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Max Schrubbel Post - (LAGZ) Rheinland-Pfalz

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1. Inhalt<br />

1. Inhalt<br />

2. Vorwort:<br />

Sanitätsrat Dr. Helmut Stein<br />

3. Rückschau und Ausblick:<br />

Die <strong>LAGZ</strong>-Mitgliederversammlung<br />

4. Jugendzahnpflegetag<br />

in Bad Dürkheim:<br />

Ein Morgen voller Aktivitäten<br />

Symposium voller guter Ideen<br />

5. Geschäftsstellenleiter-Tagung:<br />

Erfahrungsaustausch<br />

und Ideenbörse<br />

6. 20 Jahre Arge Kaiserslautern:<br />

Von Anfang an mit Weitsicht dabei<br />

Festvortrag von<br />

Dr. Dietmar Oesterreich<br />

7. Interview mit Dr. Helmut Stein:<br />

Zahngesundheitsvorsorge<br />

in der Pubertät<br />

DAJ-Jahrestagungen<br />

8. Arbeitsgemeinschaften unterwegs:<br />

Projektwochen, Tag des Kindes,<br />

Spielfest<br />

9. „Gesundheitsteams vor Ort“:<br />

Zahnärzte in Viva-Familia-Projekt<br />

aktiv<br />

10. Wissenschaftliches Symposium:<br />

15 Jahre Speisesalzfluoridierung<br />

Prof. Dr. Norbert Krämer<br />

zu Fluoriden<br />

Herausgeber:<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege<br />

(<strong>LAGZ</strong>) <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>:<br />

Langenbeckstraße 2<br />

55131 Mainz<br />

<strong>Post</strong>anschrift :<br />

Brunhildenstraße 1<br />

67059 Ludwigshafen oder<br />

<strong>Post</strong>fach 21 73 20<br />

67073 Ludwigshafen<br />

Telefon: 0621/5969-156 oder<br />

0621/5969-146<br />

Telefax: 0621/5969-181<br />

eMail: Lagz@zahnaerztehaus-pfalz.de<br />

Redaktion:<br />

Dorothea Tilger, Dr. Peter Matovinovic,<br />

Gerhard Schwenk<br />

Fotos:<br />

<strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, Argen, Dr. Matovinovic,<br />

Schwenk, Tilger, IZZ Baden-Württemberg<br />

Druck und Verlag:<br />

Wolfgang Magin,<br />

Druckerei und Verlag GmbH,<br />

Rodalben


Vorwort von Sanitätsrat Dr. Helmut Stein<br />

Vorsitzender der <strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Liebe Leser,<br />

die <strong>LAGZ</strong> lebt! Sie lebte auch im zu<br />

Ende gehenden Jahr wieder von der<br />

Kraft, Energie und Kreativität aller, die<br />

sich in der Gruppenprophylaxe engagieren.<br />

Mein Dank gilt deshalb an dieser<br />

Stelle den Kooperationspartnern,<br />

den regionalen Arbeitsgemeinschaften,<br />

den Erzieherinnen und Erziehern, den<br />

Lehrkräften und natürlich der zahnärztlichen<br />

Kollegenschaft. Sie alle halten<br />

die „Massenbewegung“ Gruppenprophylaxe<br />

nicht nur am Laufen, sondern<br />

sind auch stets bereit, mit viel Arbeits–<br />

und Zeitaufwand neue Aufgaben anzugehen.<br />

Denn: Es gibt unübersehbare<br />

Entwicklungen, die uns Sorge bereiten.<br />

Eine davon ist sicher, dass Karies<br />

insgesamt zwar rückläufig ist, sich aber<br />

polarisiert hat. Zum Wohl dieser, häufig<br />

von ihren Eltern bei der Zahngesundheitsvorsorge<br />

nicht ausreichend<br />

unterstützten Kinder mit hohem Kariesrisiko<br />

mussten wir handeln. 2006 war<br />

das Jahr, in dem sich das Aktivprogramm<br />

Zahnvorsorge etabliert hat. Nun<br />

sind flächendeckend in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> alle Jungen und Mädchen, also<br />

auch die besonders kariesgefährdeten,<br />

gruppenprophylaktisch versorgt. Darauf<br />

können wir auch mit Blick auf die<br />

Situation in anderen Bundesländern<br />

stolz sein!<br />

Jugend im Blick<br />

Nicht aus dem Auge verlieren dürfen<br />

wir zudem die Jugendlichen, wie die<br />

Ergebnisse der jüngsten DAJ-Studie,<br />

für die erstmals die 15-Jährigen untersucht<br />

worden waren, zeigen. Die Pubertät<br />

war und ist ein schwieriges Alter,<br />

in dem so manches Anerzogene und<br />

Gelernte plötzlich „in Vergessenheit“<br />

gerät — auch bei der Ernährung und<br />

Mundhygiene. Außerdem müssen wir<br />

berücksichtigen, dass die morphologische<br />

Situation im Teenager-Gebiss eine<br />

andere ist: Kariesbefall droht jetzt eher<br />

in den Zahnzwischenräumen. Als<br />

1<br />

<strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> unterstützen<br />

wir deshalb die DAJ-Kampagne „Be<br />

kuessed“, die in erster Linie mit einer<br />

in Gestaltung und Sprache für die Jugendlichen<br />

konzipierten Internetseite<br />

(www.be-kuessed.de) ihr Publikum erreicht.<br />

Auf große Resonanz ist in diesem Jahr<br />

auch wieder der <strong>Rheinland</strong>-Pfälzische<br />

Jugendzahnpflegetag gestoßen. Über<br />

800 Grundschüler kamen zum Aktionstag<br />

in die mit vielen attraktiven Ständen<br />

bestückte Salierhalle in Bad Dürkheim.<br />

Ein herzliches Dankeschön an die<br />

ausrichtende Arge Mittelhaardt für die<br />

ausgezeichnete Organisation! Auf gute<br />

Resonanz stieß zudem das Symposium<br />

„Zahngesundheitsvorsorge und Elternhaus“<br />

zum Jugendzahnpflegetag. Als<br />

<strong>LAGZ</strong> bekamen wir von den Podiumsteilnehmern<br />

zahlreiche praktische<br />

Tipps, wie die Zusammenarbeit mit den<br />

Müttern und Vätern intensiviert werden<br />

kann. Selbstverständlich werden wir<br />

diese Vorschläge besprechen und gegebenenfalls<br />

umsetzen.<br />

Hoffnungsfroh, was das Zusammenwirken<br />

mit den Eltern angeht, stimmt uns<br />

das Modellprojekt „Gesunde Zähne von<br />

Anfang an“. Es hat einen hervorragenden<br />

Zulauf. Bekanntlich wird das Projekt<br />

wissenschaftlich begleitet. Sind wir<br />

also auf die im nächsten Jahr vorliegenden<br />

Ergebnisse gespannt.<br />

2007 wird sicher das Jahr werden, in<br />

2.<br />

dem — nachdem wir uns jetzt längere<br />

Zeit auf den Schulbereich konzentriert<br />

haben — die Kindergärten wieder mehr<br />

in den Fokus rücken. Gefragt sein wird<br />

sicher unsere Medienarbeitsgruppe,<br />

denn gerade für das Gestalten von Elterntreffen<br />

zum Thema Zahngesundheitsvorsorge<br />

benötigen wir dringend<br />

neue Medien. Für Ideen aus den Argen<br />

sind der Vorstand und die Medienarbeitsgruppe<br />

jeder Zeit offen!<br />

Neue Medien<br />

Konzeptionell auf den Weg gebracht ist<br />

bereits ein neuer Elternbrief, der künftig<br />

nicht mehr als Broschüre ausgehändigt<br />

werden wird. Stattdessen werden<br />

auf einzelnen Flyern Einzelthemen behandelt,<br />

nämlich Mundhygiene, Ernährung,<br />

Fluoride, Zahnarztbesuch. Das<br />

ermöglicht es den Zahnärzten flexibel<br />

bei der Information der Eltern zu sein.<br />

Freuen Sie sich mit mir auf ein weiteres<br />

erfolgreiches <strong>LAGZ</strong>-Jahr. Es wird<br />

sicher wieder mit Arbeit ausgefüllt sein.<br />

Arbeit, die wir mit jedem Blick auf ein<br />

naturgesundes Kindergebiss aber als<br />

äußerst befriedigend erleben dürfen.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Helmut Stein<br />

Praktische Tipps: Beim<br />

Symposium „Zahngesundheitsvorsorge<br />

und<br />

Elternhaus“ zum<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischen<br />

Jugendzahnpflegetag<br />

machten die Teilnehmer<br />

viele Vorschläge zur Intensivierung<br />

der Elternarbeit.<br />

Unser Foto zeigt Sanitätsrat<br />

Dr. Helmut<br />

Stein, Vorsitzender der<br />

<strong>LAGZ</strong>, und den Moderator<br />

Peter Thiessen,<br />

Journalist.


3. Rückschau und Ausblick:<br />

Die <strong>LAGZ</strong>-Mitgliederversammlung<br />

Kindergärten rücken 2007 in den Fokus<br />

ach drei Jahren ist eine zeit–<br />

und arbeitsintensive Phase be-<br />

endet: Das Aktivprogramm<br />

NZahnvorsorge (siehe Bericht auf der<br />

nächsten Seite) steht. In Förderschulen<br />

werden die Kinder in jeder Klasse untersucht.<br />

Damit kann die <strong>LAGZ</strong> „ein<br />

gezieltes Angebot für alle Situationen,<br />

in denen sich Schulkinder befinden,<br />

unterbreiten, das im Aufwand dem Bedarf<br />

angepasst ist“, so <strong>LAGZ</strong>-Vorsitzender<br />

Sanitätsrat Dr. Helmut Stein bei<br />

der Mitgliederversammlung mit Blick<br />

auf das ausgebaute Schulprogramm. Dr.<br />

Stein: „Ich denke, dass wir bestimmten<br />

Eltern einen Impuls geben, um mit<br />

ihrem Kind den Zahnarzt aufzusuchen,<br />

erst recht, wenn es Karies hat.“<br />

Die Familien erreichen und sie (Zahn-)<br />

Gesundheitsvorsorge bewegen, will<br />

auch das neue Viva-Familia-Modellprojekt<br />

„Gesundheitsteams vor Ort“,<br />

das das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium<br />

gestartet hat (siehe<br />

Bericht in dieser Ausgabe) und sich an<br />

Menschen in schwierigem sozialen<br />

Umfeld richtet. Zahnärzte sind daran<br />

beteiligt. „Unser <strong>LAGZ</strong>-Programm<br />

lässt sich nahtlos in diese von Ministerium<br />

und gesetzlichen Krankenkassen<br />

finanziell getragene Kampagne eingliedern“,<br />

so Dr. Stein<br />

Ohne Eltern funktioniert die zahnmedizinische<br />

Gruppenprophylaxe nicht.<br />

Dr. Stein berichtete in diesem Zusammenhang<br />

über das Symposium „Zahngesundheitsvorsorge<br />

und Elternhaus“<br />

zum hervorragend gelaufenen <strong>Rheinland</strong>-Pfälzischen<br />

Jugendzahnpflegetag<br />

in Bad Dürkheim. Von den Teilnehmern<br />

seien zahlreiche praktische Vorschläge<br />

gemacht worden, so beispielsweise für<br />

Elternabende zum Thema Zahngesundheit<br />

in den Schulen entsprechendes<br />

<strong>LAGZ</strong>-Informationsmaterial bereit zu<br />

stellen.<br />

Um die Erfolge der Gruppenprophylaxe<br />

nachhaltig zu sichern, unterstützt die<br />

<strong>LAGZ</strong> die DAJ-Kampagne „Be-kuessed“.<br />

Angesprochen werden damit<br />

Jugendliche in erster Linie über eine<br />

Internetseite (www.be-kuessed.de).<br />

Hintergrund ist neben der veränderten<br />

Zähneputzen im richtigen Rhythmus: Der Frankenthaler Zahnarzt Dr. Heinz Joachim Goedecke vermittelt<br />

