Kenia Ein Sanddamm für Trinkwasser und mehr Ertrag in der Landwirtschaft Kenia gilt hierzulande als Traumurlaubsziel. Doch neben Strand und Safari-Abenteuer für die Touristen leben viele Kenianer in Regionen, wo die Lebensgrundlagen alles andere als sicher sind. Zu den Gebieten, die mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen haben, zählt der Distrikt Makueni in der Provinz Eastern Kenia. Hier ist das Klima die meiste Zeit des Jahres heiß und trocken. In der Regel können die Menschen deshalb nur sehr begrenzt landwirtschaftlichen Nutzen von ihren Feldern ziehen. Im Zuge des Klimawandels verschärft sich ihre Situation zusätzlich, denn der Rückgang des Jahresniederschlags in den letzten Jahren führte dazu, dass die Bauern oft nicht einmal mehr ihren Eigenbedarf sichern können. Offiziell gilt der Distrikt Makueni als Nahrungsmittel-Defizit-Region. „Trotzdem sind hier nur wenige Hilfsorganisationen aktiv, die ihre Aktivitäten ganz überwiegend auf die Verteilung von Nahrungsmitteln beschränken, was keine langfristige Lösung der Probleme darstellt“, erläutert Mathias Anderson, Koordinator der Afrika-Projekte von <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong>. Bau eines angepassten Sanddammes Das erste Teilprojekt, das mit dem lokalen Kooperationspartner African Sand Dam Foundation (ASDF) realisiert wurde, ist der Bau eines Sand- Eimer fur Eimer wird der Sand auf der Baustelle transportiert. Mitten im Flussbett entsteht eine Betonmauer als Herzstuck des Sanddammes. damms im Kreis Mtito Andei. Er ermöglicht den Gemeinden Ndivuni and Nzwii, das Regenwasser aufzufangen und den Grundwasserspiegel in ihrem Gebiet zu stabilisieren. Rund 3.600 Bewohnern steht nunmehr das ganze Jahr über ausreichend Trinkwasser und Wasser für ihre Landwirtschaft zur Verfügung. Ein Flussbett, das nicht ganzjährig Wasser führt, war Grundvoraussetzung für den Bau des Sanddammes. Mit relativ geringem Aufwand konnte das Grundgestein freigelegt und dort der Damm mit einer Betonmauer verankert werden. Sie wurde gestuft, um mit verschieden starken Fluten fertig werden zu können. Der Hauptzweck besteht darin, abfließendes Regenwasser, dort wo es am meisten gebraucht wird, zurückzuhalten und zu speichern. Im Laufe von drei Regenzeiten wird sich vor dem Damm, flussaufwärts eine flache Sandebene bilden, die als Speichermedium dient und verhindert, dass das Wasser wie bei einem herkömmlichen Stausee verdunstet. Weiterhin verbessert der Sand die Wasserqualität, indem er das Wasser filtert, das an der Unterseite des Dammes abgezapft wird. Nicht zuletzt reichert das gespeicherte Wasser die lokale Süßwasserlinse an, so dass bereits existierende Brunnen in der näheren Umgebung das ganze Jahr über Wasser führen. Landwirtschaftliche Schulungen geführt. Dabei geht es um effiziente Methoden in der Landwirtschaft und um die Erosionsbekämpfung sowie um Aufforstung. Das Wasserprojekt leistet so einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Nahrungsmittelsicherung und zur Armutsbekämpfung. Die Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge über die Absicherung des Eigenbedarfs hinaus wird den Bauern die Perspektive eröffnen, durch den Verkauf ihrer Produkte ihre Einkommenssituation zu verbessern. ______________________________________________ Projektpartner: African Sand Dam Foundation (ASDF) Förderer: Aktion Deutschland Hilft, Hermann Sewerin GmbH, Spender/ -innen Die Bauern hoffen mit dem Wasser auf mehr Ertrage in ihrer Landwirtschaft. Konzentration und Einsatz sind beim Bauen gefragt. 6 Im Zuge des Projektes werden zusätzlich zu den Baumaßnahmen begleitende Schulungen durch- Auf der Baustelle arbeiten alle mit. <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong> und die lokale Partner-organisation binden die lokale Bevölkerung von Anfang an in das Projekt ein. Spendenstichwort: 7 Wasser für Afrika