GUSSNEWS - Giesserei-Verband der Schweiz
GUSSNEWS - Giesserei-Verband der Schweiz
GUSSNEWS - Giesserei-Verband der Schweiz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausbildung<br />
n Am 5. Juli 2012 findet in <strong>der</strong> Berufsschule<br />
Winterthur die feierliche Übergabe <strong>der</strong><br />
Lehrbriefe mit anschliessendem Abendessen<br />
statt.<br />
n CAS-Lehrgang: Neue modulare Weiterbildung<br />
in <strong>Giesserei</strong>technik: Mitarbeitende<br />
in <strong>Giesserei</strong>en und Gussverarbeitenden<br />
Betrieben mit einem technischen Berufsabschluss<br />
haben die Möglichkeit, ab dem<br />
Herbstsemester ein neues Weiterbildungsangebot<br />
in <strong>Giesserei</strong>technik zu belegen. In<br />
einem einsemestrigen (4 Monate) Zertifikatsstudiengang<br />
(Certificate of Advanced<br />
Studies CAS) werden vertieft Themen wie<br />
Werkstoffkunde, Giessverfahren und Simulationstechnik<br />
vermittelt. Nebst Theorie finden<br />
auch praktische Arbeiten im Labor statt.<br />
Das CAS <strong>Giesserei</strong>technik wird von <strong>der</strong><br />
Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)<br />
in Brugg-Windisch angeboten. Das Startdatum<br />
ist <strong>der</strong> 31. August 2012. Der Unterricht<br />
Agenda<br />
hier die wichtigsten Termine unserer branche<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Giesserei</strong>-<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (GVS), Geschäftsstelle<br />
Hallenstrasse 15, Postfach 71, 8024 Zürich<br />
Telefon: +41 (0)43 366 00 84, Fax: +41 (0)43 366 00 86,<br />
menet@giesserei-verband.ch, www.giesserei-verband.ch<br />
4 <strong>GUSSNEWS</strong><br />
findet jeweils Freitag und Samstag von 9 bis<br />
17 Uhr statt. Die Kosten belaufen sich auf<br />
7900 Franken.<br />
Für Teilnehmer, die sich nebst giesstechnischen<br />
Wissen auch betriebswirtschaftlich<br />
weiterbilden möchten, besteht die Möglichkeit,<br />
im Anschluss einen betriebswirtschaftlichen<br />
Zertifikatsstudiengang zu belegen<br />
(Bsp. FH St. Gallen).<br />
Nutzen Sie dieses Weiterbildungsangebot!<br />
Konsequente Aus- und Weiterbildung <strong>der</strong><br />
Mitarbeitenden ist für das Unternehmen<br />
unerlässlich und bringt langfristige Wettbewerbsvorteile.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.fhnw.ch/technik/weiterbildung/cas/gt/<br />
o<strong>der</strong> direkt bei Markus C. Krack:<br />
markus.krack@fhwn.ch<br />
n Zurzeit werden die beiden Berufe «Gussformer»<br />
und «Gusstechnologe» im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Berufsreform überarbeitet. Die Ver-<br />
26.–27. April Grosse <strong>Giesserei</strong>technische Tagung 2012, Salzburg<br />
25. Mai 11. ERFA-Tagung für SiBe deutsch, bei <strong>der</strong> Firma DGS Druckguss Systeme AG<br />
5. Juni 9. ERFA-Tagung für SiBe französisch, bei <strong>der</strong> Firma vonRoll (rondez) SA<br />
Mittwoch, 13. Juni Generalversammlung GVS in <strong>der</strong> Kartause Ittingen<br />
13. –17. August 1. Teil Lehrlingseinführungskurs in Uzwil für Gussformer und Gusstechnologen, 1. Lehrjahr,<br />
Fachrichtung verlorene Formen und Dauerformen<br />
31. Aug. –4. Sept. Ostschweizer Bildungs-Ausstellung OBA, St. Gallen: Messestand des GVS, www.oba-sg.ch<br />
Redaktion und Koordination:<br />
WOEHRLE PIROLA Marketing und Kommunikation AG<br />
Claudia-Regina Flores, Rotwandstr. 49, Postfach, CH-8026 Zürich<br />
Telefon: +41 (0)44 245 86 94, Fax +41 (0)44 245 86 90<br />
flores@woehrlepirola.ch, www.woehrlepirola.ch<br />
