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75 Jahre Raiffeisenbank Recherswil-Gerlafingen-Koppigen 1931 ...

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Auf dem Weg in die Zukunft:<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong><br />

<strong>1931</strong>– 2006


Der erste Schultag<br />

Sind die Gschpändli aus dem Kindergarten auch<br />

wieder da? Kann ich neben Selina sitzen? Ich will<br />

ihr das neue Etui mit den Delfinen zeigen. Ich kann<br />

schon bis zwanzig zählen. Hoffentlich ist meine<br />

Lehrerin nett. Zum Glück begleitet mich Mami.


Inhalt<br />

Robert Jäggi, Präsident des Verwaltungsrates 4<br />

<strong>1931</strong> – zwei neue Banken im Wasseramt 5<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong> 6<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong> 10<br />

Der Zusammenschluss 2003 15<br />

Die Bank im Jubiläumsjahr<br />

Blick in die Zukunft:<br />

16<br />

André Bourquin, Präsident des Solothurner Verbandes 18<br />

Dr. Pierin Vincenz, CEO Raiffeisen Gruppe 19<br />

Raiffeisen – Erfolgsgeschichte in der Schweiz 20<br />

Impressum 22<br />

Im Jubiläumsjahr finanziert die <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong> allen ersten<br />

Klassen im Geschäftskreis die Schulreise und stellt<br />

den Schülerinnen und Schülern ein Erinnerungs-<br />

Klassenfoto zur Verfügung.<br />

1. Klasse Utzenstorf<br />

2005–2006<br />

3


4<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> jugendlich-frisch<br />

Liebe Mitglieder und Kunden<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

Mit dieser Festschrift bekommen Sie einen Einblick<br />

in die Gründungsgeschichte und die Entwicklung<br />

der beiden <strong>Raiffeisenbank</strong>en <strong>Gerlafingen</strong> und <strong>Recherswil</strong>,<br />

welche sich im Jahr 2003 zur <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong> zusammengeschlossen<br />

haben.<br />

Der Rückblick stellt gleichzeitig ein Zeitdokument<br />

für die typische Entwicklung der <strong>Raiffeisenbank</strong>en<br />

in der Schweiz dar. Engagierte Personen ergriffen<br />

in ihren Dörfern die Initiative und haben Spar- und<br />

Darlehenskassen nach dem Selbsthilfe- und Solidaritätsprinzip<br />

des deutschen Pioniers Friedrich<br />

Wilhelm Raiffeisen gegründet.<br />

1.– 6. Klasse Zielebach<br />

2005–2006<br />

In den letzten fünfzehn <strong>Jahre</strong>n hat sich die Bankenwelt<br />

enorm verändert. Die 1200 anfangs der Neunzigerjahre<br />

im Markt stehenden <strong>Raiffeisenbank</strong>en<br />

haben bewiesen, dass sie diese vielleicht grösste<br />

Herausforderung in der Geschichte als Chance sahen<br />

und daraus Kraft für den Veränderungsprozess<br />

schöpften.<br />

Heute zählt der Schweizer Verband der <strong>Raiffeisenbank</strong>en<br />

421 selbstständige <strong>Raiffeisenbank</strong>en mit<br />

1164 Geschäftsstellen.Die <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong><br />

hat alle angestrebten<br />

Ziele erreicht und präsentiert sich im Jubiläumsjahr<br />

selbstbewusst und kundenorientiert.<br />

Mit unserer Festschrift wollen wir aber nicht nur<br />

rückwärts schauen, sondern auch in die Zukunft<br />

blicken. Wir haben deshalb entschieden, das<br />

Thema Jugend darin einzubeziehen und die Broschüre<br />

mit Fotos aller ersten Klassen in unserem<br />

Geschäftskreis zu illustrieren.<br />

Anlässlich des Jubiläums wollten wir aber auch<br />

etwas für die Jugend tun und spendeten für die 289<br />

Schülerinnen und Schüler in den 18 Schulkassen<br />

einen Beitrag für die nächste Schulreise. Zudem<br />

schenkten wir allen Schülerinnen, Schülern und<br />

Lehrpersonen als Erinnerung ein Klassenfoto.<br />

Als sichtbares Zeichen für unsere Wandlungsfähigkeit<br />

steht das neue Logo. Wir stellen den guten<br />

Namen Raiffeisen ins Zentrum. Damit wird unsere<br />

zukunftsgerichtete Positionierung mit den Kernbegriffen<br />

Kompetenz, Dynamik und Vertrauen im<br />

Auftritt deutlich.<br />

Nach zwölf intensiven und interessanten <strong>Jahre</strong>n<br />

im Dienste von Raiffeisen bedanke ich mich ganz<br />

herzlich für das Vertrauen, welches Sie mir entgegengebracht<br />

haben. Ich freue mich, Sie an der<br />

Jubiläums-Generalversammlung ein letztes Mal<br />

als Gastgeber begrüssen zu dürfen.<br />

Robert Jäggi-Baumberger<br />

Präsident des Verwaltungsrates


Die Protokolle der<br />

Gründungsversammlungen der<br />

Darlehenskasse <strong>Recherswil</strong>-<br />

Obergerlafingen vom<br />

12. April <strong>1931</strong> und der<br />

Darlehenskasse Niedergerlafingen<br />

vom 24. April <strong>1931</strong>.<br />

<strong>1931</strong> – zwei neue Banken im Wasseramt<br />

Unabhängig voneinander haben sich im Jahr <strong>1931</strong><br />

in den benachbarten Wasserämter Gemeinden<br />

<strong>Gerlafingen</strong> (damals noch als Niedergerlafingen<br />

bezeichnet) und <strong>Recherswil</strong> engagierte Personen<br />

zusammengetan und in ihren Dörfern eine Darlehenskasse<br />

gegründet.Solche Spar- und Darlehenskassen<br />

nach dem Selbsthilfe- und Solidaritätsprinzip<br />

des deutschen Pioniers Friedrich Wilhelm<br />

Raiffeisen bestanden in der Schweiz schon seit<br />

1899.<br />

Im Kanton Solothurn fiel die Raiffeisen-Idee auf<br />

ausserordentlich fruchtbaren Boden. Seewen,<br />

Büsserach, Hägendorf, Nunningen, Gretzenbach,<br />

Oberbuchsiten, Selzach und das nahe gelegene<br />

Aeschi gehörten in der Zeitspanne von 1900 bis<br />

1903 zu den ersten Schweizer Gemeinden, die<br />

ihre eigene Darlehenskasse nach dem Raiffeisen-<br />

Modell ins Leben riefen.<br />

Die Gründungen in <strong>Gerlafingen</strong> und <strong>Recherswil</strong><br />

fielen mitten in die Zeit der grossen Weltwirtschaftskrise<br />

von 1929 bis 1932. Der Börsencrash<br />

vom 29. Oktober 1929 in den USA («Schwarzer<br />

Freitag») löste weltweit eine Wirtschaftsdepression<br />

von gewaltigem Ausmass aus. In der Schweiz litten<br />

vor allem die Landwirtschaft und die exportorientierten<br />

Branchen. Die Uhren- und die Maschinenindustrie<br />

verzeichneten Rückgänge von beinahe<br />

60%. Lohneinbussen und steigende Arbeitslosigkeit<br />

waren die Folge.<br />

Aus dieser Sicht waren die Bankgründungen in<br />

<strong>Gerlafingen</strong> und <strong>Recherswil</strong> ein klares Zeichen der<br />

