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MAX SCHRUBBEL POST Ausgabe 2/2010 - (LAGZ) Rheinland-Pfalz

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Inhalt<br />

Vorwort:<br />

Gesundheitserziehung braucht<br />

Idealismus und Realismus Seite 3<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer<br />

Jugendzahnpflegetag in Trier:<br />

Aktionstag ganz nach Geschmack der Kinder Seite 4<br />

<strong>LAGZ</strong> ehrt Sanitätsrat Dr. Helmut Stein<br />

mit der Verdienstmedaille Seite 5<br />

Pieper-Studie weist glänzendes Ergebnis<br />

für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> aus Seite 6<br />

Vortrag: Essgenuss lässt sich erlernen Seite 7<br />

Vortrag: Wenn die Angst mit<br />

im Behandlungsstuhl sitzt Seite 9<br />

<strong>LAGZ</strong>-Projekte:<br />

Rückschau und Ausblick<br />

Die Eltern mit ins Boot nehmen Seite 11<br />

Pädagogikseminar-Reihe beendet Seite 13<br />

<strong>LAGZ</strong>-Medienarbeitskreis:<br />

Überarbeitete Informationen:<br />

Leitfaden und Ordner „Zahngesundheit in der Schule“<br />

in neuer Version Seite 14<br />

<strong>LAGZ</strong> unterwegs:<br />

Gesundes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>:<br />

<strong>LAGZ</strong> mit dabei Seite 15<br />

Attraktiver Stand für<br />

kleine und große Besucher Seite 16<br />

Zahnunfälle:<br />

DAJ nimmt Stellung<br />

Es kommt auf jede Minute an Seite 17<br />

Aus den Arbeitsgemeinschaften:<br />

Jubiläen und Aktionen<br />

Lesen Sie ab Seite 18<br />

Zu guter Letzt:<br />

Impressionen vom Jugendzahnpflegetag<br />

Seiten 23 und 24<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (<strong>LAGZ</strong>)<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Brunhildenstraße 1<br />

67059 Ludwigshafen<br />

Telefon: 0621/5969-156<br />

Telefax: 0621/5969-181<br />

eMail: info@lagz-rlp.de<br />

Internet: www.lagz-rlp.de<br />

Redaktion:<br />

Dorothea Tilger, Gerhard Schwenk,<br />

Dr. Peter Matovinovic<br />

Fotos:<br />

<strong>LAGZ</strong>, Arbeitsgemeinschaften Jugendzahnpflege<br />

Druck und Verlag:<br />

Wolfgang Magin, Druckerei und Verlag GmbH, Rodalben<br />

2


Vorwort Sanitätsrat Dr. Helmut Stein:<br />

Vorsitzender der <strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Gesundheitserziehung braucht Idealismus und Realismus<br />

Liebe Leser,<br />

„Keine Schuld ist dringender, als die,<br />

Dank zu sagen.“ Mit diesem Zitat von<br />

Marcus Tullius Cicero möchte ich mich<br />

an alle Akteure der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege wenden –<br />

und mich dem gelehrten Römer anschließen.<br />

Er hätte heute noch genauso<br />

Recht wie in seiner Zeit. Gerade jenen<br />

Menschen, die sich – in einer individualisierten,<br />

manchmal gar egoistischen<br />

Gesellschaft - für das Gemeinwohl einsetzen,<br />

schulden wir Dank. Ja, es dient<br />

dem Gemeinwohl, wenn sich über 1 300<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzte in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />

dazu Erzieherinnen, Lehrer<br />

und andere Fachkräfte in der zahnmedizinischen<br />

Gruppenprophylaxe engagieren,<br />

um jungen Menschen den Weg<br />

zu einem (zahn-)gesunden Leben zu<br />

zeigen, das frei von großem Leid ist.<br />

Das ist eben keine Selbstverständlichkeit<br />

und verdient jedes Jahr aufs Neue<br />

ein herzliches Dankeschön.<br />

Seit über 25 Jahren ist die <strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

erfolgreich. Die Karies ist<br />

weiter auf dem Rückzug, was die von<br />

Prof. Pieper beim rheinland-pfälzischen<br />

Jugendzahnpflegetag in Trier präsentierten<br />

Zahlen aus seiner neuesten Studie<br />

belegen.<br />

55,5 Prozent der Sechs-/Siebenjährigen<br />

haben naturgesunde Milchzähne.<br />

70 Prozent der Zwölfjährigen<br />

können naturgesunde bleibende Zähne<br />

zeigen. In der Gruppe der 15-Jährigen<br />

können 54,6 Prozent mit einem<br />

naturgesunden Gebiss strahlen.<br />

Hinter diesen Zahlen stecken harte Arbeit<br />

und unzählige Stunden, die für die<br />

eigene Familie und Freizeit fehlen. Diese<br />

Arbeit kann dennoch nicht nur mit<br />

Idealismus geleistet werden. Nun könnte<br />

man sagen, die Gesundheit unserer<br />

Kinder ist mit keinem Geld dieser Welt<br />

3<br />

Prof. Dr. Klaus Pieper präsentierte beim<br />

rheinland-pfälzischen Jugendzahnpflegetag in<br />

Trier die neuesten Zahlen zum Kariesrückgang<br />

im Bundesland.<br />

zu bezahlen. Aus ethischer Sicht stimmt<br />

das natürlich. Prävention und Erziehung<br />

zu einem gesundheitsbewussten Verhalten<br />

erfordern aber realistischer Weise<br />

auch einen gewissen finanziellen Einsatz.<br />

An dieser Stelle will ich mich deshalb<br />

ganz bewusst bei den gesetzlichen<br />

Krankenkassen bedanken, denen ja, wie<br />

der Zahnärzteschaft selbst, einiges in<br />

einem Problem beladenen Gesundheitswesen<br />

abverlangt wird. Es zeichnet die<br />

rheinland-pfälzische Jugendzahnpflege<br />

aus, dass die Vernunft bei allen Partnern<br />

– auch dem die <strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

intensiv unterstützenden Gesundheitsministerium<br />

– regiert. Diese Vernunft<br />

gebietet uns, dass Gesundheit nicht zum<br />

Nulltarif zu haben ist und Prophylaxe<br />

jeden Cent wert ist, der in sie investiert<br />

wird.<br />

Ja, es macht auch finanziell Sinn, wenn<br />

unser Projekt „Gesunde Zähne von Anfang<br />

an“ nach der Pilotphase jetzt flächendeckend<br />

angeboten wird, denn –<br />

auch das ist in der demnächst in schrift-<br />

licher Form erscheinenden Pieper-Studie<br />

nachzulesen – es gibt Mädchen und<br />

Jungen, die bereits vor dem Kindergarteneintritt<br />

Karies haben. Wir können gar<br />

nicht genug tun, um jungen Eltern bewusst<br />

zu machen, welchen Schaden das<br />

Dauernuckeln an der Flasche ihrem<br />

Nachwuchs zufügt.<br />

Und es ist lohnend, wenn wir künftig<br />

die Hebammen in unsere Elternarbeit<br />

mit einbeziehen. Sie sind es, die kurz<br />

nach der Geburt die Familien besuchen<br />

und zum Wohle des Säuglings aufklären.<br />

Wir wissen es: Allein der falsche<br />

Schnuller kann fatale Folgen für die<br />

Zahn-, Mund- und Kiefergesundheit eines<br />

Babys haben.<br />

Zuletzt: Wenn wir uns in Zusammenarbeit<br />

mit dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium<br />

auch in den Unterricht<br />

an den Fachschulen für Sozialwesen,<br />

an denen Erzieher/innen ausgebildet<br />

werden, einbringen werden, geschieht<br />

das aus vernünftigen Gründen.<br />

Auf diese Weise sind die Erzieherinnen<br />

bereits bei ihrem Start in das Berufsleben<br />

auf das Thema Mundgesundheitserziehung<br />

richtig vorbereitet, denn diesen<br />

Fachunterricht werden Zahnärzte<br />

und Ernährungsberaterinnen halten.<br />

Idealismus und Realismus braucht es<br />

also, um eine nachhaltig wirkende zahnmedizinische<br />

Gruppenprophylaxe zu<br />

verwirklichen. Lassen Sie uns auf diesem<br />

bewährten Weg voranschreiten.<br />

Ich wünsche Ihnen für 2011 Gesundheit<br />

und nur das Allerbeste.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Helmut Stein


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer Jugendzahnpflegetag<br />

<strong>2010</strong> in Trier: Aktionstag<br />

Aktionstag ganz nach Geschmack der Kinder<br />

Viel erleben konnten die kleinen Besucher beim Aktionstag – und Clown Mausini war auch mit von der Partie in Trier.<br />

M<br />

Mit einer logistischen<br />

Meisterleistung der aus-<br />

richtenden AGZ Trier-<br />

Saarburg begann der rheinland-pfälzische<br />

Jugendzahnpflegetag <strong>2010</strong> in der<br />

Europahalle Trier. Waren es doch über<br />

1 000 Kinder, die zum Aktionstag eingeladen<br />

worden waren und geordnet zu<br />

den verschiedenen Stationen rund um<br />

die gruppenprophylaktischen Themen<br />

Ernährung, Mundhygiene, Zahnarztbesuch<br />

und Fluoridierung geleitet werden<br />

mussten. Ein starkes Team um den<br />

AGZ-Vorsitzenden Dr. Christian Brandstätter<br />

und den AGZ-Geschäftsstellenleiter<br />

Manfred Heinz sorgte dafür, dass<br />

alles in geregelten Bahnen lief.<br />

Ausgestattet mit einer Aufgabenmappe<br />

gingen die Jungen und Mädchen voller<br />

Wissbegierde und Forscherdrang an den<br />

Start des Parcours – beobachtet<br />

übrigens von einem stattlichen Pressetross,<br />

der über den rheinland-pfälzischen<br />

Jugendzahnpflegetag berichtete<br />

und ihn auch zu einem medialen Ereignis<br />

machte. Am Ende hatte sich das<br />

Rezept der rheinland-pfälzischen Jugendzahnpflegetage<br />

– Lernen mit Spaß<br />

– auch in diesem Jahr bewährt.<br />

Inhaltlich gehaltvoll und optisch ansprechend<br />

präsentierten sich Lebensmittelpyramide,<br />

Obst- und Gemüse-ABC sowie<br />

der Stand mit den Zutaten für ein<br />

ausgewogenes Schulfrühstück. Natürlich<br />

sorgte die Zuckerausstellung<br />

wiederum für erstaunte Gesichter. Große<br />

Augen machten die kleinen Besucher<br />

an den Ständen, an denen das Gebiss,<br />

das Entstehen von Karies, das Versiegeln<br />

der Fissuren oder die Fluoridierung<br />

auf einfallsreiche Weise erklärt bzw.<br />

4


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer Jugendzahnpflegetag:<br />

