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Der Pflegebrief - Ausgabe 03/2011 (Nr. 118) - Pflegen-online.de

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ISSN 1433-2795 (Internet-<strong>Ausgabe</strong>)<br />

ISSN 1433-1985 (E-Mail-<strong>Ausgabe</strong>)<br />

<strong>Der</strong> <strong>Pflegebrief</strong><br />

Begrün<strong>de</strong>t von Roland Brühe<br />

Das Online Magazin für die Pflege <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

EDITORIAL<br />

EHEC ist schuld! Wegen <strong>de</strong>r<br />

ganzen Arbeit rund um diese<br />

verheeren<strong>de</strong> Infektionswelle hatte<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgesundheitsminister<br />

keine Zeit, sich um die angekündigten<br />

Eckpunkte zur Pflegereform<br />

zu kümmern. Außer<strong>de</strong>m<br />

seien die Sozialkassen wegen<br />

<strong>de</strong>r tollen Konjunktur gut<br />

gefüllt. Erst 2014 wer<strong>de</strong> es wie<strong>de</strong>r<br />

prekär. Ja, dann …<br />

Dann stirbt das Jahr <strong>2011</strong>, das<br />

Jahr <strong>de</strong>r Pflege, eben leise vor<br />

sich hin. <strong>Der</strong> Fachkräftemangel<br />

bleibt, die Minutenpflege bleibt,<br />

die miese Bezahlung, die harten<br />

Arbeitsbedingungen, die Flucht<br />

aus <strong>de</strong>m Beruf. Ein Bun<strong>de</strong>sgesundheitsminister<br />

ruft das Jahr<br />

<strong>de</strong>r Pflege aus und verabschie<strong>de</strong>t<br />

sich flugs in ein an<strong>de</strong>res Ministerium;<br />

<strong>de</strong>r nächste tritt an, hat<br />

aber so furchtbar viel zu tun; das<br />

Geld kommt ja rein (Achtung!<br />

Aufschwung!) und fließt irgendwann<br />

auch wie<strong>de</strong>r raus<br />

(Vorsicht! Demografie!) Alles<br />

bleibt, wie es ist.<br />

Wie das wohl alles weitergeht...?<br />

In Griechenland kann man es<br />

schon betrachten: Krankenhausbetten<br />

ohne Bettwäsche; Mütter,<br />

die die Wundversorgung ihrer<br />

Kin<strong>de</strong>r übernehmen; Stellenstreichungen<br />

und Bettenabbau;<br />

Personalreduzierungen und Hun-<br />

gerlöhne.<br />

Puh! Gut, dass wir in Deutschland<br />

sind! In <strong>de</strong>r Konjunktur-<br />

Lokomotive! Im Land <strong>de</strong>s Aufschwungs<br />

und <strong>de</strong>r vollen Kassen!<br />

Uns fehlt eigentlich nur die<br />

Zeit, und vielleicht ruft Daniel<br />

Bahr einfach 2012 zum Jahr <strong>de</strong>r<br />

Pflege aus? O<strong>de</strong>r 2013? Hauptsache,<br />

er ist vor En<strong>de</strong> 2014 fertig<br />

mit <strong>de</strong>r Reform – o<strong>de</strong>r wir<br />

sind fertig vor <strong>de</strong>r Reform.<br />

Ihre Claudia Flöer<br />

Ombudsfrau gegen die Bürokratie in <strong>de</strong>r Pflege<br />

(cr) Seit <strong>de</strong>m 27. Juni wird das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Gesundheit von einer unabhängigen Pflegeexpertin<br />

als Ombudsfrau für Entbürokratisierung<br />

in <strong>de</strong>r Pflege beraten. Elisabeth Beikirch<br />

wird in ihrer Funktion die Pflegereform begleiten<br />

und I<strong>de</strong>en und Vorschläge für weniger Bürokratie<br />

in <strong>de</strong>r Pflegeversicherung sammeln, auswerten<br />

und in die Diskussion einbin<strong>de</strong>n. Als Ombudsfrau<br />

bil<strong>de</strong>t Elisabeth Beikirch eine neue, zentrale An-<br />

Agnes Karll Medaille für<br />

Professorin Ruth Schröck<br />

(cr) <strong>Der</strong> Deutsche Berufsverband<br />

für Pflegeberufe hat Frau<br />

Prof. Dr. Dr. hc. mult. Ruth Schröck<br />

die Agnes Karll Medaille verliehen.<br />

DBfK-Präsi<strong>de</strong>ntin Gudrun<br />

Gille zeichnete sie im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s Festaktes <strong>de</strong>r Privaten<br />

Universität Witten anlässlich<br />

ihres 80. Geburtstages aus. Ruth<br />

Schröck war die erste Pflegeprofessorin<br />

in Deutschland und seit<br />

1986 an allen wichtigen Initiativen<br />

und Entwicklungen zur<br />

För<strong>de</strong>rung und Etablierung von<br />

Pflegewissenschaft und -forschung<br />

hierzulan<strong>de</strong> aktiv beteiligt.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

För<strong>de</strong>rung für<br />

Mehrgenerationenhäuser<br />

(cr) Die Mehrgenerationenhäuser<br />

in Deutschland können sich um<br />

weitere staatliche Unterstützung<br />

bewerben. Da die För<strong>de</strong>rung für<br />

die ersten Häuser En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres<br />

ausläuft, hat das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend ein Folgeprogramm<br />

in Höhe von 50 Millionen<br />

Euro bis 2014 aufgelegt. In<br />

je<strong>de</strong>m Mehrgenerationenhaus kann<br />

nun auch <strong>de</strong>r neue Bun<strong>de</strong>sfreiwilligendienst<br />

geleistet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Häuser sollen auch in Zukunft<br />

mit ihrer Arbeit <strong>de</strong>n Zusammenhalt<br />

<strong>de</strong>r Generationen<br />

nachhaltig stärken<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

Klamkes gepflegte Welt<br />

von Bastian Klamke [c/o redaktion@pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

laufstelle für alle, die sich mit konkreten Vorschlägen<br />

am Reformprozess beteiligen wollen.<br />

Gemeinsam mit <strong>de</strong>n beteiligten Stellen im BMG<br />

wird sie Empfehlungen erarbeiten, welche Maßnahmen<br />

zum Bürokratieabbau ergriffen wer<strong>de</strong>n<br />

können. Ab sofort sind alle Bürgerinnen und<br />

Bürger und auch die in <strong>de</strong>r Pflege Tätigen aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />

ihre konkreten Vorschläge zu unterbreiten.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

<strong>Der</strong> nationale Expertenstandard<br />

zur Dekubitusprophylaxe:<br />

Richtig lagern o<strong>de</strong>r richtig<br />

bewegen?<br />

Überlegungen zu Bewegungsplänen,<br />

Bewegungs- und Transfertechniken<br />

sowie Lagerungsmetho<strong>de</strong>n<br />

von E. Kirchner et. al. [Seite 2]<br />

Türkisch altern in Wien<br />

Ein Statusbericht zur kultursensiblen<br />

Pflege<br />

von Nevin Altintop [Seite 7]<br />

Neue Bücher für die Pflege<br />

[Seiten 8+9]<br />

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pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

bietet Ihnen<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

M. & H. Schaper GmbH<br />

alle wichtigen <strong>de</strong>utschsprachigen<br />

Pflege-Fachbücher in<br />

einem großen Fachbuchshop<br />

mit weit über<br />

10.000 Fachbüchern,<br />

elektronischen Medien und<br />

Mo<strong>de</strong>llen an.<br />

fachbuch-schaper.<strong>de</strong>/pflege<br />

bietet auch persönliche<br />

Serviceleistungen wie kostenlose<br />

Spezialrecherchen o<strong>de</strong>r<br />

Fachauskünfte.


TERMINE<br />

Risikomanagement<br />

& Mitarbeiterführung<br />

<strong>Der</strong> Exklusiv-<br />

Workshop für PDL<br />

Am 20.10.<strong>2011</strong> in Hannover<br />

Seien Sie dabei, wenn Dr.<br />

Christian Lummer und Johann<br />

Weigert exklusiv für<br />

Sie Workshops anbieten,<br />

die Sie so nur bei uns bekommen!<br />

Genießen Sie diesen<br />

Tag im schönen Ambiente<br />

<strong>de</strong>s Hotels Vivo Creativo,<br />

lernen Sie von renommierten<br />

Referenten für<br />

Ihre tägliche Praxis – und<br />

sichern Sie sich 8 Fortbildungspunkte!<br />

„Wenn wir keine Fehler<br />

machen, haben wir nicht genug<br />

neue Dinge ausprobiert!“<br />

Unter dieses mutige<br />

Motto stellt Johann Weigert<br />

seinen Workshop zum Risikomanagement.<br />

Fehler und Risiken gibt es<br />

in je<strong>de</strong>r Pflegeeinrichtung.<br />

Die Frage ist nur: Wie geht<br />

man damit um? Beim Risikomanagement<br />

geht es um<br />

Gegenmaßnahmen, um Kontrollprozesse<br />

– schlussendlich<br />

um mehr Sicherheit für<br />

alle Bewohner und Patienten.<br />

„Mitarbeiter verlassen nicht<br />

Unternehmen, sie verlassen<br />

ihre Vorgesetzten“, wie Untersuchungen<br />

<strong>de</strong>r Gallup-<br />

Organisation zeigen.<br />

Selbstverständlich wollen<br />

Sie das nicht! Sie möchten<br />

Ihre Mitarbeiter so einsetzen,<br />

dass sie ihren Talenten<br />

gemäß arbeiten können,<br />

sich wohl fühlen, motiviert<br />

sind und Ihnen und Ihrem<br />

Unternehmen loyal verbun<strong>de</strong>n.<br />

All das ist möglich!<br />

Dr. Christian Lummer hat<br />

für Sie erhellen<strong>de</strong> Erkenntnisse<br />

zusammengestellt, die<br />

Ihnen die Mitarbeiterführung<br />

in einem neuen Licht<br />

zeigen wird.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

___________<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

<strong>Der</strong> nationale Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

