Die Gedenkstätte KZ-Außenlager Hailfingen · Tailfingen Die ...
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6 Rollweg<br />
Um den Flugplatz und die auf ihm stationierten<br />
Nachtjäger gegen die zunehmenden<br />
Angriffe der Alliierten zu schützen, wurde<br />
Anfang 1944 der Bau von zwei Rollwegen<br />
bzw. Ausweichstraßen, splittersicheren<br />
Flugzeugboxen und kleineren Flugzeughallen<br />
geplant.<br />
<strong>Die</strong>s ist einer der betonierten Rollwege, von<br />
den Einheimischen »Fliegerstraße« genannt.<br />
Er führt vom östlichen Ende der Startbahn<br />
in Richtung Reusten bis zu einer Reparaturhalle,<br />
von der heute noch Reste zu sehen<br />
sind (Station 9).<br />
7 Steinbruch Kochhartgraben<br />
Einige Arbeitskommandos des Lagers <strong>Hailfingen</strong>/<strong>Tailfingen</strong><br />
wurden in den nahegelegenen<br />
und z.T. neu angelegten Steinbrüchen<br />
eingesetzt, um die für die Baumaßnahmen<br />
erforderlichen Steine, Schotter und Sand zu<br />
beschaffen. Der Steinbruch hier war der am<br />
nächsten zum Flugplatz gelegene. <strong>Die</strong> Arbeiten<br />
in den Steinbrüchen endeten erst Mitte<br />
Februar 1945 bei der Auflösung des Lagers<br />
und dem Weitertransport der Häftlinge.<br />
8 Friedhof in <strong>Hailfingen</strong><br />
Unter den griechischen Zwangsarbeitern<br />
kam es während ihrer Zeit auf dem Flugplatz<br />
zu drei Todesfällen. <strong>Die</strong> Toten wurden<br />
zunächst außerhalb des Hailfinger Gemeindefriedhofs<br />
begraben und später hierher<br />
umgebettet. Am 24.9.1944 starb der aus<br />
Naxos stammende Stylianos Wasiliou an den<br />
Folgen einer Zahninfektion, am 8.10.1944<br />
der 1910 in Kremoa geborene Lehrer Athanasios<br />
Zotas durch einen Schuss bei einem<br />
Luftangriff. Der aus Armenien stammende<br />
Mikirditsch Sachakian starb im Krankenhaus<br />
in Tübingen Ende Januar 1945 an einer<br />
schweren Darmkrankheit.<br />
9 Reparaturhalle<br />
Um den Flugplatz <strong>Hailfingen</strong> und die auf ihm<br />
stationierten Nachtjäger gegen die zunehmenden<br />
Angriffe der Alliierten zu schützen,<br />
wurde 1944 mit dem Bau von zwei Rollwegen<br />
bzw. Ausweichstraßen, splittersicheren<br />
Flugzeugboxen und kleineren Flugzeughallen<br />
begonnen.<br />
Ein Rollweg, von den Einheimischen »Fliegerstraße«<br />
genannt, führte vom östlichen<br />
Ende der Startbahn in Richtung Reusten bis<br />
zu dieser Reparaturhalle, von der heute nur<br />
noch einige Stützpfeiler zu sehen sind.<br />
Gedenkpfad 35<br />
10 Steinbruch Schäfer in Reusten<br />
Täglich mussten 15 bis 20 <strong>KZ</strong>-Häftlinge<br />
des Lagers <strong>Hailfingen</strong>/<strong>Tailfingen</strong> hier Steine<br />
brechen und mit Kipploren zu dem Schotterwerk<br />
bringen, das etwa 50 m von hier in<br />
unmittelbarer Nähe des Sees stand.<br />
Israel Arbeiter war eines Tages mit einer<br />
solchen voll beladenen Lore auf dem Weg<br />
dorthin, als eine falsch gestellte Weiche die<br />
Lore Richtung See lenkte. Da er zu schwach<br />
war sie aufzuhalten, stürzte die Lore in den<br />
See, wo sie noch heute liegt.<br />
Israel Arbeiter erwartete dafür wegen Sabotage<br />
erschossen zu werden, doch er<br />
überlebte und erzählte diese Geschichte<br />
während seines Besuchs nach 63 Jahren an<br />
diesem für ihn schicksalhaften Ort.<br />
11 Friedhof <strong>Tailfingen</strong><br />
Am 1.6.1945 wurde französischen Soldaten<br />
von zwei Überlebenden das Massengrab auf<br />
dem Flugplatzgelände gezeigt. <strong>Die</strong> männliche<br />
Bevölkerung von Oberndorf, <strong>Hailfingen</strong> und<br />
alle Bürger aus Bondorf und <strong>Tailfingen</strong> mussten<br />
zu Fuß zum Flugplatz und dort das Grab<br />
öffnen. <strong>Die</strong> Tailfinger Männer mussten die<br />
Leichen ausgraben; dabei kam es zu Misshandlungen<br />
durch französische Soldaten.<br />
Ein Mann starb durch Überanstrengung an<br />
seinem Herzleiden, ein anderer einige Tage<br />
später an den Folgen von Schlägen. <strong>Die</strong><br />
Tailfinger Frauen mussten hier ein Grab ausheben,<br />
in das die Leichen überführt wurden.<br />
Das Holzkreuz wurde auf Anordnung der<br />
Franzosen errichtet.<br />
12 Rathaus <strong>Tailfingen</strong><br />
Das Rathaus <strong>Tailfingen</strong> beherbergt im Erdgeschoss<br />
das Dokumentationszentrum und im<br />
ersten Stock den Seminarraum.