Nr. 3 Oktober 2007 - Barbara Henke
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Im Gespräch<br />
Wir wollen gemeinsam den<br />
Erfolg für unsere Stadt<br />
CDU-Fraktionschef Markus Frank über Schwarz-Grün<br />
und das Profil der Union<br />
Seit 13. Juli <strong>2007</strong> steht Markus Frank an der Spitze der CDU-Fraktion. Gemeinsam mit<br />
seinem grünen Amtskollegen Olaf Cunitz hält er seitdem die schwarz-grüne Koalition<br />
in der Stadtverordnetenversammlung auf Kurs. Im Gespräch mit dem Frankfurt-<br />
Magazin zieht der 38-jährige gebürtige Frankfurter, der im Stadtteil Sindlingen zu<br />
Hause ist und als selbständiger Kfz-Meister auch Chef eines mittelständischen<br />
Unternehmens ist, nach über einem Jahr Schwarz-Grün eine Zwischenbilanz.<br />
Herr Frank, vermissen Sie lupenreine CDU-<br />
Politik oder anders gefragt: Ist das Amt des<br />
CDU-Fraktionschefs in einer Koalition mit den<br />
Grünen nicht eine undankbare Aufgabe?<br />
Frank: Mir wäre eine lupenreine CDU-Politik<br />
am liebsten, aber wir wissen auch, dass wir für<br />
unsere Ziele eine parlamentarische Mehrheit<br />
brauchen. Das macht es zu einer spannenden<br />
Aufgabe, weil wir mit den 34 Mitgliedern der<br />
CDU-Fraktion eine hoch motivierte und<br />
ideenreiche Fraktion haben. Meine Aufgabe<br />
ist es, die Wünsche und Anregungen zu verstärken<br />
und die Verhandlungen mit den Grünen<br />
zu führen. Am Ende muss natürlich so viel<br />
CDU-Profil wie möglich sichtbar werden. Gemeinsam<br />
mit den Grünen haben wir, dass wir<br />
den Erfolg für unsere Stadt wollen.<br />
Welche Erfolgskurve würden Sie beschreiben?<br />
Frank: Wir haben 2006 einen guten Koalitionsvertrag<br />
beschlossen und die SPD-Stadträte abgewählt.<br />
Die hauptamtlichen CDU-Stadträte<br />
Uwe Becker, Daniela Birkenfeld, Boris Rhein,<br />
Edwin Schwarz und Felix Semmelroth leisten<br />
sehr gute Arbeit. Oberbürgermeisterin Petra<br />
Roth ist im Januar eindrucksvoll wiedergewählt<br />
worden. Zusammen mit den Grünen haben<br />
wir den Haushalt <strong>2007</strong> beschlossen, den<br />
der Innenminister als Kommunalaufsicht in<br />
diesen Wochen genehmigt hat, verbunden mit<br />
einem ausdrücklichen Lob für die Konsolidierungsleistungen<br />
der Stadt. Zusammen mit den<br />
FRANKFURTmagazin<br />
Grünen haben wir Projekte beschlossen, die<br />
im alten Viererbündnis nicht möglich waren.<br />
Nur drei Beispiele: Von der Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes<br />
von 490 auf 460<br />
Punkte profitieren rund 8.500 Frankfurter Betriebe<br />
und damit auch die Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer. Wir haben jedes Jahr 8<br />
Millionen Euro für die Schulsanierung draufgesattelt,<br />
um Frankfurt als Bildungsstandort auszubauen.<br />
Und wir haben gerade im September<br />
den Jahrhundertbeschluss zum Wiederaufbau<br />
der Altstadt gefasst.<br />
Ein großer Schwerpunkt der hessischen CDU<br />
im bevorstehenden Landtagswahlkampf ist<br />
die Sicherheitspolitik. Welche Leistungen kann<br />
Schwarz-Grün in Frankfurt hier vorweisen?<br />
Frank: Unsere Sicherheitspolitik in Frankfurt<br />
kann sich sehen lassen. Bis zum Ende des<br />
Jahres werden 90 Freiwillige Polizeihelfer im<br />
Einsatz sein. Wir haben den Freiwilligen<br />
Polizeidienst nach harten Verhandlungen bei<br />
den Grünen und auch gegen die Bedenken in<br />
Bilder: Weis<br />
der FDP durchgesetzt. Unser Sicherheitsdezernent<br />
Boris Rhein hat für eine schnelle<br />
Umsetzung des Projekts gesorgt. Ebenso hat<br />
Stadtrat Rhein den Umbau des Sicherheitsund<br />
Ordnungsdienstes zur Stadtpolizei vollzogen,<br />
die Zusammenarbeit der Stadt mit<br />
den Freiwilligen Feuerwehren und technischen<br />
Hilfsdiensten intensiviert und im<br />
Kampf gegen die in den Stadtteilen nicht<br />
beliebten Wettbüros Erfolge erzielt. Ende<br />
<strong>Oktober</strong> wird Stadtrat Rhein in Form einer<br />
Bürgerversammlung im Römer eine erste<br />
Bilanz ziehen und das neue integrierte<br />
Sicherheitskonzept der Stadt vorstellen.<br />
Welchen Themen wendet sich die<br />
CDU-Fraktion als Nächstes zu?<br />
Frank: Ein besonderer Schwerpunkt wird die<br />
Wirtschaftspolitik sein. Im Verbund mit den<br />
ausgezeichneten Standortvorteilen Frankfurts<br />
– denken Sie an den Flughafen und die<br />
Messe – bringt nur eine gute Wirtschaftspolitik<br />
zusätzliche Arbeitsplätze in die Stadt.<br />
Das sieht auch die Oberbürgermeisterin so,<br />
und deshalb hat sie die Zuständigkeiten im<br />
Magistrat verändert. Wir brauchen in Frankfurt<br />
eine aktivere Wirtschaftsförderung, die<br />
Firmen berät und mit den anderen Institutionen<br />
der Stadt unbürokratisch und schnell<br />
zusammenbringt.<br />
Interview: Joachim Rotberg