Richtig lagern o<strong>de</strong>r richtig bewegen?<br />

Überlegungen zu Bewegungsplänen, Bewegungs- und Transfertechniken<br />

sowie Lagerungsmetho<strong>de</strong>n<br />

Ein Diskussionsbeitrag von Elisabeth Kirchner 1 , Heidi Bau<strong>de</strong>r-Mißbach 2 ,<br />

Anna M. Eisenschink 1 , Martin Krauß 1 [c/o redaktion@pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

Die Vermeidung eines Dekubitus gehört<br />

zum Grundlagenwissen <strong>de</strong>r Alten-, <strong>de</strong>r Gesundheits-,<br />

<strong>de</strong>r Kranken- und <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rkrankenpflege.<br />

Je<strong>de</strong>r Dekubitus, <strong>de</strong>r durch<br />

einen Mangel an Bewegung, durch das<br />

Nicht-bewegt-wer<strong>de</strong>n entsteht, ist für <strong>de</strong>n<br />

betroffenen Menschen mit Schmerz, Leid<br />

und langem Krankenhausaufenthalt verbun<strong>de</strong>n.<br />

Bei schweren Erkrankungen wie einer<br />

Sepsis mit Multiorganversagen, bei instabilen<br />

Kreislaufverhältnissen, die einer intensivmedizinischen<br />

Behandlung etc. bedürfen,<br />

ist die Vermeidung eines Dekubitus oft nicht<br />

möglich.<br />

<strong>Der</strong> nationale Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

als Leitlinie für alle Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>s Gesundheitswesens in Deutschland<br />

ist ein wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>r Sicherung<br />

<strong>de</strong>r pflegerischen Qualität. Die Implementierung<br />

in allen Einrichtungen <strong>de</strong>s Gesundheitswesens<br />

fand statt. <strong>Der</strong> gemeinsame<br />

Bun<strong>de</strong>sausschuss (G-BA) veröffentlichte im<br />

Januar <strong>2011</strong> die Bun<strong>de</strong>sauswertung <strong>de</strong>r<br />

Krankenhausdaten zur Dekubitusprophylaxe.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n Daten im ersten Quartal<br />

eines Jahres und bei Patienten über 75 Jahren<br />

erhoben. Das Ergebnis zeigt, dass 2010<br />

knapp 11.000 Patienten einen Dekubitus entwickelten.<br />

2009 waren es 11.607 Patienten.<br />

Ein zumin<strong>de</strong>st kleiner Erfolg – wegen o<strong>de</strong>r<br />

trotz <strong>de</strong>s Expertenstandards?<br />

Die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Expertenstandards nach<br />

Fersenfrei- o<strong>de</strong>r Mikrolagerung darf nach<br />

unserer Meinung nicht unkommentiert bleiben.<br />

Tatsächlich wird hier die Entstehung<br />

bzw. Vermeidung eines Dekubitus nicht in<br />

ihrer ganzen Komplexität gesehen. Nicht bei<br />

je<strong>de</strong>m Patienten führt eine Fersenfrei- o<strong>de</strong>r<br />

Mikrolagerung zur Dekubitusfreiheit. Im<br />

Gegenteil ist es sogar so, dass diese Lagerungsarten<br />

die Entstehung eines Dekubitus<br />

för<strong>de</strong>rn können. Als Bewegungsexperten<br />

stellen wir fest, dass die Umsetzung <strong>de</strong>s<br />

Bewegungsplans meist in einem nur passiv<br />

abgearbeiteten Lagerungsplan besteht.<br />

Drei Grundfragen veranlassten uns, <strong>de</strong>n Ex-<br />

pertenstandard kritisch zu prüfen:<br />

1. Ist die Art und Weise <strong>de</strong>r Lagerung o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Bewegungsmangel Ursache für einen<br />

Dekubitus?<br />

2. Kann durch eine Fersenfreilagerung ein<br />

Dekubitus an an<strong>de</strong>rer Stelle (z. B. Steiß)<br />

entstehen?<br />

3. Welchen Einfluss haben Weichlagerungssysteme<br />

und an<strong>de</strong>re Hilfsmittel zur<br />

Druckentlastung auf die Entstehung von<br />

Kontrakturen und Fehlstellungen, die<br />

wie<strong>de</strong>rum die Entstehung <strong>de</strong>s einen Dekubitus<br />

begünstigen könnten?<br />

Zu diesen Fragen gibt es wenige bis gar keine<br />

wissenschaftlichen und vali<strong>de</strong>n Untersuchungen.<br />

(Dassen <strong>2011</strong>) Wir ziehen <strong>de</strong>shalb<br />

unser empirisches pflegefachliches Wissen<br />

und unser Wissen in Bewegungsför<strong>de</strong>rung in<br />

<strong>de</strong>r Pflege heran. Außer<strong>de</strong>m kommen Ergebnisse<br />

aus zwei pflegewissenschaftlichen Studien<br />

und einer aktuell laufen<strong>de</strong>n Studie am<br />

Universitätsklinikum Ulm (20<strong>03</strong>, 2009,<strong>2011</strong>)<br />

hinzu.<br />

Keine Fersenfreilagerung - kein Dekubitus<br />

In diesen Studien wur<strong>de</strong>n u. a. die im nationalen<br />

Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

gefor<strong>de</strong>rten Struktur-, Prozess und<br />

Ergebniskriterien angewandt:<br />

S2 - die Pflegefachkraft beherrscht haut- und<br />

gewebeschonen<strong>de</strong> Bewegungs-, Lagerungs-<br />

und Transfertechniken.<br />

P2 - die Pflegefachkraft gewährleistet auf<br />

<strong>de</strong>r Basis eines individuellen Bewegungsplanes<br />

sofortige Druckentlastung durch die regelmäßige<br />

Bewegung <strong>de</strong>s Patienten/Bewohners,<br />

Mikrobewegung, scherkräftearmen<br />

Transfer, und för<strong>de</strong>rt soweit wie<br />

möglich die Eigenbewegung <strong>de</strong>s<br />

Patienten/Bewohners.<br />

E2 - Ein individueller Bewegungsplan liegt vor.<br />

Die insgesamt 175 Patienten wur<strong>de</strong>n sehr<br />

zielgerichtet durch Pflegefachkräfte geför<strong>de</strong>rt,<br />

motiviert, bewegt und mobilisiert.<br />

[weiter auf Seite 3]<br />

__________________________<br />

1<br />

Universitätsklinikum Ulm, Pflegedienst,<br />

2 ®<br />

Viv - Arte Bewegungsschule Asselfingen<br />

- 2 -


NACHRICHTEN<br />

Anzeige<br />

Mund- und Körpergeruch:<br />

Eine Belastungsprobe für<br />

die Pflegesituation<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s engen Kontakts<br />

<strong>de</strong>r Pflegekräfte zu<br />

ihren Patienten sind sie<br />

meistens die ersten, <strong>de</strong>nen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen von Mund-<br />

und Körpergeruch auffallen.<br />

Diese sollten nicht<br />

auf die leichte Schulter<br />

genommen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn<br />

oft steckt eine medizinische<br />

Ursache dahinter.<br />

© stozzon ®<br />

Durch welche Krankheiten<br />

Gerüche entstehen,<br />

was Sie dagegen tun können<br />

sowie ein Interview<br />

mit Ulf Mitzscherling zum<br />

Thema „Gerüche im Pflegealltag“<br />

fin<strong>de</strong>n Sie auf<br />

pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

Ulf Mitzscherling, Koordina-<br />

tor <strong>de</strong>r sozialen Betreuung eines<br />

Altenheims © stozzon ®<br />

____________<br />

_<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

<strong>Der</strong> nationale Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

Richtig lagern o<strong>de</strong>r richtig bewegen?<br />

[Fortsetzung]<br />

Eingeschlossen waren auch schwerkranke<br />

Patienten, die ein erhöhtes bis sehr hohes<br />

Dekubitusrisiko hatten. Die Vorgehensweise<br />

während <strong>de</strong>r drei Phasen <strong>de</strong>r Mobilisation<br />

auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Viv-Arte® Lernmo<strong>de</strong>lls<br />

war für die jeweiligen Patientengruppen<br />

vorab erarbeitet wor<strong>de</strong>n. Die Pflegefachkräfte<br />

waren entsprechend geschult. Die Erfassung<br />

<strong>de</strong>s Dekubitusrisikos anhand einer Skala<br />

wur<strong>de</strong> nicht durchgeführt.<br />

Fazit <strong>de</strong>r Studien: Bei keinem Patienten<br />

trat ein Dekubitus auf. Bei keinem Patienten<br />

wur<strong>de</strong>n die Fersen freigelagert. Statt<strong>de</strong>ssen<br />

stand die pflegerische Bewegungsför<strong>de</strong>rung<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund. Für die Positionsgestaltung<br />