nehmlassung <strong>der</strong> Bildungspläne und Verordnungen<br />
<strong>der</strong> beiden <strong>Giesserei</strong>-Berufe ist<br />
abgelaufen. Die zahlreichen Rückmeldungen<br />
wurden in die Dokumente anlässlich<br />
einer Sitzung mit dem BBT integriert. Die<br />
überarbeiteten Dokumente liegen vor und<br />
müssen noch von <strong>der</strong> Kommission in einer<br />
Sitzung im April 2012 bereinigt werden.<br />
18. September Seminar für Konstrukteure und Beschaffungsmanagement «Giessen – mo<strong>der</strong>n und wirtschaftlich»<br />
mit Besichtigung <strong>der</strong> <strong>Giesserei</strong> Chur<br />
3. –4. Oktober 2-tägige SiBe-Ausbildung in Olten<br />
15. –19. Oktober 2. Teil Lehrlingseinführungskurs in Uzwil für Gussformer und Gusstechnologen, 1. Lehrjahr,<br />
Fachrichtung verlorene Formen und Dauerformen<br />
25. Oktober Tagung Gruppe NE-Sand- und Kokillenguss<br />
25. Oktober Tagung Gruppe Druckguss<br />
8. November Tagung Gruppe Eisengusswerkstoffe<br />
weitere informationen und Termine finden Sie unter www.giesserei-verband.ch unter rubrik «news»<br />
Mitglie<strong>der</strong><br />
Benninger Guss AG<br />
CH–9240 Uzwil, www.benningerguss.ch<br />
Wolfensberger AG<br />
CH–8494 Bauma, www.wolfensberger.ch<br />
DGS Druckguss Systeme AG<br />
9015 St. Gallen, www.dgs-druckguss.com<br />
Die Gussnews erscheinen 2 x jährlich in einer Auflage von<br />
4000 Exemplaren und werden den Mitgliedsfirmen des<br />
<strong>Giesserei</strong>-<strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> und weiteren interessierten<br />
Kreisen zur Verfügung gestellt.<br />
GiESSErEi-VErbAnD DEr SchwEiz<br />
ASSOciATiOn SUiSSE DES FOnDEriES<br />
SwiSS FOUnDry ASSOciATiOn<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Export unterstützende Organisationen und<br />
fundierte Marktanalysen verhelfen zu mehr<br />
Transparenz im unternehmerischen Entscheidungsprozess<br />
über strategische Weichenstellungen<br />
und die Zukunft <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />
<strong>Giesserei</strong>-Industrie. Daher freut es mich sehr,<br />
Ihnen in dieser Ausgabe mit den Beiträgen von<br />
Markus Wyss (Osec) und Dr. Heinz-Jürgen<br />
Büchner (IKB Deutsche Industriebank AG)<br />
zwei ausgewiesene Expertenmeinungen zu<br />
diesen wichtigen Themen vorstellen zu können.<br />
Angesichts <strong>der</strong> anhaltenden Währungsund<br />
Wirtschaftskrisen erscheint es umso<br />
wichtiger zu wissen, mit welchen Stärken<br />
die <strong>Schweiz</strong>er <strong>Giesserei</strong>en punkten können,<br />
wo sich im Ausland neue Trends entwickeln<br />
und welche Län<strong>der</strong> in Zukunft insbeson<strong>der</strong>e<br />
interessant für Gussprodukte werden. Wenn<br />
wir weiterhin auf unsere Kernkompetenzen<br />
setzen, haben wir realistische Chancen, im<br />
globalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
In diesem Zusammenhang mache ich<br />
gerne auch auf das neue modulare Weiterbildungsangebot<br />
in <strong>Giesserei</strong>technik von <strong>der</strong><br />
Fachhochschule Nordwestschweiz aufmerksam.<br />
Nutzen Sie diese Möglichkeit für Ihre<br />
Mitarbeitenden, die – hoch qualifiziert – das<br />
grösste Kapital als Wettbewerbsvorteil eines<br />
jeden Unternehmens darstellen!<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine<br />
spannende Lektüre und freue mich schon<br />
jetzt darauf, einige von Ihnen anlässlich <strong>der</strong><br />
GV im Juni persönlich wie<strong>der</strong>zusehen!<br />
Ihr Eric von Ballmoos<br />
Präsident GVS<br />