hier hörgeschädigten Kindern. Wissen rund um die Mundhygiene auf besondere Weise. Die <strong>LAGZ</strong> und<br />

die für sie tätigen Zahnärzte haben auch im Jahr 2006 wieder herausragendes Engagement gezeigt.<br />

morphologischen Situation im Teenager-Gebiss<br />

und pubertätsspezifischen<br />

Verhaltensweisen bei Mundhygiene<br />

und Ernährung die Karieszunahme bei<br />

den 15-Jährigen. In der jüngsten DAJ-<br />

Studie wurde diese Altersgruppe zum<br />

ersten Mal berücksichtigt. Der DMF-T<br />

lag bei 2 gegenüber 1 bei den Zwölfjährigen.<br />

Dr. Stein: „Das Ergebnis ist<br />

zwar nicht so schlecht wie befürchtet,<br />

aber es bedeutet dennoch 100 Prozent<br />

mehr Karies.“ Die DAJ-Studie wird<br />

jetzt aus Zeit– und Kostengründen nur<br />

noch alle fünf Jahre erstellt, die nächste<br />

wird also 2009 vorliegen.<br />

Konzentrieren will sich die <strong>LAGZ</strong> im<br />

kommenden Jahr wieder verstärkt auf<br />

den Kindergartenbereich. Beteiligt sein<br />

wird sie an einem Programm für die<br />

Fachschulen für Sozialwesen, an denen<br />

die künftigen Erzieherinnen und Erzieher<br />

ausgebildet werden.<br />

Dr. Stein schlug den Argen vor, per Fragebogen<br />

in den Kindergärten den Status<br />

quo zur Betreuung durch zahnärztliche<br />

Obleute, Projekte zum Thema<br />

Zahngesundheit etc. zu ermitteln. Positive<br />

Erfahrungen hat bereits die Arge<br />

Pirmasens-Zweibrücken gesammelt.<br />

Aktiviert werden soll zudem die Elternarbeit.<br />

Benötigt werden neue Medien<br />

für Elterninformationstreffen, aber auch<br />

für Projekte. Die Medienarbeitsgruppe<br />

wird diese Aufgabe angehen. Fertig ist<br />

bereits das Konzept für einen neuen<br />

Elternflyer (siehe Vorwort).<br />

Termine 2007<br />

15.3.: Teilnahme am Parlamentarischen<br />

Abend in Mainz (Schloss)<br />

16.3. / 17.3.: Teilnahme an der<br />

Baby– und Kleinkindermesse in<br />

Ludwigshafen<br />

26.9.: <strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer Jugendzahnpflegetag<br />

in Kusel<br />

2


Rückschau und Ausblick:<br />

Die <strong>LAGZ</strong>-Mitgliederversammlung<br />

Aktivprogramm läuft auf vollen Touren<br />

Es war intensiv vorbereitet worden,<br />

nun läuft es: das Aktivprogramm<br />

Zahnvorsorge. Im<br />

Schuljahr 05/06 wurde zum ersten Mal<br />

das Gesamtkonzept mit den zusätzlichen<br />

Besuchen des Schulzahnarztes im<br />

Frühjahr und vor den Sommerferien<br />

und mit der zweimaligen Fluoridierung<br />

in der Schule sowie der zweiten Untersuchung<br />

umgesetzt.<br />

Mit dem neuen Medienordner und dem<br />

Leitfaden hatte die Medienarbeitsgruppe<br />

die Grundlage für das Aktivprogramm<br />

geschaffen.<br />

Als „Dream Teams“ haben sich Schulzahnärzte<br />

und die Lehrer der teilnehmenden<br />

Schulen zusammengefunden.<br />

Beste Zensuren vergaben sie für ein<br />

Grundlagen– und ein Nachleseseminar<br />

3<br />

Wichtiges Utensil für den Unterricht: der neue<br />

Medienkoffer der <strong>LAGZ</strong><br />

unter der Federführung von zwei Pädagoginnen.<br />

Geplant ist jetzt, dass diese<br />

beiden Expertinnen allen Schulzahnärzten<br />

eine pädagogische Fortbildung<br />

über die regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

anbieten.<br />

Neuer Aufkleber wirbt für <strong>LAGZ</strong>-Programme<br />

Er ist nicht zu übersehen: Mit einem<br />

farbenfrohen Aufkleber im DinA-4-<br />

Format, auf dem natürlich auch ein eif-<br />

rig Zähne putzender <strong>Max</strong> <strong>Schrubbel</strong> ins<br />

Auge sticht, will die <strong>LAGZ</strong> in Schulen<br />

auf ihre Programme aufmerksam ma-<br />

3.<br />

Im September diesen Jahres wurde<br />

zugleich die zweite Ausbaustufe des<br />

Aktivprogramms Zahnvorsorge gestartet.<br />

Allerdings nur mit 25 statt wie vorgesehen<br />

40 Schulen.<br />

Gründe dafür sind nicht mangelndes<br />

Interesse oder inhaltliche Ablehnung<br />

des Aktivprogramms, sondern die Personal–<br />

und Arbeitsüberlastung (durch<br />

andere Projekte) in den Schulen. Deshalb<br />

sind zwei Schulen, die bereits mit<br />

dabei waren, auch wieder aus dem Aktivprogramm<br />

ausgeschieden.<br />

Statt mit 80 wird es jetzt mit 60 rheinland-pfälzischen<br />

Schulen fortgeführt.<br />

An der Bewerbungsmöglichkeit, um<br />

Schulen zur freiwilligen Teilnahme zu<br />

motivieren, wird weiterhin festgehalten.<br />

chen, für sie werben und in der Zahngesundheitserziehung<br />

aktive Schulen in<br />

deren Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.<br />

Die Botschaft lautet: „Gesunde<br />

Kinderzähne – wir sind dabei“.<br />

An rund 1 000 Schulen wurde der Aufkleber<br />

mittlerweile verschickt, ebenso<br />

an die regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

Jugendzahnpflege.<br />

Sanitätsrat Dr. Helmut Stein zu dem<br />

neuen Aufkleber: „Wir wollen eine größere<br />

Identifikation der Schulen mit unseren<br />

<strong>LAGZ</strong>-Programmen erreichen,<br />

den Kontakt pflegen und natürlich auch<br />

unsere Kompetenz herausstellen. Wichtig<br />

ist ferner, dass dieser Aufkleber<br />

ebenfalls an Schulen, in denen die Jungen<br />

und Mädchen noch nicht von einem<br />

Schulzahnarzt betreut werden,<br />

verteilt wird. Über diesen Weg können<br />

wir mit den Schulen ins Gespräch kommen.“


4. Jugendzahnpflegetag in Bad Dürkheim:<br />

Ein Morgen voller Aktivitäten<br />

Muntermacher: Das Mitmachtheater mit den Clowns Pipo & Pipolina stieß ebenso auf Zustimmung<br />

der kleinen Jugendzahnpflegetag-Gäste wie die anderen Attraktionen des Aktionstages.<br />

In der Salierhalle Volltreffer gelandet<br />

enn sich eine Schulklasse in<br />

aller Frühe von Weisenheim<br />

am Sand sogar zu Fuß auf-<br />

Wmacht nach Bad Dürkheim, dann kann<br />

der <strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Jugendzahnpflegetag<br />

wahrlich als „Renner“ bezeichnet<br />

werden. Das war er allerdings<br />

auch für die restlichen der über 800<br />

Grundschulkinder, deren Transportmittel<br />

nicht wegen eines Defekts ausgefallen<br />

war.<br />

Ein rundum vergnüglich-lehrreiches<br />

Programm hatte die in diesem Jahr ausrichtende<br />

regionale Arbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege Mittelhaardt<br />

unter Vorsitz von Dr. Wilfried Woop in<br />

der Salierhalle auf die Beine gestellt.<br />

Aktion war von der ersten Minute an<br />

angesagt.<br />

Hellwach zeigten sich die Jungen und<br />

Mädchen bei der temporeichen Comedy-Magic-Show<br />

mit den Clowns Pipo<br />

& Pipolina, die ihre begeisterten Zuschauer<br />

natürlich auch als Akteure mit<br />

einbezogen. Wortspiele, Reime, Lieder,<br />

Witze, Sketche rund um das Thema<br />

Zahngesundheit - fast eine Stunde lang<br />

drehte sich auf der Bühne alles ums<br />

Zähneputzen, um gesundes Essen und<br />

den Besuch beim Zahnarzt.<br />

Lecker belegte Vollkornbrötchen und<br />

vitaminspendenden Obstsalat hatte das<br />

Arge-Team mit seinen Helfern aus der<br />

Bad Dürkheimer Berufsschule vorbereitet,<br />

um die kleinen Gäste für ihre<br />

Entdeckungstour zu stärken.<br />

Schließlich galt es, zahlreiche Stationen<br />

anzusteuern.<br />

Klar, dass es sich bei so viel Andrang<br />

ab und zu vor dem Kariestunnel staute,<br />

und fürs Rollenspiel auf dem ständig<br />

besetzten Zahnarztstuhl ein bisschen<br />

Wartezeit eingeplant werden musste.<br />

Keinen Leerlauf gab es auch an den<br />

anderen Ständen. Beim Ernährungsspiel<br />

etwa musste entschieden werden,<br />

mit welcher Nahrung welcher Kindermund<br />

zu „füttern“ war — der mit den<br />

strahlend weißen Zähnen oder jener mit<br />

dem schlecht gepflegten Gebiss.<br />

Gleich nebenan brachte dann die Zuckerausstellung<br />

ans Licht, was sich in<br />

unglaublichen Mengen in manchen<br />

Lebensmitteln versteckt: Zucker eben,<br />

der so bitter für die Zähne ist.<br />

Mit Köpfchen und Geschick konnten<br />

schließlich an den Glücksrädern oder<br />

an der Torwand Volltreffer gelandet<br />

werden.<br />

4


Jugendzahnpflegetag in Bad Dürkheim:<br />

Ein Morgen voller Aktivitäten<br />

Ihr Ziel erreicht hat sicher auch die seit<br />

22 Jahren in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> von den<br />

Partnern in der <strong>LAGZ</strong> betriebene Gruppenprophylaxe,<br />

wie Dr. Stein bei der<br />

Begrüßung der „großen“ Gäste des Jugendzahnpflegetages<br />

anhand der Zahlen<br />

zum rückläufigen Kariesbefall ausführte.<br />

Allerdings: Mit Beginn der Pubertät<br />

droht sich der Zahngesundheitszustand<br />

der jungen Leute zu verschlechtern<br />

(siehe Interview mit Dr.<br />

Stein in dieser Ausgabe).<br />

Eine Sorge, die auch Dietmar Knappe,<br />

alternierender DAJ-Vorsitzender, teilte.<br />

Die Be-kuessed-Kampagne sei deshalb<br />

auf das Lebensgefühl in diesem<br />

Alter abgestellt, in dem Attraktivität<br />

mehr zähle als Gesundheit: „Wir erinnern<br />

die Jugendlichen daran, dass sie<br />

in zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

,Zähne zeigen‘, und gepflegte Zähne<br />

daher genauso wichtig sind wie chice<br />

Klamotten.“<br />

Raimund Nossek als Vertreter der gesetzlichen<br />

Krankenkassen sah die<br />

<strong>LAGZ</strong> vor einer immensen Aufgabe<br />

stehen. „Für unseren Erfolg gibt es keine<br />

Garantie, denn wechselnde Lebensbedingungen<br />

und veränderte Essgewohnheiten<br />

sind Herausforderungen,<br />

die wir annehmen müssen.“<br />

Dem konnte Sanitätsrat Dr. Otto W.<br />

Müller, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, nur zustimmen:<br />

„Erfolg muss nachhaltig gesichert<br />

werden. Ernährungsgewohnheiten und<br />

gewisse Modeerscheinungen sind in<br />

den Fokus der zahnmedizinischen Prävention<br />

gerückt. Für immer wieder<br />

neue Aufgaben müssen wir unsere<br />

Strukturen weiter entwickeln und auch<br />

künftig adäquat finanziell ausgestattet<br />

sein.“<br />

Die enge Zusammenarbeit in der <strong>LAGZ</strong><br />

würdigte Dr. Eike Schumann vom Ministerium<br />

für Arbeit, Soziales, Familie<br />

und Gesundheit in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Ein<br />

Miteinander, das außergewöhnlich im<br />

Gesundheitswesen sei, so Landrätin<br />

Sabine Röhl.<br />

5<br />

4.