(Lagerung) waren die gleichmäßige Verteilung<br />

<strong>de</strong>s Auflagedrucks und die Neutralisation<br />

<strong>de</strong>r Gelenkstellungen in Ruhepositionen<br />

wichtig. <strong>Der</strong> Zeitaufwand für die bewegungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

Mobilisation war – verglichen<br />

mit <strong>de</strong>m Effekt auf die Alltagskompetenzen<br />

und Alltagshandlungen <strong>de</strong>r Patienten<br />

– gering. Die Patienten konnten frühzeitig<br />

wie<strong>de</strong>r die Verantwortung für ihren Genesungsprozess<br />

übernehmen.<br />

Dekubitusprophylaxe ist mehr als Lagern<br />

Sehr oft sieht man in Bewegungsplänen die<br />

Kürzel SL li, SL re, RL, Fersenfreilagerung,<br />

Mikrolagerung, Transfer Rollstuhl, Bobath<br />

o<strong>de</strong>r Kinästhetik. Meist in zwei- bis dreistündlichen<br />

Abstän<strong>de</strong>n und Vorgaben.<br />

Ist dies tatsächlich eine pflegerische Bewegungsför<strong>de</strong>rung<br />

o<strong>de</strong>r ist nur <strong>de</strong>r vorgegebene<br />

Bewegungsplan erfüllt?<br />

Dekubitusprophylaxe ist weit mehr als die<br />

Abarbeitung eines Lagerungsplans zur Vermeidung<br />

eines Dekubitus. <strong>Der</strong> Bewegungsmangel,<br />

bedingt durch Zustandsverän<strong>de</strong>rung<br />

im Bewegungsapparat (Muskeln, Gelenke,<br />

Sehnen, Bän<strong>de</strong>r und Knochen betreffend),<br />

Schmerzen, Angst, Schwäche und Verlust<br />

<strong>de</strong>r Körperwahrnehmung spielt neben an<strong>de</strong>ren<br />

Faktoren wie Hautstatus und Ernährungszustand<br />

eine zentrale Rolle.<br />

Die kontinuierliche pflegerische Bewegungsför<strong>de</strong>rung<br />

ist für eine wirksame Dekubitusprophylaxe<br />

be<strong>de</strong>utend. Sie wirkt sich<br />

positiv auf die Gesun<strong>de</strong>rhaltung in körperli-<br />

cher, psychischer und sozialer Hinsicht aus<br />

und unterstützt <strong>de</strong>n Patienten wesentlich im<br />

Prozess <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rerlangung <strong>de</strong>r Selbstpflegekompetenz.<br />

Bewegungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Pflege beinhaltet das<br />

Training von Alltagsfunktionen wie auch die<br />

Art und Weise <strong>de</strong>r Gestaltung von Positionen<br />

(Lagerung), in <strong>de</strong>nen ein Mensch sich ausruhen<br />

o<strong>de</strong>r sich an Ort bewegen kann.<br />

Beim Positionieren steht die Hilfestellung<br />

zur Entspannung <strong>de</strong>r Muskulatur und damit<br />

verbun<strong>de</strong>n die Neutralisation von Gelenkstellungen<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund was wesentlich<br />

zur gleichmäßigen Verteilung <strong>de</strong>s Auflagedruckes<br />

beiträgt.<br />

Fersen frei lagern o<strong>de</strong>r lieber nicht?<br />

In Rücken- und Seitenlage wird ein Teil <strong>de</strong>s<br />

Körpergewichts über die Beine und Füße zur<br />

Unterstützungsfläche abgegeben. Wer<strong>de</strong>n<br />

Fersen aber frei gelagert, wird genau dies<br />

verhin<strong>de</strong>rt! Es entsteht mehr Auflagedruck<br />

an an<strong>de</strong>rer Stelle. Bleibt <strong>de</strong>r Patient so liegen,<br />

senkt sich <strong>de</strong>r Vorfuß durch die<br />

Schwerkraftwirkung in Richtung Bett ab.<br />

Dies begünstigt die Entstehung von Fehlstellungen.<br />

Abb. 1<br />

Auf <strong>de</strong>r ersten Abbildung wird die Fehlstellung<br />

<strong>de</strong>s unteren und oberen Sprunggelenkes<br />

durch Fersenfreilagerung in Seitenlage sichtbar.<br />

Hat <strong>de</strong>r Patient keine Möglichkeiten zur<br />

Lagekorrektur, führt die Fersenfreilagerung<br />

zu Fehlstellungen im Sprunggelenk und allen<br />

umliegen<strong>de</strong>n Gelenken. Das gesamte Bein<br />

liegt nach kurzer Zeit verdreht. Dies verursacht<br />

Schmerzen und als Reaktion tritt häufig<br />

ein insgesamt überhöhter Muskeltonus<br />

auf. Im schlimmsten Fall entstehen durch<br />

[weiter auf Seite 4]<br />

- 3 -


NACHRICHTEN<br />

Serviceroboter im<br />

Altenheim?<br />

Entwickler: "Bei Bewohnern<br />

und Pflegekräften<br />

gleichermaßen beliebt!"<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Projekts<br />

»WiMi-Care« wur<strong>de</strong>n Einatzmöglichkeiten<br />

<strong>de</strong>s am<br />

Fraunhofer IPA entwickelten<br />

Roboterassistenten<br />

„Cre-O-bot ® « zur Versorgung<br />

<strong>de</strong>r Bewohner einer<br />

stationären Altenpflegeeinrichtung<br />

mit Getränken und<br />

als Unterhaltungsplattform<br />

untersucht. In Rahmen<br />

mehrerer Praxisevaluierungen<br />

konnten sowohl die<br />

einfache Bedienung <strong>de</strong>s<br />

Roboters durch die Pflegekräfte,<br />

<strong>de</strong>r Nutzen durch<br />

<strong>de</strong>n Robotereinsatz sowie<br />

die Akzeptanz durch die<br />

Bewohner verifiziert wer<strong>de</strong>n.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

Neuer Bewegungsparcours<br />

für Seniorinnen und<br />

Senioren in Darmstadt<br />

Bewegung spielt wesentliche<br />

Rolle bei Gesundheitsför<strong>de</strong>rung<br />

und Prävention<br />

von Alterskrankheiten<br />

Die Hessische Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

hat am 11. Juli im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsstrategie<br />

zusammen<br />

mit <strong>de</strong>r Stadt Darmstadt,<br />

<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>ssportbund, <strong>de</strong>r<br />

Johann Wolfgang Goethe-<br />

Universität Frankfurt, <strong>de</strong>r<br />

Hochschule Darmstadt sowie<br />

<strong>de</strong>r Hochschule Rhein-<br />

Main als beteiligten Projektpartnern<br />

im Bürgerpark<br />

Nord einen Bewegungsparcours<br />

für Seniorinnen und<br />

Senioren eröffnet. Die Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Bewegungsparcours<br />

min<strong>de</strong>re bei älteren<br />

Menschen das Sturzrisiko<br />

und die Sturzangst <strong>de</strong>utlich<br />

und nachhaltig, da sie sich<br />

sicherer bewegten und damit<br />

mobiler seien<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

<strong>Der</strong> nationale Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

Richtig lagern o<strong>de</strong>r richtig bewegen?<br />

[Fortsetzung]<br />

diese Lagerung Kontrakturen was wie<strong>de</strong>rum<br />

zu mehr punktuellen Auflagen führt welche<br />

das Dekubitusrisiko <strong>de</strong>utlich erhöhen.<br />

Abb. 2<br />

Abbildung 2 zeigt eine Lagerung mit physiologischer<br />

Gelenkstellung <strong>de</strong>s oberen und unteren<br />

Sprunggelenks. Anstatt die Ferse frei<br />

zu lagern, wer<strong>de</strong>n Hohlräume unterlagert,<br />

damit das Bein gleichmäßiger und großflächiger<br />

aufliegt. Das Bein muss nicht gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n, die Muskulatur kann entspannen.<br />

Bei Fersenfreilagerung entsteht durch die<br />

Zugwirkung <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Luft hängen<strong>de</strong>n Fußes<br />

eine Über<strong>de</strong>hnung vieler Gelenke, was<br />

zu Schmerzen, Muskelverspannungen, Kontrakturen<br />

und letztlich zu einem erhöhten<br />

Dekubitusrisiko führt. Die Motivation <strong>de</strong>s<br />

Patienten für Mobilisation und Bewegungsför<strong>de</strong>rung<br />

nimmt schmerzbedingt ab. Ein<br />

Teufelskreis entsteht: wenig Möglichkeiten<br />

zur Eigenbewegung - erhöhtes Dekubitusrisiko<br />

– falsche Positionierung – Schmerzen –<br />

Muskelverspannung – schlechtere Durchblutung-<br />

Abnahme <strong>de</strong>r Körperwahrnehmung –<br />

Abnahme <strong>de</strong>r Eigenbewegung – Kontrakturen<br />

– weniger Möglichkeiten in unterschiedlichen<br />

Positionen zu entspannen o<strong>de</strong>r zu bewegen<br />

– höheres Dekubitusrisiko.<br />

Deshalb muss die Fersenfreilagerung<br />

grundlegend überdacht wer<strong>de</strong>n. Sie hat<br />

immense negative Auswirkungen auf das<br />

gesamte Bewegungssystem!<br />

Beispiel: 47-jähriger Patient, Melanom.<br />

Metastasen in <strong>de</strong>r Brustwirbelsäule hatten zu<br />

einem motorischen Querschnitt ab <strong>de</strong>m 11.<br />

Brustwirbelkörper geführt. Die Brustwirbel<br />

säule wur<strong>de</strong> chirurgisch stabilisiert. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Vorerkrankung kam es zu Wundheilungsstörungen<br />

