Mausgenetik - Familie Fensterle im Internet
Mausgenetik - Familie Fensterle im Internet
Mausgenetik - Familie Fensterle im Internet
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Genetisches<br />
Grundpraktikum<br />
13.02.2006 – 17.02.2006<br />
<strong>Mausgenetik</strong><br />
Dr. Stefan Albert<br />
Dr. Joach<strong>im</strong> <strong>Fensterle</strong><br />
Prof. Dr. Albrecht Müller<br />
und Mitarbeiter<br />
Zusammenfassung und Ziel:<br />
Je nach eingesetztem Gen sind homozygot transgene Mäuse nicht lebensfähig oder lassen sich<br />
aus anderen Gründen nicht züchten. Daher erfolgt die Zucht von transgenen Mäusen in vielen<br />
Fällen mit heterozygoten Zuchtpaaren. Das bedeutet, dass entsprechend den Mendelschen<br />
Gesetzen auch nicht transgene Mäuse <strong>im</strong> Wurf vorkommen können. Somit müssen bei einer<br />
heterozygoten Zucht alle Mäuse des Wurfs mit einer geeigneten Methode genotypisiert<br />
werden, um negative und positive Tiere zu identifizieren. Ziel dieses Praktikumteils ist es,<br />
eine PCR gestützte Methode zur Genotypisierung von BxB Raf transgenen Mäusen kennen zu<br />
lernen. Dabei soll DNA aus Mäuseschwänzen isoliert werden und die daraus isolierte DNA<br />
mit Hilfe einer PCR Reaktion auf die Anwesenheit des Transgens und auf X- und Y<br />
chromosomale Marker untersucht werden. Anschließend sollen die Daten aller 8 Gruppen<br />
zusammengefasst werden und daraus auf den Zuchtplan geschlossen werden.<br />
Das Buch "Mouse Genetics - Concepts and Applications", Lee M. Silver, Oxford University<br />
Press, 1995 ist für vertiefende Studien empfehlenswert. Dieses Buch ist als Volltext über<br />
folgende Adresse <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> verfügbar:<br />
http://www.informatics.jax.org/silver/framepreface.shtml<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 1
Allgemeine Hinweise zum Arbeiten <strong>im</strong> Labor:<br />
Bei einigen Teilen des Versuches muss steril und mit giftigen Chemikalien (z. B.<br />
Ethidiumbromid) gearbeitet werden. Aus diesem Grund bitte Handschuhe tragen, bei UV-<br />
Licht Schutzbrille benutzen, mit Umsicht arbeiten und den Hinweisen der Betreuerinnen<br />
folgen.<br />
Um Kontamination zu vermeiden soll grundsätzlich mit einer Pipette oder Pipettenspitze nur<br />
einmal pipettiert werden.<br />
Enzyme und Nukleotide sind ausschließlich auf Eis zu halten, da dies die Haltbarkeit dieser<br />
Komponenten verlängert.<br />
Bei Unsicherheiten und Fragen bitte die Betreuer/innen ansprechen.<br />
Zusammenfassung des Ablaufs<br />
Arbeitsschritte<br />
� Pipettieren der PCR Reaktion<br />
� PCR <strong>im</strong> Thermocycler<br />
� DNA Präparation<br />
� Gel gießen<br />
� Gelelektrophorese<br />
� Gel auf UV Tisch fotographieren<br />
Ausführliche Beschreibung des Exper<strong>im</strong>ents<br />
Material<br />
1,5 ml Eppendorf-Tubes<br />
0,2 ml PCR Tubes<br />
Qiagen DNeasy Tissue Kit inclusive enthaltenen Puffern<br />
Pipettensatz mit Spitzen<br />
Heizblock<br />
Eppendorf Zentrifuge<br />
Vortex<br />
PCR Thermocycler (TGradient Biometra)<br />
Real t<strong>im</strong>e PCR-Gerät (Rotor-Gene, RG-3000)<br />
Apparatur zur Agarose Gelelektrophorese mit Netzgerät<br />
PCR Puffer, MgCl2, YMT/2B s/a, Myogenin-Pr<strong>im</strong>er s/a und SP-C-BxB s/a<br />
Taq Polymerase, dNTPs<br />
männliche, weibliche Kontroll-DNA<br />
Agarose Gel, EtBr, pTZ18 /Hinf1 Größenmarker<br />
