Interview 10 «Bei komplexeren Lösungen haben wir als kleinerer Mitbewerber sehr gute Karten.» Marktentwicklung enorm wichtige europäische Zulassung, die so genannte CE-Zertifizierung, zu erhalten. Damit haben wir die Nische, die uns zum Bau von kleineren Anlagen zwang, endgültig verlassen. Und wenn es zum direkten Bieterwettbewerb kommt, brauchen wir uns weder beim Know-how, noch in Sachen Innovation, noch beim Preis zu verstecken. Im Gegenteil: Gerade bei komplexeren, vom Standard abweichenden Lösungen haben wir als kleinerer Mitbewerber mit schlanken Strukturen sehr gute Karten. Wie beurteilen Sie die künftige Marktentwicklung? Das Potenzial ist gross, sowohl für neue Seilbahnen als auch die Erneuerung von bestehenden Einrichtungen. Im Alpenraum etwa ist der Sanierungsbedarf gross, und der Trend weist verstärkt in Richtung Erlebnisfahrt. Das heisst, es geht nicht mehr einfach darum, den Passagier komfortabel und rasch auf den Berg zu befördern, sondern die Fahrt selbst zum Ereignis zu machen. Da ist heute technisch vieles möglich. Wir haben das in einer Projektstudie für einen Berg in der Innerschweiz durchgespielt. Die Ergebnisse weisen in eine neue Richtung: Seilbahnkabinen in Form von Chalets, zweistöckige Kabinen – oben offener, unten rundum verglast mit entsprechend spektakulärem Ausblick – der Möglichkeiten sind viele. Damit könnten viele Bergbahnen gerade in der schwierigen Sommersaison eine zusätzliche Trumpfkarte ausspielen. In anderen Regionen der Welt bergen die Märkte noch ein enormes Potenzial für neue Anlagen: In den lateinamerikanischen Schwellenländern sind viele attraktive Bergregionen kaum erschlossen. Das gilt auch für Asien. Und Seilbahnen lassen sich auch im tropischen Regenwald bauen, wie in Costa Rica, wo sie eine überaus attraktive Touristenattraktion sind. Wo stehen Sie im Markt für Vergnügungsanlagen? Da haben wir es mit mehr Mitbewerbern zu tun, die teils sehr spezialisiert arbeiten. Als Seilbahnbauer bringen wir entscheidendes technisches Know-how mit, das nicht alle in dieser Form zu bieten haben. Und wir lösen sehr komplexe Aufgaben, wie etwa der Bau der rund ein Kilometer langen Wildwasserbahn in Shenzhen bei Hong Kong zeigt. Sie ist die grösste ihrer Art weltweit. Dort galt es, die Boote erst durch ein Gebäude schwimmen zu lassen und dann dieselben gleich einen 20m hohen Absturz herunterschiessen zu lassen. Ingenieursleistung in der Schweiz, Produktion im Ausland: Gilt das auch für Bartholet Maschinenbau? Nein, das Gegenteil ist der Fall: Wir erachten den Produktionsstandort Schweiz als Trumpfkarte und denken nicht daran, diese aus der Hand zu geben. Wir operieren in einem Markt, der allerhöchste Anforderungen stellt, gerade, wenn es um die Sicherheit der zu befördernden Passagiere geht. Das braucht vom Zeichenbrett bis in die Produktion ein enges Zusammenspiel der Beteiligten – und hoch qualifizierte Fachkräfte, die in der Lage sind, auch schwierige Aufgaben zu meistern. Der Schweizer Arbeitsmarkt gilt gerade in technischen Berufen als ausgetrocknet. Haben Sie Rekrutierungsprobleme? Bislang nicht. Unser Firmenstandort befindet sich in einer Region mit einer langen Tradition im Maschinenbau. Aber wir sind uns der Problematik bewusst und setzen deshalb stark auf die Ausbildung. Wir be-
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