Balkan_Schlussbericht Phasen I + II - SAVE Foundation
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Künftige Aktivitäten im<br />
Bereich Agrobiodiversität Tiere<br />
Im Rahmen des Projektes konnte nicht allen Hinweisen erschöpfend nachgegangen<br />
werden. Weiterhin sind Suchtouren und Erfassungsarbeiten in Bosnien-Herzegowina<br />
und im Kosovo, aber auch in den gebirgigen Randregionen Bulgariens, in Montenegro,<br />
Albanien und Mazedonien angezeigt. Jedoch wurden Impulse gesetzt und erste<br />
Massnahmen an die Hand genommen. In einzelnen Bereichen konnte das Interesse<br />
der Bauern geweckt, in anderen die Aufmerksamkeit des Staates gewonnen werden.<br />
Bereits in der Erhaltungsarbeit versierte Personen und Organisationen konnten mit<br />
solchen in Kontakt gebracht werden, denen es noch an Know-how mangelt.<br />
In dieser Region Europas ist allerdings noch mehr nötig, als einzelne hochgefährdete<br />
Rassen mit ad hoc Massnahmen zu retten. Um die Nachhaltigkeit der Aktionen zu sichern,<br />
gilt es, Dialog, Zusammenarbeit und Kooperation zu fördern. Die Erhaltung eines<br />
lebendigen Kulturgutes und genetischen Erbes in der Landwirtschaft funktioniert<br />
nur über eine Demokratisierung der ehemals sozialistischen Systeme und Denkmuster.<br />
Das Vertrauen in staatliche Aktivitäten ist meist wenig ausgeprägt. Von aussen<br />
geleiteten Aktivitäten wird mehr Vertrauen entgegengebracht, als Aktivitäten innerhalb<br />
der <strong>Balkan</strong>länder. Der Wille zur Zusammenarbeit für die Erhaltung der Agrobiodiversität<br />
Tiere ist aber trotz ethnischer, politischer und vieler anderen Unterschiede und<br />
Grenzen stark ausgeprägt. Diesen Willen gilt es nun aktiv zu unterstützen. Eine aktive<br />
Vernetzung sowohl auf staatlicher Ebene wie auch international ist ein Schlüssel zur<br />
nachhaltigen Erhaltungsarbeit. Ebenso gilt es, den landwirtschaftlichen Sektor mit anderen<br />
Bereichen wie z.B. dem Naturschutz zu verknüpfen. Damit können Synergien<br />
genutzt und nachhaltige Systeme sowohl für die Landwirtschaft als auch für Tourismus<br />
und Naturschutz erarbeitet werden.<br />
Für ein Folgeprojekt schlagen wir folgende Massnahmen vor:<br />
• Interesse auf breiter gesellschaftlicher Ebene wecken<br />
• Rare Breed Atlas of the <strong>Balkan</strong><br />
• Aufbau von Rescue Stations<br />
• <strong>Balkan</strong> Rare Breeds Newsletter<br />
• Eigenverantwortung und Selbstbewusstsein fördern<br />
• Einrichtung und Unterstützung von Zuchtorganisationen<br />
• Züchtertreffen (national und international)<br />
• Grenzüberschreitende Kooperation<br />
• Rasse- und Artenbezogen<br />
• Know-how Austausch im Sinne von „good practice“ staatlicher Systeme.<br />
Mit einem derartigen Projektdesign wird anhand des konkreten Zieles „Erhaltung der<br />
Agrobiodiversität Tiere“ Selbstverantwortung und Eigenständigkeit innerhalb eines<br />
demokratischen Systems gelernt und unterstützt. Auch die Vertrauenswürdigkeit staatlicher<br />
Organe gegenüber den Farmern wird so gestärkt.<br />
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