Aktionstag und Symposium<br />

vorgeführt wurden. „Der Nächste bitte“<br />

hieß es schließlich in der „Zahnarztpraxis“,<br />

wo die Intraoralkamera fast<br />

ununterbrochen zum Vergnügen der<br />

kleinen „Patienten“ im Einsatz war.<br />

Selbstverständlich hatten die Organisatoren<br />

auch die kindliche Lust am Basteln<br />

nicht außer Acht gelassen und dazu<br />

gleich mehrere Stationen aufgebaut.<br />

Max Schrubbel als Riesenpuzzle wurde<br />

ungezählte Male an diesem Morgen<br />

zusammengesetzt, aber auch der lebensechte<br />

Max Schrubbel, der seine Runden<br />

drehte, war ständig von einem „Fanclub“<br />

umringt.<br />

Ein appetitliches und selbstverständlich<br />

gesundes Frühstück brachte verbrauchte<br />

Energie zurück und einen künstlerischen<br />

Hochgenuss erwartete die Mädchen<br />

und Jungen beim Auftritt des unvergleichlichen<br />

Clown Mausini, der<br />

einmal mehr bewies, dass sich ein<br />

durchaus ernstes und nicht immer einfaches<br />

Thema wie Zahngesundheit<br />

wahrlich mitreißend vermitteln lässt.<br />

Das Presseecho war groß in Trier. Hier der<br />

AGZ-Vorsitzende Dr. Christian Brandstätter<br />

im Interview.<br />

5<br />

<strong>LAGZ</strong> ehrt Sanitätsrat Dr. Helmut Stein<br />

mit der Verdienstmedaille<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege<br />

Ddigte<br />

(<strong>LAGZ</strong>) <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wür-<br />

zum diesjährigen Tag der Zahngesundheit<br />

das seit Jahrzehnten unermüdliche<br />

Engagement ihres Vorsitzenden<br />

Sanitätsrat Dr. Helmut Stein für die<br />

zahnmedizinische Gruppenprophylaxe<br />

mit der Verleihung der Verdienstmedaille<br />

der <strong>LAGZ</strong>. In seiner Laudatio erinnerte<br />

der stellvertretende <strong>LAGZ</strong>-Vorsitzende<br />

Walter Bockemühl daran, dass es<br />

vor über 25 Jahren Dr. Stein gewesen<br />

war, der damals trotz Konflikten im<br />

Gesundheitswesen Zahnärzteschaft,<br />

gesetzliche Krankenkassen, öffentlichen<br />

Gesundheitsdienst, Kindertagesstätten,<br />

später auch Schulen sowie das<br />

rheinland-pfälzische Ministerium für<br />

Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen<br />

und Familie dazu bewegte, mit einem<br />

gemeinsamen Konzept den Kampf gegen<br />

die kindliche Karies aufzunehmen.<br />

Dr. Steins persönlicher Einsatz für die<br />

Zahngesundheit der Jungen und Mädchen<br />

im Land gründe auf der Überzeugung,<br />

dass mundgesundheitsbewusstes<br />

Verhalten nicht verordnet werden könne,<br />

sondern das Ergebnis eines Lernpro-<br />

Die <strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

würdigte die Verdienste<br />

ihres Vorsitzenden<br />

Sanitätsrat Dr. Helmut Stein<br />

mit der Verdienstmedaille.<br />

Der stellvertretende Vorsitzende<br />

Walter Bockemühl überreichte<br />

die Auszeichnung.<br />

zesses ist, der von klein auf beginnt. Die<br />

auf dieser Basis entwickelten, kontinuierlich<br />

ausgebauten und auf die verschiedenen<br />

Altersgruppen ausgerichteten<br />

Programme rund um die Themen<br />

Ernährung, Mundhygiene, Zahnarztbesuch<br />

und Fluoridierung hätten die<br />

<strong>LAGZ</strong> zu einem weit über die Bundeslandgrenzen<br />

hinaus anerkannten Erfolgsmodell<br />

gemacht, so Walter Bockemühl.<br />

Dieser Erfolg lässt sich auch in Zahlen<br />

ablesen. <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> weist in der<br />

gerade fertiggestellten jüngsten Studie<br />

der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für<br />

Jugendzahnpflege zur Mundgesundheit<br />

der Kinder und Jugendlichen in der<br />

Bundesrepublik wieder hervorragende<br />

Werte auf.<br />

Dr. Stein hatte den <strong>LAGZ</strong>-Vorsitz 1997<br />

von Sanitätsrat Dr. Herbert Frank übernommen,<br />

ein ebenso vehementer Fürsprecher<br />

der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe<br />

nach rheinland-pfälzischem<br />

Muster. Die Verdienstmedaille<br />

war bisher nur an Dr. Steins Vorgänger<br />

im Amt verliehen worden.


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer Jugendzahnpflegetag:<br />

Symposium<br />

Pieper-Studie weist glänzendes Ergebnis<br />

für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> aus<br />

dmf-t<br />

M<br />

ehr als die Hälfte der deutschen<br />

Schulanfänger hat<br />

kariesfreie Milchzähne,<br />

rund zwei Drittel der Zwölfjährigen in<br />

der Bundesrepublik weisen ein naturgesundes<br />

bleibendes Gebiss auf. Die<br />

Mundgesundheit der Jungen und Mädchen<br />

verbesserte sich zwischen 2004<br />

und 2009 deutlich. Dies geht aus einer<br />

Studie hervor, die im Auftrag der Deutschen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege<br />

(DAJ) im Jahr 2009 an rund<br />

87 000 Schülerinnen und Schülern aller<br />

Bundesländer vorgenommen wurde.<br />

Als Maßeinheit zur Beurteilung der<br />

Zahngesundheit wurde der DMF-T-Index<br />

herangezogen, der die Anzahl der<br />

kariösen, fehlenden oder gefüllten Zähne<br />

abbildet. <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> erreichte<br />

wiederum hervorragende Werte.<br />

Mit der Epidemiologischen Begleituntersuchung,<br />

erstmals 1994/95, kommt<br />

die DAJ dem gesetzlichen Auftrag zur<br />

dmf-t-Mittelwerte bei Schulanfängern<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> im Zeitverlauf<br />

Kariesrückgang 1994 bis 2009: 36,4%<br />

Evaluation der Gruppenprophylaxe in<br />

Deutschland nach. Verantwortlich für<br />

die Studie zeichnet der Leiter der Abteilung<br />

Kinderzahnheilkunde der Universität<br />

Marburg Prof. Dr. Klaus Pieper,<br />

der die rheinland-pfälzischen Zahlen<br />

jüngst beim rheinland-pfälzischen<br />

Jugendzahnpflegetag in Trier präsentierte.<br />

Für das Gutachten wurden in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

2096 Sechs-/Siebenjährige,<br />

2324 Zwölfjährige sowie 1965 15-Jährige<br />

von den im öffentlichen Gesundheitsdienst<br />

tätigen Zahnärztinnen Dres.<br />

Dorothee Schulte und Christine Becker<br />

sowie dem Zahnarzt Dr. Reinhard Steinmeyer<br />

untersucht.<br />

Die Resultate für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>:<br />

55,5 Prozent der Sechs-/Siebenjährigen<br />

haben naturgesunde Milchzähne. 70<br />

Prozent der Zwölfjährigen können na-<br />

turgesunde bleibende Zähne zeigen. In<br />

der Gruppe der 15-Jährigen können<br />

54,6 Prozent mit einem naturgesunden<br />

Gebiss strahlen.<br />

Lag der mittlere dmf-t-Wert (Milchzähne)<br />

bei den Sechs- und Siebenjährigen<br />

im Jahr 2004 noch bei 2,01, so betrug<br />

er 2009 nur noch 1,78. Im Zeitraum<br />

von 15 Jahren ging die Karies um 36,4<br />

Prozent zurück.<br />

Der mittlere DMF-T-Wert (bleibende<br />

Zähne) betrug bei den Zwölfjährigen<br />

0,66 (1994: 2,6) und bei den 15-Jährigen,<br />

die 2004 erstmals untersucht worden<br />

waren, 1,42 (2004:2,07). Der DMF-<br />

T-Wert verringerte sich zwischen 2004<br />

und 2009 in diesen beiden Jahrgängen<br />

um 36,5 Prozent bzw. 31.4 Prozent.<br />

Ein großes Problem sei, dass knapp 50<br />

Prozent der kariösen Milchzähne nicht<br />

saniert seien. Zu beobachten sei zudem,<br />

6


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer Jugendzahnpflegetag:<br />

Symposium<br />

dass dreijährige Kinder bereits mit Karies<br />

in die Kindertagesstätte einträten,<br />

informierte Prof. Pieper in Trier.<br />

Dazu meint Sanitätsrat Dr. Helmut<br />

Stein, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege<br />

(<strong>LAGZ</strong>) <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>: „In den vergangenen<br />