im Operationsgebiet. <strong>Der</strong><br />

Patient konnte nur in Rückenlage verweilen.<br />

We<strong>de</strong>r Seitenlage noch Sitzen waren möglich.<br />

Er litt unter extremen Schmerzen, die<br />

von Schmerztherapeuten durch eine spezielle<br />

Schmerztherapie behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Wundheilungsstörung und <strong>de</strong>s extrem<br />

hohen Dekubitusrisiko wur<strong>de</strong> ein<br />

Wechseldruckmatratzensystem eingesetzt,<br />

ergänzt mit Fersenfreilagerung, Mikrolagerung<br />

und Oberkörperhochlagerung.<br />

Doch <strong>de</strong>r Patient konnte kaum in <strong>de</strong>r Position<br />

bleiben. Nach maximal 15 Minuten versuchte<br />

er mit Hilfe <strong>de</strong>s Bettbügels, sich im<br />

Oberkörper an<strong>de</strong>rs zu positionieren. Er fand<br />

keine bequeme Stellung und rutschte – wegen<br />

<strong>de</strong>s Wechseldruckmatratzensystems –<br />

ständig ans Fußen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bettes, was weitere<br />

Probleme aufwarf. Die Schmerzen nahmen<br />

täglich zu. <strong>Der</strong> Patient litt immer stärker an<br />

Missempfindungen und Verkrampfungen.<br />

Ein Dekubitus Grad 2 im Steißbereich und<br />

an bei<strong>de</strong>n Fersen trat auf. <strong>Der</strong> Patient und<br />

auch das medizinische Fachpersonal waren<br />

<strong>de</strong>r Verzweiflung nahe. Auf seinen Wunsch<br />

hin wur<strong>de</strong>n Kissen unter die Beine gelegt,<br />

was aber keinen schmerzstillen<strong>de</strong>n und<br />

druckentlasten<strong>de</strong>n Effekt hatte. We<strong>de</strong>r Schlaf<br />

noch Ruhe waren möglich.<br />

Wegen <strong>de</strong>r schweren Grun<strong>de</strong>rkrankung, <strong>de</strong>s<br />

motorische Querschnitt, <strong>de</strong>r schwierig zu beeinflussen<strong>de</strong>n<br />

Schmerzen und <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Sensibilität im Becken und in <strong>de</strong>n<br />

Beinen gestalteten sich alle pflegerischen Interventionen<br />

immer schwieriger. Eine Lösung<br />

<strong>de</strong>r Problematik schien unmöglich.<br />

Zusammengefasst: Die Selbstkontrolle und<br />

die Selbstbewegung <strong>de</strong>s Patienten im Becken-<br />

Beinbereich waren komplett eingeschränkt.<br />

Die einzig mögliche Position, die<br />

Rückenlage, verursachte unaufhörlich starke<br />

Schmerzen, da die Beine wegen <strong>de</strong>r Fersenfrei-<br />

und Mikrolagerung meist innenrotiert<br />

lagen. Durch die unphysiologischen Gelenksstellungen<br />

in bei<strong>de</strong>n Beinen erhöhte<br />

sich <strong>de</strong>r Druck aufs Steißbein. Des Weiteren<br />

begünstigte das dauern<strong>de</strong> Fußwärtsrutschen<br />

und das verzweifelte Suchen nach einer bequemen<br />

Position die Entstehung <strong>de</strong>s Dekubitus<br />

Grad 2 an bei<strong>de</strong>n Fersen und im Steißbereich.<br />

Not und Stress <strong>de</strong>s Patienten waren<br />

sehr hoch. [weiter auf Seite 5]<br />

- 4 -


NACHRICHTEN<br />

Entscheidung mit elementarer<br />

Be<strong>de</strong>utung steht aus<br />

Gerüchte und unsachliche<br />

Befürchtungen überlagern<br />

die notwendige fachlich-inhaltlicheAuseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n<br />

Problemen <strong>de</strong>r Version 1.0<br />

<strong>de</strong>s Pflegekomplexmaßnahmen-Scores<br />

für Erwachsene<br />

(PKMS-E). <strong>Der</strong> Deutsche<br />

Pflegerat (DPR) hat mit<br />

Version 2.0 auf Mängel reagiert.<br />

Das Thema „Personalressource“<br />

bekommt neue<br />

Brisanz.<br />

Die notwendige, kritische<br />

wie fachlich-inhaltliche Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit <strong>de</strong>m<br />

PKMS wird zunehmend von<br />

unsachlichen Befürchtungen<br />

überlagert. Die komplizierte<br />

Materie sowie die komplexen<br />

Verknüpfungen mit<br />

<strong>de</strong>m Themenbereich Pflegestellenför<strong>de</strong>rprogrammführen<br />

dazu, dass die Fakten<br />

und Zusammenhänge nur<br />

äußerst schwer zu vermitteln<br />

sind. Dadurch entstehen<br />

Fehlinterpretationen bis hin<br />

zu Halbwahrheiten.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

GKV: Son<strong>de</strong>rprogramm<br />

in <strong>de</strong>n Kliniken wirkt<br />

10.700 zusätzliche Pflegestellen<br />

seit 2009<br />

Mehr als 1.000 Krankenhäuser<br />

haben 2010 das Pflegeson<strong>de</strong>rprogramm<br />

genutzt<br />

und mit <strong>de</strong>n gesetzlichen<br />

Krankenkassen 5.400 zusätzliche<br />

Stellen für Pflegevollkräfte<br />

im zweiten För<strong>de</strong>rjahr<br />

vereinbart. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt <strong>de</strong>r<br />

aktuelle Bericht <strong>de</strong>s GKV-<br />

Spitzenverban<strong>de</strong>s über die<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s Pflegeson<strong>de</strong>rprogramms.<br />

Insgesamt<br />

konnten bun<strong>de</strong>sweit etwa<br />

10.700 zusätzliche Pflegevollkräfte<br />

finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

<strong>Der</strong> nationale Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

Richtig lagern o<strong>de</strong>r richtig bewegen?<br />

[Fortsetzung]<br />

Die Lösung fand sich dann auf Basis <strong>de</strong>r<br />

drei Phasen <strong>de</strong>r Mobilisation:<br />

1. Flache Rückenlage zentrieren<br />

2. Längeres Warm-Up mit Mobilisation aller<br />

Haltungs- und Transportebenen (Gelenke)<br />

in <strong>de</strong>n Beinen zur Regulation <strong>de</strong>s<br />

Muskeltonus; För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gelenksbeweglichkeit;<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Durchblutung;<br />

Unterstützung <strong>de</strong>r Körperwahrnehmung<br />

und zur Entspannung<br />

3. Positionierung in leicht erhöhter Rückenlage<br />

4. Cool Down mit minimalen Be- und Entlastungen<br />

zur Verteilung <strong>de</strong>s Auflagedrucks<br />

und Neutralisation <strong>de</strong>r Gelenksstellungen<br />

5. Unterlagerung <strong>de</strong>r verbleiben<strong>de</strong>n Hohlräume<br />

damit das Gewicht großflächig<br />

über die Knochenstruktur zur Unterstützungsfläche<br />

geleitet wird.<br />

<strong>Der</strong> Patient konnte durch die Maßnahmen<br />

zur Ruhe kommen, seine Schmerzen reduzierten<br />

sich und er konnte einige Stun<strong>de</strong>n<br />

ohne Unterbrechung schlafen. Diese Vorgehensweise<br />

wur<strong>de</strong> in die täglichen pflegerischen<br />

Interventionen integriert. Die Dekubital-Ulzera<br />

heilten ab.<br />

Grundvoraussetzung: Fachkompetenz<br />

Die Bewegungsför<strong>de</strong>rung und die Positionsgestaltung<br />

bei Patienten mit ausgeprägten<br />

Bewegungseinschränkungen unterschiedlicher<br />

Genese und damit verbun<strong>de</strong>nem hohem<br />

Dekubitusrisiko verlangen ein sehr hohes<br />

Fachwissen und eine sehr hohe Fachkompetenz<br />

bezüglich <strong>de</strong>r<br />

� Grundlagen von Bewegung und Positionsgestaltung<br />

� Wirkung unterschiedlicher Lagerungshilfsmittel<br />

und Wirkung unterschiedlicher<br />

Anwendung gleicher Lagerungshilfsmitteln<br />

auf das Bewegungssystem<br />

� Möglichen Maßnahmen zur Bewegungsför<strong>de</strong>rung<br />

bei unterschiedlichen Krankheitsbil<strong>de</strong>rn<br />

� Zusammenhänge zwischen Körper Psyche<br />

und Sozialverhalten zu erkennen<br />

Die pflegerische Bewegungsför<strong>de</strong>rung und<br />

die Gestaltung von Positionen, in <strong>de</strong>nen ein<br />

Betroffener sich bewegen und in <strong>de</strong>nen er<br />

verweilen kann, ist das wichtigste Kriterium<br />

zur Vermeidung eines Dekubitus. <strong>Der</strong> Einsatz<br />

von Hilfsmitteln muss sich aus einer<br />

zielgerichteten pflegerischen Anamnese ableiten.<br />

Zukünftig sollte es daher im nationalen<br />

Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

unter S 2 heißen: „Die Pflegefachkraft<br />

beherrscht bewegungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> individuell<br />