4. Jugendzahnpflegetag in Bad Dürkheim:<br />

Symposium voller guter Ideen<br />

Mit den Eltern an einem Strang ziehen<br />

OOhne Eltern geht es nicht, darüber<br />

waren sich alle auf dem<br />

Podium beim hervorragend<br />

besuchten Symposium „Zahngesundheit<br />

und Elternhaus“ einig. Die Moderation<br />

hatte der Journalist Peter Thiessen<br />

übernommen.<br />

„Die Familie ist das Zentrum der Zahngesundheitsvorsorge.<br />

Die Eltern müssen<br />

nicht nur selbst Vorbilder mit Blick<br />

auf Ernährung und Mundhygiene sein,<br />

sondern diesen Lern– und Erziehungsprozess<br />

auch aktiv mittragen — vom<br />

ersten Lebenstag ihres Kindes an“,<br />

führte Dr. Stein aus. Es müsse gelingen,<br />

die Mütter und Väter früh anzusprechen<br />

und aufzuklären, wie es etwa<br />

im Pilotprojekt „Gesunde Zähne von<br />

Anfang“ geschehe. Denn: Noch immer<br />

würden Milchgebisse aufgrund fehlenden<br />

Wissens der Eltern durch das Nuckelflaschen-Syndrom<br />

zerstört. Optimistisch<br />

stimmte Dr. Stein jedoch die<br />

Tatsache, dass eine neue Elterngeneration<br />

im Kommen sei — und diese Mütter<br />

und Väter seien selbst mit der Gruppenprophylaxe<br />

aufgewachsen.<br />

Aktuell wünschte sich Dr. Stein mehr<br />

Unterstützung der Eltern beim Verweisungssystem:<br />

„Noch immer denken<br />

viele, wir wollten sie mit den Rückmeldungen<br />

kontrollieren. Tatsächlich<br />

wollen wir uns und unsere Programme<br />

kontinuierlich überprüfen. Würden die<br />

Kinder trotz Gruppenprophylaxe nämlich<br />

nicht zum Zahnarzt gehen, müssten<br />

wir bei diesem Thema nachlegen.“<br />

Peggy Stappen, Leiterin der katholischen<br />

Kindertagesstätte in Bad Dürkheim,<br />

stellte wieder verstärkten Zulauf<br />

bei Elternabenden fest, seit das Thema<br />

Zahngesundheit mit einer Ernährungsberaterin<br />

zusammen angegangen wird.<br />

Peggy Stappen: „Wir unterstützen die<br />

Eltern natürlich bei der Gesundheitserziehung<br />

ihrer Kinder — ersetzen können<br />

wir das Elternhaus aber nicht.“<br />

Ohne Mama und Papa funktioniert es nicht: Darüber waren sich die Podiumsteilnehmer beim Symposium<br />

„Zahngesundheitsvorsorge und Elternhaus“ einig.<br />

Hervorragende Organisation: Die Arge Mittelhaardt<br />

mit ihrem Vorsitzenden Dr. Wilfried Woop<br />

(hier im Gespräch mit Dr. Eike Schumann) hatte<br />

einen vergnüglich-lehrreichen Jugendzahnpflegetag<br />

auf die Beine gestellt.<br />

Für Wilfried Habermehl, Rektor der<br />

Neumeyerschule in Frankenthal, war<br />

klar: „Wir sind als Schule in der Zahngesundheitsvorsorge<br />

in der Pflicht. Bei<br />

uns als Ganztagesschule verbringen die<br />

Schüler die Hälfte ihrer wachen Zeit<br />

und nehmen zwei Mahlzeiten ein.“<br />

Habermehl sprach sich klar dafür aus,<br />

dass in den Schulen keine süßen Teilchen<br />

verkauft werden, und das Thema<br />

gesundes Frühstück auch bei Elternabenden<br />

auf die Tagesordnung gehöre.<br />

In der Neumayerschule habe es sich<br />

zudem bewährt, dass Klassen gemeinsam<br />

gesund frühstückten. Ein praktisches<br />

Problem sei aber das Zähneputzen<br />

in der Schule.<br />

Dieter Dornbusch, Landeselternsprecher,<br />

hatte die Schulkioske im Auge.<br />

Der Gesetzgeber sei gefordert, eine<br />

entsprechende Hygieneverordnung zu<br />

erlassen, die das Zubereiten und Verkaufen<br />

frischen Essens erlaube. Bei allen<br />

Aktionen und Projekten rund um die<br />

Zahngesundheit sollte der Schulelternbeirat<br />

mit einbezogen sein. Angebote<br />

müssten niederschwellig sein, um alle<br />

Eltern zu erreichen. Einer seiner Vorschläge:<br />

Zu einem Fest mit zahngesunden<br />

Spezialitäten aus verschiedenen<br />

Ländern einladen.<br />

Dr. Eike Schumann stellte einige gut<br />

angenommene Gesundheitsförderungsprogramme<br />

des Landes vor, die das<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie<br />

und Gesundheit mit seiner Initiative<br />

„Viva Familia“ aufgelegt hat.<br />

„Wir müssen auf die Eltern und Familien<br />

zugehen und sie motivieren“, beschrieb<br />

Dr. Eike Schumann den zum<br />

Ziel führenden Weg.<br />

6


7<br />

Geschäftsstellenleiter-Tagung:<br />

Erfahrungsaustausch und Ideenbörse<br />

In Mainz rauchten die Köpfe<br />

Eine umfangreiche Tagesordnung<br />

mit 17 Einzelthemen hatten<br />

die Geschäftsstellenleiter<br />

und –leiterinnen der regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

bei ihrer Jahrestagung<br />

in Mainz zu bewältigen. <strong>LAGZ</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Gerhard Schwenk führte<br />

die Teilnehmer durch das Tagungsprogramm.<br />

Bereits zum dritten Mal trafen sich im<br />

Mai alle rheinland-pfälzischen Leiterinnen<br />

und Leiter der regionalen Geschäftsstellen<br />

auf Einladung der LandesarbeitsgemeinschaftJugendzahnpflege<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zu diesem Erfahrungsaustausch.<br />

Die vielfältigen neuen Aufgaben - vor<br />

allem bei der Weiterentwicklung der<br />

Schulzahnpflege und des Aktivprogramms<br />

Zahnvorsorge – machen einen<br />

ständigen Informationsaustausch unter<br />

den Fachleuten unentbehrlich.<br />

Besonders positive Entwicklung: Die<br />

Prophylaxeprogramme der <strong>LAGZ</strong> können<br />

mittlerweile nahezu einheitlich von<br />

der Südwestpfalz bis in den nördlichen<br />

Westerwald umgesetzt werden.<br />

Breite Themenpalette<br />

Mit Blick auf die Schulen wurden u.a.<br />

die Dokumentation zum Aktivprogramm<br />

Zahnvorsorge, die Untersuchungen<br />

an den Schulen mit dem Förderschwerpunkt<br />

Lernen sowie die freiwillige<br />

Bewerbung durch Schulen zur<br />

Teilnahme am Aktivprogramm besprochen.<br />

Der Umgang mit Verträgen, die<br />

mit den Schulzahnärzten geschlossen<br />

werden, war ein weiteres Thema.<br />

Ebenso wurden Fragen zum neuen<br />

Medienkoffer beantwortet.<br />

Natürlich kamen auch die Kleinen nicht<br />

zu kurz. So wurden die Geschäftsstellenleiter<br />

und –leiterinnen auf den aktuellen<br />

Stand des Pilotprojektes „Gesunde<br />

Zähne von Anfang an“ gebracht.<br />

Diskutiert wurde in der Runde zudem<br />

über die Intensivierung der Aktivitäten<br />

in Kindergärten.<br />

Die Medienarbeit nach innen und außen<br />

spielte ebenfalls bei der Mainzer Tagung<br />

eine große Rolle. Ein einheitlicher<br />

Verteiler für die neue <strong>LAGZ</strong>-Broschüre<br />

„Gesunde Kinderzähne“, die Konzeption<br />

neuer Elternbriefe in Flyerform,<br />

der neue <strong>LAGZ</strong>-Internetauftritt mit<br />

Verlinkungsmöglichkeit zu den regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften, die DAJ-<br />

Kommunikationskampagne „Be-kuessed“<br />

sorgten hier für eine Menge<br />

Gesprächsstoff.<br />

Zudem waren auf der Tagesordnung die<br />

Punkte Beantragen der Gemeinnützigkeit<br />

sowie einheitliches Beantworten<br />

von Steuerformularen zu finden.<br />

Fluoridierung vor Ort<br />

Darüber hinaus stellten Brigitte Bion<br />

von der Arbeitsgemeinschaft Pirmasens-Zweibrücken<br />

und Marlene Dufanal<br />

von der Arbeitsgemeinschaft Vorderpfalz<br />

die Inhalte des Fluoridierungskoffers<br />

vor und gaben wichtige Tipps<br />

zum Zusammenstellen der dazugehörigen<br />

Fluoridierungsmaterialien.<br />

Immer wieder hilfreich: das Treffen der Argen-Geschäftsstellenleiter<br />

5.<br />

Dr. Dorothee Schulte, Zahnärztin des<br />

öffentlichen Gesundheitsdienstes in<br />

Ludwigshafen, berichtete ausführlich<br />

über ihre bisherigen Erfahrungen im<br />

Umgang mit den Schulen, die im Aktivprogramm<br />

Zahnvorsorge mitmachen.<br />

Die Tagungsteilnehmer erfuhren<br />

so „aus erster Hand“ wie beispielsweise<br />

eine lokale Fluoridierung umgesetzt<br />

wird, und welche organisatorischen<br />

Vor- und Nachbereitungen erforderlich<br />

sind.<br />

Nach einem überaus arbeitsreichen<br />

Vormittag konnten alle Ergebnisse,<br />

Ideen und Vorschläge gleich nachmittags<br />

zeitnah mit dem <strong>LAGZ</strong>-Vorstand<br />

erörtert werden.<br />

Der <strong>LAGZ</strong>-Vorsitzende Sanitätsrat Dr.<br />

Helmut Stein sowie der gesamte<br />

<strong>LAGZ</strong>-Vorstand begrüßten die vielseitigen<br />

Initiativen der Tagungsteilnehmer<br />

sehr. Durch die gute Zusammenarbeit<br />

auf allen Ebenen sei die <strong>LAGZ</strong> auf dem<br />

besten Weg, bisherige und künftige<br />

Zahnpflegeprojekte flächendeckend,<br />

kontinuierlich und qualitätsorientiert in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> umzusetzen.<br />