25 Jahren verbesserte sich die<br />

Zahngesundheit der rheinland-pfälzischen<br />

Mädchen und Jungen spektakulär.<br />

Die Karies ging immens zurück.<br />

Solche Ergebnisse lassen sich nur erreichen,<br />

wenn alle, die um die Gesundheit<br />

unserer Kinder und Jugendlichen<br />

bemüht sind, nach einem gemeinsamen<br />

Präventionskonzept handeln. In <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

haben wir diese vorbildliche<br />

Kooperation von Zahnärzteschaft, gesetzlichen<br />

Krankenkassen, öffentlichem<br />

Gesundheitsdienst, Kindertagesstätten<br />

und Schulen. Zudem unterstützt die<br />

Landesregierung die zahnmedizinische<br />

Gruppenprophylaxe in vorbildlicher<br />

Weise.<br />

Programme anpassen<br />

Allerdings müssen wir auch unsere Programme<br />

stets den aktuellen Herausforderungen<br />

anpassen. Deshalb entwickelten<br />

wir das „Aktivprogramm Zahnvorsorge“<br />

mit dem Ziel, gegen die Polarisierung<br />

der Karies anzukämpfen. Erste<br />

Erfolge können wir verzeichnen.<br />

Ebenso starteten wir das Projekt „Gesunde<br />

Zähne von Anfang an“, das sich<br />

an Eltern von Kindern im Krabbelgruppenalter<br />

richtet und nach der Pilotphase<br />

jetzt landesweit angeboten wird. Hier<br />

lagen wir ebenfalls richtig. Die aktuelle<br />

DAJ-Studie zeigt ja, dass bereits unter<br />

Dreijährige Karieserfahrung haben.“<br />

Demnächst werden die Daten der DAJ-<br />

Studie endgültig ausgewertet sein und<br />

die Expertise wird danach in gedruckter<br />

Form vorliegen.<br />

7<br />

Essgenuss lässt sich erlernen<br />

„Essen Sie nichts, was Ihre Urgroßmutter<br />

nicht als Lebensmittel erkannt hätte“,<br />

dieser Rat des amerikanischen Autors<br />

Michael Pollan stand am Ende des<br />

Vortrags „Essen – reine Geschmackssache?!“<br />

der beiden Dipl.-Ing. Ernährungstechnikerinnen<br />

Karin Pinn und<br />

Bettina Ballat-Klein beim Symposium<br />

des rheinland-pfälzischen Jugendzahnpflegetages<br />

<strong>2010</strong>.<br />

Doch nicht nur unser Essen selbst, sondern<br />

auch unser Umgang mit ihm hat<br />

sich verändert. Was sich auch auf unsere<br />

Kinder auswirkt: Auf Rituale wie<br />

gemeinsame Familienmahlzeiten wird<br />

zunehmend verzichtet, Eltern sagen ihren<br />

Sprösslingen nicht mehr was wann<br />

gegessen wird. Statt geregelt wird verhandelt,<br />

um Konflikte zu vermeiden.<br />

Auf dem Speiseplan stehen letztlich zu<br />

fette und zu süße Nahrungsmittel, zu<br />

wenig Obst und Gemüse, zu kalorienreiche<br />

Getränke. In Kombination mit<br />

fehlender Bewegung ist das Resultat<br />

nicht zu übersehen: Deutschland ist zu<br />

dick.<br />

Allerdings: Das Ernährungs- und Bewegungsverhalten<br />

eines Menschen wird<br />

von Kindesbeinen an geprägt. Wer Kinder<br />

zu Klasse statt Masse, zum Spaß am<br />

Bewegen erziehen will, muss entsprechend<br />

früh beginnen. Im Kindergartenund<br />

Grundschulalter stecken die Kleinen<br />

voller Wissbegierde und Forschungsdrang,<br />

sind in dieser Zeit am<br />

besten zu beeinflussen und zu motivieren.<br />

Ein Fakt, den sich mittlerweile Kindertagesstätten<br />

und Schulen auch bei ihren<br />

Ernährungs- und Bewegungsprogrammen<br />

zunutze machen. So erwähnten<br />

die Referentinnen u.a. das Projekt<br />

Walking-Bus, was einfach nur bedeutet,<br />

dass der Schulbus nicht direkt vor<br />

dem Gebäude hält, damit die Schüler<br />

ein paar Meter mehr vor und nach Unterrichtsschluss<br />

laufen müssen.<br />

An gesunde Gewohnheiten, auch beim Essen, müssen Kinder heran geführt werden.


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer Jugendzahnpflegetag:<br />

Symposium<br />

Gesunde Gewohnheiten lernen Kinder<br />

durch Nachahmen - ungesunde natürlich<br />

auch. Deshalb müssen sich Eltern und Pädagogen<br />

bewusst sein: Für Jungen und<br />

Mädchen in diesem Alter sind sie Modell<br />

Nummer eins. Kinder übernehmen<br />

alles: schlechte/gute Essgewohnheiten,<br />

un-/regelmäßige Essenszeiten, Lebensmittelvorlieben/-abneigungen,<br />

schlechte/<br />

gute Kochgewohnheiten, Esskultur.<br />

Bewährt haben sich in Kitas und Schulen<br />

beispielsweise Trinkstationen. Getrunken<br />

wird aus dem Glas, Geschmack<br />

und Menge werden trainiert und – was<br />

Eltern oft überrascht – Kinder trinken<br />

durchaus Wasser, wenn nichts anderes<br />

angeboten wird. Was sich zu Hause ja<br />

fortsetzen lässt.<br />

Geschmack wird also erlernt und da Kinder<br />

mehr Papillen auf der Zunge haben,<br />

schmecken sie tatsächlich intensiver als<br />

Erwachsene. Wodurch auch erklärbar<br />

wird, warum ein extremes Erlebnis beim<br />

erstmaligen Probieren eines Lebensmittels<br />

prägend sein kann: Wer als Kind Oliven<br />

mit blauen Trauben verwechselt, wird<br />

erstere vermutlich so schnell nicht mehr<br />

anrühren.<br />

Grundsätzlich, so das „Rezept“ der beiden<br />

Fachfrauen, gilt aber: Ein bestimmtes<br />

Nahrungsmittel muss mindestens<br />

zehn Mal zum Versuchen serviert werden,<br />

bevor sich Geschmack bilden kann.<br />

Ein bisschen Geduld ist also durchaus<br />

gefragt.<br />

Die Neugierde auf Unbekanntes lässt<br />

sich aber auch schon beim Kochen wecken.<br />

Werden Kinder beim Zubereiten<br />

von Essen einbezogen, werden ihnen<br />

auch Lebensmittel nahe gebracht, die<br />

sie bis dahin noch gar nicht kannten.<br />

Und manchmal hilft auch ein kleiner<br />

Trick: Bäumchengemüse klingt für den<br />

Nachwuchs sicher reizvoller als Brokkoli.<br />

Kinder müssen genießen lernen. Daher<br />

sind Regeln und Rituale umso wichtiger.<br />

Zeit nehmen zum Essen und gemeinsame<br />

Mahlzeiten in der Gruppe/<br />

Familie sind sicher das Salz in der Suppe.<br />

Die Tricks der<br />

Lebensmittelindustrie<br />

„Zur Fußball-WM konnten Kinder<br />

beim Kauf von Ferrero-Produkten wie<br />

dem Kinderriegel, der mit der „Extraportion<br />

Milch“ beworben wird, Punkte<br />

für ein Fan-Trikot sammeln. Die<br />

dafür benötigte Menge an Riegeln entspricht<br />

fünfeinhalb Kilogramm Zucker<br />

und dem Fettgehalt von 18 Stück Butter!<br />

Gleichzeitig sponsert Ferrero, der<br />

Gipfel der Verlogenheit, das Sportabzeichen<br />

für Kinder.“<br />

Thilo Bode, Foodwatch-Chef,<br />

Der Spiegel 36/<strong>2010</strong><br />

8


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer Jugendzahnpflegetag:<br />

Symposium<br />

Wenn die Angst mit im Behandlungsstuhl sitzt<br />

Sie beschleicht uns, kriecht in uns<br />

hoch, bringt uns zum Zittern und<br />

ins Schwitzen. Das Herz rast, die<br />

Muskeln spannen an. Irrationale Gedanken<br />

durchfluten den Kopf, wir wollen<br />

die Kontrolle nicht verlieren und handeln<br />

doch wider gegen jede Vernunft:<br />

Angst ist es, die uns in diese Lage versetzt.<br />

Ob angeboren oder erlernt – jeder<br />

Mensch hat sie, jeder reagiert entsprechend<br />

psychisch und physisch.<br />

Dennoch: Angst ist kein sich dem Verstand<br />

entziehendes Phänomen. Sie ist<br />

erklärbar und überwindbar. Gerade für<br />

Patienten, die Angst vor dem Zahnarzt<br />

haben, – und das sind zwischen 50 und<br />

70 Prozent – gilt dies. Umgekehrt ist es<br />

auch gerade der Zahnarzt, der diesen<br />

Patienten helfen kann. Ein vermeintlicher<br />

Widerspruch, den Dipl. cand. Psychologin<br />

Julia Köller beim jüngsten<br />

rheinland-pfälzischen Jugendzahnpflegetag<br />

auflöste.<br />

Zum Entstehen von Angst existieren<br />

verschiedene Theorien:<br />

Zwei-Faktoren-Theorie (Mowrer)<br />

Diese Theorie geht davon aus, dass ein<br />

ursprünglich neutraler Reiz mit einer<br />

Angst auslösenden Situation assoziiert<br />

wird (klassische Konditionierung).<br />

Konkret: Der weiße Kittel des Zahnarztes<br />

wird mit Schmerz in Verbindung<br />

gebracht, die Reaktion ist Flucht und<br />

Vermeidung. Genau dadurch wird jedoch<br />

nicht die Erfahrung gemacht, dass<br />

der Angst auslösende Reiz gar nicht<br />

gefährlich ist (operante Konditionierung).<br />

Modell-Lernen (Bandura)<br />

Nach dieser Theorie lernen Kinder und<br />

Erwachsene auch durch das zufällige<br />

oder absichtliche Beobachten und<br />

Nachahmen von Verhaltensweisen,<br />

meist in Alltagssituationen. Erfahrungen<br />

9<br />

und Wissen anderer können damit an<br />

andere weitergegeben werden. Im Gegensatz<br />

zur klassischen und operanten<br />

Konditionierung kann durch das Lernen<br />

am Modell völlig neues Wissen/Verhalten<br />

erlernt werden – auch negatives.<br />

Nicht wichtig ist, ob das Modell als<br />

Person anwesend ist oder ob die Vermittlung<br />

über ein Medium passiert.<br />

Eigene Einstellungen<br />

Unsere Einstellungen wirken sich auf<br />

Prozesse der Informationsverarbeitung<br />

und Bewertung von Situationen aus. Die<br />

einseitige Konzentration auf bestimmte<br />

Aspekte bedeutet allerdings den Verlust<br />

von Objektivität. Beispiel: das Fokussieren<br />

auf schreckliche Flugzeugunglücke<br />

bei gleichzeitiger Missachtung<br />

der geringen Wahrscheinlichkeit, mit<br />

einem Flugzeug abzustürzen.<br />

Die Angst<br />

vor dem Zahnarzt<br />

Unabhängig davon, wie Angst vor dem<br />

Zahnarzt entstanden ist, durch Konditionierung<br />

oder durch negative Vorbilder,<br />

wer von ihr gar „besessen“ ist, wird:<br />

• Zahnarztbesuche vermeiden<br />

• deshalb von einem schlechten<br />

Gewissen geplagt<br />

• das Risiko von Infektionen in<br />

der Mundhöhle eingehen<br />

• Selbst-Medikation gegen auftretende<br />

Schmerzen betreiben<br />

• generell dem Thema ausweichen<br />

und noch nicht mal ein<br />

Zahnarztschild oder Fernsehbeiträge<br />

sehen können


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer Jugendzahnpflegetag:<br />