Selbsthilfe. Man wollte nicht mehr abhängig von<br />

den Launen irgendwelcher Bankinstitute sein,<br />

sondern das Heft selber in die Hand nehmen und<br />

in der Gemeinde eine «selbstverwaltete und<br />

nicht gewinnorientierte Dorfbank» schaffen. Die<br />

Initianten in beiden Gemeinden konnten dabei auf<br />

Schützenhilfe aus der St. Galler Verbandszentrale<br />

zählen (u.a. Statuten, Geschäftsreglemente).<br />

Engagement, Beharrlichkeit, Solidarität, Selbstverantwortung<br />

und Mitbestimmung ziehen sich wie<br />

ein roter Faden durch das Porträt beider Banken.<br />

Zwei Bankgeschichten, die seit 2003 eine gemeinsame<br />

erfolgreiche Fortsetzung finden.<br />

1.– 4. Klasse Niederösch<br />

2005–2006<br />

5


Anteilschein Nr. 5 des<br />

Robert Flück, Schmied in<br />

Niedergerlafingen, gezeichnet<br />

am 31. Dezember 1932.<br />

6<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong><br />

Bankentwicklung <strong>1931</strong>–1955<br />

Die schweren Krisen in den Nachkriegsjahren<br />

und die damals hohen Schuldzinse verschafften<br />

dem Raiffeisengedanken neuen Auftrieb. Auch<br />

die Gründungsversammlung der Darlehenskasse<br />

<strong>Gerlafingen</strong> vom 24. April <strong>1931</strong> im Restaurant<br />

«Eisenhammer» fiel in die unruhige Zeit der<br />

Dreissigerjahre. Eine Zeit, in der Bankkrisen das<br />

Vertrauen in Geldinstitutionen arg schwächten.<br />

19 weitsichtige Männer aus <strong>Gerlafingen</strong> hatten das<br />

ehrgeizige Ziel, eine autonome Genossenschaft ins<br />

Leben zu rufen und zwar nach den Grundsätzen<br />

von Raiffeisen, das heisst, Spargelder vom Dorf im<br />

Dorf als Darlehen zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Geschäftseröffnung erfolgte am 15. Mai <strong>1931</strong>.<br />

Es bestand kein öffentliches Bankgebäude, die<br />

Geschäfte wurden bei den jeweiligen Verwaltern<br />

zu Hause abgewickelt. Mühsam war der Anfang,<br />

es fehlte nicht an Misstrauen und Pessimismus.<br />

Anderseits standen engagierte Männer dem grossen<br />

sozialen und wirtschaftlichen Werk uneigennützig<br />

und mit dem nötigen Durchhaltewillen zur<br />

Verfügung.<br />

Von jenem Augenblick an, da Interessenten aus<br />

allen politischen Parteien sich für die Raiffeisenidee<br />

begeisterten und in Vorstand und Aufsichtsrat<br />

gewählt wurden, erhielt der Kassaverkehr neuen<br />

Auftrieb. Enttäuschend war aber ein Beschluss<br />

des Einwohnergemeinderates von <strong>Gerlafingen</strong> im<br />

<strong>Jahre</strong> 1943, mit welchem auf geschäftliche Beziehungen<br />

mit der Raiffeisenkasse verzichtet wurde.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1950 konnte sich der Gemeinderat aber<br />

doch noch entschliessen, Kapitalanlagen zu tätigen<br />

und die <strong>Raiffeisenbank</strong> als aufstrebende Geschäftspartnerin<br />

zu akzeptieren.<br />

Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden durch<br />

die Raiffeisenkasse zum Sparen ermuntert. Manchen<br />

Mitgliedern konnte im Laufe der <strong>Jahre</strong> mit<br />

Kredithilfe beigestanden werden, zudem profitierten<br />

sie von den vorteilhaften Konditionen. Rückblickend<br />

wurde der Raiffeisengedanke manchmal<br />

etwas arg strapaziert. Hier ein Zitat aus dem<br />

Jubiläumsbericht von 1955: «Nie war es bedeutungsvoller<br />

als heute, dem Arbeiter und Angestellten<br />

ein eigenes Heim zu ermöglichen; denn ein<br />

Eigenheim bildet den besten Schutz gegen kommunistische<br />

Ideen.»<br />

Mit grosser Befriedigung konnte im <strong>Jahre</strong> 1955<br />

auf das erste Vierteljahrhundert zurückgeblickt<br />

werden. Jahr um Jahr stiegen Bilanzen, Umsatz<br />

und Reserven. Die Spareinlagen und die übrigen<br />

anvertrauten Gelder nahmen erfreulich zu. Nach<br />

und nach gesellte sich die Mehrheit der Dorfvereine<br />

zur bestehenden Kundschaft.<br />

Einführungsklasse<br />

Kirchacker <strong>Gerlafingen</strong><br />

2005–2006


1. Klasse<br />

Gländ <strong>Gerlafingen</strong><br />

2005–2006<br />

Die Raiffeisenkasse<br />

<strong>Gerlafingen</strong> nach dem<br />

Umbau im Jahr 1979.<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong><br />

Die Zahl der Mitglieder stieg auf 1<strong>75</strong> und der Umsatz<br />

erreichte eine Höhe von Fr. 3’340’872.–. Die<br />

Raiffeisenkassen sind politisch und konfessionell<br />

neutral, so waren bereits damals alle Berufe und<br />

Bevölkerungsschichten vertreten.<br />

Die Entwicklung der Zahlen beweist, wie stark sich<br />

der Raiffeisengedanke trotz anfänglicher Skepsis in<br />

<strong>Gerlafingen</strong> ausbreiten konnte und zur Förderung<br />

der Dorfgemeinschaft beigetragen hat.<br />

Bankentwicklung 1956–1981<br />

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich<br />

die Raiffeisenkasse <strong>Gerlafingen</strong> positiv. Schritt für<br />

Schritt wurde das Geschäftsvolumen vergrössert<br />

und Ende der Sechzigerjahre genügte das Wohnzimmer<br />

des amtierenden Verwalters Julius Affolter<br />

nicht mehr als Bankraum.<br />

Der Umzug in die Liegenschaft des neuen Verwalters<br />

Franz Heri brachte noch einmal eine grosse<br />

Ausweitung der Kundschaft. Die Räumlichkeiten<br />

waren bald wieder zu klein und die Raiffeisenkasse<br />

wechselte in den neu erschlossenen nördlichen<br />

Teil der Liegenschaft.Nach dem Tod von Franz<br />

Heri im August 1976 konnte die Raiffeisenkasse<br />

das Haus erwerben und es erfolgte wiederum ein<br />

Umbau. Anfang März 1979 wurden die neuen<br />

Bankräume eingeweiht. Der Einsatz eines elektronischen<br />

Buchungsautomaten vervollständigte die<br />

Bankeinrichtung.<br />

Die «Stubenkassen» mauserten sich in dieser Zeit<br />

landauf und landab zu modern ausgerüsteten und<br />

vernetzten Hausbanken für mittelständische Kundinnen<br />

und Kunden. Die <strong>Raiffeisenbank</strong>en haben<br />

die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt und den<br />

Übergang ins «moderne Bankzeitalter» mit Bravour<br />

gemeistert, ohne dass sie ihr Gesicht – und ihre<br />

Stärke – als regional verankerte, persönliche Kleinbanken<br />

verloren.<br />

Die Raiffeisenkasse <strong>Gerlafingen</strong> war auch in den<br />

Achtzigerjahren auf Kurs und konnte beinahe<br />

jedes Jahr einen Wachstumsschritt vermelden. Die<br />

Akzeptanz der <strong>Raiffeisenbank</strong> im Dorf war längst<br />

kein Thema mehr, entwickelte sich doch die Raiffeisengruppe<br />

im Verlauf der Jahrzehnte zur drittgrössten<br />

Kraft in der Schweizer Bankenlandschaft.<br />

Der Umsatz erreichte im Jahr 1980 eine Höhe von<br />

Fr. 70‘172‘697.– und die Mitgliederzahl stieg innert<br />

25 <strong>Jahre</strong>n von 1<strong>75</strong> auf 500. Die Zinskonditionen im<br />

