Honda CBR125R – Yamaha YZF-R125 - Zweirad Zirlewagen

TEST
Ziemlich erwachsen: Das Cockpit
erinnert an Yamaha-Supersportler
von Brembo, der Druckpunkt lässt
sich deutlich besser finden, die Wirkung
überzeugt. Die gesamte Sitzhaltung
ist sehr aufs Vorderrad orientiert,
Untrainierte merken früh den
Druck auf den Handgelenken.
Subjektiv ist die Yamaha deutlich
schneller, die Haltung, die Bremsen,
das Fahrverhalten begeistern, der
Kurz-Check
40 MOTORRAD NEWS 7/2008
Honda CBR125R – Yamaha YZF-R125
Vierventiler kreischt, nur der rich -
tige Druck fehlt noch zum kleinen
Supersport-Glück. Alle anderen
Kom ponenten des Motorrads, auch
die griffigen Pirelli, würden deutlich
mehr Leistung vertragen.
Zurück zum Händler, der Sohn auf
dem Sozius. Schließlich soll auch er
Eindrücke sammeln und mitent-
HONDA YAMAHA
Motor ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Fahrleistungen ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Verbrauch ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Unsere Tester:
Fahrwerk ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Benedikt Winkel
Bremsen ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Komfort ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Verarbeitung ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Ausstattung ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Preis
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Fun-Faktor ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Jörg Achenbach
Fazit: Eine qualvolle Wahl. Auf der einen Seite die ansprechende,
gutmütige, alltagstaugliche und preiswerte Honda, auf der anderen
die sportliche, gut ausgestattete, elegante Yamaha. Wer eine 125er
für den Arbeits- oder Schulweg sucht, ist mit der CBR125R bestens
bedient. Ambitioniertere Fahrer bekommen mit YZF-R125 ein ausgewachsenes
Motorrad für den „kleinen“ Führerschein.
scheiden. Wieder der Wechsel auf
die Honda, das Polster ist angenehm
bequem, der Kniewinkel auch akzeptabel,
doch der Vater kämpft. Die
Leistung geht zwar im Zweipersonenbetrieb
noch in Ordnung, doch
das nicht einstellba re
Federbein sackt gewaltig
in die Knie,
schluckt die Bodenfreiheit,
die Kippneigung
nimmt weiter zu.
Der fliegende Wechsel
auf die YZF-R. Das
Polster des hinteren Platzes verdient
diesen Namen nicht wirklich, der
Sozius sitzt deutlich erhöht, der
Knie winkel ist vergleichbar mit der
Honda. Vor der ersten Kurve gibt es
kein Halten mehr, mangels Griffen
muss sich der Hintersasse an den
Fahrer klammern, sonst fällt er unweigerlich
dem Fahrer in den Rü -
cken. Der merkt von alledem nichts,
Fahrwerk und Bremsen zeigen sich
unbeeindruckt von der Zuladung.
Der Händler wird langsam un -
ge duldig, eine Entscheidung steht
an. Auf der einen Seite die güns ti ge
und alltagstaugliche Honda. Sitz -
Der richtige Druck
fehlt natürlich. Alle
Bauteile der
Yamaha könnten
deutlich mehr Leis -
tung vertragen
Große Erwartungen: Dass die
YZF-R mit 125 endet, merkt
man erst auf dem zweiten
Blick
Tadellos: Die Brembo-Bremse der
Yami lässt sich exakt dosieren
position, Verzurrmöglichkeiten, ein
kleines Staufach und der Preis stehen
bei ihr auf der Habenseite. Zudem
ist sie ausgereift und führt seit
Jahren die Verkaufsstatistik der 125er
an, sagt der Händler.
Die Yamaha bietet das
Aussehen der Gro ßen
und sehr hochwerti -
ge Komponenten, sie
macht einfach mehr
Spaß. Dass sie wegen
ihrer sportlichen Optik
weniger praktische
Lösungen bietet, fällt bei der
geballten Emotion weniger stark
ins Gewicht.
Welche Eigenschaften wichtiger
sind, müssen Papa und Sohn noch
mal überschlafen. Wenn die Kasse
stimmt und keine großen Touren
anstehen, gewinnt die Yamaha:
Söhnchen ist mobil und plötzlich
nur noch unterwegs. Und wenn der
Sponsor seine zweite Jugend auf
dem Motorrad erlebt, freut er sich
über die erwachsene Optik, wenn
er die bewundernden Blicke seiner
Freunde beim Sporttreff genießt.
Benedikt Winkel