PDF herunterladen - DIE HARKE am Sonntag
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�40<br />
16<br />
An Hei-<br />
die<br />
ligabend<br />
werde ich in<br />
Kneipe gehen.<br />
Nachmittags, wenn die<br />
Dämmerung eingesetzt hat,<br />
mache ich mich auf den<br />
Weg. Von weitem schon<br />
sehe ich meine Kumpels auf<br />
dem Bürgersteig stehen: Die<br />
Hände in den Jackentaschen,<br />
die Schultern fröstelnd<br />
hochgezogen, diskutierend,<br />
mit den Füßen hin und her<br />
scharrend.<br />
Nachdem die Tür geöffnet<br />
worden ist, stürmen wir lachend<br />
und johlend rein. Leo<br />
hat seine Kneipe mit Tannengrün<br />
aus Plastik und billigen<br />
bunten Kugeln geschmückt.<br />
Auf den Tischen<br />
liegen rote Papierservietten,<br />
auf denen Kerzen und –<br />
Überraschung! –Aschenbecher<br />
stehen. Hurra! Es darf<br />
also drinnen gequalmt werden.<br />
Denn heute beginnt<br />
Weihnachten und Leo will<br />
uns eine Freude machen.<br />
Ich werde meinen St<strong>am</strong>mplatz<br />
<strong>am</strong> Tresen einnehmen<br />
und gemütlich mit der Vernichtung<br />
von viel Bier und<br />
Schnäpsen beginnen. Aus<br />
dem Flachbildschirm oben<br />
in der Ecke schauen mich<br />
blonde, dickbusige Frauen<br />
gepresst in bunte Dirndlkleider<br />
an. Aus ihren runden,<br />
geschminkten Mündern<br />
ertönen Lieder, die hier erstens<br />
keiner hören will und<br />
zweitens niemand hören<br />
kann, denn der Geräuschpegel<br />
ist enorm. Die Stimmung<br />
ist ausgelassen, man hat sich<br />
Frohe Weihnachten 2011<br />
Atze feiert Weihnachten<br />
einiges zu erzählen und<br />
klopft sich dabei gegenseitig<br />
bekräftigend auf die Schultern.<br />
Mit steigendem Alkoholpegel<br />
werden die Ge-<br />
schichten abenteuerlicher.<br />
Aber –esist ja Heiligabend<br />
–auch manchmal trauriger.<br />
Zu später Stunde gibt Leo<br />
noch eine fettige Bulette<br />
aus.<br />
Tief in der Nacht werde ich<br />
nach Hause stratzeln. Im<br />
Fernsehen schaue ich mir<br />
den „Stirb langs<strong>am</strong> 2“ mit<br />
Bruce Willis an, das ist Kult<br />
an Weihnachten. Ich versuche<br />
es jedenfalls, aber ich<br />
schlafe irgendwann ein.<br />
Am 1. Weihnachtstag werde<br />
ich erst nachmittags in die<br />
Gänge kommen. Die Bulette<br />
hat sich zwischenzeitlich<br />
hochkant in meinem Magen<br />
aufgestellt und möchte wieder<br />
zurück ans Tageslicht.<br />
Das Telefon klingelt und<br />
wenn ich abgenommen habe,<br />
wird mir statt eines „Frohe<br />
Weihnachten, mein Lieber“<br />
ein: „Na, du Knalltüte, bist<br />
du schon wieder nüchtern?“<br />
entgegen tönenund ich werde<br />
die Bulette mits<strong>am</strong>t der<br />
Worte, die ich der D<strong>am</strong>e <strong>am</strong><br />
anderen Ende eigentlich mal<br />
hätte sagen wollen, geräuschvoll<br />
wieder hinunterwürgen.<br />
Bevor mich nochmals ein<br />
Telefongespräch erreichen<br />
kann und jemand versucht,<br />
in meiner Gefühlswelt herumzupfuschen,<br />
werde ich<br />
ein paar Flaschen Rotwein<br />
und eine Tüte Lebkuchenherzen<br />
in eine Aldi-Plastik-<br />
tasche packen und meinen<br />
Kumpel um die Ecke besuchen.<br />
Wir trinken den Rotwein<br />
aus Biergläsern, palavern,<br />
daddeln <strong>am</strong> Computer<br />
und wenn uns langweilig<br />
wird, bewerfen wir seine bräsige<br />
Katze mit den Lebkuchenherzen.<br />
In der Mikrowelle<br />
machen wir uns<br />
H<strong>am</strong>burger warm, den Resthunger<br />
trinken wir weg.<br />
Am 2. Feiertag werde ich <strong>am</strong><br />
Flurspiegel vorbeischleichen<br />
und ein mir bekanntes Gesicht<br />
sehen, das mich ermahnt,<br />
nun auch mal Körperpflege<br />
zu betreiben, denn<br />
schließlich sind wir heute<br />
noch an Weihnachten. Ich<br />
nehme ein ausgiebiges Wannenbad,<br />
bis meine Haut aufgequollen<br />
ist. Anschließend<br />
rauche ich eine auf dem Balkon.<br />
Aus der Wohnung gegenüber<br />
blickt mir eine hübsche<br />
Bilderbuchszene entgegen:<br />
Eine Frau wandert mit einem<br />
Kind auf dem Arm um<br />
einen bunt geschmückten<br />
Weihnachtsbaum, dessen<br />
Licht auch noch die nächsten<br />
Tage zu mir rüber leuchten<br />
wird. Müde lege ich mich<br />
auf mein Sofa, stelle den<br />
Fernseher an und gönne mir<br />
ein klitzekleines Bierchen.<br />
Und nun raten Sie mal, was<br />
ich nächstes Jahr an Weihnachten<br />
mache?<br />
Anja D<strong>am</strong>meier<br />
SPARKASSE NIENBURG IMMOBILIEN-SERVICE<br />
Das ges<strong>am</strong>te Te<strong>am</strong> unseres Immobilien-Service wünscht Ihnen und<br />
Ihren F<strong>am</strong>ilienangehörigen frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage,<br />
alles Gute zum Jahresausklang und ein gesundes Jahr 2012!<br />
✩ In Nienburg: Herbert Pöhls, Rolf Gauter, Maike Overheu, Marie-Luise Riedel<br />
✩<br />
In Stolzenau: Jürgen Brandhorst, Birgit König<br />
✩<br />
✩<br />
Kalkhoff/<br />
FAHRRADHAUS<br />
wünscht frohe<br />
Festtage<br />
und ein gutes<br />
neues neues Jahr!<br />
Danke für Ihr Vertrauen.<br />
Im Frühjahr 2012 eröffnen<br />
wir unser neues Geschäft<br />
<strong>am</strong> Rathaus in der<br />
Langen Straße 19 –23.<br />
Hannoversche Straße 13<br />
Nienburg, Tel. (050 21) 5873<br />
fahrradfelden@web.de<br />
www.fahrradfelden.de<br />
Unseren Kunden,<br />
Geschäftsfreunden<br />
und Bekannten<br />
wünschen wir<br />
frohe Weihnachten<br />
und ein gesundes,<br />
glückliches<br />
neues Jahr 2012.<br />
Frärks GmbH &Co