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als pdf herunterladen - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ...

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Das ist zu schaffen?<br />

Dr. Schoepp: Zeit ist Spielzeit. Ich versuche<br />

daher, dem Trainer innerhalb weniger<br />

Sekunden zu signalisieren, ob ja oder nein.<br />

Durch die Teamarbeit mit dem Physiotherapeuten,<br />

der seine Mannschaft gut kennt, und<br />

unseren Erfahrungen <strong>als</strong> Sporttraumatologen<br />

und Unfallmediziner sind solche Entscheidungen<br />

in der Tat schnell und präzise möglich.<br />

Die Mehrheit aller Verletzungen konnte<br />

bisher im Übrigen am Spielfeldrand behandelt<br />

werden.<br />

Welche Aufgaben übernehmen Sie<br />

sonst noch?<br />

Dr. Ullerich: Neben der Akutversorgung<br />

von Verletzungen und der Organisation von<br />

Weiterbehandlungen durch Spezialisten<br />

übernehmen wir die gesamte medizinische<br />

Betreuung der Spieler, inklusive diagnostischer<br />

Untersuchungen, dem Erstellen von<br />

Behandlungsplänen, zum Teil der Behandlung<br />

selbst und der Organisation der Rehabilitation.<br />

Tatsächlich sind wir so etwas wie<br />

medizinische Vertraute in allen Bereichen,<br />

auch bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Das<br />

mag überflüssig klingen, ist aber sehr wichtig.<br />

Nimmt ein Spieler etwa ein Medikament<br />

gegen Erkältung, kann er damit unter Umständen<br />

beim Dopingtest auffällig werden.<br />

Wir müssen <strong>als</strong>o auch über Bagatellerkrankungen<br />

informiert sein.<br />

Dr. Schoepp: Als Mannschaftsärzte sind<br />

BGU DIALOG | 02/12<br />

wir zudem Dopingbeauftragte und zuständig<br />

für die entsprechenden Belehrungen und<br />

Untersuchungen. Weitere Aufgaben sind die<br />

jährliche Überprüfung der Sporttauglichkeit<br />

vor Beginn der Saison und die Sporteingangsuntersuchung<br />

bei Neuverpflichtungen. Beides<br />

erfolgt in Kooperation mit Fachkollegen der<br />

BGU, <strong>als</strong>o Radiologen, Kardiologen, oder<br />

Internisten, da wir <strong>als</strong> Chirurgen dieses genaue<br />

Fachwissen natürlich nicht haben.<br />

Das klingt nach viel zu tun. Wie koordinieren<br />

Sie das mit Ihrer Arbeit in der Klinik?<br />

Dr. Ullerich: Wir versuchen die Quadratur<br />

des Kreises. Zwar sind wir von der BGU abgestellt<br />

im Rahmen des Kooperationsabkommens,<br />

doch für unsere Arbeit gibt es<br />

keinen Ersatz, und die Patienten haben immer<br />

Vorrang. Allerdings sind die Spieler des MSV<br />

auch Patienten. Also opfern wir fast unsere<br />

gesamte Freizeit und verlagern viele der<br />

Zusatzaufgaben in Pausen oder in die Zeit<br />

nach Feierabend. Die Spiele finden ohnehin<br />

an den Wochenenden statt.<br />

Dr. Schoepp: Aus diesem Grund sind wir<br />

auch zu zweit <strong>als</strong> Mannschaftsärzte tätig und<br />

wechseln uns im Einsatz ab. Ein Arzt allein<br />

könnte die Aufgaben neben seiner Arbeit<br />

nicht bewältigen.<br />

Warum übernimmt man etwas<br />

so Arbeitsintensives?<br />

Dr. Ullerich: Aus Überzeugung. Mannschaftsarzt<br />

beim Fußball ist nicht irgend ein<br />

05 | „Als erstes den Spielmacher vom Platz geholt”<br />

Job. Man muss schon eine gewisse Begeisterung<br />

mitbringen, und auch Verständnis für<br />

die Situation der Spieler. Jeder Mensch kann<br />

sich verletzen, jede Verletzung ist ein Unglück,<br />

doch für diese Fußballer geht es um's Ganze.<br />

Sie sind gute Spieler, aber keine abgesicherten<br />

Stars mit Millionengagen. Die Spielfähigkeit<br />

ist das ganze Kapital, ernsthafte Verletzungen<br />

sind existenzbedrohend, denn jeder<br />

Jahresvertrag muss neu ausgehandelt werden.<br />

Um so wichtiger ist eine gute medizinische Begleitung,<br />

auch psychologisch gesehen.<br />

Dr. Schoepp: Bei der BGU ist man traditionell<br />

dem MSV sehr verbunden, so auch<br />

wir. Manch einer hat sogar in blau-weiß geheiratet.<br />

Dieser Verein, Gründungsmitglied<br />

der Bundesliga, ist hier in der Region eine Institution,<br />

etwas, mit dem viele fest verwachsen<br />

sind. Dazu kommt: die BGU ist eines der führenden<br />

Zentren für Unfallchirurgie und orthopädische<br />

Chirurgie in Deutschland, da liegt<br />

Unterstützung des Duisburger Profi-Fußballs<br />

nahe. So nah wie die Schauinsland-Reisen<br />

Arena und das Trainingsgelände. Zur Westender<br />

Straße sind es gerade 10 Minuten mit<br />

dem Auto, zur Arena gerade mal sieben.<br />

Der Vertrag wurde zunächst für ein Jahr<br />

geschlossen. Wird die BGU verlängern?<br />

Dr. Ulllerich: Wir wären einverstanden.<br />

Die Zusammenarbeit funktionierte mit allen<br />

Beteiligten bislang hervorragend.

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