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Autorenwerkstatt Kapellenschule - Bonewie.de

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Der musikalische Spatz<br />

„Nur eine kleine Geschichte noch,<br />

Oma. Dann schlafe ich, versprochen!“<br />

Ich kann dieser Bitte nicht wi<strong>de</strong>rstehen<br />

und überlege fieberhaft,<br />

welche Geschichte ich noch erzählen<br />

könnte. Jule kennt sie schon<br />

fast alle.<br />

„Erzähl die mit <strong>de</strong>m Vogel, <strong>de</strong>r sich<br />

in <strong>de</strong>inem Wohnzimmer verirrt<br />

hatte!“, bittet Jule<br />

und ihre blauen<br />

Kulleraugen<br />

leuchten.<br />

„Okay, aber nächs -<br />

tes Mal erzählst du<br />

sie mir“, schlage ich<br />

vor und Jule nickt<br />

eifrig.<br />

„Mache ich, einmal<br />

musst du noch, bitte!“<br />

„Eines Abends im Frühling, ich<br />

hatte die Balkontür weit geöffnet,<br />

besuchte mich ein kleiner Spatz in<br />

meinem Wohnzimmer. Er setzte<br />

sich auf die Sofalehne und als ich in<br />

seine Nähe kam, schlug er vor<br />

Angst mit <strong>de</strong>n Flügeln und floh.“<br />

„Warum ist er <strong>de</strong>nn nicht nach<br />

draußen geflogen, wenn er doch<br />

solche Angst vor dir hatte?“<br />

„Vielleicht wusste er nicht mehr, in<br />

welche Richtung er sollte. Deshalb<br />

flog er mitten ins Zimmer und<br />

setzte sich auf’s Klavier.“<br />

Jule grinst. Sie weiß genau, wie es<br />

weitergeht. Sie setzt die Geschichte<br />

fort:<br />

„Und weil da gera<strong>de</strong> die Noten<br />

lagen, die du für die Schulaufführung<br />

geschrieben hattest, passierte<br />

es, dass <strong>de</strong>r kleine Vogel, <strong>de</strong>r ja<br />

große Angst hatte, auf das Notenpapier<br />

kleckerte!“<br />

Jule lacht. Immer wie<strong>de</strong>r kann sie<br />

darüber lachen. Natürlich habe ich<br />

ihr das Notenblatt gezeigt, das ich<br />

aufbewahrt hatte. Der ängstliche<br />

Spatz hatte dort nicht nur einen<br />

Klecks hinterlassen, nein, einen<br />

ganzen Takt hatte er zugekleckert.<br />

„Du weißt ja, was dann passiert ist,<br />

Jule!“<br />

„Ja, Oma, du hast so gelacht, dass<br />

<strong>de</strong>r Spatz vor Schreck wie<strong>de</strong>r losflog<br />

und <strong>de</strong>n Weg ins<br />

Freie gefun<strong>de</strong>n hat<br />

und dann hast du<br />

das Lied nach ihm<br />

benannt, stimmt’s?“<br />

„Stimmt! Wollen wir<br />

es singen?“<br />

Jule strahlt und fängt an:„Ein<br />

Spatz, <strong>de</strong>r gerne Lie<strong>de</strong>r<br />

mocht‘, / von Menschhand<br />

geschrieben, / <strong>de</strong>r kam mal<br />

in mein Wohnzimmer, / doch ist er<br />

nicht geblieben. / Er kleckerte das<br />

Sofa voll, / fast hätt ich ihn gepackt,<br />

/ da hat er dann vor lauter Angst /<br />

aufs Notenblatt gekleckert.“<br />

Jule lacht bis ihr die Tränen<br />

kommen. „Das reimt sich nicht,<br />

Oma. Es muss doch ...“<br />

Ich unterbreche sie, bevor sie es<br />

ausgesprochen hat. Wir sind vor<br />

Lachen bei<strong>de</strong> völlig außer Atem<br />

und plötzlich ist Jule gar nicht mehr<br />

mü<strong>de</strong>.<br />

„Mutter, du sollst doch nicht so<br />

wil<strong>de</strong> Geschichten vorm Einschlafen<br />

erzählen“, schimpft meine<br />

Tochter mit mir und droht mit <strong>de</strong>m<br />

Zeigefinger.<br />

„Mach ich ja gar nicht“, versuche<br />

ich mich zu verteidigen. Jule<br />

kommt mir zur Hilfe.<br />

„Mama, lass Oma in Ruhe, die ist<br />

cool. Keiner hat eine so coole Oma<br />

wie ich – und jetzt raus hier, ich will<br />

schlafen!“<br />

© Regina Meier zu Verl<br />

Logopädie Inh. Klaus Höker<br />

Fachliche Leitung Julia Hartmann<br />

Wir sind erreichbar:<br />

Montag bis Freitag von 9.30 bis 18.00 Uhr<br />

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Kin<strong>de</strong>rbild<br />

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<strong>Bonewie</strong>, Avenwed<strong>de</strong>r Straße 72,<br />

33335 Gütersloh, Stichwort: „Kin -<br />

<strong>de</strong>rbild“. Digitalbil<strong>de</strong>r: bonewie@<br />

zumstickling-druck.<strong>de</strong><br />

Neugieriger Blick hinter cooler<br />

Brille. Das ist Mika Joel wie er leibt<br />

und lebt. Mit seinen zweieinhalb<br />

Jahren erobert er gera<strong>de</strong> die Welt<br />

und ist dabei stets auf <strong>de</strong>r Suche.<br />

Auf <strong>de</strong>r Suche, was er als nächstes<br />

anstellen kann und wo das<br />

nächste Abenteuer liegt. Mit<br />

einem schelmischen Lachen freut<br />

sich Mika Joel schon darauf, nach<br />

<strong>de</strong>r erholsamen Autofahrt sich<br />

wie<strong>de</strong>r auf Ent<strong>de</strong>ckungsreise zu<br />

gehen.<br />

Marktstraße 1<br />

33335 Gütersloh-Friedrichsdorf<br />

Tel. 05209/704705 · 0175/5442244<br />

E-Mail: klaus-hoeker@gtelnet.net<br />

<strong>Bonewie</strong> · April 2012 | 61

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