50. Geschäftsjahr betrugen für Sparhefte 3,25%,<br />

Alterssparhefte 3,5%, Jugendsparhefte 3,<strong>75</strong>%,<br />

Depositenhefte 4%, Lohnkonti 3% und für den<br />

Kontokorrent 1%.<br />

7


Modern times in<br />

<strong>Gerlafingen</strong>. 1994 wurde<br />

das Bankgebäude um<br />

diesen eleganten Kubus<br />

erweitert. �<br />

8<br />

Einführungsklasse<br />

Gländ <strong>Gerlafingen</strong><br />

2005–2006<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong><br />

In der <strong>Jahre</strong>srechnung 1980 wurden sechs Gründe<br />

aufgeführt, um der ortseigenen Raiffeisenkasse<br />

Vertrauen zu schenken:<br />

- Genossenschaftlicher Aufbau, breite Trägerschaft<br />

- Keine Spekulationen mit Geldern<br />

- Geographisch überschaubare Geschäftstätigkeit<br />

- Materielle Vorteile infolge kostengünstiger Verwaltung<br />

und klare Bedingungen bei nicht ausschliesslichem<br />

Gewinnstreben<br />

- Eigene und zugleich grösste Bürgschaftsgenossenschaft<br />

der Schweiz und entsprechend zinsgünstige<br />

Gewährung von Kleinkrediten<br />

- Individuelle, bedarfs- und kundenorientierte<br />

Dienstleistungen<br />

Die Jubiläums-Generalversammlung «50 <strong>Jahre</strong><br />

Raiffeisenkasse <strong>Gerlafingen</strong>» fand am 21. März<br />

1981 im Hotel Gerlafingerhof statt.<br />

Bankentwicklung 1982–2002<br />

Die Bank blieb auf Erfolgskurs; bereits im Januar<br />

1982 überstieg die Bilanzsumme die 20 Millionen-<br />

Grenze, gleichzeitig wurde die Raiffeisenkasse in<br />

<strong>Raiffeisenbank</strong> umbenannt. Die Zahl der Mitglieder<br />

erhöhte sich auf 600. Im gleichen Jahr stand<br />

auch eine Erweiterung des Geschäftskreises auf die<br />

Berner Gemeinden Zielebach und Wiler zur Diskussion.<br />

Das Vorhaben scheiterte am Veto der <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>, weil diese ebenfalls beabsichtigte,<br />

die Gemeinde Zielebach in ihr Einzugsgebiet<br />

aufzunehmen.<br />

Das Jahr 1987 war geprägt vom Umbau des bestehenden<br />

Bankgebäudes und der Anschaffung einer<br />

neuen EDV-Anlage NCR 9300. Im Jahr 1989 wurden<br />

die bisher fremd vermieteten Räume der Bank<br />

umgebaut und so die Infrastruktur der wachsenden<br />

Geschäftstätigkeit erneut angepasst.<br />

Acht <strong>Jahre</strong> nach dem ersten Versuch stimmte die<br />

Generalversammlung am 9. März 1990 schliesslich<br />

einer Geschäftskreiserweiterung auf die Gemeinden<br />

Zielebach und Wiler zu. Gleichzeitig schaffte<br />

sie die unbeschränkte solidarische Haftung der<br />

Mitglieder ab.<br />

Die <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong> wuchs Schritt für<br />

Schritt und hatte immer wieder mit Platzproblemen<br />

zu kämpfen. In der Folge wurde 1994 ein eleganter<br />

und futuristischer Kubus an das bestehende Bankgebäude<br />

angebaut. Anfangs 1995 fanden die Eröffnungsfeier<br />

und ein «Tag der offenen Tür» statt.<br />

Inzwischen erhöhte sich die Mitgliederzahl auf<br />

1000 Personen.


1. Klasse<br />

Kirchacker <strong>Gerlafingen</strong><br />

2005–2006<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong><br />

1996 erfolgte eine Geschäftskreiserweiterung auf<br />

die Gemeinde Utzenstorf. Im Oktober 1997 löste<br />

Pierre Lenoir den langjährigen Bankleiter Markus<br />

Ziegelmüller ab.<br />

An der Verwaltungsratssitzung im Juli 2000 wurde<br />

erstmals eine engere Zusammenarbeit mit einer<br />

benachbarten <strong>Raiffeisenbank</strong> thematisiert. 2001<br />

fanden erste Gespräche zwischen den Behörden<br />

der <strong>Raiffeisenbank</strong>en <strong>Gerlafingen</strong> und <strong>Recherswil</strong><br />

über einen möglichen Zusammenschluss statt.<br />

Nachdem für dieses Projekt ein Team aus beiden<br />

Banken gebildet worden war, konnte im November<br />

2002 eine Orientierungsversammlung für die Mitglieder<br />

der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong> einberufen<br />

werden. Die Generalversammlung stimmte am 21.<br />

März 2003 dem Zusammenschluss mit der <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>, rückwirkend auf 1. Januar<br />