<strong>GUSSNEWS</strong><br />
Leitartikel<br />
Trotz <strong>der</strong> Frankenstärke bietet das Ausland<br />
nach wie vor interessante Geschäftsmöglichkeiten.<br />
Damit exportwillige Unternehmen<br />
im Ausland jedoch nicht Schiffbruch<br />
erleiden, ist eine seriöse Vorbereitung und<br />
Planung <strong>der</strong> Expansion wichtig. Es gilt, sich<br />
mit den Gegebenheiten vor Ort vorgängig<br />
vertraut zu machen.<br />
<strong>Schweiz</strong>er Unternehmen haben weltweit ein<br />
ausgezeichnetes Renommee, nicht zuletzt,<br />
weil sie über ein beeindruckend breites Angebot<br />
an Produkten und Dienstleistungen verfügen,<br />
die überdurchschnittlich viele Nischenmärkte<br />
abdecken. Mit Qualität, Präzision und<br />
Langlebigkeit punkten <strong>Schweiz</strong>er Produkte<br />
schon lange im Ausland. Bei einer geplanten<br />
Expansion ins Ausland ist eine sorgfältige<br />
Vorbereitung jedoch entscheidend. Es stellen<br />
sich dabei verschiedene Fragen: Wie<br />
soll die festgelegte Auslandstrategie umgesetzt<br />
werden? Stehen ausreichend eigenes<br />
Know-how und genügend personelle und<br />
finanzielle Ressourcen zur Verfügung? Ist das<br />
zu vermarktende Produkt im Ausland konkurrenzfähig<br />
und innovativ genug? Welche<br />
Überraschungen hält die fremde Geschäftskultur<br />
bereit? Bei all diesen Fragen steht die<br />
Osec als offizielle Aussenwirtschaftsför<strong>der</strong>in<br />
exportwilligen Unternehmen mit Rat und Tat<br />
zur Seite. Unterstützt wird sie dabei durch<br />
ein weltweites Netzwerk von Spezialisten,<br />
die über ein fundiertes Internationalisierungs-<br />
Know-how in den entsprechenden Län<strong>der</strong>n<br />
verfügen. Wichtigster Bestandteil dieses<br />
Aussennetzes sind die 18 Swiss Business<br />
Hubs (SBH) <strong>der</strong> Osec in Wachstums- und<br />
Schwerpunktmärkten.<br />
Viel Geschäftspotenzial für <strong>Schweiz</strong>er Firmen<br />
aufgrund von Freihandelsabkommen<br />
Mit neuen Freihandelsabkommen ergeben<br />
sich weitere Geschäftschancen für <strong>Schweiz</strong>er<br />
Firmen. Die <strong>Schweiz</strong> verfügt – neben<br />
<strong>der</strong> EFTA-Konvention und dem Freihandelsabkommen<br />
mit <strong>der</strong> EU – gegenwärtig über<br />
ein Netz von 26 Freihandelsabkommen mit<br />
April 2012<br />
Internationalisierung:<br />
Sorgfältige Vorbereitung ist sehr wichtig<br />
Von Markus Wyss, Leiter Märkte + Beratung<br />
35 Partnern ausserhalb<br />
<strong>der</strong> Europäischen<br />
Union. Welche<br />
Vorteile diese<br />
Abkommen mit<br />
sich bringen, offenbaren<br />
allein schon<br />
die Zolleinsparungen.<br />
Gemäss dem<br />
Staatssekretariat für<br />
Wirtschaft SECO<br />
konnten <strong>Schweiz</strong>er Markus Wyss<br />
Unternehmen im<br />
Jahr 2008 dank den Freihandelsabkommen<br />
ausserhalb <strong>der</strong> EU rund 420 Millionen Franken<br />
an Zollgebühren einsparen. Für ein Land<br />
wie die <strong>Schweiz</strong>, das traditionell sehr stark<br />
international ausgerichtet ist, sind sie beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig. Denn mit Hilfe von Freihandelsabkommen<br />
wird <strong>der</strong> Zugang zu ausländischen<br />
Märkten verbessert und Rechtssicherheit<br />
geschaffen. Zudem haben Freihandelsabkommen<br />
positive Auswirkungen auf die<br />
Investitionen in den jeweiligen Partnerstaaten<br />
und tragen dazu bei, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen<br />
zu dynamisieren.<br />
Auf wachstumsmärkte setzen<br />
Wachstumsmärkte wie die BRIC-Staaten<br />