und situativ angepasste pflegerische Interventionen.“<br />

Gut gelagert o<strong>de</strong>r gut bewegt?<br />

Scherkräftearmer Transfer ist noch lange<br />

keine Bewegungsför<strong>de</strong>rung!<br />

Zunächst eine kurze Erklärung zum Begriff<br />

„Mikrobewegung“: Je<strong>de</strong>s Gelenk lebt von<br />

<strong>de</strong>r Bewegung und <strong>de</strong>r Spielraum dafür sollte<br />

so umfassend wie möglich sein. Die Frage<br />

ist dann aber, ob eine Dekubitusprophylaxe<br />

isoliert abgearbeitet wer<strong>de</strong>n kann? Ist es<br />

nicht vielmehr so, dass eine Bewegungsför<strong>de</strong>rung<br />

eine grundlegen<strong>de</strong> Maßnahme zur<br />

Kontrakturen-, Sturz-, Pneumonie- und<br />

Thromboseprophylaxe sowie zur Erhaltung<br />

und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Selbstpflegefähigkeiten<br />

ist?<br />

Die häufig zu beobachten<strong>de</strong> negative Auswirkung<br />

<strong>de</strong>r Fersenfreilagerung auf Muskeltonus,<br />

Gelenkbeweglichkeit und Schmerzen<br />

sollte zu einem ergebnisorientierten Fachdiskurs<br />

führen.<br />

Diskussion:<br />

Fersenfreilagerung, Mikrolagerungen und<br />

Mikrobewegung sind hinsichtlich ihrer Auswirkung<br />

auf das gesamte Bewegungssystem<br />

kritisch zu hinterfragen. Was nützt eine Risikoerfassung,<br />

wenn die notwendigen Maßnahmen,<br />

etwa Bewegungsför<strong>de</strong>rung, aufgrund<br />

fehlen<strong>de</strong>n Fachwissens nicht durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n können?<br />

Immer noch wer<strong>de</strong>n heben<strong>de</strong>, ziehen<strong>de</strong>,<br />

schieben<strong>de</strong>, zerren<strong>de</strong> Lagewechsel und<br />

Transfers durchgeführt. Dabei haben Studien<br />

längst belegt, welche Be<strong>de</strong>utung die Bewegung<br />

und Bewegungsför<strong>de</strong>rung auf das System<br />

Mensch zur Prävention und Rehabilitation<br />

hat. Diese Zusammenhänge sind aber zu<br />

wenig bekannt und wer<strong>de</strong>n zu selten berücksichtigt.<br />

Die Komplexität <strong>de</strong>r Bewegung und<br />

<strong>de</strong>r Bewegungsför<strong>de</strong>rung sowie <strong>de</strong>r Zeitfaktor<br />

wer<strong>de</strong>n von Entscheidungsträgern erheblich<br />

unterschätzt.<br />

[weiter auf Seite 6]<br />

- 5 -


NACHRICHTEN<br />

Schiedsstellenregelung für<br />

Pflege-Transparenzvereinbarungen<br />

Nach<strong>de</strong>m bereits <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stag<br />

das Infektionsschutzgesetz<br />

beschlossen<br />

hatte, hat auch <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srat<br />

das Gesetz am 8. Juli<br />

passieren lassen. Für Pflegeeinrichtungen<br />

ergeben<br />

sich hieraus drei wichtige<br />

Konsequenzen. Einerseits<br />

wur<strong>de</strong> anerkannt, dass es in<br />

Pflegeeinrichtungen keine<br />

nennenswerten Infektionsprobleme<br />

gibt und daher<br />

das neue Gesetz sich auf<br />

die Krankenhäuser konzentriert,<br />

an<strong>de</strong>rerseits wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Prüfdienst <strong>de</strong>r privaten<br />

Krankenkassen zur Prüfung<br />

von Pflegeeinrichtungen<br />

zugelassen und weiterhin<br />

wur<strong>de</strong> die Schiedsstellenfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r Transparenzvereinbarungenhergestellt.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

Bun<strong>de</strong>srat beschließt<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s dritten<br />

Umschulungsjahres in<br />

<strong>de</strong>r Altenpflege<br />

<strong>Der</strong> Bun<strong>de</strong>srat hat am 8.<br />

Juli beschlossen, das dritte<br />

Umschulungsjahr in <strong>de</strong>r<br />

Altenpflege wie<strong>de</strong>r zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Damit sind die Län<strong>de</strong>r<br />

mehrheitlich <strong>de</strong>m Antrag<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsens und<br />

Bayerns gefolgt. „Die För<strong>de</strong>rung<br />

hat in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren vielen Menschen<br />

<strong>de</strong>n Zugang in die<br />

Altenpflege ermöglicht“, so<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsens Sozialministerin<br />

Aygül Özkan. „Wir<br />

können auf diese Fachkräfte<br />

nicht verzichten. Deshalb<br />

begrüßen wir die bun<strong>de</strong>sseitige<br />

För<strong>de</strong>rung.“ In <strong>de</strong>n<br />

Jahren 2009 und 2010 hatte<br />

sich die Zahl <strong>de</strong>rjenigen<br />

verdoppelt, die eine Umschulung<br />

zum Altenpfleger<br />

und zur Altenpflegerin angetreten<br />

hatten.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

<strong>Der</strong> nationale Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

Richtig lagern o<strong>de</strong>r richtig bewegen?<br />

[Fortsetzung]<br />

Hilfsmittel, Hautpflegeprodukte und ermü<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Erklärungen, wie Lagerungen durchzuführen<br />

sind, müssen dringend pflegefachlich<br />

diskutiert wer<strong>de</strong>n. Wir stellen fest, dass die<br />

angefor<strong>de</strong>rten Produkte wie Matratzensysteme,<br />

angepasste Rollstühle, Sitzkissen etc. aus<br />

finanziellen Grün<strong>de</strong>n oft nicht genehmigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Pflegepersonen brauchen dringend mehr<br />

Wissen und Handlungsspielräume, um die<br />

Bewegungsför<strong>de</strong>rung an die Situation <strong>de</strong>s Patienten<br />

und seine Möglichkeiten und Gewohnheiten<br />

anpassen zu können.<br />

Je<strong>de</strong> Entstehung eines Dekubitus fügt<br />

<strong>de</strong>m Patienten mehr Leid zu und bringt<br />

die <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n in Erklärungsnot.<br />

Im Nationalen Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe<br />

sind wichtige Details überarbeitet<br />

und ergänzt wor<strong>de</strong>n. Zwei wichtige<br />

Punkte hat Prof. Dr. Theo Dassen, Institut für<br />

Medizin-, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft,<br />

Charité Universitätsmedizin Berlin<br />

formuliert:<br />

1. „Es bleiben viele Fragen offen, auch<br />

wenn man das gesamte Wissen aus <strong>de</strong>r Literatur<br />

mit einbezieht.<br />

2. „Es gibt also einen großen Bedarf an<br />

klinischen Studien und erhöhten Druck auf<br />

Experten.“ (Februar<strong>2011</strong>)<br />

Je<strong>de</strong>r Dekubitus bringt Lei<strong>de</strong>n, Schmerzen,<br />

Kosten und vieles mehr.<br />

Um dies zu vermei<strong>de</strong>n, muss die Bewegungsför<strong>de</strong>rung<br />

durch Pflegefachpersonal<br />

einen höheren Stellenwert bekommen.<br />

_________<br />

Literatur:<br />

G-BA veröffentlicht Report zur Dekubitusprophylaxe,<br />

BVMed Newsletter 1/11<br />

Kottner, J; Tannen, A.: Anlage zum Expertenstandard<br />

„Dekubitusprophylaxe in <strong>de</strong>r Pflege“,<br />

1. Aktualisierung<br />

Schro<strong>de</strong>r, G.: <strong>Der</strong> aktualisierte Expertenstandard –<br />

Konsequenzen für die Praxis, Vortrag Berlin Februar<br />

<strong>2011</strong><br />

DNQP Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in<br />

<strong>de</strong>r Pflege 1. Aktualisierung 2010 einschließlich<br />

Kommentierung und Literaturstudie<br />

Dassen, T.: Ergebnisse Literaturstudie, Berlin Februar<br />

<strong>2011</strong>-05-30<br />

Bau<strong>de</strong>r Mißbach, H.: Viv-Arte® Kinästhetik-Plus,<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r Bewegungsför<strong>de</strong>rung Modul 1 bis<br />

4, Viv – Arte – Verlag, <strong>2011</strong>, 7. Auflage ( S. 13, S<br />

35, S. 44 – 48, S. 68, S. 84-85, S. 87 – 89)<br />

Eisenschink A, Kirchner E, Bau<strong>de</strong>r-Mißbach H,<br />

Loy S, Kron, M.: Auswirkungen <strong>de</strong>r kinästhetischen<br />

Mobilisation im Vergleich zur Standardmobilisation<br />

auf die Atemfunktion bei Patienten nach<br />

aorto-coronarer Bypass-Operation. Pflege 16,<br />

20<strong>03</strong>, 205 – 215, Hans Huber Verlag<br />

Eisenschink, A. M., Bau<strong>de</strong>r – Mißbach, H.; Kirchner,<br />

E.: Kinästhetische Mobilisation, Schlütersche<br />

Verlagsanstalt, 20<strong>03</strong><br />

Bau<strong>de</strong>r Mißbach, H.: Kinästhetik in <strong>de</strong>r Intensivpflege,<br />