Loading Puffer, Sichtschutzbrille<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 2
Pr<strong>im</strong>er Name Sequenz Fragment<br />
YMT/2B sense Pr<strong>im</strong>er 5’ CTG GAG CTC TAC AGT GAT GA 3’<br />
antisense Pr<strong>im</strong>er 5’ CAG TTA CCA ATC AAC ACA TCA C 3’<br />
Myogenin sense Pr<strong>im</strong>er 5’ TTA CGT CCA TCG TGG ACA GC 3’<br />
antisense Pr<strong>im</strong>er 5’ TGG GCT GGG TGT TAG TCT TA 3’<br />
SPC-BxB 5' SPC 5' GAG GAG AGG AGA GCA TAG CAC 3'<br />
3' BxB 5' ACA TCT CCG TGC CAT TTA CCC 3'<br />
Vorbemerkung:<br />
Jede Gruppe best<strong>im</strong>mt den transgen Status ODER das Geschlecht aus bereits extrahierter<br />
DNA zweier Mäuse. Eine weitere Gruppe best<strong>im</strong>mt das Geschlecht durch Real-T<strong>im</strong>e PCR.<br />
Die Qualität der Proben wird durch die Amplifikation eines Mausgens, das in allen Proben<br />
vorhanden sein muss kontrolliert. Die PCR Reaktion auf den transgenen Status oder das<br />
Geschlecht wird durch entsprechende Positivkontrollen kontrolliert. Die Spezifität der<br />
Reaktion wird durch PCR Reaktionen ohne den Zusatz von DNA kontrolliert. Um die<br />
Zersetzung von DNA und Enzymen zu verhindern werden alle Schritte auf Eis pipettiert.<br />
A) Durchführung, Best<strong>im</strong>mung Transgenstatus<br />
Vorbemerkung<br />
SPC-BXB Raf transgene Mäuse expr<strong>im</strong>ieren lungenspezifisch eine konstitutiv aktive Variante des<br />
Raf Moleküls. Die Zucht erfolgt normalerweise heterozygot. Myogenin ist ein Gen, das in allen<br />
Zellen beider Geschlechter vorhanden ist. Pr<strong>im</strong>er, die das Myogenin-Gen erkennen, können daher<br />
als interne Kontrolle der PCR Reaktion verwendet werden.<br />
a.) Jede Gruppe erhält folgende DNA:<br />
10 µl BxB-Raf Plasmid DNA (Positivkontrolle)<br />
2 x DNA aus transgenen Mäusen mit unbekanntem BxB-Raf Status.<br />
Es sollen folgende 7 Ansätze für die PCR pipettiert werden:<br />
Reaktion (-) 1 (-) 2 (+) 1 ? 1 (+) 2 ? 2 (+)<br />
DNA H2O H2O BxB DNA Maus 1<br />
Plasmid<br />
Maus 1 Maus 2 Maus 2<br />
Pr<strong>im</strong>erset BxB-Raf Myogenin BxB-Raf BxB-Raf Myogenin BxB-Raf Myogenin<br />
Ein PCR Ansatz enthält die folgenden Komponenten:<br />
PCR Puffer 5,0 µl<br />
MgCl2 (25 mM) 3,0 µl<br />
dNTP (10 mM) 1,0 µl<br />
3' Pr<strong>im</strong>er (BxB3' oder Myogenin 3') 1,0 µl<br />
5' Pr<strong>im</strong>er (BxB5' oder Myogenin 5') 1,0 µl<br />
DNA (~ 100 ng), aus DNeasy Kit x µl<br />
Taq Polymerase 0,25 µl<br />
H2O ad 50 µl<br />
Ansatz 1x Ansatz X x Ansatz X x<br />
BxB Raf Myogenin<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 3
Für die PCR Reaktionen mit DNA aus dem DNeasy Kit sollen 2 µl DNA je Reaktion<br />
verwendet werden. Die BxB-Raf Plasmid DNA für die positive Kontrolle hat eine<br />
Konzentration von 50 µg/ml. Die DNA wird mit einer 1-10 µl Pipette in PCR Teströhrchen<br />
pipettiert.<br />
Für alle Reaktionen mit BxB bzw. Myogenin Pr<strong>im</strong>er soll jeweils ein "Master Mix" pipettiert<br />
werden, der alle Bestandteile der PCR Reaktion bis auf die DNA enthält. Damit genug Master<br />
Mix für alle Reaktionen zur Verfügung steht, wird eine 0,5 x höhere Menge als benötigt<br />
angesetzt. Damit wird für drei Reaktionen ein Mastermix mit der 3,5 x Menge der jeweiligen<br />
Komponenten pipettiert und die jeweilige Menge zur DNA in den PCR-Tubes zugegeben.<br />
b.) Der Thermocycler wird auf folgendes Programm eingestellt:<br />
Temperatur Zeit Zyklen<br />
94°C 3 ' 1<br />