(Brasilien, Russland, Indien, China) sollten<br />
<strong>Schweiz</strong>er Exporteure nach wie vor gut<br />
beobachten und allenfalls ein Engagement<br />
prüfen. Wenn man die Bevölkerung von<br />
China, Indien und Indonesien – mit allen drei<br />
Län<strong>der</strong>n wird die <strong>Schweiz</strong> in naher Zukunft<br />
höchstwahrscheinlich ein Freihandelsabkommen<br />
abschliessen können – zusammenzählt,<br />
kommt man auf etwas mehr als<br />
einen Drittel <strong>der</strong> Weltbevölkerung. Und in<br />
diesen drei Staaten wächst eine Mittelschicht<br />
von jährlich Millionen neuen Konsumenten<br />
heran, die sich auch <strong>Schweiz</strong>er Qualitätsprodukte<br />
leisten können. Aber auch Län<strong>der</strong>,<br />
mit denen die <strong>Schweiz</strong> bzw. die EFTA ein<br />
Freihandelsabkommen hat o<strong>der</strong> bald eines<br />
abschliessen wird, bieten aufgrund zukünftiger<br />
Zolleinsparungen viel Geschäftspoten-<br />
<strong>GUSSNEWS</strong> 1
zial. Zu nennen sind aufstrebende Staaten<br />
wie Peru, Chile und Kolumbien, Südkorea,<br />
Indonesien, die Golfstaaten und Südafrika.<br />
Verheissungsvoll wäre es, wenn mit Brasilien,<br />
<strong>der</strong> grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas,<br />
auch irgendwann in naher Zukunft ein Freihandelsabkommen<br />
zustande käme. Wichtig<br />
ist, dass <strong>Schweiz</strong>er Exporteure wissen, wo<br />
sich im Ausland neue Trends entwickeln,<br />
wo die Nachfrage ansteigt, wo sich Nischen<br />
bilden usw. So haben sie auch die Chancen,<br />
mit «Made in Switzerland» im globalen Markt<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Die Osec unterstützt beim Markteintritt im<br />
Ausland<br />
Die Osec informiert über internationale Marktentwicklungen,<br />
sie berät und vermittelt weltweit<br />
Kontakte, Geschäftsmöglichkeiten und<br />
-partner und schafft Awareness für <strong>Schweiz</strong>er<br />
Produkte und Dienstleistungen im Ausland.<br />
Die Informations- und Kontaktvermittlung<br />
sowie die Beratung bilden die Basis des<br />
Firmennews<br />
DGS Druckguss Systeme:<br />
Führende Technologie im Einsatz<br />
Die DGS Druckguss Systeme AG installiert<br />
<strong>der</strong>zeit die grösste Druckgussmaschine <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>, eine «Bühler Carat» mit 3200 t<br />
Schliesskraft.<br />
Andreas Müller, neuer CEO <strong>der</strong> DGS Druckguss<br />
Systeme AG, ist stolz, dass er die<br />
eingeschlagene Strategie seines Vorgängers,<br />
Alfred Lichtensteiger, fortsetzen und die führende<br />
Technologieposition im Bereich <strong>der</strong><br />
Strukturteilefertigung mit dieser Grossinvestition<br />
ausbauen kann.<br />
Die hohe Kompetenz in diesem Segment<br />
konnte DGS durch den Gewinn des ersten<br />
Preises beim internationalen Druckgusswettbewerb<br />
auf <strong>der</strong> EUROGUSS im Januar<br />
Kompetenzbestätigung: Erster Preis<br />
für DGS-Strukturteil.<br />
2 <strong>GUSSNEWS</strong><br />
Dienstleistungsangebots <strong>der</strong> Exportför<strong>der</strong>ung,<br />
wobei das Angebot primär auf Län<strong>der</strong><br />
und Regionen ausgerichtet ist. Die Osec<br />
organisiert jährlich über 300 Län<strong>der</strong>beratungstage<br />
in Zürich, Lausanne und Lugano.<br />
Dabei werden alle für die <strong>Schweiz</strong> relevanten<br />
Exportmärkte abgedeckt. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Erstinformation erhalten KMU kostenlose<br />
Informationen zu ihrer Exportvision. In <strong>der</strong><br />