Symposium<br />

Oralophobie<br />

Einen Sonderfall stellt die Oralophobie<br />

dar. Sechs bis 14 Prozent der Patienten<br />

leiden unter dieser klinischen Störung.<br />

Die Ursachen sind Traumatisierung<br />

und/oder Misshandlung in bestimmten<br />

körperlichen Bereichen. Eine Oralophobie<br />

erfordert eine spezielle Therapie<br />

oder Behandlungsweisen wie Psychotherapie,<br />

Anti-Angst-Training, (Narko-)Hypnose.<br />

Konkrete Hilfe<br />

Was der Angstpatient tun kann<br />

• Das Gespräch mit dem Zahnarzt<br />

für ein vertrauensvolles<br />

Verhältnis und individuelle<br />

Vorbereitung suchen.<br />

• Mit Begleiter zum Arzttermin<br />

gehen.<br />

• Bei Beschwerden sofort einen<br />

Termin vereinbaren.<br />

• Foren „von Betroffene für Betroffene“<br />

im Internet besuchen.<br />

Was Angehörige tun können<br />

• Die direkte Ansprache wählen.<br />

(„Du hast ein Problem und es<br />

ist lösbar.“)<br />

• Mut machen.<br />

• Zum Zahnarzt mitgehen.<br />

Was der Zahnarzt tun kann<br />

• Sich bewusst sein, dass er der<br />

Angst auslösende Faktor ist.<br />

• Kontakt zum Patienten herstellen.<br />

• Ein vertrauensvolles Verhältnis<br />

schaffen.<br />

• Auf Vorschriften verzichten.<br />

• Nicht nachfragen, warum der<br />

Patient so lange keinen Zahnarzt<br />

konsultiert hat.<br />

• Äußerliche Faktoren berücksichtigen,<br />

d.h. auf den weißen<br />

Kittel verzichten, für eine angenehme<br />

Atmosphäre und Ablenkung<br />

sorgen, Behandlungstermine<br />

möglichst splitten.<br />

Für Kinder zu empfehlen<br />

• generell: gesunde Ernährung,<br />

regelmäßige Mundhygiene,<br />

regelmäßiger Zahnarztbesuch<br />

• Spielerisch erklären, was beim<br />

Zahnarzt passiert und welche<br />

Instrumente er einsetzt.<br />

• Mit speziellen Büchern das<br />

Kind vorbereiten.<br />

• Kinder zu den eigenen Terminen<br />

mitnehmen, um sie auf<br />

diese Weise so früh wie möglich<br />

an den Zahnarztbesuch zu<br />

gewöhnen.<br />

10


<strong>LAGZ</strong>-Projekte:<br />

Rückschau und Ausblick<br />

Die Eltern mit ins Boot nehmen<br />

Warum legt die <strong>LAGZ</strong> so großen<br />

Wert auf Elterninformation?<br />

Vor März <strong>2010</strong> starteten die Zahnprophylaxe-Programme<br />

der <strong>LAGZ</strong> landesweit<br />

in der Regel erst im Kindergartenalter.<br />

Zu spät – wie wissenschaftliche<br />

Studien eindeutig beweisen (vgl. Beitrag<br />

„Pieper-Studie: Glänzendes Ergebnis<br />

für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>“ in dieser <strong>Ausgabe</strong>).<br />

Fazit: Die Prophylaxemaßnahmen<br />

müssen früher starten. Vor dieser<br />

Erkenntnis haben wir in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> rechtzeitig die Weichen gestellt<br />

und das landesweite Projekt „Gesunde<br />

Zähne von Anfang an“ ins Leben gerufen.<br />

Eltern erhalten so früh wie möglich<br />

Informationen und Impulse<br />

insbesondere zu den Themen Nuckelflaschenkaries,<br />

Zahnpflege ab dem ersten<br />

Milchzahn, Fluoride, zahngesunde<br />

Ernährung und frühzeitiger Zahnarztbesuch.<br />

Feedback<br />

Seit dem Frühjahr <strong>2010</strong> zeigt sich<br />

bereits eine erfreuliche Entwicklung:<br />

Bis Mitte November wurden landesweit<br />

135 Informationsveranstaltungen für<br />

Eltern von Babys und Kleinkindern mit<br />

rund 1 300 Teilnehmern von 25 speziell<br />

geschulten <strong>LAGZ</strong>-Referentinnen<br />

durchgeführt.<br />

Die Rückmeldungen der Eltern beweisen,<br />

dass sehr großes Interesse besteht<br />

und zeigen sehr positive Bewertungen<br />

der Veranstaltungen.<br />

Tagung – Workshops – Ideenbörse<br />

Bereits zum zweiten Mal trafen sich alle<br />

<strong>LAGZ</strong>-Referentinnen in den Räumen<br />

der KZV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in Koblenz<br />

zu einer Fortbildungsveranstaltung –<br />

organisiert von den Mitgliedern des<br />

<strong>LAGZ</strong>-Arbeitskreises „Elternberatung“.<br />

11<br />

Die Referentinnen des <strong>LAGZ</strong>-Projektes „Gesunde Zähne von Anfang an“ trafen sich in Koblenz zur<br />

Fortbildung.<br />

Nach der Begrüßung durch <strong>LAGZ</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Gerhard Schwenk, der<br />

Vorstellung neuer Medien und einem<br />

Rückblick auf die bisherigen Aktivitäten,<br />

folgte ein überaus wertvoller Erfahrungsaustausch<br />

in vier moderierten<br />

Gruppen: Positive Erkenntnisse, kleine<br />

Probleme und kreative Vorschläge standen<br />

im Mittelpunkt. Zahnärztin Dr. Steffi<br />

Beckmann von der AGZ Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

fasste die Ergebnisse für<br />

alle Teilnehmerinnen anschaulich zusammen.<br />

Alle Fragen und Probleme konnten in<br />

zwei sich anschließenden Workshops<br />

geklärt werden. Diese fanden jeweils<br />

zwei Mal statt, so dass jede Teilnehmerin<br />

über alle Themen informiert war.<br />

Beim Workshop „Organisation“, moderiert<br />

von Evelin Fuchs, Referentin der<br />

AGZ Pirmasens-Zweibrücken und Kai-<br />

serslautern, Martina Koch, Referentin<br />

der AGZ Kusel, Marlene Dufanal, Leiterin<br />

der <strong>LAGZ</strong>-Geschäftsstelle und<br />

Gerhard Schwenk, wurden insbesondere<br />

die verschiedenen Möglichkeiten<br />

der Kontaktaufnahme mit den Zielgruppen,<br />

wie z. B. Krabbelgruppen, Kitas,<br />

Hebammenpraxen, kirchliche Einrichtungen,<br />

erarbeitet. Die Workshop-Themen<br />

im einzelnen: Wo finden Sie die<br />

Zielgruppen? Wie können Kontakte<br />

geknüpft werden? Wie organisieren Sie<br />

eine Veranstaltung? Wie gestalten Sie<br />

den Umgang mit den Teilnehmern? Interne<br />

Organisationsabläufe.<br />

Der Workshop „Vermittlung der <strong>LAGZ</strong>-<br />

Kernbotschaften“ wurde von Diana<br />

Müller, AGZ Cochem-Zell und Dr. Steffi<br />

Beckmann gemeinsam geleitet.<br />

Hierbei erhielten die Referentinnen<br />

zahlreiche neue Tipps und Anregungen


<strong>LAGZ</strong>-Projekte:<br />

Rückschau und Ausblick<br />

für die gezielte Arbeit mit den<br />

Eltern. Im zweiten Teil des<br />

Workshops zum Thema „Welche<br />

Medien setze ich ein und<br />

wie?“ bekamen die Teilnehmerinnen<br />

die Möglichkeit, sich ausführlich<br />

über das aktuelle Medienangebot<br />

zu informieren.<br />

Gerhard Schwenk fasste die Tagungsergebnisse<br />

zum Ende der<br />

Veranstaltung zusammen und<br />

freute sich insbesondere über<br />

das Interesse und die positiven<br />

Eindrücke der Tagungsteilnehmerinnen.<br />

Ein gemeinsames landesweites<br />

Internet-Forum und<br />

eine weitere Fortbildungstagung<br />

sollen im nächsten Jahr zur Weiterentwicklung<br />

des Projekts realisiert<br />

werden.<br />

In zwei Workshops wurde intensiv über die Arbeit mit den Eltern geredet .....<br />

<strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> startet 2011 mit dem Hebammen-Projekt<br />