94°C 30 ''<br />
58°C 30'' 35<br />
72°C 1 '<br />
72°C 5' 1<br />
4°C hold 1<br />
c.) Die Proben werden in den Thermocycler überführt und das Programm wird.<br />
B) Durchführung, Geschlechtsanalyse mittels Y-Chromosomen spezifischer<br />
YMT/2B-PCR<br />
Vorbemerkung<br />
Die Sequenz, die die Pr<strong>im</strong>er YMT/2B erkennen, befindet sich auf dem Y-Chromosom. Wir wollen<br />
PCR-Pr<strong>im</strong>er, die die Y-Chromosomen spezifische YMT/2B Sequenz erkennen, einsetzen, um<br />
weibliche von männlichen Tieren zu unterscheiden. Myogenin ist ein Gen, das in allen Zellen<br />
beider Geschlechter vorhanden ist. Pr<strong>im</strong>er, die das Myogenin-Gen erkennen, können daher als<br />
interne Kontrolle der PCR Reaktion verwendet werden.<br />
Die folgenden Proben sollen in der PCR Analyse eingesetzt werden:<br />
-genomische DNA von 2 Tieren,<br />
-genomische DNA von einer weiblichen Maus,<br />
-genomische DNA von einer männlichen Maus,<br />
-keine DNA.<br />
Ansetzen einer konventionellen PCR Reaktion: 6x Mix (Auf EIS arbeiten!!!)<br />
PCR Mix vorbereiten, die Reihenfolge einhalten.<br />
Erst destilliertes Wasser vorlegen,<br />
dann 10x PCR Puffer, dNTP`s und Pr<strong>im</strong>er dazugeben.<br />
Als Letztes wird die Taq Polymerase dem Mix zugeben<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 4
(Diese <strong>im</strong>mer erst bei Bedarf aus dem Gefrierschrank holen und anschließend gleich wieder in<br />
den –20°C Schrank zurückstellen. Die Taq-Polymerase ist ein Enzym, das bei<br />
Raumtemperatur nur begrenzt haltbar ist und Aktivität verliert.)<br />
Den Mix gut mischen und je 49µl pro PCR-Reaktionsgefäß vorlegen, dann werden 200ng<br />
genomische DNA hinzugefügt.<br />
Das Reaktionsgefäß mit dem Finger zum Mischen ‘anschnipsen’ und in den PCR<br />
Thermocycler stellen.<br />
PCR Thermocycler starten.<br />
Ein PCR Ansatz enthält die folgenden Komponenten:<br />
1x Ansatz Myogenin-PCR Mix 6x Ansatz Myogenin-PCR Mix<br />
41µl H20 xµl H2O<br />
5µl 10x PCR Puffer xµl 10x PCR Puffer<br />
1µl dNTP Lsg. (2.5mM / dNTP) xµl dNTP Lsg.<br />
1µl Myogenin Pr<strong>im</strong>er sense 10pmol xµl Myogenin sense Pr<strong>im</strong>er<br />
1µl Myogenin Pr<strong>im</strong>er antisense 10pmol xµl Myogenin antisense Pr<strong>im</strong>er<br />
0.05µl Taq Polymerase (5U/µl) xµl Taq Polymerase<br />
Gut mischen, pro Reaktionsgefäß je 49µl vorlegen,<br />
plus<br />
je Gefäß 1µl gDNA (200ng/µl) je Gefäß 1µl gDNA (200ng/µl)<br />
1x Ansatz YMT2B-PCR Mix 6x Ansatz YMT2B-PCR Mix<br />
41µl H20 xµl H2O<br />
5µl 10x PCR Puffer xµl 10x PCR Puffer<br />
1µl dNTP Lsg. (2.5mM / dNTP) xµl dNTP Lsg.<br />
1µl YMT/2B sense Pr<strong>im</strong>er (10pmol) 6µl YMT/2B sense Pr<strong>im</strong>er<br />
1µl YMT/2B Pr<strong>im</strong>er antisense (10pmol) xµl YMT/2B antisense Pr<strong>im</strong>er<br />
0.05µl Taq Polymerase (5U/µl) xµl Taq Polymerase<br />
Gut mischen, pro Reaktionsgefäß je 49µl vorlegen,<br />
plus<br />
je Gefäß 1µl genomische DNA (200ng/µl) je Gefäß 1µl genomische DNA<br />
(200ng/µl)<br />
Parameter für konventionelle PCR (Thermocycler):<br />
YMT2B/Myogenin:<br />
5min,94 o C;30x (94 o C,30sec; 58 o C, 30sec; 72 o C,60sec); 5min,72 o C; 4°C 8 (Programm 32)<br />
Ansetzen einer quantitativen real t<strong>im</strong>e PCR Reaktion:<br />
Ein PCR Ansatz enthält die folgenden Komponenten:<br />
1x Ansatz Myogenin-PCR Mix<br />
5µl 2x real t<strong>im</strong>e PCR Puffer<br />