Basisberatung prüft die Osec gemeinsam mit<br />
den Unternehmen die konkreten Exportpläne.<br />
Die Unternehmen profitieren dabei von<br />
<strong>der</strong> Exporterfahrung <strong>der</strong> Osec-Berater sowie<br />
dem Einsatz effektiver Analysemittel. Diese<br />
Ergebnisse dienen als Grundlage für die<br />
Detailberatung, in <strong>der</strong> Unternehmen individuell<br />
zu ihren Internationalisierungsvorhaben<br />
beraten werden. Typische Dienstleistungen<br />
hierfür sind: Marktanalysen und -abklärungen<br />
sowie Geschäftspartnervermittlung und Messebeteiligungen<br />
an internationalen Leitmessen<br />
im Ausland unter dem Gemeinschaftsdach<br />
von SWISS Pavilion.<br />
2012 zum wie<strong>der</strong>holten Male unter Beweis<br />
stellen.<br />
Der Bereich Strukturteile ist aufgrund <strong>der</strong><br />
hohen Leichtbaupotenziale (bis zu 150 kg<br />
Einsparung pro Karosse) im Druckgussbereich<br />
das am stärksten wachsende Segment<br />
und für DGS ein wesentlicher Baustein zur<br />
Zukunftssicherung des Produktionsstandortes<br />
in St. Gallen. Hier sind <strong>der</strong>zeit rund 300<br />
Mitarbeitende tätig. Die Globalisierungsstrategie<br />
von DGS sieht ebenso vor, dass im<br />
Jahr 2013 erste Strukturteile aus dem neu<br />
aufgebauten Standort in Nansha (China) für<br />
Fahrzeugproduktionen europäischer Hersteller<br />
in Asien geliefert werden.<br />
Die Giesszelle Bühler Carat 3200 ist die<br />
grösste Druckgussmaschine <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
<strong>GUSSNEWS</strong><br />
Nachgefragt <strong>Verband</strong>sintern<br />
«Hauptwachstumsträger sind die asiatischen Regionen,<br />
Lateinamerika und Osteuropa»<br />
Herr Dr. Büchner, welchen Stellenwert nehmen aus<br />
Ihrer Sicht die <strong>Schweiz</strong>er <strong>Giesserei</strong>en im Ranking internationaler<br />
Gussproduzenten ein?<br />
Dr. Büchner: Die <strong>Schweiz</strong>er <strong>Giesserei</strong>en weisen zwar<br />
auch im europäischen Vergleich eine relativ kleine<br />
Gussproduktion auf, geniessen jedoch im westeuropäischen<br />
Ausland einen guten Ruf nach dem Motto<br />
«klein, aber fein». Insbeson<strong>der</strong>e Gusslieferungen an<br />
den Maschinenbau und die Automobilindustrie gelten<br />
als technologisch wettbewerbsfähig.<br />
Wie beurteilen Sie die globale Entwicklung für die<br />
Nachfrage von Gusserzeugnissen?<br />
Wir sehen in den nächsten Jahren einen kontinuierlichen<br />
Anstieg <strong>der</strong> weltweiten Nachfrage nach Gusserzeugnissen.<br />
So erwarten wir für 2015 eine Produktion<br />
von 54,5 Mio. t für den Eisen-, Stahl- und Temperguss<br />
bzw. von 16,4 Mio. t für Aluminium, was durchschnittliche<br />
Zuwächse im Zeitraum 2007 bis 2015 von 2,3<br />
bzw. 3,2% pro Jahr impliziert. Westeuropa wird allerdings<br />
einen deutlich geringeren Anstieg aufweisen.<br />
Hauptwachstumsträger sind die asiatischen Regionen,<br />
Lateinamerika und Osteuropa.<br />
Aus welchen Anwen<strong>der</strong>märkten sind positive Impulse<br />
zu erwarten?<br />
Hier ist zunächst die Automobilindustrie zu nennen,<br />
<strong>der</strong>en globaler Wachstumsanstieg sich in einer zunehmenden<br />
Nachfrage nach Gussprodukten nie<strong>der</strong>schlägt.<br />
Dies kommt zum einen dem Aluminiumguss zugute, was<br />
den Trend zur Leichtbauweise wi<strong>der</strong>spiegelt, aber auch<br />
den EST-Gussprodukten. Daneben sind <strong>der</strong> globale<br />
Maschinenbau und die Energietechnik wichtige Impulsgeber.<br />
