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3/4 - VÖG - Verein österreichischer Gießereifachleute

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HEFT 3/4 GIESSEREI-RUNDSCHAU 58 (2011)<br />

Beispielanlage Arbeitsfolge 340 [Bearbeitung Ventilbetrieb]<br />

Abb. 8: Betriebszustände in der mechanischen Bearbeitung<br />

Teil direkten Einfluss auf die Betriebszustände haben. Am Beispiel<br />

einer mechanischen Bearbeitungsstation im Rahmen der<br />

gesamten Prozesskette der Zylinderkopffertigung sollen Verbrauchsmessungen<br />

der jeweiligen Betriebszustände vorgestellt<br />

werden:<br />

A Wochenendbetrieb<br />

Die Anlagen sind weitestgehend ausgeschaltet. Der Restenergiebedarf<br />

resultiert aus den kontinuierlich eingeschalteten<br />

Steuereinheiten und Schaltschrankkühlungen.<br />

B Bearbeitungsbetrieb<br />

Die Anlagen bearbeiten Teile im regulären Betrieb. Alle dazu<br />

erforderlichen Medien sind eingeschaltet.<br />

C Warten<br />

Die Anlagen warten auf Teile zum Bearbeiten. Alle Medien<br />

bleiben vollständig eingeschaltet.<br />

D Rüsten<br />

Umrüsten der Anlagen auf eine andere Produktvariante.<br />

Auch wenn die Anlagen nicht mechanisch umgerüstet werden<br />

müssen, wird der Schutzkreis der Anlagen geöffnet, um<br />

den Bearbeitungsraum zu reinigen. Durch die Öffnung des<br />

Schutzkreises sind automatisch alle Medien abgeschaltet.<br />

E Standby Modus<br />

Nach längerem Warten auf Teile gehen die Anlagen in den<br />

Standby Betrieb, um Energie zu sparen. Dazu werden Kühlmittelpumpen<br />

und Spindeln abgeschaltet. Die Hydraulikaggregate<br />

bleiben eingeschaltet, werden jedoch durch Überströmventile<br />

entlastet (Konstantstromprinzip). Bei einigen<br />

Anlagen werden die Aggregate nach Erreichen des Systemdrucks<br />

abgeschaltet (Konstantdruckprinzip, frequenzgeregelte<br />

Antriebsmotoren).<br />

F Störung<br />

Die Anlagen sind durch Fehler im Betrieb gestört. Je nach<br />

Auswirkung der Störung nehmen die Anlagen während dieser<br />

Zeit Zustände an, die sich zwischen dem Warten auf Teile<br />

und geöffnetem Schutzkreis bewegen. Bei geöffnetem<br />

Schutzkreis werden sämtliche Medien abgeschaltet.<br />

Energie- und Stoffstrombilanzen durch<br />

Stoffstrommanagement<br />

Stoffstrommanagement ist die Verknüpfung von ökonomischen<br />

und ökologischen Daten zur Steuerung und Lenkung der Produktionsprozessketten.<br />

Es besteht ein starker Zusammenhang<br />

zwischen Umwelteinwirkungen und Kosten, z.B. bei Materialverbräuchen<br />

oder den generellen Umweltschutzkosten. Folglich<br />

ergibt sich durch die Erhöhung des Wirkungsgrades und eine<br />

Optimierung der Stoffströme ein Potential zur Kostenreduzierung<br />

[9].<br />

Im Rahmen des Stoffstrommanagements werden Stoff- und<br />

Energiestromanalysen durchgeführt. Dadurch werden die verschiedenen<br />

Produktionsprozesse näher analysiert, so dass u.a.<br />

eine Aussage zur Energie- und Ressourceneffizienz der Prozesse<br />

möglich ist. Sie erhöhen in diesem Kontext die Transparenz bezüglich<br />

der Produktionsprozesse im Unternehmen. Das Erkennen<br />

und Visualisieren der Energie- und Stoffströme als Energieund<br />

Stoffstrombilanzen sowie der damit verbundenen Kostenströme<br />

ist ein zentraler Bestandteil der Analysen. Dadurch lassen<br />

sich Prozessbewertungen durchführen und in Folge dessen<br />

auch mögliche ökologische und ökonomische Optimierungspotenziale<br />

aufdecken [10].<br />

Ökobilanzen haben Überschneidungspunkte mit dem Stoffstrommanagement.<br />

Aus Unternehmenssicht ist der primäre Aspekt<br />

der Ökobilanzierung das Aufzeigen der lebenswegspezifischen<br />

Eigenschaften der Produkte. Beim betrieblichen Stoffstrommanagement<br />

stehen aber hauptsächlich die Produktionsprozesse<br />

innerhalb der Betriebsgrenzen im Vordergrund.<br />

Folglich ist die Systemgrenze nur der Betrieb und nicht der gesamte<br />

Lebensweg der Produkte [11].<br />

Nachhaltigkeitsorientierter Ansatz<br />

In der digitalen Fabrik fehlen Informationen zum Energie- und<br />

Ressourcenverbrauch von Anlagen. Anhand der digitalen Modelle<br />

ist der Energie- und Ressourcenbedarf nur grob prognosti-<br />

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