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Präzise Leistungsmessung

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Ladungsmessung<br />

Integriert man den Strom über die Zeit, so erhält man<br />

die Ladung dieses Intervalles. Die physikalische Einheit<br />

ist [Ah]. Handelt es sich um DC-Ströme, so haben diese<br />

Ströme und die Ladung auch ein Vorzeichen. Man kann<br />

dadurch bei Akkus und Batterien Ladung und Entladung<br />

unterscheiden und eine Ladungsbilanz ziehen.<br />

Leistungsfaktor<br />

Im allgemeinen Fall ist der Leistungsfaktor λ (engl.<br />

Power Factor, PF) definiert als der Quotient aus<br />

▶ Wirkleistung P und ▶ Scheinleistung S. Die Formel<br />

λ = P/S ist kurvenformunabhängig und gilt breitbandig.<br />

Im besonderen Fall von Sinusspannung und Sinusstrom<br />

gleicher Frequenz kann man λ = cos φ setzen<br />

(Verschiebungsfaktor), wobei φ der Phasenwinkel<br />

zwischen Spannung und Strom ist.<br />

Messfehler<br />

Die Amplitudengenauigkeit für Spannung und Strom wird<br />

in % vom Messwert (MW) + % vom Messbereich (MB)<br />

angegeben. Bei der Leistung ist für den MB das Produkt<br />

aus MB Spannung und MB Strom einzusetzen.<br />

% v. MW: Messwertfehler oder Linearität<br />

% v. MB: Messbereichsfehler oder Offset<br />

Je nach Aussteuerung des Messbereichs geht der<br />

Offset unterschiedlich stark in den Gesamtfehler ein.<br />

Beispiel: Die Angabe ±(0,1 % MW + 0,1 % MB)<br />

bedeutet bei 100 % Aussteuerung einen Fehler<br />

von ±0,2 %, bei nur 10 % Aussteuerung dagegen<br />

±1,1 % Fehler bezogen auf den Messwert.<br />

Abhängig vom Hersteller kann der Messbereich<br />

als Spitzenwert oder Effektivwert mit definiertem<br />

Crestfaktor (z. B. CF = 3) angegeben sein.<br />

Beispiel: Hersteller Y gibt seinen Fehler als ±(0,1 % MW<br />

+ 0,1 % MB) an, wobei der MB als Effektivwert<br />

einzusetzen ist.<br />

Hersteller Z gibt seinen Fehler als ±(0,1 % MW + 0,05 % MB)<br />

an, wobei der MB als Spitzenwert einzusetzen ist.<br />

Welches Gerät ist bei gleichem CF der Bereiche<br />

und z.B. 50 % Aussteuerung genauer spezifiziert?<br />

Für Y ergibt sich ±(0,1 % + 0,2 %) = ±0,3 %,<br />

für Z ergibt sich ±(0,1 % + 0,1 % x 3) = ±0,4 %.<br />

Für die Wirkleistungsmessung wichtig ist noch<br />

die Angabe des ▶ Phasenwinkelfehlers, der den<br />

zeitlichen Versatz zwischen Spannung und Strom<br />

beschreibt (auch cos φ = 0 Fehler genannt).<br />

Alle Fehlerangaben sind i. A. frequenzabhängig,<br />

was in Tabellenform oder durch eine Formel<br />

ausgedrückt werden kann.<br />

Messfolge (engl. Update Rate)<br />

Die Messfolge kann nur gleich oder größer als die<br />

▶ Integrationszeit sein. Der technisch gebräuchliche<br />

Bereich ist einstellbar von 50 ms (20 Messungen pro<br />

Sekunde) bis zu 20 s. Eine Ausnahme bildet die<br />

▶ Cycle-by-Cycle-Messung, bei der auch Zeiten < 1 ms<br />

auftreten können. Zur Messung extrem niedriger<br />

Frequenzen < 0,1 Hz kann durch ▶ Mittelwertbildung<br />

oder ▶ Integration die Messdauer praktisch beliebig<br />

verlängert werden.<br />

Messwertspeicher (engl. Memory)<br />

Speichereinrichtung zur vorübergehenden oder perma-<br />

nenten Ablage von Messwerten. Je nach Gerätetyp<br />

kommen interne oder externe Speichermedien zum<br />

Einsatz (RAM, Festplatte, Flash-Karten, USB-Speicher,<br />

Netzlaufwerke, usw.). Besondere Bedeutung hat ein<br />

▶ Transientenspeicher, der die direkten Abtastwerte<br />

von Spannung und Strom enthält.<br />

Mittelwertbildung (engl. Averaging, AVG)<br />

Zur Erreichung einer höheren Stabilität bei schwankenden<br />

Messwerten können verschiedene Arten der Mittelwert-<br />

bildung aktiviert werden. Man unterscheidet zwischen<br />

linearer (ungewichteter) und exponentieller (gewichteter)<br />

Mittelwertbildung. Dabei lassen sich diverse Parameter<br />

optimieren. Die Wirkung ist vergleichbar einer viskosen<br />

Dämpfung bei analogen Zeigerinstrumenten.<br />

Mittelwertgleichrichtung<br />

Statt des ▶ Effektivwertes von Spannung und<br />

Strom wird gelegentlich auch der gleichgerichtete<br />

Mittelwert benutzt. Die Formeln lauten:<br />

((Formel-13)) ((Formel-14))<br />

Besondere Bedeutung hat bei magnetischen Vor-<br />

gängen, da die Integration der induzierten Spannung den<br />

magnetischen Fluss B liefert. Der Quotient U eff /<br />

bzw. I eff / wird auch ▶ Formfaktor genannt.<br />

Für einen reinen Sinus hat er den Wert 1,11.

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