Zudem sehen wir in den Schwellenlän<strong>der</strong>n eine<br />
verstärkte Nachfrage nach baunahen Gussprodukten.<br />
Wie wirkt sich dies auf die Nachfrage und Entwicklung<br />
einzelner Werkstoffklassen aus? Welche werden<br />
aus Ihrer Sicht an Bedeutung zunehmen und welche<br />
verlieren?<br />
Hier ist zwischen absoluten Zuwächsen und relativen<br />
Marktanteilsverschiebungen zu unterscheiden.<br />
Querbeet sehen wir praktisch bei allen Gusssorten<br />
noch Wachstumschancen. Innerhalb des EST-Gusses<br />
verschieben sich jedoch die Marktanteile in Richtung<br />
Sphäroguss und Stahlguss.<br />
Vor allem die Marktanteilsgewinne <strong>der</strong> duktilen Werkstoffe<br />
gehen zulasten des traditionellen Graugusses.<br />
Zwischen 2007, dem letzten Jahr vor <strong>der</strong> Krise und<br />
2015 erwarten wir einen relativen Marktanteilsverlust<br />
von 2,2% bei Grauguss, <strong>der</strong> sich in einem Anteilsgewinn<br />
von 1,5% beim Sphäroguss nie<strong>der</strong>schlägt,<br />
während <strong>der</strong> Rest an den Stahlguss geht.<br />
Wie können die <strong>Schweiz</strong>er <strong>Giesserei</strong>en konkret von<br />
diesen Impulsen profitieren?<br />
Wir erwarten vor allem von <strong>der</strong> hohen Qualität und<br />
Wertschätzung, die <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Maschinenbau<br />
immer noch geniesst, dass dies auch den <strong>Schweiz</strong>er<br />
<strong>Giesserei</strong>en zugute kommt. Zudem kann man als Speziallöser<br />
für kleine Losgrössen auch von dem Trend in<br />
<strong>der</strong> Automobilindustrie profitieren.<br />
Durch den Eurozerfall und starken <strong>Schweiz</strong>er Franken<br />
kämpfen die Gussunternehmen – wie hierzulande alle<br />
exportorientierten Industrien – mit Margenverlusten<br />
in Millionenhöhe und sind zunehmend dem Druck<br />
ausländischer Wettbewerber ausgesetzt. Zu welchen<br />
Konsequenzen raten Sie, etwa zu Produktionsverlagerungen<br />
ins kostengünstigere Ausland?<br />
Dies kann in einigen Fällen sinnvoll sein. Man sollte<br />
jedoch aufgrund <strong>der</strong> Wertschätzung, die die <strong>Schweiz</strong>er<br />
Industrie geniesst, nicht mit einer Komplettverlagerung<br />
reagieren. In vielen Fällen besteht die Möglichkeit,<br />
arbeitsintensive Produktionsschritte an an<strong>der</strong>e Standorte<br />
zu verlagern. Viele westdeutsche <strong>Giesserei</strong>en zum<br />
Beispiel haben sich in Produktionsstätten in Osteuropa<br />
engagiert, ohne ihre Produktion in Deutschland komplett<br />
herunterzufahren. Man verfolgt die Strategie,<br />
einfachere Teile in diesen Län<strong>der</strong>n fertigen zu lassen<br />
o<strong>der</strong> Abnehmerindustrien zu folgen.<br />
Wo sehen Sie noch entscheidende Wettbewerbsvorteile<br />
für die <strong>Schweiz</strong>er Gussindustrie?<br />
Vor allem im hohen Know-how und in <strong>der</strong> Wertschätzung,<br />
die diese Branche immer noch bei vielen<br />
Kunden geniesst.<br />
Und wie lange noch?<br />
Dies hängt einfach davon ab, ob es den Firmen<br />
gelingt, weiterhin verstärkt in Technologie zu investieren<br />
und auch die enge Nähe zu ihren Abnehmerunternehmen<br />
zu suchen.<br />
Welche Anstrengungen sollten Ihrer Ansicht nach<br />
unbedingt unternommen werden?<br />
Dies ist ganz einfach: eine Sicherung in die Technologiekompetenz,<br />
gegebenenfalls eine Arrondierung <strong>der</strong><br />
Produktpalette, Versuche, mögliche Materialteuerungen<br />
entsprechend an Kunden weiterzugeben und eine<br />
