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D.0.CA. RIOJA
ach der grandiosen Qualität des Jahrgangs
2005, dem das Prädikat »exzellent« verliehen
wurde, kehrte der neue Jahrgang in der
D.O.Ca. Rioja zu normaler, guter Qualität
zurück. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe
war zwar die Ernte noch nicht ganz
abgeschlossen, aber Fachleute der Region
rechnen mit einer Erntemenge von rund 420
Millionen Kilogramm Trauben. Das wäre etwas weniger als im
vergangenen Herbst. Bei 60.000 Hektar Rebfläche entspräche
diese Erntemenge 7.000 Kilogramm pro Hektar.
Nachdem man bereits 2001 von einem Jahrgang
sprach, dessen Qualität sich so schnell nicht
wiederholen würde, lagen 2005 die Phenolwerte,
die Säuren sowie die Aromatik der aus kerngesunden,
optimal gereiften Trauben gewonnenen
Jungweine nach Meinung vieler Kellermeister
noch günstiger. Die Weine haben ideales Reifepotenzial.
Betont wird vor allem die großartige
Struktur sowie die Verbindung von Dichte und
Eleganz, die einen großen Rioja schon immer auszeichnete.
Natürlich werden aus diesem großen
Jahrgang vor allem hochwertige Weine mit Fassreife
erzeugt.
Zurück zur Normalität
D.O.Ca. Rioja
– Ernte 2006
Agustín Santolaya,
Kellermeister
bei Bodegas Roda
»Der Jahrgang ist sehr gut,
erreicht aber 2005 nicht.«
Der neue Jahrgang zeichnet sich durch das aus, was die Winzer
einen »neidischen Herbst« nennen. Er ist insgesamt von guter,
wenn auch nicht von exzellenter Qualität, unterscheidet sich
jedoch sehr nach Lagen und Herkünften. Agustín Santolaya von
den Bodegas Roda sagt dazu: »Der Jahrgang ist sehr gut, erreicht
aber 2005 nicht. Je nach Lage der Weinberge und je nach Erntezeitpunkt
gab es jedoch erhebliche Unterschiede.« Gonzalo Rodriguez
von den Bodegas Barón de Ley ergänzt: »Bis zum September
war es ein ganz normaler Herbst. Dann hat es mehrfach
geregnet, was vor allem in den tiefer gelegenen Weinbergen einige
Probleme brachte, wenn man bis
dahin noch nicht gelesen hatte.
Am besten schneiden in diesem
Jahr auf jeden Fall die kühleren
Höhenlagen ab. Außerdem hat
der spät reifende Graciano in
diesem Jahr gute Trauben gebracht.«
Die Blüte verlief nach einem
regenreichen Winter und guten
Wasserreserven sehr gut. In einigen
Teilbereichen der Rioja
Alta gab es im Frühjahr Hagelschäden,
ansonsten verlief alles
problemlos. Der Juli war sehr
heiß und trocken, der August
dagegen verhältnismäßig kühl.
Schon diese beiden Monate bewirkten,
dass die Trauben nicht
sehr gleichmäßig ausreiften und
16 VinosVinos #01.2006