2003, zu. Ein neues Kapitel in der Bankgeschichte<br />

nahm seinen Anfang.<br />

Kennzahlen im Überblick:<br />

Jahr Mitgliederzahl Bilanz in Fr.<br />

<strong>1931</strong> 31 39‘532<br />

1940 57 226‘492<br />

1950 131 1‘155‘267<br />

1960 201 2‘606‘497<br />

1970 285 6‘582‘166<br />

1980 501 18‘622‘015<br />

1990 708 51‘363‘208<br />

2002 1843 127‘729‘539<br />

Verwaltungsratspräsidenten:<br />

Erwin Misteli <strong>1931</strong>–1951<br />

Alexander Kaufmann 1951–1968<br />

Franz Heri 1968–1969<br />

Hugo Misteli 1969–1970<br />

Albert Mühlethaler 1970–1982<br />

Hans-Ulrich Müller 1982–1988<br />

Urs Dobler 1988–1995<br />

André Bourquin 1995–2003<br />

Aktuare Verwaltungsrat:<br />

Adolf Binz <strong>1931</strong>–1932<br />

Julius Affolter 1932–1934<br />

Adolf Studer 1934–1944<br />

Hans Lerch 1944–1953<br />

Oskar Schreier 1953–1955<br />

Josef Zuber 1955–1958<br />

Franz Heri 1958–1968<br />

Alfons Flury 1968–1977<br />

Ruth Jenny 1977–1978<br />

Erich Rüegg 1979–1997<br />

Franz Ingold 1997–2003<br />

Aufsichtsratspräsidenten:<br />

Albert Misteli <strong>1931</strong>–19<strong>75</strong><br />

Peter Singer 19<strong>75</strong>–1981<br />

Otto Marti 1981–1992<br />

André Bourquin 1992–1995<br />

Christoph Kaufmann 1995–2001<br />

Reto Misteli 2001–2003<br />

Aktuare Aufsichtsrat:<br />

Hermann Lehmann <strong>1931</strong>–1947<br />

Xaver Affolter 1947–1968<br />

Oskar Affolter 1968–19<strong>75</strong><br />

Alice Affolter 19<strong>75</strong>–1977<br />

Hans Affolter 1977–1981<br />

Rita Kurt 1981–1993<br />

Jörg Kölliker 1993–1998<br />

Manuela Gröning 1998–2003<br />

Verwalter/Bankleiter:<br />

Johann Schnyder <strong>1931</strong>–1933<br />

Julius Affolter 1934–1969<br />

Franz Heri 1969–1976<br />

Maria Heri 1976–1977<br />

Markus Ziegelmüller 1977–1997<br />

Pierre Lenoir 1997–2003<br />

9


Werbung in eigener Sache:<br />

Am 16. Januar 1932<br />

informiert die Darlehenskasse<br />

<strong>Recherswil</strong>-Obergerlafingen<br />

über den ersten Geschäftsabschluss.<br />

Im Startjahr<br />

resultierte ein Reingewinn<br />

von Fr. 15.45.<br />

10<br />

1. Klasse <strong>Recherswil</strong><br />

2005–2006<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong><br />

Bankentwicklung <strong>1931</strong>–1955<br />

Die Schweiz wurde von der Weltwirtschaftskrise in<br />

den <strong>Jahre</strong>n 1929 bis 1932 nicht verschont.Vor allem<br />

in der Landwirtschaft und in der Exportindustrie<br />

waren grosse finanzielle Einbussen zu verzeichnen.<br />

Die Arbeitslosigkeit nahm bedenklich zu und die<br />

noch beschäftigten Arbeitnehmer mussten Lohneinbussen<br />

in Kauf nehmen.<br />

In dieser Zeit war es schwierig, Geld von den Banken<br />

zu erhalten. Deshalb versammelten sich am<br />

21. März <strong>1931</strong> im Schulhaus in <strong>Recherswil</strong> neun<br />

Männer und diskutierten über die Gründung einer<br />

unabhängigen Dorfkasse nach dem Raiffeisen-<br />

Vorbild. Im Wasseramt war damals nur gerade in<br />

Aeschi eine solche Kasse in Betrieb. An der Orientierungsversammlung<br />

vom 29. März <strong>1931</strong> informierte<br />

Revisor Meienberg von der Zentralkasse<br />

St. Gallen über die Entwicklung der Raiffeisenkassen<br />

und deren Hintergründe als Selbsthilfegenossenschaften<br />

zur Deckung finanzieller Bedürfnisse.<br />

Die Begeisterung über die Vorteile einer solchen<br />

Kasse war gross und die Gründungsversammlung<br />

der Darlehenskasse <strong>Recherswil</strong>-Obergerlafingen<br />

fand bereits am 12. April <strong>1931</strong> statt. Es wurden 18<br />

Beitrittserklärungen ausgefüllt. Die Aufnahme des<br />

Kassaverkehrs erfolgte eine Woche später, am 20.<br />

April, im Elternhaus des damaligen Kassiers,Albert<br />

Murer.<br />

Protokollauszügen aus den Gründungsjahren ist<br />

zu entnehmen, dass<br />

- die <strong>Jahre</strong>srechnung an der ersten Generalversammlung<br />

im <strong>Jahre</strong> 1932 mit einem Reingewinn<br />

von Fr. 15.45 genehmigt wurde<br />

- bei Kriegsausbruch im <strong>Jahre</strong> 1939 die Darlehenskasse<br />

62 Mitglieder zählte<br />

- die Frau des Kassiers den Bankbetrieb in den<br />

Kriegsjahren aufrecht erhielt.<br />

Eine von vielen Massnahmen, die während der<br />

Kriegsjahre getroffen werden mussten, hat Sibylle<br />

Obrecht im Buch «Raiffeisen, Menschen Geld Geschichten»<br />

festgehalten:<br />

«Anfang Januar 1939 erhielten die grenznahen<br />

Raiffeisenkassen eine Wegleitung, wie sie im Fall<br />

einer Mobilmachung zu reagieren hätten: Wertschriften,<br />

Hypothekartitel, Edelmetalle sowie<br />

Faustpfand- und freie Depots müssten in Couverts<br />

und spezielle Säcke verpackt werden. Der Verband<br />

hole die Wertsachen ab und sorge für eine möglichst<br />

sichere Aufbewahrung. Für 250 Raiffeisenkassen<br />

wurde dieses Szenario am darauf folgenden<br />

1. September Wirklichkeit: Ihre wertvollen Güter<br />

wurden nach Hochdorf/LU verbracht, wo der<br />

Verband Tresorräume gemietet hatte. Bei Bedarf<br />

mussten die Raiffeisenkassen die einzelnen Dokumente<br />

und Werttitel jeweils anfordern. Als sich die<br />

politische Situation 1940 nochmals zuspitzte, erwogen<br />

die Verbandsbehörden eine (nie verwirklichte)<br />

Sitzverlegung nach Luzern und beschlossen,<br />

die wertvollen Güter im Mai ins Obwaldnische<br />

Melchtal zu evakuieren.Dort wurden sie von einem<br />

Verbandsangestellten bewacht, der – wie sich ehemalige<br />

Arbeitskollegen erinnern – auch im Depot<br />

schlafen musste.Im Herbst 1940 schliesslich erhielten<br />

die Raiffeisenkassen ihre wertvollen Güter<br />

zurück.»


Von 1934 bis 1980 war<br />

die Bank im Privathaus des<br />

Bankverwalters untergebracht.<br />

�<br />

1. + 2. Klasse <strong>Koppigen</strong><br />

2005–2006<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong><br />

Durch eine solide und korrekte Kassaführung vermochte<br />

die Darlehenskasse <strong>Recherswil</strong> im Laufe<br />

der <strong>Jahre</strong> das Vertrauen der ganzen Einwohnerschaft<br />

zu erwerben. Vereine, Kooperationen und<br />

die Einwohner- und Bürgergemeinden machten<br />

von den Dienstleistungen Gebrauch.<br />

Einem weiteren Protokollauszug ist zu entnehmen,<br />

dass man sich an der Generalversammlung im <strong>Jahre</strong><br />

1942 nicht einig war, ob in Zukunft nach einer<br />

Generalversammlung jedem Teilnehmer Wurst und<br />

Brot abzugeben oder der Zins des Anteilscheines<br />

wie üblich auf 5% zu belassen sei...<br />

Und was heute gar nicht mehr vorstellbar ist, war<br />

damals keine Seltenheit: Die 100.Vorstandssitzung<br />

fand an einem Sonntag um 11.15 Uhr statt.<br />

Im 25. Geschäftsjahr zählte die Darlehenskasse<br />

120 Mitglieder und wies mit Fr. 2‘473‘393.– auch<br />

den höchsten Umsatz aus. Anlässlich der Generalversammlung<br />

und Jubiläumsfeier zum 25-jährigen<br />

Bestehen meinte der Kassier Albert Murer: «Die<br />

rückschlagsfreie Entwicklung unserer Kasse ist ein<br />

Zeichen, dass in den beiden Gemeinden nebst<br />

Sparsinn auch Gemeinsinn und Solidarität daheim<br />

sind. Auch ein Beweis, dass wir aus eigener Kraft<br />

Grosses fertig bringen. Selbsthilfe ist die beste<br />

Hilfe.»<br />

Das eigene Bankgebäude der<br />

<strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong><br />

wurde 1980 fertiggestellt. �<br />

Bankentwicklung 1956–1981<br />

Beinahe 50 <strong>Jahre</strong> lang war die Raiffeisenkasse bei<br />

Albert Murer eingemietet. Er war Mitbegründer<br />

der Kasse und versah das Verwalteramt ein halbes<br />

Menschenleben lang, das heisst von <strong>1931</strong> bis 1971.<br />

Anschliessend war er noch während zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