Schlütersche Verlag, Hannover 2006, 2.<br />

Auflage. (S. 76 – 80)<br />

Bau<strong>de</strong>r Mißbach, H.: Spielerisches Lernen von<br />

Bewegung und Beziehung, Schlütersche Verlag,<br />

Hannover 2005 (17-20; 23-28)<br />

Haasenritter, J., Eisenschink, A. M., Kirchner, E.,<br />

Bau<strong>de</strong>r Mißbach, H., Brach, M., Veith, J., San<strong>de</strong>r,<br />

S., Panfil, E.M.: Auswirkungen eines präoperativen<br />

Bewegungsschulungsprogramms nach <strong>de</strong>m für<br />

kinästhetische Mobilisation aufgebauten Viv-<br />

Arte® Lernmo<strong>de</strong>ll auf Mobilität, Schmerzen und<br />

postoperative Verweildauer bei Patienten mit elektiver<br />

medianer Laparotomie- Eine prospektive,<br />

randomisierte und kontrollierte Pilotstudie. Pflege<br />

19, 2009, 22:19 – 28, Hans Huber Verlag<br />

Kirchner, E.: Die Gesundheitspotentiale erkennen<br />

und nutzen. Bewegungsför<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Pflege.<br />

Kohlhammer Verlag, Pflegezeitschrift 8/2007, S.:<br />

430- 433<br />

Kirchner, E.: Keine Zeit für Bewegung und Mobilisation,<br />

Überlegungen zum Zeitaspekt einer Bewegungshandlung;<br />

<strong>Der</strong> <strong>Pflegebrief</strong>, <strong>Ausgabe</strong><br />

5/20<strong>03</strong>,<br />

pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>/html/pflegebrief_20<strong>03</strong>_05.pdf<br />

Kirchner, E.: Nähe und Distanz. Überlegungen<br />

zum Beziehungsprozess beim Bewegen<br />

http://journal.kinaesthetik.net/, 2007<br />

Schreiner H.: ABSCHLUSSBERICHT über das<br />

Projekt: „Mobilisation <strong>de</strong>s herzchirurgischen Patienten<br />

unter präventiven und rehabilitativen Gesichtspunkten“,<br />

Universitätsklinikum Ulm,<br />

http://journal.kinaesthetik.net/, 2007<br />

Wihlenda, U.: Immobilität bei Schwerstkranken,<br />

Facharbeit Anästhesie- und Intensivpflege, Universitätsklinikum<br />

Ulm,<br />

http://journal.kinaesthetik.net/, 2002<br />

- 6 -


NACHRICHTEN<br />

Advanced<br />

Nursing Practice<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Berufsverband<br />

für Pflegeberufe<br />

(DBfK) greift die Diskussionen<br />

um eine Aufgabenerweiterung<br />

für Pflegefachpersonen<br />

auf. In einem<br />

am 5. Juli veröffentlichten<br />

Papier bezieht <strong>de</strong>r Verband<br />

eine klare Position zu ‚Advanced<br />

Nursing Practice‘<br />

(ANP), <strong>de</strong>r Erweiterung<br />

von Autonomie und Aufgabenfel<strong>de</strong>rn<br />

für die Pflegeberufe,<br />

und einer künftigen<br />

Verortung im <strong>de</strong>utschen<br />

Gesundheitssystem.<br />

„ANP ist gekennzeichnet<br />

durch (Handlungs-) Autonomie.<br />

Dies beinhaltet u.a.<br />

umfassen<strong>de</strong>s Assessment<br />

<strong>de</strong>s Klienten erheben, Diagnosen<br />

stellen, Interventionen<br />

planen und durchführen,<br />

Heil-, Hilfsmittel und<br />

Medikamente verordnen<br />

sowie Ein- bzw. Überweisungen<br />

ins Krankenhaus,<br />

an <strong>de</strong>n Hausarzt o<strong>de</strong>r an<br />

weitere Gesundheitsberufe<br />

veranlassen…“<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

Ethik-Komitees für<br />

Altenpflegeheime - seit<br />

5 Jahren in Frankfurt<br />

Warum es wichtig ist, dass<br />

sich Altenpflegeheime mit<br />

existenziellen und ethischen<br />

Fragen auseinan<strong>de</strong>rsetzen,<br />

das sei eine Anregung<br />

gewesen, die von <strong>de</strong>n<br />

<strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n selbst gekommen<br />

sei, berichtete Gisela<br />

Bockenheimer-Lucius,<br />

Ethik-Spezialistin im Gesundheitswesen<br />

und Medizinerin,<br />

auf einer Pressekonferenz<br />

am 6. Juli in<br />

Frankfurt anlässlich <strong>de</strong>r<br />

fünfzigsten Sitzung <strong>de</strong>s ersten<br />

Ethik-Kommitees in<br />

Frankfurt.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

_<br />

Kultursensible Pflege<br />

Türkisch altern in Wien<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

Ein Statusbericht zur kultursensiblen Pflege<br />

Von Nevin Altintop* [c/o redaktion@pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

Kultursensible Pflege bin<strong>de</strong>t kulturelle Aspekte<br />

<strong>de</strong>r zu <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n und das Bewusstsein<br />

um kulturelle I<strong>de</strong>ntitäten in die Pflegehandlungen<br />

ein. Dieses Konzept wur<strong>de</strong> von<br />

Ma<strong>de</strong>leine M. Leininger bereits in <strong>de</strong>n späten<br />

1950er Jahren in die Pflegeforschung<br />

eingeführt und in Mo<strong>de</strong>llen bis in die 1980er<br />

Jahre entwickelt. Diese Mo<strong>de</strong>lle basieren auf<br />

<strong>de</strong>r Annahme, dass kulturelle Faktoren entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Einfluss im Heilungsprozess<br />

besitzen, da eine inhärente Verbindung zwischen<br />

Kultur und Gesundheit bzw. Pflege<br />

besteht. Eine mögliche Realisierung liegt<br />

beispielsweise in <strong>de</strong>r Schaffung kulturspezifischer<br />

Angebote bzw. in <strong>de</strong>r „interkulturellen<br />

Öffnung“ bereits bestehen<strong>de</strong>r Gesundheitseinrichtungen.<br />

Türkischstämmige Migrant/inn/en<br />

Laut Statistik Austria leben in Wien rund<br />

74.416 Personen, die die türkische Staatsangehörigkeit<br />

besitzen, o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Türkei geboren<br />

sind und bereits die österreichische<br />

Staatsangehörigkeit besitzen. (Die in Österreich<br />

geborenen Personen mit türkischer<br />

Ethnie und österreichischer Staatsbürgerschaft<br />

sind in dieser Zahl nicht inkludiert.)<br />

Sie machen unter <strong>de</strong>n Muslimen die größte<br />

Gruppe aus [1]. Zwar liegt <strong>de</strong>ren Durchschnittsalter<br />

bei ca. 35 Jahren, doch es ist zu<br />

beachten, dass rund 20 % <strong>de</strong>r türkischstämmigen<br />

Migrant/inn/en bereits heute das Pensionsalter<br />

erreicht hat, bzw. in <strong>de</strong>n nächsten<br />

Jahren erreichen wird.<br />

Beson<strong>de</strong>rs prekär ist die Situation für diese<br />

Personengruppe, da sie - wie aus <strong>de</strong>n „Wiener<br />

Lebensqualitätsstudien“ (herausgegeben<br />

von <strong>de</strong>r Magistratsabteilung 18, 2008) hervorgeht<br />

- zu <strong>de</strong>n sozioökonomisch Schwächsten<br />

zählt. Sie ist gekennzeichnet durch geringes<br />

Bildungsniveau, sprachliche Schwierigkeiten<br />

und Informations<strong>de</strong>fizite, geringes<br />

Einkommen durch geringe Pensionen und<br />

geringe Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen<br />

<strong>de</strong>r älteren Migrant/inn/en [2]. Die Altersversorgung<br />

dieser Personengruppe steht<br />

also vor einer Herausfor<strong>de</strong>rung. Möchte sie<br />

diese Herausfor<strong>de</strong>rung annehmen, so müssen<br />

sich Sozialeinrichtungen die Frage stellen:<br />

„Wie erreicht man diese Personengruppe?“<br />

Defizite<br />

Kultursensible Altenpflegeangebote für türkischstämmige<br />

Migrant/inn/en in Wien beschränken<br />

sich auf muttersprachliche Beratungs-<br />

und Informationsmöglichkeiten. Nur<br />

selten gibt es organisierte Veranstaltungen<br />

wie beispielsweise <strong>de</strong>n türkischsprachigen<br />

Diabetesinformationstag, <strong>de</strong>r von Prof. Dr.<br />

Peter Fasching und Dr. Kadriye Aydinkoc-<br />

Tuzcu vom Wilhelminenspital gemeinsam<br />

mit Vereinen und Kulturzentren realisiert<br />

wur<strong>de</strong>. Finanzielle För<strong>de</strong>rungen für „ein<br />

bisschen mehr“ gibt es kaum. Es gibt keinen<br />

Anspruch auf türkischsprachige Heimhilfen.<br />

Kultursensible Ressourcen fehlen auch in<br />

<strong>de</strong>n lokalen Tageszentren und Wiener Senioren-<br />

und Altenheimen – mit einer Ausnahme:<br />

das von <strong>de</strong>r israelitischen Kultusgemein<strong>de</strong><br />