...... und auch das Medienangebot studiert.<br />

Im neuen Jahr startet die <strong>LAGZ</strong> zusammen mit<br />

dem rheinland-pfälzischen Ministerium für<br />

Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und<br />

Frauen sowie dem Hebammen-Landesverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> eine gemeinsame Informationskampagne<br />

für Eltern unter dem Motto „Gesunde<br />

Zähne von Anfang an“. Begleitend zu<br />

den vorgenannten Aktivitäten entstehen ein<br />

Info-Flyer in Scheckkartengröße mit den wichtigsten<br />

Botschaften für Eltern von Babys und<br />

Kleinkindern – auch in neun Fremdsprachen<br />

übersetzt, eine neue, kompakte Eltern-Broschüre<br />

sowie eine spezielle Informationsgrundlage<br />

für alle rheinland-pfälzischen Hebammen.<br />

Denn Hebammen sind von Beginn der Schwangerschaft<br />

Ansprechpartnerinnen für junge Familien.<br />

Durch aufsuchende Hilfs-, Betreuungsund<br />

Unterstützungsangebote besteht meist ein<br />

sehr vertrauensvolles Verhältnis. Vor diesem<br />

Hintergrund kann auch das Thema „Gesunde<br />

Zähne von Anfang an“ hierbei effektiv und erfolgversprechend<br />

angesiedelt werden.<br />

12


<strong>LAGZ</strong>-Projekte:<br />

Fortbildung für Schulzahnärzte<br />

Pädagogikseminar-Reihe beendet<br />

as vorerst letzte Pädagogikseminar<br />

für Schulzahnärzte fand<br />

im September in Ransbach-<br />

DBaumbach statt. Ein weiterführendes<br />

Seminar ist angedacht, sofern Interesse<br />

besteht.<br />

Nach Dr. Heinz Goedeckes einleitenden<br />

Worten zeigte Maren Struve die<br />

Entwicklung der Pädagogik „vom Rohrstock<br />

zum selbst organisierten Lernen“<br />

auf und bot damit einen interessanten<br />

Einblick in die Geschichte der Pädagogik<br />

vom Altertum bis zur Neuzeit, der<br />

in der Frage mündete, wann in Deutschland<br />

die Prügelstrafe abgeschafft wurde.<br />

Die Antwort: 1969 in Hamburg,<br />

1973 in der übrigen Bundesrepublik<br />

außer in Bayern.1980 dann auch in Bayern.<br />

Seit dem Jahr 2000 dürfen Kinder<br />

auch zu Hause nicht mehr geschlagen<br />

werden.<br />

Martina Gross, Leiterin einer weiterführenden<br />

berufsausbildenden Schule<br />

mit 1 900 Schülerinnen und Schülern,<br />

die dort u. a. zum Hauptschulabschluss<br />

und Abitur geführt werden, berichtete<br />

über Erkenntnisse zum Thema Lernen<br />

sowie dessen Motivationsgrundlagen<br />

und führte die Seminarteilnehmer in den<br />

Bereich des pädagogischen Lehrens ein.<br />

Die Referentinnen und Dr. Goedecke<br />

stellten zudem verschiedene Medien<br />

vor, unter anderem eine „Stationenarbeit“.<br />

Dabei konnten die Seminarteilnehmer<br />

praktisch nachvollziehen, wie<br />

eine solche Stationenarbeit in den<br />

Schulzahnarztunterricht eingegliedert<br />

werden kann.<br />

Nach der Mittagspause – an dieser Stelle<br />

sei das Engagement und Organisationstalent<br />

der AGZ Westerwaldkreis unter<br />

der Geschäftsstellenleitung von<br />

13<br />

Peter Striege hervorgehoben - hielt Dr.<br />

Sandra Goedecke ein Gastreferat mit<br />

dem Titel „Kindgerechter Rahmen im<br />

Schulzahnarztunterricht mittels suggerierendem<br />

Angstabbau“.<br />

Die Organisation des Zahnarztbesuches<br />

in der Schule bzw. der Umgang mit<br />

Stolpersteinen waren weitere Themen<br />

des Seminars.<br />

Unterrichtskonzept für<br />

Erzieherinnen-Ausbildung<br />

Der Arbeitskreis Kindertagesstätten der<br />

<strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> erarbeitete ein<br />

Unterrichtskonzept für die 18 Fachschulen<br />

Sozialwesen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, das<br />

künftige Erzieher/innen bereits während<br />

ihrer Ausbildung auf das Thema Mundgesundheitserziehung<br />

vorbereiten soll.<br />

Entstanden sind acht Einheiten, deren<br />

Inhalt Zahnärzte und Ernährungsberater/innen<br />

vermitteln sollen. Darüber hinaus<br />

wurden verschiedene Medien entwickelt,<br />

so zum Beispiel ein Power-<br />

Die Referenten hoffen, den Teilnehmern<br />

dieses und der vorangegangenen Seminare<br />

die passenden „Schwimmflügel“<br />

mitgegeben zu haben und bedanken sich<br />

für die rege Mitarbeit.<br />

Dr. Heinz Goedecke, Martina Gross<br />

und Maren Struve<br />

Zum Abschluss der Reihe gab es noch einmal ein interessantes Pädagogikseminar für Schulzahnärzte.<br />

Point-Vortrag und zwei Handouts für die<br />

unterrichtenden Zahnärzte und angehenden<br />

Erzieher/innen. Ein Seminar, um<br />

diese Medien vorzustellen, ist vorgesehen.<br />

Zunächst wird es aber darum gehen,<br />

einen Pool aus Zahnärztinnen und<br />

Zahnärzten sowie Ernährungsberaterinnen<br />

zu bilden, die diese neue Aufgabe<br />

in den Fachschulen für Sozialwesen erfüllen.<br />

Das nun vorliegende <strong>LAGZ</strong>-Konzept<br />

wird als Grundlage für den Lehrplan<br />

dienen, den ein Institut in Bad<br />

Kreuznach für das rheinland-pfälzische<br />

Bildungsministerium zusammenstellen<br />

wird.


<strong>LAGZ</strong>-Medienarbeitskreis:<br />

Überarbeitete Informationen<br />

Leitfaden und Ordner „Zahngesundheit in der Schule“<br />

in neuer Version<br />

er <strong>LAGZ</strong>-Leitfaden<br />

„Zahnärztliche Untersuchung<br />

in der Schule, Ver-<br />

Dweisungssystem, Aktivprogramm<br />

Zahnvorsorge“ und der <strong>LAGZ</strong>-<br />

Ordner „Zahngesundheit in der<br />

Schule“ - die beiden „Handwerkszeuge“<br />

für Schulzahnärzte, Lehrer<br />

und Arbeitsgemeinschaften Jugendzahnpflege<br />

(AGZ) - sind inhaltlich<br />

und redaktionell überarbeitet<br />

worden.<br />

Die neue Version des Leitfadens<br />

wurde bereits im ersten Halbjahr<br />

<strong>2010</strong> fertig gestellt und enthält neben<br />

allen gültigen <strong>LAGZ</strong>-Formularen<br />

und Briefen insbesondere<br />

Checklisten für Schulzahnärzte und<br />

AGZ-Geschäftsstellen, Untersuchungs-<br />

und Dokumentationskriterien<br />

sowie Fluorid-Empfehlungen,<br />

Programmabläufe usw. Es stehen<br />

eine gedruckte Version, eine CD<br />

sowie eine Internetversion unter<br />

www.lagz-rlp.de mit Downloadfunktion<br />

zur Verfügung.<br />

Der umfangreiche Medienordner<br />

„Zahngesundheit in der Schule“<br />

steht kurz vor dem Abschluss und<br />

wird voraussichtlich zu Beginn des<br />

neuen Jahres erscheinen. Neue, zeitgemäße<br />

Texte, eine Medien-CD, aktuelle<br />

Präsentationsfolien, Unterrichtsinhalte<br />

für Förderschulen und<br />

Beispiele für eine praxisnahe Stationenarbeit<br />

insbesondere in Grundschulen<br />

sind hinzugekommen.<br />

An dieser Stelle gilt es in besonderem<br />

Maße dem <strong>LAGZ</strong>-Medienarbeitskreis<br />

zu danken.<br />

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Termine 2011<br />

6. April:<br />

Tagung der AGZ-<br />

GeschäftsstellenleiterInnen und<br />

gemeinsame Sitzung mit dem<br />

<strong>LAGZ</strong>-Vorstand in Mainz<br />

21. September:<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfälzischer<br />

Jugendzahnpflegetag in<br />

Kaiserslautern und 25. Jubiläum<br />

der AGZ Kaiserslautern<br />

Oktober:<br />

Fortbildungstagung Projekt<br />

„Gesunde Zähne von Anfang an“<br />

mit den rheinland-pfälzischen<br />

Referentinnen<br />

2. November:<br />

<strong>LAGZ</strong>-Mitgliederversammlung<br />

in Mainz<br />

14


<strong>LAGZ</strong> unterwegs:<br />

Parlamentarischer Abend<br />

Gesundes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>: <strong>LAGZ</strong> mit dabei<br />

Auf Einladung des Kuratoriums,<br />

des Vorstands und der Geschäftsführung<br />

der Landeszentrale<br />

für Gesundheitsförderung in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> e.V. (LZG) beteiligte<br />

sich die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege<br />

(<strong>LAGZ</strong>) <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> mit einem attraktiven Informationsstand<br />

am Parlamentarischen Abend<br />

im Mainzer Landtag.<br />

Unser neuer kompakter Ausstellungsstand,<br />

die visuelle Präsentation unseres<br />

umfassenden und lückenlosen Prophylaxeprogramms<br />

„vom Neugeborenen<br />

bis zum Kind mit erhöhtem Kariesrisiko“,<br />

die breite Palette der <strong>LAGZ</strong>-Medien,<br />

kleine Präsente rund um die Zahngesundheit<br />

und insbesondere „Max-<br />

Schrubbel live“ stießen bei den Vertretern<br />

aus Politik und Wirtschaft sowie<br />

weiteren Besuchern auf großes Interesse.<br />

Unter dem Motto „Gesundes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>“<br />

präsentierte die Landeszentrale<br />

ein breites Spektrum von aktuellen<br />

Dienstleistungen und Projekten aus<br />

den Bereichen Gesundheitsförderung<br />

und Gesundheitswirtschaft. Landtagspräsident<br />

Joachim Mertes begrüßte die<br />

Gäste aus Landtag, Regierung und vielen<br />

gesellschaftlich relevanten Bereichen.<br />

Zahlreiche Organisationen präsentierten<br />

an Informationsständen ihre<br />

Arbeit.<br />

Ministerpräsident Kurt Beck zeigte sich<br />

beeindruckt von der Vielfalt der Angebote.<br />

„Gesundheitsfördernde Projekte<br />

und Strukturen im Land zu fördern, ist<br />

uns ein großes Anliegen. Wir wollen<br />

Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglichen,<br />

Familien in ihrem Alltag<br />

unterstützen und Menschen dazu ermuntern,<br />

sich für andere bürgerschaftlich<br />

zu engagieren.“<br />

15<br />

Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit,<br />

Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen,<br />

bedankte sich bei der Landeszentrale<br />

und den teilnehmenden Organisationen<br />

für die Ausrichtung des Parla-<br />

Mit der <strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> im Gespräch: Ministerpräsident Kurt Beck.<br />

mentarischen Abends und begrüßte<br />

ganz persönlich Max Schrubbel, die<br />

Symbolfigur der rheinland-pfälzischen<br />

Jugendzahnpflege


<strong>LAGZ</strong> unterwegs:<br />

Baby + Kind-Messe <strong>2010</strong><br />

Attraktiver Stand für kleine und große Besucher<br />

Unter den Ausstellern der Ludwigshafener<br />

Baby + Kind-<br />

Messe <strong>2010</strong> war auch die LandesarbeitsgemeinschaftJugendzahnpflege<br />