Gerhard Schwenk


6. 20 Jahre Arge Kaiserslautern:<br />

Von Anfang an mit Weitsicht dabei<br />

Sogar auf dem „Betze“ für Furore gesorgt<br />

Der Ort hätte nicht passender<br />

gewählt werden können: Im<br />

neuen Fraunhofer-Institut für<br />

Experimentelles Software Engineering<br />

- dort, wo aus Visionen Wirklichkeit<br />

wird - feierte die Arbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege Stadt und Landkreis<br />

Kaiserslautern ihr 20. Jubiläum.<br />

War sie doch eine der ersten Argen, die<br />

kurz nach Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

- als die Gruppenprophylaxe<br />

noch in den Kinderschuhen steckte<br />

- an den Start ging, um die Zahngesundheit<br />

der Kinder in großen Schritten<br />

voran zu bringen. Oder wie es Kaiserslauterns<br />

Oberbürgermeister Bernhard<br />

Deubig etwas philosophischer beim<br />

Festakt formulierte: „Die Gegenwart ist<br />

der springende Punkt. Von hier aus<br />

muss in die Zukunft gedacht werden,<br />

nicht in die Vergangenheit. Und Jugend<br />

ist Zukunft.“<br />

Dass sie damals den Weg in die richtige<br />

Richtung eingeschlagen hatte, attes-<br />

Vielseitig: Ob die mit stürmischem Applaus bedachte Aufführung des Kindergartennachwuchses oder<br />

die Führung durch das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering, das<br />

Jubiläumsprogramm der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Stadt und Landkreis Kaiserslautern hatte<br />

den Gästen Einiges zu bieten.<br />

tierte auch Dr. Barbara Jörg, FDP-Fraktionsvorsitzende<br />

im Kreistag, der „Jubel-Arge“:<br />

„Mit einer freiwilligen Aktion<br />

sind sie vor zwei Jahrzehnten angetreten<br />

und haben eine immense Wirkung<br />

für die Zahngesundheit in der<br />

Region erzielt.“<br />

Impuls– und Ideengeberin<br />

Dr. Eike Schumann vom Ministerium<br />

für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit<br />

resümierte: „Die Partner in der<br />

<strong>LAGZ</strong> leisten vorbildliche Präventionsarbeit<br />

für die Zahngesundheit. Die guten<br />

Ergebnisse der jüngsten DAJ-Studie<br />

sind auch ein Erfolg der Arge Kaiserslautern.“<br />

Zudem habe sich die Arge<br />

als Impuls- und Ideengeberin einen<br />

Namen gemacht. Als ein Beispiel dafür<br />

nannte Dr. Schumann die Einrichtung<br />

der ersten institutionsunabhängigen<br />

Geschäftsstelle im Jahre 1999 oder den<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischen Jugendzahnpflegetag<br />

im Fritz-Walter-Stadion – ein<br />

Spektakel, über das heute noch gesprochen<br />

werde.<br />

Beste Organisation, kein Aktionismus,<br />

stattdessen ziel- und qualitätsorientiertes<br />

Arbeiten bescheinigte Walter Haas<br />

als Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

der Arge Kaiserslautern,<br />

die eine wichtige Säule im Gesamtgebäude<br />

der <strong>LAGZ</strong> sei.<br />

Die 1,6 Millionen Euro, die die gesetzlichen<br />

Krankenkassen in das Wirken<br />

8


20 Jahre Arge Kaiserslautern:<br />

Von Anfang an mit Weitsicht dabei<br />

der <strong>LAGZ</strong> investierten, seien gut angelegtes<br />

Geld, wie der Erfolg der Gruppenprophylaxe<br />

beweise.<br />

„Ideen und Visionen“ – unter diesen<br />

Titel hatte Dr. Peter Matovinovic, seit<br />

14 Jahren Vorsitzender der Arge Kaiserslautern,<br />

seinen Vortrag gestellt. Sein<br />

Dank galt zunächst den Visionären der<br />

ersten Stunde, nämlich den Gründern<br />

der Arge: Dr. Bernd Kaiser, Dr. Heinz<br />

Lübke, Heinz Böckel, Dr. Gabriele Brokamp-Hemmer,<br />

Dr. Karlheinz Krackell<br />

und Friedrich Diehl. Rührig sei<br />

allerdings auch der heutige Vorstand,<br />

dem Dr. Uwe Müller (Zahnarzt), Ralf<br />

Spreemann, Wolfgang Schultes und<br />

Andreas Kohlrautz (alle Krankenversicherung),<br />

Horst Henn sowie Dr. Erika<br />

Bossung (Gesundheitsamt) angehören.<br />

Selbstverständlich würdigte Dr. Peter<br />

Matovinovic den Einsatz der Geschäftsstellenleiterin<br />

Monika Wheeler<br />

und ihrer Kollegin Sabine Beckmann.<br />

Extra aus Bayern angereist war zum<br />

Festakt die frühere Geschäftsstellenleiterin<br />

Andrea Knorr.<br />

Ein stolzes Pensum leisteten natürlich<br />

die über 40 für die Arge aktiven Zahnärzte,<br />

so Dr. Matovinovic. Sie betreuen<br />

119 Kindertagesstätten und 55 Schulen<br />

mit zusammen 8034 Schülern<br />

(davon 1912 Erstklässler). Da eine verbesserte<br />

Zahngesundheit auch auf den<br />

regelmäßigen Zahnarztbesuch zurückzuführen<br />

ist, war es die Idee der Arge<br />

Kaiserslautern, Klassen, die sich eifrig<br />

am Verweisungssystem beteiligen, entsprechend<br />

zu belohnen: mit einer <strong>Max</strong>-<br />

9<br />

Stets ansprechbar: die Geschäftsstellenmitarbeiterinnen<br />

Monika Wheeler (l), Leiterin, und Sabine<br />

Beckmann, die Arge-Vorsitzender Dr. Peter<br />

Matovinovic und <strong>LAGZ</strong>-Vorsitzender Sanitätsrat<br />

Dr. Helmut Stein ehrten.<br />

<strong>Schrubbel</strong>-Figur und einem Scheck für<br />

die Klassenkasse. Mittlerweile wird der<br />

Preis in fast allen Argen in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> vergeben.<br />

Bei Pilotprojekt dabei<br />

Aufgeschlossen für neue Ideen zeige<br />

sich die Arge Kaiserslautern (zusammen<br />

mit den Kollegen aus Pirmasens-<br />

Zweibrücken) zudem beim Pilotprojekt<br />

„Gesunde Zähne von Anfang an“, das<br />

sich an die Eltern von Jungen und Mädchen<br />

im Krabbelgruppenalter richte,<br />

fuhr Dr. Matovinovic fort. Mit 17 Klassen<br />

und 214 Kindern sei die Arge<br />

ebenfalls stark im Aktivprogramm<br />

Zahnvorsorge vertreten.<br />

Die <strong>LAGZ</strong> als echte konzertierte Aktion<br />

könne für weitere Bereiche im Gesundheitswesen<br />

Vorbild sein, kam Dr.<br />

Matovinovic auf Visionen zu sprechen.<br />

Klangvoll: Wie es sich für<br />

eine Jubiläumsfeier gehört,<br />

wurde in Kaiserslautern<br />

auch Musik gemacht.<br />

6.<br />

So könne die Gruppenprophylaxe Impulse<br />

für die Alterszahnheilkunde geben,<br />

was vor dem demografischen Hintergrund<br />

sicher mehr als ein Gedanke<br />

wert sei.<br />

Das Kooperationsmodell <strong>LAGZ</strong> sei<br />

eine Aufgabe der Vernunft gewesen,<br />

blickte <strong>LAGZ</strong>-Vorsitzender Sanitätsrat<br />

Dr. Helmut Stein zurück. „Jeder bringt<br />

das ein, was er kann, besser geht es<br />

nicht.“ Dr. Stein präsentierte die verschiedenen<br />

<strong>LAGZ</strong>-Programme für Kindergärten<br />

und Schulen und betonte,<br />

welch’ wichtige Rolle darin die Erzieher<br />

und Lehrer spielten. Dr. Stein:<br />

„Zahnbewusstes Verhalten ist das Ergebnis<br />

eines altersgerechten Lern- und<br />

Erziehungsprozesses, mit dem auch<br />

andere (pädagogische) Ziele erreicht<br />

werden wie Körperbewusstsein, Hilfe<br />

zur Selbsthilfe, eigenverantwortliches<br />

und selbstständiges Handeln, Chancengleichheit<br />

und Nachhaltigkeit.“ Isolierte<br />

Trainingsstunden ohne den Transfer<br />

in den Alltag der Kinder und in ihr Elternhaus<br />

seien dagegen zum Scheitern<br />

verurteilt.<br />

Wie es aussieht, wenn Zahngesundheitserziehung<br />

so richtig Spaß macht,<br />

führten die Vorschul-Schützlinge der<br />

Kindertagesstätte St. Theresia in Kaiserslautern<br />

zusammen mit Leiterin Sabine<br />

Lutz dem Festakt-Publikum singend<br />

und tanzend, „verpackt“ in fantasievolle<br />

Kostüme vor Augen. Da ging<br />

es rund im Mund, die Zähne trieben es<br />

(gefüttert mit mehr oder weniger gesunder<br />

Kost) so richtig bunt, und im Zahnputz-Rap<br />

hieß es: „Ich zeige Zähne, ich<br />

hab’ Biss, vor Karies hab’ ich keine<br />

Schiss. Ich bin ein steiler Zahn, komm’<br />

her und mach’ mich an“.<br />

Auf den Festvortrag (siehe Extra-Bericht<br />

auf der nächsten Seite) von Dr.<br />

Dietmar Oesterreich, Vize-Präsident<br />

der Bundeszahnärztekammer und alternierender<br />

DAJ-Vorsitzender, stimmten<br />

schließlich Helmut Engelhardt mit Saxophon<br />

und Klarinette sowie sein Partner,<br />

der Gitarrist Martin Haberer, ein.