1µl YMT2B Pr<strong>im</strong>er, sense 10pmol<br />
1µl YMT2B Pr<strong>im</strong>er, antisense 10pmol<br />
1µl gDNA (200ng/µl)<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 5
add 20µl H20<br />
1x Ansatz Myogenin-PCR Mix<br />
5µl 2x real t<strong>im</strong>e PCR Puffer<br />
1µl Myogenin Pr<strong>im</strong>er, sense 10pmol<br />
1µl Myogenin Pr<strong>im</strong>e,r antisense 10pmol<br />
1µl gDNA (200ng/µl)<br />
add 20µl H20<br />
Parameter für real t<strong>im</strong>e PCR (Rotor-Gene, RG-3000):<br />
YMT2B/myogenin:<br />
5min,94 o C;30x (94 o C,30sec; 58 o C, 30sec; 72 o C,60sec); 5min,72 o C; 4°C 8 (Programm ??)<br />
Gelelektrophorese der PCR Produkte und DNA Extraktion<br />
1. Agarose Gelelektrophorese der PCR Produkte<br />
Vorbemerkung:<br />
DNA kann in einem elektrischen Feld in einem Gel mit geeignetem Puffer entsprechend der<br />
Fragmentgröße aufgetrennt werden. Kleine Fragmente wandern dabei schnell, große<br />
entsprechend langsam. Die Auflösung hängt vom Geltyp ab. Sequenziergele (Acrylamid Gele)<br />
erlauben Auflösungen bis zu einem Basenpaar (bp), bei Agarose Gelen lassen sich je nach<br />
Fragmentgröße Auflösungen bis max<strong>im</strong>al 30 bp erreichen. Ein Agarose Gel lässt sich jedoch<br />
sehr schnell herstellen und soll hier zur Analyse der PCR Reaktion benutzt werden. Agarose<br />
löst sich bei Temperaturen über 90°C in wässrigen Puffern und bildet bei Erkalten unter 45°C<br />
ein Gel. Die PCR Reaktionen werden auf das Gel aufgetragen, getrennt und mit einem<br />
Farbstoff sichtbar gemacht. Der Farbstoff, Ethidiumbromid (Cave: krebsserregend,<br />
Handschuhe und Schutzbrille unabdingbar!) interkaliert mit DNA und ändert dadurch sein<br />
UV Emissionsspektrum. Die DNA Banden werden dadurch <strong>im</strong> Gel auf einem UV Tisch<br />
sichtbar und können fotographisch dokumentiert werden. Durch die Verwendung eines DNA<br />
Längenmarkers lassen sich dann die Größen der Fragmente abschätzen und damit der<br />
Transgenstatus der Tiere best<strong>im</strong>men.<br />
Durchführung<br />
Herstellung eines 1,5 % Agarose Gels<br />
� 1,5 g Agarose wird abgewogen und in einem 250 ml Erlenmeyerkolben mit 0,5 x TBE<br />
Puffer auf 100 ml aufgefüllt<br />
� Die Agarose wird in der Mikrowelle unter Sichtkontrolle zum Kochen gebracht und<br />
gelöst (die Lösung sollte keine Schlieren mehr enthalten, sonst noch mal kurz<br />
aufkochen)<br />
� Nach Abkühlung auf 50°C-60°C (Kolben lässt sich ohne Probleme anfassen) wird 1 µl<br />
Ethidiumbromidlösung zugesetzt (Cave: hochgiftig!) und durch vorsichtiges<br />
Schwenken verteilt<br />
� Die warme Lösung wird zügig in einen vorbereiteten Gelträger gegossen (abgeklebt,<br />
Kamm eingesetzt)<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 6
� Nach Erkalten werden die Kleber entfernt und das Gel mitsamt dem Träger in die<br />
Gelkammer überführt<br />
� Die Kammer wird mit 0,5 x TBE Puffer aufgefüllt, bis der Flüssigkeitsspiegel 1-2 mm<br />
über dem Gel liegt<br />
� der Kamm wird vorsichtig entfernt � die Proben können nun aufgetragen werden<br />
Gelelektrophorese und Fotodokumentation<br />
� 20 µl der PCR – Reaktion werden in einem frischen Eppendorf-Tube mit 2 µl 10 x<br />
Auftragspuffer gemischt und jeweils in eine Tasche des Gels pipettiert.<br />
Pipettierschema:<br />
Lane 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
PCR<br />
Volumen<br />
� Die Kammer wird an ein Netzgerät angeschlossen (- DNA ist negativ geladen -) und<br />