(<strong>LAGZ</strong>) <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mit einem<br />

attraktiven Informations- und Aktionsstand<br />

vertreten.<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie<br />

weitere Mitarbeiter der <strong>LAGZ</strong> informierten<br />

Eltern von Babys und Kleinkindern<br />

umfassend über die Themen richtige<br />

Mundhygiene, zahngesunde Ernährung,<br />

Schmelzhärtung durch Fluoride<br />

sowie den frühzeitigen und regelmäßigen<br />

Zahnarztbesuch.<br />

Im Vordergrund stand dabei, dass Zahnvorsorge<br />

bereits nach der Geburt, also<br />

noch bevor der erste Milchzahn da ist,<br />

beginnen sollte.<br />

Insbesondere wurde am <strong>LAGZ</strong>-Stand<br />

auf die gesundheitlichen Gefahren der<br />

so genannten „Nuckelflaschen-Karies“<br />

aufmerksam gemacht. Der Vorsitzende<br />

der <strong>LAGZ</strong> Sanitätsrat Dr. Helmut Stein:<br />

„Seit Babyflaschen nicht mehr aus Glas,<br />

sondern aus Plastik bestehen, werden<br />

sie den Kleinen zur Beruhigung oft<br />

selbst überlassen. Dies bedeutet, dass<br />

die Milchzähne ständig in zuckerhaltigen<br />

Getränken „gebadet“ werden. Eines<br />

müssen Eltern jedoch wissen:<br />

Fruchtzucker ist ebenfalls Zucker, und<br />

damit droht beim Dauernuckeln auch<br />

durch Apfelsaftschorle oder gesüßten<br />

Tee größte Kariesgefahr.“ Spezielle Elternflyer<br />

und Broschüren erweiterten<br />

das Informationsangebot.<br />

Auf die kleinen Standbesucher wartete<br />

an zwei Tagen Max Schrubbel - die<br />

rheinland-pfälzische Symbolfigur - live<br />

und in Lebensgröße. An einem Zahnglücksrad<br />

gab es Preise zu gewinnen.<br />

Darüber hinaus erhielten die kleinen<br />

Standbesucher Max Schrubbel-Luftballons,<br />

Malvorlagen und knackige Äpfel.<br />

Für die Erwachsenen hielt Sanitätsrat<br />

Dr. Helmut Stein einen Vortrag zu dem<br />

Thema „Gesunde Zähne von Anfang<br />

an“. Begleitet wurde er von Evelin<br />

Fuchs, <strong>LAGZ</strong>-Referentin für Elternberatung-Mundgesundheit.<br />

16


Zahnunfälle:<br />

DAJ nimmt Stellung<br />

Es kommt auf jede Minute an<br />

Etwa 30 Prozent der acht- bis<br />

zwölfjährigen Kinder erleiden<br />

durch Unfälle Schäden an den<br />

bleibenden Zähnen, so die Deutsche<br />

Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.<br />

Zahntrauma-Experten sehen<br />

eine steigende Tendenz bei Zahnunfällen<br />

und beschäftigten sich daher<br />

auf dem Deutschen Zahnärztetag <strong>2010</strong><br />

in Frankfurt intensiv mit diesem Thema.<br />

Zahnverletzungen im Kindesalter kommen<br />

meist durch Sturzunfälle zustande.<br />

Kinder fallen häufiger auf das Gesicht<br />

als Erwachsene, weil ihr Kopf im Verhältnis<br />

zum Körper größer und schwerer<br />

ist. Sie können sich zudem mit den<br />

Armen oft nicht schnell genug abfangen<br />

und stoßen leichter mit anderen<br />

Kindern oder mit Gegenständen zusammen.<br />

Um Zahnverletzungen durch Stürze<br />

vorzubeugen, sei es wichtig eine kindersichere<br />

Umgebung zu schaffen und<br />

die Bewegungs- und Risikokompetenz<br />

bei Kindern gezielt zu fördern, so Dr.<br />

Stefanie Märzheuser, Präsidentin der<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit<br />

für Kinder“.<br />

Erwachsene sollten unbedingt wissen,<br />

was im Falle eines Zahnunfalls zu tun<br />

ist. Ausgeschlagene Zähne können nämlich<br />

grundsätzlich mit guten Aussichten<br />

auf Einheilung und Erhalt wieder in den<br />

Kiefer zurückgepflanzt werden. „Leider<br />

ist diese Tatsache wenig bekannt“, erklärt<br />

Dr. Yango Pohl vom Zentrum für<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der<br />

Universität Bonn und Organisator der<br />

Traumatologie-Tagung. „Nur das sofortige<br />

Retten ausgeschlagener Zähne und<br />

Zahnbruchstücke in einem zellverträglichen<br />

Lagerungsmedium ermöglicht<br />

der Wurzelhaut das Überleben über<br />

ausreichend lange Zeiträume. Deshalb<br />

arbeiten wir daran, dass alle Schulen,<br />

Bäder und Sportstätten mit einer Zahnrettungsbox<br />

ausgestattet werden“.<br />

17<br />

Für den Transport zum Zahnarzt ist eine<br />

Zahnrettungsbox optimal: Hierin aufbewahrt,<br />

kann der Zahn bis zu 48 Stunden<br />

nach dem Unfall wieder eingesetzt<br />

werden. Wesentlich für die Rettung ist,<br />

dass er nicht länger als fünf bis zehn<br />

Minuten - bei kühler, feuchter Witterung<br />

vielleicht 20 bis 30 Minuten - trocken<br />

ist. Ist keine Zahnrettungsbox greifbar,<br />

ist es am besten, den Zahn zunächst in<br />

H-Milch zu lagern. Anschließend sollte<br />

der Zahn so schnell wie möglich in<br />

eine Zahnrettungsbox umgelagert werden.<br />

Auf keinen Fall sollte versucht<br />

werden, selbst an dem ausgeschlagenen<br />

Zahn zu manipulieren, zum Beispiel ihn<br />

zu reinigen.<br />

Dass sich die Ausstattung von Schulen<br />

und Sportstätten mit Zahnrettungsboxen<br />

bewährt hat, steht für Pohl fest. In<br />

Frankfurt präsentierte er gemeinsam mit<br />

Kollegen die Ergebnisse einer Fragebogenaktion,<br />

mit der die flächendeckende<br />

Ausstattung der Schulen in Hessen<br />

begleitet wurde: „Innerhalb von zehn<br />

Minuten nach einem Unfall auf dem<br />

Schulgelände wurden rund drei Viertel,<br />

innerhalb von 20 Minuten deutlich mehr<br />

als 90 Prozent der Zähne oder Fragmente<br />

in eine Zahnrettungsbox aufgenommen.“<br />

„Die Ausstattung mit Zahnrettungsboxen<br />

ist sinnvoll und eine wichtige präventive<br />

Maßnahme“, bestätigt auch der<br />

alternierende Vorsitzende der DAJ Dr.<br />

Dietmar Oesterreich.<br />

Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für<br />

Jugendzahnpflege e.V. engagiert sich<br />

gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

„Mehr Sicherheit für Kinder“<br />

für die Prävention und sachgerechte<br />

Erstversorgung von Zahnunfällen.<br />

Verantwortliche in Einrichtungen und<br />

Eltern, die auch für ihre Hausapotheke<br />

an einer Zahnrettungsbox interessiert<br />

sind, erhalten bei ihrem Zahnarzt, in der<br />

Apotheke oder im Internet unter<br />

www.zahnexperten24.de weitere Informationen.<br />

Aktion<br />

Zahnrettungsbox<br />

„Mundgesundheit für alle Kinder“ ist<br />

unser Leitspruch in der täglichen Arbeit<br />

zur Vorbeugung von Mund,- Kiefer- und<br />

Zahnkrankheiten bei den Kindern.<br />

Besonders dramatisch ist es, einen gesunden<br />

Zahn durch einen Unfall zu verlieren.<br />

Unfallbedingte Zahnverletzungen<br />

sind nicht selten. Schnelle Hilfe tut<br />

dann Not.<br />

Unsere Zahnrettungsaktion soll aufklären,<br />

wie bei Zahnunfällen gehandelt<br />

werden soll. Besonders hilfreich sind<br />

dabei so genannte SOS Zahnrettungsboxen.<br />

Diese werden in Kooperation<br />

mit den beteiligten Organisationen den<br />

unterschiedlichsten Institutionen und<br />

Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten,<br />

Schwimmbäder usw. im<br />

Kreis Cochem-Zell kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt. Unser Dank gilt allen<br />

Partnern für die tatkräftige Unterstützung<br />

zur Förderung der Zahngesundheit<br />

bei den Kindern.<br />

AGZ Cochem-Zell<br />

Zahnunfall-Notrufnummer<br />

Mittlerweile gibt es eine bundesweite<br />

Zahnunfall-Notrufnummer. Sie<br />

lautet:<br />

01805 - 012800


Aus den Arbeitsgemeinschaften:<br />

Jubiläen<br />

Geburtstagsgrüße auf neun Quadratmetern<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege<br />

