Balkan_Schlussbericht Phasen I + II - SAVE Foundation
Balkan_Schlussbericht Phasen I + II - SAVE Foundation
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Situation der Nutztierrassen (länderübergreifend) pro Species<br />
Im Folgenden wird ein Überblick über die Tierarten<br />
gegeben, die in der oben angegebenen<br />
Auflistung nicht vertreten sind.<br />
Das allgemeine Interesse an der Erhaltung ist<br />
abhängig von der Wertschätzung, Traditionen<br />
und Nutzniessung der Tierart. Im Folgenden<br />
soll daher die generelle Situation verschiedener<br />
Tierarten in den <strong>Balkan</strong>ländern betrachtet<br />
werden, deren Überleben aufgrund geringer<br />
Wertschätzung und Nutzung gefährdet ist.<br />
Büffel<br />
Die Bestandeszahlen konnten weitgehend erfasst werden, zumindest dort, wo beachtenswerte<br />
Reliktbestände des mediterranen Typs gehalten werden. Eine grenzüberschreitende<br />
Kooperation im Sinne eines Netzwerkes für Wasserbüffel ist aufzubauen.<br />
Für ein Erhaltungsprogramm ist es wichtig, ausschliesslich den mediterranen Typ zu<br />
erfassen und zu erhalten. Eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Naturschutzorganisationen<br />
z. B. im Gebiet des Prespasees ist sinnvoll, da Büffel im Sinne der Landschaftspflege<br />
/ Offenhaltung von Niederungs- und Auengebieten genutzt werden (können).<br />
Besonders in Albanien, Bulgarien, FYR Macedonia, Montenegro und UN entity<br />
Kosovo sind Situation und Bestandeszahlen genauer abzuklären. In einem gemeinsamen<br />
Vorgehen mit der Mazedonischen NGO „Biosfera“ (Herdenmanagement) und<br />
der „Society for the Protection of Prespa – SPP“ (fachtechnische Begleitung) wird derzeit<br />
(2007) ein Erhaltungsprojekt vorbereitet.<br />
Ziegen<br />
Bisher wurden auf der <strong>Balkan</strong>halbinsel Ziegenrassen kaum typisiert. Unter der Bezeichnung<br />
Domaca <strong>Balkan</strong>ska Koza – <strong>Balkan</strong>ziege - werden die unterschiedlichsten<br />
Varietäten und ggf. Rassen zusammengefasst. In Jugoslawien war die Ziegenzucht<br />
gesetzlich stark eingeschränkt und genoss daher kein hohes Ansehen.<br />
In Bulgarien werden offiziell vier Rassen (FAO DAD-IS Datenbank) ohne Angabe von<br />
Bestandeszahlen geführt. Die "Kaloferziege“, eine Rasse aus der Region Kalofer<br />
(Zentral-Bulgarien), die hauptsächlich<br />
wegen ihres langhaarigen Felles gezüchtet<br />
wurde, findet keine Erwähnung.<br />
Das Fell wird zu besonderen traditionellen<br />
Kostümen verarbeitet. Für diese Tradition<br />
ist Kalofer bekannt. Der Bestand bewegt<br />
sich derzeit um die 100 Tiere. Durch die<br />
<strong>SAVE</strong> Partnerorganisation Semperviva<br />
konnte eine Herde Kaloferziegen in ein<br />
Erhaltungsprogramm in Vlahi eingebunden<br />
werden..<br />
In Albanien sind 16 autochthone Ziegen- Traditionelle Kostüme aus dem Fell der Kaloferziege<br />
rassen identifiziert. Meist nach der Ortschaft<br />
ihres Vorkommens bezeichnet, existieren doch auch hier keine konkreten Anga-<br />
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Rhodopenrind in Bulgarien<br />
(Foto: Ekkhard)