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Online-Diagnose – Sicherheit in Minuten - Carl Zeiss

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Von Anwendern für Anwender<br />

<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-<strong>Diagnose</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Sicherheit</strong><br />

<strong>in</strong> M<strong>in</strong>uten<br />

Bilder 1 und 2:<br />

E<strong>in</strong> digitales mikroskopisches<br />

Übersichtsbild<br />

vom präparierten<br />

Gewebsschnitt wird aus<br />

dem Labor onl<strong>in</strong>e auf den<br />

Bildschirm des Pathologen<br />

übertragen.<br />

6<br />

Mikroskopie und Telekommunikation<br />

Wir alle erwarten im Bedarfsfall die<br />

beste mediz<strong>in</strong>ische Versorgung. Das<br />

trifft <strong>in</strong>sbesondere dann zu, wenn es<br />

um Lebenserhaltung und Lebensqualität<br />

geht. Oft s<strong>in</strong>d die Voraussetzungen<br />

dafür direkt am Wohnort oder<br />

<strong>in</strong> der nächstgelegenen Kl<strong>in</strong>ik nicht<br />

gegeben. Bei e<strong>in</strong>er Tumorerkrankung<br />

kann <strong>in</strong> vielen Fällen erst bei oder nach<br />

der Operation die Frage beantwortet<br />

werden: gutartig oder nicht? Deshalb<br />

ist es notwendig, noch während der<br />

Patient <strong>in</strong> Narkose liegt, den Rat e<strong>in</strong>es<br />

Experten e<strong>in</strong>zuholen, um über den<br />

weiteren Verlauf der Operation zu<br />

entscheiden. Doch nicht immer ist<br />

e<strong>in</strong> Pathologe zur Gewebsuntersuchung<br />

an Ort und Stelle. Das kann<br />

z. B. <strong>in</strong> entlegenen Gebieten <strong>in</strong> Alaska,<br />

den dünnbesiedelten Staaten Skand<strong>in</strong>aviens,<br />

bei natürlichen H<strong>in</strong>dernissen<br />

durch hohe Gebirge, selbst<br />

<strong>in</strong> Großstädten der Fall se<strong>in</strong>. Moderne<br />

Kommunikationstechnologien<br />

und ferngesteuerte Mikroskope holen<br />

die Kompetenz des Spezialisten über<br />

große Entfernungen und zu jeder Zeit<br />

zum Patienten.<br />

Konsultation im Netz<br />

Der Datenverbund von Instituten,<br />

<strong>Diagnose</strong>zentren, Krankenhäusern<br />

und Praxen mit leistungsfähigen<br />

„Datenautobahnen“ und breitbandigen<br />

Telefonnetzen macht heute Telearbeiten<br />

möglich, auch <strong>in</strong> der Mikroskopie.<br />

Hier wird durch den schnellen<br />

Austausch von Informationen und<br />

mikroskopischen Bildern der Zusammenschluss<br />

von Experten zur sicheren<br />

<strong>Diagnose</strong> möglich. Wissenschaftlich<br />

<strong>in</strong>teressante Fälle werden <strong>in</strong> Telekonferenzen<br />

mit den Fachkollegen direkt<br />

am Mikroskop diskutiert. Das Netz<br />

verlängert gleichsam die „optische<br />

Konsultationsbrücke“ von Institut zu<br />

Institut. Den bislang höchsten Anspruch<br />

an Qualität und Verfügbarkeit<br />

f<strong>in</strong>det die Telemikroskopie <strong>in</strong> der<br />

sogenannten <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Telepathologie.<br />

Befund e<strong>in</strong>e halbe<br />

Stunde eher<br />

Am Krankenhaus Elim <strong>in</strong> Hamburg hat<br />

man mit der Telepathologie gute<br />

Erfahrungen gemacht. Bei der Schnellschnittdiagnostik<br />

kooperiert das<br />

Krankenhaus mit dem Pathologie-<br />

Labor der niedergelassenen Pathologen<br />

Prof. Dr. Niendorf und Prof. Dr.<br />

Hampe, das etwa 10 Fahrm<strong>in</strong>uten<br />

von der Kl<strong>in</strong>ik entfernt ist. Bisher <strong>–</strong><br />

Verkehrsstaus nicht mitgerechnet <strong>–</strong><br />

Innovation 8, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2000


dauerte es von der Gewebsentnahme<br />

bis zum Vorliegen des Ergebnisses <strong>in</strong><br />

der Abteilung für Gynäkologie etwa<br />

40 M<strong>in</strong>uten <strong>–</strong> für den ehemaligen<br />

Chefarzt der Geburtshilflichen und<br />

Gynäkologischen Abteilung, PD Dr.<br />

med. Herbert K. Pauli, zu lange. „Mit<br />

Hilfe der Telepathologie ist es uns<br />

gelungen, diese Zeit zu m<strong>in</strong>imieren. Bis<br />

zum Vorliegen des Schnellschnittergebnisses<br />

benötigen wir jetzt durch<br />

die Telepathologie etwa 10 bis 15<br />

M<strong>in</strong>uten und haben damit e<strong>in</strong>en Status<br />

erreicht, der den besten E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> unserem Lande entspricht.<br />

