Ehemaligentreffen, 22 Jahre Fachschule und Verabschiedung an ...

Bräuche im Advent
Feliz Navidad, Joyeux Noel, Merry
Christmas – es gibt viele Bezeichnungen
in allen Sprachen dieser Welt für
das Hochfest der Geburt von Jesus von
Nazareth.
Im Advent bereiten wir Christen uns auf
dieses Hochfest vor.
Die vierwöchige Adventszeit beginnt
mit dem ersten Adventsonntag und endet
am Heiligen Abend. An den Werktagen
im Advent werden besonders gestaltete
Messfeiern abgehalten. Sogenannte
Rorate-Messen. Der Rorateruf („Rorate
caeli desuper…“ – „Tauet Himmel, von
oben…“) bezeichnet die Zeit der Vorbereitung
auf das Kommen des Herrn.
In den Advent fallen auch einige Feste,
die vom Festgedanken eigentlich nichts
mit dem Advent zu tun haben. Sie sind
jedoch inzwischen mit vorweihnachtlichem
Brauchtum verbunden. Einige dieser
Feste sind heute kaum mehr bekannt,
während sich andere bis heute großer
Beliebtheit erfreuen…
Am 4. Dezember, Gedenktag der Heiligen
Barbara, ist es Brauch, Zweige
vom Kirschbaum, Apfelbaum oder einer
Forsythie abzuschneiden. In die Vase
gestellt, sollen sie dann bis zum Weihnachtfest
erblühen und ein wenig Licht
in die düstere Winterzeit bringen. Der
Legende nach soll die Heilige Barbara
auf dem Weg in das Gefängnis mit ihrem
Gewand an einem Zweig hängen geblieben
sein. Sie stellte den abgebrochenen
Zweig später in ein Gefäß mit Wasser,
und er blühte genau an dem Tag, an dem
sie zum Tode verurteilt wurde.
Schon zwei Tage später, am 6. Dezember,
feiern wir den Gedenktag des Heiligen
Nikolaus. Bischof Nikolaus von
Myra ist wohl einer der bekanntesten
Heiligen. Über das Leben des Heiligen
Nikolaus gibt es wenig belegte Tatsachen,
jedoch ranken sich viele Legenden
um ihn. Da der Heilige Nikolaus seit
Jahrhunderten als Wohltäter für Kinder
und auch Arme verehrt wird, freuen sich
vor allem die Kinder schon am Vorabend
des Nikolaustages auf ihn. Ein als Bischof
Nikolaus verkleideter Besucher
beschenkt dann die Kinder.
Der 13. Dezember ist der Heiligen Lucia
gewidmet. Da der 13. Dezember vor
der gregorianischen Kalenderreform
miteinander 12/12 5
auf die Wintersonnwende fiel, ranken
um den Gedenktag der Heiligen Lucia
einige Lichtriten. Der Name Lucia bedeutet
zudem auch „Die Leuchtende“.
Beispielsweise gibt es in Nordeuropa
den Brauch, ein Mädchen als Lucienbraut,
im Kleid mit rotem Band und
Kerzenkrone, zu verkleiden. Inwieweit
dies auch mit der Heiligen Lucia in Zusammenhang
steht, ist nicht eindeutig
zu beantworten. Doch nicht überall ist
die Heilige Lucia die helle Lichtbringerin.
Im Bayerischen Wald und auch
in Teilen der Oberpfalz kennt man in
dieser Nacht eher die „Schiache Luz“.
Eine schreckliche, zerlumpt gekleidete
und mit Sichel dargestellte Gestalt, von
der erzählt wurde, dass sie in der Nacht
unartige Kinder sucht.
Mit einem weiteren Aberglauben ist
der 21. Dezember belegt. An diesem
Tag feiert der Heilige Thomas seinen
Gedenktag. Da an diesem Tag die Wintersonnenwende
ist, ist der Thomastag
der kürzeste Tag, die Thomasnacht die
entsprechend längste Nacht des Jahres.
Früher dachten die Menschen, dass in
dieser Nacht die Geister besonders lange
aktiv sein konnten.
Julia Schneider
Pastoralrat