Koblenz-<br />

Mayen feierte diesen Sommer<br />

ihr 25-jähriges Bestehen – nicht mit einem<br />

Festakt, sondern mit einer großen<br />

Plakataktion.<br />

Am 24. Juni wurden zwei mal 25 neun<br />

Quadratmeter große Plakate in der Stadt<br />

Koblenz und im Landkreis Mayen-Koblenz<br />

geklebt. Diese, genauer gesagt die<br />

Jubiläumszahl darauf, hatten zuvor Patenkindergärten<br />

der AGZ gestaltet. „Wir<br />

wollten zu unserem Jubiläum etwas<br />

machen, an dem die beteiligt sind, die<br />

uns am Herzen liegen - nämlich die<br />

Kinder in der Region“, so Dr. Stefan<br />

Schumacher, Vorsitzender der AGZ<br />

Koblenz-Mayen.<br />

Aus insgesamt 70 Entwürfen hatte die<br />

Geschäftsstelle um Wibke Weber 25<br />

Motive ausgesucht. Diese wurden digitalisiert,<br />

in das Poster eingearbeitet und<br />

dann zweimal möglichst in der Nähe des<br />

Kunst schaffenden Kindergartens plakatiert.<br />

„Jedes Geburtstagsposter ist ein<br />

Unikat“, freute sich Rolf Geifes, stellvertretender<br />

Vorsitzender der AGZ<br />

Koblenz-Mayen, der die Idee für diese<br />

Kampagne hatte. Genauso sahen dies<br />

die Gäste, die zur Kampagneeröffnung<br />

zunächst ins Casino und dann in den<br />

Medienpark des Außenwerbers awk<br />

Koblenz gekommen waren. Das sozial<br />

engagierte Unternehmen hatte der AGZ<br />

Koblenz-Mayen 50 Plakatwände für<br />

zwei Dekaden kostenfrei zur Verfügung<br />

gestellt, außerdem für einen „würdigen<br />

Rahmen“ für den Empfang gesorgt.<br />

Anschließend wurde im Medienpark im<br />

Beisein von Pressevertretern ein Geburtstagsplakat<br />

von den beteiligten Kindern<br />

geklebt – tatkräftig unterstützt vom<br />

Vorsitzenden der <strong>LAGZ</strong> <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> Sanitätsrat Dr. Helmut Stein, der<br />

lobende Worte für die Kampagne fand.<br />

„So medial hat noch keine Arbeitsgemeinschaft<br />

ihren Geburtstag gefeiert –<br />

ich bin beeindruckt!“<br />

Jeder Kindergarten erhielt von seinem<br />

Glückwunschplakat einen gerahmten<br />

Abdruck. Sehr viel Arbeit hatte sich<br />

damit Wibke Weber von der Geschäftsstelle<br />

gemacht, die diese zum Teil auch<br />

selbst auslieferte und vor Ort weitere<br />

Pressefotos schaltete. „Die Kinder waren<br />

so stolz auf die wahrlich große Auszeichnung,<br />

dass es sie – fast – nicht interessierte,<br />

ob ihr Entwurf zu den fünf<br />

schönsten gehörte.“ Die Einrichtungen,<br />

die die fünf schönsten Motive entworfen<br />

hatten, erhalten nämlich eine Aufführung<br />

des Puppenstücks „Prinzessin<br />

Süß“ (welches sich natürlich auch mit<br />

der richtigen Zahnpflege und zahngesunder<br />

Ernährung beschäftigt) in ihrer<br />

Einrichtung. So war es vorgesehen.<br />

Dass sich letztlich zehn Einrichtungen<br />

über diesen Preis freuen konnten, hatte<br />

nicht nur „pädagogische“ Gründe, sondern<br />

lag vor allem an der Großzügigkeit<br />

der Firma awk (und der intensiven<br />

Kontaktpflege durch den AGZ-Vorsitzenden<br />

Dr. Schuhmacher).<br />

Neben der breiten PR-Kampagne –<br />

wozu auch eine eigene Jubiläumswebsite,<br />

Anschreiben, E-Mail-Newsletter<br />

und Schaufensterdekorationen gehörten<br />

– gab es auch eine „Dankeschön-Veranstaltung“<br />

für die Patenzahnärzte sowie<br />

langjährige Wegbegleiter der Arbeitsgemeinschaft:<br />

eine Abendführung<br />

„Koblenz mit Biss“ mit dem prominenten<br />

Führer Manfred Gniffke. Zahnarzt<br />

Lutz Tent, Mitbegründer der AGZ Koblenz-Mayen<br />

und bis 2005 ihr Vorsitzender,<br />

hatte seinen Hofgarten als Ausgangsort<br />

zur Verfügung gestellt. „Es ist<br />

schön zu sehen, dass die Arbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege in dem Bewusstsein,<br />

viel erreicht zu haben und gut<br />

aufgestellt zu sein, ihr Jubiläum so<br />

selbstbewusst begeht.“<br />

Veranstaltungsfotos finden sich auf der<br />

Website www.jugendzahnpflege.net.<br />

AGZ Koblenz-Mayen<br />

18


Aus den Arbeitsgemeinschaften:<br />

Jubiläen<br />

Den Herausforderungen stets gestellt<br />

Vor 25 Jahren ging die ArbeitsgemeinschaftJugendzahnpflege<br />

Vorderpfalz an den Start<br />

und ist vom ersten Meter an erfolgreich<br />

ihren Weg gegangen. Zum Jubiläum,<br />

das in Frankenthal gefeiert wurde, sorgte<br />

Clown Mausini auf unvergleichliche<br />

Weise für die Unterhaltung der kleinen<br />

Gäste – 130 Kinder aus vorbildlich in<br />

der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe<br />

engagierten Schulen hatten das<br />

Vergnügen, den Kinderanimateur, der<br />

das ernste Thema Zahngesundheit „bühnenreif“<br />

vergnüglich präsentiert, zu erleben.<br />

Die Erwachsenen versammelten sich<br />

anschließend bei einem Festakt. <strong>LAGZ</strong>-<br />

Vorsitzender Sanitätsrat Dr. Helmut<br />

Stein gratulierte der AGZ, von der zahlreiche<br />

Impulse und Aktionen ausgegangen<br />

seien, so etwa Wettbewerbe in Kindertagesstätten<br />

und Schulen, das Krocky-Mobil,<br />

das regelmäßig auf Tour ist,<br />

der Einsatz bei der jährlichen Baby +<br />

Kind-Messe in Ludwigshafen oder das<br />

Engagement der AGZ in Arbeitsgruppen<br />

der <strong>LAGZ</strong>.<br />

AGZ-Vorsitzender Dr. Franz J. Kempter<br />

hielt Rückschau und erinnerte daran,<br />

dass die Programme der <strong>LAGZ</strong><br />

Schritt für Schritt ausgebaut wurden. In<br />

die Zukunft, so Dr. Kempter, blicke er<br />

optimistisch, gleichwohl müsse erkannt<br />

werden, dass die Belastungsgrenze der<br />

Aktiven erreicht sei und „Nachwuchs“<br />

bei der AGZ Jugendzahnpflege Vorderpfalz<br />

stets willkommen sei.<br />

Damit sprach Dr. Kempter auch eine der<br />

aktuellen Herausforderungen an, denen<br />

sich die Kinder- und Jugendzahnpflege<br />

gestellt hat: die Mundhygiene in Ganztagseinrichtungen.<br />

Immer mehr Jungen<br />

und Mädchen verbringen einen Großteil<br />

ihres Tages in Kindertagesstätten<br />

19<br />

Das Team der AGZ Vorderpfalz um den Vorsitzenden Dr. Franz J. Kempter mit<br />

<strong>LAGZ</strong>-Geschäftsstellenleiterin Marlene Dufanal und dem <strong>LAGZ</strong>-Vorsitzenden<br />

Sanitätsrat Dr. Helmut Stein (beide links im Bild).<br />

und Schulen, wodurch sich auch deren<br />

Erziehungsauftrag ändert. Neue Akzente<br />

müssen gesetzt werden. Dazu gehören<br />

nicht zuletzt gesunde Ernährung und<br />

das Zähneputzen während des Aufenthalts<br />

in den Einrichtungen. Hier, so Dr.<br />

Kempter, müsse noch viel Arbeit geleistet<br />

werden.<br />

Dr. Wilfried Woop, Vorsitzender der<br />

Bezirkszahnärztekammer <strong>Pfalz</strong>, würdigte<br />

die in vorbildlicher Weise erbrachten<br />

Leistungen der Jubiläums-AGZ.<br />

Besonders hob er den Fortbildungssektor<br />

hervor. Die AGZ Jugendzahnpflege<br />

Vorderpfalz unterbreite regelmäßig ein<br />

wissenschaftlich hochkarätiges Angebot,<br />

das auf enormen Zuspruch stoße.<br />

Die für die AGZ tätigen Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte besuchten 100 Kindertagesstätten<br />

und 60 Schulen. Damit erfülle<br />

der Berufsstand ehrenamtlich eine<br />

wichtige Aufgabe, die sich an den Werten<br />

der Freiberuflichkeit orientiere. Der<br />

Dank des BZK <strong>Pfalz</strong>-Vorsitzenden galt<br />

zudem den gesetzlichen Krankenkassen,<br />

die die notwendigen finanziellen<br />

Mittel zur Verfügung stellten.<br />

Die AGZ Jugendzahnpflege, so Dr.<br />

Woop, habe vor 25 Jahren den richtigen<br />

Weg eingeschlagen, auf dem sie<br />

seitdem konsequent voran schreite.<br />

Dabei könne sie sich der Unterstützung<br />

der Kammer auch weiterhin gewiss sein.


Aus den Arbeitsgemeinschaften:<br />

Jubiläen<br />

Mit Max Schrubbel auf Jubiläumstour<br />

Zum 25. Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege<br />

Rheinhessen tourte Max<br />

Schrubbel mit dem Holzwurmtheater<br />

durch Rheinhessen.<br />

Nach dem gelungenen Festakt im<br />

Schloss Waldthausen in Budenheim im<br />

vergangenen April wurde jetzt ein Viertel<br />

Jahrhundert Gruppenprophylaxe mit<br />

Biss gemeinsam mit den Hauptpersonen,<br />

den Kindern aus den Bereichen<br />

Alzey, Bingen, Mainz und Worms, gefeiert.<br />

Die Grundschulkinder der Staudinger<br />

Schule Worms, der Nibelungenschule<br />

Alzey, der Grundschule an der Burg<br />

Klopp Bingen und der Goethe-Schule<br />

in Mainz wurden vom lebensgroßen<br />

Max Schrubbel und der Geschäftsstellenleiterin<br />

der AGZ Heike Tettweiler<br />

herzlich begrüßt.<br />

Anschließend rockte das Holzwurmtheater<br />

mit Kalle Klops die Turnhallen und<br />

Aulen. In der heiteren Bühnenshow<br />

lernten die Kinder so ganz nebenbei<br />

eine Menge über das Entstehen von<br />

Karies und deren Behandlung. Natürlich<br />

kam dabei auch das wichtige Thema<br />

der täglichen Zahnpflege nicht zu<br />

kurz. Am Ende der kurzweiligen Show<br />

verabschiedete Max Schrubbel alle Jungen<br />

und Mädchen, die sich ausgestattet<br />

mit einem Rucksack gefüllt mit Becher,<br />

Zahnbürste und Zahnpasta und anderen<br />

Erinnerungen auf den Nachhauseweg<br />

machten.<br />

Bereits beim Festakt im April hatte der<br />

Vorsitzende der AGZ Rheinhessen Dr.<br />

Thomas Klippert angekündigt, auch in<br />

den nächsten 25 Jahren die Ärmel hochkrempeln<br />

und die Gruppenprophylaxe<br />

mit Biss weiter verfolgen zu wollen.<br />

AGZ Rheinhessen<br />

Streicheleinheiten<br />

für das <strong>LAGZ</strong>-Maskottchen<br />

20


Aus den Arbeitsgemeinschaften:<br />

Aktionen<br />

Beim Kinderaltstadtfest<br />

mit KAI dabei<br />

Folgender Beitrag erschien am 29. September <strong>2010</strong> in der<br />

Kaiserslauterner <strong>Ausgabe</strong> der „Rheinpfalz“ unter dem<br />

Autorenkürzel crn.<br />

Zähne putzen nicht vergessen<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege<br />