Präsident des Aufsichtsrates.<br />

In den Siebzigerjahren erhöhte sich der Mitgliederbestand<br />

beträchtlich und es konnte eine enorme<br />

Zunahme des Geldverkehrs festgestellt werden.<br />

Man fasste eine räumliche Veränderung ins Auge<br />

und mit Entschlossenheit arbeiteten Bankleitung,<br />

Verwaltungsrat und Aufsichtsrat auf dieses Ziel hin.<br />

1977 wurde die Planung und Projektierung eines<br />

Raiffeisengebäudes in Angriff genommen und am<br />

19. Februar 1979 erfolgte der Spatenstich.<br />

Nach knapp einjähriger Bauzeit wurde das neue<br />

Raiffeisenhaus bezogen. Am 5. Februar 1980 war<br />

Schalteröffnung in den neuen Banklokalitäten und<br />

am 22. März standen die Türen sämtlichen Interessierten<br />

zur Besichtigung offen. Mit Stolz und<br />

Genugtuung präsentierte die Bank den zahlreichen<br />

Besucherinnen und Besuchern das Bauwerk.<br />

11


12<br />

1. + 2. Klasse<br />

Hellsau-Höchstetten<br />

2005–2006<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong><br />

Einige Protokollauszüge aus dieser Zeit:<br />

- 1961 findet die Generalversammlung zum ersten<br />

Mal in Obergerlafingen statt (... an einem<br />

Sonntag!).Von den total 143 Mitgliedern (21 aus<br />

Obergerlafingen) sind deren 105 anwesend.<br />

- 1962 findet die Generalversammlung erstmals<br />

an einem Samstagabend statt.<br />

- 1971 wählt die Generalversammlung Albert Murer<br />

nach vierzigjähriger Verwaltertätigkeit zum<br />

neuen Aufsichtsratspräsidenten. Beat Jäggi übernimmt<br />

das Amt des Kassiers im Nebenamt. Den<br />

Besuchern wird zum vierzigjährigen Bestehen ein<br />

Taschenmesser mit Inschrift abgegeben. Erstmals<br />

wird auf Jugendsparheften für Neugeborene eine<br />

Geschenkeinlage von Fr. 20.– geleistet.<br />

- 1972 Kauf einer Buchungsmaschine NCR-Computronic.<br />

Einbau eines Kassaschalters im Büroraum.<br />

- 1974 Statutenrevision und Namensänderung.<br />

Aus der Darlehenskasse wird die Raiffeisenkasse.<br />

- Am 20. April 1976 übernimmt Beat Jäggi die Kassaverwaltung<br />

im Halbamt.<br />

Im 50. Geschäftsjahr 1981 zählte die Raiffeisenkasse<br />

360 Mitglieder, erreichte mit Fr. 16‘642‘780.–<br />

die grösste Bilanzsumme und mit Fr. 67‘058‘080.–<br />

auch den höchsten Umsatz in der bisherigen Bankgeschichte.<br />

Die Jubiläums-Generalversammlung<br />

vom 28. März fand mangels geeignetem Lokal<br />

gleichzeitig in den Sälen des Restaurant Freiheit<br />

in <strong>Recherswil</strong> und im Restaurant Zollhüsli in Obergerlafingen<br />

statt. Eine fest installierte Tonverbindung<br />

gewährleistete die Kommunikation zwischen<br />

den beiden Lokalen.<br />

Als Geschenk erhielten alle Genossenschafterinnen<br />

und Genossenschafter ein Portemonnaie. Die<br />

Schulkinder beider Gemeinden wurden in den<br />

Zirkus Knie nach Solothurn eingeladen.<br />

Das Gedankengut des Friedrich Wilhelm Raiffeisen<br />

war auch nach 50 <strong>Jahre</strong>n in den Köpfen der Raiffeisen-Familie<br />

fest verankert. Der folgende Auszug<br />

aus der Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen<br />

spricht für sich:<br />

«Bei all dem Streben nach höheren Mitgliederzahlen<br />

sowie gesteigertem Umsatz und grösserer<br />

Bilanzsumme wollen wir nicht vergessen, eine<br />

Bank mit Herz zu bleiben, eine Bank, wo die<br />

menschlichen Kontakte noch einen hohen Stellenwert<br />

einnehmen.»<br />

Am 21. April 1981 fand nach 50 <strong>Jahre</strong>n die erste<br />

Raiffeisen-Sitzung ohne Albert Murer statt. Beat<br />

Jäggi führte die Bank neu im Hauptamt.<br />

Bankentwicklung 1982–2002<br />

Die Bilanz erreichte 1982 die Summe von 20 Millionen<br />

Franken, diese Tatsache berechtigte zur<br />

Namensänderung von Raiffeisenkasse in <strong>Raiffeisenbank</strong>.<br />

Zudem durfte die <strong>Raiffeisenbank</strong> fortan<br />

Pfandbriefdarlehen beantragen.<br />

1983 wurde die Generalversammlung erstmals in<br />

der neuen Mehrzweckhalle in Obergerlafingen<br />

durchgeführt.


Kleinklasse <strong>Koppigen</strong><br />

2005–2006<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong><br />

Diese Räumlichkeiten erlaubten es, anschliessend<br />

einen zweiten Teil mit Tanz und Unterhaltung<br />

durchzuführen. Im gleichen Jahr erfolgte die Anschaffung<br />

einer Buchungsmaschine NCR 8150 für<br />

Fr. 50‘000.–. Die Mitgliederzahl stieg auf über 500.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1984 konnte das Vorkaufsrecht für die<br />

nördlich der Bank liegende Hausparzelle um zehn<br />

<strong>Jahre</strong> verlängert werden. Drei <strong>Jahre</strong> später erwarb<br />

die <strong>Raiffeisenbank</strong> diese Parzelle, um für eine spätere<br />

Erweiterung gerüstet zu sein. Es drängte sich<br />

die Beschaffung eines leistungsfähigeren Computer-Systems<br />

auf. Die Wahl fiel wieder auf NCR.<br />

Erstmals seit Bestehen der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong><br />

wurde im <strong>Jahre</strong> 1988 eine Lehrtochter eingestellt.<br />

Im Oktober des gleichen <strong>Jahre</strong>s starb Albert<br />

Murer. Sein grosses Engagement während insgesamt<br />

50 <strong>Jahre</strong>n im Dienste der <strong>Raiffeisenbank</strong> erhielt<br />

die entsprechende Würdigung.<br />

1971 wird das Ehepaar Julia und Albert Murer-<br />

Kammermann für 40 <strong>Jahre</strong> Verwaltertätigkeit<br />

geehrt. Anschliessend stand Albert Murer<br />

der <strong>Raiffeisenbank</strong> noch weitere zehn <strong>Jahre</strong> als<br />

Aufsichtsratspräsident zur Verfügung.<br />

Mit der Genehmigung der Statuten an der Generalversammlung<br />

1990 wurde die unbeschränkte<br />

solidarische Haftung abgeschafft. Im <strong>Jahre</strong> 1991<br />

erreichten die Zinssätze Höchstwerte: 1. Hypothek<br />

7%, Obligation 7 1 ⁄4%, Anteilschein 6%. Anlässlich<br />

der Jubiläen 700 <strong>Jahre</strong> Eidgenossenschaft und 60<br />

<strong>Jahre</strong> <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong>-Obergerlafingen<br />

wurde die Oberstufe der Primarschule von der<br />

<strong>Raiffeisenbank</strong> zu einer Reise aufs Rütli eingeladen.<br />

1993 wurde der erste Bancomat installiert. Auch<br />

das darauffolgende Jahr brachte weitere Veränderungen:<br />

Nach umfangreichen Vorbereitungen beschloss<br />

die Generalversammlung am 12. März die<br />

Erweiterung des Geschäftskreises um die benachbarten<br />

bernischen Gemeinden <strong>Koppigen</strong>,Willadingen,<br />

Höchstetten, Hellsau und Alchenstorf. Das<br />

tausendste Mitglied konnte gefeiert werden.<br />

Ab 1996 hiess die Bank nicht mehr <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>-Obergerlafingen, sondern <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>. Die Lokalitäten wurden erweitert<br />

und gleichzeitig die EDV-Anlage erneuert. Als erster<br />

bernischer Vertreter wurde Peter Studer aus<br />

Höchstetten in den Verwaltungsrat gewählt. Ein<br />

Jahr später überschritt die Bilanzsumme die 100-<br />

Millionen-Grenze.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1998 konnten die Mitglieder neu bis zehn<br />

