvernichtung oder Me<strong>in</strong>e Leber ist<br />
s<strong>in</strong>nlos“ von Werner Schwab zu sehen.<br />
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MESSER IN HENNEN<br />
von David Harrower<br />
Regie Heike M. Goetze<br />
Bühne Bett<strong>in</strong>a Meyer<br />
Kostüme Heike M. Goetze<br />
Musik Laurenz Wannenmacher, Christian Decker<br />
Licht Frank Bittermann<br />
Choreographie Salome Schneebeli<br />
Dramaturgie Meike Sasse<br />
Mit:<br />
Junge Frau Sarah Hostettler<br />
Pony-William Nicolas Rosat<br />
Gilbert Horn Jirka Zett<br />
Live-Musik Laurenz Wannenmacher, Christian Decker<br />
Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Box:<br />
23. September, 19.15 Uhr<br />
24./ 25./ 27./ 29. September, jeweils 20.15 Uhr<br />
2./ 4. Oktober, jeweils 20.15 Uhr<br />
weitere Vorstellungen im Oktober und November s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Planung<br />
Kontakt Medienstelle<br />
Kathr<strong>in</strong> Gartmann<br />
Leiter<strong>in</strong> Kommunikation<br />
Tel. +41 (0)44 258 72 39<br />
kathr<strong>in</strong>.gartmann@schauspielhaus.ch<br />
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