PDF 3,1MB - Gemeindedruckportal
PDF 3,1MB - Gemeindedruckportal
PDF 3,1MB - Gemeindedruckportal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6 St. Altfried mit St. Nikolaus<br />
Firmung gestern und heute<br />
"...durch ihn habt ihr das Siegel des<br />
verheißenen Heiligen Geistes empfan<br />
gen" (Eph 1,13)<br />
Über 40 junge Menschen haben im<br />
Juni 2010 in der Gemeinde St. Altfried<br />
/St. Nikolaus durch Bischof Norbert<br />
Trelle das Sakrament der Firmung<br />
empfangen. Pfarrer Rust, sieben Kate<br />
cheten/Innen und neun Zeugen/Innen<br />
aus der Gemeinde haben die Firmlin<br />
ge für diesen Schritt zur Firmung be<br />
gleitet.<br />
Meine Firmung liegt 60 Jahre zurück.<br />
Damals wurden wir gar nicht gefragt,<br />
ob wir gefirmt werden wollten. Alle<br />
Kinder der Gemeinde, die am 16. April<br />
1950 zur ersten heiligen Kommunion<br />
gegangen sind, wurden am 29.9.1950<br />
gefirmt. Geschenke gab es nicht. Mein<br />
Kommunionkleid aus Zuckersack war<br />
bereits blau gefärbt und inzwischen<br />
mein Sonn- und Festtagskleid, als ich<br />
gefirmt wurde.<br />
Heute steht die „Mündigkeitser<br />
klärung" der Firmlinge im Vorder<br />
grund. Ca. 50% der angeschriebenen<br />
Jugendlichen haben auf das Firman<br />
gebot keine Rückmeldung gegeben.<br />
Schade! Ihre Begründung wäre sicher<br />
lich hilfreich für die Gemeinde. Und<br />
diejenigen, die den Schritt gewagt ha<br />
ben, aus welchen Gründen auch im<br />
mer, da wird die Eingliederung in die<br />
konkrete Ortsgemeinde bei vielen<br />
scheitern, wenn sie nicht schon durch<br />
Dienste, wie Messdiener, Jugengrup<br />
penleiter, Musikband etc. in die Ge<br />
meinde mit einbezogen sind. Erwar<br />
tungen, dass sich die Firmvorberei<br />
tung an einem vermehrten Kirchgang<br />
niederschlägt, werden also enttäuscht<br />
werden. Viele von ihnen werden wie<br />
der auf Distanz zur Kirche gehen.<br />
Lohnt sich also all dieser Aufwand,<br />
den ich nach 60 Jahren meiner Fir<br />
mung als Katechetin nun erlebt habe?<br />
Wahrheitshalber muss ich gestehen,<br />
dass der Heilige Geist 40 Jahre gedul<br />
dig gewartet hat, bis ich den Sinn mei<br />
ner Firmung verstanden habe, dass<br />
meine Taufe und meine Firmung mich<br />
zum Apostolat in Kirche und Welt, in<br />
Beruf und Alltag, in Familie und Freun<br />
deskreis verpflichten. Es war mein<br />
Handeln, meine Kraft, die ich im Alltag<br />
und Beruf für die Welt und die Kirche<br />
einsetzte. Im Laufe der Jahre wurden<br />
für mich Menschen wichtig, an denen<br />
ich das Verhalten Jesu ablesen konn<br />
te, die aus Glaubensgründen z.B. ihren<br />
Arbeitsplatz in staatlichen Kranken<br />
häusern verloren, weil sie sich weiger<br />
ten im OP bei den Abtreibungen als<br />
Krankenschwester zu helfen. Men<br />
schen, die mich so annahmen, wie ich<br />
war und sehr viel Geduld mit mir hat<br />
ten im geistlichen Leben, als ich mei<br />
ne ersten Einzelexerzitien machte und<br />
vom geistlichen Leben keine Ahnung<br />
hatte. Dazu gehörten Laien, Priester<br />
und Ordenschristen. Es klingt wie<br />
Hohn zu meinen, die Firmung schließt<br />
den Prozess des Christwerdens ab und<br />
stärkt für die Bewährung des Glau<br />
bens im Alltag. In der Begegnung mit<br />
den o.g. Personen spürte ich, dass sie<br />
nicht nur etwas über Gott wussten,<br />
sondern, dass sie ihn in ihrem Leben<br />
erfahren haben. Irgendwie berührt<br />
waren von ihm und nicht nur in sog.<br />
Taborstunden, sondern auch unter<br />
dem Kreuz.<br />
Also vertrauen wir im Gebet die Firm<br />
linge dem Heiligen Geist an, damit sie<br />
irgendwann seine Kraft im Alltag<br />
spüren und erfahren, dass es seine<br />
Wirkkraft ist und nicht die ihre, die sie<br />
zum Handeln bewegt.<br />
Als ich den Aufruf: „Zeugen gesucht!"<br />
im Pfarrbrief der Gemeinde St. Alt<br />
fried /St. Nikolaus las, folgte ich mei<br />
nem inneren Impuls und bin reich be<br />
schenkt worden als Katechetin in der<br />
Firmvorbereitung auf Dekanatsebene<br />
in Hildesheim. Besonders hilfreich<br />
waren mir die gemeinsamen Treffen<br />
der Gemeindepriester und der Kate<br />
cheten in der Oase Hl. Kreuz. Die<br />
schriftlichen Firmkonzepte, die wir<br />
über das Internet erhielten, haben<br />
mich zwar fast erschlagen. Jedoch die<br />
praktischen Vorbereitungen in der<br />
Oase Hl. Kreuz und in der Ortsgemein<br />
de bestärkten mich persönlich und<br />
gaben mir Hoffnung und Zuversicht<br />
auch für die Firmlinge, dass es sich<br />
lohnt dabei zu sein.<br />
Wichtigstes Kriterium für die Firmlin<br />
ge war das persönliche Zeugnis des<br />
gelebten Christseins im Alltag, d.h. die<br />
Gotteserfahrung, von denen die Zeu<br />
gen berichteten. Da wurden die Firm<br />
linge hellhörig oder spürten, wenn<br />
nur allgemein über ihren Glauben be<br />
richtet wurde.Sehr aussagekräftig war<br />
der Versöhnungsweg für die Firmlinge<br />
in der St. Altfried Gemeinde vorberei<br />
tet und durchgeführt worden.<br />
Die Firmlinge haben mit großer Offen<br />
heit in einem Schreibgespräch ihre<br />
Meinung zu Papier gebracht, was ih<br />
nen Versöhung bedeutet. In der Hl.<br />
Kreuz Gemeinde waren 7 Stationen<br />
aus der biblischen Exodus (Auszug)<br />
Geschichte im AltenTestament aufge<br />
baut worden:<br />
1. Station<br />
Ägypten – Ort der Unterdrückung: Ex<br />
1,14:<br />
Die Firmlinge stellten schnell fest: Un<br />
terdrückung gibt es auch heute: Leis<br />
tungsdruck in der Schule, Arbeits<br />
druck, Meinungsmache in und durch