Anteilscheine zu 200 Franken zeichnen. Die Bank<br />

zählte zu diesem Zeitpunkt 1500 Mitglieder.<br />

13


14<br />

Geschichte der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong><br />

Um die Kunden aus den bernischen Nachbargemeinden<br />

noch besser zu betreuen, wurde am 17.<br />

September 1999 die Geschäftsstelle in <strong>Koppigen</strong><br />

feierlich eröffnet. Ein unternehmerischer Entscheid<br />

mit Weitsicht; die Bank wurde mit offenen Armen<br />

empfangen und konnte die Kundenbeziehungen in<br />

der Folge auch bedeutend ausweiten.<br />

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Schweizer<br />

Verbandes der <strong>Raiffeisenbank</strong>en im Jahr 2000 erhielt<br />

jedes Mitglied ein Badetuch. Gleichzeitig<br />

wurde eine Fahrt auf das Jungfraujoch zum halben<br />

Preis angeboten. Die <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong><br />

zählte in diesem Jahr – wie könnte es anders sein –<br />

2000 Mitglieder und die Bilanzsumme erreichte die<br />

150-Millionen-Grenze.<br />

Im Jahr 2002 erfolgte, nach intensiven Gesprächen<br />

und Vorbereitungsarbeiten, der einstimmige Beschluss<br />

der Bankbehörden, per 1. Januar 2003 mit<br />

der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong> zu fusionieren.<br />

<strong>Recherswil</strong> soll Hauptsitz der neuen Bank sein,<br />

das bestehende Bankgebäude renoviert und durch<br />

einen Anbau erweitert werden. Am 22. März 2003<br />

stimmten die 525 anwesenden stimmberechtigten<br />

Mitglieder diesem Zusammenschluss mit <strong>Gerlafingen</strong><br />

zu. Die neue <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong>-<br />

<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong> konnte ihre Tätigkeit aufnehmen.<br />

Verwaltungsratspräsidenten:<br />

Wilhelm Schenker <strong>1931</strong>–1959<br />

Otto Bleuel 1959–1973<br />

Roland Studer 1974–1998<br />

Robert Jäggi 1998–2003<br />

Aktuare Verwaltungsrat:<br />

Oskar Jäggi <strong>1931</strong>–1938<br />

Otto Bleuel 1938–1959<br />

Alfred Schenker 1959–1969<br />

Roland Studer 1969–1974<br />

Robert Steffen 1974–1976<br />

Robert Büttler 1976–1998<br />

Urs Murer 1998–2003<br />

Aufsichtsratspräsidenten:<br />

Emil Weber <strong>1931</strong>–1938<br />

Gottlieb Jäggi 1938–1940<br />

Ernst Mathys 1940–1968<br />

Otto Wüthrich 1968–1971<br />

Albert Murer 1971–1981<br />

Beat Mathys 1981–1994<br />

Robert Jäggi 1994–1998<br />

Oliver Jäggi 1998–2003<br />

Aktuare Aufsichtsrat:<br />

Arthur Studer <strong>1931</strong>–1936<br />

Albert Jäggi 1936–1962<br />

Heinrich von Arx 1962–1984<br />

Charles Bucher 1984–1994<br />

Oliver Jäggi 1994–1998<br />

Gisela Siegrist 1998–2003<br />

Verwalter/Bankleiter:<br />

Albert Murer <strong>1931</strong>–1971<br />

Beat Jäggi 1971–2003<br />

Kennzahlen im Überblick:<br />

Jahr Mitgliederzahl Bilanz in Fr.<br />

<strong>1931</strong> 23 60‘995<br />

1940 63 210‘060<br />

1950 98 926‘915<br />

1960 143 2‘387‘073<br />

1970 196 5‘334‘941<br />

1980 360 16‘642‘780<br />

1990 780 59‘004‘104<br />

2002 2594 176‘525‘157


1.– 3. Klasse Alchenstorf<br />

2005–2006<br />

Der Zusammenschluss 2003<br />

Bereits im Jahr 2000 machten sich die Verantwortlichen<br />

beider Banken erste Gedanken zu einem<br />

möglichen Zusammenschluss. Nachdem der<br />

Schweizer Verband der <strong>Raiffeisenbank</strong>en zur<br />

Sicherung der Zukunft der gesamten Gruppe eine<br />

neue Strategie verabschiedet hatte, fanden im Jahr<br />

2002 intensive Diskussionen um ein mögliches<br />

Zusammengehen der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Gerlafingen</strong><br />

und der <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong> statt. Im<br />

Vordergrund stand die Überlegung, mit diesem<br />

partnerschaftlichen Schulterschluss dem rasanten<br />

Strukturwandel im Bankenumfeld gut gerüstet<br />

entgegentreten zu können. Von Anfang an war<br />

aber allen Beteiligten klar, dass weder ein Personalabbau<br />

noch eine Schliessung von bestehenden<br />

Standorten in <strong>Gerlafingen</strong>, <strong>Recherswil</strong> und <strong>Koppigen</strong><br />

zur Diskussion standen.<br />

Hier der Auszug aus der gemeinsamen Pressemitteilung<br />

vom Oktober 2002:<br />

«Die Behörden und Bankleitungen der beiden Banken<br />

haben in den letzten Monaten die Einzelheiten<br />

des geplanten Zusammenschlusses und die<br />

daraus resultierenden Synergieeffekte sorgfältig<br />

abgeklärt. Sie sind zur Überzeugung gelangt, dass<br />

der Zusammenschluss für beide Partner sowie für<br />

ihre Genossenschaftsmitglieder und Kunden langfristig<br />

den höchsten Nutzen bringen wird. Die<br />

Raiffeisen-Ideale Kundennähe, Überschaubarkeit,<br />

Mitbestimmung und Solidarität werden gewahrt.»<br />

Im Vorfeld der Fusion riefen beide Banken Orientierungsversammlungen<br />

ein, um ihre Genossenschafterinnen<br />

und Genossenschafter im Detail<br />

über das geplante Zusammengehen zu informieren.<br />

Die umsichtige Informationspolitik zahlte<br />

sich aus. Im März 2003 stimmten die Generalversammlungen<br />

beider Banken mit überwältigendem<br />

Mehr dem rückwirkenden Zusammenschluss per<br />

1. Januar 2003 zu. Die «neue» <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong> mit über 4300<br />

Mitgliedern und einer Bilanzsumme von 300 Millionen<br />

Franken war geboren.<br />

15


Geschäftsstelle <strong>Recherswil</strong><br />

Geschäftsstelle <strong>Gerlafingen</strong><br />

Geschäftsstelle <strong>Koppigen</strong><br />

16<br />

Die Bank im Jubiläumsjahr<br />

Schlüsselzahlen 2005<br />

(in Tausend Franken)<br />

Bilanzsumme 345’501<br />

Kundenausleihungen 309’899<br />

Kundengelder 290’158<br />

Erfolg Zinsengeschäft 5’511<br />

Bruttogewinn 2’834<br />

<strong>Jahre</strong>sgewinn 776’102<br />

Mitarbeitende 23<br />

Geschäftsstellen 3<br />

Mitglieder 5’017<br />

Kunden 11’170<br />

Geschäftsstellen und Geschäftskreis<br />

Geschäftsstellen<br />

Geschäftsleitung und Back Office der neuen <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong> sind<br />

in <strong>Recherswil</strong> domiziliert. Die anderen Geschäftsstellen<br />

in <strong>Gerlafingen</strong> und <strong>Koppigen</strong> bieten weiterhin<br />

den vollumfänglichen Kundenservice.<br />

Geschäftskreis:<br />

Kanton Solothurn:<br />

<strong>Recherswil</strong>, <strong>Gerlafingen</strong>, Obergerlafingen.<br />

Kanton Bern:<br />

Alchenstorf, Hellsau, Höchstetten,<br />

<strong>Koppigen</strong>, Niederösch,<br />

Rumendingen, Utzenstorf,<br />

Wiler bei Utzenstorf,<br />

Willadingen und<br />

Zielebach.