geführte Altenheim in Wien, das Sanatorium<br />

Maimoni<strong>de</strong>s-Zentrum, ist speziell auf die jüdische<br />

Kultur ausgerichtet. Das Maimoni<strong>de</strong>s-<br />

Zentrum bietet auch einen „Essen-auf-<br />

Rä<strong>de</strong>rn“-Dienst für die Lieferung koscheren<br />

Essens sowie eine Tagesstätte an. Es ist das<br />

einzige Beispiel in Wien. Es <strong>de</strong>monstriert jedoch,<br />

dass kultursensible Altenpflege organisierbar<br />

ist.<br />

Gibt es <strong>de</strong>nn überhaupt Bedarf?<br />

Eine oft gestellte Frage ist: Gibt es <strong>de</strong>nn<br />

überhaupt Bedarf für eine kulturspezifische<br />

Altenpflege? Wer<strong>de</strong>n türkischstämmige<br />

Migrant/inn/en nicht von ihrer Familie versorgt?<br />

Dass Angebote zur Alltagsbewältigung<br />

im Alter wie Heimhilfen, die Versorgung<br />

in Tageszentren bzw. Alten- und Pflegeheimen<br />

kaum angenommen wer<strong>de</strong>n, hat<br />

unterschiedliche Grün<strong>de</strong>. Von zentraler Be<strong>de</strong>utung<br />

ist allerdings das Fehlen muttersprachlicher<br />

Kommunikation. Wo Sprachbarrieren<br />

nicht überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können,<br />

dort sind Migrant/inn/en ausgeschlossen.<br />

Weitere Grün<strong>de</strong> liegen in <strong>de</strong>n Essensgewohnheiten<br />

(die Vermeidung von Schweinefleisch,<br />

islamische Schächtungsvorschriften)<br />

und im Fehlen gleichgeschlechtlicher Körperpflege<br />

(d.h. Frauen wer<strong>de</strong>n von Frauen,<br />

Männer von Männern gewaschen) verankert.<br />

[weiter auf Seite 8]<br />

______________________<br />

* Nevin Altintop, M.A., hat an <strong>de</strong>r Universität<br />

Wien Pflegewissenschaft studiert und arbeitet<br />

dort an ihrer Promotion<br />

- 7 -


TERMINE<br />

Münchner außerklinischer<br />

Intensivkongress<br />

(MAIK)<br />

28. + 29.10.<strong>2011</strong> München<br />

<strong>Der</strong> Münchner außerklinische<br />

Intensiv Kongress<br />

(MAIK) fin<strong>de</strong>t <strong>2011</strong> zum<br />

vierten Mal statt. Themenschwerpunkte<br />

sind in diesem<br />

Jahr unterschiedliche<br />

Versorgungsformen für<br />

Menschen, <strong>de</strong>ren Beatmung<br />

technisch unterstützt<br />

wer<strong>de</strong>n muss, die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Pflege von Kin<strong>de</strong>rn<br />

und Jugendlichen, die<br />

Ausweitung <strong>de</strong>r Unterstützungsangebote<br />

für die Familien,<br />

die Qualität <strong>de</strong>r<br />

Pflege und die Qualifizierung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n. Auch<br />

Fragen <strong>de</strong>r Hygiene, <strong>de</strong>r<br />

Ernährung und beson<strong>de</strong>re<br />

Therapieformen wer<strong>de</strong>n angesprochen.<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

Pro Pflege –<br />

Selbsthilfenetzwerk<br />

14. Neusser Pflegetreff:<br />

13.09.<strong>2011</strong> in Neuss<br />

Patientenrechtegesetz<br />

Thema sind die die Rechte<br />

<strong>de</strong>r Patienten und die Notwendigkeiten,<br />

Rechte und<br />

Pflichten in <strong>de</strong>n Vertragsbeziehungen<br />

zwischen Patienten<br />

und Ärzten bzw. an<strong>de</strong>ren<br />

Leistungsanbietern<br />

gesetzlich näher auszugestalten.<br />

Welche Rechtsgrundsätze<br />

gelten bereits<br />

und was ist darüber hinaus<br />

zu regeln? Dabei wird auch<br />

zu hinterfragen sein, welche<br />

Schutzrechte für Patienten<br />

und pflegebedürftige Menschen<br />

notwendig sind, um<br />

Rechtsansprüche ohne tatsächliche<br />

und rechtliche<br />

Hür<strong>de</strong>n durchzusetzen.<br />

Zum Pflegetreff eingela<strong>de</strong>n<br />

sind vor allem pflegebedürftige<br />

Menschen und Angehörige,<br />

PflegemitarbeiterInnen,<br />

Leitungskräfte in Pflegeeinrichtungen<br />

sowie alle interessierten<br />

BürgerInnen!<br />

[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

____________<br />

[Fortsetzung]<br />

Türkisch altern in Wien<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

Ein Statusbericht zur kultursensiblen Pflege<br />

Von Nevin Altintop [c/o redaktion@pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<br />

Kultursensible Angebote erwünscht<br />

Wie sieht die Alternative aus? Sich von Familienmitglie<strong>de</strong>rn<br />

zuhause pflegen lassen?<br />

Interviews mit türkischstämmigen Migrant/inn/en<br />

im Rahmen meiner Diplomarbeit<br />

ergaben, dass einerseits auf eine Hilfe<br />

im Alter durch „die Kin<strong>de</strong>r“ gehofft wird,<br />

an<strong>de</strong>rerseits aber eine Versorgung durch<br />

jüngere Familienmitglie<strong>de</strong>r wenig realistisch<br />

ist: die Kin<strong>de</strong>r leben ihr eigenes Leben, stecken<br />

in ihren Berufen und die Eltern möchten<br />

ihnen nicht zur Last fallen.<br />

Auch für Migrant/inn/en ist das soziale Netz<br />

<strong>de</strong>r Familie nicht unendlich <strong>de</strong>hnbar: familiäre<br />

Spannungen wer<strong>de</strong>n direkt o<strong>de</strong>r indirekt<br />

beklagt. Auch <strong>de</strong>shalb wird ein kultursensibles<br />

Altenheim als Alternative von <strong>de</strong>n meisten<br />

Interviewpartner/inne/n positiv begrüßt<br />

[3]. Tatsächlich gibt es aber auch Familien,<br />

in <strong>de</strong>nen Bettlägerige o<strong>de</strong>r Demenzkranke<br />

gepflegt wer<strong>de</strong>n. Die Belastungen in solchen<br />

Fällen sind enorm, eine kultursensible Lösung<br />

dafür gibt es nicht – trotz aller Forschungsergebnisse<br />

über die zentrale Be<strong>de</strong>utung<br />

von Kindheitserlebnissen und Muttersprache<br />

für Demenzpatienten.<br />

Partizipation för<strong>de</strong>rn und for<strong>de</strong>rn<br />

Im Vergleich <strong>de</strong>r Situation <strong>de</strong>r Altenpflege<br />

für türkischstämmige Migrant/inn/en in<br />

Wien mit <strong>de</strong>utschen Großstädten wie Berlin,<br />

Hamburg, o<strong>de</strong>r München fällt eines stark auf:<br />

die Teilnahme <strong>de</strong>r Migrant/inn/en selbst in<br />

<strong>de</strong>r Schaffung und Organisation von kultursensiblen<br />

Altenpflegeangeboten. Die interkulturelle<br />

Öffnung von Pflegeeinrichtungen<br />

erfor<strong>de</strong>rt auch das Engagement <strong>de</strong>r Migrant/inn/en<br />

selbst. Dies muss gezielt geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dazu gehört auch die Teilnahme<br />

türkischstämmiger Migrant/inn/en an <strong>de</strong>r<br />

Pflegeausbildung sowie die Verbesserung ihrer<br />

Chancen am Arbeitsmarkt. Welche weiteren<br />

Barrieren für eine kultursensible Pflege<br />

abgebaut wer<strong>de</strong>n müssen ist Gegenstand<br />

meiner aktuellen Forschungsarbeit.<br />

_____________<br />

Quellen/Links:<br />

[1] M. Potkanski, Österreichischer Migrationsfonds<br />

(Hg.): „Türkische Migrant/-innen in Österreich.<br />

Zahlen. Fakten. Einstellungen.“ ÖIF Dossier<br />

13 (2010) abzurufen unter<br />

www.integrationsfonds.at/publikationen/oeif_dos<br />

siers/tuerkische_migrant_innen_in_oesterreich_<br />

zahlen_fakten_einstellungen/<br />

[2] Stadtentwicklung Wien, Magistratsabteilung<br />

18 (Hg.): „Wiener Lebensqualitätsstudien.<br />

Sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung für<br />

Wien 2008. Zusammenfassen<strong>de</strong>r Bericht.“ (2008),<br />

abzurufen unter www.wien.gv.at/stadtentwicklung<br />

/studien/pdf/b008123.pdf<br />

[3] N. Altintop: „Wie sich türkisch sprechen<strong>de</strong><br />

Migranten in Wien ihre Zukunft im Alter vorstellen.“<br />

Diplomarbeit Universität Wien (2010) abzurufen<br />

unter http://othes.univie.ac.at/11455/<br />

Neue Bücher für die Pflege<br />

Werner Schell<br />

100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen<br />

Brigitte Kunz Verlag - Pflege Leicht<br />

<strong>2011</strong>. 168 Seiten, 14,8 x 21,0 cm, kartoniert<br />

ISBN 978-3-89993-767-1<br />

€12,95<br />

„Wer in Deutschland in <strong>de</strong>r Pflege arbeitet, hat einen gefährlichen Arbeitsplatz, <strong>de</strong>nn das Arbeitspensum<br />

ist nicht zu schaffen, nur scheint das nieman<strong>de</strong>n zu interessieren“, schrieb Prof.<br />