erläutert KAI-Technik<br />

Wie und wann putze ich am besten die Zähne? Diese und<br />

andere Fragen beantworteten Mitarbeiter der<br />

Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege am Wochenende an<br />

ihrem Stand zum Kinderaltstadtfest. Am Samstag war<br />

zudem Tag der Zahnpflege.<br />

„Wir, die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege,<br />

schicken Zahnärzte in Schulen und Kindergärten im Stadtund<br />

Landkreis bei Interesse“, erklärt<br />

Geschäftsstellenleiterin Monika Wheeler. Die ersten<br />

Klassen werden einmal im Jahr von einem Zahnarzt besucht<br />

und die zweiten bis vierten Klassen zweimal.<br />

Die Klassen können an einem Programm teilnehmen, bei<br />

dem Rückmeldezettel abgegeben werden können. Bei<br />

Abgabe der Zettel von allen Schülern einer Klasse, erhält<br />

die Klasse 100 Euro von der Landesarbeitsgemeinschaft für<br />

die Klassenkasse. „Die Zahngesundheit der Kinder hat sich<br />

durch die verschiedenen Aktionen und Programme sehr<br />

stark verbessert“, fügt Monika Wheeler noch hinzu.<br />

Zahnärztin Dorothee Hof stand ebenfalls beim<br />

Kinderaltstadtfest mit Rat und Tat zur Seite. „Es ist egal, ob<br />

man eine elektrische Zahnbürste oder eine Handzahnbürste<br />

verwendet. Bei einer Handzahnbürste kommt es nur auf die<br />

richtige Putztechnik an“, erklärt sie. Und was ist die<br />

richtige Putztechnik? Maskottchen Max Schrubbel erklärt<br />

den Kindern beim Altstadtfest die „KAI-<br />

Zahnputzanleitung“. Sie ist in der Geschäftsstelle der<br />

Jugendzahnpflege und bei vielen Zahnärzten erhältlich.<br />

„KAI steht für Kauflächen, Außenflächen und Innenflächen.<br />

In dieser Reihenfolge sollten die Flächen der Zähne geputzt<br />

werden und das auf jeden Fall morgens und abends“, sagt<br />

Dorothee Hof. „Ideal wäre, die Zähne auch mittags zu<br />

putzen sowie nach dem Verzehr von Süßigkeiten. Am<br />

besten man ersetzt diese durch einen Apfel als<br />

Zwischenmahlzeit“, ergänzt Dorothee Hof und fügt hinzu,<br />

dass Eltern bei Kindern auf jeden Fall die Zähne<br />

nachputzen sollten.<br />

21<br />

Als erstes sind also die Kauflächen dran. Mit der Zahnbürste<br />

bürstet man hin und her, zuerst den Oberkiefer und dann den<br />

Unterkiefer. Danach sind die Außenflächen mit kreisenden<br />

Bewegungen zu reinigen, wenn die Zähne aufeinander<br />

gestellt sind.<br />

Die Zahninnenflächen werden von Rot nach Weiß<br />

„gewischt“, das heißt immer vom Zahnfleisch zum Zahn und<br />

mit einem kleinen Dreh von oben nach unten. Bei den<br />

Schneidezähnen die Zahnbürste hinter die Zähne stellen und<br />

vom Zahnfleisch zu den Zähnen bürsten. Zum Schluss sollte<br />

man den Mund nur kurz ausspülen, um die Schutzwirkung<br />

der Zahnpasta zu verlängern.<br />

Max Schrubbel hat<br />

jetzt einen Fan-Club<br />

Folgender Brief erreichte die AGZ Vorderpfalz:<br />

Guten Morgen Herr Seib und Frau Altenburg,<br />

unsere Tochter Johanna ist jetzt in die 5. Klasse des Paul-von-Denis-<br />

Gymnasiums, Schifferstadt, gekommen und trägt auch weiterhin stolz ihr<br />

bzw. eines ihrer Max-Schrubbel– T-Shirts. Letzte Woche wurde sie wegen<br />

des T-Shirts von ihr unbekannten Kindern aus Parallelklassen<br />

angesprochen, die sie darum sehr beneidet haben. Es stellte sich heraus,<br />

dass es Kinder aus der Carl-Bosch-Grundschule, Limburgerhof, waren,<br />

die es noch nicht geschafft hatten, den Schulwettbewerb der AGZ<br />

Vorderpfalz zu gewinnen.<br />

Die sechs Mädchen haben dann beschlossen, einen Max Schrubbel-<br />

Fanclub (!!!) zu gründen und Johanna hat spontan angeboten, einen Teil<br />

ihrer T-Shirts (sie hat auch die drei ihres größeren Bruders Jonathan,<br />

weil er jetzt 1,60 groß ist und sie ihm nicht mehr passen) abzugeben. Am<br />

nächsten Tag fielen die Mädchen dann richtig auf als sie zu sechst (!) so<br />

richtig stolz in den gleichen T-Shirts anmarschiert sind. Das hat mir ein<br />

paar erheiterte Anrufe seitens der Mütter eingetragen – ich habe<br />

schallend gelacht!<br />

Viele Grüße<br />

Barbara Zeller


Aus den Arbeitsgemeinschaften:<br />

Aktionen<br />

Zahnkönige und Zuckerpiraten<br />

In diesem Jahr hatte die Arbeitsgemeinschaft<br />

Jugendzahnpflege Vulkaneifel<br />

eine besondere Aktion für<br />

die Kindergärten in der Region organisiert.<br />

Es wurde ein Kreativ-Projekt unter<br />

dem Motto „Zahnkönige und Zuckerpiraten“<br />

ausgeschrieben. Die Erzieherinnen<br />

waren aufgefordert eine Bastelarbeit,<br />

gleich welcher Art, mit den<br />

Vorschulkindern anzufertigen. Vorgegeben<br />

waren das Motto und eine Geschichte<br />

vom Volk der Zahnkönige, das<br />

auf einer Insel lebt, sich gesund ernährt<br />

und sich viel bewegt. Als die Zuckerpiraten<br />

zu Besuch kommen, beginnt das<br />

Abenteuer...<br />

Die Geschichte konnte von den Kindern<br />

zu Ende gedacht werden. Sie entwickelten<br />

tolle und lehrreiche Ideen für den<br />

weiteren Verlauf. In einer Version wendet<br />

der Zahnkönig eine List an, indem<br />

er gesunde Lebensmittel in eine Schatztruhe<br />

verschließt und den Zuckerpiraten<br />

diesen Schatz als die kostbarsten<br />

Süßigkeiten anpreist. So lockt er sie<br />

wieder von der Insel und rettet sein<br />

Zahnvolk. In einer anderen Version<br />

veranstaltet der Zahnkönig einen sportlichen<br />

Wettbewerb mit den Zuckerpiraten.<br />

Da das Volk der Zahnkönige sich<br />

gesund ernährt, ist es den Zuckerpiraten<br />

sportlich überlegen und gewinnt den<br />

Wettbewerb. Nun können die Zahnkönige<br />

die Zuckerpiraten davon überzeugen<br />

die Süßigkeiten zu vernichten und<br />

sich in Zukunft auch mit gesunden Lebensmitteln<br />

zu ernähren.<br />

Andere Kindergärten bastelten Spiele<br />

mit ähnlichem lehrreichem Inhalt oder<br />

setzten die Geschichte in Collagen um.<br />

Die aufwändigen, ideenreichen Geschichten<br />

und Bastelarbeiten der Kindergärten<br />

aus diesem Projekt wurden in<br />

der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel in Daun<br />

ausgestellt. So konnten die Kinder ih-<br />

ren Eltern oder auch Großeltern stolz<br />

ihre Bastelarbeit präsentieren.<br />

Zwölf Kindergärten beteiligten sich an<br />

dieser Aktion. Zum Auftakt der Ausstellung<br />

besuchten über 200 Kinder im<br />

Forum Daun die Theatervorstellung<br />

„Lachen und Staunen mit Clown Marco“.<br />

Marco Walde, ausgebildeter Clown<br />

und Erzieher, begeisterte sein Publikum<br />

mit lustigen Jonglagen verschiedener<br />

Gegenstände, wobei er geschickt das<br />

Thema Zahngesundheit sowie das Motto<br />

„Zahnkönige und Zuckerpiraten“ in<br />

diese Vorführungen integrierte. Die<br />

Zahnputztechnik nach KAI spielte natürlich<br />

auch eine Rolle. Um bei einem<br />

Fest des Zahnkönigs aufzutreten, übte<br />

Clown Marco als Pirat das Feuerspucken<br />

und verzauberte „Zuckerwasser“<br />

in zahngesunde Mundspülung. Vier<br />

Kinder assistierten ihm mit Begeisterung<br />

bei diesen Vorführungen. Am Ende<br />

lenkte er die Sympathie der Kinder auf<br />

die Figur des Zahnkönigs, der sich natürlich<br />

gesund ernährt. Diese Vorstellung<br />

war sicher ein „Highlight“ des Projektes.<br />

AGZ Vulkaneifel<br />

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Zu guter Letzt:<br />

Impressionen vom Jugendzahnpflegetag<br />

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Zu guter Letzt:<br />

Impressionen vom Jugendzahnpflegetag<br />

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