die Elektrophorese wird bei einer Spannung von 5 V / cm Gel (hier 70 V)<br />
durchgeführt. Nach ca. 40 min, wenn sich der dunkelblaue Farbstoff<br />
(Bromphenolblau, wandert in diesen Bedingungen ungefähr wie ein DNA Fragment<br />
von 500 bp) in der Mitte des Gels befindet wird die Elektrophorese gestoppt.<br />
� Das Gel mit dem Träger wird vorsichtig in eine Plastikschale überführt (Cave:<br />
Ethidiumbromid wandert während Elektrophorese auch in Puffer!) und die Banden<br />
anschließend auf einem UV Tisch visualisiert (Cave: kurzwellige Strahlung,<br />
Abschirmung vor allem der Augen [Plexiglasscheibe, Schutzbrille] notwendig). Das<br />
Bandenmuster wird für jeden Teilnehmer fotographisch dokumentiert.<br />
� Durch Vergleich mit dem Marker wird die Länge der Fragmente abgeschätzt und das<br />
Resultat sowie die kurze Beurteilung der PCR in die Tabelle eingetragen.<br />
Lane 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Fragmentgröße<br />
Positiv?<br />
Gesamtbeurteilung (PCR auswertbar? Warum ja, warum nicht? Transgenstatus bzw.<br />
Geschlecht der Tiere?)<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 7
2. DNA Extraktion, Teil 2<br />
Die Aufreinigung genomischer DNA wird entsprechend dem Qiagen Protokoll fortgeführt,<br />
der RNAse Verdau ist nicht notwendig. Schwanzbiopsien wurden vorgenommen und die<br />
Proben über Nacht in Proteinase K-Puffer verdaut.<br />
� Der Lyseansatz wird aus dem Heizblock genommen und 15 sec. gevortext.<br />
� 400 µl Puffer AL wird zugegeben und gründlich gevortext (AL - Ethanol Puffer<br />
enthält chaotrope Salze, die die Bindung der DNA an die Silika-Matrix ermöglichen)<br />
� ein DNeasy Säulchen wird in ein 2 ml Sammelröhrchen gesteckt, der komplette<br />
Ansatz wird in das Säulchen gegeben und für 1 min bei 8000 rpm in einer Eppendorf<br />
Tischzentrifuge zentrifugiert<br />
� die Säule wird in ein neues Sammelröhrchen gesteckt und die gebundene DNA wird<br />
durch Zugabe von 500 µl AW1 Puffer (entfernt Proteine und andere<br />
Verunreinigungen) und anschließende Zentrifugation bei 8000 rpm für eine Minute<br />
gewaschen<br />
� die Säule wird in ein neues Sammelröhrchen gesteckt und überschüssiges Salz wird<br />
durch Zugabe von 500 µl AW2 entfernt und die Membran gleichzeitig durch 3 min<br />
Zentrifugation bei 8000 rpm getrocknet<br />
� die Säule wird in ein beschriftetes (Gruppennummer, Datum) 1,5 ml Eppendorf Gefäß<br />
überführt, 200 µl AE werden auf die Membran pipettiert und die DNA wird nach<br />
einminütiger Inkubation bei Raumtemperatur durch einminütige Zentrifugation bei<br />
8000 rpm eluiert.<br />
Die anschließende DNA Quantifizierung und PCR Analyse auf den Transgenstatus erfolgt<br />
durch die Betreuer.<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 8
Abb. 1 qPCR zur quantitativen Best<strong>im</strong>mung der Oct4 Expression.<br />
A. NSCs (Oct4-eGFP transgene NSCs aus E14.5 Embryonen (Prof. H. Schöler, Münster)) wurden für<br />
96 Stunden mit TSA/AzaC inkubiert, RNA wurde isoliert und in cDNA überschrieben. Die cDNA<br />
wurde nach HPRT-Abgleich einer Oct4-spezifischen quantitativen (q) RT-PCR unterzogen (Rotor-<br />
Gene, RG3000). B. Zur Standardisierung wurden qRT PCRs an ES Zell RNAs durchgeführt, die in<br />
l<strong>im</strong>itierenden Verdünnungsschritten eingesetzt wurde. Die Quantifizierung der Menge an Oct4<br />
Transkripten ist in Tabelle 1 abgebildet.<br />
<strong>Mausgenetik</strong> 2006 S. 9