Dr. Schnepp, Pflegewissenschaftler an <strong>de</strong>r Uni Witten/Her<strong>de</strong>cke bereits 2006. Daran hat sich<br />

bis heute nichts geän<strong>de</strong>rt. Im Gegenteil! Umso wichtiger ist es, dass Pflegekräfte wissen, was<br />

sie tun sollen, wenn sie nicht so arbeiten können, wie es <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r pflegewissenschaftlichen<br />

Standards entspricht, und sie die Pflege nicht mehr optimal gewährleisten können.<br />

Dabei müssen sie stets berücksichtigen, dass sie fast ausnahmslos gegen Strukturen ankämpfen,<br />

die sie selbst nicht beeinflussen können. Umso wichtiger ist es, dass sie einige Regeln<br />

beachten. Welche das sind und wie man konkret bei Pflegemängeln vorgeht – das verrät dieses<br />

Buch! Dieser Ratgeber zum Patienten-, Pflege-, Haftungs- und Beschwer<strong>de</strong>recht gehört in<br />

je<strong>de</strong>s Büro und auf je<strong>de</strong> Station. [Mehr Informationen]<br />

- 8 -


IMPRESSUM<br />

<strong>Der</strong> <strong>Pflegebrief</strong><br />

Begrün<strong>de</strong>t von<br />

Roland Brühe, Köln<br />

Erscheint bei<br />

pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

Verlag:<br />

Hans-Böckler-Allee 7<br />

30173 Hannover<br />

[www.schluetersche.<strong>de</strong>]<br />

Redaktion:<br />

Claudia Flöer (cf),<br />

Technische Redaktion:<br />

Dr. Henrik Crone-Münzebrock,<br />

Hannover (cr)<br />

Beiträge für diese <strong>Ausgabe</strong>:<br />

- Nevin Altintop<br />

- E. Kirchner, H. Bau<strong>de</strong>r-<br />

Mißbach, A. M. Eisen-<br />

schink, M. Krauß<br />

- Bastian Klamke<br />

Die Rechte <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Artikel verbleiben bei <strong>de</strong>n<br />

Autoren.<br />

Aufgabe von Anzeigen:<br />

webmaster@pflegen<strong>online</strong>.<strong>de</strong><br />

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und sich <strong>de</strong>ren<br />

Inhalte<br />

nicht zu eigen<br />

machen.<br />

Neue Bücher für die Pflege<br />

Stefanie Hellmann<br />

Formulierungshilfen für<br />

die Pflegeplanung nach<br />

<strong>de</strong>n AEDL und <strong>de</strong>n<br />

Pflegediagnosen<br />

Brigitte Kunz Verlag<br />

7., akt. Aufl. <strong>2011</strong>. 196 S.,<br />

ISBN 978-3-89993-769-5<br />

€ 14,95<br />

Expertenstandards, <strong>Pflegen</strong>oten, Personal- und<br />

Zeitmangel bestimmen die Welt <strong>de</strong>r Pflege –<br />

doch trotz aller Zwänge muss die Pflege für<br />

je<strong>de</strong>n Menschen weiterhin sorgsam durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. So ist es wichtiger <strong>de</strong>nn je, dass je<strong>de</strong><br />

Pflegekraft in <strong>de</strong>r Lage ist, Pflegeplanungen so<br />

ein<strong>de</strong>utig zu schreiben, dass diese <strong>de</strong>r Individualität<br />

<strong>de</strong>r Pflegebedürftigen gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

Lei<strong>de</strong>r ist es im Alltag gar nicht so einfach, eine<br />

solche Pflegeplanung schnell und kompetent zu<br />

verfassen. Seit vielen Jahren zählt „die Hellmann“<br />

<strong>de</strong>shalb zu <strong>de</strong>n wichtigsten Büchern für<br />

Pflegekräfte und ist die bewährte und soli<strong>de</strong><br />

Basis, um <strong>de</strong>n individuellen Anfor<strong>de</strong>rungen von<br />

Patienten und Bewohnern gerecht wer<strong>de</strong>n zu<br />

können. Ganz neu: In <strong>de</strong>r 7. Auflage fin<strong>de</strong>n sich<br />

jetzt die Transparenzkriterien und ihre Beziehung<br />

zur Pflegeplanung. [Mehr Informationen]<br />

Prof. Dr. Erich Grond<br />

Sexualität im Alter<br />

Was Pflegekräfte wissen<br />

sollten und was sie tun<br />

können<br />

Brigitte Kunz Verlag-<br />

2., aktual. Aufl. <strong>2011</strong>, 136 S.<br />

ISBN 978-3-89993-768-8<br />

€12,95<br />

Ältere Menschen und Sexualität? Demenzerkrankte<br />

und ein befriedigen<strong>de</strong>s Sexualleben? Das<br />

war in <strong>de</strong>r Pflege lange ein Tabu. In manchen<br />

Einrichtungen wird das Thema Alterssexualität<br />

bis heute totgeschwiegen, weil es nicht <strong>de</strong>n Moralvorstellungen<br />

<strong>de</strong>s Trägers o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Personals<br />

entspricht. Selbst in mo<strong>de</strong>rnen Pflegelehrbüchern<br />

wird das Thema nur kurz erwähnt.<br />

Da verwun<strong>de</strong>rt es nicht, dass Pflegekräfte überfor<strong>de</strong>rt<br />

sind, wenn sie mit <strong>de</strong>r Sexualität und <strong>de</strong>n<br />

Bedürfnissen älterer Menschen konfrontiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Häufig sind sie auch Formen sexueller<br />

Belästigung ausgesetzt, ohne damit sachlich und<br />

adäquat umgehen zu können. Dieses Buch hilft<br />

Pflegekräften, ältere Menschen und ihr Verhältnis<br />

zur Sexualität besser zu verstehen.<br />

[Mehr Informationen]<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2011</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>118</strong> - 13. Juli <strong>2011</strong><br />

Sonja Fröse<br />

Was Sie zu Bereitschafts-<br />

diensten und Notfällen in<br />

<strong>de</strong>r ambulanten Pflege<br />

wissen sollten<br />

<strong>2011</strong>. 136 Seiten,<br />

ISBN 978-3-89993-281-2<br />

EUR 26,95<br />

Fühlen Sie sich für alle Situationen, die die<br />

Pflege mit sich bringen kann, gerüstet? Sind<br />

Ihre Kenntnisse in Erster Hilfe aktuell? Können<br />

Sie bei Notfällen schnell und besonnen<br />

reagieren? Wenn Sie jetzt <strong>de</strong>n Kopf schütteln,<br />

dann empfiehlt sich ein Blick in dieses Buch.<br />

Stürze, Brän<strong>de</strong>, Unfälle – Kritische Ereignisse<br />

erfor<strong>de</strong>rn rasches und besonnenes Han<strong>de</strong>ln.<br />

Mit gut organisierten Bereitschaftsdiensten<br />

haben Pflegekräfte auch dann noch ein funktionieren<strong>de</strong>s<br />

System zur Hand, wenn es schnell<br />

gehen muss. Klar und präzise fasst dieses<br />

Handbuch alle wichtigen Informationen zusammen.<br />

Damit gibt es Pflegekräften die nötige<br />

Sicherheit bei Notfällen. Qualitativ hochwertige<br />

und kompetente Bereitschaftsdienste<br />

sind unumgänglich.<br />

[Mehr Informationen]<br />

Ursula Schmid<br />

Seelen ● Spiegel ● Bil<strong>de</strong>r<br />

Die frem<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>r<br />

Demenz<br />

<strong>2011</strong>. 88 Seiten,<br />

24 Schwarzweiß-Fotos<br />

ISBN 978-3-89993-284-3<br />

€ 14,95<br />

Demenz ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern.<br />

Viele Wege wer<strong>de</strong>n uns aufgezeigt, uns<br />

dieser Krankheit und <strong>de</strong>n davon betroffenen<br />

Menschen zu nähern.<br />

Einen dieser Wege, für <strong>de</strong>n die Texte in diesem<br />

Buch Anstoß und Wegbegleiter sein<br />

möchten, können wir nur mit <strong>de</strong>m Einsatz<br />

unserer eigenen Gefühle und Emotionen beschreiten:<br />

<strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Empathie.<br />

Dieses Buch ist ein ungewöhnlicher Ansatz,<br />

um sich <strong>de</strong>r Welt von Menschen mit Demenz<br />

zu nähern. In lyrischen Texten und klassischen<br />

Schwarz-Weiß-Fotografien macht es eine Welt<br />

verständlich, die sich von <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>r „Normalen“<br />

unterschei<strong>de</strong>t.<br />

[Mehr Informationen]<br />

Schnäppchen im fachbuch-schaper.<strong>de</strong>-Buchshop<br />

Lieferung nur solange <strong>de</strong>r Vorrat reicht!<br />

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