OFC NEWS - Kickers Offenbach
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Christopher Lamprecht im Porträt<br />
neuer Bewohner<br />
für Wolfs WG<br />
Er war der letzte der insgesamt<br />
14 Zugänge in diesem Sommer.<br />
Er wurde geholt, weil auf die<br />
schwere Verletzung von Alexander<br />
Huber reagiert werden<br />
musste. Christopher Lamprecht<br />
sollte zusammen mit Christian<br />
Telch die Lücke auf der Position<br />
des rechten Verteidigers schließen.<br />
Das haben sie getan.<br />
Anfangs spielte sich Telch mit guten<br />
Leistungen in die Startformation,<br />
seit der Partie in Koblenz hat<br />
Lamprecht die Position eingenommen.<br />
„Es war anfangs natürlich<br />
schwer für mich. Alle anderen hatten<br />
die Vorbereitung mitgemacht<br />
und auch schon ein Spiel gespielt,<br />
waren mir dadurch um einiges voraus“,<br />
erklärt Lamprecht. „Aber der<br />
Trainer hat es mir einfach gemacht<br />
reinzufinden. Jetzt bin ich fit und<br />
kann auch von Anfang an ran und<br />
zeigen, was ich kann.“<br />
Denn nur so kennt er es. In der vergangenen<br />
Saison war der 25-Jährige<br />
Stammspieler bei Holstein Kiel.<br />
Mit den Kielern stieg er ab, sorgte<br />
aber immerhin mit zwei Toren am<br />
letzten Spieltag dafür, dass Holstein<br />
nicht als Tabellenschlusslicht abstieg.<br />
„Die Situation in Kiel war komplett<br />
anders als hier in <strong>Offenbach</strong>.<br />
Das Niveau war nicht so hoch und<br />
was das Schlimmste war: Wir waren<br />
keine Mannschaft. Auch neben<br />
dem Platz nicht. Das ist hier ganz<br />
anders.“ Ein Beweis für den mannschaftlichen<br />
Zusammenhalt war der<br />
gemeinschaftliche Ausflug auf das<br />
Münchner Oktoberfest. „Das sind<br />
wichtige Dinge für ein Team. Dadurch<br />
rückt man enger zusammen<br />
und nach ein oder zwei Bierchen<br />
wird die Zunge lockerer und man<br />
spricht auch mal Dinge an, die auf<br />
dem Platz nicht angesprochen werden.<br />
Man sagt sich die Wahrheit ins<br />
Gesicht und schafft Probleme aus<br />
der Welt, falls es welche gibt. Das ist<br />
die Grundlage für eine erfolgreiche<br />
Mannschaft.“<br />
In Kiel nannte man Lamprecht<br />
scherzhaft den „Karten-König“.<br />
Denn in den ersten fünf Pflichtspielen<br />
sammelte er gleich fünf Gelbe<br />
Karten. Am Ende der Saison lautete<br />
die stolze Bilanz: Zwölf Gelbe Karten,<br />
einmal Gelb-Rot und eine Rote<br />
Karte. Beim <strong>OFC</strong> dagegen ist Lamprecht<br />
noch nicht aufgefallen. „Es war<br />
oft so, dass wir nicht richtig wach<br />
waren. Ich wollte ein Zeichen setzen,<br />
damit wir endlich in die Spiele reinfinden“,<br />
erklärt er die vielen Karten.<br />
„Das ist eben mein Spiel: Ich komme<br />
über den Kampf ins Spiel. Aber<br />
hier beim <strong>OFC</strong> haben wir so viele<br />
gute Fußballer, da braucht man gar<br />
nicht viele Fouls. Eher im Gegenteil:<br />
Wir sind die, die gefoult werden.“<br />
Genau das ist es, was er an den <strong>Kickers</strong><br />
so schätzt: „Wir haben eine<br />
so große Qualität in der Mannschaft,<br />
dass wir uns fast nur selbst schlagen<br />
können. Wir sind sehr gut in die<br />
Saison gestartet, hatten dabei leider<br />
ein paar kleine Schwankungen,<br />
die uns eigentlich nicht passieren<br />
dürften – bei dieser Qualität.“<br />
<strong>OFC</strong> <strong>NEWS</strong><br />
Der gebürtige Stendaler weiß aber<br />
auch: „Die Saison ist noch lang. Wir<br />
brauchen jeden Spieler und jeden<br />
Fan. Jeder im Verein – vom Spieler<br />
über die Trainer, die Geschäftsführung,<br />
die Leute aus dem Fanshop,<br />
hin zum einzelnen Fan – will hoch.<br />
Und wenn wir das am Ende schaffen,<br />
wird es eine riesige Gaudi geben.“<br />
Eine kleine Gaudi hat er bis dahin<br />
jeden Tag. Christopher Lamprecht<br />
zieht zu Torhüter Tobias Wolf, nimmt<br />
in der Wohngemeinschaft den Platz<br />
von Marcel Stadel ein. „Marcel zieht<br />
mit seiner Freundin zusammen, dafür<br />
ziehe ich bei Tobi ein. Da gab<br />
es gar kein langes Hin und Her. Wir<br />
haben uns von Anfang an super verstanden.<br />
Das wird sicher sehr lustig.“<br />
Lamprechts Freundin Alexandra<br />
ist noch samt Husky Kylie in Kiel,<br />
da er zunächst nur einen Vertrag<br />
bis zum Saisonende unterschrieben<br />
hat. „Ich bin alleine nach <strong>Offenbach</strong><br />
gekommen, weil es ja ein gewisses<br />
Risiko gibt. Wir wollten nicht auf Biegen<br />
und Brechen unseren Lebensmittelpunkt<br />
verlegen. Sollte ein Signal<br />
vom Verein kommen, kommen<br />
die beiden aber sofort hierher. Bis<br />
dahin kann ich mich nur mit Leistungen<br />
empfehlen“ – wie im Heimspiel<br />
heute gegen den SV Babelsberg.<br />
Heiko Schneider<br />
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Bild: © Roskaritz