6. 20 Jahre Arge Kaiserslautern:<br />

Festvortrag von Dr. Dietmar Oesterreich<br />

Gruppenprophylaxe muss sich<br />

neuen Herausforderungen stellen<br />

Weg von der kurativen, hin<br />

zur präventiven Zahnmedi-<br />

zin – die Zahnärzte haben<br />

sich dieser Herausforderung gestellt<br />

und den Paradigmenwechsel vorgenommen.<br />

Herausforderungen in der<br />

zahnmedizinischen Versorgung gehören<br />

auch weiterhin zum Praxisalltag:<br />

der demografische Umbau, das höhere<br />

Lebensalter, die Erwartungen der Patienten<br />

an ihren Zahnarzt, der Wunsch<br />

nach mehr Lebensqualität unter funktionellem<br />

und ästhetischem Aspekt, der<br />

technische Fortschritt – all dies’ wirkt<br />

sich auf die zahnärztliche, prophylaxeorientierte<br />

Tätigkeit aus. „Das große<br />

Ziel heißt positives Erleben von Mundgesundheit“,<br />

so Dr. Dietmar Oesterreich,<br />

Vize-Präsident der BZÄK und<br />

alternierender DAJ-Vorsitzender, in<br />

seinem Festvortrag zum 20. Jubiläum<br />

der Arge Jugendzahnpflege Stadt und<br />

Landkreis Kaiserslautern.<br />

Prävention umfasse ein weites Arbeitsfeld.<br />

Es gelte nicht nur Karies, sondern<br />

auch Zahnfehlstellungen, Funktionsstörungen,<br />

Zahntraumata, Mundschleim-<br />

hauterkrankungen,Knochenresorptionen oder auch Tumorerkrankungen im<br />

besten Fall zu vermeiden, früh zu erkennen<br />

oder „Verschlimmerungen“ zu<br />

verhindern. Erkannt werden müssten<br />

dabei somatische Risiken, aber auch<br />

Risiken, die auf das Verhalten des Patienten<br />

oder auf seine soziale Umgebung<br />

zurückzuführen seien.<br />

Die Gruppenprophylaxe übernehme<br />

eine wichtige Aufgabe im Gesamtkonzept<br />

zusammen mit allgemeiner Gesundheitsaufklärung<br />

und Individualprophylaxe.<br />

Die beste Wirkung lasse sich<br />

durch das Verknüpfen der verschiedenen<br />

Prophylaxeebenen erreichen.<br />

Auf allen Prophylaxeebenen und damit<br />

auch in der Gruppenprophylaxe ist unverminderter<br />

Einsatz nötig. Das verdeutlichte<br />

Oesterreich daran, dass 50 Prozent<br />

der defekten Milchzähne nicht saniert<br />

seien. Zudem habe sich der Kariesbefall<br />

polarisiert, was mit dem sozioökonomischen<br />

Statuts, mit Bildung, Migration,<br />

Ernährungsverhalten und Infodefiziten<br />

der Eltern zusammenhinge.<br />

Ein kurzweiliges Programm mit interessanten Reden und Grußworten erlebte das Publikum beim Festakt<br />

zum 20. Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Stadt und Landkreis Kaiserslautern.<br />

Von weither angereist: Festredner Dr. Dietmar<br />

Oesterreich, Vize-Präsident der Bundeszahnärztekammer<br />

Für die Jugendlichen entstünden Gefahren<br />

durch Zwischenraumkaries und<br />

zunehmende riskante, (zahn-)gesundheitsschädliche<br />

Lebensstile – falsche<br />

Ernährung, Alkohol-, Nikotin- und<br />

Drogenkonsum seien Fakten, die die<br />

Gruppenprophylaxe nicht außer Acht<br />

lassen dürfe. Oesterreich: „Wir brauchen<br />

hier altersadäquate und vernetzte<br />

Präventionsstrategien sowie eine Gesundheitserziehung,<br />

für die natürlich<br />

nicht nur die Zahnärzte zuständig sind.“<br />

Der Festredner sprach sich dafür aus,<br />

entsprechende Kampagnen zu fördern.<br />

Risikogruppenorientierte und aufsuchende<br />

Prophylaxestrategien schlug er<br />

vor, um sozial schwache Bevölkerungsschichten<br />

zu erreichen - und zwar von<br />

Geburt der Kinder an. Die Kooperation<br />

von Gynäkologen, Kinder- und<br />

Zahnärzten sei sicher zu verstärken.<br />

Verbessert werden müsse durch Anreize<br />

und Aufklärung, dass Familien aus<br />

diesen Bevölkerungskreise den Zahnarzt<br />

überhaupt aufsuchten, damit auch<br />

die Milchzähne der Kinder behandelt<br />

werden können. Oesterreich: „Die Vernetzung<br />

von Gruppen- und Individualprophylaxe<br />

muss hier besonders gelingen.“<br />

10


Interview mit Dr. Helmut Stein:<br />

Zahngesundheitsvorsorge in der Pubertät<br />

Und plötzlich steht die Welt auf dem Kopf<br />

Der <strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Jugendzahnpflegetag<br />

2006 in Bad Dürkheim<br />

war ein Renner für 800 Grundschüler.<br />

Beim Aktionstag war an allen<br />

Ständen und in der Theateraufführung<br />

zu beobachten, dass die Jungen<br />

und Mädchen heute ein fundiertes<br />

Wissen rund um die Zahngesundheit<br />

haben. Allerdings: Aus Kindern werden<br />

Jugendliche. In der Pubertät neigt<br />

so manche(r) dazu, vorhandenes<br />

„Know How“ nicht mehr anwenden zu<br />

wollen. Die beeindruckende Statistik<br />

zum Kariesrückgang könnte daher in<br />

gewissen Altersgruppen einen Knick<br />

bekommen. Zahnmedizinische Prävention<br />

und Jugendliche - darüber<br />

sprach Dorothea Tilger mit Sanitätsrat<br />

Dr. Helmut Stein, Vorsitzender der<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

<strong>Schrubbel</strong> <strong>Post</strong>: Die Gruppenprophylaxe<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> begleitet Kinder<br />

in der Regel bis zum Ende der<br />

Grundschulzeit, in Förderschulen oder<br />

im Aktivprogramm Zahnvorsorge auch<br />

über dieses Alter hinaus. Warum ist die<br />

Pubertät auch mit Blick auf die Zahngesundheit<br />

eine besondere Situation?<br />

Dr. Stein: Die Pubertätszeit ist für die<br />

meisten Jugendlichen eine „Revolution“<br />

– in körperlicher, mentaler und sozialer<br />

Hinsicht. Viele vorherigen Erfahrungen<br />

und Wertigkeiten treten nun in<br />

den Hintergrund. Es folgt eine umfassende<br />

Neuorientierung. Hinsichtlich<br />

der Zahngesundheit gilt es, die sehr<br />

guten Werte der Zwölfjährigen bleibend<br />

und vor allem eigenverantwortlich zu<br />

sichern. Das ist bei den 13- bis 15-jährigen<br />

Jugendlichen nicht nur wegen der<br />

neuen persönlichen Prioritätensetzung<br />

ein Problem, sondern auch zum Beispiel<br />

wegen der veränderten Gebisssi-<br />

11<br />

tuation. Der Zahnwechsel- und -durchbruch<br />

sind abgeschlossen, zwischen<br />

den bleibenden Zähnen im Seitenzahnbereich<br />

sind Interdentalräume entstanden,<br />

die neue Problembereiche darstellen<br />

und einer speziellen Pflege bedürfen.<br />

Ziel ist es, den Jugendlichen zu vermitteln,<br />

dass gepflegte, schöne Zähne nicht<br />

nur der Gesundheit dienen, sondern<br />

darüber hinaus auch in der Clique als<br />

persönliches „Statussymbol“ bewertet<br />

werden, das zudem die gewachsene<br />

Persönlichkeit prägt und Lebensfreude<br />

ausstrahlt.<br />

<strong>Schrubbel</strong> <strong>Post</strong>: In der Pubertät spielt<br />

eben die Clique eine wichtige Rolle.<br />

Selbst Jugendliche, die bis dahin weitgehend<br />

die Finger von Fast Food und<br />

süßen oder sauren Getränken gelassen<br />

haben, passen sich jetzt auch bei der<br />

Ernährung ihren Freunden an. Müsste<br />

es in den Schulen nicht mittlerweile ein<br />

Pflichtfach Ernährungslehre geben, um<br />

(Zahn-)Gesundheitsschäden zu verhindern?<br />

Dr. Stein: Die Frage, ob es ein Pflichtfach<br />

Ernährungslehre geben könnte,<br />

muss man sicher ans Bildungsministerium<br />

weitergeben. Tatsache ist aber,<br />

dass im Sachkunde- und Biologieunterricht<br />

bereits viel getan wird, um Jugendliche<br />

zu einer gesundheitsbewussten<br />

Ernährung zu motivieren. So lau-<br />

7.<br />

fen häufig Projektwochen mit gesundem<br />

Pausenfrühstück und ebenso Programme<br />

durch das Ministerium, meist<br />

in Verbindung mit der Landeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung.<br />

Das in Zusammenarbeit mit Pädagogen<br />

erarbeitete Stoff- und Medienangebot<br />

der <strong>LAGZ</strong> steckt voller Querverweise<br />

auf allgemeinmedizinische Themen.<br />

Die Ernährung ist dabei ein Schwerpunkt.<br />

<strong>Schrubbel</strong> <strong>Post</strong>: Wie kann die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege<br />

in den Schulen wirken, um die jungen<br />

Leute generell, nicht nur die besonders<br />

kariesgefährdeten, zu erreichen?<br />

Dr. Stein: Es ist klar, dass man mit den<br />

Unterrichtsprogrammen und Medien,<br />

die bis zum Pubertätsalter eingesetzt<br />

werden, bei den Jugendlichen niemanden<br />

mehr „vom Hocker reißt“. Die<br />

Ansprache muss altersgemäß interessant<br />

sein, um diese Gruppe zum eigenverantwortlichen<br />

Handeln in der Mundhygiene,<br />

Ernährung usw. zu bewegen.<br />

Zurzeit laufen viele Aktivitäten auf<br />

Bundes- und Landesebene - auch bei<br />

unserer <strong>LAGZ</strong> - um Konzepte zu erarbeiten.<br />

Ein Beispiel ist die Kampagne „Be-<br />

Kuessed“ der Deutschen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Jugendzahnpflege<br />

(DAJ) mit Internetauftritt, Anzeigen in<br />

Schülerzeitungen und mehr. Mit dem<br />

gewählten Motto wird auf die sich in<br />

diesem Alter anbahnenden zwischenmenschlichen<br />

Situationen angespielt, in<br />

denen eine gute Mundhygiene, gesunde<br />

und gepflegte Zähne zum Statussymbol<br />

werden können.<br />

<strong>Schrubbel</strong> <strong>Post</strong>: Wie ist der Kontakt der<br />

<strong>LAGZ</strong> zu den Kinder- und Jugendärzten?<br />

Schließlich gibt es nachweisbar


7. Interview mit Dr. Helmut Stein:<br />

Zahngesundheitsvorsorge in der Pubertät<br />

Zusammenhänge zwischen allgemeinen<br />

Erkrankungen und Zahnerkrankungen.<br />

So besitzen beispielsweise übergewichtige<br />

Kinder und Jugendliche ein erhöhtes<br />

Kariesrisiko, eben durch ihre falsche<br />

Lebensmittelwahl.<br />

Dr. Stein: Die Zahngesundheit ist Teil<br />

der allgemeinen Gesundheit. Wer sich<br />

zahngesund ernährt, tut nicht nur was<br />

Gutes für seine Zähne und das umgebende<br />

Parodontium, sondern beugt<br />

auch ernährungsbedingten Allgemeinerkrankungen,<br />

insbesondere dem Diabetes<br />

mellitus vor. Weitere Beispiele<br />

ließen sich anführen, sind aber bekannt.<br />

Deshalb ist die Kooperation mit den<br />

Kinder- und Jugendärzten vom Kleinkindalter<br />

an (Stichwort: Nursing-Bottle-Syndrom)<br />

absolut wichtig.<br />

Aufgrund der Mitgliedschaft des Öffentlichen<br />

Gesundheitsdienstes (Gesundheitsämter)<br />

in der <strong>LAGZ</strong> und den<br />

regionalen Argen ist die Information<br />

über die zahnmedizinische Prophylaxe<br />

gegeben. Gegenseitige Vorträge bei<br />

Fortbildungen fördern die Zusammenarbeit<br />

von Kinder- und Zahnärzten über<br />

den Kontakt in konkreten Behandlungsfällen<br />

hinaus.<br />

Viel gelernt<br />

„Nun saugt und kaut mal schön! -<br />

Mundgesundheit von Anfang an“ -<br />

auf vielfachen Wunsch hatte die Deutsche<br />

Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege<br />

(DAJ) die Jahrestagungen in<br />

Erfurt und Bonn thematisch der gruppenprophylaktischen<br />

Betreuung von<br />

Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern<br />

gewidmet. Eingeladen waren<br />

Zahnärzte, Prophylaxehelfer, <strong>LAGZ</strong>und<br />

Arge-Geschäftsführer sowie Multiplikatoren.<br />

Der erste Tag war ausgefüllt von sechs<br />

Referaten zu den Themen:<br />

<strong>Schrubbel</strong> <strong>Post</strong>: Zahnärzte klären unermüdlich<br />