hohe Flexibilität und enge Zusammenarbeit mit den<br />
Kunden dürften das A und O sein.<br />
Herr Büchner besten Dank für das Gespräch!<br />
Erfahrener branchenanalyst:<br />
Dr. heinz-Jürgen büchner,<br />
Managing Director für den Bereich<br />
Industrials/Automotive bei <strong>der</strong><br />
IKB Deutsche Industriebank AG,<br />
Frankfurt.<br />
Kontakt:<br />
Telefon: +49 (211) 8221-4339,<br />
E-Mail: heinz-juergen.buechner@ikb.de, www.ikb.de<br />
n Am 15. März 2012 fand ein Anlass des<br />
GVS zum Thema «Lean-Management»<br />
bei <strong>der</strong> Firma Wolfensberger AG in Bauma<br />
statt. Über 25 Personen nahmen an dieser<br />
Tagung teil.<br />
n Am 26. und 27. April 2012 findet in Salzburg<br />
die «Grosse <strong>Giesserei</strong>technische<br />
Tagung 2012» statt.<br />
n Die deutschsprachige ERFA-Tagung findet<br />
am 25. Mai 2012 in <strong>der</strong> Firma DGS Druckguss<br />
Systeme AG in St. Gallen/Winkeln<br />
statt. Im Anschluss an die Tagung erhalten<br />
die Teilnehmer die Gelegenheit, den<br />
Betrieb <strong>der</strong> DGS zu besichtigen.<br />
n Die französischsprachige ERFA-Tagung<br />
findet am 5. Juni 2012 in <strong>der</strong> Firma von-<br />
Roll casting (rondez) in Delémont statt. Am<br />
Nachmittag ist auch hier eine Betriebsbesichtigung<br />
vorgesehen.<br />
n Die diesjährige Generalversammlung des<br />
GVS findet am 13. Juni 2012 in <strong>der</strong><br />
Kartause Ittingen bei Frauenfeld statt.<br />
Herr Dr. Büchner von <strong>der</strong> IKB wird das<br />
Gastreferat halten.<br />
n Am 18. September 2012 bietet <strong>der</strong> GVS<br />
das Seminar «Giessen – mo<strong>der</strong>n und wirtschaftlich»<br />
an. Das diesjährige Seminar<br />
findet in <strong>der</strong> <strong>Giesserei</strong> Chur mit Betriebsführung<br />
statt.<br />
n Die Tagung <strong>der</strong> Fachgruppen «Druckguss<br />
und NE-Sand- und Kokillenguss» führt die<br />
<strong>GUSSNEWS</strong><br />
Teilnehmer am 25. Oktober 2012 zu einer<br />
Besichtigung des Handtmann Metallgusswerkes<br />
in Biberach/Riss in Deutschland.<br />
n Die Tagung <strong>der</strong> Fachgruppe «Eisengusswerkstoffe»<br />
wird in diesem Jahr am 8.<br />
November 2012 durchgeführt.<br />
Public Relations<br />
n Am 2. Februar 2012 fand <strong>der</strong> dritte Presse-<br />
Table des GVS bei <strong>der</strong> R. Nussbaum AG in<br />
Trimbach statt. Die anwesenden Medienvertreter,<br />
darunter Fach- und Wirtschaftsjournalisten,<br />
wurden vor Ort zuerst über die<br />
aktuelle Situation <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er <strong>Giesserei</strong>-<br />
Industrie informiert und hatten anschliessend<br />
die Gelegenheit, während einer Führung die<br />
Produktion <strong>der</strong> R. Nussbaum AG zu besichtigen.<br />
Das Mittagessen wurde von den Journalisten<br />
rege genutzt, um mit Vertretern des<br />
GVS zu diskutieren.<br />
Die Gastgeber boten interessante Einblicke in<br />
ihre Produktion: Urs Nussbaum, Delegierter<br />
des VR <strong>der</strong> R. Nussbaum AG; Michael Nussbaum,<br />
Leiter Produktion <strong>der</strong> R. Nussbaum AG<br />
(Bildmitte), zusammen mit Marcel Menet GVS-<br />
Geschäftsführer und Eric von Ballmoos, GVS-<br />
Präsident.<br />
n Anlässlich des Presse-Tables vom 2. Februar<br />
2012 hat <strong>der</strong> GVS eine Pressemitteilung<br />
unter dem Titel «Plus 10 Prozent trotz negativer<br />
Rahmenbedingungen – Abwärtstrend<br />
für 2012» veröffentlicht. Rund 60 Medien<br />
berichteten darüber.<br />
<strong>GUSSNEWS</strong> 3