Der Verwaltungsrat<br />

v.l.n.r. Thomas Wullimann, Walli Lehmann, Hans-Ulrich Müller,<br />

Robert Jäggi, Franz Ingold,Verena Niederhauser, Peter Studer,<br />

Urs Murer, Markus Wieland<br />

Der Aufsichtsrat<br />

v.l.n.r. Manuela Gröning, Tamara Nesti Zimmermann,<br />

Reto Misteli, Marlise Wagner, Gisela Siegrist, Peter Müller<br />

Die Bankleitung<br />

v.l.n.r. Daniel Ryser, Pierre Lenoir, Beat Jäggi<br />

� Das Bankteam<br />

v.l.n.r. Christine Heinis, Alessandro Gabriele,<br />

Nicole Trachsel, Adriano Sbriglio, Renate Schläfli,<br />

Daniel Ryser, Dominik Hofer, Andreas Wullimann,<br />

Ursula Schär, Daniela Ziegler, André Rebmann,<br />

Christoph Stuber, Pierre Lenoir, Marco Müri,<br />

Kathrin Niffenegger, Nicole Bütler, Carole Kunz,<br />

Klaudia Kamber, Beat Jäggi, Claudia Meier,<br />

Daniel Gasche, Esther Flück, Simone Weissen<br />

17


18<br />

1. Klasse Utzenstorf<br />

2005–2006<br />

Blick in die Zukunft<br />

Es reicht nicht, talentiert zu sein!<br />

Um an die Spitze zu kommen und erst recht um an<br />

der Spitze zu bleiben, reicht es nicht, talentiert zu<br />

sein. Man muss sich, nebst Talent und Fachwissen,<br />

zusätzlich enorm anstrengen. In den <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

seit der Gründung der heutigen <strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong> haben die Organe<br />

bewiesen, dass sie es verstehen, Talente einzusetzen,<br />

die sich anstrengen. Das belegt die eindrückliche<br />

Entwicklungsgeschichte und die Erfolgszahlen<br />

sprechen für sich.<br />

Der Solothurnische Verband der <strong>Raiffeisenbank</strong>en<br />

ist stolz, eine so erfolgreiche Bank in seinen Reihen<br />

zu wissen. Sie trägt nebst den anderen Mitgliederbanken<br />

wesentlich dazu bei, dass sich auch der<br />

Kantonalverband stetig weiterentwickeln kann.<br />

Mittlerweile ist die Raiffeisengruppe die drittgrösste<br />

Bankengruppe in der Schweiz. Im Kanton Solothurn<br />

stellen die durch den Regionalverband<br />

vertretenen <strong>Raiffeisenbank</strong>en mit den knapp 8 Milliarden<br />

Franken Bilanzsumme, den rund 450 Angestellten<br />

und den rund 110’000 Genossenschaftsmitgliedern<br />

ein enormes wirtschaftliches Potenzial<br />

dar. Nicht nur unsere Kunden und Mitglieder profitieren<br />

von unserer Stärke, sondern auch die Gemeinden,<br />

der Kanton und der Bund partizipieren in<br />

Form von Steuerabgaben an diesem Erfolg.<br />

Es ist unser fester Wille, unser Talent und unser<br />

Können auch weiter einzusetzen. Im Vertrauen auf<br />

unsere bewährten Geschäftsgrundsätze und die<br />

personellen Stärken unserer Organisation, können<br />

die <strong>Raiffeisenbank</strong>en der zukünftigen Entwicklung<br />

mit Zuversicht entgegenblicken. Ich gratuliere der<br />

<strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong><br />

zum Erreichten und wünsche den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern Kraft, Mut und Stärke, den eingeschlagenen<br />

Weg entschieden weiterzuverfolgen.<br />

Den in dieser Broschüre abgebildeten Schülerinnen<br />

und Schülern wünsche ich, dass sie ihr eigenes<br />

Talent früh erkennen und dass es gezielt und mit<br />

Ausdauer gefördert wird. Ich freue mich bereits<br />

heute darauf, mit dem einen oder anderen Talent<br />

als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in unserer Organisation<br />

zusammen arbeiten zu können.<br />

André Bourquin<br />

Präsident des Solothurner Verbandes<br />

der <strong>Raiffeisenbank</strong>en


1. + 2. Klasse Wiler<br />

2005–2006<br />

Glückwunsch des Schweizer Verbandes der <strong>Raiffeisenbank</strong>en<br />

Die <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong><br />

wird <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> alt. Zu diesem Geburtstag<br />

gratuliere ich im Namen der Raiffeisen Gruppe<br />

ganz herzlich.<br />

Ich danke allen, die auf dem vor <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n gelegten<br />

Grundstein ein genossenschaftliches Werk aufgebaut<br />

haben. Das Werk ist damit noch nicht vollendet:<br />

Damit es den Stürmen der Zeit trotzen kann,<br />

müssen dessen Wurzeln weiter wachsen. Dieser<br />

Erfolg, den selbst Friedrich Wilhelm Raiffeisen begeistert<br />

hätte, hat sich nicht von selbst eingestellt:<br />

Nur mit einem überdurchschnittlichen Engagement<br />

können auf einem sicheren Fundament<br />

prächtige Stockwerke entstehen.Auch Sie als Kundinnen<br />

und Kunden, Mitarbeitende und Behörden<br />

haben mitgeholfen, neuen Dienstleistungen in<br />

unserem Finanzgeschäft zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Die <strong>Raiffeisenbank</strong>en haben sich von der ländlichen<br />

Spar- und Kreditgenossenschaft zum modernen<br />

Dienstleistungsunternehmen entwickelt. Obwohl<br />

das Bankgeschäft heute viel von seiner Beschaulichkeit<br />

verloren hat, wird noch immer am<br />

genossenschaftlichen Grundgedanken festgehalten:<br />

Trotz Globalisierung, Technologisierung und<br />

Renditestreben haben die <strong>Raiffeisenbank</strong>en die<br />

Grundsätze der Selbsthilfe, Selbstbestimmung und<br />

Selbstbeschränkung nicht über Bord geworfen.<br />

Im Gegenteil: Sie werden auch in Zukunft daran<br />

festhalten. Das Genossenschaftsmodell wird auch<br />

weiterhin ein Erfolgsfaktor für Raiffeisen sein.<br />

«Der Mensch steht im Mittelpunkt» ist für Raiffeisen<br />

keine leere Worthülse. Denn die ausgesprochene<br />

Kundennähe ist ein wichtiges Element einer<br />

nachhaltigen Vertrauensbasis und als solche ein<br />

wertvoller Grundstein für den weiteren Erfolg. Der<br />

starke Mitgliederzuwachs bestätigt, dass wir mit<br />

unserer Unternehmensphilosophie richtig liegen.<br />

Zudem ist es der Raiffeisen Gruppe ein besonderes<br />

Anliegen,die lokale und regionale Identität der einzelnen<br />

<strong>Raiffeisenbank</strong>en zu fördern, gleichzeitig<br />

aber auch die klare und einheitliche strategische<br />

Ausrichtung der ganzen Gruppe zu verstärken.<br />

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung werden auch<br />

die Ansprüche an Finanzdienstleistungsunternehmen<br />

immer vielfältiger und komplexer. Die Bedürfnisse<br />

der Kundschaft nach umfassender und<br />

kompetenter Finanzberatung werden zunehmend<br />

an Bedeutung gewinnen. Die Raiffeisen Gruppe<br />

will weiter wachsen und insbesondere ihre Kompetenz<br />

im Anlagegeschäft weiter ausbauen. Dazu<br />

wird sie die Abläufe effizient gestalten, um den Beraterinnen<br />

und Beratern möglichst viel Spielraum<br />

für die Betreuung der Kundinnen und Kunden zu<br />

gewähren.<br />

Ich bin überzeugt, dass die Raiffeisen Gruppe und<br />

mit ihr die <strong>Raiffeisenbank</strong> <strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<br />