über die schädlichen Folgen<br />

von Piercings im Mundbereich auf oder<br />

warnen davor, sich für Zahnschmuck<br />

einen gesunden Zahn anbohren zu lassen.<br />

Müsste es nicht darüber hinaus<br />

eine Initiative geben, die darauf abzielt,<br />

scharfe Hygienevorschriften für das<br />

Setzen von Piercings im Mund- und<br />

Gesichtsbereich zu erlassen und Fachkenntnisse<br />

nachweisen zu müssen?<br />

Dann würde sicher so manches Hinterhofstudio<br />

verschwinden.<br />

� „Mundgesundheit von Anfang<br />

an“<br />

� „Schluss mit der frühkindlichen<br />

Karies – aber wie?“<br />

� „Motivierende Gesprächsführung<br />

am Beispiel (zahn-)gesunder<br />

Ernährung“<br />

� „Etwas Psychologie – auch das<br />

noch“<br />

� „Vom Zungenturner zum<br />

Schluck- und Sprechmeister“<br />

� „Präventionsprojekt ,Zukunft<br />

für Kinder in Düsseldorf’ “<br />

Für den zweiten Tag konnten sich die<br />

Tagungsteilnehmer dann zu drei verschiedenen<br />

Workshops anmelden:<br />

Dr. Stein: Ich halte das für eine bemerkenswerte<br />

Anregung und nehme diese<br />

gerne mit in unsere nächste <strong>LAGZ</strong>-Vorstandssitzung.<br />

<strong>Schrubbel</strong> <strong>Post</strong>: Sollten Zahnarztpraxen<br />

– manche tun es ja - nach Möglichkeit<br />

nicht auch spezielle Jugendsprechstunden<br />

anbieten? Hier wäre<br />

sicher eine verstärkte Zusammenarbeit<br />

zwischen Kieferorthopäden und Hauszahnärzten<br />

denkbar.<br />

Dr. Stein: Dieses Thema ist durch die<br />

Individualprophylaxe in den Zahnarztpraxen<br />

abgedeckt. Dabei wird auf die<br />

alterstypische und darüber hinaus auf<br />

die ganz individuelle Gebisssituation<br />

der Jugendlichen eingegangen. Bei der<br />

Mundhygiene-Anleitung ist die Zahnzwischenraumpflege<br />

der Schwerpunkt,<br />

dazu kommen die eventuell vorliegenden<br />

persönlichen Defizite bei der Zahnreinigung.<br />

Die (zahn-)gesunde Ernährung<br />

in diesem Alter ist ebenso Thema.<br />

Ferner spielt die Anwendung von Fluorid<br />

in der Zahnarztpraxis oder zu Hause<br />

eine Rolle. Da viele Jugendliche<br />

„Spangen“ tragen, ist die Zusammenarbeit<br />

mit den Kieferorthopäden gegeben.<br />

Workshop 1: Zahnputz-Zauber-<br />

Sprechstunde<br />

Workshop 2: Planung eines Programms<br />

zur Verbesserung der frühkindlichen<br />

Mundgesundheit<br />

Workshop 3: Entwicklungspsychologische<br />

Aspekte und ihre Anwendbarkeit<br />

bei werdenden Müttern aus sozialen<br />

Brennpunkten<br />

Die Referenten und Leiter der Workshops<br />

verstanden es ausgezeichnet,<br />

die schwierige Thematik zu vermitteln<br />

und wertvolle Denkanstösse für<br />

künftige Prophylaxeaktivitäten zu<br />

geben. Die <strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

bedankt sich an dieser Stelle für die<br />

gute Organisation. Gerhard Schwenk<br />

12


Arbeitsgemeinschaften unterwegs.<br />

Projektwochen, Tag des Kindes, Spielfest<br />

Wenn Eier fluoridiert werden<br />

D Da<br />

13<br />

war Kreativität gefragt:<br />

Für den Projekttag „Bewe-<br />

gung und Gesundheit“ am<br />

Leibniz-Gymnasium Pirmasens war die<br />

Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege<br />

Pirmasens-Zweibrücken gefordert, sich<br />

mit eigenen Ideen einzubringen.<br />

Während für Kindergarten und Grundschule<br />

altersgerechte, fertige Konzepte<br />

vorliegen, musste in diesem Fall erst<br />

überlegt werden, was die elf- und<br />

zwölfjährigen Gymnasiasten ansprechen<br />

könnte. Klar war, dass eine Zahnputzübung<br />

oder das Ernährungsspiel in<br />

diesem Alter nicht gerade auf großes<br />

Interesse stoßen würden. Da für die<br />

anderen Klassen Highlights wie Skaten,<br />

Fitness-Check, brasilianischer<br />

Kampfsport oder die „Muckibude“ auf<br />

dem Stundenplan standen, musste die<br />

Arge natürlich ebenfalls mit einem attraktiven<br />

Angebot antreten. So reifte<br />

dann in Abstimmung mit den Projektleitern<br />

der Schule ein Konzept für drei<br />

Themenbereiche, die vier Klassen für<br />

je eine Schulstunde im rotierenden<br />

Wechsel präsentiert wurden.<br />

Als erstes Thema wählte die Arge<br />

„Plaquedarstellung und Säureschutz“.<br />

Dazu wurden jeweils drei bis<br />

vier Schüler gebeten, sich als Probanden<br />

zur Verfügung zu stellen und<br />

ausnahmsweise ein bis zwei Tage die<br />

Zähne nicht zu putzen. Makroskopisch<br />

wurden die Beläge danach durch Anfärben<br />

sichtbar gemacht. Es folgte die<br />

Feindarstellung mit Hilfe eines an einen<br />

großen Bildschirm angeschlossenen<br />

Mikroskops. Belohnt für ihren Einsatz<br />

wurden die Freiwilligen mit einem<br />

Zahnputzset, das sie nur allzu gerne<br />

gleich benutzten.<br />

Im nächsten Schritt sollte die Säurewirkung<br />

der Plaqueausscheidungen an<br />

Mineralen gezeigt werden, wofür sich<br />

der „Eierversuch“ eignete. In kleinen<br />

Abwechslungsreich und altersgerecht: die Beiträge<br />

der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege<br />

Pirmasens-Zweibrücken zum Projekttag „Bewegung<br />

und Gesundheit“ im Pirmasenser Leibniz-Gymnasium.<br />

Natürlich gab‘s auch was zu<br />

gewinnen.<br />

Arbeitsgruppen bereiteten die Schüler<br />

unter Aufsicht die Eierschale mit Fluorid-Gel<br />

partiell vor und beobachteten<br />

danach die Exposition an Essigessenz.<br />

Der Beweis war eindeutig: In kürzester<br />

Zeit griff die Säure Minerale an.<br />

Jetzt galt es nur noch die Härte natürlicher<br />

Zähne zu demonstrieren. Dazu<br />

konnten die Schüler an extrahierten<br />

Zähnen mit Stahl- und Diamantbohrern<br />

arbeiten.<br />

Ganz im Trend lag die Arge mit dem<br />

Thema „Piercing“, das - für den Praktiker<br />

irritierend - die jungen Leute<br />

reichlich naiv angehen. Es ist einfach<br />

„in“, ein Piercing zu tragen, also lässt<br />

man sich kurzerhand irgendwo am Körper<br />

ein Loch stechen und fertig. Die<br />

Risiken werden dagegen „übersehen“.<br />

Grund genug für die Arge, einen Bildvortrag<br />

unter dem Titel „Schmuck im<br />

Mund – schöne Zähne“ zu erstellen, in<br />

dem die unterschiedlichen Arten von<br />

Piercings und Zahnschmuck mit den<br />

damit verbundenen Risiken ersichtlich<br />

wurden. Auch „Bleaching“ wurde an-<br />

8.<br />

gesprochen, die verschiedenen Methoden<br />

sowie die jeweiligen Risiken und<br />

Kosten ebenfalls dargestellt.<br />

Passend für Schüler dieses Alters war<br />

auch das Thema „Schutz vor Sportverletzungen“.<br />

Als Medium diente ein<br />

per Beamer projizierter Vortrag vom<br />

PC, wodurch bewegte (Unfall-)Bilder<br />

eingeblendet werden konnten - was<br />

natürlich noch mehr Interesse hervorrief<br />

als allein die blutigen Fotos der<br />

MKG-Chirurgie. Anhand eines eigens<br />

angefertigten Zahnschutzes wurden den<br />

Jungen und Mädchen auch ganz praktisch<br />

Schutzmöglichkeiten für ihre Zähne<br />

vorgestellt.<br />

Am Ende stand schließlich ein recht<br />

anspruchsvolles Zahnquiz, mit dem die<br />

Arge das Wissen der Schüler rund um<br />

die Zahngesundheit abfragen wollte.<br />

Die Ergebnisse waren erstaunlich gut,<br />

so dass der von der Arge ausgelobte<br />

Hauptpreis ausgelost werden musste.<br />

Die Vorträge waren mit der Intention


8.<br />

Arbeitsgemeinschaften unterwegs.<br />

Projektwochen, Tag des Kindes, Spielfest<br />

die Kinder nicht zu überfordern auf<br />

etwa 30 Minuten angelegt. Der Zuspruch<br />

war jedoch so groß, dass die zur<br />

Verfügung stehende Schulstunde (45<br />

Minuten) voll ausgefüllt wurde.<br />

Es sei sicher zu überlegen, ob Zahnärzte<br />

im Sinne der Prävention nicht verstärkt<br />

tätig werden müssen, um schädigende<br />

Manipulationen in der Mundhöhle zu<br />

vermeiden.<br />

Deutlich gemacht wurde den Gymnasiasten,<br />

dass bei allen echten oder vermeintlichen<br />

Verschönerungsversuchen<br />

das gepflegte und unversehrte Gebiss<br />

sicher als oberstes Schönheitsideal gelten<br />

muss, und die Prophylaxe an erster<br />

Stelle steht.<br />

Die Ernährungslehre sollte ebenfalls<br />

in das Gesundheitstraining Eingang finden.<br />

Die alt bekannte Zuckerausstellung<br />

erschien der Arge Pirmasens-<br />

