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Martin Eberle Voyager Golden Record - A42.org

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<strong>Voyager</strong><br />

<strong>Golden</strong> <strong>Record</strong><br />

Zu sich selbst aus dem Weltraum sprechen<br />

And are we ready for a reply?<br />

Jetzt eine Geschichte von den unendlichen Weiten des Weltraums<br />

und den Tiefen der menschlichen Vorstellungskraft.<br />

I. Mission<br />

Planeten<br />

Wir schreiben das Jahr 1965.<br />

In Pasadena, Californien macht der junge Ingenieur Gary Flandro am Jet Propulsion Laboratory<br />

(JPL) eine interessante Beobachtung. Das JPL (davon wird noch öfter die Rede sein) ist eine Einrichtung<br />

des California Institute of Technology (Cal Tech), welche für die NASA die meisten unbemannten<br />

Planetenmissionen plant und durchführt. Der Name Jet Propulsion Laboratory wurde<br />

1943 zum ersten mal in einem Memorandum des Cal Tech erwähnt. 1 Man vermied dabei den Begriff<br />

„Rockets“, denn, wie sich der damalige Direktor Theodore von Kármán in seiner Autobiografie<br />

erinnert: „Das Wort ‚Rakete‘ hatte einen so schlechten Klang, daß wir aus praktischen Erwägungen<br />

beschlossen, es in unseren anfänglichen Berichten nicht zu erwähnen und aus unserem Vokabular<br />

zu streichen.“ 2<br />

Bei Berechnungen entdeckt Flandro für die Jahre zwischen 1976 und 1978 eine seltene Planetenkonstellation,<br />

die es einem Raumfahrzeug ermöglichen würde auf einem Flug alle großen vier<br />

äußeren Planeten nacheinander zu erreichen. Nur alle 176 Jahre stehen die Planeten so günstig<br />

zueinander. 3<br />

Schon 1962 hatte Michael Minovich, auch am JPL, die Möglichkeit berechnet, eine Sonde bei<br />

nahem Vorbeiflug am Jupiter durch dessen starkes Gravitationsfeld (Jupiter ist 318 mal so schwer<br />

wie der Erde 4 ) so mit Schwung zu versorgen, dass sie damit die nötige Geschwindigkeit gewinnen<br />

könnte, um die äußeren Planeten zu erreichen. 5<br />

Mit diesem Jupiter Swing-By genannten Manöver lässt sich – bei gleichem Energieaufwand – der<br />

Flug einer Sonde zum Uranus um etwa 11 Jahre verkürzen. Selbst dann sind immer noch rund 8 ½<br />

Jahre für die Reise dorthin nötig. Und nun wären durch Flandro's Entdeckung alle vier; Jupiter,<br />

Saturn, Uranus und Neptun mit einer einzigen Mission erreichbar, die insgesamt nur 12 Jahre<br />

Flugzeit benötigen würde. 6<br />

Grand Tour Suite / TOPS<br />

Die NASA wurde aufgeregt. Bei der Erkundung des Sonnensystems, war die Menschheit bisher<br />

gerade einmal bis zum Mars gekommen. Jetzt bot sich mit Flandro eine großartige Gelegenheit<br />

in einem Schlag das gesamte äußere Sonnensystem anzusehen. Und die nächste Chance dazu<br />

1 nach: O‘Donnell, Franklin (Ed.): JPL 101, herausgegeben vom JPL Nr: 400-1048, Pasadena, 10/2002, S. 8 – Gegründet wurde es 1936 unter dem Namen Guggenheim Aeronautical Laboratory of the California Institute of Technology<br />

(GALCIT). nach: Harris, Allen and Weissman, Paul: The great <strong>Voyager</strong> adventure, Engelwood Cliffs, NJ, 1990, S. 75<br />

2 von Kármán, Theodore: Die Wirbelstraße. Mein Leben für die Luftfahrt, Hamburg 1968, (Orig. Boston 1976), S. 292<br />

3 Siehe Gary Flandros eigene Webseite. Emeritierter Professor am Space Institute der University of Tennessee unter http://flandro.utsi.edu/<br />

4 DeWaard, John E. and Nancy: History of NASA – America‘s voyage to the stars, New York, NY, 1984, S. 137<br />

5 Vergl. hierzu http://www.bernd-leitenberger.de/voyager-gandtour.shtml<br />

6 Vergl. hierzu http://www.erkenntnishorizont.de/raumfahrt/bahnman/swingby.c.php?screen=800<br />

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