<strong>Koppigen</strong> die Voraussetzungen bestens erfüllt, um<br />

die anspruchsvollen Marktherausforderungen der<br />

Zukunft erfolgreich zu meistern. Für das Vertrauen<br />

in Raiffeisen danke ich Ihnen und freue mich, auch<br />

in Zukunft auf Sie zählen zu dürfen,damit Ihre Bank<br />

ein erfolgreiches Unternehmen im örtlichen Wirtschaftsraum<br />

bleibt.<br />

Dr. Pierin Vincenz<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

der Raiffeisen Gruppe<br />

19


Kleinklasse Utzenstorf<br />

2005–2006<br />

20<br />

Raiffeisen – Erfolgsgeschichte in der Schweiz<br />

Das Genossenschaftsmodell des deutschen Sozialreformers<br />

Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888)<br />

basiert auf den drei Eckpfeilern Selbsthilfe, Solidarität<br />

und Selbstverwaltung. Nach der Devise «Einer<br />

für alle, alle für einen» konnte Raiffeisen die Leute<br />

begeistern und vor allem in Bauern- und Gewerbekreisen<br />

die Gründung zahlreicher, weitgehend ehrenamtlich<br />

verwalteter Genossenschaften anregen.<br />

In der Schweiz wurde die erste genossenschaftliche<br />

Darlehenskasse nach «System Raiffeisen» am<br />

2. Januar 1900 im thurgauischen Bichelsee gegründet.<br />

Anlass für die Gründung war – genau gleich<br />

wie in Deutschland – die damals prekäre Kreditund<br />

Verschuldungssituation der ländlichen Bevölkerung<br />

sowie der landwirtschaftlichen und gewerblichen<br />

Betriebe.<br />

Nachahmer fanden sich rasch. In den ersten <strong>Jahre</strong>n<br />

des 20. Jahrhunderts gehörten auch überdurchschnittlich<br />

viele Solothurner Gemeinden zu den<br />

Pionieren, die das Gedankengut Raiffeisens umsetzten<br />

(auch heute noch verfügt der Kanton Solothurn<br />

über eines der dichtesten Raiffeisennetze).<br />

Bereits im <strong>Jahre</strong> 1902 gründeten zehn Raiffeisenkassen<br />

den «Schweizerischen Raiffeisenverband»<br />

mit Sitz in St. Gallen. Der Gemeinschaftsgedanke<br />

konnte so entscheidend gefestigt werden und die<br />

Basis für eine nationale Entwicklung war gelegt.<br />

Offensichtlich war und ist unser ausgeprägter Föderalismus<br />

mit starker kommunaler Ausrichtung<br />

ein ausgezeichneter Nährboden für die Genossen-


Einführungsklasse<br />

Oberfeld <strong>Gerlafingen</strong><br />

2005–2006<br />

schaftsform Raiffeisen. In den ersten Jahrzehnten<br />

war es keine Seltenheit, dass pro Jahr bis zu 30 neue<br />

<strong>Raiffeisenbank</strong>en eröffnet wurden. Im Gründungsjahr<br />

der beiden <strong>Raiffeisenbank</strong>en <strong>Recherswil</strong> und<br />

<strong>Gerlafingen</strong> (<strong>1931</strong>), war die Familie der <strong>Raiffeisenbank</strong>en<br />

bereits auf mehr als 500 angewachsen. In<br />

den folgenden Jahrzehnten erhöhte sich die Zahl<br />

der genossenschaftlich organisierten <strong>Raiffeisenbank</strong>en<br />

gesamtschweizerisch auf 1200. Die letzten<br />

<strong>Jahre</strong> waren dann durch sinnvolle regionale Zusammenschlüsse<br />

geprägt: Ende 2005 bestand das<br />

Netz aus 421 selbstständigen Genossenschaften<br />

mit 1164 Bankstellen.<br />

Die mehr als hundertjährige Entwicklung der<br />

<strong>Raiffeisenbank</strong>en in der Schweiz ist eine Erfolgsgeschichte<br />

sondergleichen. Allen Unkenrufen zum<br />

Trotz bewährt sich der «altmodische» Genossenschaftsgedanke<br />

auch in Zeiten von Globalisierung,<br />

Shareholder-Value und Renditedenken bestens.<br />

Der Gruppe ist es gelungen, in diesem Spannungsfeld<br />

zu wachsen und das ethisch-soziale Gedankengut<br />

des Friedrich Wilhelm Raiffeisen in glaubwürdiger<br />

Form in die Neuzeit zu übertragen. 2,9<br />

Millionen Kundinnen und Kunden wissen das zu<br />

schätzen.<br />

Schlüsselzahlen 2005 der Raiffeisen Gruppe<br />

(in Millionen Franken)<br />

Bilanzsumme 108’187<br />

Kundenausleihungen 90’782<br />

Kundengelder 83’367<br />

Erfolg Zinsengeschäft 1’716<br />

Bruttogewinn 900<br />

Gruppengewinn 608<br />

Mitarbeitende 7’888<br />

Geschäftsstellen 1’164<br />

Mitglieder 1’309’537<br />

Kunden rund 2,9 Mio.<br />

21


22<br />

1. + 2. Klasse<br />

Obergerlafingen<br />

2005–2006<br />

Impressum<br />

Verantwortlich:<br />

Arbeitsgruppe Jubiläum:<br />

Pierre Lenoir, Beat Jäggi, Hans-Ulrich Müller,<br />

Roland Studer<br />

Konzept, Projektbegleitung, Realisation:<br />

Daniel Guldimann Kommunikation<br />

4563 <strong>Gerlafingen</strong><br />

Fotos:<br />

Beatrice Jäggi, 4566 Kriegstetten<br />

Quellen:<br />

Archivmaterial, Akten, Protokolle,<br />

Buch «Raiffeisen, Menschen Geld Geschichten»<br />

von Sibylle Obrecht,Verlag Huber, Frauenfeld


1. Klasse<br />

<strong>Koppigen</strong><br />

2005–2006


Adressen<br />

<strong>Raiffeisenbank</strong><br />

<strong>Recherswil</strong>-<strong>Gerlafingen</strong>-<strong>Koppigen</strong><br />

Hauptstrasse 109<br />

4565 <strong>Recherswil</strong><br />

Telefon 032 674 40 40<br />

Telefax 032 674 40 41<br />

recherswil@raiffeisen.ch<br />

www.raiffeisen.ch/recherswil<br />

Hauptstrasse 10<br />

4563 <strong>Gerlafingen</strong><br />

Telefon 032 674 40 70<br />

Telefax 032 674 40 71<br />

Hauptstrasse 33<br />

3425 <strong>Koppigen</strong><br />

Telefon 034 413 20 20<br />

Telefax 034 413 20 25

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