E<strong>in</strong> Mikroskop von <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> erstellt<br />

auf dem Monitor automatisch e<strong>in</strong> vollkommen<br />

scharfes Bild des Gewebes.<br />

Das gleiche Bild ersche<strong>in</strong>t im Pathologie-Institut<br />

auf dem angeschlossenen<br />

Bildschirm per ISDN-Leitung. Der<br />

Pathologe kann mit se<strong>in</strong>em ‚virtuellen<br />

Mikroskop‘ Ausschnitte, Details und<br />

Übersichtsbilder darstellen, beurteilen<br />

und gleichzeitig per Telefon dem Chirurgen<br />

vor Ort erklären. Das Verfahren<br />

ist von überzeugender Qualität und<br />

von großem Nutzen. Folgende Vorteile<br />

hat der E<strong>in</strong>satz der Telepathologie für<br />

uns: Das Ergebnis der Untersuchung<br />

liegt so rasch vor, als wäre der Pathologe<br />

im Haus. Die Narkosezeit für<br />

die Patient<strong>in</strong>nen ist auf das kle<strong>in</strong>stmögliche<br />

Maß reduziert worden. Die<br />

beteiligten Chirurgen lernen gleichzeitig<br />

sehr viel über das Gewebe und<br />

setzen diese Erkenntnisse bei der Operation<br />

um. Die Kosten und Unwägbarkeiten<br />

des Gewebetransportes<br />

entfallen.“<br />

Friesach <strong>–</strong> Salzburg<br />

und zurück<br />

Das Deutsch-Ordens-Spital Friesach<br />

nutzt als erstes Krankenhaus <strong>in</strong><br />

Österreich die Möglichkeiten der<br />

Telepathologie. Damit entfällt der<br />

bislang notwendig gewesene PKW-<br />

Transport der Gewebsproben von<br />

Friesach an die Pathologische Abteilung<br />

am LKH Klagenfurt. Der<br />

ärztliche Leiter und Chefchirurg des<br />

Spitals Friesach, Primarius Dr. Georg<br />

Lexer, schätzt den Nutzen der neuen<br />

Methodik hoch e<strong>in</strong>: „Die Telepathologie<br />

ist e<strong>in</strong> weiterer großer Schritt im<br />

S<strong>in</strong>ne unserer Patientenorientierung.<br />

Regionalspitäler verfügen <strong>in</strong> der Regel<br />

über ke<strong>in</strong>e eigenen pathologischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen, Gewebeproben werden<br />

zu e<strong>in</strong>em entfernt gelegenen<br />

Zentralkrankenhaus gebracht und dort<br />

befundet. Von der Gewebsentnahme<br />

und dem Vorliegen des Befundes<br />

vergehen bis zu 50 M<strong>in</strong>uten. Der<br />

Patient muss die Wartezeit meist im<br />

Zustand der Anästhesie überbrücken.“<br />

Bild 3:<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache und übersichtlicheBenutzeroberfläche<br />

