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INTERVIEW<br />

«BREITBILD»<br />

SCHWEIZER HIP-HOP AUS CHUR<br />

«Breitbild» mal anders. STUcard traf sich mit dem Rapper<br />

Claudio zum persönlichen Tête-à-tête im Fashion<br />

Store Amalgan in Zürich.<br />

STUcard: Hallo Claudio. Bist du jetzt extra wegen des Interviews<br />

von Chur nach Zürich gekommen?<br />

Nein, nein, ich arbeite momentan in einem Marketing-Büro,<br />

bis ich die Ausbildung zum Lehrer antrete. Nach einem begonnenen<br />

Publizistikstudium rutschte Musik und Arbeit in<br />

den Vordergrund und nun folgt die pädagogische Ausbildung.<br />

STUcard: Hat also jeder von euch noch einen Beruf neben<br />

der Musik?<br />

Ja, das ist so. Thom zum Beispiel arbeitet bei einer Plattenfi<br />

rma in Zürich. Er ist zuständig für die Betreuung und<br />

die Promotion internationaler Künstler in der Schweiz. Valerio,<br />

Jus-Absolvent, arbeitet momentan im Bereich der<br />

Rechtshilfe für Asylsuchende in Zürich, DJ Jäger ist im Detailhandel<br />

tätig und Andri ist neben seinem Studium auch<br />

Schriftsteller. Gerade hat er sein erstes Buch «Die fünfte,<br />

letzte und wichtigste Reiseregel» herausgebracht und Lesungen<br />

in mehreren Deutschschweizer Städten gehalten.<br />

Im Roman fi ndet die Hauptfi gur Gedichte eines verstorbenen<br />

Familienmitgliedes und begibt sich aufgrund der darin<br />

beschriebenen Ortschaften auf eine Reise.<br />

STUcard: Beeindruckend, wie ihr alles unter einen Hut<br />

kriegt. Was macht ihr sonst noch nebenbei?<br />

Ich gebe nebenbei Rap-Workshops an verschiedenen<br />

Schulen in der Deutschschweiz. Die Nachfrage nach solchen<br />

Workshops ist relativ gross und ich leite diese mit ver-<br />

schiedenen Rappern wie zum Beispiel Flepp von den «Liricas<br />

Analas» oder Skibe aus Zürich. Wir machen das Ganze<br />

während sogenannter Projekttage oder im Deutschunterricht,<br />

haben aber auch schon eine ganze Projektwoche bestritten.<br />

Am Ende der Woche gabs eine Aufführung mit den<br />

Kiddies. Bei Interesse kann man uns diesbezüglich jederzeit<br />

über jugendundkulturworkshops@gmail.com kontaktieren.<br />

Es macht viel Spass, ist aber teilweise eine grosse Herausforderung,<br />

da bei einigen Schülern die Motivation im Keller<br />

ist und sie sich sehr hängen lassen. Da ist anfangs immer<br />

grosses «Aufbautraining» nötig.<br />

STUcard: Hast du gerade eine bestimmte Begegnung in<br />

Erinnerung?<br />

Geblieben ist mir sicher der Junge, welcher seine diesjährigen<br />

Sommerferien im Jugendknast verbringen musste und<br />

darauf im Voraus auch noch stolz war ... Ich schätze, er wird<br />

nun nach diesen «Ferien» anders über das Thema denken.<br />

Ich habe selbst Bekannte, die in Untersuchungshaft mussten,<br />

und dies war wahrlich kein tolles Erlebnis.<br />

STUcard: Ihr seid recht engagiert ... War es aber mal ein<br />

Thema, die Musik hauptberufl ich zu machen?<br />

Vor einiger Zeit haben wir uns kurz ernsthaft Gedanken<br />

darüber gemacht, diese aber rasch wieder verworfen. Wir<br />

machen Musik immer noch als Hobby, jedoch auf einem<br />

sehr professionellen Level, was die Aufnahmen, die Proben<br />

und die Intensität des Ganzen angeht. Unser Label 08eins<br />

bietet uns zudem ein professionelles Umfeld und ermöglicht<br />

uns, unsere Musik in der ganzen Schweiz publik zu<br />

machen und in den coolsten Clubs aufzutreten. Wir würden<br />

uns wahrscheinlich nicht mehr so wohl fühlen, wenn<br />

unsere fi nanzielle Sicherheit vom Rap abhängen würde.<br />

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