Martin Eberle Voyager Golden Record - A42.org
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incomplete“. 78 Durch die Erschütterungen beim Start irritiert schaltete der Bordcomputer die Gyroskope<br />
für die Lagestabilisation ein und aus. Nach der Trennung von der Centaur Oberstufe, drehte<br />
<strong>Voyager</strong> 2 sich um die eigene Achse. Der Arm der Instrumententrägerplattform (Scan Platform)<br />
ließ sich nicht vollständig ausklappen. Zwar fehlten nur weniger als 2 Grad zur vorgesehenen Einrasteposition,<br />
aber schon diese Abweichung hätte exakt ausgerichtete Messungen unmöglich gemacht.<br />
79 Durch den zusätzlichen Schwung einer kontrollieren Rotation der Sonde konnte der Arm<br />
aber in die richtige Endposition gebracht werden. Am 23. September verlor das Flight Data Subsystem<br />
die Fähigkeit 15 der 243 Flugparameter auszulesen und zur Erde zu senden. 80 Sie konnten<br />
nicht wiederhergestellt werden. Am schwerwiegensten wurde das Kommunikationsproblem. So<br />
„entdeckte man 207 Tage nach dem Start, das man zu lange nicht mit der Sonde korrespondiert<br />
hatte. Ursache war eine Überlastung des Teams am Boden(…).“ 81<br />
Das CCS interpretierte eine Woche ohne Kontakt mit der Erde als Ausfall des Hauptempfängers<br />
und schaltete auf Reserveempfänger um. Dieser kann durch ein defektes Bauteil die Frequenz nicht<br />
ändern, was beträchtliche Probleme und Einschränkungen bei der Datenübertragung zur Folge<br />
hatte. Ein Versuch auf den primären Sender zurückzuschalten scheiterte. Seither muss man über<br />
den defekten Reservesender kommunizieren.<br />
Auch bei <strong>Voyager</strong> 1 lief nicht alles wie geplant. Zwar gelang es, durch die Erfahrungen des vorangegangenen<br />
Starts, die Computer auf die zu erwartenden Vibrationen vorzubereitet, dafür gab es<br />
Schwierigkeiten der Trägerrakete. Die Zweite Stufe der Titan lieferte weniger Schub als vorgesehen,<br />
so dass die nächste, die Centaur-Stufe, diesen Verlust ausgleichen mußte. 82 Aber sie verbrauchte<br />
ihren Treibstoff schneller als vorgesehen. Es war zunächst unklar, ob die nötige Fluchtgeschwindigkeit<br />
für die vorgesehene Flugbahn erreicht werden konnte. Erst dreieinhalb Sekunden bevor<br />
der Tank leer war, hatte die Rakete ihr Bahnziel erreicht. 83<br />
Im weiteren Flugverlauf blockierte am 23. Februar 1978 bei einer Routinekalibrierung die Beobachtungsplattform.<br />
Erst nach Monaten, im Mai 1978, war sie wieder einsetzbar. Diagnose: Ein<br />
weicher Fremdkörper in den Zahnrädern des Antriebs, der durch langwieriges Vor- und Zurückdrehen<br />
entfernt oder zerrieben werden konnte. 84<br />
Vor dem Jupiter-Vorbeiflug fiel das Photopolarimeter aus. 85 Das Filterrad der Kameras verklemmte<br />
und konnte nicht weiterbewegt werden. 86<br />
Trotz aller technischen Pannen lieferten beide Raumschiffe aufsehenerregende Forschungsergebnisse.<br />
Forschungsergebnisse – Wissenschaftliche Highlights<br />
„We‘re getting even better results than we anticipated.“, so Arthur Lane vom <strong>Voyager</strong> Sience Integration<br />
Team. 87<br />
Aus wissenschaftlicher Sicht gilt die <strong>Voyager</strong>-Mission als die erfolgreichste der NASA überhaupt.<br />
Von den vielen Höhepunkten hier nur einige:<br />
Erste, völlig unerwartete Sensation, war die Entdeckung von aktiven Vulkanen außerhalb der Erde.<br />
Die Suche nach Vulkanen hatte die NASA nicht auf dem Zettel, so war es dem Umstand zu ver-<br />
78 NASA/JPL: <strong>Voyager</strong> Mission Status Bulletin No. 3, Aug. 22, 1977<br />
79 NASA/JPL: <strong>Voyager</strong> Mission Status Bulletin No. 3, Aug. 22, 1977<br />
80 NASA/JPL: <strong>Voyager</strong> Mission Status Bulletin No. 9, Sept. 29, 1977<br />
81 http://www.bernd-leitenberger.de/voyager-jupiter-saturn.shtml<br />
82 Poynter, Margaret und Lane, Arthur L.: <strong>Voyager</strong> – The Story of a Space Mission, New York, NY, S. 69<br />
83 Geo Magazin 8/89, S. 116<br />
84 Kerrod, Robin: The Journeys of <strong>Voyager</strong>, New York, NY, 1990 ,S. 25<br />
85 Harris, Allen and Weissman, Paul: The great <strong>Voyager</strong> adventure, Engelwood Cliffs, NJ, 1990, S. 52<br />
86 NASA/JPL: <strong>Voyager</strong> Mission Status Bulletin No. 13, Jan. 5, 1978<br />
87 Burrows, William E.: Exploring Space, New York, NY, 1990, S. 297<br />
22<br />
Original Caption Released with Image:<br />
This dramatic view of Jupiter‘s satellite Io shows two simultaneously occurring volcanic eruptions.<br />
One can be seen on the limb, (at lower right) in which ash clouds are rising more than 150 miles (260<br />
kilometers) above the satellite‘s surface. The second can be seen on the terminator (shadow between<br />
day and night) where the volcanic cloud is catching the rays of the rising sun. The dark hemisphere<br />
of Io is made visible by light reflected from Jupiter. Seen in Io‘s night sky, Jupiter looms almost 40<br />
times larger and 200 times brighter than our own full Moon. This photo was taken by <strong>Voyager</strong> 1<br />
on March 8, 1979, looking back 2.6 million miles (4.5 million kilometers) at Io, three days after its<br />
historic encounter. This is the same image in which Linda A. Morabito, a JPL engineer, discovered the<br />
first extraterrestrial volcanic eruption (the bright curved volcanic cloud on the limb). Jet Propulsion<br />
Laboratory manages and controls the <strong>Voyager</strong> project for NASA‘s Office of Space Science.<br />
Foto: NASA/JPL