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die stadtzeitschrift für mönchengladbach und rheydt - Hindenburger ...

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GLadBachER LegenDen<br />

Franz Doelle wurde am 9. November 1883 in<br />

M. Gladbach geboren <strong>und</strong> begann bereits mit<br />

sieben Jahren, Klavier <strong>und</strong> Violoncello zu spielen.<br />

Nachdem er <strong>die</strong> Schule abgeschlossen <strong>und</strong><br />

Musik stu<strong>die</strong>rt hatte, spielte er im Städtischen<br />

Orchester, indem auch seine fünf älteren Brüder<br />

mitwirkten, Waldhorn. Seiner Tätigkeit als<br />

Hornist blieb er während seiner Militärzeit von<br />

1902 bis 1907 treu. Eigentlich hätte er beim Militärkorps<br />

als Militärkapellmeister ausgebildet<br />

werden sollen, doch statt dessen gründete er<br />

sein eigenes Orchester, mit dem er Tourneen<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland bestritt. Seine musikalische<br />

Karriere wurde durch den Ausbruch des Ersten<br />

Weltkriegs erneut unterbrochen. Nach dem<br />

Krieg arbeitete er als Theaterkapellmeister an<br />

verschiedenen Häusern in Berlin. Am Metropol-Theater<br />

komponierte er 1919 über Nacht<br />

<strong>die</strong> tragende Nummer <strong>für</strong> <strong>die</strong> Jacoby-Operette<br />

„Sybill“, deren Star Fritzi Massary war. Berlin<br />

hatte einen neuen großen Schlager: „Heut bin<br />

ich in Stimmung“. Doelles Slowfox „Wenn der<br />

weiße Flieder wieder blüht“ war ursprünglich<br />

Bestandteil der Revue „Donnerwetter – 1.000<br />

Weiber“. Spektakulär war der Auftritt von Hans<br />

Albers, der von einem Kronleuchter in ein Wasserbassin<br />

sprang.<br />

Nachdem <strong>die</strong> meisten Berliner Theater aufgr<strong>und</strong><br />

der Weltwirtschaftskrise schließen mussten,<br />

war Doelle seit den 30er-Jahren als einziger<br />

Filmkomponist bei der UFA unter Vertrag. Auf<br />

seinen Tonfi lm „Frau Lehmanns Töchter“ folgten<br />

zahlreiche Werke mit so prominenten Besetzungen<br />

wie Marika Rökk, Curd Jürgens <strong>und</strong><br />

Bekannt aus Film, Funk <strong>und</strong> Fernsehen: der Mönchengladbacher Komponist Franz Doelle.<br />

Links das Filmplakat zu „heißes Blut“ aus dem Jahr 1936.<br />

FRANZ DoELLE<br />

Der Mönchengladbacher Komponist verlieh über 100 Filmen,<br />

Revuen <strong>und</strong> Operetten eine Melo<strong>die</strong> – sein Lied<br />

vom weißen Flieder ging um <strong>die</strong> Welt.<br />

Hans Albers. Doelle selbst erinnerte sich besonders<br />

gerne an <strong>die</strong> Komö<strong>die</strong> „Amphitryon“,<br />

in der Willy Fritsch „Tausendmal im Traum bin<br />

ich bei dir“ sang. Die US-Presse veröffentlichte<br />

begeisterte Kritiken über den Film, der allerdings<br />

gegenüber der Musik verblasste. Nach<br />

dem Niedergang des deutschen Musikfi lms entwickelten<br />

viele seiner Filmmelo<strong>die</strong>n ein Eigenleben<br />

als Schlager, wie z. B. „Wie ein W<strong>und</strong>er<br />

kam <strong>die</strong> Liebe über Nacht“. Der Komponist hatte<br />

derweil einen großen Teil seines Vermögens<br />

in ein Gut im mecklenburgischen Hoppengarten<br />

investiert, das 1950 durch <strong>die</strong> sowjetischen<br />

Machthaber enteignet wurde. Doelle fl oh mit<br />

seiner Familie zunächst nach Westberlin <strong>und</strong><br />

kehrte 1951 nach Mönchengladbach zurück.<br />

1955 zog er mit seiner Frau <strong>und</strong> den beiden<br />

Söhnen nach Leverkusen-Schlebusch, wo <strong>die</strong><br />

Familie eine Hühnerzucht betrieb. Einige seiner<br />

Kompositionen erlebten im Nachkriegsdeutschland<br />

durch Neuverfi lmungen eine Renaissance.<br />

„Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ war der<br />

Titelschlager des gleichnamigen Films, in dem<br />

Romy Schneider 1953 an der Seite ihrer Mutter<br />

Magda, Götz Georges <strong>und</strong> Willy Fritschs ihre<br />

erste Filmrolle spielte. „So ein Leben ohne dich“<br />

aus demselben Film wurde 1955 in Nizza sogar<br />

preisgekrönt.<br />

Am 15. März 1965 starb Franz Doelle nach<br />

schwerer Krankheit in Leverkusen. Die Gema<br />

entbot dem Künstler zu seiner Aufbahrung einen<br />

letzten Gruß mit „Wenn der weiße Flieder<br />

wieder blüht“.<br />

Text: Natascha Oberste · Foto: Stadtarchiv<br />

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