Zweibrücken in neuer Verpackung noch<br />

immer aktuell genug, um Kenntnisse<br />

über den Zuckergehalt unterschiedlicher<br />

Nahrungsmittel zu vermitteln. Jede<br />

Klasse sollte ihre eigene Zuckerausstellung<br />

basteln. Die Schüler berechneten<br />

anhand von vorbereiteten Inhaltsangaben<br />

den jeweiligen Zuckergehalt der<br />

Der Prophylaxe-Truck kommt in Fahrt<br />

Mit dem mobilen Prophylaxeprogramm<br />

des Künstlers Christian Sparn und des<br />

Zahnarztes Thilo Grauheding machte die<br />

Arge Bernkastel-Wittlich beim „Kindertag<br />

2006“ in Bernkastel-Kues Station.<br />

Die kleinen Besucher waren hellauf begeistert<br />

vom Prophylaxe-Truck: Bereitwillig<br />

ließen sie sich die Zauberfarbe auf<br />

die Zähne pinseln, lauschten im Innern<br />

des Lkw gebannt dem Hörspiel, betrachteten<br />

im Zauberraum die leuchtenden<br />

Bakterien und beseitigten sie schließlich<br />

am Zahnputzbrunnen.<br />

Mehr als 250 Kinder übten so in beeindruckender<br />

Atmosphäre die richtige<br />

Zahnputztechnik. Manche wollten den<br />

Parcours mit dem geheimnisvollen<br />

Schwarzlicht gleich mehrmals durchlaufen.<br />

Aber auch die Eltern mussten nicht<br />

draußen bleiben, konnten ihren Nachwuchs<br />

durch die abgedunkelten Räume<br />

begleiten und lernten das interaktive<br />

Projekt von innen kennen – wodurch sie<br />

natürlich ebenfalls für sich selbst interessante<br />

Erkenntnisse über richtige<br />

Mundhygiene gewannen.<br />

„Zusammen mit unserem Infostand<br />

hatten wir mit der PlaqueNeonShow<br />

ein äußerst effektives Prophylaxeprogramm<br />

zu bieten,“ freute sich Helga<br />

Weins, Geschäftsführerin der Arge<br />

Bernkastel-Wittlich.<br />

bereit stehenden Lebensmittel. Die<br />

Menge wurde in Zuckerwürfel umgerechnet,<br />

die Stücke wurden gezählt und<br />

gewogen, in Gläser abgefüllt und diese<br />

dann etikettiert.<br />

Die Zuckerausstellungen waren so gelungen,<br />

dass sie jetzt die Prophylaxeschränke<br />

von Zahnarztpraxen sowie die<br />

Glasvitrine in der Schule schmücken.<br />

Die schönste Ausstellung wurde mit<br />

einem großen Paket Kaugummi –<br />

selbstverständlich zuckerfrei – prämiert.<br />

Dres. Ulrich Stiemcke und<br />

Jürgen Simonis, Brigitte Bion<br />

Lkw mit Innenleben: der Prophylaxe-Truck, der in Bernkastel-Kues für Aufsehen sorgte.<br />

Der „Tag des Kindes“ wird seit einigen<br />

Jahren im September von der Verbandsgemeinde<br />

Bernkastel-Kues im<br />

Zusammenarbeit mit dem Lions-Club<br />

auf dem Forumsplatz in Kues veranstaltet.<br />

14


15<br />

Arbeitsgemeinschaften unterwegs.<br />

Projektwochen, Tag des Kindes, Spielfest<br />

Bakterien unter die Lupe genommen<br />

Zu Gast bei der Klasse 3c der<br />

Zeppelingrundschule in Speyer<br />

waren die Auszubildenden<br />

zum Umweltschutztechnischen Assistenten<br />

(UTA), die in der Berufsbildenden<br />

Schule Naturwissenschaften in<br />

Ludwigshafen, die Schulbank drücken.<br />

Das gemeinsame Ziel: Bakterien auf<br />

die Spur zu kommen.<br />

Erster Versuch<br />

Einfache Versuche bewiesen, dass Bakterien<br />

überall existieren, und sie die<br />

gleichen Nahrungsmittel bevorzugen<br />

wie der Mensch. Um die Mikroben für<br />

die Drittklässler sichtbar zu machen,<br />

nahmen die angehenden Umweltschutztechnischen<br />

Assistenten so genannte<br />

Abklatschproben der Zahnbürsten<br />

der Kinder vor und nach dem Zähneputzen.<br />

Ebenso wurden die Fingerabdrücke<br />

der Mädchen und Jungen auf<br />

den mit Nährmedien versehenen Platten<br />

verewigt. Anschließend wurden die<br />

Platten bei 36 Grad im Brutschrank 48<br />

Stunden lang bebrütet.<br />

Ein eintägiges Praktikum im Landesuntersuchungsamt<br />

Landau ermöglichte<br />

den Azubis dann, die Proben auszuwerten<br />

und zu dokumentieren. Die Ergebnisse<br />

der kulturellen Untersuchungsbefunde<br />

wurden fotografisch<br />

festgehalten und schließlich den Grundschulkindern<br />

während eines Aufenthaltes<br />

in der Berufsbildenden Schule präsentiert<br />

und erklärt. Jeder Drittklässler<br />

bekam einen individuellen Prüfbericht<br />

mit Fotos der Proben – und hatte eine<br />

Menge gelernt.<br />

Hatte es sich doch gezeigt, dass es Bakterien<br />

besonders gerne süß mögen und<br />

die Bakteriendichte im Mundraum minimiert<br />

wird, wenn die Zähne geputzt<br />

werden. Fazit: Mundhygiene ist wichtig,<br />

um Zähne gesund zu erhalten. Mit<br />

der Siegerehrung für die „saubersten<br />

8.<br />

Experimentierfreudig: die Drittklässler der Zeppelingrundschule. Erst hieß es Zähneputzen, dann wurden<br />

Abklatschproben von den Zahnbürsten genommen, um die Welt der Bakterien zu entdecken. <strong>Max</strong> <strong>Schrubbel</strong><br />

hatte ein Auge auf die Versuchsreihe.<br />

Hände“ (Gold-, Silber-, und Bronzemedaille)<br />

endete der erste Teil des Projekts<br />

„Naturwissenschaft hautnah erleben“.<br />

Selbstverständlich ging aber niemand<br />

ohne ein <strong>Max</strong>-<strong>Schrubbel</strong>-T-Shirt und<br />

einen Schlüsselanhänger mit dem Maskottchen<br />

der <strong>LAGZ</strong> nach Hause, verteilt<br />

von der Arge Vorderpfalz. Das Projekt<br />

hatte übrigens noch ein „Nachspiel“:<br />

Die Grundschüler organisierten<br />

ein „Gesundes Frühstück“ – ganz ohne<br />

„Süßkram“.<br />

Zweiter Versuch<br />

In einer zweiten Versuchsreihe beschäftigten<br />

sich die Jungen und Mädchen<br />

mit einem ebenfalls unsichtbaren Stoff:<br />

dem Kohlendioxid.<br />

Einige Kenntnisse über CO2 hatten die<br />

Drittklässler bereits. So konnten sie den<br />

Demonstrationsversuchen in der Berufsbildenden<br />

Schule leicht folgen und<br />

die Schlüsse, die sie aus ihren Beobachtungen<br />

zogen, problemlos auf Arbeitsblättern<br />

notieren.<br />

Direkt in die Praxis umgesetzt wurde<br />

die Theorie beim Bau eines Kohlendioxidlöschers<br />

bestehend aus zwei Kunststoffspritzen<br />

und einem durch ein Verbindungsstück<br />

angeschlossenen Löschschlauch.<br />

Brausetabletten in der einen<br />

Kammer, Spülmittel in der anderen –<br />

fertig war der Löschschaum, mit dem<br />

dann die Flamme eines Teelichts erstickt<br />

wurde.<br />

Wie ein echter Feuerlöscher funktioniert,<br />

erläuterte Bernd Weber von der<br />

Feuerwehr Ludwigshafen, bevor die<br />

Kinder im Schulhof schließlich selbst<br />

ein Feuer löschen durften.<br />

Die Kooperation der Berufsbildenden<br />

Schule mit der Zeppelingrundschule<br />

war für beide ein voller Erfolg. Die<br />

Drittklässler wurden spielerisch an die<br />

Naturwissenschaften herangeführt, hatten<br />

Spaß am Experimentieren und werden<br />

ihre direkte Umwelt künftig sicher<br />

aktiver und wacher wahrnehmen. Die<br />

Auszubildenden der Berufsbildenden<br />

Schule konnten ihr theoretisch angeeignetes<br />

Wissen praktisch anwenden.


8.<br />

Arbeitsgemeinschaften unterwegs.<br />

Projektwochen, Tag des Kindes, Spielfest<br />

Im Sturm Kinderherzen zugeflogen<br />

Zum ersten Mal hat sich die ArbeitsgemeinschaftJugendzahnpflege<br />

Koblenz-Mayen am<br />

Kinderfest „Koblenz spielt“ im Sommer<br />

präsentiert. Und mit ihren ausgefallenen<br />

Spielen hat sie die Kinder -<br />

trotz Unwetters - „im Sturm“ erobert.<br />

Omar trägt eine Schürze und hält eine<br />

Drahtbürste in der Hand. Die Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte Liridona<br />

seift einen Luftballon mit Clowngesicht<br />

mit Rasierschaum ein. „So, jetzt darfst<br />

du ihm die Zähne putzen - mit kreisrunden<br />

Bewegungen und ohne großen<br />

Druck - so wie du es bei deinen Zähnen<br />

auch machst“, erklärt die Fachfrau.<br />

Omar macht sich an die Arbeit. Es geht<br />

kurze Zeit gut, dann platzt der Ballon.<br />

Der Junge hat Rasierschaumtupfen im<br />

Gesicht; alle um ihn herum lachen -<br />

Omar auch.<br />

Tipps für die Eltern<br />

„Wir wollten uns auf diesem Spielfest<br />

ganz unkonventionell dem Thema<br />

Zahnpflege und Mundhygiene annehmen<br />

und freuen uns, dass es uns so gut<br />

gelingt“, erklärt Dr. Stefan Schumacher,<br />

Zahnarzt aus Kaltenengers und Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege.<br />