bietet das System<br />

Axiopath.<br />

Bild 4:<br />

PD Dr. med. Herbert K.<br />

Pauli, ehemaliger Chefarzt<br />

der Geburtshilflichen und<br />

Gynäkologischen Abteilung<br />

am Elim-Krankenhaus <strong>in</strong><br />

Hamburg, mit Mitarbeitern<br />

am Telearbeitsplatz.<br />

(Aufnahme: Bild Zeitung,<br />

Beutner).<br />

Innovation 8, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2000 7


Bild 5:<br />

Das Deutsch-Ordens-Spital<br />

<strong>in</strong> Friesach, Kärnten, das<br />

als erstes Krankenhaus <strong>in</strong><br />

Österreich über die Möglichkeiten<br />

der Telepathologie<br />

verfügt.<br />

(Aufnahme: Werbeagentur<br />

Fussi, Klagenfurt).<br />

Bilder 6 und 7:<br />

Telepathologie-System<br />

von <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> am Deutsch-<br />

Ordens-Spital Friesach.<br />

Bild 6 (von l<strong>in</strong>ks): Richard<br />

Kernbeiss, Mitarbeiter von<br />

<strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> Wien, Primarius<br />

Dr. Georg Lexer, Spital<br />

Friesach, Universitäts-<br />

Dozent Dr. med. Adolf R.<br />

Weger, Pathologisches Labor<br />

<strong>in</strong> Salzburg, und MTA<br />

Ingrid Lexer, Friesach.<br />

(Aufnahmen 6 und 7:<br />

E. Mart<strong>in</strong>s, Klagenfurt).<br />

8<br />

Jetzt liegt <strong>in</strong> Friesach der Gewebebefund<br />

<strong>in</strong>nerhalb weniger M<strong>in</strong>uten<br />

vor. Und der Chirurg kann sofort die<br />

weitere Vorgehensweise festlegen.<br />

Derzeit ist das Ordens-Spital Friesach<br />

über das neue System mit dem Labor<br />

für Histologie und Zytologie <strong>in</strong><br />

Salzburg verbunden. Dr. Adolf Rickard<br />

Weger schätzt als Pathologe die<br />

moderne Technik sehr: „Ich kann die<br />

Bilder betrachten und das Mikroskop<br />

bedienen, Vergrößerungen schalten<br />

und def<strong>in</strong>ieren, welcher Gewebsausschnitt<br />

zur Befundung wichtig ist,<br />

obwohl ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Praxis <strong>in</strong> Salzburg<br />

sitze.“ E<strong>in</strong>en weiteren großen Vorteil<br />

der neuen Technologie sieht Dr. Weger<br />

<strong>in</strong> der Möglichkeit, bei Unklarheiten<br />

e<strong>in</strong>en Kollegen zu konsultieren. „E<strong>in</strong>e<br />

zweite Me<strong>in</strong>ung e<strong>in</strong>zuholen, ist grundsätzlich<br />

von Vorteil, da damit Fehlermöglichkeiten<br />

m<strong>in</strong>imiert werden.<br />

Bisher musste dazu der Postweg beschritten<br />

werden, und mehrere Tage<br />

verg<strong>in</strong>gen bis zum E<strong>in</strong>treffen der<br />

Antwort. Mit der Telepathologie kann<br />

<strong>in</strong> M<strong>in</strong>utenschnelle e<strong>in</strong> Experte befragt<br />

werden, egal, ob er <strong>in</strong> Stockholm sitzt<br />

oder <strong>in</strong> New York”.<br />

Technik mit Weitblick<br />

Die Telepathologie eröffnet neue Möglichkeiten<br />

zum Arbeiten mit dem<br />

Mikroskop <strong>in</strong> der Forschung und kl<strong>in</strong>ischen<br />

Praxis. Voraussetzung für dieses<br />

neue Verfahren s<strong>in</strong>d leistungsstarke<br />

Mikroskope, wie das Axioplan ®<br />

2 imag<strong>in</strong>g, die <strong>in</strong> allen Funktionen<br />

von e<strong>in</strong>em Computer aus steuerbar<br />

s<strong>in</strong>d. Neben der Beobachtung der<br />

Objekte durch das Okular ist e<strong>in</strong><br />

Bilde<strong>in</strong>zug mit analoger Video-Kamera<br />

oder mit Digitalkamera möglich. Wird<br />

der Computer selbst vom Netz aus<br />

fernbedient (Client-Server-Pr<strong>in</strong>zip), so<br />

ist e<strong>in</strong>e Fernsteuerung des Mikroskops<br />

jederzeit möglich.<br />

Für die Übertragung der Informationen<br />

stehen je nach Anforderung<br />

unterschiedliche Medien zur Verfügung.<br />

Die gelegentliche Übersen-<br />

dung von histologischen und zytologischen<br />

Bildern sowie Begleittexten<br />

lässt sich problemlos über das Internet<br />

durchführen. Auch für wissenschaftliche<br />

Diskussionsforen ist das Internet<br />

e<strong>in</strong> geeignetes Medium zum Aus-<br />

tausch der Gedanken. Für die Telepathologie,<br />

wo große Datenmengen<br />

verschickt werden, benötigt man<br />

heute noch e<strong>in</strong>e gesicherte <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-<br />

Bildübertragung, wie sie die globale<br />

Vernetzung über den ganzen Erdball<br />

h<strong>in</strong>weg ermöglicht.<br />

Mit dem je nach Ausbaustufe<br />

manuell zu bedienenden oder voll<br />

motorisierten Mikroskop, 3-CCD-Kamera<br />

<strong>in</strong> RGB-Bildqualität, e<strong>in</strong>er speziell<br />

entwickelten Software sowie e<strong>in</strong>er<br />

komfortablen Bildarchivierung wurde<br />

e<strong>in</strong> flexibles und für die Bedürfnisse<br />

des Pathologen und der Kl<strong>in</strong>ik anpassbares<br />

System geschaffen.<br />

Das modulare Telemikroskopie-<br />

System Axiopath macht die <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-<br />

Telepathologie schnell, effizient und<br />

bequem.<br />

Innovation 8, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2000

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