Zusammen mit seinem<br />

niedergelassenen Kollegen Dr.<br />

Axel Rott aus Mayen und Dr. Reinhard<br />

Steinmeyer vom Gesundheitsamt betreuen<br />

sie den Stand, geben den Eltern<br />

der spielenden Kindern Tipps und beantworten<br />

Fragen – so beispielsweise<br />

nach dem Fluoridgehalt im Trinkwasser<br />

in der Region.<br />

„Alte Kinderspiele abgewandelt und<br />

aufgepeppt sind das beste Transportmittel<br />

für Informationen“, erklärt Dr. Schumacher.<br />

Eine Ballwurfkiste in Form<br />

eines Gebisses ist der zweite Renner am<br />

Stand. Hier gilt es mit Bällen die lachenden<br />

Bakterien „gründlich“ zu be-<br />

Buntes Treiben: Beim Spielfest in Koblenz ging es rund. Originelle Aktivitäten hatte<br />

auch die Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Koblenz-Mayen zu bieten, so<br />

beispielsweise das Zähneputzen an einem Ballon.<br />

seitigen. Diese Aktivität wird von der<br />

Leiterin der Arbeitsgemeinschafts-Geschäftsstelle<br />

Wibke Weber betreut. „Bei<br />

der Neuorganisation der Arbeitsgemeinschaft<br />

haben wir Kindergärten und<br />

ihre Zahnärzte-Obleute nach ihren<br />

Wünschen und Erwartungen an unsere<br />

Institution gefragt. Ein großes Anliegen<br />

war es, Hilfen zu bekommen, um das<br />

Thema Mundhygiene kindgerecht zu<br />

behandeln – sowohl bei der Arbeit mit<br />

den Kindern wie auch für Elternabende.<br />

Hier haben wir schon einiges an<br />

Geld und guten Ideen investiert!“<br />

Rolf Geifes<br />

16


„Gesundheitsteams vor Ort“:<br />

Zahnärzte in Viva-Familia-Projekt aktiv<br />

Zur Eigenvorsorge motivieren<br />

Die Initiative „Viva Familia“<br />

des Ministeriums für Arbeit,<br />

Soziales, Familie und Gesundheit<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat Zuwachs<br />

bekommen. „Gesundheitsteams vor<br />

Ort“ nennt sich ein Modellprojekt, das<br />

zunächst in der Mainzer Neustadt und<br />

in Trier-Nord gestartet wurde, und in<br />

dem sich eine Reihe von Kooperationspartnern<br />

engagiert. Mit von der Partie<br />

sind auch die Zahnärztinnen Dr. Margita<br />

Beck (Mainz, ehrenamtlich) und<br />

Dr. Christine Becker (Trier, Gesundheitsamt).<br />

„Wir wollen keine Parallelstrukturen<br />

oder neue Institutionen aufbauen, sondern<br />

Familien mit schwierigem sozialen<br />

Umfeld den Zugang zu gesundheitlichen<br />

Leistungen erleichtern“, erklärte<br />

Ministerin Malu Dreyer bei der Präsentation<br />

des Vorhabens in Mainz.<br />

Denn: Menschen, die Gesundheitsvorsorge<br />

nicht wahrnehmen, leben häufig<br />

in einer besonderen Situation. Fehlende<br />

oder mangelhafte Sprachkenntnisse,<br />

Bildungs- und Informationsdefizite,<br />

ökonomische Probleme stellen für sie<br />

oft unüberwindbare Barrieren dar, eben<br />

auch, um sich selbstverantwortlich um<br />

ihre Gesundheit und die ihrer Kinder<br />

zu kümmern. Professionelle Hilfe wird<br />

häufig erst dann in Anspruch genommen,<br />

wenn bereits gesundheitliche Störungen<br />

aufgetreten sind.<br />

Zur Eigenvorsorge motivieren wird nun<br />

also die Aufgabe der „Gesundheitsteams<br />

vor Ort“ sein. Daran arbeiten<br />

neben den Zahnärzten auch Ärzte, Hebammen,<br />

Ernährungsberater und andere<br />

Experten mit. In den beiden Stadtteilen<br />

existiert bereits ein weit gespanntes<br />

sozialarbeiterisches Netz, an das<br />

jetzt die Gesundheitsförderung angeknüpft<br />

wird. „Vor Ort“ bedeutet, dass<br />

die Angebote des Projektes in Gemeindetreffpunkten,<br />

Begegnungsstätten<br />

oder religiösen Zentren unterbreitet<br />

werden, also niederschwellig sind.<br />

17<br />

So beispielsweise auch die medizinischen<br />

und zahnmedizinischen Sprechstunden,<br />

in denen unter anderem über<br />

Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen,<br />

U-Untersuchungen für Kinder, Ernährung,<br />

Sexualität, HIV-Prävention oder<br />

eben Zahngesundheit und zahnmedizinische<br />

Prophylaxe beraten wird. Behandelt<br />

wird allerdings nicht, wohl aber<br />

werden die Besucher bei der Suche<br />

nach einer (Zahn-)Arztpraxis oder einem<br />

Krankenhaus unterstützt. Falls<br />

nötig, wird in Mainz auch der Medizinische<br />

Dolmetscherdienst aktiv, der<br />

übrigens allen (Zahn-)Ärzten zur Verfügung<br />

steht.<br />

Finanziert wird das Projekt mit<br />

insgesamt 93 000 Euro vom Land und<br />

von den gesetzlichen Krankenkassen.<br />

Über die offenen Sprechstunden hinaus,<br />

stehen sowohl in Mainz als auch in<br />

Trier noch weitere Aktivitäten und einmalige<br />

Veranstaltungen im Hilfsprogramm.<br />

Viele richten sich —zumindest<br />

in der Anlaufphase — ganz bewusst an<br />

Frauen, da sie es sind, die in den Fami-<br />

9.<br />

lien meist das „Gesundheitsmanagement“<br />

in der Hand haben.<br />

Hier eine Auswahl:<br />

„Frühstück mit Müttern und Babys“<br />

(Expertinnen informieren zu den Themen<br />

„Und plötzlich ist alles anders“,<br />

„Impfen und Vorsorge bei Kindern“,<br />

„Zahngesundheit im Kindesalter“, „Sexualität<br />

nach der Geburt“)<br />

„Sport und Gesundheit für aktive<br />

Migrantinnen“<br />

(Gymnastikübungen zum Einsteigen)<br />

Guter Rat von Anfang an: Beim Mutter-Baby-Frühstück des Modellprojekts „Gesundheitsteams vor Ort“<br />

ist auch die Zahngesundheitsvorsorge vom ersten Lebenstag an ein Thema.<br />

„Stelz-Art“<br />

(Stelzen-Laufen für Jugendliche gegen<br />

Bewegungsarmut und für kontinuierliche<br />

sportliche Aktivität mit dem Ziel<br />

einer Aufführung)<br />

„Mädchen –Gesundheitsführerschein“<br />

(Gesundheit — Sexualität —Ernährung<br />

— Bewegung:<br />

Besuch einer Frauenarztpraxis und der<br />

Aids-Hilfe, die Teilnehmerinnen kochen<br />

für ihre Mütter, Ausflug in einen<br />

Hochseilklettergarten)


10.<br />

Wissenschaftliches Symposium:<br />

15 Jahre Speisesalzfluoridierung<br />

Heute ziehen auch die Discounter mit<br />

Unter dem Titel „15 Jahre<br />

Speisesalzfluoridierung in<br />

Deutschland“ stand ein wissenschaftliches<br />

Symposium im<br />

September an der Universität<br />

Freiburg. Hier auszugsweise einige<br />

Kernaussagen der Referenten:<br />

Prof. Dr. Andreas G. Schulte,<br />

Universitätsklinikum Heidelberg,<br />

Poliklinik für Zahnerhaltungskunde<br />

„Aus zahlreichen epidemiologischen<br />

Untersuchungen zur Kariesprävalenz<br />

von Kindern lässt sich ablesen, dass fluoridiertes<br />

Speisesalz zum Rückgang<br />

von Karies beigetragen hat.“<br />

Prof. Dr. med. dent. Stefan Zimmer,<br />

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

und Präventive Zahnheilkunde<br />

„Was in der Schweiz seit 50 Jahren mit<br />

Erfolg praktiziert wird, ist jetzt in<br />

Deutschland seit genau 15 Jahren möglich:<br />

die Kariesvorbeugung mit fluoridiertem<br />

Speisesalz. 1991 erstmalig als<br />

Individuell dosieren<br />

Ein „Update Kinderzahnheilkunde“<br />

bot die Bezirkszahnärztekammer<br />

<strong>Pfalz</strong> kürzlich als Fortbildung für<br />

Zahnärzte in Ludwigshafen an. Als<br />

Referenten hatte sie Prof. Dr. Norbert<br />

Krämer, kürzlich von Erlangen nach<br />

Dresden gewechselt, gewinnen können.<br />

Prof. Krämer widmete sich in<br />

dem Seminar auch dem Thema Fluoride.<br />

Er erinnerte an die neuen Richt-<br />

Jodsalz mit Fluorid im Handel eingeführt,<br />

ist dieses Kombinationssalz heute<br />

mit einem Marktanteil von über 66 Prozent<br />

das meist gekaufte Haushaltssalz.<br />

Da von der Speisesalzfluoridierung und<br />

–jodierung auch sozial schwächere<br />

Bevölkerungsgruppen profitieren, ist<br />

diese Prophylaxemaßnahme eine perfekte<br />

Public-Health-Maßnahme, die<br />

noch weiter ausgebaut werden sollte.<br />

Der Absatz von fluoridiert-jodiertem<br />

Speisesalz in Deutschland entwickelte<br />

sich in den Anfangsjahren nur langsam,<br />

erhielt jedoch in den Jahren 1998/1999<br />

einen erheblichen Schub, als die Discounter<br />

Aldi und Lidl ihr Salzangebot<br />

komplett auf dieses Produkt umstellten.<br />

Bis heute ist der Vertrieb von fluoridiertem<br />

Speisesalz ausschließlich für den<br />

häuslichen Gebrauch gestattet. Deshalb<br />

ist es ein wichtiges Ziel, den Einsatz<br />

dieses für die Kariesprophylaxe so<br />

wichtigen Instrumentes auf weitere<br />

Bereiche, wie z.B. Einrichtungen der<br />

Gemeinschaftsverpflegungen und Bäckereien,<br />

auszuweiten. Noch eine erfreuliche<br />

Information: Das EU-Parlament<br />

hat im Mai 2006 einer Anreiche-<br />

linien (s.o.), die im Internet unter der<br />

Adresse www.zzq.koeln.de abzurufen<br />

sind.<br />

Der Referent verwies auf die Erkenntnisfortschritte<br />

zum Wirkmechanismus<br />

von Fluoriden, d.h. den primär lokalen<br />

Effekt. Als Dosierung empfahl er 0,03<br />

mg bis 0,07 mg Fluoride pro Kilo Körpergewicht.<br />

Allerdings: Die Dosierung<br />

müsse immer individuell gefunden werden,<br />

abhängig davon aus welchen Fluorid-Quellen<br />

der Bedarf gespeist werde.<br />

Als Beispiel nannte er ein bestimmtes<br />

rung von Lebensmitteln mit Fluorid<br />

zugestimmt. Damit sind die Voraussetzungen<br />

zur Beibehaltung der Speisesalzfluoridierung<br />

in Deutschland geschaffen<br />

worden.“<br />

Prof. Dr. Gisela Hetzer,<br />

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus,<br />

Dresden, Zentrum für Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde,<br />

Abteilung Kinderzahnheilkunde<br />

„Die Zahnärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung<br />

(ZZQ) im Institut der<br />

Deutschen Zahnärzte (IDZ) und zahnmedizinische<br />

wissenschaftliche Fachgesellschaften<br />

haben im Frühjahr 2006<br />

eine Leitlinie zu Fluoridierungsmaßnahmen<br />

veröffentlicht. Die Leitlinie<br />

bezieht sich auf die in Deutschland gängigen<br />

Methoden: Fluorid-Zahnpasta,<br />

fluoridiertes Speisesalz, Fluoridtabletten,<br />

Fluorid-Mundspüllösungen, -Gele<br />

und -Lacke. In der Leitlinie wird die<br />

generelle Anwendung fluoridierten<br />

Speisesalzes empfohlen. Außerdem<br />

werden Kombinationsmöglichkeiten<br />

mit anderen Fluoridierungsmaßnahmen<br />

aufgezeigt.“<br />

Gerhard Schwenk<br />

Mineralwasser mit einem Flurorid-<br />

Gehalt von 3,1 mg pro Liter. Wenn<br />

das Kind dieses Wasser konsumiere,<br />

müsse das bei der Empfehlung<br />

dann natürlich berücksichtigt werden.<br />

Ebenso müsse bei der Fluoridanamnese<br />

nach der verwendeten<br />

Zahnpasta gefragt werden.<br />

Um juristisch auf der sicheren Seite<br />

zu sein, sollte die Fluoridanamnese<br />

und die Aufklärung über Nutzen und<br />

möglichen Nebenwirkungen von<br />

Fluoriden dokumentiert werden.<br />

18

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